Die kleine Stadt Yanagawa wird wegen ihrer vielen Kanäle auch als das „Venedig Japans“ bezeichnet und ist nur eine Stunde von Fukuoka entfernt.
Verzweigte Kanäle, auf denen sich kleine Boote tummeln, gesäumt von Trauerweiden und traditionellen Häusern – das alles findet man nur eine Stunde von Fukuoka. Wer also Japans südlichste Hauptinsel Kyushu besucht, sollte sich dieses unbekannte Highlight auf keinen Fall entgehen lassen!
Mit kleinen Booten kann man in Yanagawa durch die Kanäle fahren. Foto: Nicole Kirchmeyr
Yanagawa – mehr als das „kleine Venedig“
Wer in Japan Urlaub macht, hat vermutlich nicht unbedingt vor, sich dort in italienische Restaurants zu setzen – genauso wenig, wie einen Ort zu besuchen, der angeblich an Venedig erinnert. Tatsächlich wird dieser Spitzname der Stadt Yanagawa nur teilweise gerecht, denn auch wenn sie wundervolle Kanäle besitzt, auf denen man in kleinen Booten fahren und die Umgebung genießen kann, ist sie keineswegs eine Kopie oder Imitation der italienischen Lagune!
Tatsächlich wurde der Ort im 16. Jahrhundert vom Kamachi Clan gegründet und damals vor allem als Farmland genutzt. Um die Felder zu bewässern, wurden die ersten Kanäle gebaut und im Laufe der Zeit immer weiter ausgebaut, sodass sich bis heute ein Netzwerk von ganzen 470 Kilometern Gesamtlänge gebildet hat und Yanagawa damit zu einem außergewöhnlichen Reiseziel macht.
Bootsfahrt in den Kanälen von Yanagawa
Eine Fahrt in den kleinen Booten, welche donkobune genannt werden, ist Pflicht und auch ohne Japanischkenntnisse ein Erlebnis. Zur Auswahl stehen hier mehrere Anbieter, welche sich an unterschiedlichen Startorten in der Stadt befinden. Direkt neben dem Bahnhof befindet sich ein kleines Touristencenter, wo man eine Stadtkarte erhält, inklusive Informationen zu den verschiedenen Gondel-Verleihern. Die Preise unterscheiden sich leicht voneinander – was vermutlich an ihren unterschiedlichen Standorten liegt. Denn die Bootstouren beginnen zwar an unterschiedlichen Orten je nach Lage des Anbieters, enden aber alle an der gleichen Sammelstelle. Je weiter man also fährt, desto teurer wird es. Grundsätzlich aber sind die Preise für eine Fahrt sehr moderat – für gute 40 Minuten Gondelfahrt zahlt man in etwa 1.500 Yen.
Am Ufer der Kanäle sieht man in Yanagawa oft Reiher. Foto: Nicole Kirchmeyr
Die geübten Gondoliere helfen den Besucher*innen in die Boote und staken diese anschließend gekonnt und mithilfe eines Bambusstocks durch die teilweise extrem schmalen Kanäle, vorbei an kleinen Häusern und Alleen von Trauerweiden. Dabei erzählen sie (auf Japanisch) über die Geschichte der Stadt und einige Sehenswürdigkeiten. Alle, die des Japanischen nicht mächtig sind, können sich stattdessen auf die wundervolle Umgebung konzentrieren und Fotos machen – häufig sieht man Schildkröten und Reiher am Wasser! Zwischendurch tragen die Bootsfahrer immer wieder kurze traditionelle Lieder vor – und diese sind auch gänzlich ohne Sprachkenntnisse schön!
Eines der traditionellen Aal Restaurants in Yanagawa. Foto: Nicole Kirchmeyr
Nach einer entspannten Bootsfahrt, bei der man durch unzählige kleine Brücken fährt, von denen einige so niedrig sind, dass man sich im Boot bücken muss, endet die Tour schließlich in einer besonders idyllischen Gegend der Stadt. Der Kanal hier ist gesäumt von Cafés und traditionellen Restaurants, welche die Spezialität der Region anbieten: Unagi – gegrillten Aal.
Im Inneren der Restaurants in Yanagawa herrscht traditionelles Flair. Foto: Nicole Kirchmyer
Die Spezialität von Yanagawa – gegrillter Aal
Bevor man also einen der Shuttle-Busse zurück zur Bahnstation nimmt, sollte man unbedingt eines der Restaurants besuchen. Aal ist zwar alles andere als günstig, aber die aufwändig und liebevoll arrangierten Menüs lohnen sich auf jeden Fall. Der frisch gegrillte unagi ist nicht umsonst die örtliche Spezialität, allerdings findet man auch Cafés mit kleinen Snacks hier, für alle, die keine Fans von Fisch sind. Auf jeden Fall lohnt es sich, hier noch eine Weile durch die kleinen Straßen zu flanieren und die idyllische Umgebung zu genießen.
Die Spezialität Yanagawas: gegrillter Aal Foto: Nicole Kirchmeyr
Yanagawa ist im Gegensatz zu anderen Städten in der Präfektur Fukuoka eher unbekannt, ein Besuch lohnt sich daher umso mehr, denn hierherkommen sonst fast nur japanische Touristen. Vom zentralen Bahnhof Tenjin in Fukuoka Stadt aus ist man mit der Nishitetsu-Tenjin-Omuta Linie in einer Stunde in Yanagawa, sodass die Stadt ein perfekter Tagesausflug ist. Wer also die Schönheit einer eher kleinen japanischen Stadt gepaart mit Geschichte, Tradition und gutem Essen genießen möchte, ist hier genau richtig.
Wer auf der zentralen Hauptinsel Honshu kleine Kanäle und eine hübsche Altstadt sucht, der sollte das Bikan Viertel in Kurashiki besuchen.
Nicht weit von der Stadt Fukuoka befindet sich mit Sakurai Futamigaura einer der schönsten Strände auf Japans südlicher Hauptinsel Kyushu.
Auch wenn Japan viele schöne Strände zu bieten hat, sind diese nicht unbedingt das erste Ziel auf einer Reise. Gerade auf der Hauptinsel Honshu sind diese zur Hochsaison meistens ohnehin überrannt. Wer allerdings auf der Suche nach einem ruhigen Ort ist, bei dem man einen herrlichen Sonnenuntergang erleben kann, der ist in der Präfektur Fukuoka am Futamigaura Strand in Itoshima genau richtig.
Futamigaura – ein Geheimtipp in Japan
Er ist nicht das typische Touristenziel und daher eher unbekannt. Die Menschen, die hierherkommen, um den Sonnenuntergang zu bestaunen, sind meist Einheimische oder japanische Touristen. Das Ambiente entschädigt für die zugegeben etwas umständliche Fahrt, bei der man von einer Lokalbahn in einen lokalen Bus umsteigt. Japanischkenntnisse helfen, sind aber nicht unbedingt notwendig, auf jeden Fall aber sollte man Google Maps nutzen und notfalls die (auf Japanisch) angeschriebene Endhaltestelle auf dem Bus vergleichen. Die Fahrt dauert etwa eine Stunde vom zentralen Bahnhof Hakata in Fukuoka und ist mit 1.260 ¥ (etwa 10 Euro) recht günstig. Am besten checkt man direkt bei der Ankunft schon die Fahrpläne für die Rückfahrt, denn wenn man den letzten Bus verpasst, ist man hier „gestrandet“.
Nur wenige Strände in Japan sind so schön und menschenleer wie der in Futamigaura. Foto: Nicole Kirchmeyr
Futamigaura: Torii im Wasser und verheiratete Felsen
Direkt neben der Bushaltestelle befindet sich der Strand. Hier kann man gemütlich spazieren gehen und vielleicht die Füße ins Wasser tauchen, die Hauptattraktion aber sind das malerisch im Wasser stehende schintoistische Torii und die dahinter liegenden und durch ein Seil verbundenen Meotoiwa, die verheirateten Felsen. Je nach Wasserstand liegt das Tor im Wasser oder kann zu Fuß erreicht werden, mit den Felsen im Hintergrund ist es aber zu jeder Zeit ein herrliches Fotomotiv.
Das schwimmende Torii und der Meotoiwa in Futamigaura. Foto: Nicole Kirchmeyr
Der schönste Sonnenuntergang auf Kyushu: Futamigaura
Obwohl der Ort eher abgelegen ist, bedeutet das nicht, dass man hier vollkommen allein ist. Gerade kurz vor Sonnenuntergang finden sich hier viele Menschen ein, um das Schauspiel zu beobachten. Immerhin gilt der Sonnenuntergang hier als einer der schönsten in Japan. Dennoch ist die Gegend nicht überfüllt und man hat auf jeden Fall die Gelegenheit, ein paar schöne Erinnerungsfotos zu machen, auf denen keine anderen Menschen zu sehen sind. Die Szenerie ist außergewöhnlich friedlich und man kann sich mit ein paar Snacks gemütlich in den Sand setzen und den Ausblick genießen. Neben der Bushaltestelle gibt es auch Essensstände, an denen man sich eine Kleinigkeit holen kann. Überhaupt findet man hier ein paar süße Cafés und Restaurants, sodass auch für das leibliche Wohl gesorgt ist.
Der Sonnenuntergang am Futamigaura Strand in Itoshima zählt zu den schönsten in Kyushu. Foto: Nicole Kirchmeyr
Der Strand und die Felsen sind definitiv ein toller Ausflug, wenn man in Fukuoka ist und einen halben Tag Zeit hat, um abseits der Großstadt die Natur zu genießen. Hier findet man definitiv Ruhe und Entspannung, mehr als den schönen Ausblick und die hübschen Cafés findet man jedoch nicht, sodass sich die Gegend perfekt für eine Auszeit eignet und man den Ausflug auch wunderbar als Tagesabschluss in eine Reise integrieren kann.
Auch nach Sonnenuntergang ist der Strand in Futamigaura sehenswert. Foto: Nicole Kirchmeyr
In jedem Fall sollte man sich den Sonnenuntergang nicht entgehen lassen, sodass es sich lohnt, hier vorab zu prüfen, wann genau die Sonne untergeht. Dann steht einem herrlichen Ausflug und ein paar wundervollen Fotos mit Postkarten-Potential nichts im Weg!
Wer Lust auf mehr wunderschöne Natur und Wandern hat, der sollte den ebenfalls auf Kuyshu liegenden Berg Mimata besuchen.
Japan bietet unzählige Möglichkeiten zum Wandern und für Outdoor-Fans. Vulkane sorgen für beeindruckende Landschaften und heiße Quellen nach dem Wandern.
Der Aso-Kuju Nationalpark in Kyushu ist mit seinen abwechslungsreichen Gegenden und unzähligen Wanderpfaden ein ganz besonderes Highlight.
Wandern in Kyushu
Die südlichste Hauptinsel Japans ist gerade im Vergleich zu Honshu und Hokkaido eher unbekannt und steht nicht unbedingt ganz oben auf der Liste der Attraktionen. Metropolen wie Tokyo, Kyoto und Osaka und deren Umgebung sind die typischen Highlights für jeden Japanbesuch und nur selten haben Reisende genug Zeit, so weit in den Süden und damit abseits dieser Großstädte zu reisen. Dabei bietet die Region Kyushu neben charmanten Städten und traditionellem Handwerk vor allem atemberaubende Landschaften und ist ein Paradies für alle, die gerne wandern und bergsteigen. Der Berg Mimata im Aso-Kuju Nationalpark ist bei den Japanern selbst eine beliebte Gegend und sollte bei einer Kyushu-Reise unbedingt mit eingeplant werden.
Beim Wandern in Kyushu erwarten dich vielfältige Landschaften. Foto: Nicole Kirchmeyr
Wandern im Aso-Kuju Nationalpark
Der Aso-Kuju Nationalpark liegt in Zentral-Kyushu und erstreckt sich dort über die Präfekturen Kumamoto und Oita. Die beiden berühmtesten Berge und gleichzeitig Namensgeber des Nationalparks sind der aktive Vulkan Aso und der Berg Kuju, welcher mit seinen 1.787 Metern der höchste Gipfel Kyushus ist. Die Gegend ist sehr abwechslungsreich und bietet auf 726,8 km² ganz unterschiedliche Landschaften: üppiges Grasland voller Kühe und Pferde, karge Vulkanlandschaften, große Waldgebiete und Hochebenen mit den einmaligen Feldern voller Azaleen. Wenn man vorhat, den Berg Mimata zu besteigen, kommt man auf dem Weg dorthin unweigerlich an einer Vielzahl an beeindruckenden Landschaften vorbei.
Wo man mit dem Wandern beginnt
Der Aso-Kuju Nationalpark lässt sich am besten mit dem Bus erreichen. Von den Städten Kumamoto und Beppu aus fahren mehrmals täglich sogenannte Highway Busse, welche recht preiswert sind. Damit erreicht man das Chojabaru Visitor Center (Kuju Tozanguchi) oder den Makinoto Pass, zwei gute Startpunkte für die Wanderungen rund um den Berg Mimata und allgemein für den Nationalpark. Von Kumamoto aus fährt man ca. 3 Stunden (3.200 Yen), von Beppu aus etwas mehr als 2 Stunden (2.300 Yen). Von beiden Haltestellen hat man Zugang zu Wanderwegen und erhält zudem vor Ort auch noch Informationen und Karten, sodass man für die Wanderung gerüstet ist. Die Tickets für die Busse sollten unbedingt im Vorfeld online gekauft werden.
Wanderrouten
Je nachdem, an welchem Ort man startet, bieten sich unterschiedliche Wanderwege an. Zudem gibt es längere und kürzere Routen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad. Im Chojabaru Visitor Center, welches etwas größer ist als das Info-Center am Makinoto Pass, gab es sogar einen englischsprachigen Mitarbeiter, welcher sehr hilfsbereit war, zudem kann man dort Wanderkarten kaufen, die beim Besteigen sehr hilfreich sind. Die Japaner selbst benutzen gerne eine (japanische) App zum Wandern, welche auch offline funktioniert und sehr genau ist, hierfür sollte man aber Japanisch können.
Wer am Chojabaru Visitor Center starten möchte, hat dort zwei unterschiedliche Routen zur Verfügung. Je nachdem, wann man mit der Wanderung beginnt und wie lange man unterwegs sein möchte, gibt es viele unterschiedliche Möglichkeiten. Alle, die erst nach Mittag dort ankommen, sollten auf einer „Berghütte“ übernachten, sodass man von dort aus am nächsten Tag Zeit hat, um den Mimata zu besteigen.
Vulkanische Landschaften prägen die Wanderwege. Foto: Nicole Kirchmeyr
Der Weg ist teilweise durchaus anspruchsvoll und nicht immer ganz klar ausgeschildert – dafür aber atemberaubend schön und vorbei an vielen unterschiedlichen Landschaften. Man sollte sich unbedingt im Vorfeld klarmachen, wie schnell man wandert und ob man rechtzeitig vor Sonnenuntergang wieder zurück ist, beziehungsweise seine Unterkunft erreicht. Festes Schuhwerk, möglichst regenfeste Kleidung und genügend Wasser sind Pflicht. Außerdem sollte man den Höhen- und damit auch den Temperaturunterschied auf keinen Fall unterschätzen und entsprechend vorsorgen – empfehlenswert ist wie meistens beim Wandern der Zwiebel-Look.
Wandern zum Gipfel des Mimata
Die Route zum Gipfel des Mimata ist sehr abwechslungsreich und führt durch Waldpfade voller Wurzeln und einem nicht unwesentlichen Anteil an Matsch, über herrliche Ebenen voller hohem Gras, dann wieder klettert man über Felsbrocken oder bewegt sich durch eine unwirkliche Vulkanlandschaft mit dem Geruch von Schwefel in der Nase. Sie ist definitiv nichts für absolute Anfänger und man sollte ein gewisses Fitness-Level haben – das und die oben erwähnte Ausrüstung.
Der Ausblick vom Gipfel des Mimata belohnt nach dem Wandern. Foto: Nicole Kirchmeyr
Aufgrund von starkem Regen oder vulkanischer Aktivität ist immer möglich, dass Routen ganz oder teilweise gesperrt sind. Man sollte sich also im Vorfeld erkunden, so hat man später keine Schwierigkeiten oder sitzt irgendwo fest.
Übernachten nach dem Wandern
Wenn man bereits früh morgens im Visitor Center startet, kann man die Route bis zum Berg Mimata und wieder zurück durchaus schaffen, ansonsten empfiehlt es sich durchaus, entweder in der Gegend um den Startpunkt oder auf halbem Weg zum Berg Mimata zu übernachten. Auf der Route selbst gibt es nur das Hokkein Onsen Sanso, eine Art Berghütte. Hier darf man allerdings keinen großen Luxus erwarten, die Zimmer sind einfach, lassen sich nicht abschließen und es gibt nur Gemeinschaftsbad und Toiletten (nach Geschlechtern getrennt). Abendessen und Frühstück sind mit dabei und sind erstaunlich lecker. Japanischkenntnisse schaden hier nicht und man sollte auf jeden Fall im Vorfeld reservieren. Vor Ort ist zudem nur Barzahlung möglich.
Etwas mehr Luxus bieten Unterkünfte rund um das Visitor Center. Da die Gegend vulkanisch ist, hat man dann auch die Chance, nach der Wanderung in den heißen Onsen Quellen zu entspannen.
Das Kuju Gebirge und allgemein der Nationalpark sind ein Paradies für Wanderer und bieten sich auf einer Kyushu Rundreise absolut an. Wenn man beispielsweise aus Kumamoto kommt, kann man von dort mit dem Bus fahren – eventuell mit einem Zwischenstopp in Kurokawa Onsen – und nach einem Tag dort weiter Richtung Yufuin und Beppu reisen, zwei weitere herrliche Onsen Orte, die zudem noch mehr Möglichkeiten zum Wandern bieten.
Wer von Pokémon nicht genug bekommen kann, der findet in Shibuya das neuste Pokémon Center Japans, das am 22. November 2019 eröffnet wurde.
Es ist damit bereits das 14. Pokémon Center in Japan, jedoch das allererste, welches im bekannten Shibuya Bezirk in Tokyo eröffnet wurde.
Mewtwo bewacht das Pokémon Center
Das Pokémon Center Shibuya befindet sich im 6. Stock des Shibuya Parco Einkaufszentrums in der Nähe des Nintendo-Geschäfts in Tokyo und besticht besonders durch seinen wirklich außergewöhnlichen Eingangsbereich. Während die meisten Pokémon Center farbenfrohe Starter-Pokémon als Maskottchen zur Begrüßung der Besucher*innen wählen, entschied sich Shibuya für ein Pokémon, das etwas mehr zu seinem Image passt. Ein lebensgroßes Mewtwo schwebt schlafend in seinem Tank und erinnert eingefleischte Fans damit an den allerersten Pokémon Kinofilm. Schleiche dich also an dem legendären Pokémon vorbei zum Eingang und versuche dabei, es nicht zu wecken.
Schwarze Wände und Böden und ein fast endloses Meer an Pokémon-Merchandise heißen dich willkommen. Besonders fällt dabei Pikachu auf, das mit Straßengraffiti verziert ist – eine exklusive Shibuya Version. Skateboards und coole Artikel zum Thema Streetwear verleihen dem gesamten Pokémon-Center das typische Shibuya-Feeling.
Mit der Veröffentlichung von Pokémon Sword und Shield spiegelt die aktuelle Ware auch die neue Pokémon-Generation wider – die neusten Starter-Pokémon (Chimpep, Hopplo und Memmeon) sind überall zu finden. Du kannst Plüschtiere, Figuren, Sammelkartenspiele, Hüte, Taschen, Kissen, Teller und sogar Verlobungsringe kaufen – praktisch alles, was das Herz begehrt, gibt es hier in der Pokémon Variante.
Mehr Pokémon als du fangen kannst
Abgesehen von den exklusiven Artikeln, die nur in hier im Pokémon Center Shibuya erhältlich sind, solltest du auch den nebenan liegenden Nintendo Laden besuchen – den ersten und einzigen offiziellen Nintendo Store in Japan – hier gibt es auch einiges aus der Zusammenarbeit von Nintendo x Pokémon. Dort findest du auch die PC-Box aus den neuen Pokémon Editionen Sword und Shield. Bevor du gehst, solltest du dich außerdem mit passenden Souvenirs eindecken: Es gibt verschiedene Sets mit Keksen, Senbei (japanische Reiscracker) und andere japanische Snacks in niedlichen und farbenfrohen Pokémon-Behältern.
Rotomina ist hier, um dich zu begrüßen. Foto: Serena Ogawa
Das Pokémon Center in Shibuya ist für Pokémon-Fans jeden Alters auf jeden Fall einen Besuch wert – mit einem zusätzlichen Reiz für Erwachsene, den man in den anderen Centern nicht findet. Trotz seines coolen Nachtclubfeelings findest du hier bestimmt ein paar deiner Lieblings-Pokémon-Artikel, für die du deine Pokédollars ausgeben kannst.
Japans erster Nintendo Shop befindet sich im Einkaufszentrum Shibuya PARCO in Tokyo und bietet Gaming-Fans damit eine neue Einkaufmöglichkeit.
Das Shibuya PARCO Einkaufszentrum liegt nur 5 Minuten vom Hachiko-Ausgang der Station Shibuya entfernt hinter der bekannten Shibuya-Kreuzung. Im 6. Stück des Gebäudes findet man den Nintendo TOKYO Store. Neben einer Filiale in New York ist dieser das einzige reine Nintendo Geschäft weltweit und zieht dementsprechend viele Besucher*innen an.
Im Nintendo Shop findet man die berühmten Franchise Charaktere – liebevoll ausgearbeitet. Foto: Serena Ogawa
Beliebtes Franchise im Nintendo Shop
Die Vorfreude beginnt vermutlich schon bei der Fassade des Shops, wo die berühmten Nintendo Charaktere – Helden neben Schurken – die Besucher*innen begrüßen. Das Innere ist dagegen in die beliebten Franchises unterteilt: Splatoon, Animal Crossing, Zelda und natürlich der bekannteste Klempner der Welt höchstpersönlich – Mario! Die ausgestellten Figuren der Held*innen sind dabei bis ins kleinste Detail ausgearbeitet, unter Links Tunika befindet sich sogar sein Kettenhemd.
Link bewacht den Eingang des Nintendo Shops. Foto: Serena Ogawa
Auch sonst lässt der Nintendo Shop für Fans kaum Wünsche offen. Neben den Spielen selbst findet man eine umfangreiche Ecke für Merchandise, welches teilweise exklusiv für den Nintendo Shop in Shibuya produziert wurde und – ganz wie gewohnt von japanischen Fanartikeln – qualitativ sehr hochwertig ist. Du findest hier sogar einige T-Shirts, Taschen, Kissen und andere Artikel mit Pokémon- und Mario-Charakteren im 8-Bit-Stil.
Wer auf der Suche nach Merchandise ist, findet im Nintendo Shop eine riesige Auswahl. Foto: Serena Ogawa
Auf die Plätze, fertig, los!
Eine weitere Hauptattraktion des Nintendo Shops ist die Demo-Ecke. Auf den dortigen Nintendo Switch-Stationen kann man kostenlos die neusten Games ausprobieren. Zwar sind nicht alle neuen Spiele vorhanden, die bekannten Nintendo Titel aber findet man auf jeden Fall. Mitarbeiter*innen stehen ebenfalls bereit und zeigen dir beispielsweise das neue Ring Fit Adventure, bei dem der Switch Controller in einen kleinen Reifen gesetzt wird, um im Anschluss eine Vielzahl von Minispielen damit zu bestreiten.
Spiele die neusten Spiele und teste dein Geschick! Foto: Serena Ogawa
Nintendo Shop und mehr
Schnapp sie dir alle! Auch Pokémon Fanartikel kommen im Nintendo Shop nicht zu kurz. Foto: Serena Ogawa
Wir mit dem Spielen fertig ist und sich anschließend mit Nintendo-Souvenirs eingedeckt hat, kann im Anschluss noch den Rest der Etage erkunden. Neben dem Nintendo TOKYO Shop finden sich hier viele weitere Läden, die das Herz von Anime und Manga Fans höher schlagen lassen. Beispielsweise einen Capcom-Laden mit einem Monster Hunter-Display, eine Digimon-Ecke, den Shonen Jump Shop und das Shibuya-exklusive Pokémon-Center mit einem lebensgroßen Mewtwo, der den Eingang bewacht – und in dem man noch mehr exklusive Nintendo und Pokémon Produkte entdecken kann.
Ein Onsen Besuch sollte auf keiner Japanreise fehlen. Denn kaum etwas ist entspannender, als nach einem anstrengenden Tag in das warme Quellwasser einzutauchen.
Auch wenn es für manche erst einmal etwas beängstigend sein könnte, vor anderen Badegästen völlig nackt zu sein, solltest du deine Bedenken zusammen mit deinen Klamotten von dir streifen und einfach nur entspannen und deine Lebensgeister neu erwecken.
Überblick
Wenn es etwas gibt, das alle Japaner*innen lieben, dann sind es Bäder. Vielleicht wird dir auffallen, dass in den meisten japanischen Häusern Dusche und Badewanne voneinander getrennt sind, denn während die Dusche zweckmäßig verwendet wird, ist das Bad ein Ort der Entspannung und Erholung von den Strapazen des Alltagslebens. Es gibt sogar einen japanischen Ausdruck, hadaka no tsukiai (wörtlich „nackte Beziehung“), der beschreibt, wie zwischenmenschliche Beziehungen durch das gemeinsame Baden gefestigt werden, weil man dabei nichts voreinander verbirgt.
Die Badekultur in Japan reicht bis ins 7. Jahrhundert zurück und ist seither eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen der Japaner. Ein Onsen ist dabei aber nicht nur ein gewöhnliches Bad – den vielen Mineralstoffen, die im Quellwasser enthalten sind, wird eine Vielzahl gesundheitlicher Vorteile nachgesagt. Der Legende nach wurden viele Onsen dadurch entdeckt, dass die Menschen verwundete Tiere dabei beobachteten, wie sie ihm heißen Wasser ihre Wunden heilen wollten.
Auch die Samurai nutzten die heißen Quellen dazu, ihre Narben vom Kampf zu behandeln. Es ist wissenschaftlich belegt, dass das Baden in einem Onsen helfen kann, bei guter Gesundheit zu bleiben und verschiedene Schmerzen, einige Verletzungen, hohen Blutdruck, Krankheiten, Hautprobleme, Diabetes und mehr zu heilen, je nachdem, wie die Zusammensetzung der Mineralien im Wasser ist.
Und nachdem Japan eines der Länder mit der höchsten vulkanischen Aktivität ist, gibt es tausende heiße Quellen über ganz Japan verteilt, besonders auch auf dem Land. Und man kann ohne Weiteres sagen, dass kein Onsen dem anderen gleicht, denn nicht nur die Zusammensetzung der Mineralien im Wasser ist unterschiedlich, jeder Ort hat auch seinen ganz besonderen Charme.
Auf Karten werden Onsen meistens mit dem Kanji für heißes Wasser 湯 (yu), dem Hiragana ゆ oder dem Sybmol ♨ gekennzeichnet, während einige auch an die traditionellen Ryokan oder an Hotels angeschlossen sind. Oft werden die Orte mit den heißen Quellen auch – ähnlich wie bei uns Kurorte wie beispielsweise Bad Wörishofen – mit dem Zusatz Onsen, in übersetzten Karten auch oft mit der Bezeichnung Spa versehen, wie beispielsweise Kurokawa Onsen, einen kleinen Kurort, der auch oft als Kurokawa Spa bezeichnet wird.
Arten von Bädern
Onsen und öffentliche Bäder gibt es in Japan in verschiedenen Ausführungen, jedes mit ganz eigenen Charakteristiken. Hier ist eine Liste der Bäderarten, auf die du in Japan stoßen könntest:
Onsen(温泉) — Wird oft mit dem Begriff „heiße Quellen“ übersetzt. Streng genommen muss das Wasser eines Onsen wärmer als 25 Grad Celsius sein und mindestens eines von 19 Elementen beinhalten, um vom offiziellen japanischen „Onsen Gesetz“ als solcher anerkannt zu werden. Zu den Elementen zählen unter anderem Lithium, Schwefel, Natrium, Chlorid und Eisen. Onsen, die diese Voraussetzungen auf natürliche Art und Weise mit dem Wasser aus geothermisch erwärmten Quellen erfüllen, werden Tennen Onsen (天然温泉) genannt, im Gegensatz zu den Jinko-Onsen (人工温泉), die diese Bedingungen nur durch menschlichen Eingriff erfüllen. Außerdem werden sie auch oft als vulkanisch oder nicht-vulkanisch klassifiziert.
Roten-buro(露天風呂) — Ein Freiluft-Onsen, in dem du umgeben von Japans friedlicher Natur im warmen Bad entspannen kannst. Wird manchmal auch Noten-buro (野天風呂) genannt.
Sento(銭湯) — Ein öffentliches Bad; im Gegensatz zum Onsen ist das Wasser in den Sento nur erwärmtes Leitungswasser ohne besondere Mineralien. Auch bei vielen Einheimischen beliebt und in den großen Städten verbreiteter.
Super-sento(スーパー銭湯) — Eine Art „öffentliches Themenbad“, in dem es oft eine Vielzahl an Angeboten für jeden Geschmack gibt, wie Bäder in unterschiedlichen Stilen oder mit verschiedenen Mineralzusammensetzung (oft künstlich), Saunas, Massagen, Restaurants, Ruheorte usw. Die Spa World in Osaka ist dafür ein Paradebeispiel.
Dai-yokujo(大浴場) — Bezeichnet oft ein großes Bad, das an ein Hotel oder Ryokan angeschlossen ist und ein Onsen sein kann (z.B. wenn das Wasser eines der Mineralien enthält), aber nicht muss. Wird auch manchmal Yokujo (浴場) genannt.
Ashi-yu (足湯) — Ein Fußbad. Man kann sie entlang der Straßen finden und in einigen Spa-Dörfern und Badeorten ist die Nutzung meist kostenlos. Eine praktische und schnelle Möglichkeit, um sich aufzuwärmen.
Utase-yu(打たせ湯) — Ein Onsen, wo Wasser wie bei einem Wasserfall von oben herabfällt; die Badegäste sitzen unter den Wasserfällen, sodass die Kraft des Wassers eine Art Massagewirkung bekommt. Ein Beispiel dafür ist Sachi-no-yu Onsen.
Mizu-buro(水風呂) — Ein kaltes Bad, das normalerweise an das Hauptbad eines Onsen oder Sento angeschlossen ist.
Kashikiri-buro(貸し切り風呂) — Wörtlich übersetzt bedeutet es „reserviertes Bad“ und bezeichnet einen Privatonsen. Oft gehören sie zu hochklassigen Hotels oder Ryokan. Wird auch manchmal Kazoku-buro (家族風呂) oder „Familienbad“ genannt.
Wie man in einem Onsen badet
Bezahle den Eintrittspreis und alle anderen Gebühren, beispielsweise für Leih-Handtücher und Seife (manchmal gibt es dafür einen Ticketautomaten).
Gehe zum richtigen Umkleideraum und Badebereich – der für Frauen ist in der Regel durch einen roten Vorhang mit dem Schriftzeichen 女 (Onna) gekennzeichnet, der für Männer mit einem blauen und dem Schriftzeichen 男 (Otoko).
Lege im Umkleidebereich alle Kleidungsstücke sowie Schmuck und Accessoires ab und verstaue sie in einem der Körbe oder Schließfächer.
Nun kannst du den Badebereich betreten. Achte aber darauf, dass du dorthin nichts außer deinem Handtuch mitnehmen solltest.
Bei fast allen Duschen stehen ein Eimer und ein Hocker bereit. Nimm dir einen Eimer, schöpfe damit Wasser aus dem Becken, gieße es zuerst über deine Füße und wiederholte das etwa 10 mal, während du dich von deinen Beinen weiter bis zum Kopf vorarbeitest.
Setze dich auf den Hocker (damit kein Wasser in das Badebecken spritzen kann), wasche dich gründlich mit Seife und benutze dabei das Handtuch. Wenn du fertig bist, wasche das Handtuch einmal mit klarem Wasser und wringe es gut aus. Sollte es keinen Duschbereich geben (nur selten), kannst du das Becken schon nach dem vorigen Schritt betreten.
Genieße ein entspannendes Bad, aber sei vorsichtig, wenn du ihn das erste Mal betrittst; Onsen haben eine durchschnittliche Temperatur von 40–44 Grad Celsius. Deshalb solltest du erst nur deine Füße ins heiße Wasser tauchen und dich nur langsam weiter bis zu den Schultern vorwagen. Bade für etwa 5~10 Minuten und gönne deinem Körper dann eine kurze Pause, indem du dich auf den Beckenrand setzt. Das Ganze kannst du zwei oder drei Mal wiederholen; mehr als 30 Minuten solltest du gerade am Anfang nicht baden, sonst könnte die ungewohnte Hitze sogar gefährlich werden.
Trockne dich mit deinem Handtuch so gut es geht ab, bevor du zurück in den Umkleidebereich gehst.
Die Eingänge zu den Onsen sind farblich markiert: Rot für den Damenbereich, Blau für den Herrenbereich. Foto: Steve Morton
Etikette & Dinge, auf die du im Onsen achten solltest
Vor dem Baden:
Fast alle Spas verlangen Eintritt; die Preise liegen zwischen ¥200 und ¥2000 (die meisten zwischen ¥400 und ¥800). Sento sind in der Regel günstiger, Super-Sento dagegen teurer, weil sie auch mehr anbieten.
Viele Spas bieten Bade- und Handtücher gegen eine Gebühr von etwa ¥300 bis ¥500 zum Ausleihen an. Du kannst aber natürlich auch dein eigenes mitbringen.
Die meisten Bäder stellen Duschgel und Shampoo kostenlos im Duschbereich zur Verfügung. Sollte das nicht der Fall sein und hast du keine eigenen dabei, musst du sie bei deinem Besuch zusätzlich kaufen.
Viele (aber nicht alle) Ryokan und Hotels ermöglichen es auch Tagesgästen, ihre Bäder zu besuchen (üblicherweise gegen eine Gebühr) – du musst also nicht unbedingt dort übernachten, wenn du nur baden möchtest.
Gehe rechtzeitig auf die Toilette; die meisten Umkleideräume haben nämlich keine.
Die Mehrheit der Quellen hat getrennte Bäder für Frauen und Männer; am besten macht ihr euch also schon vorher einen Treffpunkt aus, wo ihr euch danach wiederfindet.
Einige Bäder haben eigene Zeiten für Frauen und Männer; achte also darauf, zum richtigen Zeitpunkt zu kommen. Nur einige wenige Quellen sind Konyoku (混浴), oder gemischte Bäder für Männer und Frauen.
Es empfiehlt sich, vorher etwas Wasser zu trinken, um eine Dehydrierung zu vermeiden. Zu viel Alkohol sollte vor einem Besuch hingegen vermieden werden; die meisten Spas werden dich nicht herein lassen, wenn du betrunken bist.
Es wird auch empfohlen, kurz vor dem Baden nichts mehr zu essen.
In den meisten Onsen sind Tätowierungen verboten, auch wenn manche mittlerweile etwas liberaler damit umgehen. Wenn du ein Tattoo hast, solltest du es am besten schon zu Hause oder auf dem Weg mit Pflastern o.ä. abdecken. Es kann aber auch passieren, dass dir der Zutritt ganz verweigert wird. Denn in Japan werden Tattoos mit der japanischen Mafia (Yakuza) assoziiert.
Beim Baden im Onsen:
Duschen vor dem Baden ist Pflicht – das Badewasser selbst ist zum Entspannen vorgesehen, nicht zum Waschen.
Achte auf deine Schritte, wenn du läufst; der Boden ist durch die Mineralien im Wasser oft rutschig.
Obwohl es in einigen wenigen Quellen erlaubt ist, ein Handtuch um den Körper zu tragen (besonders für Frauen), solltest du bei den meisten davon ausgehen, dass du im Badebereich wie zuvor schon erwähnt nichts anhaben darfst.
Achte darauf, dass nichts außer dein Körper mit dem Wasser in Berührung kommt; lege dein Handtuch auf deinem Kopf oder am Beckenrand ab. Wenn dein Handtuch versehentlich doch ins Badewasser fällt, wringe es auf jeden Fall außerhalb des Beckens aus. Lange Haare solltest du so hochstecken, damit sie beim Baden das Wasser nicht berühren.
Wenn du dich wohler fühlst, kannst du deinen Körper mit dem Handtuch bedecken, bevor du das Bad betrittst.
Viele Bäder haben mehr als ein Becken, die sich durch die Zusammensetzung der Mineralien oder auch durch die Temperatur unterscheiden können. Du kannst so viele davon ausprobieren wie du möchtest (manche verlangen allerdings eine gesonderte Gebühr), und du musst dich nur vor dem Betreten des ersten Beckens duschen.
Die meisten Gäste beginnen und entspannen im größten Badebereich – viele meiden dabei aber den Bereich um den Wasserzulauf, weil es dort besonders heiß ist.
Wenn du die Sauna benutzt, setze dich auf dein Handtuch. Danach solltest du eine kalte Dusche oder ein Bad im Kaltbecken nehmen.
Bleibe nicht zu lange im Wasser; wenn du dich nicht gut fühlst oder dir schwindelig wird, solltest du das Becken sofort verlassen. Du darfst dich zwischendurch auch immer wieder auf den Beckenrand setzen, um deinen Körper langsam an die Hitze zu gewöhnen.
Fotos sind im Badebereich meist verboten; frage vorher am besten beim Personal nach.
Es ist völlig in Ordnung, sich während des Badens normal und in einer angemessenen Lautstärke zu unterhalten. Verhalte dich einfach rücksichtsvoll und vermeide unnötigen Lärm, damit sich auch die anderen Gäste entspannen können.
Es ist verboten, im Becken unterzutauchen, zu planschen oder zu schwimmen.
Naturbelassene Onsen findet man in vielen Spa Orten in Japan. Foto: Nicole Kirchmeyr
Nach dem Baden im Onsen:
Bei der Frage, ob man nach dem Bad duschen sollte oder nicht, gibt es unterschiedliche Ansichten. Einerseits soll eine Dusche die heilende Wirkung der Mineralien aus dem Onsen-Wasser abschwächen, andererseits wird einer kurzen kalten Dusche ebenfalls positive Auswirkungen auf die Gesundheit nachgesagt. Am besten entscheidet daher jeder für sich selbst, wie es für ihn am angenehmsten ist.
Zusätzlich zu Duschgel und Shampoo stellen die meisten Bäder auch Bürsten und Haartrockner in den Umkleideräumen zur Verfügung.
Es ist eine beliebe Tradition, nach dem Baden Milch zu trinken und man kann sie häufig in kleinen Flaschen vor Ort kaufen. Vielleicht möchtest du also die Gelegenheit dazu nutzen, ein Glas Fruit-Gyuunyuu („Fruchtmilch”) oder Coffee-Gyuunyuu („Kaffeemilch”) zu probieren; nach einem entspannenden Bad schmecken sie vielen besonders gut!
Eine weitere Spezialität sind Onsen Tamago. Das sind Eier, die langsam im Wasser und Dampf der heißen Quelle gekocht werden. Einige verkaufen zusätzlich auch Onsen-Wasser zum Trinken in Flaschen!
Viele Bäder und Hotels haben einen Ruhebereich mit bequemen Sofas und Massagesesseln, von denen du auch gerne Gebrauch machen kannst!
Nach dem Baden solltest du Wasser, Tee oder spezielle Sportgetränke trinken, um Dehydrierung zu vermeiden.
Auch nach dem Baden solltest du nicht direkt im Anschluss Alkohol trinken (auch wenn viele es trotzdem tun); denn der Alkohol entzieht deinem Körper noch zusätzlich Wasser.
Auch wenn es unglaublich entspannend sein kann, solltest du nicht mehr als drei mal pro Tag ein Bad in einem Onsen nehmen.
Bekannte Onsen in Japan
In Japan gibt es unzählige berühmte heiße Quellen mit ganz unterschiedlichen Eigenschaften und Vorzügen. Besonders bekannte Quellen in Japan befinden sich in der Gegend um Atami in Shizuoka, Nanki Shirahama in Wakayama oder Beppu in Oita. Allerdings findet man beinahe in jeder Präfektur heiße Quellen und die Liste an bekannten Spa Orten ist lang. Arima in Hyogo, Kusatsu in Gunma oder Gero in Gifu sind nur einige davon und bieten viele Ryokan mit eigenen Quellen.
Onsen, die beliebteste Freizeitbeschäftigung der Japaner*innen und eine entspannende Erfahrung für alle! Foto: Ben Beechey
Nicht nur die Japaner lieben Onsen – auch die Schneeaffen von Nagano genießen gerne ein Bad in den heißen Quellen!
Japans heiße Onsen Quellen sind über die Landesgrenze hinaus bekannt und ein absolutes Highlight auf jeder Reise.
Nur wenige andere Aktivitäten lassen einen so schnell und so intensiv in die Kultur des Landes eintauchen. Wer von den heißen Quellen nicht genug bekommen kann und ein bis zwei Tage tiefste Entspannung sucht, der sollte unbedingt Kurokawa Onsen in die Reiseplanung mitaufnehmen.
Traditionelle Gebäude und der Blick auf den Fluss machen Kurokawa Onsen so besonders. Foto: Nicole Kirchmeyr
Der winzige Ort liegt mitten in den Bergen von Kyushu, Japans südlichster Hauptinsel. Die vielen aktiven Vulkane der Gegend sorgen dafür, dass heiße Thermalquellen fast überall vorhanden sind. Die kleinen Spa-Orte bieten sich damit also an und dieser hier befindet sich nur etwa 20 km entfernt vom Aso Vulkan. Die teilweise sehr aktiven Vulkankegel des Aso sorgen für ein stetiges Angebot an heißem, mineralhaltigem Wasser, welches für die vielen Bäder in Kurokawa an die Oberfläche gepumpt wird.
Traditionelles Stadtbild und Charme
Das Stadtbild ist bewusst traditionell gehalten und sämtliche Unterkünfte und Geschäfte fügen sich perfekt ein – große Betonbauten oder moderne Architektur findet man hier nicht. Stattdessen sind fast alle Hotels traditionelle Ryokan Unterkünfte und man fühlt sich bei einem Spaziergang durch die kleine Ortschaft manchmal tatsächlich in eine andere Zeit versetzt. Ein Teil des Ortes ist für Autos nicht zugänglich, sodass man hier ganz in Ruhe flanieren und die vielen kleinen Cafés und Souvenirläden genießen kann.
Die charmante Hauptstraße in Kurokawa Onsen ist voller Cafés und kleiner Geschäfte. Foto: Nicole Kirchmeyr
Sobald man im Ort angekommen und in der Unterkunft eingecheckt, beziehungsweise das Gepäck dort abgegeben hat, sollte man sich auf den Weg zum Besucherzentrum machen, welches sich ziemlich genau in der Mitte des kleinen Ortes befindet. Bis auf ein paar Ryokan, die etwas außerhalb des Ortes liegen (allesamt bieten Shuttle Busse an), ist hier alles fußläufig erreichbar.
Onsen Tour durch die Stadt
Im Besucherzentrum kann man sich dort kleine Holzplaketten kaufen, die sogenannten Tegata. Mit diesen hat man Eintritt in drei Thermalquellen nach Wahl und ist damit bereit für das Rotemburo Meguri, also eine Tour durch verschiedene (Outdoor) Onsen. Auf der mit der Plakette ausgehändigten Karte findet man alle heißen Quellen der Stadt, die auf einer solchen Tour besucht werden können.
Am besten zieht man sich in der eigenen Unterkunft zunächst einen bereitgelegten Yukata (eine Art leichter Sommer-Kimono) an, packt ein großes und ein kleines Handtuch und eventuell noch sein Portemonnaie in die meist ebenfalls bereitgestellten Körbe oder Plastiktüten, nimmt die Holzplakette mit und schon geht es los.
Ein kleiner Schrein im Zentrum von Kurokawa Onsen. Foto: Nicole Kirchmeyr
Je nach Onsen gibt es unterschiedliche Bäder: Indoor, Outdoor, nach Geschlechtern getrennt oder gemeinschaftliche Bäder, alle mit unterschiedlichen Mineralien im Wasser. Wichtig ist, dass nicht alle Onsen täglich geöffnet sind, sodass man vorab auf der Karte die jeweiligen Ruhetage checken sollte.
Regeln und Etikette sind wichtig beim Onsen Besuch
Sobald man sich den ersten Onsen ausgesucht hat, zeigt man am Eingang die Plakette vor und bekommt einen Stempel. Die meisten gehören zu einer Ryokan Unterkunft, sodass man die Plakette an der Rezeption vorlegt. In der Regel muss man vor dem Betreten die Schuhe ausziehen, wie bei vielen traditionellen Unterkünften üblich. Jedes Ryokan hat einen eigenen Stempel, sodass man am Ende der Tour gleich ein tolles Andenken hat. Manche Ryokan bieten kostenlos Handtücher an, es lohnt sich aber, ein eigenes vorsorglich dabei zu haben. Shampoo und Duschgel stehen in der Regel in den Waschräumen vor den Onsen bereit, ebenso wie Föhns. Mehr Infos, wie man die Quellen richtig besucht, bietet dieser Onsen-Guide.
Die verschiedenen Onsen, speziell die Rotemburo (Outdoor-Bäder) sind allesamt sehr traditionell und naturnah, umgeben von Bäumen und Pflanzen, was zur entspannten Atmosphäre beiträgt. Einige Bäder bieten sogar einen Blick auf den Fluss. Es macht großen Spaß, die unterschiedlichen Thermalquellen auszuprobieren und für Onsen-Enthusiasten reicht möglicherweise eine Plakette (also drei Quellen) gar nicht, auch wenn man ja zusätzlich noch den eigenen Onsen in der Unterkunft hat.
Viele der Onsen Quellen sind sehr naturbelassen und idyllisch. Foto: Nicole Kirchmeyr
Nach einem erfrischenden Bad in den heißen Quellen kann man durch den kleinen Ort spazieren, in den Cafés und Bäckereien kleine Snacks genießen und durch die unzähligen Souvenirgeschäfte schlendern. Kurokawa Onsen ist selbst für einen Spa-Ort überdurchschnittlich hübsch und bietet viele Gelegenheiten für schöne Fotos. Es gibt auch ein paar Restaurants im Ort, es ist aber üblich (und eine absolute Empfehlung), in den Ryokan zu Abend zu essen. Die dortigen mehrgängigen Menüs mit regionalen und saisonalen Zutaten sind ein Erlebnis! Wer danach noch nicht zu müde ist, sollte noch einen abendlichen Spaziergang durch den Ort machen. Nach Sonnenuntergang sind viele der Bäder mit Laternen beleuchtet und sorgen so für eine ganz zauberhafte Atmosphäre.
Kurokawa ist mit dem Auto und mit Highway Bussen zu erreichen. Letztere fahren in der Regel mehrmals täglich von Kumamoto oder Beppu aus. Für die Busse ist eine Reservierung notwendig, welche einfach und bequem online gemacht werden kann. Die meisten Unterkünfte sind von der Bushaltestelle aus zu Fuß zu erreichen, allerdings bieten beinahe alle Ryokan auch einen kostenlosen Shuttle-Service an.
Wer also ein wenig Entspannung und Ruhe sucht und eine kleine Auszeit in wundervollem Ambiente genießen möchte, der ist in Kurokawa definitiv richtig.
Shiro-Higes Cream Puff Factory ist ein kleines Café im Westen von Tokyo. Dort gibt es Totoro Windbeutel, die es zu einem der Geheimtipps für Ghibli Fans machen.
Das Café ist offiziell vom Studio Ghibli anerkannt. Die Besitzerin ist die Schwägerin des berühmten Studio Ghibli Gründers und Regisseurs Hayao Miyazaki, der ihr die Lizenz gab, Backwaren in Form von Ghiblis beliebtesten Charakter Totoro herzustellen. Genau das macht das Café und die Bäckerei so einzigartig, denn diese findet man nirgendwo sonst.
Totoro – der Star des Cafés
Wenn man sich der Bäckerei nähert, fühlt man sich in die Welt von Mai und Satsuki aus „Mein Nachbar Totoro“ hineinversetzt. Er selbst und seine Freunde heißen dich auch direkt willkommen.
Das Äußere des Cafés lässt einen in die Welt von Ghibli und Totoro eintauchen. Foto von Jane Pipkin
Im Innern der Shiro-Hige’s Cream Puff Factory befindet sich im Erdgeschoss die kleine Bäckerei, wo es hausgemachte Totoro-Kekse, Windbeutel und andere Backwaren gibt, die man auch in einer Geschenkbox kaufen kann. Die süßen Windbeutel in Form von Totoro sind besonders beliebt, da die Bäckerei vor allem dafür bekannt ist und es sie nirgends sonst zu kaufen gibt.
Ghibi-Flair und Kaffee
Im oberen Stockwerk befindet sich ein sehr gemütliches kleines Café, das einen zum Entspannen mit Freunden und Familie bei Nachmittagstee und leckeren Süßspeisen einlädt. Die TOLO Coffee & Bakery bietet neben Totoro Windbeuteln auch eine Auswahl an Pasta Gerichten an, sodass für beinahe jeden Geschmack etwas dabei ist und man hier neben Kaffee und Kuchen auch Mittagessen bekommt.
Ein Windbeutel kostet 500 Yen, was ein wirklich guter Preis für diese originellen und einzigartigen Kunstwerke ist. Es gibt verschiedene Geschmacksrichtungen von Schokolade, Matcha und Pudding bis zu Karamell-Banane. Außerdem gibt es auch saisonale Sorten. Die Windbeutel selbst sind sehr groß und unglaublich lecker.
Reserviere rechtzeitig für deinen Totoro Windbeutel
Da vor allem die Sondereditionen sehr beliebt sind, wird gerade bei größeren Mengen darum gebeten, vorab online die gewünschte Menge vorzubestellen. Allerdings ist dies nur auf Japanisch möglich, was durchaus eine Herausforderung sein kann. Alternativ kann man auch direkt bei Ladenöffnung vorbeischauen, um auf jeden Fall einen Totoro Windbeutel zu ergattern. Meist ist schon gegen 14 Uhr vieles ausverkauft, sodass man am besten schon am Vormittag dort ist.
Die Totoro Windbeutel und ein Matcha Latte. Foto von Jane Pipkin
Die Shiro-Hige’s Cream Puff Factory ist auf jeden Fall ein Muss für jeden Ghibli Fan, aber auch für alle, die einfach nur leckere luftige Windbeutel mögen. Wer also in der Nähe von Shibuya/Shimokitazawa oder allgemein in Tokyo ist, sollte das Café allein schon wegen seiner süßen Backwaren im bekannten Ghibli Design unbedingt besuchen. Eine kleine Zweigstelle der Bäckerei befindet sich zudem nur 5 Minuten zu Fuß von der Kichioji Station entfernt, wo man außerdem das Ghibli Museum findet.
Barrierefreies Reisen ist ein wichtiges Thema weltweit und auch in Japan wird in diesem Bereich viel ausgebaut. Besonders die großen Städte und wichtige Sehenswürdigkeiten bemühen sich, damit jeder dort eine schöne Zeit verbringen kann.
Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität
Busse
In den großen Städten wie Tokyo und Kyoto wurden alle Busse zu Niederflurbussen umfunktioniert. So können Personen mit Mobilitätseinschränkungen leichter ein- und aussteigen. Bei Bedarf stellen die Busfahrer auch Rampen bereit. In den Bussen gibt es zudem einen speziellen Bereich für Rollstühle und die Knöpfe sind so angebracht, dass jeder sie leicht erreichen kann. Dies ist insbesondere wichtig, da man in Japan den Knopf drücken muss, wenn man aussteigen möchte.
Busse in ländlichen Gebieten und viele Fernreisebusse/Highway-Busse, sind leider noch nicht so modern umgerüstet. Viele sind nur über mehrere Stufen zugänglich und haben keine gesonderten Plätze für Rollstühle. Das Gleiche gilt für die Flughafenbusse. Daher ist es ratsam, schon bei der Reservierung auf etwaige Mobilitätseinschränkungen hinzuweisen, sodass die Mitarbeiter rechtzeitig informiert sind und helfen können.
U-Bahn
Die U-Bahn in Tokyo und in vielen anderen größeren Städten ist mit einem eigenen Bereich für Rollstuhlfahrer am Ende bestimmter Wagen ausgestattet. Die Mitarbeiter stellen außerdem Rampen zur Verfügung, um beim Einsteigen zu assistieren. Wenn du ihnen deine Zielhaltestelle mitteilst, können sie dort zusätzlich Bescheid geben, damit man dich auch beim Aussteigen unterstützen kann.
In den Zügen gibt es außerdem sogenannte „Priority Seats“, gesonderte Sitzbereiche. Diese Sitze befinden sich meistens am Wagenende und sind für Menschen mit Gehbehinderung, Senioren, Schwangere oder Reisende mit kleinen Kindern reserviert.
Menschen mit Behinderungen in Japan tragen oft auch sichtbar ein rotes Kreuz in einem Herzsymbol am Körper oder an der Tasche (siehe Symbol unten in der Mitte) und Schwangere erhalten ebenso ein Zeichen, das verdeutlicht, dass sie bald ein Kind erwarten (siehe Symbol unten rechts).
Japan bietet spezielle Sitzbereiche an (Foto: Mandy Bartok)
In den meisten Stationen gibt es mindestens eine Ticket-Schranke, die Menschen mit einem Rollstuhl passieren können. Meistens befindet sie sich in der Nähe der Kabine des Stationsaufsehers, damit er bei Problemen sofort assistieren kann. In fast allen U-Bahn-Stationen in Tokyo gibt es zudem Aufzüge, die Passagiere vom Bahnsteig zur Ticket-Schranke und von dort auf Straßenniveau bringen.
Stationen mit mehreren Ausgängen haben insgesamt aber oft nur einen oder zwei Aufzüge für die ganze Station, sodass nicht alle Bereiche damit zugänglich sind. Wenn ein Aufzug außer Betrieb ist, wird dies meistens durch eine Durchsage in der Bahn vor der Ankunft in der Station angekündigt. Während diese Hinweise lange Zeit nur auf Japanisch waren, werden sie neuerdings auch auf Englisch durchgesagt.
Hochgeschwindigkeitszüge (Shinkansen)
Die weltberühmten Shinkansen-Züge sind in Sachen Barrierefreiheit generell moderner ausgestattet und bieten viel Komfort und reichlich Platz. Spezielle Sitze für Menschen, die mit einem Rollstuhl unterwegs sind, können und sollten im Voraus reserviert werden. Die Angestellten assistieren beim Ein- und Aussteigen, bei Bedarf auch mit Rampen. Die meisten Shinkansen haben neuerdings auch eine große, barrierefreie Toilette mit tief angebrachten Knöpfen und Handläufen an Bord.
Hotels
Auch die Hotelindustrie hat sich in den letzten Jahren zum Ziel gesetzt, ihre Einrichtungen für Reisende mit einer Behinderung zugänglicher zu machen. Neue Hotels müssen die Richtlinien zur Barrierefreiheit erfüllen und eine gewisse Anzahl an barrierefreien Zimmern anbieten. Auch einige ältere Unterkünfte haben dies zum Anlass genommen, um ihr barrierefreies Angebot zu erweitern. Du kannst auf der Webseite von Accessible Tokyo gezielt nach geeigneten Hotels in Tokyo suchen.
Sehenswürdigkeiten
Neuere Touristenattraktionen ermöglichen in der Regel einen barrierefreien Zugang. Museen und andere Einrichtungen bieten meist Rampen, Aufzüge und andere Erleichterungen an. Ältere Standorte arbeiten ebenfalls daran, derartige Einrichtungen zu installieren, doch oft haben sie Schwierigkeiten, die historischen Strukturen mit den modernen Anforderungen zu vereinen.
Einige Schreine und Tempel sind in Sachen Barrierefreiheit schon weiter als andere. Oft sind die Aufzüge und Rampen aber versteckt und nur dann erreichbar, wenn man explizit danach fragt.
Die Japaner bemühen sich, in Zukunft mehr auf Barrierefreiheit zu achten (Foto, Steven HWG, Unsplash)
Für Menschen mit visuellen Beeinträchtigungen
Taktile Leitsysteme
Viele Gehwege in Japan sind mit gelben „Leitlinien“ oder taktilen Oberflächen ausgestattet. Diese bestehen aus gelben Blöcken, die Erhebungen in Form von entweder Linien oder Punkten aufweisen. Die Linien zeigen dabei einen fortlaufenden Pfad an, während die Punkte ein „Stopp“ signalisieren oder auf eine Richtungsänderung hinweisen.
In Städten wie Tokyo und Kyoto sind diese Leitsysteme allgegenwärtig, allerdings nur auf den Gehwegen. Die taktilen Leitsysteme finden sich zudem in allen Bahnhöfen und enden an Treppen oder Aufzügen. In einigen abgelegeneren Gegenden gibt es jedoch keine und die Fußgänger müssen sich öfters auch die Straße mit Autos und Fahrrädern teilen.
Diese Leitsysteme werden im Übrigen „Tenji-Blöcke“ genannt. Sie wurden ursprünglich im Jahr 1965 von Seiichi Miyake erfunden. Am 18. März 1967 wurden sie in der Stadt Okayama das erste Mal neben einer Schule für Menschen mit Sehbehinderung angebracht.
Beschriftungen in Brailleschrift
In den meisten Aufzügen befindet sich neben den Knöpfen eine Beschriftung in Brailleschrift. Auch an vielen Treppengeländern in Bahnhöfen sind Informationen in Brailleschrift am oberen und unteren Ende angebracht. Einige große Informationstafeln mit Umgebungskarten bieten ebenfalls Erklärungen in Brailleschrift an. Allerdings basieren in Japan alle in Brailleschrift angebrachten Hinweise auf dem japanischen Silben-Alphabet und sind somit für Reisende ohne Japanischkenntnisse kaum hilfreich.
In Sachen Barrierefreiheit hat Japan sicher noch einiges aufzuholen, doch in den letzten Jahren ist dieses Thema immer stärker in das Bewusstsein der Menschen gerückt, nicht zuletzt auch durch die Olympischen und Paralympischen Sommerspiele in Tokyo. Es bleibt also zu hoffen, dass sich das Erlebnis von Reisenden mit Beeinträchtigung in Japan weiter verbessert.
Weitere Informationen zu Bus und Bahn in Japan kannst du ebenso auf unserer Seite finden.
Ohne Geld geht es nicht. Sogar eine Reise zu den aufregendsten Orten kann zu einem totalen Reinfall werden, wenn man sich nicht mit der finanziellen Situation im Reiseland auskennt.
Dieser Ratgeber zum japanischen Yen soll dir dabei helfen, die vielen Annehmlichkeiten des Landes wie Restaurants, Shopping und Freizeitaktivitäten zu genießen und dein Geld während der Reise sinnvoll zu verwalten.
Der Yen
Die offizielle japanische Währung ist der Yen. Dieser wird „En“ ausgesprochen und wird mit dem Symbol ¥ gekennzeichnet. Im japanischen Alltag wird meist das Schriftzeichen 円 verwendet. Die Mehrwertsteuer beträgt in Japan aktuell zehn Prozent. Den japanischen Yen gibt es in 10 Stückelungen, sechs Münzen mit den Nennwerten 1, 5, 10, 50, 100 und 500 Yen, sowie 4 Banknoten mit den Nennwerten 1.000, 2.000, 5.000 und 10.000 Yen. Eine 2.000 Yen Note erhält man jedoch sehr selten und selbst Japaner sind überrascht, wenn sie diese sehen. Meist wird diese Banknote im Ausland an Touristen vergeben, im Inland begegnet man ihr jedoch kaum.
Eine interessante Tatsache ist, dass „En“ auch „Kreis“ auf Japanisch bedeutet. Daher wurde der Wechselkurs anfänglich bei 360 Yen für einen US Dollar festgesetzt.
Zahlungsmöglichkeiten
In Japan kann man mit Bargeld bezahlen, mit Kreditkarte oder IC-Karte. Hier erhälst du ein paar mehr Informationen zur jeweiligen Zahlungsmöglichkeit:
Bargeld
Trotz der wachsenden Akzeptanz von Kreditkarten und Debitkarten ist Japan noch immer eine Gesellschaft, die vor allem auf Bargeld setzt. Insbesondere in den ländlichen Gegenden ist dies weit verbreitet. Auch die gängigen Tickets für Zug, U-Bahn und Bus können nur mit Bargeld bezahlt werden, außer du benutzt eine wiederverwendbare IC Karte, die aber ebenfalls nur mit Bargeld aufgeladen werden kann.
Es ist immer gut, einige Münzen und Scheine mit kleineren Werten im Geldbeutel zu haben, denn viele Ticket- und Getränkeautomaten nehmen keine größeren Beträge an (insbesondere keine 5.000 und 10.000 Yen-Scheine). Auch wenn man etwas mehr Bargeld mit sich führt, muss man keine Angst haben, denn Japan hat eine der geringsten Kriminalitätsraten weltweit. Eine gewisse Vorsicht ist natürlich immer ratsam, aber die Wahrscheinlichkeit, Geld einfach zu verlieren oder irgendwo liegenzulassen ist vermutlich höher, als dass es gestohlen wird.
Kredit-/Debitkarten
Obwohl Japan noch immer eine bargeldorientierte Gesellschaft ist, werden Kredit- und Debitkarten immer häufiger akzeptiert, gerade in den größeren Städten. Doch auch wenn du eine Kreditkarte besitzt, solltest du zusätzlich Bargeld bei dir haben. Viele kleine Restaurants und Läden akzeptieren immer noch keine Kartenzahlung.
Viele Kreditkartenunternehmen verlangen eine Gebühr für ausländische Karten (normalerweise ein bis drei Prozent). Die Karten mit der größten Akzeptanz sind MasterCard, Visa und JCB. American Express und Diner‘s Club werden seltener angenommen.
IC Karten
IC Karten, wie Suica und PASMO, sind in Japan immer beliebter geworden, besonders in den städtischen Gebieten. Mehr Informationen zu diesem Thema findest du in unserem Artikel zu Bus und Bahn in Japan.
Die IC Karten werden hauptsächlich benutzt, um für den Zug oder Busse zu bezahlen, können aber zusätzlich bei vielen anderen Gelegenheiten eingesetzt werden, insbesondere bei Geschäften in oder nahe der Bahnhofsgebäude.
Die Japaner bezahlen sehr gerne mit Karten (Foto: CardMapr.nl, Unsplash)
So erhältst du Yen
Wie kommst du nun aber an Yen, wenn du reist? Am einfachsten, du nutzt Geldautomaten, wechselst dein Geld oder benutzt Reisechecks:
Geldautomaten
Die beste Möglichkeit, um an Yen zu gelangen, ist, wenn du das Geld bei den Geldautomaten der Japan Post oder beim 7-Eleven abhebst. Die Geldautomaten der Japan Post sind landesweit an über 26.000 Standorten zu finden. Erkennbar sind sie an dem „JP“-Logo. In jedem Postamt gibt es mindesten einen, und sie sind auch in einigen Einkaufszentren und Supermärkten vertreten.
Die Öffnungszeiten hängen dabei vom Standort ab: große Postämter in den Metropolen haben meist länger offen als kleine in ländlichen Gegenden. Die Automaten bieten auch Englisch als Sprache an.
7-Eleven (Seven Bank) betreibt in den 7-Eleven Convenience Stores über 20.000 Geldautomaten in ganz Japan. Sie haben durchgängig geöffnet und bieten viele Sprachen an, darunter Japanisch, Englisch, Deutsch, Französisch und Portugiesisch.
Die meisten anderen Geldautomaten akzeptieren keine ausländischen Karten. Die einzige japanische Bank, die ausländische Transaktionen unterstützt, ist die Citibank. Allerdings gibt es davon nur sehr wenige Geldautomaten. Außerdem verlangen die meisten eine zusätzliche Gebühr für eine Abhebungen außerhalb der Kernzeiten (üblicherweise zwischen 9 und 17 Uhr unter der Woche).
Geld wechseln
Um ein Gefühl für den aktuellen Wechselkurs zu bekommen, kannst du gängige Währungsrechner wie zum Beispiel den XE Currency Converter benutzen. Alle Läden mit dem Schild „Authorized Foreign Exchange“ können Geld wechseln. Darunter sind auch Banken und Wechselstuben (wie Travelex), die oft in Flughäfen und großen Städten zu finden sind.
Banken haben üblicherweise an Werktagen zwischen 9 und 15 Uhr geöffnet. Hotels und große Einkaufszentren können ebenfalls Geldwechsel anbieten, allerdings oft mit Zusatzgebühren und zu weniger guten Konditionen.
Auch wenn es immer von der Währung abhängt, empfiehlt es sich meistens, Yen in Japan zu tauschen anstatt in deinem Heimatland, weil dort die verlangte Gebühr und der Wechselkurs oft besser sind.
Reisechecks
Nachdem es nur eine gewisse Anzahl an Geldautomaten gibt, die ausländische Karten akzeptieren, sind Reisechecks in Japan praktischer als man vielleicht denkt. Diese bieten in der Regel bessere Kurse als Wechselstuben oder Geldautomaten und werden von den wichtigen Banken, Hotels, Ryokan und Geschäften in großen Städten akzeptiert. Ansonsten werden sie aber nur selten angenommen. Checks von ausländischen Banken empfehlen sich in Japan eher weniger. Viele Geschäfte verlangen dafür Extragebühren oder nehmen sie überhaupt nicht an.
Verhaltensregen & wichtige Hinweise
Eine der wichtigsten Regeln im Umgang mit Geld in Japan ist, dass man kein Trinkgeld gibt. Wenn du in einem Restaurant oder einem Taxi Trinkgeld zurücklässt, werden die Mitarbeiter denken, dass du es vergessen hast, und dir sehr wahrscheinlich nachlaufen, um es zurückzugeben. Falls du trotzdem etwas geben möchtest, z.B. für ein Zimmermädchen oder einen Reiseguide, dann packe das Geld am besten in einen Umschlag und überreiche ihn persönlich.
In den meisten Restaurants, Geschäften und sogar Taxis gibt es eine Art kleines Tablett, welches nur für Geld verwendet wird. Lege das Geld beim Bezahlen darauf, anstatt es direkt dem Kassierer zu geben. Um Falschgeld musst du dir so gut wie keine Gedanken machen, da dies in Japan praktisch nicht vorkommt.
Stückelung
Hier findest du detaillierte Informationen zu den japanischen Yen Münzen und Scheinen:
1 Yen (Ichi-En): Helle Silbermünze mit glatten Kanten. Die kleinste und leichteste der 6 Münzen, bestehend aus 100% Aluminium. Wiegt genau 1 Gramm. Die einzige japanische Münze, die auf dem Wasser schwimmen kann. Die Vorderseite zeigt einen jungen Baum, der das gesunde Wachstum in Japan symbolisieren soll.
5 Yen (Go-En): Goldene Farbe, glatte Kanten und mit einem Loch in der Mitte. Die Vorderseite zeigt einen Reishalm, ein Zahnrad und das Meer, die jeweils Japans Landwirtschaft, Industrie und Fischerei symbolisieren. Der Rückseite zeigt zwei Baum-Sprösslinge, die Japans Forstwirtschaft und Demokratie symbolisieren. Die einzige Münze, auf der ihr Wert nicht numerisch dargestellt ist.
10 Jen (Jyuu-En): Bronzefarben (besteht aus 95% Kupfer) mit glatten Kanten. Auf der Vorderseite befindet sich die Byodo-in Phoenix Halle, auf der Rückseite ein immergrüner Baum. 10-Yen-Münzen mit geriffelten Kanten (Giza-Jyuu genannt) sind selten und beliebte Sammlerstücke, weil sie nur 7 Jahre lang geprägt wurden (1951-58).
50 Yen (Gojyuu-En): Silberfarben, geriffelte Kanten und mit einem Loch in der Mitte. Drei Chrysanthemen werden auf der Vorderseite dargestellt.
100 Yen (Hyaku-En): Silberfarben mit geriffelten Kanten. Die Vorderseite zeigt Kirschblüten. Es gibt einige limitierte Ausgaben der 100-Yen-Münzen mit speziellen Designs, um bestimmte Ereignisse zu feiern (wie beispielsweise eine Serie zum 50-Jährigen Jubiläum des Shinkansen aus dem Jahr 2015 und 2016).
500 Yen (Gohyaku-En): Helle Goldfarbe, geriffelte Kanten. Die größte und schwerste der sechs Münzen, wiegt 7 Gramm. Die Vorderseite zeigt einen Blauglockenbaum, die Rückseite Bambus und Tachibana Blätter. Wenn du die Münze schräg hältst, kannst du das Wort „500円“ als Hologramm in den Nullen auf der Rückseite sehen. Eine limitierte Anzahl der alten 500-Yen-Münzen mit einem etwas anderen Design (geprägt bis zum Jahr 2000) ist noch im Umlauf. Zur Erinnerung an besondere Ereignisse wird immer wieder eine limitierte Anzahl an Sonderausgaben geprägt.
1.000 Yen (Sen-En): Das Motiv ist in blauer Farbe gedruckt. Die Vorderseite der aktuellen Banknote zeigt ein Portrait von Hideyo Noguchi, ein Bakteriologe, der für seine bahnbrechende Forschung im Gebiet von Syphilis und Gelbfieber bekannt ist. Die Rückseite zeigt den Berg Fuji und den See Motosu, eingerahmt von Kirschblüten.
2.000 Yen (Nisen-En): Das Motiv ist in grüner Farbe gedruckt. Die Banknote wurde im Jahr 2000 ausgegeben, um das neue Millennium und den 26. G8-Gipfel auf Okinawa zu feiern. Die Vorderseite zeigt das Shurei-mon, eines der Haupttore der Burg Shuri-jyo auf Okinawa. Die Rückseite zeigt eine Szene aus der „Geschichte vom Prinzen Genji“ und ein Portrait des Autors, Murasaki Shikibu. Durch die limitierte Anzahl sind diese Scheine in Japan eher eine Seltenheit.
5.000 Yen (Gosen-En): Das Motiv ist in violetter Farbe gedruckt. Die Vorderseite zeigt Ichiyo Higuchi, die erste berühmte japanische Autorin. Die Rückseite zeigt das „Kakitsubata-zu“, ein Schwertlilien-Gemälde von Ogata Korin.
10.000 Yen (Ichiman-En): Das Motiv ist in brauner Farbe gedruckt. Die Vorderseite zeigt ein Portrait von Fukuzawa Yukichi, dem Gründer der Keio Universität. Die Rückseite zeigt die Phönixstatue des Byodo-in Tempels.
Im Jahr 2024 soll es im Übrigen neue Banknoten geben für 1.000 Yen, 5.000 Yen und 10.000 Yen. Diese werden neue Symbole und Persönlichkeiten und selbstverständlich auch neue Sicherheitsmerkmale mit sich bringen.
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