Ginzan Onsen ist ein Kurort mit heißen Quellen in den Bergen der Präfektur Yamagata. Er gilt als eine der schönsten Onsen-Städte Japans.
Das Gebiet um Ginzan Onsen entwickelte sich ursprünglich um eine Silbermine (銀山温泉, Ginzan Onsen, zu Deutsch „Silberberg“ und „Heiße Quelle“). Durch die Stadt zieht sich der Fluss Ginzan, der zu beiden Seiten mit historischen Gasthäusern mit heißen Quellen gesäumt ist. Die hölzernen Gebäude strahlen nostalgische Schönheit aus.
Eine Ausnahme im sonst sehr historischen Stadtbild bildet das Fujiya Ryokan im Zentrum der Stadt, welches vom berühmten japanischen Architekten Kuma Kengo umgebaut wurde. Es vereint moderne und alte Elemente miteinander.
Das Stadtzentrum von Ginzan Onsen ist eine Fußgängerzone. Entlang des Flusses findet man hier im Sommer viele Gäste, die in Yukata durch die Stadt spazieren und abends werden die Straßen und Brücken mit Gaslichtern beleuchtet. Im Ort gibt es ein öffentliches Badehaus und ein öffentliches Fußbad. Es ist zudem möglich, gegen eine Gebühr in einer heißen Quelle eines Ryokan zu baden, auch wenn man kein Übernachtungsgast ist.
In der Nähe von Ginzan Onsen befindet sich außerdem der Shirogane Wasserfall und der Eingang zur ehemaligen Silbermine. Der Tunnel ist nicht besonders lang, kann aber von Besucher*innen betreten werden. Ein Naturpfad, der am Wasserfall startet, bringt einen nach etwa 10 bis 15 Minuten zu einem etwas längeren Abschnitt des ehemaligen Bergwerks, der ebenfalls betreten werden kann.
Ginzan Onsen ist mit einem lokalen Bus vom Bahnhof Oishida zu erreichen. Die Fahrt dauert ca. 40 Minuten. Oishida liegt auf der Yamagata Shinkansen Linie und kann von Tokyo aus erreicht werden.
Im Café Giang in Yokohama Chinatown findet man vietnamesische Kaffeevariationen, allen voran den cremigen „Egg Coffee“ oder Eierkaffee.
Was zunächst für Europäer*innen seltsam klingt, ist in Vietnam ein Kultgetränk: Eierkaffee wird traditionell aus geschlagenem Eigelb, Zucker, Kondensmilch und Kaffee zubereitet und besticht durch seine cremige Konsistenz. Wer diese besondere Spezialität in Japan genießen möchte, kann das in Yokohama tun. Die Großstadt in der Präfektur Kanagawa befindet sich nur etwa eine Stunde von Tokyo entfernt.
Café Giang in Chinatown
Das kleine Café befindet sich direkt am Eingang von Yokohama Chinatown, auch Chukagai genannt. Sie ist die größte Chinatown Japans und auch eine der größten weltweit. Besonders das chinesische Essen in den unzähligen Restaurants und die zahlreichen Souvenirs machen Yokohama Chinatown zu einem beliebten Touristenziel und so findet man hier auch dieses vietnamesische Café.
Gemütliches Ambiente im Café. Foto: Nicole Kirchmeyr
Der Name entspricht übrigens dem Original Café Giang in Hanoi, wo der berühmte Eierkaffee seinen Ursprung hat. Das Café bietet auf zwei Etagen insgesamt ca. 60 Sitzplätze und hat ein gemütliches Ambiente mit einer Verkleidung aus Holz und vielen Pflanzen. Vietnamesische Musik lässt Besucher*innen einen Moment vergessen, dass sie sich noch immer mitten in Japan befinden.
Man bestellt am Eingang des Cafés und bezahlt auch direkt, im Anschluss sucht man sich einen Sitzplatz und wenig später erhält man die Bestellung zum Tisch gebracht. Es gibt fast ausschließlich Getränke, die meisten davon als Variante mit Eigelb, allerdings kann man auch kleine Sandwiches bestellen.
„Egg Coffee“ – Eierkaffee
Die Spezialität des Café Giang ist eindeutig der „Egg Coffee“, eine Kaffeezubereitung aus geschlagenen Eiern, Kondensmilch, Zucker und schwarzem Kaffee. Der Eierkaffee wird heute in ganz Vietnam serviert, hat aber seinen Ursprung in der Stadt Hanoi. Angeblich erfand ihn dort in den 1940er Jahren ein Mann namens Nguyen Giang. Inspiriert von italienischem Cappuccino wollte er eine ähnliche Kreation schaffen, da Milch aber zu dieser Zeit in Vietnam sehr teuer war, versuchte er sein Glück mit Eigelb und erschuf somit das heutige Kultgetränk. Sein Sohn gründete später das gleichnamige Café, das noch heute existiert und den „Original-Eierkaffee“ serviert.
„Egg Coffee“ oder Eierkaffee besticht mit cremiger Konsistenz. Foto: Nicole Kirchmeyr
Serviert wird der Eierkaffee in der Regel in einer Tasse, die meistens noch in einem Wasserbad steht, um das Getränk warmzuhalten. Unten befindet sich der schwarze Kaffee, während obenauf die schaumige Eiermasse gegeben wird. Vor dem Genuss muss man also stark umrühren, um alles gut zu vermischen. Der Geschmack ist sehr süß durch den Zucker und die gesüßte Kondensmilch, aber das Eigelb sorgt für eine unglaublich cremige Konsistenz und damit für die Beliebtheit des Getränks.
Das Café in Yokohama serviert den „Egg Coffee“ neben der Original-Zubereitung noch in vielen weiteren Varianten, unter anderem auch als Eiskaffee oder sogar mit Cola. Wer keinen Kaffee mag, kann stattdessen auch Kreationen mit Matcha Grüntee oder Kakao bestellen, beide sind auch als kalte Variante erhältlich und werden auf die gleiche Weise zubereitet.
Die Kombination aus dem bitteren Kaffee oder dem ebenfalls bitteren Grüntee mit dem süßen Eigelb-Schaum machen diese Zubereitungen aus. Die Textur ist für Kaffee sehr ungewöhnlich, aber durchaus angenehm. Rohe Eier sind in Japan nichts Ungewöhnliches und man findet sie in vielen Gerichten verarbeitet. Daher ist die Frische der verwendeten Eier entscheidend und hierauf wird in der Regel sehr genau geachtet, sodass man sich als Besucher*in nicht vor Salmonellen oder dergleichen fürchten muss.
Neben Eierkaffee findet man im Café Giang auch „Eier-Matcha“. Foto: Nicole Kirchmeyr
Weitere Informationen
Die Preise für die Eierkaffee-Kreationen liegen alle bei etwa ¥500 (etwa 3,85 Euro) und sind damit nicht teuer. Im Gegenteil, für japanische Verhältnisse ist der Preis eher günstig für ein Café dieser Art.
Das Café Giang hat täglich von 10:00 bis 19:00 Uhr geöffnet, Montag hat es grundsätzlich geschlossen. Mehr Informationen zum Menü und Öffnungszeiten finden sich auf der offiziellen Website, allerdings nur auf Japanisch. Wer einmal eine ungewöhnliche Art von Kaffeezubereitung genießen möchte, der ist hier genau richtig.
Für alle, die lieber traditionelle japanische Getränke genießen möchten, bietet sich das CHAYA Café in Tokyo an, das sich vor allem auf verschiedene Kreationen mit traditionellem japanischen Tee spezialisiert hat.
Koyasan ist der Name einer ausgedehnten Tempelsiedlung und eines Klosterkomplexes auf dem Berg Koya (jap.: 高野山) in der Präfektur Wakayama. Das Gebiet ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbe und Koyasan gilt als das Zentrum des Shingon Buddhismus.
Im Jahr 805 wurde der Shingon Buddhismus von dem Mönch Kobo Daishi, auch bekannt als Kukai, in Japan eingeführt. Sein Mausoleum befindet sich auf dem Gelände des Okunoin Tempels. Der Legende nach ruht er hier in einem Zustand ewiger Meditation. Das Mausoleum ist zudem der Start- und Endpunkt der Shikoku Pilgerroute. Es befindet sich hinter der Torodo Halle, die Haupthalle des Tempels. Das weitläufige Tempelgelände liegt in einem Wald, in dem sich auch Japans größter Friedhof befindet. Die Ichinohashi Brücke markiert den spirituellen Eingang zu Okunoin. Von hier aus führt ein ca. zwei Kilometer langer Weg zur Torodo Halle und zum Mausoleum, welcher von über 200.000 Grabsteinen und alten Zedernbäumen gesäumt ist.
Neben dem Bereich Okunoin befindet sich in dem kleinen Tempeldorf auf Koyasan auch der Kongobuji, welcher der Haupttempel der Shingon Sekte ist. Der Haupttempelkomplex von Koyasan, welcher ebenfalls von Kobo Daishi gegründet wurde, ist Garan. Hier befinden sich neben verschiedenen Tempelgebäuden auch der Konpon Daito, ein 48,5 Meter hoher, roter Turm, welcher zu einem Symbol von Koyasan geworden ist.
Auf Koyasan befindet sich über 100 Gebäude, in denen sich unter anderem Geschäfte, Cafés und Restaurants befinden. Darunter sind mehr als 50 kleine Tempel, die shukubo (jap.: 宿坊, zu Deutsch: Tempelübernachtungen) anbieten. Bei einem Aufenthalt können Erfahrungen wie Meditation, Teilnahme an Gebeten und die Verkostung der authentischen buddhistischen Küche gemacht werden.
Koyasan kann am einfachsten vom Bahnhof Namba in Osaka erreicht werden. Von hier kann man die Nankai Koya Linie nehmen, die entweder direkt oder mit einem Umstieg in Hashimoto bis zum Bahnhof Gokurakubashi fährt. Von hier aus kann man mit einer Standseilbahn zu Koyasan hochfahren. Auf dem Berg verkehren lokale Busse, das Zentrum von Koyasan ist besten zu Fuß zu erkunden. Die Anreise von Osaka dauert je nach Verbindung ca. 2,5 Stunden.
Für Übernachtungsgäste bietet sich das Koyasan-World Heritage Ticket an. Mit dem Ticket kauft man einen 2-Tage-Pass von Osaka nach Koyasan und zurück, der Bus auf Koyasan ist im Ticket inbegriffen und man erhält an einigen Attraktionen vergünstigten Eintritt. Man kann es am Bahnhof in Osaka kaufen und der Preis beläuft sich auf ¥3.400 (ca. 27,50 Euro).
Informationen
Adresse: Koya, Ito District, Wakayama 648-0211 (Karte)
Winter Illuminations erfreuen sich in Japan großer Beliebtheit. Diese Lichterfeste sind in den letzten Jahren während der Weihnachtszeit in Japan zu großen Events geworden.
Die Inszenierungen der Illuminations werden jedes Jahr spektakulärer und atemberaubender und zieht viele Besucher*innen an. Normalerweise finden die Winter Illuminations von November bis Dezember statt, aber einige beginnen bereits im Oktober und andere können bis Februar andauern. Ursprung haben sie vielfach in westlichen Vorbildern, nämlich in der weihnachtlichen Beleuchtung von Häusern, Parks und Straßen. Denn auch wenn Weihnachten in Japan nicht wie im deutschsprachigen Raum oder den USA gefeiert wird, so bringen sich die Japaner*innen zu dieser Jahreszeit sehr gerne mit solchen Lichtinstallationen in Winter- beziehungsweise Weihnachtsstimmung.
Die Illuminations sind mittlerweile nicht nur in großen Städten, sondern auch in ländlicheren Regionen sehr beliebt. Nachfolgend einige Winter Illuminations, die man bei einer Japanreise in und auch außerhalb Tokyos besuchen kann.
Winter Illumination in Tokyo
Midtown Winter Lights
Tokyo Midtown ist ein großer Mehrzweckkomplex, wo sich Geschäfte, Restaurants, Cafés, Museen, und Hotels sowie Büros und Wohnhäuser befinden. Er befindet sich im Stadtteil Roppongi. Jedes Jahr wird dort die Winter Illumination Midtown Winter Lights veranstaltet, die zu einem der beliebten Events in der Vorweihnachtszeit zählt.
Neben den Illuminations, die sich an mehreren Orten auf dem Gelände befinden, finden die Besucher*innen auch festliche Weihnachtsdekoration, eine Eisbahn und den „Starlight Garden“. Dieser befindet sich im 2.000 Quadratmeter großen Midtown Park Square hinter dem Komplex und ist mit 190.000 LEDs und Ballons bedeckt. Das Event findet jährlich von November bis Dezember statt und der Eintritt ist kostenfrei. Von der Station Nogizaka auf der Chiyoda Linie oder der Station Roppongi, welche mit der Hibiya oder Oedo Linie erreicht werden kann, sind es nur wenige Gehminuten.
Caretta Shiodome
Caretta Shiodome (jap.: カレッタ汐留) ist ein Einkaufs- und Restaurantzentrum im Tokyoter Stadtteil Minato. Neben Restaurants und Geschäften befindet sich dort auch das Advertising Museum Tokyo. Viele der Restaurants befinden sich im 46. bzw. 47. Stock und man hat eine tolle Aussicht auf die Bucht von Tokyo. Vom Sky View, einer kostenlosen Aussichtsplattform, kann man Sehenswürdigkeiten wie die Rainbow Bridge oder den Tokyo Tower bestaunen.
Jeden Winter erstrahlt Caretta Shiodome mithilfe von LED-Illuminations in bunten Farben. Das Event findet von Mitte November bis Mitte Februar statt und ist kostenfrei. Jedes Jahr stehen die Illuminations unter einem anderen Thema, zu dem unter musikalischer Untermalung eine Lichtshow stattfindet. Die nächsten Stationen sind Shimbashi auf der Yamanote Linie oder Shiodome, welche mit der Oedo und der Yurikamome Linie erreicht werden kann.
Tokyo Mega Illumination
Grosflächige Illuminations beim Event Tokyo Mega Illumination (Foto: nakashi / CC BY-SA 2.0 )
Tokyo Mega Illumination (jap.: 東京メガイルミ, Tokyo Mega Ilumi) fand erstmals 2019 statt. Anders als bei den oben genannten Events, sind diese Illuminations nicht mit einem Einkaufszentrum oder eine Einkaufstraße verbunden, sondern ein Reiseziel für sich. Es gibt insgesamt 15 verschiedene Beleuchtungsinstallationen, für die über 8 Millionen LED-Lichter verwenden werden.
Die Tokyo Mega Illumination findet auf dem Gelände der Tokyo City Keiba, einer Pferderennbahn im Stadtteil Shinagawa, statt. Von der Station Oikeibajo-Mae läuft man ca. zwei Minuten und von der etwas weiter entfernten Station Tachiaigawa sind es gute zehn Minuten. Der Eintritt kostet ¥800 (ca. 6,50 Euro), wenn die Tickets im Voraus gekauft werden. An der Kasse vor Ort zahlt man ¥1.000 (ca. 8,10 Euro).
Tokyo Dome City Winter Illumination
Tokyo Dome City ist ein Freizeitkomplex im Zentrum von Tokyo, der aus dem Baseballstadion Tokyo Dome, einem Vergnügungspark, einem Spa und einer Vielzahl von Geschäften und Restaurants besteht. In der Nähe befindet sich zudem der Landschaftsgarten Koishikawa Korakuen.
Von November bis Februar findet man dort Winter beziehungsweise Weihnachtsbeleuchtungen. Die über 2 Millionen LED Lichter sind an verschiedenen Stellen auf dem Gelände und es findet zu dieser Zeit zudem verschiedene Events statt. Der Eintritt ist kostenlos. Die südliche Seite der Tokyo Dome City kann von der Station Suidobashi mit den Linien Chuo, Chuo Sobu und Mita erreicht werden. Nördlich befinden sich die Station Korakuen, die sowohl mit der Marunouchi als auch der Namoku Linie erreicht werden kann.
Weitere Illuminations in Tokyo
In Tokyo findet man während der Weihnachtszeit in vielen Vierteln, auf beliebten Einkaufsstraßen und in der Nähe der größeren Bahnhöfe viele Weichnachtsbeleuchtung. Diese bestehen meistens daraus, dass die Bäume und Geschäfte in winterliche Lichter gehüllt sind und manchmal findet man dort auch Weihnachtsdekoration wie beispielsweise große Tannenbäume.
Beliebte Orte sind die Nakadori Straße bei der Marunouchi Illumination, die Shinjuku Winter Illumination mit der Shinjuku Southern Terrace als zentraler Spot, und die Gegenden um Roppongi Hills sowie Omotesando. Bekannt ist auch „Megurogawa Minna no Illumination“, wo die Bäume entlang des Flusses Meguro erleuchtet werden.
Winter Illumination außerhalb von Tokyo
Country Farm Tokyo German Village Winter Illumination
Country Farm Tokyo German Village ist ein Themenpark zum deutschen Landleben und befindet sich in Sodegaura in der Präfektur Chiba. Auf den 90 Hektar großen Gelände befinden sich ein Blumengarten, eine Streichelzoo, ein Biergarten, ein kleiner Zug und mehrere Geschäfte. Er verfügt außerdem über ein Riesenrad, von wo aus man Aussicht auf die Bucht von Tokyo hat.
Jedes Jahr von November bis Anfang April findet hier eine Winter Illumination statt. Auf einem ca. 50 Hektar großen Stück des Geländes können mehrere Lichtinstallationen aus insgesamt 2,5 Millionen LED-Lichtern bestaunt werden. Zu weiteren Highlight gehören zudem eine mit Musik begleitete Lichtshow, ein 70 Meter langer beleuchteter Tunnel und 3D-Illuminationen. Der Eintritt während der Illuminations kostet ¥500 (ca. 4,05 Euro).
Von Tokyo aus ist die schnellste Verbindung mit einem Rapid Express der Sobu Linie. Man steigt an der Station Soga in einen lokalen Bus um und an der Bushaltestelle Hiraokasho-mae aus. Die Verbindung dauert ungefähr 1 Stunde und 40 Minuten und kostet ¥1.720 (ca. 13,95 Euro).
Sagamiko Illumillion
Der Lake Sagami Pleasure Forest oder auch Sagamiko Resort Pleasure (jap.: さがみ湖リゾート プレジャーフォレスト) ist ein Vergnügungs- und Outdoorpark in Sagamihara in der Präfektur Kanagawa. Im Park befinden sich unter anderem verschiedene Freizeiteinrichtungen wie Fahrgeschäfte für Groß und Klein, Restaurants, ein Campingplatz und ein Kletterpark.
Von November bis April findet dort die Illumination Sagamiko Illumillion statt. Die Lichtinstallation sind über das Gelände verteilt und oft mit Charakter-Themen wie Sailor Moon oder Pokémon verbunden. Der Eintritt kostet ¥1.000 (ca. 8,10 Euro). Man kann den Vergnügungspark aus Tokyo in unter 1,5 Stunden erreichen. Mit der Chuo Linie kann man bis zum Bahnhof Sagamiko fahren, von wo aus man mit einem lokalen Bus bis zum Park fahren kann.
Nabana no Sato
Der tunnel of light im Nabana no Sato (Foto: Martinho Smart / Shutterstock.com)
Nabana no Sato (jap.: なばなの里) ist ein Blumenpark in Kuwana in der Präfektur Mie. Der Park verfügt über weitläufige Felder mit saisonalen Blumen, Restaurants, Geschäfte und sogar heiße Quellen. Es finden zudem ganzjährig Veranstaltungen wie ein Blumenfest im Frühling, Glühwürmchenbeobachtung im Sommer und Momiji-Beleuchtung im Herbst statt. Besucher*innen können außerdem die Aussicht vom Island Fuji Observatory genießen.
Nabana no Sato verwandelt sich von Oktober bis Mai in ein großes Lichtermeer. Zu den beliebtesten Installationen zählen der 200 Meter lange Tunnel „tunnel of light“, der „cloud sea of light“, „hikari no taiga“ und eine Panorama-LED-Installation. Der Eintritt zum Park kostet ¥2.300 (ca. 18,60 Euro) und ein ¥1.000 Verzehrgutschein ist inkludiert. Von Nagoya aus kann man mit der Kintetsu-Nagoya Linie bis zum Bahnhof Kintetsu-Nagashima fahren. Mit der anschließenden Busfahrt von dort zum Park braucht man ungefähr 40 Minuten und man zahlt ¥630 (ca. 5,10 Euro).
Eine etwas andere Art von Winterbeleuchtung findet in der Stadt Osaka statt. Nakanoshima (jap.: 中之島) ist eine ca. drei Kilometer lange Sandbank und befindet sich im Fluss Tosahori mitten in der Stadt. Dort befinden sich verschiedene Regierungsgebäude, Museen und andere kulturelle Einrichtungen. Zwischen dem Rathaus und dem östlichen Ende von Nakanoshima findet im Winter das Osaka Hikarie Renaissance statt. Ein Abschnitt der Midosuji Avenue ist beleuchtet, auf den anderen Stücken findet man an den Fassaden der Gebäude kaleidoskopische Projektionen. In der Nähe des Nakanoshima Parks befinden sich zudem Essensstände, an denen man lokale Spezialitäten probieren kann.
Es gibt eine Spazierroute, die vorbei an den verschiedenen Lichtinstallationen führt. Mit Beginn Mitte Dezember und dem Ende nach Weihnachten ist dieses Event eines der kürzeren, jedoch starten einige Installationen früher und einige enden später. Der Eintritt ist frei. Auf Nakanoshima befinden sich zwei Bahnhöfe auf der Nakanoshima Linie. Man kann auch mit der Midosuji oder der Keihan Main Linie bis zum Bahnhof Yodoyabashi fahren und von dort aus laufen. Eine Fahrt mit der Bahn in Osaka kostet ca. ¥180 (ca. 1,45 Euro).
Kobe Luminarie
In der Stadt Kobe in der Präfektur Hyogo findet seit 1995 jährlich das Kobe Luminarie (jap.: 神戸ルミナリエ) statt. Das Lichterfest erinnert an die Opfer des großen Hanshin Erdbebens im Januar 1995. Seither ziehen die Lichtinstallationen Millionen von Besucher*innen an, die zum einen die Opfer ehren und zum anderen die spektakulären Inszenierungen bestaunen. Im Zentrum von Kobe werden mit LED-Lichtern bestückte Holzbögen in den Straßen aufgehängt und bilden dadurch dreidimensionale Korridore. Durch eine Kollaboration japanischer und italienischer Künstler erinnert das Design an eine gotische Kathedrale.
Das Event findet von Anfang bis Mitte Dezember für gut zwei Wochen statt. Die Lichtinstallationen erstrecken sich vom Bahnhof Motomachi, über die ehemalige ausländische Siedlung bis hin zum Higashi Yuenchi Park. Jeden Abend werden die Lichter für einige Stunden eingeschaltet. Zu dieser Zeit sind die Straßen in der Umgebung für Autoverkehr gesperrt. Das Event ist kostenfrei. Vom Bahnhof Kobe aus erreicht man die Station Motomachi mit der Tokaido-Sanyo Linie in wenigen Minuten und zahlt ¥130 (ca. 1,05 Euro).
Huis Ten Bosch (jap.: ハウステンボス) ist einer der größten Themenparks in Japan und befindet sich in Sasebo in der Präfektur Nagasaki auf Kyushu. Durch den Handel mit den Niederlanden entstand ein großer Einfluss auf die Präfektur und dieser spiegelt sich im Huis Ten Bosch wider. Der Name bedeutet „Haus im Wald“ und wurde nach einer der Residenzen des niederländischen Königshauses benannt. Der Themenpark ist eine Nachbildung eines niederländischen Dorfes, wo sich teilweise auch Wohnhäuser befinden. Er verfügt über holländische Elemente wie Windmühlen und Tulpenbeete, aber auch Restaurants, Museen, kleine Shops, Fahrgeschäfte und es finden verschiedene Shows statt. Für die Erkundung des Parks werden mehrere Stunden empfohlen.
Die Illuminations Kingdom of Lights finden von Oktober bis Mai statt. Im ganzen Park verteilt finden Besucher*innen LED-Installationen bestehen aus über 13 Millionen Lichtern sowie Licht- und Soundshow. Viele Bereiche bieten zudem Projektionen, die kleine Geschichten erzählen. Die Kanäle, die sich durch den Park ziehen, sowie die Tulpen im Frühjahr werden ebenfalls beleuchtet. Highlights sind ein Lichtwasserfall, der aus einer Höhe von 66 Metern hängt, ein elektrischer Drachen und eine 3D-Ballonstraße. Die Aussicht auf den Park kann vom Riesenrad oder von einer Aussichtsplattform genossen werden.
Der Eintritt zum Huis Ten Bosch kostet stolze ¥7.000 (ca. 55 Euro), was aber kostenloses Parken und freien Eintritt in fast alle dortigen Attraktionen einschließt. Der Themenpark kann aus der Stadt Hakata in Norden von Kyushu, die sowohl über einen Flughafen als auch eine Shinkansen Verbindung verfügt, erreicht werden. Mit dem Midori-Huis Ten Bosch Express Zug kann man den Park für ¥3,950 (ca. 32 Euro) in etwas mehr als 2 Stunden erreichen. Weitere Information können auf der offiziellen Webseite nachgelesen werden.
Enoshima ist eine Insel vor der Shonan Küste in der Präfektur Kanagawa. Dort befinden sich viele Attraktionen, welche die Insel zusammen mit malerischen Ausblicken zu einem beliebten Ausflugsziel machen.
Die 0,41 Quadratkilometer große Insel, die über eine Brücke mit dem Festland verbunden ist, bietet Besucher*innen viele Highlights. Enoshima gliedert sich in einen Yachthafen und einen bewaldeten Hügel, welcher nur zu Fuß oder über ein kostenpflichtiges Rolltreppenetzwerk erreicht werden kann. In der Nähe des Yachthafens und der Brücke befindet sich eine Einkaufsstraße, wo man viele lokale Spezialitätenrestaurants findet und Souvenirs kaufen kann.
Auf dem Hügel befinden sich der Enoshima Schrein, mehrere kleine Restaurants und Geschäfte, sowie ein Park mit einem 60 Meter hohen Aussichtsturm, der auch als Leuchtturm fungiert und von dem aus man eine tolle Aussicht hat. Auf Enoshimas Südseite gibt es Klippen, die steil in Richtung des Ozeans abfallen und nur vom Gipfel des Hügels erreicht werden können. Die Klippen flachen direkt an der Wasserlinie ab und bilden breite Steinplatten. Hier findet man bei Ebbe viele Sonnenanbeter und Angler. Außerdem gibt es hier verschiedene Höhlen, die man besichtigen kann.
Enoshima ist vor allem berühmt für die Sonnenuntergänge, die man hier erleben kann und die Sicht auf den Berg Fuji, sofern es das Wetter zulasst. Außerdem sind die Strände entlang des Festlandes ein beliebtes Ausflugsziel zum Schwimmen oder Surfen.
Die Insel kann von verschiedenen Orten erreicht werden. Von Ofuna kommt man mit der Shonan Monorail zum Bahnhof Shonan Enoshima. Aus Kamakura kann man mit der Linie Enoden zum Bahnhof Enoshima fahren. Ofuna sowie Kamakura sind aus Zentral-Tokyo (Shinjuku oder Shinagawa) über Yokohama aus zu erreichen. Eine weitere Möglichkeit wäre die Odakyu Linie, die am Bahnhof Katase Enoshima hält.
Roppongi in Tokyo ist vor allem als Ausgehviertel bekannt, aber hier findet man im Warayakiya auch erstklassige Küche aus der Präfektur Kochi.
Das Warayakiya in Roppongi ist ein japanisches Izakaya. Generell wird der Begriff sehr gerne mit „Kneipe“ übersetzt, auch wenn dies nicht ganz zutrifft und den Izakaya einen Ruf gibt, den sie nicht unbedingt verdienen. Zwar wird in Izakaya grundsätzlich eine große Auswahl an Alkohol angeboten und die Speisen sehr oft als Beilagen serviert, aber die Bandbreite an unterschiedlichen Izakaya ist sehr groß.
So sind sie keinesfalls allesamt schmuddelig oder Orte, an denen man sich vor allem betrinken möchte. Viel mehr geht es um ein geselliges Beisammensein mit Freund*innen oder Arbeitskolleg*innen. Das Warayakiya in Roppongi ist ein sehr edles und eher hochpreisiges Izakaya mit hochwertigen Spirituosen und traditionellen Gerichten aus der Präfektur Kochi.
Gerichte werden hier auf offener Flamme zubereitet. Foto: Nicole Kirchmeyr
Ambiente im Warayakiya
Schon die Fassade des Restaurants versetzt Besucher*innen in eine andere Zeit. Das traditionelle Gebäude fällt inmitten von modernen Bauten in Tokyos Stadtteil Roppongi durchaus auf und man kann über die kleine Veranda ins Innere sehen. Das Izakaya ist sehr klein, bietet aber unterschiedliche Plätze an: So findet man einerseits traditionelle Tatami Matten an der Seite, die zur Veranda hinausgeht. Auf dem Boden sitzen muss man hier allerdings dennoch nicht, denn unter den Tischen gibt es Vertiefungen, sodass man wie auf einer Bank sitzen kann.
Das Izakaya von Außen. Foto: Nicole Kirchmeyr
Daneben gibt es einige klassische Sitzmöglichkeiten im Inneren mit Bänken und Tischen, die je etwa vier Personen Platz bieten. Als dritte Möglichkeit kann man an der langen Theke sitzen. Dies hat den Vorteil, dass man so direkten Blick auf die Küche hat und zusehen kann, wie die Köch*innen die Speisen über offenem Feuer zubereiten.
Das Ambiente wirkt sehr traditionell und hochwertig, mit dunklem Holz, dem riesigen Grill im Zentrum des Raumes und farbenfroh angezogenem, freundlichem Personal. Die Kleidung der Angestellten erinnert nämlich an die bunten Kostüme, die Menschen beim Yosakoi tragen, einem beliebten traditionell japanischen Tanz, der seinen Ursprung ebenfalls in der Präfektur Kochi hat. Die dazu traditionell gespielte Musik hört man leise und unaufdringlich im Hintergrund, wenn man das Warayakiya betritt.
Menü im Warayakiya
Das Lokal bietet auch eine englische Speisekarte an. Allgemein ist die Karte sehr überschaubar und beschränkt sich vor allem auf klassische, meisterhaft angerichtete Speisen aus Kochi. Die besondere Empfehlung ist Katsuo Tataki, das bekannteste Gericht aus Kochi. Dabei wird der Katsuo (auch bekannt als Bonito Fisch) über offenem Feuer von allen Seiten scharf angebraten, bleibt aber innen noch roh.
Die Spezialität im Warayakiya: Katsuo Tataki. Foto: Nicole Kirchmeyr
Um den Geschmack nicht zu verfälschen, wird er nicht mit Sojasoße serviert, sondern kommt mit fein geschnittenen Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer und grobem Salz daher. Somit kann man sich den Fisch nach eigenem Geschmack würzen. Er wird auf einem Holzbrett angerichtet und ist in zwei Größen verfügbar. Übrigens muss hier nicht jede Person ein eigenes Gericht bestellen, man kann sich auch den Katsuo oder alle anderen Speisen teilen. Dafür muss man hier eine „Table Charge“ von ¥500 pro Person (etwa 3,85 Euro) entrichten, wie es in vielen Izakaya üblich ist. Dafür erhält man eine kleine Vorspeise, in der Regel saisonales Gemüse mit kleinen Dips aus der Region Kochi.
Zudem findet man auf der Karte Kleinigkeiten wie gegrillter Spargel, Süßkartoffelpommes, Tamagoyaki (eine Art Eierrolle) und frittierte Katsuo Bällchen. Wer keinen Fisch mag, kann sich auch über auf dem Grill zubereitetes Wagyu Rind freuen. Einziger deutlicher Wermutstropfen ist, dass hier manchmal ein Gericht mit Walfleisch angeboten wird, das man aus ethischen Gründen grundsätzlich nicht bestellen sollte. Leider fehlt hierfür in Japan vielfach das Bewusstsein und man sollte keinesfalls aus Neugierde derartige Speisen bestellen. Insgesamt ist das Speisenangebot im Warayakiya kompakt und übersichtlich, mit dem Fokus auf die Qualität der Zutaten.
Für die Table Charge erhält man saisonales Gemüse mit Dips. Foto: Nicole Kirchmeyr
Auch die Getränkekarte ist übersichtlich und bietet hochwertige japanische Spirituosen an, ebenso wie Bier und sogenannte „Sour“ Mischgetränke, dazu auch nicht alkoholische Getränke. Hervorzuheben ist der „Yuzu-Sour“, ein spritziges Mischgetränk mit wenig Alkohol und der japanischen Zitrusfrucht. Hier findet sich eine Übersicht der gängigen Gerichte und Getränke.
Mehr Informationen
Unter der Woche hat das Izakaya täglich von 11:30 bis 14:00 Uhr geöffnet, abends dann erneut von 17:30 bis 23:00 Uhr. Am Wochenende hat es nur abends auf. Freitag und Samstag von 17:00 bis 01:00 Uhr, Sonntag von 17:00 bis 22:00 Uhr.
Es befindet sich nur etwa 3 Minuten fußläufig von der Station Roppongi (Ausgang Nr. 3) entfernt. Gerade abends kann es sein, dass das Restaurant recht voll ist, sodass es sich durchaus lohnt, vorab zu reservieren. Das Warayakiya besitzt in Tokyo noch zwei weitere Filialen mit gleichem Angebot in Shinjuku und Shinagawa.
Wer auf der Suche nach hochwertigem japanischen Essen in einem entspannten und authentischen Ambiente ist, der wird hier auf jeden Fall fündig. Hier finden sich weitere Informationen zur regionalen Küche in Shikoku, zu der auch Kochi zählt.
Der Kumano Nachi Taisha ist einer der drei Kumano Schreine und befindet sich in der Nähe der Stadt Nachikatsuura an der östlichen Küste der Präfektur Wakayama. Der Schrein ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Kumano Kodo und beherbergt den berühmten Nachi Wasserfall.
Der Shinto Schrein Kumano Nachi Taisha befindet sich auf halber Höhe des Berges Nachi. Es hat seinen religiösen Ursprung in der traditionellen Naturverehrung des Nachi Wasserfalls. Zudem ist der Kumano Nachi Taisha eines der Hauptziele der Kumano Kodo Pilgerroute.
Die Region Kumano ist bekannt für die Verschmelzung buddhistischer und shintoistischer Einflüsse, die hier harmonisches im Einklang sind. Der Kumano Nachi Taisha Schrein ist Teil eines großen Komplexes benachbarter religiöser Stätten, die diese Harmonie zeigen. In der Nähe befindet sich zum Beispiel der buddhistische Tempel Seigantoji, der über die dreistöckige Sanjudo Pagode verfügt.
Im Hintergrund des Geländes befindet sich der Nachi Wasserfall (jap.: 那智滝, Nachi no Taki), welcher als berühmtester Wasserfall Japans gilt. Er ist mit einer Höhe vom 133 Metern zugleich Japans höchster ununterbrochenen Wasserfall. Die Sanjudo Pagode und der Nachi Wasserfall im Hintergrund sind eines der beliebtesten Fotomotive der Region.
Es fährt ein Bus von Kii-Katsuura bzw. Shinguu aus bis zum Eingang des Schreins. Dieser hält an den Stationen „Daimon-zaka“, „Taki-mae“ und „Nachi-san“. Wer zu Fuß zum Tempel laufen möchte, kann dies über die Daimonzaka, eine 600 Meter lange Kopfsteinpflastertreppe mit 267 Stufen, tun. Sie ist Teil der Kumano Kodo Pilgerroute und führt von der Haltestelle „Daimonzaka“ bis zum Kumano Nachi Taisha hinauf.
Die Katzeninsel Tashirojima befindet sich in der Präfektur Miyagi nahe der Stadt Ishinomaki. In der Nähe der Küste leben mehrere hundert Katzen, während die Bevölkerung der Insel um einiges geringer ausfällt.
Katzeninseln gibt es in Japan verschiedene, eine davon befindet sich in Miyagi und besticht vor allem durch die dortigen Unterkünfte in Katzenform. Ursprünglich wurden die dortigen Katzen zur Schädlingsbekämpfung in den Seidenraupenfarmen der Insel eingesetzt, doch die Zahl der Fellnasen hat sich im Laufe der Zeit stark erhöht. Heute sind sie die Helden der Katzeninsel und es gibt sogar ganz besondere Übernachtungsmöglichkeiten.
Der Katzenschrein
Der Fischfang ist seit langem ein wichtiger Wirtschaftszweig der Katzeninsel Tashirojima. Die Fischer, die auf der Insel arbeiten, pflegen und schützen seit jeher die halbwilden Katzen. Dies ist tief verwurzelt in dem Glauben, dass die Katzen Glück bringen.
Aus diesem Grund erbauten sie auch den Katzenschrein, der auf Japanisch „Neko Jinja“ genannt wird. Dieser kleine Schrein befindet sich in der Mitte der Katzeninsel, etwa auf halbem Weg zwischen den Dörfern Odomari und Nitoda, und man kann ihn nach einer kleinen Wanderung erreichen.
Der Schrein wurde dort vor vielen Jahren von den Fischern als Entschuldigung an die Katzen errichtet: Eines Tages, als sie ihre Netze zum Fischen vorbereiteten, löste sich ein Felsen und tötete aus Versehen eine der Katzen. Die Fischer empfanden so viel Trauer, dass sie die Katze in einem kleinen Schrein beisetzten. Menschen, welche heutzutage den Schrein besuchen, bringen nach japanischer Tradition kleine Opfergaben für die Katze mit.
Der Katzenschrein (Foto: Brian Takahashi, JT)
„Manga Island“
Ein weiterer sehenswerter Teil der Insel heißt „Manga Island“. Dies ist ein besonderer Bereich, in dem man übernachten kann. Obwohl die Katzeninsel Tashirojima einige Ryokan (japanische Unterkünfte) bietet, lohnt sich eine Übernachtung hier, denn es gibt ganz besondere Häuser in Katzenform. Diese Häuser beherbergen Kunstwerke von berühmten Manga-Künstler*innen wie Ishinomori Shotaro, Chiba Tetsuya und Kimura Naomi.
Davon gibt es insgesamt fünf Stück, die allesamt eine Küche, eine Toilette und ein Bad haben. Zudem gibt es ebenso einen großen Campingplatz für Besucher*innen der Katzeninsel. Dort versammeln sich die Katzen meistens, sobald ein neues Boot angelegt hat. Viele Leute bringen Leckerlis, Spielzeug und sogar Katzenminze mit, um dort mit den Katzen zu spielen.
Die ganze Anlage ist von Juni bis Oktober geöffnet (dienstags geschlossen, bzw. montags, wenn der Dienstag ein Feiertag ist) und man muss mindestens zwei Wochen im Voraus reservieren. Die ganz genauen Öffnungsdaten variieren je nach Jahr. Informationen findest du auf der offiziellen japanischen Webseite.
Katzen-Häuser (Foto: Brian Takahashi, JT)
Wichtige Informationen
Die Fährboote halten an den beiden besiedelten Gebieten der Katzeninsel: einem kleinen Dorf am Odomari-Hafen im Norden und einem größeren Dorf am Nitoda-Hafen im Süden. Zwischen den beiden Dörfern gibt es mehrere kleine Straßen und Wanderwege, die man entdecken kann. Die Katzen auf Tashirojima sind vor allem in der Gegend um den Hafen von Nitoda anzutreffen.
Auf der gesamten Katzeninsel gibt es nicht sehr viele touristische Einrichtungen. Generell findet man eine kleine Anzahl von Minshuku Unterkünften rund um den Nitoda-Hafen. Allerdings gibt es keine Restaurants und nur wenige Geschäfte. Entlang der Uferpromenade von Nitoda findet man einen Getränkeautomaten und eine öffentliche Toilette.
Da man auf der Insel selbst keinen Müll entsorgen kann, muss dieser beim Verlassen wieder mitgenommen werden. Daher empfiehlt es sich, eine eigene Mülltüte mitzubringen.
Für Wanderer bieten sich zahlreiche Möglichkeiten und eine morgendliche Wanderung um die Katzeninsel Tashirojima ist besonders schön. Man kann zudem die ganze Insel an einem Tag zwischen der ersten und letzten Fähre ablaufen.
Anfahrt
Um zu dieser kleinen Insel zu gelangen muss man zunächst die Senseki Linie in Sendai nehmen, falls man sich nicht bereits in Ishinomaki befindet. Danach geht es weiter mit dem Zug bis zur Haltestelle Ishinomaki. Wenn man nur einen Tagestrip unternimmt, sollte man den Bus zur Fähre bereits um 08:30 Uhr nehmen. Man hat etwa 10-15 Minuten Zeit, um aus dem Bus auszusteigen, ein Ticket für die Fähre zu kaufen und an Bord der Fähre zu gehen.
Der nächste Bus fährt erst um 11:30 Uhr. Darin besteht allerdings ein Problem. Der Bus braucht 20 Minuten zur Fähre und die Fähre braucht eine weitere Stunde bis zur Insel. Die letzte Fähre von der Katzeninsel geht um 15:30 Uhr. Das heißt, wenn man den Bus um 8:30 Uhr verpasst, den nächsten nimmt und schließlich auf der Insel ankommt, hat man nur noch etwa zwei Stunden, bis man wieder die Fähre zurück nach Ishinomaki nehmen muss. Dies sollte man also auf jeden Fall beachten.
Katzen gibt es überall auf der Insel (Foto: Brian Takahashi, JT)
Insgesamt ist der Besuch der Katzeninsel Tashirojima in der Tohoku Region ein großartiges Erlebnis und man kann sogar mit ein paar süßen Katzen spielen. Wem das noch nicht genug ist, der sollte in Nara vorbeischauen, wo Todai-ji, Hirsche und Gärten geboten werden und man bei der Gelegenheit nicht nur Katzen, sondern sogar Hirsche streicheln kann.
Gunkanjima ist eine verlassene Insel vor der Küste der Präfektur Nagasaki auf Japans Hauptinsel Kyushu. Sie ist nur 6,5 Hektar groß und heißt eigentlich Hashima. Die Insel ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes und für ihre verlassenen Industrieruinen und ihre unverwechselbaren Ufermauern bekannt.
Hashima liegt prominent etwa 20 Kilometer vom Hafen von Nagasaki entfernt. Die Insel ist nur 480 Meter lang und 160 Meter breit und auf ihr befinden sich viele alte Industriegebäude, die die Insel aus der Ferne aussehen lassen wie ein Schiff. Aufgrund ihres Erscheinungsbildes wird sie auch Gunkanjima (jap.: 軍艦島, zu Deutsch: Kriegsschiffinsel) genannt.
1870 wurde auf Gunkanjima Kohle im kleinen Rahmen abgebaut. Als die Produktion 1890 mit der Übernahme der Leitung durch die Firma Mitsubishi zunahm, wurden große Wohn- und Industriegebäude sowie hohe Ufermauern errichtet. Auf der Insel lebten ca. 5.000 Menschen, darunter die Manager der Minen, Arbeiter und deren Familien. Neben den Kohleminen gab es auch Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und sogar ein Krankenhaus. Seit der Schließung der Mine im Jahr 1974 ist die Insel unbewohnt.
Seit 2009 werden Touren auf die Insel angeboten und ist bei Touristen sehr beliebt. Das einzigartige Landschaftsbild erinnert an eine Szene aus einem dystopischen Film und diente sogar als Drehort für Kinofilme wie „James Bond: Skyfall“. Es gibt mehrere Anbieter für Bootstouren von Nagasaki aus. Diese verkehren mehrmals am Tag. In der Regel hat man bei einer solchen Tour ca. eine Stunde Aufenthalt auf Gunkanjima, sowie die ca. 50 minütige Bootsfahrt, bei der man die Naturlandschaft entlang der Küste Nagasakis genießen kann.
Die Kultur der Ama Taucherinnen in Japan ist tief mit der Tradition des Landes verbunden und kann im Rahmen einer virtuellen Tour erlebt werden.
In der Präfektur Mie findet man noch heute viele Frauen, die dieser traditionellen Tätigkeit nachgehen. Gerade hier spielten die Taucherinnen auch bei der Perlenzucht in Japan eine große Rolle, denn sie sammelten die Muscheln und brachten sie beispielsweise bei Sturm in Sicherheit. Die virtuelle Tour zeigt einen besonderen Einblick in das Leben der Frauen.
Ama Taucherinnen in Japan – eine uralte Kultur
Ama (jap. 海女) bedeutet wörtlich etwa so viel wie „Meeresfrauen“ und bezeichnet die meist weiblichen japanischen Apnoe Taucherinnen. Angeblich geht die Tradition der Ama Taucherinnen mehr als 2000 Jahre zurück. Es gibt Aufzeichnungen aus der Heian Zeit (794 – 1184), in der die Frauen vor allem nach den kostbaren Abalonen (Meeresschnecken) tauchten, die von Fürsten und auch von Tempeln besonders begehrt wurden. Ursprünglich tauchten die Ama nur mit einem Lendenschurz bedeckt, heute tragen die meisten von ihnen Neoprenanzüge und darüber weiße Kleidung, welche Haie abschrecken soll. Traditionell wird noch heute ein weißes Kopftuch getragen.
Ama Taucherinnen – noch heute mit traditionellem Kopftuch. Foto: Geoff Day
Die Frauen tauchen in den Küstenregionen ohne technische Hilfsmittel in bis zu 20 Metern Tiefe und sammeln dabei vor allem Meeresschnecken, Muscheln und Seeigel. Sie können dabei mehr als eine Minute unter Wasser bleiben und benutzen eine besondere Atemtechnik, die sich durch das pfeifende Ausatmen hervorhebt, das typisch für die Ama Taucherinnen ist. Die Mädchen beginnen im Alter von etwa 12 Jahren mit dem Training und führen die Tätigkeiten meist bis ins hohe Alter hin aus, sodass auch Frauen mit 70 Jahren noch tauchen.
Da die Arbeit sehr anstrengend und teilweise gefährlich ist, gibt es heute in ganz Japan nur mehr etwa 2000 Ama Taucherinnen. Mitunter liegt das auch daran, dass die natürlichen Bestände der Meeresfrüchte an den Küsten zurückgehen und vielfach gerade die Abalonen heute aus Zuchtbetrieben gewonnen werden.
Die Ama Taucherinnen in Mie
In der Präfektur Mie spielen die Ama Taucherinnen eine besondere Rolle, denn hier tauchen sie nicht nur nach Meeresfrüchten, sondern sind auch entscheidend an der Geschichte der Perlenzucht in Japan beteiligt gewesen. Denn Kokichi Mikimoto gelang es hier in Mie als erstes, eine vollrunde Zuchtperle zu erschaffen. Die Ama Taucherinnen waren hier maßgeblich beteiligt, da sie die für die Zucht notwendigen Austern Muscheln zunächst aus dem Meer holten und anschließend wieder aussetzten. Zudem wurden sie bei schlechtem Wetter von den Frauen eingesammelt und in Sicherheit gebracht. Dadurch wuchs gerade in dieser Zeit die Nachfrage nach den Taucherinnen.
Die virtuelle Tour zeigt den Ort Hachiman Kamado in Mie, wo die Ama Taucherinnen noch heute aktiv sind und ihre Jahrhunderte alten Traditionen leben und weitergeben.
Es wird nach verschiedenen Meeresfrüchten getaucht. Foto: Geoff Day
Das Live Event findet am Samstag, den 11. Dezember 2021 um 5:00 Uhr deutscher Zeit (13:00 Uhr japanischer Zeit) statt. Die Aufnahme bleibt auch nach dem Event weiter verfügbar und kann nachträglich angesehen werden.
05:00 – Begrüßung und Start in Hachiman Kamado 05:05 – Tour durch die Ama Hütten und die Matoya Bucht 05:15 – Geschichte der Ama 05:30 – Einführung: Meeresfrüchte der Region 05:40 – Zubereitung der Meeresfrüchte nach traditioneller Art 05:50 – Verabschiedung, Q&A
Die Gastgeber
Die virtuelle Tour findet in Zusammenarbeit mit Eat! Meet! Japan statt. Dabei handelt es sich um ein Projekt, das in ganz Japan besondere kulinarische Erlebnisse fördern möchte. Das Projekt wird vom Ministerium für Land- und Forstwirtschaft und Fischerei (MAFF) unterstützt und soll auch Touristen die Vielfalt der japanischen Küche nahebringen. Mehr Informationen finden sich auf dem Youtube Kanal von Eat! Meet! Japan.
Die Meeresfrüchte werden traditionell gegrillt. Foto: Geoff Day
Wer diese besondere Seite von Japan erleben und dazu noch viel über lokale Küche erfahren möchte – und das ganz einfach von Zuhause aus – der sollte bei dieser virtuellen Tour vorbeisehen. Alle, die sich allgemein für solche Touren interessieren, finden hier Informationen zur virtuellen Tour im Fischerdorf Ine und zur virtuellen Tour durch die lokale Küche der Präfektur Mie.