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Wale beobachten in Okinawa

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Die Inseln von Okinawa verbinden die meisten mit Sommer, Sonne und Strand. Doch auch im Winter bietet Japans südlichste Präfektur ihren Besuchern einzigartige Erlebnisse. Denn während der kalten Monate ziehen sich einige Wale dorthin zurück.

Welche Wale sind zu sehen?

Rund um die Inseln von Okinawa kann man die Buckelwale beobachten, welche zu den größten Walen der Welt zählen, mit einer Länge von bis zu 15 Metern und einem Gewicht von bis zu 30 Tonnen! Die Tiere halten sich die meiste Zeit in den Gewässern im Norden, in der Nähe von Russland oder Alaska, auf. In den kalten Monaten ziehen sie in Richtung Süden, gebären ihre Nachkommen und ziehen dann auch in den wärmeren Gewässern ihre Jungen auf, bevor sie sich auf den Weg zurück in den Norden begeben. Wer also ganz viel Glück hat, kann in Okinawa auch Jungtiere mit ihren Eltern beobachten.

Wann sind die Wale zu sehen?

Die beste Zeit um Wale in Okinawa zu beobachten ist im Winter, also von Dezember bis Februar – im November sowie im März kann es noch zu warm sein, sodass die Tiere sich noch weiter im Norden aufhalten. Am wahrscheinlichsten sieht man Wale ab Ende Dezember und im Januar. Da sich die Wetterlage jedoch immer ändern kann, ist es ratsam, sich vor der Reiseplanung noch einmal genauer zu informieren.

Wo sind die Wale zu sehen?

Der Großteil der Wale zieht sich rund um die Tokashiki und Zamami Inseln zurück, welche sich westlich von Okinawas’ Hauptinsel befinden. Wir würden empfehlen, eine Tour ab Naha zu buchen. Im Vergleich zu den Touren ab Onna oder Yomitan sind diese regelmäßiger und es gibt wesentlich mehr Touren, die vom Hafen in Nara ablegen und auch dort wieder ankommen.

Auch die Meeresgiganten lieben das azurblaue Wasser rund um die Inseln von Okinawa (Foto von: Hiroko Yoshii on Unsplash)
Auch die Meeresgiganten lieben das azurblaue Wasser rund um die Inseln von Okinawa (Foto von: Hiroko Yoshii on Unsplash)

Wie kommt man am besten nach Okinawa?

Okinawa verfügt über einen Internationalen Flughafen (Naha), welcher jedoch nur von wenigen Ländern direkt angeflogen wird. Am einfachsten ist es also einen Inlandsflug von einem der Flughäfen in Japan zu nehmen. Die günstigsten Flüge gehen natürlich von Tokyo (Narita oder Haneda) oder Osaka (Itami oder Kansai).

Auf Okinawa selbst bewegt man sich entweder mit öffentlichem Verkehr (Bus oder Yui Rail) oder mit einem Mietwagen. Beachten Sie allerdings, dass in Okinawa die gängigen IC-Karten (wie SUICA oder PASMO), welche für den öffentlichen Verkehr auf den Hauptinseln Japans genutzt werden, nicht gültig sind. Es können aber Buspässe oder Tickets in Okinawa für das lokale Bus- und Bahnsystem erworben werden.

Was kann man sonst in Okinawa sehen und tun?

Im Winter empfehlen wir, die kleinen Inseln zu erkunden. Am beliebtesten sind hier die Inseln Miyakojima – aufgrund der wunderschönen Sandstrände dort, sowie Ishigaki, Iri-Omote und Taketomi. Die letzteren drei Inseln bilden ihre eigene kleine Inselgruppe mit dem Namen Yaeyama Inseln. Von der Hauptinsel kann man per Flugzeug auf Miyakojima oder Ishigaki übersetzen. Von Ishigaki können dann Iri-Omote und Taketomi per Boot erreicht werden.

Ishigaki und Iri-Omote sind für ihre atemberaubende Natur und die zahlreichen Wanderwege bekannt. Auf Taketomi kann man sich auf eine kleine Zeitreise begeben und durch traditionelle Ryukyu Dörfer spazieren oder beim Klang von traditionellem Gesang auf einem Büffelkarren eine kleine Tour auf der Insel unternehmen.

Auch ein Ausflug mit einem Glasbodenboot ist zu empfehlen. Die Unterwasserwelt rund um die Inseln bietet einzigartige Anblicke. Die Boote fahren nicht immer, aufgrund von Seegang oder aufgrund von Arbeiten am Korallenriff, welche dieses schützen und revitalisieren sollen. Bitte fragen bei der Buchung nach der Verfügbarkeit.

Die einzigartige Unterwasserwelt von Okinawa kann man auch im Churaumi Aquarium bewundern - zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter (Foto von: Evan Buchholz on Unsplash)
Die einzigartige Unterwasserwelt von Okinawa kann man auch im Churaumi Aquarium bewundern – zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter (Foto von: Evan Buchholz on Unsplash)

Doch auch wer auf der Hauptinsel bleiben möchte, kommt auf seine Kosten. Besuchen Sie das Churaumi Aquarium, eines der berühmtesten Japans und bestaunen Sie dort die Unterwasserwelt Okinawas. Oder lernen Sie mehr über die Ureinwohner Okinawas und ihre Traditionen und das Ryukyu Königreich am Shuri Schloss. Das Schloss befindet sich derzeit noch im Wiederaufbau, nachdem es einem tragischen Feuer im Jahr 2019 zum Opfer gefallen war, in dem es bis auf die Grundmauern niederbrannte.

 

Wenn Sie Interesse bekommen haben, melden Sie sich gerne bei uns. Wir beraten Sie gerne weiter und stellen Ihnen ihr individuelles Reiseprogramm zusammen.

Der Comiket – Das Mekka für Fans japanischer Popkultur

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Der Comic Market, kurz Comiket, ist eines der Highlights für Fans japanischer Popkultur – besonders Mangas, Animes, Games und Cosplay. Er findet zweimal jährlich in Tokyo statt, einmal im Sommer (normalerweise August) und einmal im Winter (Dezember).

Comiket – Wann und Wo?

Sowohl der Sommer als auch der Winter Comiket finden im Tokyo International Exhibition Center (genannt „Tokyo Big Sight“) statt, welches sich auf der künstlichen Insel Odaiba in der Bucht von Tokyo befindet. Am besten erreicht man den Comiket mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die nächsten Stationen sind Kokusei Tenjijo (Rinkai Line) und Ariake (Yurikamome). Die Hotels in der Nähe des Tokyo Big Sight sind rund um den Comiket so gut wie ausgebucht, aber wer Glück hat könnte früh genug noch Zimmer dort ergattern und sich dann zu Fuß auf den Weg zum Comiket machen.

An den Bahnstationen und den Zügen kann es zu den Stoßzeiten – morgens vor dem Einlass und dann am Nachmittag nach Schluss – sehr voll werden. Wir bitten, dies zu beachten.

Termine für die nächsten Comiket sind wie folgt:

Winter 2024: 29.-30. Dezember

Sommer 2025: 16.-17. August

Winter 2025: (steht noch nicht fest, aber meistens rund um das letzte Wochenende des Jahres)

Geöffnet ist der Comiket an beiden Tagen von 10 Uhr bis 16 Uhr. Vor der Pandemie gab es keine Eintrittsbeschränkungen, jedoch müssen seit dem „Neustart“ des Comiket vorher Tickets gekauft werden. Am Tokyo Big Sight selbst können keine Tickets mehr gekauft werden.

Für Besucher gibt es 4 verschiedene Ticketkategorien:

  1. Early Entry Ticket
  2. Cosplay Changing Room Early Entry Ticket
  3. AM Entry Wristband
  4. PM Entry Wristband

Die „Early Entry Tickets“ erlauben, wie der Name sagt, einen früheren Einlass. Da dieses Privileg sehr beliebt ist, werden diese Tickets in einem Lotterieverfahren vergeben. Reguläre AM Entry Wristbands können über das online Ticketsystem „e+“ gekauft werden. Die AM Wristbands erlauben den Eintritt ab etwa 11 Uhr und die PM Wristbands erlauben den Eintritt nach 12:30 Uhr. Die PM Wristbands kann man in Anime Shops landesweit kaufen wie z.B. Animate. Aber nur, solange der Vorrat reicht.

Wer zum Comiket will, sollte sich also rechtzeitig um Tickets kümmern.

Es wird voll auf dem Comiket (Foto von: Kobak, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons)
Es wird voll auf dem Comiket (Foto von: Kobak, CC BY-SA 3.0 <http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/>, via Wikimedia Commons)

Comiket – Was?

Die Höhepunkte des Comiket sind: der Händlerraum, die Cosplayer und der eigentliche Comic Markt. Im Händlerraum bieten die bekannten Studios und Hersteller meistens spezielles Merchandise an, weswegen die „Early Entry“ Tickets so beliebt sind, denn wer zuerst kommt, kauft zuerst. Und die vieles ist nur in limitierter Anzahl verfügbar. Wenn Sie also Interesse an speziellen Ständen und deren Auslagen haben, empfiehlt es sich ein AM Entry Wristband zu kaufen und sich so früh wie möglich in die Schlange zu stellen.

Zu jeder Jahreszeit und bei so gut wie jedem Wetter tummeln sich die Cosplayer meist außerhalb der Ausstellungshallen. Bevor Sie Fotos von den bunt kostümierten Fans machen, sollten Sie unbedingt nach Erlaubnis fragen. Wer ohne Erlaubnis Fotos macht, könnte des Geländes verwiesen werden. Aber keine Sorge, die Mehrheit der Cosplayer posiert gerne vor den Kameras und lässt sich ablichten. Benutzen Sie am besten einfaches Englisch für die Kommunikation, wie „Photo OK?“.

Cosplayer auf dem Comiket Gelände (Foto von: stormstill, CC BY-SA 2.0 , via Wikimedia Commons)
Cosplayer auf dem Comiket Gelände (Foto von: stormstill, CC BY-SA 2.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0>, via Wikimedia Commons)

Der eigentliche Comic Markt erstreckt sich dann über die restlichen Hallen. Hier bieten sowohl Profis als auch Amateure ihre Waren an. Manche verkaufen ihre eigenen Werke, andere verkaufen Werke, welche auf bereits existierenden Werken basieren – die Fans denken sich Ihre eigenen Abenteuer, für ihre Lieblingscharaktere aus und bringen diese zu Papier. Dies kann die Form von Fan-Comics als auch von Novellen annehmen. Wieder andere verkaufen Accessoires oder vielleicht auch kleine Plüschfiguren und viele andere „Fan-Artikel“.

Wer auf dem Comiket einkaufen will, dem empfehlen wir Bargeld mitzunehmen. In den letzten Jahren haben sich zwar bargeldlose Zahlungsmethoden weiter verbreitet, allerdings handelt es sich dabei eher um den japanischen „PayPay“ Service.

 

Wenn Sie mehr über den Comiket wissen wollen und/oder in Betracht ziehen diesen zu besuchen, melden Sie sich gerne bei uns.

Tori-no-Ichi – Die Hahnenmärkte

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In Tokyo finden traditionell im November – und auch Anfang Dezember – die sogenannten Tori-no-Ichi (übersetzt Hahnenmärkte) statt. In diesem Artikel wollen wir Ihnen dieses Volksfest etwas näher vorstellen.

Was ist das Tori-no-Ichi?

Das Tori-no-Ichi gilt als eines der traditionsreichsten Volksfeste in Tokyo und ist seit Jahrhunderten ein fester Bestandteil der hiesigen Kulturlandschaft. Es findet jedes Jahr im November (Asakusa) und manchmal auch Anfang Dezember noch (Oji) statt.

Tori-no-Ichi, die Hahnenmärkte (Foto von: tomiky b on Unsplash)
Tori-no-Ichi, die Hahnenmärkte (Foto von: tomiky b on Unsplash)

Der Name Tori-no-Ichi (wörtlich übersetzt Markt des Hahnes), leitet sich von den japanischen Tierkreiszeichen ab, welche im alten Kalender verwendet wurden. Der Hahn ist das 10. Symbol im Tierkreiskalender und so finden die Märkte alle 12 Tage an den „Tagen des Hahnes“ im November statt. Manchmal kann es sein, dass der letzte Tag in den Dezember fällt. Dies hängt vom Schrein oder Tempel ab, wo das Fest gefeiert wird (generell ist Oji immer später dran, wer also erst im Dezember kommt kann hier Glück haben).

Ursprünglich war das Tori-no-Ichi ein Erntedankfest und ein Dankbarkeitsritual an die Bauern, doch im Laufe der Zeit weitete sich das Fest aus und wurde zu einem Dankbarkeitsritual vor dem Winter, sowie einem Gebet für gute Geschäfte und eine weitere gute Ernte im neuen Jahr. Und die Glück- und Segen-Suchenden wurden von einer Gruppe Bauern zu Händlern und Geschäftsleuten aus allen möglichen Branchen.

Ein sehr interessanter Fakt zum Fest ist, dass es von einer Kombination aus Shinto Schreinen, sowie buddhistischen Tempeln zusammen gefeiert wird. Und es wird geglaubt, dass die spirituelle Kraft des Segens dadurch um einiges vervielfacht wird, weswegen sich das Fest seit der Edo Periode (1603-1868) noch immer sehr großer Beliebtheit erfreut.

Kumade – die Glücksbringer des Tori-no-Ichi

Während die Feierlichkeiten in den Schreinen und Tempel natürlich der Hauptbestandteil des Festes sind, ist für Touristen der „Markt“ Teil des Festes das Highlight. Auf den Arealen der Schreine und Tempel werden rund um das Tori-no-Ichi sogenannte „Kumade“ Glücksbringer verkauft. Die Kumade sind rechenförmig, mit einem Stab und dann einer sich fächerartig ausbreitendem Ende, welches mit glücksbringenden Figuren und Symbolen geschmückt ist.

Ein Kumade kann eine handliche Größe haben – in etwa so groß wie die normalen Glücksamulette (omamori), welche an Schreinen und Tempeln verkauft werden – oder ein mehrere Meter großes Schaustück sein. Die großen Kumade findet man oft in japanischen Einkaufszentren – besonders den traditionellen Departmentstores wie z.B. Isetan oder Mitsukoshi – da die Kumade natürlich so nah wie möglich am „Ort des Geschehens“ sein sollen, um dort das Glück „einzurechen“.

Eine typische Kumade (Foto von: User: (WT-shared) Keyaki at wts wikivoyage, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons)
Eine typische Kumade (Foto von: Keyaki at wts wikivoyage, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons)

Symbole oder Figuren, die man oft in den Kumade findet, sind u.a.:

  • Otafuku: Masken der Göttin der Fröhlichkeit und ein traditioneller Glücksbringer
  • Shichifukujin: Die Sieben Glücksgoetter – jeder dieser Götter steht für einen Aspekt des Glücks und des Wohlstandes, so kann es sein, dass nicht immer alle 7 in den Kumade präsent sind, sondern nur ausgewählte, wobei natürlich alle 7 mehr Glück und Wohlstand versprechen
  • Koban: Alte, japanische Goldmünzen, für finanzielles Glück und Erfolg
  • (Rote) Fische: Dieser Fisch heißt auf Japanisch „tai“ und das Symbol ist ein Wortspiel. Das Wort „medetai“ bedeutet in etwa „verheißungsvoll“ und so wird dieser Fisch auch sehr häufig bei besonderen Feierlichkeiten verspeist.
  • Reisbarren und Sakefässer: diese stehen für eine gute Ernte und Reichtum

Kaufen und Feilschen auf dem Tori-no-Ichi

Der Kauf der Kumade auf den Tori-no-Ichi ist keine einfache Transaktion, sondern ein Ritual mit Tradition. Es mag auf den ersten Blick etwas unlogisch erscheinen, doch alles hat seinen Sinn und seine Bedeutung, welche oftmals tief in japanischen Gesellschaftsnormen verwurzelt sind.

Normalerweise läuft ein Kauf folgendermaßen ab:

  1. Eine Kumade wird ausgewählt
  2. Es wird um den Preis gefeilscht
  3. Es wird bezahlt
  4. Der Kauf wird mit einem traditionellen „tejime“ Ritual gefeiert und abgeschlossen
  5. Die Kumade wird auf dem Heimweg in die Höhe gehalten, um Glück zu „ernten“

Beim Feilschen und Zahlen gibt es einen bestimmten Ablauf, an den man sich halten sollte. So wird zwar ein anderer Preis ausgehandelt, dieser wird jedoch nicht bezahlt, sondern man gibt dem Händler seinen ursprünglichen Preis und lehnt dann das Wechselgeld ab, welches dem Händler als „Geschenk“ angeboten wird.

Wir empfehlen sich den genauen Ablauf auf dem Tori-no-Ichi anzusehen und dies dann, wenn man selbst an der Reihe ist, nachzumachen, so gut es geht. In der Regel wird zumindest das tejime Ritual zusammen mit Kunden gemacht, die der japanischen Sprache nicht mächtig sind. Diese Klatsch-Rituale finden sich auch in anderen Situationen in Japan wieder – tejime bedeutet „mit den Händen abschließen/beenden“ und es werden auch moderne Veranstaltungen gerne mit einem kurzen tejime beendet, bevor alle nach Hause gehen.

Wo sind die Tori-no-Ichi?

Die 4 Hochburgen für die Tori-no-Ichi in Tokyo sind:

Die beliebtesten und auch größten Feste werden in Asakusa gefeiert und es wird in dieser Zeit sehr voll. Wer Menschenmassen lieber meiden möchte, dem empfehlen wir die kleineren Feste in Oji oder Fuchu aufzusuchen. Auch dort wird es relativ voll, allerdings kann man dem regulären Touristenstrom in Asakusa und Shinjuku ausweichen.

 

Wollen Sie mehr über dieses Fest wissen? Dann melden Sie sich gerne bei uns. Wir beraten Sie auch gerne, was einen guten Reisezeitraum angeht, falls Sie einen Besuch auf einem Tori-no-Ichi mit in Ihren Reiseplan aufnehmen möchten.

Abseits der ausgetretenen Pfade – Teil 4: Die Präfektur Mie

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Mie wird vielen auf den ersten Blick vielleicht eher weniger sagen. Die Präfektur liegt auf der Kii-Halbinsel von Japan und damit genau zwischen der Kansai Region und der zentral japanischen Region (rund um Nagoya). Heute wollen wir Ihnen dieses potenzielle Reiseziel etwas näher bringen.

Mie – Anreise

Der beste Weg nach Mie für Reisende mit JR Pass führt über Nagoya dorthin. Für Reisende mit flexiblem Transport empfiehlt sich einer der Kintetsu Express Züge von Osaka oder Kyoto aus. Tickets können online gekauft werden und es muss die mit dem Ticketkauf assoziierte Kreditkarte beim Einstieg vorgezeigt werden, ansonsten ist das Ticket nicht gültig.

Mit einem Mietwagen ist man natürlich am besten unterwegs, besonders weil die Zugverbindungen doch eher unregelmäßig sein können oder die Unterkünfte oft nicht in der Nähe der Bahnstationen liegen. Wieder andere liegen an Bahnstationen, die nur saisonal geöffnet und somit nicht immer in Betrieb sind.

Mie im Frühling (Foto von WANG Tianfang on Unsplash)
Mie im Frühling (Foto von WANG Tianfang on Unsplash)

Die beste Zeit um Mie zu besuchen ist im Frühling, also etwa im März. Zu dieser Zeit blühen die Pflaumenblüten in der Region – besonders zu empfehlen wäre dann ein Besuch in Suzuka, welches neben dem Formel1 Ring für seinen Pflaumenblütenpark bekannt ist.

Mie – Spirituell

Zwei der berühmtesten heiligen Orte in Japan befinden sich in Mie, der Ise Jingu und die Meoto Iwa. Beim Ise Jingu handelt es sich um eine Ansammlung von mehreren Schreinen, die einen großen Schrein-Komplex bilden. Das Herzstück ist dabei der Schrein, für die Sonnengöttin Amaterasu, die “Mutter Japans”. Der japanischen Kaiserfamilie wird nachgesagt, dass Sie Nachfahren dieser Göttin sind. Bis heute sind ausschließlich Mitglieder der kaiserlichen Familie die Hohepriester*innen des Ise Jingu.

Die Meoto Iwa (Hochzeitsfelsen) in Mie (Foto von WANG Tianfang on Unsplash)
Die Meoto Iwa (Hochzeitsfelsen) in Mie (Foto von WANG Tianfang on Unsplash)

Auch die Meoto Iwa, oder Hochzeitsfelsen, haben mit dem “Ursprung” Japans zu tun. Die zwei aus dem Meer ragenden Felsen am Futami Okitama Schrein symbolisieren die zwei Shinto Schöpfer-Gottheiten Izanami und Izanagi. Die Felsen sind mit einem Shimenawa, einem dicken Band aus Reisstroh, verbunden und stehen für die Verbindung zweier Liebenden durch die Ehe. Es wird daher nicht überraschend sein, dass viele Paare zum Schrein kommen, um für eine gute Ehe zu beten.

Mie – Kulturell

Die Region rund um die Stadt Matsuzaka ist bekannt für herrliche Stoffe, aus denen bereits in der Edo Zeit Kimono hergestellt wurden (Matsuzaka Momen). Besucher können im Museum dabei zusehen, wie diese Stoffe hergestellt wurden oder auch heute noch hergestellt werden. Auch Architektur und Handel florierten in der Stadt. Durch Ihre gute Lage – zu Land und zu Wasser – war Matsuzaka seit jeher eine Handelsstadt und der Geburtsort des Mitsui Clans, dessen Namen Sie wahrscheinlich von diversen japanischen Marken kennen wie z.B. den Mitsui Garden Hotels oder der Mitsui Sumitomo Bank.

Das ehemalige Händlerviertel in der Stadt ist definitiv einen Besuch wert, sowie die Baracken der Palastwache, welche sich in der Nähe der Ruinen des Schlosses befinden. In den vielen Museen der Stadt kann man viel über die dortige Geschichte erfahren.

Wer es lieber aufregender mag, der sollte sich nach Iga begeben, dem Ursprungsort des ebenfalls gleichnamigen berühmten Ninja-Clans. Im dortigen Museum kann man mehr über Ninjas und ihre Fähigkeiten lernen und sich vielleicht sogar selbst ein wenig an den Aufgaben der Ninjas versuchen und sich den mit diesen verbundenen Herausforderungen stellen.

Mie – Kulinarisch

Japanisches Rind, oder Wagyu, ist über Japans Grenzen hinaus beliebt und begehrt. Neben dem berühmten Kobe Rind gibt es auch das Matsuzaka Rind, welches wie auch das Kobe Rind, aus der gleichnamigen Stadt kommt. International ist Matsuzaka Rind weniger bekannt, doch in Japan gilt Matsuzaka Rindfleisch als noch besser als das aus Kobe.

Matsuzaka Beef - eines der hochwertigen Wagyu - stammt aus der gleichnamigen Region in Mie (Foto von Mike Choi on Unsplash)
Matsuzaka Beef – eines der hochwertigen Wagyu – stammt aus der gleichnamigen Region in Mie (Foto von Mike Choi on Unsplash)

Probieren Sie selbst, in einem der vielen Restaurants rund um den Bahnhof Matsuzaka. Wir empfehlen entweder das Rind gegrillt, oder als Shabu Shabu zu genießen.

Wer mehr über Mie und die Regionen rund um Ise und Matsuzaka erfahren möchte, oder diese gar in eine Reiseroute aufnehmen möchte, der kann sich gerne bei uns melden.

Abseits der ausgetretenen Pfade – Teil 3: Asahikawa

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Asahikawa hält den Titel der kältesten Stadt Japans, mit einer Rekordtemperatur von Minus 41 Grad Celsius. Doch man sollte sich von der Kälte nicht abschrecken lassen! Und die Stadt bietet gute Möglichkeiten, um sich wieder aufzuwärmen.

Asahikawa - die kälteste Stadt Japans (Foto von: Steven Su on Unsplash)
Asahikawa – die kälteste Stadt Japans (Foto von: Steven Su on Unsplash)

Asahikawa: Anreise

Die Stadt befindet sich in der Mitte der Präfektur Hokkaido und verfügt über einen eigenen Flughafen, sowie Bus- und Bahnverbindungen zu den umliegenden Städten wie Furano und Biei, sowie Sapporo. Die JR Asahikawa Station liegt im Zentrum der Stadt und ist so der Verkehrsknotenpunkt. Neben einem der größten Einkaufszentren der Stadt, befinden sich auch die meisten Unterkünfte rund um die Station.

Asahikawa als Basis für die Erkundung der Umgebung

Die Stadt eignet sich sehr gut als Ausgangspunkt für die Erkundung des nahegelegenen Daisetsuzan Nationalparks und der Region, vor allem für diejenigen, die keinen Mietwagen mieten können oder wollen (wobei ein fahrbarer Untersatz schon die beste Möglichkeit ist, um Hokkaido zu erkunden). Asahikawa ist auch eine günstigere Alternative zu den Unterkünften innerhalb des Nationalparks, welche recht klein sind und somit schnell ausgebucht. Die Hotels in Asahikawa bieten eine gute Alternative – auch um zum Schneefestival in Sapporo zu fahren, wenn dort die Hotelpreise in die Höhe gehen oder gar alle Unterkünfte ausgebucht sind.

Der Berg Asahidake im Daisetsuzan Nationalpark im Winter, ein Paradies für Wintersportfans (Foto von:<a href="https://unsplash.com/@hendrikmorkel?utm_content=creditCopyText&utm_medium=referral&utm_source=unsplash">Hendrik Morkel</a> on <a href="https://unsplash.com/photos/a-person-skiing-down-a-snow-covered-hill-oNDZBDTIOhk?utm_content=creditCopyText&utm_medium=referral&utm_source=unsplash">Unsplash</a>)
Der Berg Asahidake im Daisetsuzan Nationalpark im Winter, ein Paradies für Wintersportfans (Foto von:Hendrik Morkel on Unsplash)

Im Winter fahren Busse von der JR Asahikawa Station natürlich zu den Skipisten rund um die Stadt. In den wärmeren Monaten fahren die Busse ab der JR Station Asahikawa oder dem Flughafen Asahikawa in Richtung des Bergs Asahidake oder zum gleichnamigen Asahidake Onsen, von dem man Tagesausflüge in den Nationalpark machen kann.

Im Frühling und Sommer empfehlen sich Fahrten in Richtung der berühmten Blumenfelder in Furano und dem blauen See in Biei. Dorthin kommt man mit den lokalen JR Linien ab dem Bahnhof Asahikawa. Die Fahrten wären vom JR Hokkaido Pass oder JR Railpass abgedeckt.

Im Sommer zeigt Hokkaido seine farbenfrohe Seite - die Blumenfelder von Biei und Furano sind bekannt und beliebt (Foto von Ken Shono on Unsplash)
Im Sommer zeigt Hokkaido seine farbenfrohe Seite – die Blumenfelder von Biei und Furano sind bekannt und beliebt (Foto von Ken Shono on Unsplash)

Was bietet Asahikawa?

Die Stadt selbst ist bekannt für 2 Dinge. Natürlich spielt Wintersport eine große Rolle in Asahikawa. Doch am bekanntesten ist die Stadt für den Asahiyama Zoo, den am nördlichsten gelegenen Zoo Japans.

Der Zoo ist besonders bekannt für seinen Pinguin Spaziergang im Winter. Wer diesen sehen möchte, sollte allerdings früh aufstehen und sich warm anziehen. Die Spaziergänge finden zwar erst um 11 Uhr, und bei gutem Wetter ein zweites Mal um 14:30 Uhr, statt, allerdings sollte man um die besten Plätze zu ergattern schon wesentlich früher im Zoo sein. Sonst sieht man weniger Tiere und mehr Menschen. Ansonsten kann man sich zu den Füchsen gesellen, welche die Dinge eher ruhiger angehen.

Schlafende Füchse im Asahiyama Zoo in Asahikawa (Foto von: <a href="https://unsplash.com/@eeelsahey?utm_content=creditCopyText&utm_medium=referral&utm_source=unsplash">eeelsahey oo</a> on <a href="https://unsplash.com/photos/a-couple-of-dogs-that-are-laying-down-in-the-snow-Yg34JSMFDGY?utm_content=creditCopyText&utm_medium=referral&utm_source=unsplash">Unsplash</a>)
Schlafende Füchse im Asahiyama Zoo in Asahikawa (Foto von: eeelsahey oo on Unsplash)

Neben dem Wintersport und dem Zoo findet auch in Asahikawa jedes Jahr ein Schneefestival statt (mehr Informationen finden Sie in unserem Artikel dazu hier). Es ist zwar kleiner und unbekannter als das Festival in Sapporo, aber dafür mit sehr viel Liebe gemacht. Jeder kleine Schneemann wird individuell von einem Schulkind in Asahikawa gestaltet. Die Schneemänner weisen Besuchern den Weg von der Hauptstraße bis zum Festivalgelände.

Jedes Schulkind in Asahikawa gestaltet einen eigenen Schneemann für das Schneefestival (Foto von: Kira Trinh)
Jedes Schulkind in Asahikawa gestaltet einen eigenen Schneemann für das Schneefestival (Foto von: Kira Trinh)

Wem kalt wird, dem bietet Asahikawa mehrere heiße Quellen (Onsen), um sich wieder aufzuwärmen. Wer in seinem Hotel keine heiße Quelle hat, der kann auch zu einem der Badehäuser fahren, welche sich rund um die Stadt befinden (die meisten können mit Bussen erreicht werden, wie z.B. Manyo no Yu oder andere Onsen in der Umgebung von Takasago).

Oder wie wäre es mit einer Portion Asahikawa Ramen? Das „Asahikawa Ramen Dorf“ (oder Asahikawa Ramen Village) befindet sich etwas außerhalb von der Innenstadt. Für Fans von Ramen ist dies ein guter Ort, um mehrere lokale Arten von Ramen zu probieren. Allerdings wären persönliche Empfehlungen die Ramen Restaurants in der Innenstadt, wie das „Aoba“ – einem Restaurant, dem nachgesagt ist, die Wiege des „Asahikawa Style Ramen“ zu sein. Oder „Tenkin“, einem weiteren alteingesessenen Restaurant der Stadt. Wer ein wenig mehr Auswahl wünscht, der sollte zu „Santouka“ gehen. Neben dem Asahikawa Ramen (Sojabasis, mit einer Öl- oder Fettschicht auf der Suppe, um diese in der Kälte warmzuhalten) gibt es hier weitere Arten von Ramen, auch aus anderen Regionen von Hokkaido.

 

Falls Sie mehr über die Stadt und die Umgebung wissen wollen oder Asahikawa in Ihren Reiseplan aufnehmen wollen, melden Sie sich gerne bei uns.

Die Setouchi Triennale: Kunst auf 12 Inseln und an 2 Häfen

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Das Jahr 2025 steht im Zeichen der Kunst. Die Museumsinseln im Binnenmeer von Japan öffnen für die Setouchi Triennale ihre Türen für interessierte Besucher.

Die Häfen der Setouchi Triennale

Die Tore zur Setouchi Triennale befinden sich an den 2 Häfen Uno, auf der Hauptinsel Honshu und Takamatsu, auf der Insel Shikoku. Von dort fahren die Fähren in Richtung der kleineren Inseln. Die besten Verbindungen hat man auf die bekannte Insel Naoshima, welche über die Jahre zu einem Zentrum der modernen Kunst in Japan geworden ist.

Wer früh genug bucht, der sollte auf den Inseln selbst eine Unterkunft ergattern können. Allerdings ist es vielleicht einfacher und billiger, an einem der Häfen zu übernachten und täglich die Schiffe zu nehmen. Die Häfen sind zudem sehr gut ans Schienennetz angebunden. So liegen die Häfen von Uno und Takamatsu nur wenige Gehminuten von der nächsten JR Station entfernt, was die An- und Abreise sehr vereinfacht.

Wer zur Setouchi Triennale will, wird nicht drum herum kommen die Fähren oder Schnellboote zu nutzen. (Foto von: Lee Thom on Unsplash)
Wer zur Setouchi Triennale will, wird nicht drum herum kommen die Fähren oder Schnellboote zu nutzen. (Foto von: Lee Thom on Unsplash)

Es wird nicht überraschend sein, dass das Angebot für Übernachtungsmöglichkeiten auf den Inseln eher klein ist. Wer dies trotzdem bevorzugt und darüber hinaus Selbstverpflegung geplant hat, der sollte auf jeden Fall an einem der Häfen genug Essen kaufen, da nicht auf allen Inseln ein Supermarkt oder sogar ein Convenience Store zu finden ist. 

Auf Teshima z.B. muss Essen in einem der wenigen Cafés oder Restaurants auf der Insel auf jeden Fall im Voraus gebucht werden, da Zutaten etc. per Schiff auf die Insel gebracht werden müssen und viele Betriebe daher vorher planen müssen, was sie zur Verfügung stellen.

Die Inseln der Setouchi Triennale

Die teilnehmenden Kunstinseln befinden sich im Seto Binnenmeer von Japan, daher auch der Name „Setouchi Triennale“ (Seto für die Region und „uchi“ heißt „innen“). Viele von Ihnen sind nicht immer geöffnet und so ist die Triennale eine der wenigen Chancen die Inseln zu besuchen und die sich dort befindenden Kunstwerke oder Kunststätten zu besichtigen.

Wir stellen Ihnen ein paar der Inseln näher vor:

Naoshima

Ist die wohl berühmteste der 12 Inseln. Einer der großen Namen des „Naoshima Projektes“ ist Tadao Ando. Der Star-Architekt entwarf 7 Gebäude, dies ich heute auf der Insel befinden u.a. jene, die des Benesse Art Projects (einer Kombination aus Hotel und Museum). Auch Kunst von anderen japanischen Größen wie Yayoi Kusama wird auf der Insel ausgestellt.

Yayoi Kusamas Kürbis auf Naoshima (Foto von Yue-Ting Lin on Unsplash)
Yayoi Kusamas Kürbis auf Naoshima (Foto von Yue-Ting Lin on Unsplash)

Naoshima ist sowohl von Uno als auch von Takamatsu aus gut zu erreichen und verfügt selbst auch über 2 Häfen – den Miyanoura Hafen und den Honmura Hafen. Von dort fahren Busse zu den Kunststätten oder man mietet sich ein Fahrrad und erkundet die Insel auf eigene Faust.

Teshima

Neben Naoshima ist Teshima die wahrscheinlich bekannteste der Inseln und auch eine der wenigen, die, wie Naoshima, größtenteils über das Jahr hinweg geöffnet ist. Hier findet man neben japanischen Künstlern auch Werke von internationalen Namen, wie das „Les Archives du Coeur“ von Christian Boltanski.

Auch Teshima kann über 2 Häfen erreicht werden, den Karato Hafen und den Ieura Hafen. Der Ieura Hafen ist zudem der einzige Hafen mit einer direkten Verbindung nach Inujima. Sollten Sie von einer der anderen Inseln kommen, müssten Sie über Teshima fahren und dort das Boot wechseln, um nach Inujima zu kommen.

Megijima

Die Insel Megijima liegt am nächsten am Hafen von Takamatsu und ist besonders im Sommer ein beliebtes Reiseziel, auch für Touristen, die weniger an Kunst interessiert sind. Neben dem Kunsthandwerk der „Tinker Bell’s Factory“ zieht es die Einheimischen nach Megijima wegen der Verbindung zu einem, wenn nicht sogar dem bekanntesten japanischen Märchen „Momotaro“. Der Held dieses Maerchens reist auf die mystische Insel „Onigashima“, um die Dämonen dort zu besiegen.

Oni - japanische Dämonen - finden sich nicht nur in Märchen. (Foto von: aestelle on Unsplash)
Oni – japanische Dämonen – finden sich nicht nur in Märchen. (Foto von: aestelle on Unsplash)

Auch heute noch finden sich in Megijima ein paar dieser Dämonen. Sie finden die Dämonen überall auf der Insel verstreut, oder in den „Höhlen von Onigashima“.

Shodoshima

Neben moderner Kunst gibt es auf den Inseln auch noch viel Tradition zu sehen und erleben. (Foto von: Susann Schuster on Unsplash)
Neben moderner Kunst gibt es auf den Inseln auch noch viel Tradition zu sehen und erleben. Hier ein traditionelles Wohnzimmer auf Shodoshima. (Foto von: Susann Schuster on Unsplash)

Eine der größten Insel im Seto Binnenmeer, auch bekannt als die „Oliveninsel“, da dort zum ersten Mal Oliven in Japan angebaut wurden. Rund 24 Kunstwerke und Kunststätten befinden sich auf der Insel, welche am besten über den Ikeda Hafen oder den Tonosho Hafen zu erreichen ist. Letzterer wird allerdings vom Shin-Okayama Hafen aus angefahren, anstatt von Uno. Von dort gibt es keine direkte Verbindung nach Shodoshima. Die besten Verbindungen hat man von Takamatsu oder von Teshima.

Oshima

Diese Insel ist auch heute noch ein Sanatorium, es wird also um Respekt vor den sich dort befindenden Patienten gebeten. Die Freiwilligen des Koebi-tai laden Sie herzlich dazu ein, sich neben der Kunst auch die Geschichte der Insel anzusehen und mehr darüber zu lernen. Oshima ist derzeit nur von Takamatsu aus zu erreichen.

Inujima

Neben Naoshima ist Inujima Teil des „Art House Projects“, zu dem auch die Benesse Art Site gehört. Somit ist diese Insel ebenfalls das Jahr über geöffnet und zu besichtigen. Allerdings kann es sein, dass einige der Kunststätten je nach Saison vorübergehend geschlossen sind. Am besten informiert man sich vor der Reise über Öffnungszeiten, neben der   Ruhepause am Dienstag (in Koordination mit Naoshima ist der Ruhetag am Dienstag, da die Museen in Naoshima meistens am Montag ihren regulären Ruhetag haben). Nach Inujima kommt man direkt nur von Teshima, ansonsten mit Umstieg am Ieura Hafen.

 

Natürlich haben auch die anderen Insel ihren Besuchern viel zu bieten, aber wir wollen hier nicht alles schon vorwegnehmen. Melden Sie sich gerne bei uns, wenn Sie eine Reise nach Japan zur Setouchi Triennale machen möchten, oder generell mehr über die Inseln erfahren wollen, um diese auch außerhalb der Triennale Perioden (Frühling: 18. April – 25. Mai, Sommer: 1. – 31. August und Herbst: 3. Oktober – 9. November) zu besuchen.

Abseits der ausgetretenen Pfade – Teil 3: Ishikawa und die Noto Halbinsel

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Die Stadt Kanazawa in der Präfektur Ishikawa ist bei Touristen bekannt und beliebt, doch auch die nahegelegene Noto Halbinsel und andere Orte, die sich in der Präfektur befinden, sind definitiv einen Besuch wert.

Traditionelle Kunst und Kultur in Ishikawa

In der Präfektur Ishikawa können Sie mehr über traditionelle Kunst und Kultur lernen, so befindet sich eine der berühmtesten NOH Bühnen des Landes dort.

Traditionelle NOH Masken (Foto von Justin Ziadeh on Unsplash)
Traditionelle NOH Masken (Foto von Justin Ziadeh on Unsplash)

Auch Brauereien, in denen Miso und Sojasoße hergestellt werden, sind in der Umgebung von Kanazawa oder Nanao zu finden. Die Brauereien sind oft kleine Familienunternehmen, welche bereits seit über 100 Jahren dort ansässig sind. Zudem ist die Noto Halbinsel für Ihre wunderschönen Reis-Terassen bekannt, sowie für regionale Spezialitäten wie das Noto Beef, einer Rasse von Wagyu, welche nur dort auf der Halbinsel zu finden ist.

Passend zum Wagyu, wird auf der Noto Halbinsel auch Meersalz gewonnen. Es ist einer der wenigen Orte in Japan, wo Meersalz noch auf die traditionelle Art (einer mehr als 500 Jahren alten Methode) gewonnen wird. Der Prozess kann zwischen Juli und Oktober in der Okunoto Salt Farm Village beobachtet werden. Das Meersalz hat einen ganz besonderen Geschmack, anders als industriell gewonnenes Meersalz aus derselben Region. Adlige der Domäne rund um Ishikawa bezahlten früher gutes Geld, um an dieses Salz zu kommen. Probieren Sie selbst!

Künstler zog es ebenfalls seit je her in die Umgebung von Ishikawa. So findet man in Nanao z.B. die handbemalten buddhistischen Ritualkerzen, welche von Tempeln in ganz Japan bestellt werden. Auch das Hanayome Norenkan befindet sich in der Stadt, ein Museum, welches den traditionellen Vorhängen (Noren) gewidmet ist. Und auch der Zug dorthin steht unter dem Zeichen der Noren, der Hanayome Noren Train.

Erfahren Sie mehr darüber in unserem Video (mit englischen Untertiteln).

Einzigartige Landschaften in Ishikawa

Ein weiterer sehr interessanter Ort in der Präfektur ist Natadera, etwa 1 Stunde mit der Bahn von Kanazawa entfernt. Auf dem Gelände befinden sich buddhistische Tempel und Shinto Schreine direkt nebeneinander in Harmonie.

Die Tempel- und Schreingebäude alleine haben bereits eine hohe Anziehungskraft für Touristen, doch auch für Reisende, welche weniger an Religion oder Architektur interessiert sind, ist Natadera einen Tagesausflug wert. Die aus Vulkangestein geformte Landschaft ist besonders im Herbst, wenn sich die Blätter der Bäume verfärben, einer der schönsten Orte in Ishikawa.

Auch Wajima ist bekannt für seine ganz besondere Landschaft, die bereits erwähnten Reis-Terassen befinden sich dort im an der Küste gelegenen Shiroyonemachi. Die an den Hängen gelegenen Reisfelder bieten einen einzigartigen Anblick zu jeder Jahreszeit. Im Winter sind sie mit Schnee bedeckt, im Frühling mit Wasser überflutet, welches den blauen Himmel widerspiegelt, im Sommer saftig grün und im Herbst golden und reif für die Ernte. 

Die Senmaida Reis-Terassen von Shiroyonemachi (Wajima, Ishikawa) (Foto von MI ED on Unsplash)
Die Senmaida Reis-Terassen von Shiroyonemachi (Wajima, Ishikawa) (Foto von MI ED on Unsplash)

Fahren Sie auf dem Weg nach Shiroyonemachi an kleinen Fischerorten vorbei und kehren Sie Abends in einem traditionellen Ryokan ein, welches Sie mit regionalen Spezialitäten verwöhnt

Die Noto Halbinsel bereist man am besten mit einem Mietwagen, da die abgelegenen Orte oft nicht gut an den öffentlichen Verkehr angebunden sind.

Wiederaufbau

Zu Beginn des Jahres 2024 erschütterte ein heftiges Erdbeben die Region. Und als sei das noch nicht genug, wurden Ishikawa und die Noto Halbinsel im darauf folgenden Spätsommer von Starkregen und daraus resultierenden Fluten und Erdrutschen heimgesucht, welche die gerade erst wieder aufgebaute Infrastruktur erneut zerstörten.

Viele kleine Orte entlang der Küste, sowie im Landesinnern, wurden fast komplett zerstört – vom starken Beben dem Erdboden gleich gemacht, in einem durch das Beben verursachten Feuer bis auf die Grundmauern abgebrannt oder von den Fluten weggespült. Darunter auch einige der berühmten Märkte in der ländlichen Noto Region – wie der Wajima Markt, einer der 3 besten und schönsten Japans, sowie kleine, familiengeführte Unterkünfte.

 

Japan Travel unterstützt den Wiederaufbau der Region durch Tourismus, natürlich mit der Sicherheit der Reisenden an erster Stelle. Informieren Sie sich bei uns über die Orte, in denen das sichere Reisen (wieder) möglich ist.

Abseits der ausgetretenen Pfade – Teil 2: Bandai und Urabandai

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Das Seengebiet rund um den Berg Bandai ist noch eher ein unbekanntes Gebiet für den internationalen Tourismus. Dabei hat es sehr viel zu bieten. Heute wollen wir Ihnen diesen Geheimtipp im Norden Japans etwas näher bringen, sowie Ihnen ein paar Tipps zum Thema Mietwagen in Japan geben.

Seen und Berge

Die Regionen Bandai und Urabandai sind vor allem für Ihre weitestgehend unberührte Natur bekannt und werden unter Einheimischen als ruhige Rückzugsorte, vor allem in heißen Sommer, immer beliebter. Temperaturen in der Hauptstadt stiegen bis zu 40 Grad, während die Temperaturen in Bandai und Urabandai sich gute 10-15 Grad darunter bewegten.

So kennt man Urabandai - Seen und Grüne Berge (Foto von <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Lake-Onogawako-Urabandai-Japan.jpg">Kliment A.K.S.</a>, <a href="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0">CC BY-SA 3.0</a>, via Wikimedia Commons)
So kennt man Urabandai – Seen und Grüne Berge (Foto von Kliment A.K.S., CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons)

Da wird es einen nicht überraschen, dass die Saison in Bandai und Urabandai von Frühling (etwa April) bis Herbst (etwa Ende Oktober) ist und die Wintermonate, aufgrund von Straßen und Pass Sperrungen, die Ruhezeit dort ist – bis auf ein paar wenige Orte, welche auf Wintersport und Winter-Aktivitäten ausgerichtet sind.

Hauptattraktionen von Bandai und Urabandai sind der gleichnamige Berg Bandai, sowie die nicht kleine Ansammlung von Seen und Marschen in diesem Gebiet, welche zum Wandern einladen. Allgemein ist die Umgebung am besten mit einem fahrbaren Untersatz, sowie zu Fuß zu erkunden und verfügt über eher wenig öffentlichen Verkehr.

Viele der dort ansässigen Unterkünfte sind daher Teil von Wanderrouten und bieten ggf. sogar selbst Programme für interessierte Besucher an.

Neben Wandern und Fahrradfahren bietet die Region natürlich auch viele Outdoor-Aktivitäten rund um das Wasser an, wie z.B. SUP oder Kajak und auch Angeln ist durchaus beliebt.

Die Lage von Bandai und Urabandai

Bandai und Urabandai sind etwa 3 Stunden Fahrt von Tokyo entfernt und liegen in der nördlichen Präfektur Fukushima. Beim Namen „Fukushima“ mögen bei dem ein oder anderen die Alarmsirenen losgehen, aber was viele nicht wisse ist, dass die Präfektur Fukushima eine der größten in Japan ist, was die Fläche angeht. Bandai und Urabandai befinden sich etwa 120 km landeinwärts in einem sicheren Gebiet.

Von Tokyo aus nimmt man am besten den Shinkansen bis nach Koriyama, steigt dann in die lokale Bahn um (machen Sie gerne einen Abstecher in Richtung Aizu Wakamatsu, einer ehemaligen Hochburg der Samurai) und steigt dann in einen Bus um – oder nimmt gleich von Koriyama aus einen Mietwagen.

Mit dem Mietwagen unterwegs

Für Bürger der Bundesrepublik Deutschland (sowie für Eidgenossen aus der Schweiz) ist es möglich, mit einer in Japan beglaubigten Übersetzung des Führerscheins ein Auto zu mieten (Japan Travel bietet diesen Service an, falls Sie einen Mietwagen für Ihre Reise wünschen – für Österreich, Liechtenstein und Luxemburg sollten Sie sich vorher bei Ihrer Botschaft informieren). 

Wir würden Ihnen empfehlen, diesen Service spätestens 1 Monat vor der Anreise anzufragen, da es je nach Verfügbarkeit der Übersetzer zu Verzögerungen kommen kann. Es muss eine beglaubigte japanische Übersetzung (von einer Behörde in Japan) vorgelegt werden, es reicht nicht nur ein internationaler Führerschein für die Fahrerlaubnis und einen Mietwagen.

Darüber hinaus müssen Sie sich sicher genug fühlen, um in einem Land mit Linksverkehr zu fahren. Das etwa abgelegene, ländliche Bandai bietet sich daher eher zum „Üben“ an als eine Großstadt wie Tokyo – weniger andere Verkehrsteilnehmer und mehr Platz.

Auf dem Land ist weniger los - wer mit dem Auto unterwegs ist hat es hier leichter. (Foto von <a href="https://unsplash.com/@nao_takabayashi?utm_content=creditCopyText&utm_medium=referral&utm_source=unsplash">Nao Takabayashi</a> on <a href="https://unsplash.com/photos/cars-on-road-during-daytime-XgsrzJhJulI?utm_content=creditCopyText&utm_medium=referral&utm_source=unsplash">Unsplash</a>)
Auf dem Land ist weniger los – wer mit dem Auto unterwegs ist hat es hier leichter. (Foto von Nao Takabayashi on Unsplash)

Bei Mietwagen sollten Sie darauf achten, dass nicht alle Gebühren auf den ersten Blick sichtbar sind, wenn Sie einen Wagen online erfragen. Versicherungsgebühren, sowie Mautgebühren können vor Ort beim endgültigen Vertragsabschluss anfallen. Sie sollten also ein akzeptiertes Zahlungsmittel bei sich haben, wenn Sie einen Wagen abholen.

Auch die sogenannte „Rückführungsgebühr“ wird generell erst bei Vertragsabschluss erhoben, wenn Sie einen Wagen nicht wieder dort abgeben, wo Sie ihn abgeholt haben. Achten Sie, wenn Sie selbst einen Mietwagen organisieren, darauf, dass der Anbieter eine „One-Way“ Miete gestattet. Nicht alle tun dies. Es ist zudem untypisch in Japan einen Wagen länger zu mieten als für eine Woche. Wer länger unterwegs sein will, muss ggf. zwischendurch den Wagen wechseln.

Für manche Straßenabschnitte in Japan wird eine Maut fällig. Für diese muss eine sogenannte ETC Karte geliehen oder gekauft werden. Es gibt verschiedene Modelle dieser Karte, manche sind mit einem Guthaben aufgeladen, von welchem die Maut an den Schranken abgebucht wird. Andere speichern die Nutzungsdaten und die Mautgebühren müssen dann bei der Abgabe der Karte und des Wagens bezahlt werden.

Neben der Tohoku Region in Japan, bieten sich auch andere Regionen zur Erkundung mit einem Mietwagen an, um einen intensiveren Eindruck zu erhalten. Die beliebtesten sind dabei Hokkaido, die nördlichste Insel Japans, sowie Okinawa, ganz im Süden – mit seinen vielen kleinen Inseln, sowie die Halbinseln Izu und Noto.

 

Wenn Sie mehr über die Region Bandai und Urabandai, sowie Mietwagen in Japan wissen wollen, melden Sie sich bei uns. Wir stellen Ihnen ein passendes Reiseprogramm zusammen und statten Sie mit den nötigen Unterlagen und Informationen aus.

Gosekku – Die 5 Jahreszeitenfeste

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Richtig gelesen, 5 Jahreszeitenfeste (japanisch: Gosekku). Diese Feste und Feiertage stammen aus einer Zeit, in der Japan noch einem anderen Kalender folgte. Sie markierten den Übergang der Jahreszeiten und dienen der Abwehr von möglichen ungünstigen Ereignissen in ungeraden Monaten.

Die 5 Jahreszeiten

In Japan gab es vor der Angleichung an westliche Kalender 5 anstatt 5 Jahreszeiten. Heute entsprechen diese Jahreszeiten in etwa dem Frühjahr oder Frühling, der Regenzeit, dem Sommer, Herbst und Winter.

Die 5 Jahreszeitenfeste fallen auf die folgenden Tage: 

  • (Winter) 7. Januar (Tag der Menschheit – Jinjitsu)
  • (Frühling) 3. März (Puppenfest – Joshi oder Jomi, heute Hina Matsuri)
  • (Regenzeit) 5. Mai (Kinderfest – Tago oder Shobu, heute Kodomo no Hi)
  • (Sommer) 7. Juli (Sternenfest – Shichiseki, heute Tanabata)
  • (Herbst) 9. September (Choyo – die wiederholte positive Zahl, oder Kiku no Sekku – das Chrysanthemenfest)

Drei der fünf Sekku sind bis heute noch Feier- oder Festtage in Japan (der 3. März, der 5. Mai und der 7. Juli) und alle 5 der Jahreszeitenfeste werden vom Kaiser und der kaiserlichen Familie in Japan noch zelebriert.

Die kaiserliche Familie und das Chrysanthemenfest

Das Chrysanthemenfest im September ist der kaiserlichen Familie gewidmet, da die Chrysanthemen die Wappenblume der kaiserlichen Familie in Japan ist. Laut historischer Aufzeichnungen ist der Ursprung des Chrysanthemenfestes die Chrysanthemenshow des kaiserlichen Hofes. Dieser Brauch existiert bis heute – die Hofgärtner stellen die schönsten Blumen zur Schau und auch an vielen anderen, mit der kaiserlichen Familie verbundenen Shinto Schreinen, werden Chrysanthemen zur Schau gestellt.

Die goldgelben Chrysanthemen sind das Symbol der Kaiserfamilie in Japan. Zum Chrysanthemenfest (eines der Gosekku Jahreszeitenfeste) können diese Blumen in vielen Teilen des Landes bestaunt werden. (Foto von S. Tsuchiya on Unsplash)
Die goldgelben Chrysanthemen sind das Symbol der Kaiserfamilie in Japan. Zum Chrysanthemenfest (eines der Gosekku Jahreszeitenfeste) können diese Blumen in vielen Teilen des Landes bestaunt werden. (Foto von S. Tsuchiya on Unsplash)

Größere Chrysanthemenfeste finden Sie z.B. in Koedo (Klein Edo) in Saitama, in der Nähe von Kawagoe und auch Hiroshima, wobei die Feste in Hiroshima eher im Oktober stattfinden.

Ein weiterer Brauch ist das Trinken von Sake (japanischem Reiswein) mit Chrysanthemenblütenblättern.

Den Blumen werden heilende Kräfte nachgesagt und neben dem Trinken des Sake wird auch der Tau von den Chrysanthemenblüten über Nacht mit Baumwolllappen aufgesogen. Mit diesen Lappen soll dann am nächsten Morgen der Körper, oder zumindest das Gesicht, gereinigt werden.

Andere Sitten und Bräuche – Gosekku heute

Das Puppenfest, Kinderfest und Sternefest stellten wir Ihnen bereits in vorherigen Beiträgen vor. Kurz zusammengefasst, das Puppenfest oder auch Mädchenfest, wird mit dem Ausstellen von Hina-ningyo (ningyo = Puppe) gefeiert. Dies dient in Familien mit jungen Mädchen dazu, für eine gute und glückliche Hochzeit für die Töchter des Hauses zu beten.

Das Puppenfest (Hinamatsuri - eines der Gosekku Jahreszeitenfeste) wird mit dem Ausstellen vieler filigran ausgearbeiteten Puppen gefeiert. (Foto von Susann Schuster on Unsplash)
Das Puppenfest (Hinamatsuri – eines der Gosekku Jahreszeitenfeste) wird mit dem Ausstellen vieler filigran ausgearbeiteten Puppen gefeiert. (Foto von Susann Schuster on Unsplash)

Der Aberglaube besagt, dass wenn die Puppen nicht pünktlich wieder weggepackt werden, das Mädchen erst sehr spät heiraten wird. Heutzutage wird der Brauch nicht mehr ganz so ‘ernsthaft’ ausgelebt. Die traditionellen Speisen zum Puppenfest werden jedoch in vielen Supermärkten und Haushalten auch heute noch zubereitet wie z.B. Chirashisushi.

Wir empfehlen Ihnen rund um das Puppenfest die Ausstellung im Hotel Gajoen in Tokyo oder die Stadt Katsuura in Chiba zu besuchen. In Letzterer werden rund 30.000 Puppen ausgestellt.

Das Kinderfest ist das männliche Pendant zum Mädchenfest. Es werden anstatt der Puppen hier Modelle von Samurai-Rüstungen oder zumindest ein Helm aufgestellt, um für die Gesundheit und den Erfolg der Jungen im Haus zu beten.

Zum Kinderfest gibt es keine bestimmten Ausstellungen oder Orte, man findet die farbenfrohen Karpfen-Fahnen so gut wie überall in den Städten. Mehr zum Kinderfest und den anderen Feiertagen der „Golden Week“ finden Sie in unserem gleichnamigen Beitrag dazu.

Mit Jungen und Mädchen geht es dann weiter zum Sternefest. Ursprünglich war es ein Fest der Liebe, basierend auf einer tragischen Liebesgeschichte zwischen Prinzessin Orihime und dem Hirten Hikoboshi. Heute ist es ein Fest der Wünsche.

Das Sternefest ist ein Fest der Wünsche. Die Wünsche werden auf Zettel geschrieben und an Bambuszweige gehangen. (Foto von Jane Dang on Unsplash)
Das Sternefest ist ein Fest der Wünsche. Die Wünsche werden auf Zettel geschrieben und an Bambuszweige gehangen. (Foto von Jane Dang on Unsplash)

Der Kifune Schrein in Kyoto ist besonders bekannt für seine Dekorationen für das Sternefest und für das spezielle „Wasser-Orakel“, welches nur zu dieser Zeit verfügbar ist.

Das unscheinbare Winterfest

Das Winterfest, oder der Tag der Menschheit, ist wahrscheinlich das am wenigsten bekannte und zelebrierte der Gosekku. Es wird auch „Nanakusa no Sekku“ genannt, zu Deutsch das „Fest der Sieben Kräuter“ und an diesem Tag wird traditionell vegetarisch gegessen.

Der Name „Tag der Menschheit“ leitet sich von einem alten religiösen Brauch ab, welcher den Menschen untersagte während der ersten 7 Tage des ersten Monats bestimmte Lebewesen zu töten. Stattdessen wird eine Reissuppe mit 7 Kräutern bzw. Gemüse gegessen:

  • Wasserfenchel (seri)
  • Hirtentäschelkraut (nazuna)
  • Ruhrkraut (gogyo)
  • Vogel-Sternmiere (hakobera)
  • Gemeiner Rainkohl (hotokenoza)
  • Speiserübe (suzuna)
  • Rettich (suzushiro)

Je nach Region kann es zu Abweichungen kommen, da hier auf das regionale Vorkommen geachtet wird. Auch das Gebet am Vorabend kann variieren.

Die Suppe soll den vom üppigen Neujahrsessen vollen Mägen guttun, sowie für Langlebigkeit sorgen und gute Gesundheit sichern.

 

Falls Sie mehr zu den Gosekku wissen möchten und einer der Tage in Ihren Reisezeitraum fällt, melden Sie sich gerne bei uns und wir beraten Sie bezüglich möglicher Aktivitäten oder Orte, die Sie besuchen können.

Abseits der ausgetretenen Pfade – Teil 1: Die Präfektur Nagano

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In unserer neuen Serie wollen wir Ihnen Orte abseits der ausgetretenen Pfade vorstellen. Wir starten mit der Präfektur Nagano, die für die badenden Makaken und den Wintersport bekannt ist, aber darüber hinaus noch viel mehr zu bieten hat.

Nagano

Die Präfektur Nagano liegt nordwestlich von Tokyo und ist etwa eine 2-3 stündige Bahnfahrt von der Hauptstadt entfernt. International erlangte Nagano einst Bekanntheit als Austragungsort der Olympischen Winterspiele im Jahr 1998. Ein Großteil der Präfektur liegt an den „Japanischen Alpen“ und hat neben vielseitigen Wintersportmöglichkeiten auch abseits der Berge atemberaubende Natur zu bieten.

Naganos wunderschöne Natur (Foto vonNguyen TP Hai on Unsplash)
Naganos wunderschöne Natur (Foto vonNguyen TP Hai on Unsplash)

Aber auch auf der kulturellen und kulinarischen Seite hat Nagano einiges zu bieten. 

Wir erwähnten in einem vorherigen Beitrag bereits die Stadt Matsumoto, welche die Heimat der berühmten Künstlerin Yayoi Kusama ist. Doch auch Musiker zieht es nach Nagano. In der Präfektur befinden sich berühmte Instrumentenbauer (besonders Gitarrenbauer), sowie das Haus von Shinichi Suzuki, dem Erfinder der Suzuki Methode, welche noch heute für den Geigenunterricht verwendet wird.

Fans von japanischer Küche kommen in Nagano ebenfalls auf Ihre Kosten. Die Präfektur ist besonders berühmt für Soba (Nudeln aus Buchweizen), sowie Wasabi. Besuchen Sie einen Soba Kochkurs in Nagano und lernen Sie mehr über dieses Gericht von einem der Soba-Meister, die seit Generationen ihre Kunst und Rezepte perfektioniert haben. Oder ernten Sie Wasabi auf einem der Wasabi-Bauernhöfe.

Berge, Bauernhöfe, heiße Quellen, Seen und Wälder

Japan Travel bietet in Zusammenarbeit mit der Präfektur Nagano Aufenthalte im ländlichen Nagano an, auf einem Bauernhof oder einer Berg-/Waldhütte, inklusive eines Programms, in dem Besucher die Umgebung und die Schätze des Landes näher kennenlernen können.

Reisanbau im ländlichen Nagano (Foto von Rafael Otaki on Unsplash)
Reisanbau im ländlichen Nagano (Foto von Rafael Otaki on Unsplash)

Am Abend können Sie in einer heißen Quelle (Onsen) entspannen, bevor es am nächsten Tag zu einer Wanderung in den Birkenwäldern oder entlang des Flusses geht.

Besonders im Winter zieht es viele Besucher zu den heißen Quellen von Nagano. Und es sind nicht nur Menschen, welche diese die Onsen zu schätzen wissen. Im Jigokudani Snow Monkey Park können Sie den einheimischen Makaken beim Baden zusehen und danach selbst in einer der heißen Quellen der Kälte entkommen.

Badende Makaken im Jigokudani Snow Monkey Park (Foto von Pratik Bisht on Unsplash)
Badende Makaken im Jigokudani Snow Monkey Park (Foto von Pratik Bisht on Unsplash)

Für einen Besuch im Frühling, Sommer oder Herbst empfiehlt sich ein Besuch in Suwa – schön an einem See gelegen, oder in dem bei vielen Tagestouristen beliebten Karuizawa. Besonders im Sommer zieht es die Menschen aus den Städten in die dortigen Wälder, um der Sommerhitze zu entkommen. Oder fahren Sie in die Berge nach Kamikochi.

Im Winter lockt Hakuba mit seinen vielen Pisten und dem feinen Puderschnee. Allerdings sollten Sie hier frühzeitig reservieren, da das Wintersportgebiet auch bei den einheimischen Touristen sehr beliebt ist, da es für viele Tages- oder Wochenendtouristen eine einfacher zu erreichende Alternative zu Hokkaido ist.

Nakasendo – die alte Handelsroute

Für Wander begeisterte Besucher lohnt sich ein Besuch auf der ehemaligen Handelsroute „Nakasendo“, die einst von der alten zur neuen Hauptstadt Japans führte. Entlang dieser Route lässt man teilweise die modernen Bequemlichkeiten hinter sich und begibt sich auf eine Zeitreise ins alte Japan. Entdecken Sie die gut erhaltenen Post-Städte entlang dieser Route, wo einst Händler und andere Reisende Rast machten.

Die beliebtesten dieser Post-Städte sind Magome und Tsumago, welche sich im berühmten Kiso Tal befinden. Als Alternative empfehlen wir Ihnen etwas ruhigere Städte wie Narai, welche sich etwas näher an Matsumoto befindet und sich somit auch für einen Tagesausflug von dort aus lohnen.

Entlang der alten Handelsroute Nakasendo - Magome (Foto von pen_ash on Unsplash)
Entlang der alten Handelsroute Nakasendo – Magome (Foto von pen_ash on Unsplash)

Die Nakasendo ist am besten entweder von Matsumoto oder Nagoya aus zu erreichen. Achten Sie allerdings auf die eher unregelmäßigen Abfahrts- und Ankunftszeiten von Bus und Bahn und die damit verbundenen Öffnungszeiten vieler Geschäfte und Restaurants, sowie der Unterkünfte entlang der Route. Wir empfehlen bis etwa 16 Uhr zurück zu den Bahnstationen zu gehen oder zu fahren und von dort in die Unterkünfte zurückzukehren.

 

Falls Sie mehr über die Präfektur Nagano lernen wollen oder diese sogar in Ihre Reiseroute aufnehmen wollen, treten Sie gerne mit uns in Kontakt.