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Abseits der ausgetretenen Pfade – Teil 5: Utsunomiya

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Die Stadt Utsunomiya werden viele Touristen zwar durchqueren, allerdings bleiben nur wenige. Zumindest internationale Touristen findet man hier eher selten. Die Meisten steigen lediglich am Bahnhof von Utsunomiya um, auf dem Weg zum berühmten Ort Nikko.

Utsunomiya

Wer von Tokyo in Richtung Nikko fährt, der wird den Bahnhof von Utsunomiya zwar durchqueren, um in die Nikko Linie umzusteigen, allerdings werden wohl nur wenige den Bahnhof verlassen und die Stadt erkunden.

Utsunomiya liegt nördlich von Tokyo, in der Präfektur Tochigi. Mit dem Shinkansen ist man etwa in 45 Minuten, mit der Regionalbahn in etwa 1.5 Stunden dort. Die Strecke ist im JR Pass inkludiert, somit würde sich die Fahrt mit dem Shinkansen anbieten, um Zeit zu sparen.

Besonders schön im Frühling - der Fluß durch die Innenstadt von Utsunomiya und die Shidarezakura (Foto von: Kira Trinh)
Besonders schön im Frühling – der Fluß durch die Innenstadt von Utsunomiya und die Shidarezakura (Foto von: Kira Trinh)

Empfehlenswert ist die Stadt besonders im Frühling, da entlang des Flusses in der Innenstadt eine Vielzahl von hängenden Kirschbäumen (sogenannte Shidarezakura) stehen. Die Stadt veranstaltet kleine Feste am Ufer und viele Einwohner zieht es zum Picknicken dorthin. Im Vergleich zu anderen Orten ist dort weniger los, da Utsunomiya sich nicht auf den gängigen Reiserouten vieler internationaler Touristen befindet.

Die Abwesenheit von internationalen Touristen spiegelt sich auch im Hotelpreis wider. Weswegen dies eine gute Alternative zu Nikko darstellt, wo Unterkünfte wesentlich teurer sind. Wer von Nikko in den Norden von Japan weiter fährt (z.B. nach Sendai oder sogar nach Hokkaido) kann hier übernachten und Geld sparen.

Die Stadt der Gyoza

Die Präfektur Tochigi an sich ist für Erdbeeren bekannt und somit ist es nicht überraschend, dass die lokal angebauten Sorten „Tochiotome“ (übersetzt Tochi(gi)’s Fräulein“) oder „Tochiaika“ („Tochi(gi)’s Geliebte Frucht“) heißen. Man würde denken, dass die Spezialität der Präfektur und der Stadt somit etwas mit den roten Früchten und ggf. Desserts zu tun hat, allerdings ist das bekannteste Gericht aus Utsunomiya ein ganz anderes. Utsunomiya ist in Japan bekannt als die „Stadt der Gyoza“.

Gyoza sind Teigtaschen, die meistens sowohl gedämpft als auch gebraten werden (man könnte die Gyoza in etwa mit Maultaschen oder Ravioli vergleichen, allerdings nur sehr grob).

Göttin im Schlafrock? Die Gyoza Statue am Bahnhof von Utsunomiya (Foto von: Kira Trinh)
Göttin im Schlafrock? Die Gyoza Statue am Bahnhof von Utsunomiya (Foto von: Kira Trinh)

Mehrere Gyoza Statuen und Skulpturen begrüßen einen, wenn man den Bahnhof verlässt. Restaurants mit Gyoza (und Ramen oder anderen Suppen), säumen die Straßen. Es ist für jeden etwas dabei. Traditionelle Gyoza sind mit einer Mischung aus Schweinefleisch, Chinakohl, Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer gefüllt. Allerdings gibt es in Utsunomiya rund um den Bahnhof alleine bereits über 12 verschiedene Füllungen, von eher normalen Füllungen mit Schrimps anstelle von Fleisch, bis hin zu den Pizza-Gyoza.

Oya

Etwa eine halbe Stunde Busfahrt außerhalb von Utsunomiyas’ Innenstadt liegt der Vorort Oya. Dieser ist für seinen Bergbau bekannt. Eine besondere Art von Vulkanstein wurde hier für lange Zeit abgebaut. Der Oya-Stein wurde in dekorativen Elementen verwandt, an den wenigen aus Stein gebauten Gebäuden in Japan, oder für Statuen.

Eine ganz besondere Statue begrüßt jene, die mit dem Bus nach Oya fahren. Die über 27 Meter hohe „Heiwa Kannon“ (Kannon des Friedens) ist bereits von der Haltestelle aus zu sehen. Ein Steinmetz, der in dem jetzt stillgelegten Bergwerk arbeitete, begann die Statue in den Stein zu meißeln, als er seine Brüder im Zweiten Weltkrieg verlor. Während er an der Statue arbeitete, betete er für den Weltfrieden.

Der Oya Tempel in Utsunomiya (Foto von: Kira Trinh)
Der Oya Tempel in Utsunomiya (Foto von: Kira Trinh)

Der Tempel von Oya (Oya-ji), ist in den sich dahinter befindenden Berg eingelassen. Dies hat einen besonderen Grund, denn die dort angebetete Figur der Tausendarmigen Kannon ist nicht beweglich. Sie ist direkt in den Stein dort gemeißelt worden und gilt als Japans’ älteste steinerne Buddha Statue. Archäologen datieren die Oya Kannon auf das Jahr 810.

Die Kannons von Oya sind Teil der sogenannten Bando Sanjusankasho Pilgerroute, welche der Gottheit Kannon gewidmet ist und der 33 Tempel in der Region Kanto angehören. Die Kanto Region besteht aus den Präfekturen: Kanagawa, Tokyo, Saitama, Ibaraki, Gunma, Tochigi und Chiba. Der Pilgerweg beginnt in Kamakura (Kanagawa) und endet in Tateyama (Chiba).

Das Highlight in Oya ist allerdings das örtliche Museum. Dabei handelt es sich um die ehemalige Miene oder das ehemalige Bergwerk der Region, welches teilweise für Besucher zugänglich gemacht wurde. Im Gegensatz zu anderen Minen oder Bergwerken findet man hier keine engen Schächte, sondern eine riesige unterirdische Halle.

Das Oya History Museum in Utsunomiya - eine Reise in eine andere Welt (Foto von: Kira Trinh)
Das Oya History Museum in Utsunomiya – eine Reise in eine andere Welt (Foto von: Kira Trinh)

Es fühlt sich ein wenig an, als wäre man in eine andere Welt gestolpert. Weswegen das Museum auch vielen Filmen und Fernsehproduktionen als Drehplatz diente. Die Örtlichkeiten können auch für Events gemietet werden, was einige namhafte Marken bereits getan haben wie z.B. Dom Pérignon oder auch Autohersteller, die eine ganz spezielle Kulisse für eine Veranstaltung suchten (auch Hochzeiten können dort veranstaltet werden).

Ein praktisches Tagesticket

Wer nach Oya möchte, dem empfehlen wir das Tagesticket von Kantobus, welches an der Touristeninformation am Bahnhof Utsunomiya gekauft werden kann. Allerdings ist hier zu beachten, dass man nur Tickets für denselben Tag, an dem man auch fahren will, kaufen kann.

Ein praktisches Tagesticket für Oya in Utsunomiya (Foto von: Kira Trinh)
Ein praktisches Tagesticket für Oya in Utsunomiya (Foto von: Kira Trinh)

Das Ticket beinhaltet Eintrittskarten für den Oya Tempel, sowie das Museum und man kann einen ganzen Tag so viel mit dem Bus auf der Strecke zwischen dem Bahnhof Utsunomiya und Oya fahren (mehr Informationen finden Sie hier – Hinweis: Der englische Flyer ist leider nicht ganz auf dem neusten Stand, es gibt neue Busfahrzeiten. Die Touristeninformation gibt Ihnen den neuen Fahrplan, sowie eine Anleitung für das Busfahren).

Bambus

Bambuswald in Utsunomiya (Foto von: Marek Piwnicki on Unsplash)
Bambuswald in Utsunomiya (Foto von: Marek Piwnicki on Unsplash)

Wer dem Rummel im Bambuswald von Arashiyama, oder den Touristen in Kamakura entgehen möchte, der kann in Utsunomiya in den Genuss eines wunderschönen Bambuswalds kommen. Besuchen Sie den Four Seasons Bambuswald der Wakayama Bambusfarm. Es fahren Busse ab der Station Utsunomiya dorthin (Fahrtzeit etwa eine halbe Stunde). Der Bambuswald bietet viele wunderschöne Fotomotive (auch er war bereits Drehort für Film und Fernsehen) und ist nicht ganz so voll wie seine berühmteren Geschwister in Kyoto oder Kanagawa.

 

Wir würden uns freuen, wenn Sie Utsunomiya in Ihre Reiseroute aufnehmen wollen. Wenn Sie mehr Fragen dazu haben, melden Sie sich gerne bei uns.

Japan mit Kindern – Teil 3: Aktiver Urlaub

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Neben den typischen Aktivitäten mit Kindern, wie einem Besuch in einem der weltberühmten Freizeitparks, gibt es auch viele Möglichkeiten Land und Leute mit dem Nachwuchs kennenzulernen. Diese ermöglichen unter anderem auch das Entdecken der Sehenswürdigkeiten aus einem anderen Blickwinkel.

Aktiver Urlaub

Fahrradtouren

Eine Tour durch einen Ort oder eine Stadt mit dem Fahrrad ermöglicht es Ecken und Winkel zu sehen, die man sonst vielleicht nicht so sehen würde, weil man mit Bus oder Bahn nicht hinkommt und es zu Fuß zu weit ist. In der Regel ist hier zu beachten, dass Kinder erst ab einer Größe von 120 cm ein eigenes Fahrrad fahren dürfen. Für Kinder von 1 bis 5 gibt es begrenzt einen Kindersitz, um mit einem Erwachsenen mitzufahren.

Mit dem Fahrrad durch Japan (Foto von: Leopold Maitre on Unsplash)
Mit dem Fahrrad durch Japan (Foto von: Leopold Maitre on Unsplash)

Besonders populärer sind Fahrradtouren entlang der „Goldenen Route“ in Tokyo, Kyoto, Hiroshima und Takayama. Aber auch abseits dieser Orte gibt es Touren. Beliebt ist der Fahrradweg, welcher zu einer Gruppe kleiner Inseln im Binnenmeer von Japan führt, der sogenannte Shimanami Kaido.

Wanderungen

Auch Wanderungen können eine gute Aktivität für die gesamte Familie sein. In der Nähe von Tokyo empfiehlt sich da der Berg Takao. Dort muss man auch nicht unbedingt den ganzen Weg hochgehen, sondern kann für einen Teil eine Seilbahn oder Sessellift nehmen.

Etwas weiter außerhalb von Tokyo bieten sich natürlich die Region von Hakone, sowie die Berge rund um den berühmten Berg Fuji an. In Hakone kann man am besten eine gute Mischung aus Wandern und öffentlichen Verkehr nutzen, um die Umgebung zu entdecken. Wer einen Hakone Free Pass bucht kann Bahn, Busse, Seilbahn und auch das Piratenschiff auf dem Ashi See umsonst oder für einen reduzierten Preis nutzen.

Das Piratenschiff auf dem Ashi See ist ein Highlight für alle, nicht nur für Kinder (Foto von: Snowscat on Unsplash)
Das Piratenschiff auf dem Ashi See ist ein Highlight für alle, nicht nur für Kinder (Foto von: Snowscat on Unsplash)

Bei einheimischen Familien ist die Region rund um Karuizawa ein beliebtes Ziel. Der Wald, welcher die Stadt umgibt, bietet besonders im Sommer ein wenig Abkühlung und Schatten.

Touristen aus dem Ausland mögen auch besonders das Wandern entlang der alten Handelsroute Nakasendo, welche durch die Japanischen Alpen führt. Da es dort eher an Unterkünften mangelt, empfiehlt sich ein Tagesausflug ab Nagano oder Nagoya.

Die Präfektur Nagano bietet sich allgemein gut zum Wandern an, wobei Orte wie Kamikochi mittlerweile sehr beliebt und somit auch sehr voll geworden sind. Auf Hokkaido lässt es sich auch gut wandern, allerdings sollte man dann ein Mietauto in Betracht ziehen, um sich von A nach B zu bewegen. Wer zwar raus aus der Stadt will, aber nicht zu lange in der Bahn sitzen oder in einen Inlandsflug einstigen will, dem legen wir den Norden der Hauptinsel Japans (die Tohoku Region auf der Insel Honshu) nahe, oder, je nach Reiseroute, die südliche Insel Kyushu.

Farmstay

Wer das ländliche Leben in Japan näher kennenlernen will, dem legen wir einen Farmstay nahe, einen Aufenthalt auf einem Bauernhof. Hier kann man viel über das traditionelle Japan lernen und mit Einheimischen in Kontakt treten.

Japan Travel bietet Farmstays in mehreren Regionen des Landes an, bitte melden Sie sich bei uns, wenn Sie Interesse haben. Die Aktivitäten variieren je, nachdem in welchem Gebiet sich die Farm befindet und reichen von Anbau bis Ernte von Obst und Gemüse bis hin zu Tee.

Auch ohne auf einem Bauernhof zu schlafen kann man je nach Jahreszeit z.B. auf einer Wasabi-Farm bei der Ernte dabei sein, oder zumindest eine Tour machen und mehr über den Anbau und die Ernte dieser japanischen Spezialität lernen.

Kajak, Kanu & Co.

Zu Land, zu Wasser und in der Luft, Japan kann man von allen Transportwegen aus entdecken. Wer gerne auf oder auch im Wasser ist, der hat in Japan die Möglichkeit auf einem der vielen Seen, Flüsse oder im Meer mit dem Kajak oder Kanu zu fahren.

Besonders beliebt sind diese Bootstouren auf den 5 Seen rund um den Berg Fuji, wie z.B. Kawaguchiko oder Yamanakako. Aber auch eine Tour zur heiligen Insel Miyajima (oder Itsukushima) in Hiroshima ist ein absolutes Highlight.

Mit dem Kajak oder Kanu hat man einen wunderbaren Blick auf den Berg Fuji. (Foto von: takahiro taguchi on Unsplash)
Mit dem Kajak oder Kanu hat man einen wunderbaren Blick auf den Berg Fuji. (Foto von: takahiro taguchi on Unsplash)

Im ländlichen Okutama, einer Region außerhalb von Tokyo, kann man sich neben einer Fahrt mit einem Kanu oder Kayak auch am SUP (Stand Up Paddle) versuchen.

Spiel und Spaß

Wer mit Kindern unterwegs ist, der braucht immer einen „Plan B“. Im Urlaub ist dies meist der Fall, wenn das Wetter einem einen Strich durch die Rechnung macht. In Japan empfehlen wir einen Trip in einen der großen Shoppingkomplexe. Dort gibt es sehr häufig überdachte Spielplätze für die Kleinen. In Tokyo, am beruehmten Baseball Stadium Tokyo Dome, gibt es z.B. das Asobono und einen Mini-Spielplatz im Keller des Action-Theater G-Rosso, wo man zum Held oder zur Heldin der aktuellen „Super Sentai“ Serie (die japanische Originalversion von „Power Rangers“) werden kann. Für Familien mit älteren Kindern empfehlen wir KidZania in Tokyo, Koshien oder Fukuoka,

 

Wollen Sie mehr zum Urlaub mit Kindern wissen, oder überlegen sogar einen zu buchen? Dann melden Sie sich gerne bei uns. Wir beraten Sie gerne und stellen Ihnen eine optimale und individuell zugeschnittene Reiseroute für Sie und Ihre Familie zusammen.

Oder schauen Sie in unserer Japan-Baustein-Boutique vorbei.

Japan mit Kindern – Teil 2: Kultur und Tradition

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Dass Japan ein Land mit viel Geschichte und Traditionen ist, das wissen die Meisten. Aber wie kann man diese Dinge kindgerecht vermitteln? Heute geben wir ein paar Tipps zu kulturellen Aktivitäten für Groß und Klein, z.B. zum Thema Ninjas und Samurai, Kimono, Essen und Trinken, sowie einen Onsen Besuch mit der Familie.

Kultur für Kinder

Popkultur lässt sich mit Kindern eher machen als traditionelle Kultur. In Japan gibt es ein großes Angebot. Allen voran, natürlich die berühmten Vergnügungsparks wie Disney Land oder Disney Sea (in der Nähe von Tokyo), sowie die Universal Studios Japan (in Osaka), oder das lokale Nagashima Spa Land (in der Nähe von Nagoya).

Ein Tipp für diejenigen, die sich zwischen der Ninento World im Universal Studios und dem Nintendo Museum entscheiden wollen, mit Kindern würden wir eher den Themapark empfehlen. Das Museum ist eher für Fans und Liebhaber der Spiele und die Besucher sind generell etwas älter. Zudem werden Tickets für das Museum nur per Lotterieverfahren vergeben.

Nintendo World im Universal Studios Japan Freizeitpark, nicht nur für Kinder etwas Besonderes. (Foto von: Roméo A. on Unsplash)
Nintendo World im Universal Studios Japan Freizeitpark, nicht nur für Kinder etwas Besonderes. (Foto von: Roméo A. on Unsplash)

Wer es eher japanisch halten will, für den gibt es das Ghibli Museum (in der Nähe von Tokyo) oder den Ghibli Park (in der Nähe von Nagoya). Allerdings ist es relativ schwierig, für diese beiden Attraktionen Tickets zu bekommen. Für Touristen sowie Einheimische. Die Popularität von Ghibli ist einfach zu groß und Tickets sind sehr schnell ausverkauft.

Für Anime bezogene Attraktionen, welche etwas einfacher zu planen und buchen sind, empfehlen wir den Toei Kyoto Studio Park oder der Nijigen no Mori, auf der Insel Awaji (am besten zu erreichen von der Stadt Kobe).

Ein Ort, der die Gemüter spaltet, ist das bei vielen Kindern (besonders einheimischen) beliebte „Unko Museum“ (frei übersetzt „Kack Museum“) auf der künstlichen Insel Odaiba in Tokyo. Hier findet man eine vielleicht überzogen stereotypische Darstellung von Japan: knallbunt und ein wenig verrückt.

Das Unko Museum spaltet die Geister, aber bei Kindern scheint es gut anzukommen. (Foto von: Roméo A. on Unsplash)
Das Unko Museum spaltet die Geister, aber bei Kindern scheint es gut anzukommen. (Foto von: Roméo A. on Unsplash)

Wer es zwar bunt und modern mag, aber nicht ganz so verrückt, dem empfehlen wir eines der TeamLabs in Tokyo (mehr dazu in unserem Beitrag dazu hier).

Aber auch traditionelle Kultur kann man mit Kindern machen. Für die Samurai und Ninja Museen in Tokyo oder Kyoto kann man Touren speziell für Familien buchen. Hier kann man als ganze Familie ein wenig in das Leben der alten Krieger eintauchen und sogar lernen, wie man einen Ninja-Stern wirft und mehr. Wer Glück hat, der kann sich eine Demonstration eines Schwertmeisters ansehen, welcher mit einem Katana (Samurai Schwert) eine Strohfigur zerteilt.

Besonders beliebt bei Mädchen ist „Ein Tag im Kimono“. Man kann sich morgens in einen Kimono einkleiden lassen (inklusive Frisur und Haarschmuck) und diesen dann den ganzen Tag anbehalten, während man die Stadt oder auch einfach nur die Umgebung von Asakusa erkundet. Wir empfehlen allerdings, anstatt des traditionellen Schuhwerks eigene Sandalen mitzunehmen und anzuziehen, da die Geta bzw. Zouri Latschen sehr gewöhnungsbedürftig sind (nicht nur für Kinder, auch für Erwachsene).

Kochkurse

Genauso wie Liebe durch den Magen geht, so kann man ein Land auch durch das Essen näher kennenlernen. Ein Kochkurs ist hier eine wunderbare Möglichkeit, um dies gemeinsam mit der Familie zu tun. Hierbei gibt es nicht nur die klassischen „Sushi Kurse“, sondern auch Kurse, in denen man andere Köstlichkeiten kennenlernen kann, von denen man vielleicht noch nicht gehört hat. Wie wäre es zum Beispiel mit einer niedlichen Bento Lunch Box oder mit traditionellen japanischen Süßspeisen (Wagashi)? Aber auch Nudelsuppe (Ramen) oder andere Arten von japanischen Nudeln (Udon oder Soba) sind beliebt.

Wagashi - fast zu schade zum Essen. Diese Süßspeisen kann man auch in der Form von Tieren oder Animefiguren finden und selbst machen! (Foto von: Haley Truong on Unsplash)
Wagashi – fast zu schade zum Essen. Diese Süßspeisen kann man auch in der Form von Tieren oder Animefiguren finden und selbst machen! (Foto von: Haley Truong on Unsplash)

In Kombination mit dem Samurai und Ninja Museum, welches wir weiter oben bereits erwähnten, gibt es einen Ninja Sushi Kurs, welcher speziell für Kinder konzipiert wurde.

Wer nicht selbst kochen möchte, der kann eine „Food Tour“ machen. Allerdings sollte man hier vorher nach kinderfreundlichen Optionen fragen. Oder man kann mit Kind und Kegel versuchen in eines der „Themen Cafés“ zu gehen. Viele dieser Cafés sind leider nur für einen begrenzten Zeitraum geöffnet, aber es gibt ein paar permanente Optionen wie z.B. das Sanrio Café und das Pikachu Café in Ikebukuro (allerdings gibt es in letzterem keine Sitzmöglichkeiten).

Onsen mit Familie

Ein Besuch in einem traditionellen Onsen ist vielleicht für Kinder nicht besonders interessant. Aber es gibt alternativen, wo vielleicht alle glücklich werden.

Im bekannten Onsen Ort Hakone (zwischen Tokyo und dem Berg Fuji), empfehlen wir das Hakone Kowakien Yunessun. Dieses Onsen Resort ist eines der kinderfreundlichsten in ganz Japan. Man kann dort als Tagesgast die Zeit verbringen, oder direkt dort übernachten. 

(Achtung: Tattoos müssen vollständig abdeckbar sein, ansonsten darf man das Bad nicht betreten. Wer Tattoos hat, der hat in Japan meistens nur die Möglichkeit ein privates Bad zu mieten, oder muss sich auf die wenigen Tattoo-freundlichen Onsen beschränken).

Nicht nur Menschen finden die Onsen toll. (Foto von: Jonathan Forage on Unsplash)
Nicht nur Menschen finden die Onsen toll. (Foto von: Jonathan Forage on Unsplash)

 

Wollen Sie mehr zum Urlaub mit Kindern wissen, oder überlegen sogar einen zu buchen? Dann melden Sie sich gerne bei uns. Wir beraten Sie gerne und stellen Ihnen eine optimale und individuell zugeschnittene Reiseroute für Sie und Ihre Familie zusammen.

Japan mit Kindern – Teil 1: Logistik

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Japan ist ein Land für Groß und Klein. Egal ob ganz groß oder ganz klein. Es ist für jeden etwas dabei. In unserer neuen Serie geben wir Ihnen nützliche Tipps und Informationen zum Reisen mit Kind und Kegel. Im ersten Teil heute geht es um die Logistik, wie z.B. Unterkünfte und Transport.

Unterkünfte

Sogenannte Familienzimmer in Hotels, für 3-4 Personen, sind sehr schnell vergriffen, da die Anzahl dieser Zimmer eher limitiert ist. Daher empfiehlt es sich diese bereits frühzeitig zu buchen bzw. anzufragen. Zimmer mit Etagenbetten können eine gute Alternative sein, da diese nicht ganz so schnell vergriffen sind wie Zimmer mit einzelnen Betten.

Je nachdem wie alt oder groß die Kinder sind, sollte man sich über Zustellbetten oder Sofabetten informieren, die in einem Doppel- oder Zweibettzimmer dazugebucht werden können (je nach Verfügbarkeit). Es besteht auch die Möglichkeit, dass die Kinder bis zu einem bestimmten Alter zusammen mit den Eltern auf einem Bett schlafen können.

Typische japanische Mahlzeit, ein Set Meal. Nicht immer ganz kinderfreundlich. (Foto von: nameofmin on Unsplash)
Typische japanische Mahlzeit, ein Set Meal. Nicht immer ganz kinderfreundlich. (Foto von: nameofmin on Unsplash)

Die meisten Hotels bieten keine speziellen Mahlzeiten für Kleinkinder an, daher sollte hier darauf geachtet werden, ob es sich bei den gebuchten Mahlzeiten um ein Buffet oder ein sogenanntes „Set Meal“ handelt. Wenn die Kinder etwas am Frühstücksbuffet finden können, dann sollte es kein Problem sein. Ansonsten sollte man überlegen, ob lieber auf das Frühstück im Hotel verzichtet werden sollte.

Apartment Hotels

Es gibt auch die Möglichkeit sich Apartments oder Zimmer in Apartment Hotels zu mieten. Hier ist allerdings zu bedenken, dass Mahlzeiten wahrscheinlich nicht inkludiert sein werden. Die Apartments verfügen aber über eine Küche oder zumindest eine Koch- oder Essmöglichkeit. Man kann also Essen kaufen, und auf dem Zimmer verspeisen.

In den Innenstädten findet man vielleicht nicht immer einen Supermarkt, allerdings findet man die sogenannten Convenience Stores an fast jeder Ecke, z.B. Seven Eleven, Lawson, Family Mart & Co). Dort können fertig zubereitete Speisen oder warme Snacks und vieles mehr gekauft werden, oftmals rund um die Uhr.

Eine andere Möglichkeit bieten die Läden in und um die größeren Bahnstationen. Probieren Sie z.B. Bento (Lunchboxen), Onigiri (Reisbällchen) & Co. Oder gehen Sie zu einem „Family Restaurant“. Wie der Name bereits verrät, sind diese für Familien oder Gruppen gut ausgelegt und verfügen meistens über eine große Auswahl an Getränken und Speisen. So wird jeder fündig. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Restaurants meist sehr kostengünstig sind. Beispiele für „Family Restaurants“ sind Jonathan’s, Gusto, Denny’s und Saizeria. Aber es gibt auch welche, die etwas ‘japanischer’ sind, wie z.B. Shabu-yo oder Stamina Taro.

Auch ein Besuch wert, sind die sogenannten „Kaiten Sushi“ Restaurants, wo es Sushi auf dem Laufband gibt. Viele dieser Restaurants sind auf Kinder ausgerichtet und bieten neben dem Essen auch kleine Spielereien (welche nicht unbedingt nur den Kleinen Spaß machen). Beispiele für Kaiten Sushi Restaurants wären Kura Sushi oder Kappa Sushi.

Ryokan (traditionelle Unterkünfte)

Viele traditionelle Ryokan in Japan sind leider nicht ganz familienfreundlich (natürlich gibt es Ausnahmen) und erlauben Kinder entweder gar nicht, oder erst ab dem Grundschulalter. Dabei spielt das Kind sein an sich weniger eine Rolle, als dass die Betriebe, im Vergleich zu größeren Hotels, nicht die Flexibilität haben, Buffets zur Verfügung zu stellen und nur Set Menüs servieren, häufig im „Kaiseki Stil“. Die Menüs sind nicht immer flexibel. Es kann also sein, dass keine kindgerechten Speisen oder Menüs mit Berücksichtigung auf Allergien oder Unverträglichkeiten serviert werden, was auch das Buchen für Erwachsene erschweren kann.

Traditionelles Zimmer in einem Ryokan (Foto von: Filiz Elaerts on Unsplash)
Traditionelles Zimmer in einem Ryokan (Foto von: Filiz Elaerts on Unsplash)

Ein guter Kompromiss sind hier die modernen Ryokan, welche moderne Infrastruktur besitzen, nicht ungleich einem Hotel. Aber wo man in einem traditionellen japanischen Zimmer schlafen kann – also auf Futon, welche auf Tatami Matten ausgebreitet werden.

Eine Pause für die Eltern

Wer die Mittel hat, kann in Japan auch ein Hotel mit einem Babysitterservice in Anspruch nehmen. Diese sind meist in 5-Sterne-Häusern buchbar und bieten Eltern die Möglichkeit für ein paar Stunden Pause zu machen, oder ohne die Kinder auf Erkundungstour zu gehen.

Genaue Angaben zu diesem Service müssen direkt in den Hotels erfragt und auch vor Ort bezahlt werden. Auch Personal, das Englisch spricht, ist nicht immer verfügbar, weswegen auch Hotels, welche diesen Service anbieten, eine Reservierung für eine nicht Japanischsprachige Familie ablehnen könnten.

Transport

In Japan bewegt man sich am besten mit der Bahn und mit dem öffentlichen Verkehr vorwärts. Hier gilt auch, je nach Alter der Kinder, muss man auf bestimmte Dinge achten. Kinder unter 6 Jahren können generell umsonst mitfahren, haben dann aber kein Recht auf einen Sitzplatz in reservierungspflichtigen Zügen.

Der berühmte Shinkansen
Wer Bahnen und Züge mag, ist in Japan genau richtig. Foto: Fikri Rasyid, Unsplash

Für Kinder im Alter von 6 bis 11 gelten reduzierte Fahrpreise (bis zu 50 %). Spezielle IC-Karten, mit denen die öffentlichen Verkehrsmittel bezahlt werden, können an Verkaufsschaltern erstanden werden. Hierzu muss ein Pass vorgelegt werden, mit dem das Geburtsdatum des Kindes bewiesen werden kann. Der Pass muss im Original vorgelegt werden, eine Kopie wird nicht akzeptiert. Für Langstrecken bekommen die Kinder ebenfalls reduzierte Tickets am Schalter. Da die Reduktion so hoch ist, muss das Alter vor dem Kauf nachgewiesen werden und die Tickets können nicht, wie die von Erwachsenen, am Automaten gezogen werden.

Mietwagen

Wie in einem vorherigen Eintrag bereits erwähnt, können Besitzer eines deutschen oder schweizerischen Führerscheins in Japan ein Auto mieten und fahren, solange sie eine für den Mietzeitraum gültige, in Japan beglaubigte Übersetzung des Führerscheins vorweisen können. Für Halter eines Führerscheins aus Österreich gelten leicht andere Regeln. Bitte fragen Sie uns gerne nach den Details. Dies gilt auch für die Übersetzungen.

Mit einem Mietwagen ist man natürlich um einiges flexibler. Allerdings würden wir nur für ländlichere und somit schwerer mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbaren Gebiete ein Mietfahrzeug empfehlen. Nicht zuletzt wegen des Linksverkehrs.

Mietfahrräder

Wer aktiv sein möchte, der kann sich in den Städten ein Fahrrad mieten. Bei Kindern gibt es da ein paar Einschränkungen. Generell müssen Kinder in der Lage sein, Fahrrad zu fahren und eine Körpergröße von über 100 cm oder 120 cm haben. Kleinere Fahrräder sind nur schwer oder gar nicht bei den Verleihen zu finden.

Kindersitze für Fahrräder sind eher zu haben, allerdings gibt es auch hier Einschränkungen bezüglich der Größe und des Gewichts des Kindes.

Es gibt auch die Möglichkeit, seine eigenen Fahrräder nach Japan mitzubringen. Allerdings muss man hier beachten, dass Fahrräder nicht ohne weiteres im öffentlichen Verkehr mittransportiert werden können. Wer in Japan mit dem Fahrrad Zug fahren möchte, muss dies in eine spezielle Fahrradtasche packen. Dies bedeutet meistens, dass die Räder auseinander gebaut werden oder klappbar sein müssen. Nah- sowie Fernverkehrszüge in Japan haben keinen separaten Bereich für Fahrräder.

 

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Die Präfektur Kyushu – Teil 3 (Yufuin, Beppu, Kitakyushu)

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Dies ist der letzte Teil unserer Kyushu Serie. Heute nehmen wir Sie mit ins Innere von Kyushu und stellen Ihnen das Gebiet um Yufuin vor, sowie die Stadt Beppu und in schließlich den Norden der Präfektur, welcher das Tor zur Hauptinsel Honshu bildet.

Yufuin

Der Ort Yufuin Onsen, kurz Yufuin, in der Region Yufu, ist für seine malerische Landschaft bekannt, sowie den Berg Yufu, dessen Spitze in zwei geteilt ist und somit zu einem unverwechselbaren Wahrzeichen der Region wurde.

Die in zwei geteilte Bergspitze des Bergs Yufu in Yufuin, Kyushu (Foto von:Tayawee Supan on Unsplash)
Die in zwei geteilte Bergspitze des Bergs Yufu in Yufuin, Kyushu (Foto von:Tayawee Supan on Unsplash)

Im Vergleich zum größeren Beppu und dem fast fantastisch angehauchten Kurokawa Onsen, ist Yufuin ein Ort, der oft mit dem Begriff „retro“ beschrieben wird. Die Zeit ist hier teilweise in der japanischen Showa Periode stehengeblieben (etwa 80er Jahre).

Auch das Yufuin Floral Village ist einen Besuch wert. Das Dorf könnte einen glatt denken lassen, dass man plötzlich einen Sprung nach Europa gemacht hat und sich nicht mehr in Japan befindet. Der liebevolle Stilmix aus europäischer Architektur und japanischer Gastfreundlichkeit zieht Besucher aus nah und fern an.

Genießen Sie einen ruhigen Spaziergang durch, oder eine Wanderung rund um das Dorf, bevor Sie sich in einer der heißen Quellen entspannen.

Beppu

Die Stadt Beppu ist als Wellness und Kurort bekannt, sowie für seine „Sieben Höllen von Beppu“. Heiße Quellen sind natürlich ein Muss hier, doch was Beppu von anderen Onsen Orten heraushebt ist die Tatsache, dass sich die Stadt am Meer befindet. So kommt man in den Genuss von heißen Quellen und frischer Seeluft.

Berühmt ist Beppu für sein „Sandbad“ (auf Japanisch „Sunayu“). Der Sand wird an manchen Stellen in Beppu von den unterirdischen heißen Quellen gewärmt. Sich dann in diesen Sand eingraben zu lassen wird seit vielen Jahren als gesund und wohltuend angesehen. Das öffentliche Sandbad befindet sich leider derzeit im Umbau und ein Datum für die Wiedereröffnung wurde noch nicht bekanntgegeben. Eine Handvoll von Unterkünften bieten allerdings ein privates Sandbad für Gäste an.

Das Highlight von Beppu sind die „Sieben Höllen“, heiße Quellen und andere Orte, die man eher in der Unterwelt erwarten würde als im Diesseits.

Eine der Höllen Beppus, die Meereshölle Umi no Jigoku (Foto von:Tayawee Supan on Unsplash)
Eine der Höllen Beppus, die Meereshölle Umi no Jigoku (Foto von:Tayawee Supan on Unsplash)
  1. Umi no Jigoku – Die Meereshölle, so genannt, weil man hier kochendes Wasser in einem wunderschönen Azurblau vorfindet
  2. Oniishibozu Jigoku – Die Mönchskopfshölle, so genannt, weil die Blasen im kochenden Schlamm an die geschorenen Köpfe eines Mönches erinnern
  3. Shiraike Jigoku – Die Hölle des Weißen Weihers, das kochende Wasser hier ist milchig weiß und von einem schönen Garten umgeben
  4. Kamado Jigoku – Die Kochtopfhölle, diese Quellen prägen einen bedeutenden Teil der lokalen Küche in Beppu. Das Quellwasser oder der Wasserdampf werden genutzt, um Speisen zuzubereiten und zu garen. Lassen Sie sich nicht von dem höllischen Dämonenkoch, der über diese Hölle wacht, abschrecken
  5. Oniyama Jigoku – Die Monsterberg Hölle ist die einzige, welche nicht aus kochendem Quellwasser besteht, sondern einem Weiher, in dem sich eine Vielzahl an Krokodilen tummelt, die dort gezüchtet werden
  6. Chinoike Jigoku – Die Hölle des blutigen Weihers, so genannt, weil das kochende Wasser hier eine Rost- bis Blutrote Farbe hat
  7. Tatsumaki Jigoku – Die Tornado Hölle, bestehend aus einem Geiser, welcher etwa alle 30-40 Minuten für eine Dauer von 6-10 Minuten ausbricht

Die ersten fünf Höllen sind einfach mit einem Bus von der Station JR Beppu aus zu erreichen. Steigen Sie am Kannawa Bus Terminal aus und machen Sie sich von dort aus zu Fuß auf den Weg zu den Höllen. Von Kannawa fährt auch ein Bus nach Shibaseki, wo sich dann die letzten zwei der Höllen befinden. Die Stadt bietet viele kostenfreie Parkplätze rund um die Höllen an, was die Erkundung mit dem Mietwagen besonders beliebt macht.

Kitakyushu

Der Norden Kyushus ist bei Touristen noch eher unbekannt. Jedoch gibt es auch hier viel zu sehen. Wer im Frühling anreist, kommt in den Genuss der Kokura Burg, welche vom Katsuyama Park umgeben ist. Der Park ist für seine wunderschönen Kirschblüten bekannt. Und auch andere Blumen laden zu einem Besuch in der Stadt ein. Nach der Kirschblüte, rund um April und Mai, blüht der lila Goldregen im Kawachi Wisteria Garden (Kawachi Fujien).

Der berühmte Blumentunnel im Kawachi Fujien in Kitakyushu (Foto von: Soramimi​, CC BY-SA 4.0, ウィキメディア・コモンズ経由で)
Der berühmte Blumentunnel im Kawachi Fujien in Kitakyushu (Foto von: Soramimi​, CC BY-SA 4.0, ウィキメディア・コモンズ経由で)

In der Moji Port Retro Area findet man Gebäude aus den Jahren rund um 1900. Unter anderem auch eines aus rotem Backstein, was an die Speicherstadt in Hamburg erinnert (genauso wie das Akarenga in Yokohama), oder das gestreifte Gebäude der alten Mitsui OSK Linie. Fans von klassischen Eisenbahnen werden im Kyushu Railway History Museum fündig, denn dort werden alte Lokomotiven der lokalen Bahngesellschaften ausgestellt.

In Kitakyushu befindet sich auch der Tanga Markt, eine überdachte Marktstraße, nicht unaehnlich des berühmten Nishiki Markt in Kyoto. Der Markt, auch bekannt als „Die Küche Kitakyushus“, besteht bereits seit Anfang 1900 und hält viele Traditionen am Leben. Viele Einheimische kommen dorthin, um normale Einkäufe zu erledigen. Man kann aber auch gemütlich in einem der Restaurants einkehren und ein wenig vom lokalen Angebot probieren. 

Für Fans von frischen Meeresfrüchten empfehlen wir auf die Hauptinsel Honshu überzusetzen und in der Nähe von Shimonoseki den Karato Fischmarkt zu besuchen. Sushi oder Sashimi aus fangfrischem Fisch ist ein ganz besonderes Erlebnis!

 

Wollen Sie mehr zu Kyushu wissen oder die Insel gar in Ihren Reiseplan aufnehmen? Dann melden Sie sich gerne bei uns. Wir beraten Sie gerne.

Die Präfektur Kyushu – Teil 2 (Kumamoto, Aso und Kagoshima)

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Im heutigen Beitrag geht es in weiter in den Süden von Kyushu, in die Städte Kumamoto, Kagoshima und raus in die Natur, rund um den Berg Aso.

Kumamoto

Die Stadt Kumamoto kann man am besten auf zwei Wegen erreichen, zu Land und zu Wasser. Wer von Nagasaki aus kommt, kann bei ruhigem Seegang, die Fähre zwischen der Halbinsel Shimabara nach Kumamoto nehmen. 

Ansonsten wird Kumamoto auch von den Zügen der JR Linien angefahren, inklusive dem Shinkansen. Diese Route wäre z.B. im Japan Rail Pass inkludiert, oder in allen regionalen JR Kyushu Rail Pässen (All Kyushu, Northern Kyushu sowie Southern Kyushu).

Kumamoto ist bekannt für sein Maskottchen, ein schwarzer Bär mit dem Namen Kumamon, welches man überall in der Stadt finden kann und welches sich auch über die Grenzen der Präfektur hinaus durchaus großer Bekannt- und Beliebtheit erfreut.

Die Burg von Kumamoto in Kyushu (Foto von: Christian Chen on Unsplash)
Die Burg von Kumamoto in Kyushu (Foto von: Christian Chen on Unsplash)

Die Burg von Kumamoto wurde während eines starken Erdbebens im Jahr 2016 schwer beschäftigt, wurde aber seitdem mit viel Liebe und Mühe repariert und hat seit 2022 seine Tore wieder für Besucher aus aller Welt geöffnet. Die Burg ist eine der bekanntesten des Landes und galt viele Jahre als „uneinnehmbar“.

Auch die Landschaftsgärten von Kumamoto sind durchaus einen Besuch wert. Wir empfehlen den Suizenji Jojuen, welcher von der Innenstadt in etwa 30 Minuten mit der Bahn erreichbar ist.

Und für Fans japanischer Popkultur empfiehlt sich eine kleine Schnitzeljagd durch die Präfektur Kumamoto. Wir raten mit einem Spaziergang entlang der Promenade, welche zur Präfekturverwaltung von Kumamoto führt zu beginnen. Denn dort befindet sich die Statue von „Monkey D. Luffy“ dem Protagonisten der weltberühmten Manga und Anime Serie aus der Feder eines der bekannten Söhne der Stadt, Eiichiro Oda: „One Piece“. Weitere Mitglieder der „Strohhutbande“ sind in anderen Teilen Kumamotos zu finden (insgesamt sind es 10). Wer alle Statuen finden möchte, sollte sich genug Zeit mitnehmen. Bei Interesse stellen wir gerne eine Route zusammen und geben Tipps, wie man zu den Orten hin findet.

Aso

Die Stadt ist nach dem gleichnamigen Berg benannt. Hier befindet sich auch einer der ältesten Shinto Schreine des Landes, der Aso Schrein. Viele Pilger und Wanderer zieht es in diese Gegend. Die Vulkane von Aso sind eines der Wahrzeichen von Kyushu, gemeinsam mit dem Yufuin Gebirge, welches sich zwischen Aso und Beppu befindet. 

Aso ist bekannt für seine Berge und Vulkane (Foto von: Syuichi Shiina on Unsplash)
Aso ist bekannt für seine Berge und Vulkane (Foto von: Syuichi Shiina on Unsplash)

In diesem Gebiet sind einige der schönsten Onsen (Heiße Quellen) Städte von Kyushu angesiedelt. Besonders beliebt ist dabei Kurokawa Onsen. In dem kleinen Ort könnte man fast meinen, dass die Zeit stehengeblieben ist, oder dass man gar in eine andere Welt transportiert worden ist. Die traditionellen Ryokan sind umgeben von wunderschöner Natur und bieten einen Ort der Ruhe und Entspannung, wo man sich von einer Wanderung oder einem aufregenden Urlaub ein wenig erholen und neue Kraft tanken kann.

Der märchenhafte Ort Kurokawa Onsen im Herzen von Kyushu (Foto von: Nichika Sakurai on Unsplash)
Der märchenhafte Ort Kurokawa Onsen im Herzen von Kyushu (Foto von: Nichika Sakurai on Unsplash)

Kurokawa Onsen kann man mit dem Bus von Kumamoto oder von Beppu aus erreichen. Ansonsten bewegt man sich hier am besten mit dem Mietwagen vorwärts, wenn man flexibler sein möchte. Der Bus fährt eher unregelmäßig und es kann schnell mal voll werden und nicht alle Busse können vorreserviert werden, oder fahren bis zu den Hauptstationen durch.

Wer nur zum Wandern nach Aso möchte, der kann in der Nähe der JR Stationen in einem Hotel oder Ryokan einkehren, oder einfach einen Tagesausflug von Kumamoto aus unternehmen. Die Station Aso wird sowohl von lokalen Bahnen als auch von Expresszügen vom Anbieter JR angefahren. Viele Unterkünfte bieten in Verbindung mit den Bahnen einen Shuttle-Service an, entweder ab der Station Aso oder der Station Tateno.

Kagoshima

Neben Fukuoka, Kitakyushu und Nagasaki ist der Flughafen von Kagoshima eines der Tore von Kyushu. Neben den großen Stationen – achten Sie hier darauf, dass der Hauptbahnhof der Region „Kagoshimachuo“ und nicht „Kagoshima“ ist – verfügt Kagoshima auch über einen der größeren Flughäfen der Region. Der Flughafen liegt an sich in einem Vorort von Kagoshima, in Kirishima. Einem Ort, der für sein saftiges Grün, seine Berge und seine heißen Quellen bekannt ist. Wer also über den Flughafen Kirishima fliegt, dem empfehlen wir vor der Abreise oder nach der Ankunft einen Zwischenstopp in einem der Onsen Ryokan dort einzulegen.

Wanderbegeisterte kommen in Kagoshima besonders auf ihre Kosten. Man kann in den Gebirgen rund um Kirishima bleiben, oder zur Insel Sakurajima übersetzen, wo man auf einem aktiven Vulkan wandern kann – es sei denn, er spuckt Asche, was durchaus vorkommen kann.

Sakurajima, von Kagoshima aus gesehen (Foto von: Christian Chen on Unsplash)
Sakurajima, von Kagoshima aus gesehen (Foto von: Christian Chen on Unsplash)

Wer es nicht ganz so aufregend möchte, der kann einen ruhigen Spaziergang durch den Sengan-en unternehmen. Von diesem aus, oder einem der vielen Aussichtspunkte rund um Kagoshima, kann man sich die Vulkane aus sicherer Entfernung ansehen.

Mittags und Abends laedt dann die Einkaufsstraße rund um das „Tenmonkan“ in der Innenstadt von Kagoshima, zum Schlendern und Schlemmen ein.

 

Wollen Sie mehr zu Kyushu wissen oder die Insel gar in Ihren Reiseplan aufnehmen? Dann melden Sie sich bei uns. Wir beraten Sie gerne.

Die Präfektur Kyushu – Teil 1 (Fukuoka, Nagasaki und Saga)

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Kyushu ist die westlichste der japanischen Hauptinseln. Die drittgrößte Insel hat ihren Besuchern einiges zu bieten, von beeindruckender Natur, zu interessanter Geschichte bis traditionellem Handwerk. Es ist für jeden etwas dabei.

Fukuoka

Die Hauptstadt von Kyushu ist Fukuoka. Im Zentrum der Stadt befindet sich der Hauptbahnhof Hakata, dem Tor zu vielen anderen Orten in Kyushu. Der Flughafen von Fukuoka befindet sich ebenfalls nur wenige Minuten mit der Bahn von der Station Hakata entfernt. Und auch die Fähre aus Korea legt in Fukuoka an, sowie viele Kreuzfahrtschiffe der gängigen Anbieter. Somit verfügt die Stadt über exzellente Verkehrsanbindungen.

Die Stadt Fukuoka in Kyushu is für seine Yatai bekannt (Foto von: Nichika Sakurai on Unsplash)
Die Stadt Fukuoka in Kyushu is für seine Yatai bekannt (Foto von: Nichika Sakurai on Unsplash)

Fukuoka ist bekannt für seine Yatai-Straßenstände. Diese sind ein integraler und Bestandteil der lokalen Esskultur. Probieren Sie unbedingt „Hakata Ramen“, eine der besten Nudelsuppen des Landes. Auch die lokale Spezialität, Mentaiko (Pollackrogen), ist an den Ständen zu finden. Aber auch weniger abenteuerlustige Speisen wie Yakitori (Hühnerspieße).

Für ein wenig traditionelle Kultur lohnt sich ein Besuch beim Dazaifu Tenmangu Schrein, dessen fotogene Außenanlagen besonders zur Zeit der Pflaumenblüte ein Muss sind. Wer näher an der Innenstadt bleiben möchte, dem empfehlen wir die Altstadt von Hakata, einem Gebiet, in dem man fast glauben könnte, dass die Zeit stehengeblieben ist.

Nagasaki

Die Stadt Nagasaki teilt ein trauriges Schicksal mit Hiroshima. Allerdings ist der Abwurf einer Atombombe über dieser Stadt weniger bekannt. Während die Stadt natürlich von diesem Ereignis geprägt wurde, ist dies nicht das einzige historische Ereignis, welches Nagasaki zu der Stadt machte, welche sie heute ist.

Als Handelsstadt merkt man Nagasaki natürlich die Einflüsse von anderen Kulturen an. Es gibt einen Chinatown, sowie den berühmten westlich geprägten Glover Garden. Und etwas außerhalb der Stadt, auf der Halbinsel von Shimabara, kann man mehr über die eher dunkle Geschichte des Christentums in Japan lernen.

In der Bucht von Nagasaki befindet sich ein weiteres historisches „Relikt“: die Insel Hashima, welche allerdings eher unter ihrem Spitznamen „Gunkanjima“ (übersetzt „Kriegsschiffsinsel“, wegen ihrer schlachtschiffartigen Form). Diese Insel ist die wohl berühmteste von Nagasaki’s 505 unbewohnten Inseln. Einst lebten dort Minenarbeiter mit ihren Familien, doch als die Regierung die Abkehr von Kohle ankündigte, verließen alle Bewohner fluchtartig die Insel und ließen so gut wie alles zurück. Die Gebäude zerfallen seitdem langsam aber sicher und kreieren eine endzeitartige Kulisse, welche bereits als Drehort für mehrere Filme diente.

Die verlassene Insel Gunkanjima. Die Kriegsschiffsinsel ist eine der berühmtesten Orte in Kyushu (Foto von: Jason Rost on Unsplash)
Die verlassene Insel Gunkanjima. Die Kriegsschiffsinsel ist eine der berühmtesten Orte in Kyushu (Foto von: Jason Rost on Unsplash)

Neben seinen Sehenswürdigkeiten ist Nagasaki auch für sein großes „Kunchi Festival“ bekannt, worüber wird bereits berichtet haben (den Link finden Sie hier).

Ein weiteres Highlight ist der Vorort von Nagasaki, Sasebo. Dort findet man neben einer Attraktion mit europäischem Einfluss, den Huis Ten Bosch Freizeitpark, auch den Nagasaki Biopark mit seinen badenden Capybaras. Aber auch die Stadt Sasebo selbst bietet einem einen wunderschönen Blick auf das Meer, abseits der touristischen Orte. Sasebo ist daher eine gute Alternative zu Nagasaki, besonders für jene, die nicht in der großen Stadt bleiben wollen.

Saga

Die Präfektur Saga ist nur bei wenigen außerhalb des Landes bekannt. Außer bei denjenigen, welche ein Interesse an Porzellan und Töpferkunst haben. Die geheimen kaiserlichen Hochöfen standen einst in dieser Präfektur. Auch heute noch werden das feinste Porzellan und besten Keramikwaren des Landes hier hergestellt. Interessierte sollten einen Abstecher in Richtung der Städte Arita, Imari und dem Dorf Okawachiyama machen.

Das Torii aus Keramik in Saga (Kyushu) (Foto von: そらみみ, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons)
Das Torii aus Keramik in Saga (Kyushu) (Foto von: そらみみ, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons)

Besonders empfehlenswert ist der Tozan Schrein in Arita, dessen Torii (Tempeltor) ebenfalls aus blau-weißer Keramik gefertigt wurde. Die lokalen Museen bieten einen Einblick in die Geschichte der Region und eine Einführung in die verschiedenen Arten von Keramik und Porzellan und dem lokalen Handwerk.

 

In unseren nächsten 2 Einträgen im Februar geht es weiter mit der Präfektur Kyushu, da ein einziger Beitrag den vielen sehenswerten Orten nicht gerecht werden würde.

 

Wollen Sie mehr zu diesen Orten wissen oder sie gar in Ihren Reiseplan aufnehmen? Dann melden Sie sich gerne bei uns. Wir beraten Sie gerne.

Wale beobachten in Okinawa

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Die Inseln von Okinawa verbinden die meisten mit Sommer, Sonne und Strand. Doch auch im Winter bietet Japans südlichste Präfektur ihren Besuchern einzigartige Erlebnisse. Denn während der kalten Monate ziehen sich einige Wale dorthin zurück.

Welche Wale sind zu sehen?

Rund um die Inseln von Okinawa kann man die Buckelwale beobachten, welche zu den größten Walen der Welt zählen, mit einer Länge von bis zu 15 Metern und einem Gewicht von bis zu 30 Tonnen! Die Tiere halten sich die meiste Zeit in den Gewässern im Norden, in der Nähe von Russland oder Alaska, auf. In den kalten Monaten ziehen sie in Richtung Süden, gebären ihre Nachkommen und ziehen dann auch in den wärmeren Gewässern ihre Jungen auf, bevor sie sich auf den Weg zurück in den Norden begeben. Wer also ganz viel Glück hat, kann in Okinawa auch Jungtiere mit ihren Eltern beobachten.

Wann sind die Wale zu sehen?

Die beste Zeit um Wale in Okinawa zu beobachten ist im Winter, also von Dezember bis Februar – im November sowie im März kann es noch zu warm sein, sodass die Tiere sich noch weiter im Norden aufhalten. Am wahrscheinlichsten sieht man Wale ab Ende Dezember und im Januar. Da sich die Wetterlage jedoch immer ändern kann, ist es ratsam, sich vor der Reiseplanung noch einmal genauer zu informieren.

Wo sind die Wale zu sehen?

Der Großteil der Wale zieht sich rund um die Tokashiki und Zamami Inseln zurück, welche sich westlich von Okinawas’ Hauptinsel befinden. Wir würden empfehlen, eine Tour ab Naha zu buchen. Im Vergleich zu den Touren ab Onna oder Yomitan sind diese regelmäßiger und es gibt wesentlich mehr Touren, die vom Hafen in Nara ablegen und auch dort wieder ankommen.

Auch die Meeresgiganten lieben das azurblaue Wasser rund um die Inseln von Okinawa (Foto von: Hiroko Yoshii on Unsplash)
Auch die Meeresgiganten lieben das azurblaue Wasser rund um die Inseln von Okinawa (Foto von: Hiroko Yoshii on Unsplash)

Wie kommt man am besten nach Okinawa?

Okinawa verfügt über einen Internationalen Flughafen (Naha), welcher jedoch nur von wenigen Ländern direkt angeflogen wird. Am einfachsten ist es also einen Inlandsflug von einem der Flughäfen in Japan zu nehmen. Die günstigsten Flüge gehen natürlich von Tokyo (Narita oder Haneda) oder Osaka (Itami oder Kansai).

Auf Okinawa selbst bewegt man sich entweder mit öffentlichem Verkehr (Bus oder Yui Rail) oder mit einem Mietwagen. Beachten Sie allerdings, dass in Okinawa die gängigen IC-Karten (wie SUICA oder PASMO), welche für den öffentlichen Verkehr auf den Hauptinseln Japans genutzt werden, nicht gültig sind. Es können aber Buspässe oder Tickets in Okinawa für das lokale Bus- und Bahnsystem erworben werden.

Was kann man sonst in Okinawa sehen und tun?

Im Winter empfehlen wir, die kleinen Inseln zu erkunden. Am beliebtesten sind hier die Inseln Miyakojima – aufgrund der wunderschönen Sandstrände dort, sowie Ishigaki, Iri-Omote und Taketomi. Die letzteren drei Inseln bilden ihre eigene kleine Inselgruppe mit dem Namen Yaeyama Inseln. Von der Hauptinsel kann man per Flugzeug auf Miyakojima oder Ishigaki übersetzen. Von Ishigaki können dann Iri-Omote und Taketomi per Boot erreicht werden.

Ishigaki und Iri-Omote sind für ihre atemberaubende Natur und die zahlreichen Wanderwege bekannt. Auf Taketomi kann man sich auf eine kleine Zeitreise begeben und durch traditionelle Ryukyu Dörfer spazieren oder beim Klang von traditionellem Gesang auf einem Büffelkarren eine kleine Tour auf der Insel unternehmen.

Auch ein Ausflug mit einem Glasbodenboot ist zu empfehlen. Die Unterwasserwelt rund um die Inseln bietet einzigartige Anblicke. Die Boote fahren nicht immer, aufgrund von Seegang oder aufgrund von Arbeiten am Korallenriff, welche dieses schützen und revitalisieren sollen. Bitte fragen bei der Buchung nach der Verfügbarkeit.

Die einzigartige Unterwasserwelt von Okinawa kann man auch im Churaumi Aquarium bewundern - zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter (Foto von: Evan Buchholz on Unsplash)
Die einzigartige Unterwasserwelt von Okinawa kann man auch im Churaumi Aquarium bewundern – zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter (Foto von: Evan Buchholz on Unsplash)

Doch auch wer auf der Hauptinsel bleiben möchte, kommt auf seine Kosten. Besuchen Sie das Churaumi Aquarium, eines der berühmtesten Japans und bestaunen Sie dort die Unterwasserwelt Okinawas. Oder lernen Sie mehr über die Ureinwohner Okinawas und ihre Traditionen und das Ryukyu Königreich am Shuri Schloss. Das Schloss befindet sich derzeit noch im Wiederaufbau, nachdem es einem tragischen Feuer im Jahr 2019 zum Opfer gefallen war, in dem es bis auf die Grundmauern niederbrannte.

 

Wenn Sie Interesse bekommen haben, melden Sie sich gerne bei uns. Wir beraten Sie gerne weiter und stellen Ihnen ihr individuelles Reiseprogramm zusammen.

Der Comiket – Das Mekka für Fans japanischer Popkultur

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Der Comic Market, kurz Comiket, ist eines der Highlights für Fans japanischer Popkultur – besonders Mangas, Animes, Games und Cosplay. Er findet zweimal jährlich in Tokyo statt, einmal im Sommer (normalerweise August) und einmal im Winter (Dezember).

Comiket – Wann und Wo?

Sowohl der Sommer als auch der Winter Comiket finden im Tokyo International Exhibition Center (genannt „Tokyo Big Sight“) statt, welches sich auf der künstlichen Insel Odaiba in der Bucht von Tokyo befindet. Am besten erreicht man den Comiket mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die nächsten Stationen sind Kokusei Tenjijo (Rinkai Line) und Ariake (Yurikamome). Die Hotels in der Nähe des Tokyo Big Sight sind rund um den Comiket so gut wie ausgebucht, aber wer Glück hat könnte früh genug noch Zimmer dort ergattern und sich dann zu Fuß auf den Weg zum Comiket machen.

An den Bahnstationen und den Zügen kann es zu den Stoßzeiten – morgens vor dem Einlass und dann am Nachmittag nach Schluss – sehr voll werden. Wir bitten, dies zu beachten.

Termine für die nächsten Comiket sind wie folgt:

Winter 2024: 29.-30. Dezember

Sommer 2025: 16.-17. August

Winter 2025: (steht noch nicht fest, aber meistens rund um das letzte Wochenende des Jahres)

Geöffnet ist der Comiket an beiden Tagen von 10 Uhr bis 16 Uhr. Vor der Pandemie gab es keine Eintrittsbeschränkungen, jedoch müssen seit dem „Neustart“ des Comiket vorher Tickets gekauft werden. Am Tokyo Big Sight selbst können keine Tickets mehr gekauft werden.

Für Besucher gibt es 4 verschiedene Ticketkategorien:

  1. Early Entry Ticket
  2. Cosplay Changing Room Early Entry Ticket
  3. AM Entry Wristband
  4. PM Entry Wristband

Die „Early Entry Tickets“ erlauben, wie der Name sagt, einen früheren Einlass. Da dieses Privileg sehr beliebt ist, werden diese Tickets in einem Lotterieverfahren vergeben. Reguläre AM Entry Wristbands können über das online Ticketsystem „e+“ gekauft werden. Die AM Wristbands erlauben den Eintritt ab etwa 11 Uhr und die PM Wristbands erlauben den Eintritt nach 12:30 Uhr. Die PM Wristbands kann man in Anime Shops landesweit kaufen wie z.B. Animate. Aber nur, solange der Vorrat reicht.

Wer zum Comiket will, sollte sich also rechtzeitig um Tickets kümmern.

Es wird voll auf dem Comiket (Foto von: Kobak, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons)
Es wird voll auf dem Comiket (Foto von: Kobak, CC BY-SA 3.0 <http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/>, via Wikimedia Commons)

Comiket – Was?

Die Höhepunkte des Comiket sind: der Händlerraum, die Cosplayer und der eigentliche Comic Markt. Im Händlerraum bieten die bekannten Studios und Hersteller meistens spezielles Merchandise an, weswegen die „Early Entry“ Tickets so beliebt sind, denn wer zuerst kommt, kauft zuerst. Und die vieles ist nur in limitierter Anzahl verfügbar. Wenn Sie also Interesse an speziellen Ständen und deren Auslagen haben, empfiehlt es sich ein AM Entry Wristband zu kaufen und sich so früh wie möglich in die Schlange zu stellen.

Zu jeder Jahreszeit und bei so gut wie jedem Wetter tummeln sich die Cosplayer meist außerhalb der Ausstellungshallen. Bevor Sie Fotos von den bunt kostümierten Fans machen, sollten Sie unbedingt nach Erlaubnis fragen. Wer ohne Erlaubnis Fotos macht, könnte des Geländes verwiesen werden. Aber keine Sorge, die Mehrheit der Cosplayer posiert gerne vor den Kameras und lässt sich ablichten. Benutzen Sie am besten einfaches Englisch für die Kommunikation, wie „Photo OK?“.

Cosplayer auf dem Comiket Gelände (Foto von: stormstill, CC BY-SA 2.0 , via Wikimedia Commons)
Cosplayer auf dem Comiket Gelände (Foto von: stormstill, CC BY-SA 2.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0>, via Wikimedia Commons)

Der eigentliche Comic Markt erstreckt sich dann über die restlichen Hallen. Hier bieten sowohl Profis als auch Amateure ihre Waren an. Manche verkaufen ihre eigenen Werke, andere verkaufen Werke, welche auf bereits existierenden Werken basieren – die Fans denken sich Ihre eigenen Abenteuer, für ihre Lieblingscharaktere aus und bringen diese zu Papier. Dies kann die Form von Fan-Comics als auch von Novellen annehmen. Wieder andere verkaufen Accessoires oder vielleicht auch kleine Plüschfiguren und viele andere „Fan-Artikel“.

Wer auf dem Comiket einkaufen will, dem empfehlen wir Bargeld mitzunehmen. In den letzten Jahren haben sich zwar bargeldlose Zahlungsmethoden weiter verbreitet, allerdings handelt es sich dabei eher um den japanischen „PayPay“ Service.

 

Wenn Sie mehr über den Comiket wissen wollen und/oder in Betracht ziehen diesen zu besuchen, melden Sie sich gerne bei uns.

Tori-no-Ichi – Die Hahnenmärkte

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In Tokyo finden traditionell im November – und auch Anfang Dezember – die sogenannten Tori-no-Ichi (übersetzt Hahnenmärkte) statt. In diesem Artikel wollen wir Ihnen dieses Volksfest etwas näher vorstellen.

Was ist das Tori-no-Ichi?

Das Tori-no-Ichi gilt als eines der traditionsreichsten Volksfeste in Tokyo und ist seit Jahrhunderten ein fester Bestandteil der hiesigen Kulturlandschaft. Es findet jedes Jahr im November (Asakusa) und manchmal auch Anfang Dezember noch (Oji) statt.

Tori-no-Ichi, die Hahnenmärkte (Foto von: tomiky b on Unsplash)
Tori-no-Ichi, die Hahnenmärkte (Foto von: tomiky b on Unsplash)

Der Name Tori-no-Ichi (wörtlich übersetzt Markt des Hahnes), leitet sich von den japanischen Tierkreiszeichen ab, welche im alten Kalender verwendet wurden. Der Hahn ist das 10. Symbol im Tierkreiskalender und so finden die Märkte alle 12 Tage an den „Tagen des Hahnes“ im November statt. Manchmal kann es sein, dass der letzte Tag in den Dezember fällt. Dies hängt vom Schrein oder Tempel ab, wo das Fest gefeiert wird (generell ist Oji immer später dran, wer also erst im Dezember kommt kann hier Glück haben).

Ursprünglich war das Tori-no-Ichi ein Erntedankfest und ein Dankbarkeitsritual an die Bauern, doch im Laufe der Zeit weitete sich das Fest aus und wurde zu einem Dankbarkeitsritual vor dem Winter, sowie einem Gebet für gute Geschäfte und eine weitere gute Ernte im neuen Jahr. Und die Glück- und Segen-Suchenden wurden von einer Gruppe Bauern zu Händlern und Geschäftsleuten aus allen möglichen Branchen.

Ein sehr interessanter Fakt zum Fest ist, dass es von einer Kombination aus Shinto Schreinen, sowie buddhistischen Tempeln zusammen gefeiert wird. Und es wird geglaubt, dass die spirituelle Kraft des Segens dadurch um einiges vervielfacht wird, weswegen sich das Fest seit der Edo Periode (1603-1868) noch immer sehr großer Beliebtheit erfreut.

Kumade – die Glücksbringer des Tori-no-Ichi

Während die Feierlichkeiten in den Schreinen und Tempel natürlich der Hauptbestandteil des Festes sind, ist für Touristen der „Markt“ Teil des Festes das Highlight. Auf den Arealen der Schreine und Tempel werden rund um das Tori-no-Ichi sogenannte „Kumade“ Glücksbringer verkauft. Die Kumade sind rechenförmig, mit einem Stab und dann einer sich fächerartig ausbreitendem Ende, welches mit glücksbringenden Figuren und Symbolen geschmückt ist.

Ein Kumade kann eine handliche Größe haben – in etwa so groß wie die normalen Glücksamulette (omamori), welche an Schreinen und Tempeln verkauft werden – oder ein mehrere Meter großes Schaustück sein. Die großen Kumade findet man oft in japanischen Einkaufszentren – besonders den traditionellen Departmentstores wie z.B. Isetan oder Mitsukoshi – da die Kumade natürlich so nah wie möglich am „Ort des Geschehens“ sein sollen, um dort das Glück „einzurechen“.

Eine typische Kumade (Foto von: User: (WT-shared) Keyaki at wts wikivoyage, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons)
Eine typische Kumade (Foto von: Keyaki at wts wikivoyage, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons)

Symbole oder Figuren, die man oft in den Kumade findet, sind u.a.:

  • Otafuku: Masken der Göttin der Fröhlichkeit und ein traditioneller Glücksbringer
  • Shichifukujin: Die Sieben Glücksgoetter – jeder dieser Götter steht für einen Aspekt des Glücks und des Wohlstandes, so kann es sein, dass nicht immer alle 7 in den Kumade präsent sind, sondern nur ausgewählte, wobei natürlich alle 7 mehr Glück und Wohlstand versprechen
  • Koban: Alte, japanische Goldmünzen, für finanzielles Glück und Erfolg
  • (Rote) Fische: Dieser Fisch heißt auf Japanisch „tai“ und das Symbol ist ein Wortspiel. Das Wort „medetai“ bedeutet in etwa „verheißungsvoll“ und so wird dieser Fisch auch sehr häufig bei besonderen Feierlichkeiten verspeist.
  • Reisbarren und Sakefässer: diese stehen für eine gute Ernte und Reichtum

Kaufen und Feilschen auf dem Tori-no-Ichi

Der Kauf der Kumade auf den Tori-no-Ichi ist keine einfache Transaktion, sondern ein Ritual mit Tradition. Es mag auf den ersten Blick etwas unlogisch erscheinen, doch alles hat seinen Sinn und seine Bedeutung, welche oftmals tief in japanischen Gesellschaftsnormen verwurzelt sind.

Normalerweise läuft ein Kauf folgendermaßen ab:

  1. Eine Kumade wird ausgewählt
  2. Es wird um den Preis gefeilscht
  3. Es wird bezahlt
  4. Der Kauf wird mit einem traditionellen „tejime“ Ritual gefeiert und abgeschlossen
  5. Die Kumade wird auf dem Heimweg in die Höhe gehalten, um Glück zu „ernten“

Beim Feilschen und Zahlen gibt es einen bestimmten Ablauf, an den man sich halten sollte. So wird zwar ein anderer Preis ausgehandelt, dieser wird jedoch nicht bezahlt, sondern man gibt dem Händler seinen ursprünglichen Preis und lehnt dann das Wechselgeld ab, welches dem Händler als „Geschenk“ angeboten wird.

Wir empfehlen sich den genauen Ablauf auf dem Tori-no-Ichi anzusehen und dies dann, wenn man selbst an der Reihe ist, nachzumachen, so gut es geht. In der Regel wird zumindest das tejime Ritual zusammen mit Kunden gemacht, die der japanischen Sprache nicht mächtig sind. Diese Klatsch-Rituale finden sich auch in anderen Situationen in Japan wieder – tejime bedeutet „mit den Händen abschließen/beenden“ und es werden auch moderne Veranstaltungen gerne mit einem kurzen tejime beendet, bevor alle nach Hause gehen.

Wo sind die Tori-no-Ichi?

Die 4 Hochburgen für die Tori-no-Ichi in Tokyo sind:

Die beliebtesten und auch größten Feste werden in Asakusa gefeiert und es wird in dieser Zeit sehr voll. Wer Menschenmassen lieber meiden möchte, dem empfehlen wir die kleineren Feste in Oji oder Fuchu aufzusuchen. Auch dort wird es relativ voll, allerdings kann man dem regulären Touristenstrom in Asakusa und Shinjuku ausweichen.

 

Wollen Sie mehr über dieses Fest wissen? Dann melden Sie sich gerne bei uns. Wir beraten Sie auch gerne, was einen guten Reisezeitraum angeht, falls Sie einen Besuch auf einem Tori-no-Ichi mit in Ihren Reiseplan aufnehmen möchten.