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Authentische Küche aus Kochi mitten in Tokyo

Warayakiya in Roppongi

Roppongi in Tokyo ist vor allem als Ausgehviertel bekannt, aber hier findet man im Warayakiya auch erstklassige Küche aus der Präfektur Kochi.

Das Warayakiya in Roppongi ist ein japanisches Izakaya. Generell wird der Begriff sehr gerne mit „Kneipe“ übersetzt, auch wenn dies nicht ganz zutrifft und den Izakaya einen Ruf gibt, den sie nicht unbedingt verdienen. Zwar wird in Izakaya grundsätzlich eine große Auswahl an Alkohol angeboten und die Speisen sehr oft als Beilagen serviert, aber die Bandbreite an unterschiedlichen Izakaya ist sehr groß.

So sind sie keinesfalls allesamt schmuddelig oder Orte, an denen man sich vor allem betrinken möchte. Viel mehr geht es um ein geselliges Beisammensein mit Freund*innen oder Arbeitskolleg*innen. Das Warayakiya in Roppongi ist ein sehr edles und eher hochpreisiges Izakaya mit hochwertigen Spirituosen und traditionellen Gerichten aus der Präfektur Kochi.

Gerichte werden hier auf offener Flamme zubereitet.
Gerichte werden hier auf offener Flamme zubereitet. Foto: Nicole Kirchmeyr

Ambiente im Warayakiya

Schon die Fassade des Restaurants versetzt Besucher*innen in eine andere Zeit. Das traditionelle Gebäude fällt inmitten von modernen Bauten in Tokyos Stadtteil Roppongi durchaus auf und man kann über die kleine Veranda ins Innere sehen. Das Izakaya ist sehr klein, bietet aber unterschiedliche Plätze an: So findet man einerseits traditionelle Tatami Matten an der Seite, die zur Veranda hinausgeht. Auf dem Boden sitzen muss man hier allerdings dennoch nicht, denn unter den Tischen gibt es Vertiefungen, sodass man wie auf einer Bank sitzen kann.

Das Izakaya von Außen.
Das Izakaya von Außen. Foto: Nicole Kirchmeyr

Daneben gibt es einige klassische Sitzmöglichkeiten im Inneren mit Bänken und Tischen, die je etwa vier Personen Platz bieten. Als dritte Möglichkeit kann man an der langen Theke sitzen. Dies hat den Vorteil, dass man so direkten Blick auf die Küche hat und zusehen kann, wie die Köch*innen die Speisen über offenem Feuer zubereiten.

Das Ambiente wirkt sehr traditionell und hochwertig, mit dunklem Holz, dem riesigen Grill im Zentrum des Raumes und farbenfroh angezogenem, freundlichem Personal. Die Kleidung der Angestellten erinnert nämlich an die bunten Kostüme, die Menschen beim Yosakoi tragen, einem beliebten traditionell japanischen Tanz, der seinen Ursprung ebenfalls in der Präfektur Kochi hat. Die dazu traditionell gespielte Musik hört man leise und unaufdringlich im Hintergrund, wenn man das Warayakiya betritt.

Menü im Warayakiya

Das Lokal bietet auch eine englische Speisekarte an. Allgemein ist die Karte sehr überschaubar und beschränkt sich vor allem auf klassische, meisterhaft angerichtete Speisen aus Kochi. Die besondere Empfehlung ist Katsuo Tataki, das bekannteste Gericht aus Kochi. Dabei wird der Katsuo (auch bekannt als Bonito Fisch) über offenem Feuer von allen Seiten scharf angebraten, bleibt aber innen noch roh.

Die Spezialität im Warayakiya: Katsuo Tataki.
Die Spezialität im Warayakiya: Katsuo Tataki. Foto: Nicole Kirchmeyr

Um den Geschmack nicht zu verfälschen, wird er nicht mit Sojasoße serviert, sondern kommt mit fein geschnittenen Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer und grobem Salz daher. Somit kann man sich den Fisch nach eigenem Geschmack würzen. Er wird auf einem Holzbrett angerichtet und ist in zwei Größen verfügbar. Übrigens muss hier nicht jede Person ein eigenes Gericht bestellen, man kann sich auch den Katsuo oder alle anderen Speisen teilen. Dafür muss man hier eine „Table Charge“ von ¥500 pro Person (etwa 3,85 Euro) entrichten, wie es in vielen Izakaya üblich ist. Dafür erhält man eine kleine Vorspeise, in der Regel saisonales Gemüse mit kleinen Dips aus der Region Kochi.

Zudem findet man auf der Karte Kleinigkeiten wie gegrillter Spargel, Süßkartoffelpommes, Tamagoyaki (eine Art Eierrolle) und frittierte Katsuo Bällchen. Wer keinen Fisch mag, kann sich auch über auf dem Grill zubereitetes Wagyu Rind freuen. Einziger deutlicher Wermutstropfen ist, dass hier manchmal ein Gericht mit Walfleisch angeboten wird, das man aus ethischen Gründen grundsätzlich nicht bestellen sollte. Leider fehlt hierfür in Japan vielfach das Bewusstsein und man sollte keinesfalls aus Neugierde derartige Speisen bestellen. Insgesamt ist das Speisenangebot im Warayakiya kompakt und übersichtlich, mit dem Fokus auf die Qualität der Zutaten.

Für die Table Charge erhält man saisonales Gemüse mit Dips.
Für die Table Charge erhält man saisonales Gemüse mit Dips. Foto: Nicole Kirchmeyr

Auch die Getränkekarte ist übersichtlich und bietet hochwertige japanische Spirituosen an, ebenso wie Bier und sogenannte „Sour“ Mischgetränke, dazu auch nicht alkoholische Getränke. Hervorzuheben ist der „Yuzu-Sour“, ein spritziges Mischgetränk mit wenig Alkohol und der japanischen Zitrusfrucht. Hier findet sich eine Übersicht der gängigen Gerichte und Getränke.

Mehr Informationen

Unter der Woche hat das Izakaya täglich von 11:30 bis 14:00 Uhr geöffnet, abends dann erneut von 17:30 bis 23:00 Uhr. Am Wochenende hat es nur abends auf. Freitag und Samstag von 17:00 bis 01:00 Uhr, Sonntag von 17:00 bis 22:00 Uhr.

Es befindet sich nur etwa 3 Minuten fußläufig von der Station Roppongi (Ausgang Nr. 3) entfernt. Gerade abends kann es sein, dass das Restaurant recht voll ist, sodass es sich durchaus lohnt, vorab zu reservieren. Das Warayakiya besitzt in Tokyo noch zwei weitere Filialen mit gleichem Angebot in Shinjuku und Shinagawa.

Wer auf der Suche nach hochwertigem japanischen Essen in einem entspannten und authentischen Ambiente ist, der wird hier auf jeden Fall fündig. Hier finden sich weitere Informationen zur regionalen Küche in Shikoku, zu der auch Kochi zählt.

 

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