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Yamagata – Top 10 Attraktionen

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Die Präfektur Yamagata in der Region Tohoku im Norden von Japans Hauptinsel Honshu bietet durch ihre Lage sowohl Küsten- als auch Bergregionen.

Yamagata bietet gute Anbindungen an den Rest Japans. Shinkansen- und Regionalzüge verbinden die wichtigsten Städte mit Tokyo und dem Rest von Tohoku, während Besucher*innen von weiter her kommend den Flughafen von Yamagata anfliegen können. Tempel, Wanderwege und heiße Quellen abseits der ausgetretenen Pfade machen Yamagata zu einem perfekten Reiseziel. Hier sind die 10 beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Yamagata:

1. Yamadera Tempel

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Yamadera Tempel in Yamagata. (Foto: Tom Roseveare)

Yamadera, was „Bergtempel“ bedeutet, ist der umgangssprachliche Spitzname für den im 9. Jahrhundert gegründeten Risshaku-ji. Er genießt eine eindrucksvolle Lage auf einem Berggipfel außerhalb der Stadt Yamagata. Der Tempel wurde vom berühmten Haiku-Dichter Matsuo Basho auf seiner Reise in den Norden Japans besucht. Auch heute noch kommen viele moderne Pilger, die alle 1.100 Stufen hinaufsteigen, um die atemberaubende Aussicht vom Gipfel zu genießen.

2. Ginzan Onsen

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Ginzan Onsen im Winter. (Foto: Alena Eckelmann)

Ein Besuch in Ginzan Onsen ist wie eine Zeitreise in die Vergangenheit, denn das Stadtbild fühlt sich an, als sei es direkt der Taisho-Ära entsprungen. Benannt nach den Silberbergwerken der umliegenden Hügel ist die Stadt heute eher für seine heißen Quellen berühmt. Besonders im Winter ist die Gegend unglaublich gemütlich und wird gerne besucht. Viele Besucher reisen stundenlang, nur um im Fujiya Ginzan Ryokan zu übernachten, einem 300 Jahre alten Anwesen, das kürzlich vom renommierten japanischen Architekten Kengo Kuma renoviert wurde.

3. Berg Zao: Okama

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Okama am Berg Zao (Foto: Alena Eckelmann)

Das Zao-Gebirge bietet den Besucher*innen im Sommer spektakuläre Aussichten und ausgezeichnete Wandermöglichkeiten. Die bemerkenswerteste Landschaftsform in der Region ist der Okama-Kratersee, ein atemberaubend türkises Gewässer, das im Becken eines alten Vulkankraters liegt.

Der See ist als der Go-shiki (fünf Farben) bekannt, da er angeblich im Laufe des Tages mehrmals die Farbtöne wechselt. Die Gipfel werden entweder mit einer Seilbahn oder über die Wanderwege selbst erreicht. Zahlreiche Routen sind gut ausgeschildert und Karten sind in den örtlichen Touristenzentren erhältlich. Hier gibt es mehr Informationen zum Berg Zao.

4. Zao Seilbahn: Schneemonster

Yamagata
Die Schneemonster von Yamagata (Foto: Tom Roseveare)

Die Hänge der Berge oberhalb der Stadt Zao Onsen sind für ein eigenartiges Winterphänomen bekannt: Juhyo, auf Deutsch Schneemonster. Kiefern, die den Gipfeln von Zao Onsen am nächsten liegen, sind dann vollständig mit Schnee bedeckt, wobei die Kombination von Feuchtigkeit und Temperatur in dieser Höhe dafür sorgt, dass selbst die kleinsten Äste schlagartig einfrieren. Das Ergebnis ist eine unwirkliche Landschaft aus hoch aufragenden Schneekreaturen. Besucher*innen der Region können diesen faszinierenden Anblick von der Seilbahnkabine aus betrachten, die zum Gipfel führt.

5. Zao Onsen

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Rotenburo in Zao Onsen (Foto: Jerome Lee)

Zao Onsen ist eine der ältesten Städte mit heißen Quellen in der Region Tohoku, die für ihr stark saures Wasser bekannt ist, das angeblich Haut- und Magen-Darm-Erkrankungen heilt. Die Stadt rühmt sich mit sechs öffentlichen Bädern innerhalb ihrer Grenzen, von denen zwei unter freiem Himmel (Rotenburo) sind, sowie mit zahlreichen heißen Quellen, die an Ryokan und Hotels angeschlossen sind. Zao Onsen bietet auch zahlreiche Fußbäder, sogenannte Ashiyu, in denen Wanderer, die von den nahe gelegenen Vulkangipfeln der Region herabsteigen, ihre müden Glieder erfrischen können.

6. Berg Haguro / Dewa Sanzan

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Wanderwege am Berg Haguro. (Foto: Shino, Unsplash)

Der Berg Haguro, ein Gipfel, der in der Shinto-Religion als heilig gilt, ist einer von drei Bergen, die den verehrten Ort Dewa Sanzen bilden. Dieser religiöse Rückzugsort ist ein Zentrum des Shugendo, einer Praxis, bei der Mönche auf der Suche nach spiritueller Reinigung körperlich und geistig herausfordernden Ritualen unterzogen werden. Die Schreine der Berge werden über eine Reihe von Wanderwegen mit unzähligen Stufen erreicht. Der Berg Haguro ist das ganze Jahr über begehbar, aber die benachbarten Gipfel sind in den Wintermonaten schneebedeckt und daher schwer zugänglich.

7. Bootsfahrt auf dem Mogami-Fluss

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Bootsfahrt auf dem Mogami-Fluss (Foto: Tom Roseveare)

Der Mogami-Fluss ist einer der schnellsten Ströme in Japan. Mit einer Länge von fast 225 Kilometern wurde der Fluss einst in der Edo-Zeit als Wasserstraße genutzt, um Yamagatas Reisernte zu den Häfen um Honshu und bis weit nördlich nach Hokkaido zu transportieren. Heute können Reisende eine zehn Kilometer lange Strecke des Flusses in einem traditionellen Boot zurücklegen, das mit einer langen Stange von einem fähigen Bootsmann geführt wird, der den Passagieren auch ein Ständchen mit Volksmelodien vorträgt.

8. Zenpō-ji

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Tempelgelände des Zenpo-ji in Yamagata. (Foto: Shino, Unsplash)

Zenpo-ji ist ein fast 800 Jahre alter Tempel am Rande der Stadt Tsuruoka, in dem sich eine beeindruckende fünfstöckige Pagode und mehrere andere bemerkenswerte Bauwerke befinden. Der Tempel war in den letzten Jahren ein beliebter Studienort und ist Schauplatz vieler Trainings und Meditationen. Einheimische kommen oft nach Zenpo-ji für Feste wie Setsubun (Bohnenwerfen) oder um für viel Glück während der Prüfungssaison zu beten. Im Winter ist die Region aufgrund des beträchtlichen Schneefalls ein wunderschöner Ort, um die Jahreszeit zu genießen.

9. Yutagawa Onsen

Yamagata
Yutagawa Onsen im Winter (Foto: Alena Eckelmann)

Diese kleine Onsen-Stadt außerhalb von Tsuruoka ist ein beliebter Zufluchtsort für Stadtbewohner, da ihre Kalziumsulfat-Quellen als hilfreich für Menschen mit Muskelschmerzen angesehen werden. Während Yutagawas heiße Quellen am besten in den schneereichen Wintermonaten genossen werden können, zieht die Stadt auch iFrühling Menschenmassen an, wenn die Einheimischen frische Bambussprossen ernten und diese für einen Großteil der Küche des Dorfes verwenden. Obwohl sich viele Badegäste mit einem einfachen Tagesausflug nach Yutagawa zufriedengeben, bietet die kleine Stadt auch charmante kleine Unterkünfte.

10. Gourmet Highlights

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Yamagata Rindfleisch (Foto: Tom Roseveare)

Die Küche in Yamagata verdient es, in den Top 10 der Präfektur zu sein. Das beliebte Gericht Imoni, ein Eintopf aus Tarowurzel zusammen mit Rindfleisch und Zwiebeln, ist in den Herbstmonaten überall in der Präfektur zu finden. Auch für Rindfleisch muss man nicht nach Kobe reisen, wenn die örtliche Yonezawa-Rasse als eine der besten Japans gilt. Zudem findet man sie hier zu einem viel günstigeren Preis. Halte auf Festivals die Augen offen nach Tama Konnyaku, das aus der als Teufelszunge bekannten Pflanze hergestellt und oft gegrillt und am Stiel serviert wird.

Auf der offiziellen Webseite findet man viele weitere Informationen zu Yamagata auf Englisch. Wer mehr Präfekturen Japan erkunden möchte, findet hier die Top 10 Attraktionen in Aomori, einer weiteren Präfektur der Region Tohoku.

Satsuki und Meis Haus

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Satsuki und Meis Haus in Nagoya ist eine Nachbildung der Kulisse aus dem bekannten Ghibli-Animationsfilm „Mein Nachbar Totoro“, die man besuchen kann.

Der Traum eines jeden Ghibli Fans ist es wohl, einmal in die wunderbare Welt von Totoro eintauchen zu können. In der Präfektur Aichi ist dies möglich, denn hier befindet sich das Haus von Satsuki und Mei aus dem Film „Mein Nachbar Totoro“. Es gleicht bis ins kleinste Detail dem Original aus dem Anime, einschließlich des Wassereimers mit einem Loch im Boden. Daher ist der Besuch des Hauses für jeden Fan des Filmes absolut empfehlenswert.

Der Eingang von Sastsuki und Meis Haus.
Der Eingang von Sastsuki und Meis Haus. Foto: Jaime Wong

Anfahrt

Das Haus von Satsuki und Mei befindet sich im Moricoro Park oder auch Aichi Expo Park genannt, wo 2005 die Weltausstellung stattfand. Vom Bahnhof Nagoya aus fährt die Higashiyama Linie bis zur Fujigaoka Station. Dort geht es dann weiter mit dem Linimo (einer Magnetschwebebahn, die 2005 auf der Weltausstellung vorgestellt wurde) bis zur Station Ai Chikyū-Haku Rinen Kōen. Die gesamte Fahrt dauert ungefähr eine Stunde. Innerhalb des Expo Parks kann man entweder den kostenlosen Shuttlebus nehmen oder ein Fahrrad beim Fahrradverleih mieten.

Tickets für Satsuki und Meis Haus

Um Satsuki und Meis Haus besichtigen zu können, muss man bereits vorab Eintrittskarten kaufen. Diese können nicht direkt am selben Tag und vor Ort gekauft werden, sondern müssen im Voraus im Kombini (Convenience Store) erworben werden. Am sogenannten Loppi-Automaten der Kombini Kette „Lawson“ kann man sich die Tickets für einen Besuch ausdrucken. Ein Ticket kostet ¥510 (ca. 4 Euro) für eine halbstündige Tour durch das Haus. Es hat dabei ein festgelegtes Zeitfenster, daher sollte man unbedingt pünktlich zum Besichtigungstermin dort sein.

Sogar den Eimer mit Loch findet man hier.
Sogar den Eimer mit Loch findet man hier. Foto: Jaime Wong

Vom Parkeingang bis zum Haus von Satsuki und Mei sind es nur 15 Minuten mit dem Fahrrad. Es gibt auch einen Parkplatz, auf dem man das Fahrrad abstellen kann. Direkt daneben befindet sich eine kleine Aussichtsplattform, von der man bereits einen ersten Blick auf das Haus werfen kann.

Besuch in Satsuki und Meis Haus

Nach Verlassen der Aussichtsplattform, folgt man am besten dem Pfad Richtung Rezeption (受 付). Diese befindet sich links vom braunen Tor vor dem Haus. Nachdem man sein Ticket vorgezeigt hat, erhält man noch eine kleine Informationsbroschüre und eine Einweisung, welche jedoch leider nur auf Japanisch ist. Im Grunde ist das Wichtigste, dass Fotos nur von der Außenansicht des Hauses gemacht werden dürfen und im Inneren ein Fotografierverbot herrscht.

Selbst das Fahrrad des Vaters gibt es.
Selbst das Fahrrad des Vaters gibt es. Foto: Jaime Wong

Anschließend kann man Satsuki und Meis Haus selbstständig erkunden. Man darf und wird auch ermutigt, sich genau umzusehen und beispielsweise Schubladen zu öffnen, um dort Dinge aus dem Film zu finden. Das Haus bietet unglaublich viele kleine Details aus dem Film, wie den handgezeichneten Kalender, den Mei gebastelt hat. Somit kann man hier viel Zeit einfach nur damit verbringen, die einzelnen Räume genau zu untersuchen und immer wieder versteckte Überraschungen zu finden.

Auch die Veranda gleicht der Kulisse aus "Mein Nachbar Totoro".
Auch die Veranda gleicht der Kulisse aus „Mein Nachbar Totoro“. Foto: Jaime Wong

Besonders im Herbst lohnt sich ein Besuch, wenn das Haus in bunt gefärbtes Herbstlaub eingebettet ist. Das gibt dem Ganzen noch einmal mehr das Gefühl, in Totoros verzauberte Welt einzutauchen und sorgt zusätzlich für reizvolle Fotomotive, gerade von der Aussichtsplattform aus!

Für das leibliche Wohl ist direkt vor Ort leider nicht gesorgt, allerdings findet man im Park einige Restaurants und auch Toiletten sind ausreichend vorhanden. Wer gerne süße Windbeutel essen möchte, die wie Totoro selbst aussehen, der muss dafür nach Tokyo zu Shiro-Hige’s Cream Puff Factory.

Das Büro des Vaters: Hier kann man nach Herzenslust erkunden.
Das Büro des Vaters: Hier kann man nach Herzenslust erkunden. Foto: Jaime Wong

Satsuki und Meis Haus hat von Donnerstag bis Sonntag von 10:00 bis 16:30 Uhr geöffnet, aktuelle Informationen befinden sich (leider nur auf Japanisch) auf der Website des Moricoro Parks.

Wer von Ghibli nicht genug bekommen kann, findet hier 10 Studio Ghibli inspirierte Orte in Japan.

Washi Papier in Echizen

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Die Stadt Echizen in der Präfektur Fukui ist seit Jahrhunderten bekannt für die Herstellung von Washi Papier, einem traditionellen Kunsthandwerk in Japan.

Das besondere Papier, dessen Herstellung seit Jahrhunderten an die nachfolgenden Generationen weitergegeben wird, hat seinen festen Platz in der japanischen Kultur. Daher sollten bei einem Besuch der Stadt Echizen in Fukui unbedingt auch ein paar Destinationen zum Thema Washi Papier eingeplant werden. Dafür bietet sich vor allem das Washi no Sato (jap. „Papierdorf“) an, ein Viertel in Echizen, das sich ganz diesem Thema gewidmet hat und einmal mehr zeigt, welchen Stellenwert diesem Produkt hier beigemessen wird.

Washi Papier im Museum in Echizen

Als erstes Ziel bietet sich das Echizen Papier und Kultur Museum an. Schon am Eingang wird man von einer Installation aus 307 Papierkranichen begrüßt, welche aus einem einzigen Bogen Hanf-Washi von 2 m x 2,7 m Größe gefertigt wurde. Die Handarbeit und Kunstfertigkeit, die für eine solche Origami Kreation benötigt wird, lässt sich dabei nur erahnen.

Die Origami Kraniche wurden allesamt aus einem einzigen Bogen Washi Papier gefertigt.
Die Origami Kraniche wurden allesamt aus einem einzigen Bogen Washi Papier gefertigt. Foto: Jerome Lee

Bei einem Rundgang durch das Museum hat man dann die Möglichkeit, die Geschichte von Washi Papier zu entdecken. Hierbei werden die Ursprünge der Produktion erklärt, ebenso wie die Legenden, die damit einhergehen und auch heute noch neben den Arbeitstechniken von Generation zu Generation weitergegeben werden.

Hier findet man außerdem eine Galerie, in welcher tausende Blätter aus Washi Papier in unterschiedlichen Farben von der Decke hängen und eindrucksvoll zeigen, welche Vielfalt man durch verschiedene Produktions- und Färbetechniken erreichen kann. Auch das größte je von Menschenhand hergestellte Stück Papier (4,3 Meter x 7,1 Meter groß) wird hier ausgestellt und beeindruckt durch seine enormen Ausmaße. Daneben ziert eine Auswahl an kunstfertig hergestellten Laternen aus Papier den Raum und zeigt deutlich, welch hohen Stellenwert Washi Papier in der japanischen Kultur hat und wie viele verschiedene Gegenstände daraus gefertigt werden.

Im Washi Museum in Echizen findet man tausende von verschiedenen Papierbögen.
Im Washi Museum in Echizen findet man tausende von verschiedenen Papierbögen. Foto: Jerome Lee

Herstellung von Washi Papier

Nach dem Museum bietet sich ein Besuch im Udatsu no Kogeikan an, einer traditionellen Washi Manufaktur an der Hauptstraße des Washi no Sato. Schon am Eingang entdeckt man das traditionelle Werkzeug zur Herstellung von Washi. Ein Meister des Fachs zeigt hier den Besucher*innen den Herstellungsprozess und die einzelnen Arbeitsschritte.

Der Meister bei der Arbeit.
Der Meister bei der Arbeit. Foto: Jerome Lee

Hier finden sich mehr Informationen zur Herstellung von Washi Papier und weiterem Kunsthandwerk in Echizen.

Wer bei der Demonstration Lust bekommen hat, selbst einmal Hand anzulegen, der findet hierfür eine Möglichkeit im Papyrus Haus. Die Ausbildungsstätte stellt die bereits gekochte Mixtur aus der Rinde des Maulbeerbaumes zur Verfügung, sodass Besucher*innen direkt lernen können, wie man Washi Papier herstellt, dekoriert und trocknet, um ihr selbst gefertigtes Meisterstück anschließend mit nach Hause zu nehmen.

Im Papyrus Haus in Echizen kann man sein eigenes Washi Papier herstellen.
Im Papyrus Haus in Echizen kann man sein eigenes Washi Papier herstellen. Foto: Jerome Lee

Für alle, die authentische Washi Produkte kaufen möchten, bieten die Verkaufsräume des Papyrus Hauses zudem eine Auswahl an Notizbüchern, Postkarten und weiteren Souvenirs an.

Im Souvenir Shop findet man viele Washi Produkte.
Im Souvenir Shop findet man viele Washi Produkte. Foto: Jerome Lee

Auch wenn die Qualität von handgefertigtem Washi Papier unangefochten ist, kann die große Nachfrage nur durch die Verwendung moderner Maschinen bedient werden. Man kann daher in Echizen auch einige Fabriken besuchen, die die beiden Welten vereinen – große Maschinen, die neben dem Kochen und Stampfen der Rohmasse auch das Trocken der Papierbögen übernehmen, während Arbeiter*innen große Rahmen benutzen, um die einzelnen Bögen zu formen.

Wer den ganzen Tag im Washi no Sato verbracht hat, wird ein normales Blatt A4 sicher nicht mehr mit denselben Augen sehen, wie einen Bogen echtes Washi Papier. Die Gegend zeigt die tiefe Verbundenheit der Menschen hier mit diesem Kunsthandwerk.

Moomin Valley Park

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Der Moomin Valley Park in der Präfektur Saitama ist ein Themenpark rund um die beliebten Charaktere aus der Serie „die Mumins“ und weckt Kindheitserinnerungen.

In einem tiefen Tal umgeben von dichtem Wald befindet sich im Herzen von Saitama ein kleiner Ort, der das japanische Zuhause der Mumin Familie ist. Die beliebten Bücher der finnisch-schwedischen Autorin und Künstlerin Tove Janson gibt es seit 1945 und verzaubern seither Jung und Alt. Auch in Japan erfreuen sie sich seit Jahren großer Beliebtheit, sodass man sie mittlerweile in einem eigens für sie kreierten Themenpark findet.

Moomin Valley Park – das Mumin Tal in Japan

Die skandinavische Architektur entführt in die Welt der Mumins.
Die skandinavische Architektur entführt in die Welt der Mumins.

Der Moomin Valley Park befindet sich im skandinavisch angehauchten Metsä Village in der Stadt Hanno in Saitama. Die Umgebung eignet sich dafür perfekt und entführt Besucher*innen in eine nordische Landschaft – inklusive skandinavischer Cafés, Restaurants und Geschäften, sodass man sich fühlt, als sei man fernab von Japan in den Norden Europas gereist. Über kleine steinerne Pfade gelangt man schließlich zum Mumin Dorf.

Das Mumin Tal in Saitama bietet auch ein Museum und ein Restaurant.
Das Mumin Tal in Saitama bietet auch ein Museum und ein Restaurant.

Der kleine Themenpark erinnert mit den bunten Gebäuden in der Tat an die Heimat von Mumin und seinen Freunden. Bei einem Spaziergang vorbei an den liebevoll gestalteten Häusern würde es nicht wundern, wenn plötzlich einer der Charaktere aus einer der Türen kommt. Fans finden außerdem in den vielen kleinen Läden unzählige Souvenirs und Fanartikel rund um die Mumins und für eine Pause stehen ein Café und ein Restaurant mit finnischer Küche bereit. Bei so viel Nostalgie erinnern wohl nur die dortigen Angestellten daran, dass man sich noch immer in Japan befindet.

Attraktionen im Moomin Valley Park

Verschiedene Shows erwecken die beliebten Charaktere zum Leben, sodass man auch ein paar Erinnerungsbilder mit Mumin, Sniff und Co machen kann. Außerdem gibt es einen großen Outdoor Spielplatz, auf dem nicht nur Kinder Freude damit haben, das Zuhause von Mumin zu erkunden und sich dabei vielleicht auch ein wenig körperlich zu betätigen.

Dieser Spielplatz im Mumin Tal ist nicht nur für Kinder ein Paradies.
Dieser Spielplatz im Mumin Tal ist nicht nur für Kinder ein Paradies.

Es gibt im Moomin Valley Park auch kleine Stände mit typischen Minispielen, wie man sie von japanischen Sommerfesten kennt. Ebenfalls lohnenswert ist das dortige Mumin Museum, welches spannende Einblicke in die Welt der Mumins und deren Entstehung bietet. Die verschiedenen Geschichten und deren Umsetzungen sind für Besucher*innen und Mumin-Liebhaber*innen jeden Alters spannend.

Anfahrt

Auch wenn man für den Moomin Valley Park ein wenig Fahrzeit einplanen muss, so lohnt sich ein Besuch auf jeden Fall. Gerade in Verbindung mit einem entspannten Tag im Mätsa Village bietet ein Ausflug sich gerade für Familien an.

Von Tokyo aus erreicht man den Bahnhof Hanno sogar bequem mit einer direkten Verbindung vom Bahnhof Ikebukuro durch den Laview・Red Arrow Limited Express, die Fahrt dauert gerade einmal einer Dreiviertelstunde. Von der Station fährt ein lokaler Bus zum Mätsa Village und damit ins Mumin Tal.

Mumin und seine Freunde im Moomin Valley Park.
Mumin und seine Freunde im Moomin Valley Park.

Das Mästa Village ist täglich von 10:00 bis 19:00 Uhr geöffnet, der Eintritt ist kostenlos. Das Mumin Tal hat täglich von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet, an Wochenenden und Feiertagen bis 18:00 Uhr. Der Eintritt ist mit ¥1700 (ca. 13 Euro) nicht ganz günstig, zumal einige der dortigen Attraktionen nochmals extra kosten.

Wer nicht genug von den Mumins bekommen kann, findet in Fukuoka das Mumin Cafe, wo man mit den beliebten Charakteren am Tisch sitzen kann. Die international gehaltenen Speisen sind liebevoll gestaltet und zeichnen dieses Themen-Café aus. Es befindet sich in der Canal City Hakata, einem Shopping- und Entertainment Komplex in Fukuoka Stadt.

Tokushima – Top 10 Attraktionen

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Die Präfektur Tokushima liegt im östlichen Teil von Shikoku, der kleinsten der vier Hauptinseln Japans, und bietet Einblicke in das ländliche Japan.

Obwohl Tokushima abseits des Massentourismus und in der Regel fernab der üblichen Reiserouten liegt, liefert die Präfektur eine Vielzahl an Möglichkeiten. Die Gegend ist vor allem ein Muss für alle, die das authentische und „pure Japan“ erleben möchten. Die folgenden Attraktionen zeigen die Vielfalt der Präfektur Tokushima:

1. Awa Odori

Awa Odori Tanz beim größten Straßenfest Japans.
Awa Odori Tanz beim größten Straßenfest Japans. Foto: Sugoi PR

Das Awa Odori ist das größte Straßenfest Japans und findet jedes Jahr im August in Tokushima statt. Das seit über 400 Jahren bestehende Fest ist ein großes Spektakel und jeder ist eingeladen, mitzutanzen oder aber den dortigen Showgruppen zuzusehen, wie sie durch die Straßen tanzen. Für Besucher*innen, die außerhalb der Festivaltermine vom 12. bis 15. August anreisen, bietet das Awaodori-Kaikan-Museum die Möglichkeit, in die beliebteste Veranstaltung der Präfektur einzutauchen.

2. Naruto-Strudel

Der Naruto Strudel ist eines der Highlights in Tokushima.
Der Naruto Strudel ist eines der Highlights in Tokushima. Foto: Sugoi PR

In der Meerenge von Naruto, die zwischen dem Festland von Shikoku und der Insel Awaji verläuft, erzeugen eine Reihe von großen und kleinen Strudeln eine besondere Attraktion. Dieses Gebiet wird als eine der drei schnellsten Gezeitenmeere der Welt bezeichnet und wurde sogar in alten japanischen Farbholzschnitten festgehalten. Aussichtsboote bieten Fahrten zu den Strudeln, die besonders zur Zeit von Ebbe und Flut sowie im Frühjahr, Herbst und bei Vollmond am besten zu bestaunen sind.

3. Lianen-Brücken des Iya-Tals

Kazurabashi-Brücke im Iya Tal.
Kazurabashi-Brücke im Iya Tal. Foto: Sugoi PR

Vor langer Zeit waren diese Brücken aus Weinreben die einzige Möglichkeit, die verschiedenen Wege im isolierten Iya-Tal von Tokushima zu verbinden. Heute sind nur noch wenige von ihnen erhalten, können aber besucht werden. Die bekannteste Brücke ist die Kazurabashi in der Nähe der Oboke Schlucht. Teste deine Nerven, indem du die 45 Meter lange Brücke überquerst, wo die Spalten zwischen den Holzbrettern den Blick auf den rauschenden Fluss im Tal freigeben.

4. Die Pilgerreise entlang der 88 Tempel

Ryozen-ji, der erste Tempel auf dem 88 Tempel Pilgerweg.
Ryozen-ji, der erste Tempel auf dem 88 Tempel Pilgerweg. Foto: C. Rio

Die Pilgerreise entlang der 88 Tempel ist eine 1400 Kilometer lange Route, die den gesamten Umfang der Insel Shikoku nachzeichnet. Die ersten zwei Dutzend Tempel befinden sich in Tokushima, was sie zu einem beliebten Ausgangspunkt für die Pilger*innen macht, die den Rundgang bewältigen wollen. Ryozen-ji ist Tempel Nummer 1 und seine Geschichte geht bis ins 8. Jahrhundert zurück. Es ist der perfekte Ort, um Henro (Pilger*innen) zu treffen, die zum Tempel kommen, um die Wanderstöcke, Hüte und weißen Gewänder zu kaufen, die man typischerweise auf einer Pilgerreise trägt.

5. Das Dorf Ochiai

Das kleine Dorf Ochiai mitten in Tokushima.
Das kleine Dorf Ochiai mitten in Tokushima. Foto: Jason Smith

Tief im Iya-Tal liegt das in Terrassen angelegte Dorf Ochiai mit seinen jahrhundertealten Bauernhäusern, die sich an den Berghang schmiegen. Das Dorf, dessen Höhenunterschied von der Basis bis zum obersten Bauwerk ganze 390 Meter beträgt, wurde in der späten Edo-Periode besiedelt. Heute befindet sich in Ochiai ein reetgedecktes Haus, das lyrisch als Haus der Flöte (jap.: chiiori) bekannt ist und von dem bekannten Schriftsteller und Japanologen Alex Kerr renoviert und verwaltet wird.

6. Ai-no-Yakata Indigo-Färbung

Indigo-Färben im Ai-no-Yakata Handwerksmuseum.
Indigo-Färben im Ai-no-Yakata Handwerksmuseum. Foto: Sugoi PR

Das Indigo-Färben ist eines der bekanntesten traditionellen Kunsthandwerke Tokushimas (auch aizomi genannt) und wird im Ai-no-Yakata Handwerksmuseum in Aizumi am Leben erhalten. Das Museum ist im ehemaligen Herrenhaus eines Indigo-Händlers untergebracht und beschreibt die Geschichte des Handwerks in der Region sowie den komplizierten Prozess zur Herstellung der blau gefärbten Produkte. Die Besucher*innen können sich hier in Workshops auch selbst an der Färbung eines eigenen Tuches versuchen, welches sich perfekt als Souvenir eignet.

7. Oboke Schlucht

Oboke Schlucht im Herbst.
Oboke Schlucht im Herbst. Foto: Sugoi PR

Die Oboke Schlucht erstreckt sich durch die steilen Klippen der westlichen Ausläufer des Iya-Tals und ist ein Ort von einzigartiger landschaftlicher Schönheit. Die besonderen kristallinen Schieferformationen können entweder von den Straßen, welche die Schlucht entlang führen, oder bei einer Fahrt auf dem Yoshino Fluss aus beobachtet werden. Im Frühling zieren Kirschblüten die Landschaft, während im Herbst die umliegenden Berge in Rot- und Goldtöne getaucht sind.

8. Awa Jurobe Yashiki

Puppenspiel im Awa no Jurobe Yashiki.
Puppenspiel im Awa no Jurobe Yashiki. Foto: Sugoi PR

Japan besitzt eine Vielzahl von verschiedenen Puppen und Puppenspielen, bei denen die Puppenspieler die teils lebensgroßen Puppen auf der Bühne bewegen. Tägliche Aufführungen von awa ningyo joruri, einem Puppenspiel, das als Volkskulturerbe gilt, können im Awa Jurobe Herrenhaus, dem ehemaligen Heim eines Tokushima-Samurais, beobachtet werden. Das benachbarte Museum zeigt Einzelheiten über den Bau und die Dekoration dieser lebensgroßen Puppen und Werkzeuge, die bei ihrer Herstellung verwendet werden.

9. Iya-Tal

Das Iya Tal bietet atemberaubende Landschaft.
Das Iya Tal bietet atemberaubende Landschaft. Foto: Jason Smith

Mit tiefen Tälern und kristallklaren Flüssen, die sich durch hoch aufragende Klippen schneiden, hat das Iya Tal von Tokushima seinen Status als nationales Naturdenkmal mehr als verdient. Entlang der Steilküste gibt es viele Aussichtspunkte über die atemberaubende Landschaft. Der bekannteste Ort befindet sich gleich hinter dem Hotel Iya Onsen, wo eine Statue, die mit dem belgischen Mannekin Pis identisch ist, am Rande eines herausragenden Felsens thront. Die Statue steht angeblich für die Tapferkeit der einheimischen Kinder, die sich einst an dieser Stelle gegenseitig dazu herausforderten, ihren Mut unter Beweis zu stellen.

10. Awa (Tokushima) Rind, Schwein und Huhn

Hochwertiges Awa Rind aus Tokushima.
Hochwertiges Awa Rind aus Tokushima. Foto: Sugoi PR

In Tokushima gibt es eine ausgezeichnete lokale Küche, die vielfach besonders für das ausgezeichnete Fleisch dieser Gegend bekannt ist. Das Awa-Rind wird durchweg als Klasse A oder B eingestuft und steht für höchste Qualität. Einheimische Awa-Schweine wurde über Generationen hinweg sorgfältig gezüchtet und zeichnen sich durch ihr marmoriertes, weiches Fleisch und einen hervorragenden Geschmack aus.

Awa-Huhn (Oniwatori), das für seine rötlichen Streifen bekannt ist, kombiniert einen niedrigen Fettgehalt mit einem hohen Anteil an Umami (reicher Geschmack). Hühnerhackfleisch aus Tokushima ist in ganz Japan sehr begehrt.

Wer mehr Attraktionen auf Japans kleinster Hauptinsel Shikoku sucht, findet hier die Top 10 Attraktionen in Ehime.

Jigokudani Monkey Park

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Der Jigokudani Monkey Park befindet sich in der Präfektur Nagano und beherbergt die berühmten japanischen Makaken Affen, die in den heißen Quellen baden.

Der Jigokudani Monkey Park befindet sich in Yamanouchi im nördlichen Teil der Präfektur Nagano. In einem von steilen Felswänden gesäumten Tal gelegen, durch welches der Fluss Yokoyu zieht, ist er Teil des Jyoshinetsu-Kogen-Nationalparks.

Durch die im Tal verteilten heißen Wasserströme und Dämpfe wird es von Anwohner auch „Jigokudani“, zu Deutsch „Höl­len­tal“, genannt. Der Park wurde 1964 eröffnet und eine Titelgeschichte über die badenden Schneeaffen im LIFE-Magazin bescherte ihm internationale Bekanntheit.

Hier haben Besucher*innen die einmalige Möglichkeit, wilde japanische Makaken, die als Schneeaffen bekannt sind, beim Baden in einer natürlichen heißen Quelle zu beobachten.

Geschichte des Jigokudani Monkey Parks

Das Ryo­kan Kora­ku­kan im Jigokudani Tal
Das Ryo­kan Kora­ku­kan im Jigokudani Tal (Foto: Laura Scibetta)

In den 1950er-Jah­ren hatten es die japanischen Makaken der Region schwer. Durch den Bau von Ski­ge­bie­ten im nahe gele­ge­nen Gebiet Shi­ga-Kogen wur­de ihr Lebens­raum immer klei­ner und die Tie­re zogen sich in die Täler zurück. In Jigo­ku­da­ni besuchten die Affen immer wieder das dortige Ryo­kan Kora­ku­kan und auch den angrenzenden Onsen. Die Affen taten es den Gäs­ten des Ryokans gleich und stie­gen mit ins warme Wasser. Diese Aktion führte allerdings zu Gästebeschwerden und erheblichen Hygieneproblemen.

Der Anwohner Soga Hara, der dieses Phänomen beobachtete, hatte daraufhin die Idee, etwas oberhalb im Tal ein eige­nes Becken mit heißem Quell­was­ser für die Affen zu bau­en. Dieses sollte zugleich Zentrum eines Reservats werden, in dem die Tiere ungestört leben konnten. Durch die Bereitstellung des Minimums an Futter sollte gewährleistet werden, dass die Affen im Tal bleiben. 1964 wurde der Jigokudani Yaen-koen eröffnet und bietet seither die einzigartige Möglichkeit, die badenden Affen zu besuchen. Diese sind übrigens welt­weit die ein­zi­gen Affen, die das Baden in heißen Quel­len schät­zen.

Attraktionen im Jigokudani Monkey Park

Bei den kalten Wintertemperaturen tut ein warmes Bad gut
Badende Makaken Affen im Jigokudani Monkey Park. (Foto: Laura Scibetta)

Herzstück des Affenparks ist das künstliche Becken, in dem die Affen baden. Obwohl die Makaken durch Mitarbeiter*innen des Parks gefüttert werden, sind es immer noch Wildtiere. Die Tiere leben in großen sozialen Gruppen, die von den Alpha-Männchen geführt werden, und können sich frei im Park und den angrenzenden Bergen bewegen.

Der Park verfügt, bis auf ein paar Abgrenzungen, die Besucher*innen davon abhalten, unerwünschte Bereiche zu betreten, über keine weiteren Zäune. Dadurch kann ihr Verhalten hier aus nächster Nähe beobachtet werden. Die tierischen Bewohner des Parks sind so an die Gäste gewohnt, dass sie diese auf der Suche nach Essen oder Artgenossen auch gerne einfach ignorieren. Zum gegenseitigen Schutz ist es jedoch verboten, die Affen anzufassen oder zu füttern.

Der Park verfügt über ein kleines Informationszentrum, welches gleichzeitig als Ticket-Office dient. Die meisten Informationen sind schriftlich und auf Japanisch. Es gibt jedoch Porträts der gegenwärtigen und ehemaligen Alpha-Männchen des Parks, dessen Namen auf Englisch angeschrieben sind. Hier können außerdem kleine Souvenirs in Form von Postkarten oder Schlüsselanhängern erworben werden. Neben dem touristischen Aspekt dient der Park und das Reservat vor allem der Recherche und Arterhaltung.

Natürlich befinden sich die Affen nicht den ganzen Tag im Park. Zu ihrem Territorium zählen die Berge und das Umland in einem Radius von mehreren Kilometern. Zudem trifft man die Affen nicht immer im heißen Becken an, besonders bei steigenden Temperaturen nehmen sie nur ungern ein Bad. Im Winter können die Temperaturen auf -10 Grad fallen und der Schnee bis zu einem Meter hoch werden. Zu dieser Jahreszeit finden sich die Affen oft zu einem Bad in den heißen Quellen ein.

Entspannung in den heißen Quellen
Affen baden in den heißen Quellen in Nagano. (Foto: Nomao Saeki / Unsplash)

Obwohl die Affen die Hauptattraktion sind, so ist die umliegende Landschaft ebenso die Reise wert. Ein Weg zum Park führt beispielsweise über einen Naturpfad durch den Wald entlang eines kleinen Baches, von wo aus man die Natur bewundern kann. Unweit des Parks befinden sich außerdem die Städte Shibu und Yudanaka, wo man selbst auch in denheißen Onsen Quellen baden kann.

Weitere Informationen

Der Park ist im Sommer von 8:30 bis 17:00 Uhr und im Winter von 9:00 bis 16:00 Uhr geöffnet. Es gibt keine regulären Feiertage, jedoch kann es aufgrund der Wetterbedingungen zu einer momentanen Schließung kommen. Der Eintritt kostet ¥800 (ca. 6,50 Euro). Mehr Informationen auf Englisch können auf der offiziellen Webseite nachgelesen werden.

Es gibt zwei Wege, die zum Park führen. Die erste Möglichkeit ist ein lokaler Bus, der von Nagano über Yudanaka und Shibu Onsen fährt. Er hält entweder an der Haltestelle „Kanbayashi Onsen“ oder „Snow Monkey Park“. Von dort aus kann man nach einem gemütlichen Spaziergang über den Naturpfad in ca. 30 Minuten beim Park sein. Der zweite Weg startet bei einem Parkplatz westlich des Parks, von wo aus man 10 bis 15 Minuten benötigt. Obwohl die Pfade gepflegt werden, kann es im Winter beschwerlich sein, sie zu benutzen. Es empfiehlt sich daher festes Schuhwerk.

Wer während der Wintermonate in Japan unterwegs ist, sollte auch das UNESCO-Weltkulturerbe Shirakawago in der Präfektur Gifu nicht verpassen, welches von Nagano aus gut erreichbar ist.

Die Burg Matsumoto

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Die Burg Matsumoto in der Präfektur Nagano ist eine der wenigen erhaltenen Original-Burgen Japans und wird wegen der schwarzen Fassade auch „Krähen-Burg“ genannt.

Japans Burgen gehören neben den Tempeln und Schreinen zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Landes. Sowohl architektonisch als auch kulturell unterscheiden sie sich deutlich von ihren westlichen Pendants. Da japanische Burgen großteils aus Holz bestehen, wurden viele durch Feuer, Krieg und Erdbeben zerstört, sodass bis heute kaum mehr Originale erhalten sind. Die Burg Matsumoto bietet hier eine Ausnahme.

Die Krähen-Burg in Matsumoto

Wenn du die Burg besichtigen möchtest, dann beträgt der Preis 700 Yen für einen Erwachsenen. Das Gelände und die Burg selbst sind sehr gut erhalten und angesichts der Geschichte auf jeden Fall das Geld wert. Schon von außen strahlt sie Eleganz aus mit ihrer schwarzen Farbe, durch die sie auch als Krähen-Burg bekannt ist.

Doch auch wenn du nicht daran interessiert bist, innerhalb der Burg oder innerhalb des zentralen Teils der Burg herumzuwandern, bietet das Gebiet rundherum eine wunderschöne Aussicht. Insbesondere zur Kirschblütenzeit blüht alles in zartem Rosa und Weiß.

Burg Matsumoto
Ausblick auf die Stadt (Foto: Leslie Taylor)

Die Burg Matsumoto wurde ursprünglich Ende 1500 erbaut. Aufgrund des Alters müssen Besucher*innen beim Gang durch das hölzerne Innere der Burg ihre Schuhe ausziehen. Für viele Reisende ist dies wahrscheinlich eine ungewöhnliche Erfahrung, aber keine Sorge: Du erhältst eine Tasche, in der du deine Schuhe aufbewahren kannst. Kinderwägen können beim Besuch der Burg nicht mitgenommen werden.

Highlights der Burg Matsumoto

Die Burg Matsumoto ist eine sogenannte „Hirajiro“: eine Burg, die auf einer Ebene und nicht auf einem Hügel oder Berg gebaut wurde. Darüber hinaus ist der gut erhaltene und aufwendig gestaltete Burgturm als Nationalschatz registriert. Eine weitere Besonderheit kam im Jahr 1635 dazu und stellt bis heute eine Seltenheit unter den japanischen Burgen dar. In jenem Jahr wurde die Burg um einen Turm für die Mondbeobachtung ergänzt, welcher recht einzigartig ist und noch einmal die Liebe für die Mondbetrachtung der Japaner unterstreicht.

Im Inneren der Burg gibt es eine Vielzahl von Ausstellungen mit Gegenständen wie alten Waffen und Kleidungsstücken. Passend zu den Ausstellungsstücken gibt es zahlreiche Informationstafeln, die sowohl auf Japanisch als auch auf Englisch geschrieben sind, sodass die japanische Sprache nicht notwendig ist, um etwas über die Geschichte der Burg und die Artefakte der damaligen Zeit zu erfahren.

Doch auch wenn man sich nicht so sehr für die Geschichte der Burg und der Kriegsherren in Matsumoto interessiert, bietet die Burg viele Möglichkeiten, einen wundervollen Ausblick auf die Stadt, den gepflegten Burgpark und die angrenzenden Bergketten zu erhaschen.

Burg Matsumoto
Dieser Raum ist speziell zum Betrachten des Mondes entworfen worden (Foto: Leslie Taylor)

Weil die Stadt Matsumoto in knapp unter 3 Stunden von Tokyo aus zu erreichen ist, kann man die Burg auch im Zuge eines Tagesausfluges besuchen, dennoch lohnt sich die Gegend um Matsumoto auch für einen mehrtägigen Aufenthalt. Mit etwas mehr Zeit kann man alles in Ruhe entdecken. Die Stadt selbst ist nämlich auch ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge in die japanischen Alpen, z. B. nach Kamikochi oder zur Tateyama-Kurobe Alpin-Route.

Zudem gibt es viele spannende Museen und im nahe gelegenen Azumino kann man die Daio Wasabi Farm besuchen. Wenn man die Chance hat, sich ein Fahrrad zu leihen, ist es wegen der flachen Landschaft um die Berge herum auch relativ angenehm, die verschiedenen Ziele mit dem Rad aufzusuchen. Zwischen der einzigartigen Architektur, den herrlichen Aussichten und der langen Geschichte ist dies eine Reise, die du weder bereuen noch vergessen wirst! Mehr Informationen zur Burg Matsumoto findet man auf der Website.

Eine weitere Burg, die ebenso noch im Original vorhanden und definitiv einen Besuch wert ist, ist die Burg Himeji in der Präfektur Hyogo.

5 vegetarische Restaurants in Japan

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Wer in Japan fleischlos auf kulinarische Erkundungstour gehen möchte, findet hier 5 vegetarische Restaurants in verschiedenen Großstädten.

Als Vegetarier*in oder gar Veganer*in trifft man in Japan immer wieder auf gewisse Schwierigkeiten. Während Produkte mit Fleisch und vielfach auch mit Milchprodukten meist leicht identifizierbar sind und sich in der Regel auch recht gut erklären lassen, ist in der japanischen Küche vor allem der Verzicht auf Fisch eine große Herausforderung.

Denn Fisch und Meeresfrüchte sind nicht nur generell ein großer und wichtiger Bestandteil von vielen japanischen Gerichten, sondern sie sind oft auch in der Basis von Suppen und Soßen enthalten. Vor allem Dashi-Brühe wird meist aus Fischflocken hergestellt und bildet die Grundlage für fast alle Suppen in der japanischen Küche.

Schwierigkeiten für Vegetarier*innen in Japan

Vegetarische Restaurants oder zumindest vegetarische Gerichte in Japan zu finden, ist oft gar nicht so einfach. Zwar findet aktuell ein großes Umdenken in Japan statt und das Prinzip von Vegetarismus und Veganismus gewinnt mehr und mehr an Bedeutung, dennoch trifft man noch häufig auf Unverständnis.

Zum einen fehlt vielfach noch das Grundverständnis für diese Ernährungsformen und kann dazu führen, dass man zwar ein Gericht ohne Fleisch und Fisch bestellt, am Ende jedoch dann Schinken oder Fischflocken als Topping bekommt. Denn dass der Verzicht auf Fleisch und Fisch auch für daraus gewonnene Produkte gilt, ist vielfach einfach nicht klar.

Hinzu kommt, dass japanische Restaurants oftmals weniger flexibel sind, als man das von Europa gewohnt ist. Ein Gericht auf der Karte einfach ohne Fleisch bestellen, beziehungsweise allgemein vegetarisch anzupassen, klingt einfach, ist es aber oft nicht. In Japan sind solche Anpassungen generell nicht üblich, das gilt nicht nur für vegetarische oder vegane Belange, sondern ganz allgemein: Selbst eine Pizza ohne Oliven zu bestellen kann sich als Herausforderung entpuppen und ist sogar manchmal nicht möglich. Regeln sind Regeln in Japan und wenn etwas so auf der Karte steht, kann man es nicht ändern, basta.

Ein weiteres Problem ist natürlich auch die Sprachbarriere. Den Angestellten in Restaurants fehlen vielfach einfach die Sprachkenntnisse, um überhaupt zu verstehen, was Kund*innen wollen. Hierfür gibt es allerdings ein paar praktische Tipps und Redewendungen.

Suche nach vegetarischen Restaurants und Gerichten

Auch wenn es nicht immer leicht ist, gibt es doch mittlerweile eine große Anzahl an vegetarischen Restaurants in Japan oder zumindest fleischlose Optionen.

Wie überall auf der Welt ist es dabei einfacher, vegetarische Restaurants und Optionen für Veganer*innen in den großen Städten und rund um touristische Ziele zu finden. Daher folgen hier 5 Vorschläge für vegetarische Restaurants in der Reihenfolge des Preises – günstig bis teuer.

Vegetarische Restaurants in Japans Städten

Die folgenden vegetarischen Restaurants sind in großen Städten Japans zu finden, die meistens Ziele auf einer Japanreise und daher gut erreichbar sind:

1. T’s Tan Tan (Tokyo)

Das T’s Restaurant bietet nicht nur vegetarische, sondern sogar vegane Speisen an. Ramen Nudeln sind die dortige Spezialität und werden ausschließlich aus tierfreien Produkten zubereitet. Da die berühmte japanische Nudelsuppe sonst in der Regel mit einer Brühe auf der Basis von Schweineknochen zubereitet wird, bietet das T’s die besondere Gelegenheit, diesen Klassiker vegan zu genießen.

Das Restaurant befindet sich innerhalb des Tokyoter Bahnhofes im dortigen Shopping-Bereich, der Keiyo Street und hat täglich von 10:00 bis 20:45 Uhr geöffnet. Speisekarten sind auf Englisch verfügbar, nähere Informationen finden sich auf der Website des Restaurants.

2. Nagataya  (Hiroshima)

Das Nagataya Restaurant in Hiroshima ist auf Okonomiyaki spezialisiert, herzhafte Pfannkuchen, deren Basis in der Regel aus Kohl und Ei besteht. Der Vorteil ist, dass diese immer frisch zubereitet werden, oft darf man das sogar am Tisch selbst auf einer heißen Platte tun! Zudem bedeutet das Wort selbst in etwa „alles was du willst, gebraten“ und wie der Name schon sagt, kann man hier in der Regel die „Toppings“ genannten Zutaten selbst bestimmen.

Vegetarische Okonomiyaki im Nagataya, Hiroshima.
Vegetarische Okonomiyaki im Nagataya, Hiroshima. Foto: Anne Lauenroth

Im Nagataya gibt es auf der Karte aber zusätzlich noch Okonomiyaki speziell für Vegetarier*innen und sogar vegane Optionen! Das Restaurant bietet Speisekarte und Informationen auf Englisch an und liegt zwischen dem Friedenspark Hiroshima und der Burg Hiroshima. Es hat täglich außer Dienstag und jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat von 11:00 bis 20:30 Uhr geöffnet. Mehr Informationen gibt es auf der Website.

3. Kinatei (Nara)

Das Restaurant Kinatei befindet sich nahe dem Bahnhof in Nara und bietet vegetarische und vegane Gerichte aus der traditionellen japanischen Küche an. Die Mittagsmenüs wechseln täglich und der Folus liegt auf saisonalen Produkten. Die Eigentümerin und Köchin unterhält sich gerne persönlich mit den Gästen und erklärt auf Nachfrage auch gerne die Zutaten.

Das Kinatei bietet die Speisekarte auch auf Englisch an. Da es nur wenige Sitzplätze gibt, empfiehlt es sich, hier vorab zu reservieren, entweder telefonisch oder online auf der Website des Restaurants. Es hat täglich außer Montag von 11:30 bis 14:30 Uhr und von 17:30 bis 20:30 Uhr geöffnet.

4. Mumokuteki (Kyoto)

Das Mumokuteki ist ein Café mit Fokus auf Gemüse, welches sich zentral gelegen an der Teramachi-dori im Einkaufsviertel von Kyoto befindet.  Zwar gibt es hier auch Mahlzeiten mit Fisch, allerdings sind vegetarische und vegane Optionen verfügbar und auf der englischsprachigen Speisekarte deutlich gekennzeichnet.

Verschiedene vegetarische Gerichte im Mumokuteki Restaurant, Kyoto.
Verschiedene vegetarische Gerichte im Mumokuteki Restaurant, Kyoto. Foto: Anne Lauenroth

Montag und Mittwoch hat das Mumokuteki Café geschlossen, an allen anderen Wochentagen ist es von 11:30 bis 15:00 Uhr geöffnet, am Wochenende bis 17:30 Uhr. Auch hier empfiehlt sich gerade am Wochenende eine Reservierung, mehr Informationen gibt es auf der Website.

5. Nouka (Kobe)

Das Izakaya-Restaurant Nouka ist spezialisiert auf Gerichte mit Gemüse. Allerdings ist es kein rein vegetarisches Restaurant, sondern bietet auch viele Speisen mit Fisch. Hier sollte man notfalls nachfragen. Für die Überwindung der Sprachbarriere könnten die oben erwähnten Tipps und Redewendungen helfen, in jedem Fall aber erhält man hier hochwertiges und perfekt zubereitetes Gemüse in vielen Variationen.

Das Restaurant Nouka liegt nahe dem Bahnhof Motomachi in Kobe und hat täglich von 11:00 bis 15:00 Uhr und dann wieder von 17:00 bis 20:00 Uhr geöffnet. Informationen und Impressionen bietet die japanische Website.

Last but not least: Shojin Ryori am Koyasan

Shojin Ryori ist das traditionelle Essen für buddhistische Mönche in Japan. Da diese kein Fleisch essen, ist diese Küche grundsätzlich vegetarisch. Die große Vielfalt und der Geschmack beeindrucken in der Regel nicht nur die Liebhaber der fleischlosen Küche, sondern zeigen, dass vegetarische Küche abwechslungsreich, gesund und vor allem lecker ist.

Ein besonderer Ort, um Shojin Ryori zu genießen, ist der Koyasan in Wakayama. Der heilige Berg ist das Zentrum für Shingon Buddhismus, weshalb man hier eine Vielzahl an Tempeln findet. Viele davon bieten für Touristen Übernachtungen im Tempel an.

Shojin Ryori am Koyasan: alles was das vegetarische Herz begehrt.
Shojin Ryori am Koyasan: alles was das vegetarische Herz begehrt. Foto: Anne Lauenroth

Viele Tempel auf Koyasan bieten eine Übernachtung im Tempel an. Diese Shukubo (Tempelherbergen) genannten Unterkünfte ermöglichen einen Einblick in das Leben der Mönche und bieten auch eine Teilnahme an Mediationssitzungen und an Gebetsritualen an. Meist sind Abendessen und Frühstück inklusive, sodass man hier auf jeden Fall in den Genuss des Shojin Ryori kommt.

Ein weiteres vegetarisches Restaurant befindet sich in der Präfektur Kumamoto und ist spezialisiert auf Tofu-Gerichte: das Tofu Kissho Café in Kurokawa Onsen.

Tamozawa Imperial Villa

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Die Tamozawa Imperial Villa befindet sich in Nikko in der Präfektur Tochigi und ist die ehemalige Sommerresidenz der Kaiserfamilie. Sie wurde 1899 errichtet und vereint traditionelle Edo-Elemente und frühmoderne Architektur aus der Meiji-Zeit.

Der Hauptteil der kaiserlichen Villa stand zunächst in Tokyo und diente dort als Wohnsitz der Tokugawa-Familie. Später wurde sie vorübergehend als Kaiserpalast genutzt, bevor die Residenz nach Nikko überfuhrt wurde. Hier wurde die Villa zur Sommerresidenz und einem Rückzugsort für die kaiserliche Familie ausgebaut, jedoch nach dem Zweiten Weltkrieg vernachlässigt.

Im Jahr 2000 wurde die Tamozawa Imperial Villa nach Renovierungsarbeiten als Gedenkpark und Museum mit angeschlossenem Garten für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zudem wurde die Villa Tamozawa im Jahr 2003 als wichtiges Kulturgut ausgewiesen und im Jahr 2007 sogar zu einem der 100 besten historischen Parks Japans gewählt.

Geschichte der Tamozawa Imperial Villa

Die Tamozawa Imperial Villa von innen
Die Tamozawa Imperial Villa von innen (Foto: Laura Scibetta)

Das Herzstück der kaiserlichen Villa Tamozawa bildet die ehemalige Edo-Residenz der Tokugawa-Familie in Tokyo. Das Gebäude wurde im Jahre 1872 unter dem Namen „Akasaka Riyu“ der kaiserlichen Familie vermacht und diente als provisorischer Palast für den Kaiser und als Residenz für den Kronprinzen Yoshihito. Im Jahr 1899 wurde der dreistöckige Hauptteil der Residenz von Tokyo nach Nikko überführt und um ihn herum wurde die Villa als Sommerresidenz für den damaligen Kronprinzen und späteren Kaiser Taisho errichtet.

Ein großer Teil des heutigen Geländes gehörte einst zur Residenz des Geschäftsmannes Kobayashi Nempo. Seine Villa Nikko Tamozawa Garden sowie der großflächig angrenzende Garten wurden der Kaiserfamilie geschenkt. Ein Teil der Kobayashi-Residenz wurde in die kaiserliche Villa integriert und als Wohn- und Arbeitszimmer für die Kaiserin genutzt. Teile des Gartens wurden 1950 gespendet und sind heute Teil des botanischen Gartens von Nikko.

Drei Generationen lang nutze die Kaiserfamilie die Villa Tamozawa als Rückzugsort. Während des Zweiten Weltkriegs dient die Villa als Versteck für Kaiser Hirohito sowie später auch für Kaiser Akihito. Nach 1947 nutzte die kaiserliche Familie die Villa nicht mehr und sie geriet in Vergessenheit. Im Jahr 1997 wurde das Anwesen im Auftrag der Präfektur Tochigi restauriert. Um die Besonderheiten der Architektur an zukünftige Generationen weiterzugeben, wurde die speziellen Techniken jeder Ara studiert und die Restaurierung der Villa mithilfe von geschulten Architekten und Handwerker abgeschlossen. Heute sieht die Villa so aus wie im Jahr 1921.

Architektur und Besonderheiten

Tatami-Raum und Blick auf den Garten
Tatami-Raum und Blick auf den Garten (Foto: Laura Scibetta)

Die Tamozawa Imperial Villa ist eines der größten erhaltenen Holzgebäude in Japan. Das Gebäude besteht aus drei Teilen, die jeweils aus der Edo-, Meiji- und Taisho-Ära stammen und die beeindruckende Merkmale der japanischen Architektur ihrer Zeit darstellen. Das Herzstück bildet die ehemalige Edo-Residenz Akasaka Riyu. Die übernommenen Gebäudeteile der Kobayashi-Residenz zählen zum zweiten Teil. Den Dritten bilden die neu angebauten Teile ab 1900.

Die Villa hat eine Flache von 4.471 Quadratmetern und besitzt insgesamt 106 Zimmer. Auf der Südseite befanden sich die Wohn- und Schlafräume für Kaiser und Kaiserin. 83 weitere Zimmer im nördlichen Teil wurden von Bediensteten bewohnt. Das Innere der Villa ist eine Mischung aus japanischen und westlichen Stilrichtungen. Viele Böden sind mit Teppich ausgelegt und kunstvolle Kronleuchter zieren einige Räume.

Auch viele japanischen Elemente, wie beispielsweise Papierschiebetüren und Tatami-Böden, sind zu finden. Highlights des Inneren der Villa sind unter anderem die Bibliothek der ursprünglichen Tokugawa-Residenz mit dem einzigen runden Fenster des Gebäudes, das Wohnzimmer der kaiserlichen Familie sowie der Aussichtsraum im 3. Stock.

Auch der angrenzende Garten im japanischen Stil ist einen Besuch wert. Dort befinden sich kleine Wasserläufe, sorgfältig gepflegte Blumenarrangements und ein „weinender Kirschbaum“, dessen Alter auf ca. 400 Jahre geschätzt wird. Zudem gibt es viele Ahornbäume, die gegen Ende Oktober mit ihren Herbstlaubfarben viele Besucher*innen anlocken.

Anfahrt und weitere Informationen

Die Villa kann vom Bahnhof Tobu Nikko mit einem lokalen Bus in 10 Minuten erreicht werden. Eine Fahrt kostet ¥320 (ca. 2,50 Euro). Alternativ ist sie auch fußläufig von anderen Sehenswürdigkeiten in Nikko, wie beispielsweise dem Rinnoji-Tempel, gut zu erreichen.

Die Tamozawa Imperial Villa ist von April bis Oktober von 9:00 bis 17:00 Uhr und von November bis März von 9:00 bis 16:30 Uhr geöffnet. Der letzte Einlass ist dabei jeweils um 16:00 Uhr. Dienstags und vom 29. Dezember bis zum 01. Januar ist die Villa grundsätzlich geschlossen. Der Eintritt kostet ¥550 (ca. 4,50 Euro) und eine Aufenthaltsdauer von ca. einer Stunde wird empfohlen, um die Villa und den Garten gemütlich zu erkunden. Weitere Informationen auf Englisch findet man auf der offiziellen Webseite.

Weitere Informationen zu Highlights in der Umgebung gibt es in den Top 10 Attraktionen in Tochigi.

 

Shiratani Unsuikyo Schlucht

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Die Shiratani Unsuikyo Schlucht auf der Insel Yakushima wird wegen der besonderen Atmosphäre auch gern als „Ghibli Wald“ bezeichnet.

Die Insel Yakushima gehört zur Präfektur Kagoshima auf Japans südlicher Hauptinsel Kyushu und ist allgemein bekannt für ihre vielfach unberührte Natur und die üppige Flora und Fauna. Die Shiratani Unsuikyo Schlucht ist einer der dortigen Naturparks und beinhaltet einige Wanderpfade. Bei Touristen beliebt ist sie besonders, weil sie relativ leicht zu erreichen ist und die dortigen Wanderwege vergleichsweise einfach zu bewältigen sind.

Highlights in Shiratani Unsuikyo

Yakushima besitzt einen dichten, immergrünen Feuchtwald und ist daher ein Paradies für Wanderer. Besonders der riesige Wald aus japanischen Sicheltannen – allgemein gern auch als Zedernwald bezeichnet – gehört seit 1993 zum UNESCO Weltnaturerbe. Einige der ältesten japanischen Zedern von Yakushima befinden sich in Shiratani Unsuikyo, darunter die Nidaio-sugi, Kuguri-sugi und Yayoi-sugi. Sugi ist die japanische Bezeichnung für Sicheltannen und viele dieser Exemplare sind mehrere 1000 Jahre alt. Die ältesten werden sogar auf ein Alter zwischen 2000 und ganzen 7000 Jahren geschätzt!

Uralte Zedern machen Yakushima zu einem UNESCO-Weltnaturerbe.
Uralte Zedern machen Yakushima zu einem UNESCO-Weltnaturerbe. Foto: Josef Diermair

Ein weiteres Highlight der Schlucht ist der sogenannte „Ghibli Wald“. Fans des berühmten Animationsstudios werden sich sofort an das berühmte Werk „Prinzessin Mononoke“ erinnert fühlen. Die uralten Bäume und die von Moos bewachsenen Steine sorgen für eine ganz besondere Atmosphäre und so wundert es nicht, dass der Wald Inspiration für den Film war. Der leitende Grafiker, Oga Kazuo, verbrachte viel Zeit in diesem Wald und fertigste Skizzen für die Ghibli Produktion an.

Weitere Orte, die das Studio Ghibli zu seinen berühmten Animationsfilmen inspirierte, finden sich in diesen Top 10 Ghibli Spots in Japan.

Wanderwege in Shiratani Unsuikyo

Es gibt insgesamt drei verschiedene Routen beziehungsweise Wandermöglichkeiten in Shiratani Unsuikyo. Sie beginnen alle am gleichen Ort, nämlich am Eingang, wo man auch den Eintritt von ¥500 (ca. 3,80 Euro) bezahlt. Dafür erhält man eine Karte mit den eingetragenen Wegen. Alle Routen sind unterschiedlich lang und unterscheiden sich zudem im Schwierigkeitsgrad. Die Routen beginnen gleich und teilen sich nach etwa einem halben Kilometer bei der Satsuki Hängebrücke.

Die kürzeste und leichteste Route ist der Yayoisugi Cedar Course. Er ist etwa 2 km lang und man benötigt nur eine knappe Stunde, um ihn abzugehen. Die Wege sind großteils gut angelegt und leicht zu folgen, da sie meist mit Holzstufen ausgestattet sind. Diese Route ist die einzige, die an der namensgebenden Yayoi-sugi Zeder vorbeiführt, eine der größten der Insel und ganz Japans.

Teile der Wanderpfade in der Shiratani Unsuikyo Schlucht sind durchaus anspruchsvoll.
Teile der Wanderpfade in der Shiratani Unsuikyo Schlucht sind durchaus anspruchsvoll. Foto: Josef Diermair

Die zweite mögliche Route ist der Bugyosugi Cedar Course, welche etwa 4 km lang ist und für die man um die 3 Stunden Wanderzeit einplanen sollte. Der Pfad ist weitaus schwieriger und an vielen Orten nur durch vereinzelte Markierungen an Bäumen oder Steinen sichtbar. Während durch den Yayoisugi Course meist Treppen führen, sind hier einige Teile über Steine, Wurzeln und schmale Pfade zu bewältigen. Neben der für den Pfad namensgebenden Zeder führt der Weg an vielen weiteren beeindruckenden alten Bäumen vorbei und geht teilweise auch über Furten.

Hierbei ist wichtig zu beachten, dass einige dieser Wege, die in Form von Steinen über die Bäche und Flüsse führen, bei hohem Wasserstand nicht passierbar sind. Dies ist allerdings nicht immer klar und zudem am Weg selbst nur auf Japanisch angeschrieben. Sollte man sich also plötzlich an einer Stelle befinden, an der sich der Fluss nicht durch einfaches von Stein zu Stein Balancieren überwinden lässt, dann sollte man umkehren und keinesfalls versuchen, eigenmächtig einen Weg zu finden.

Manche Pfade in Shiratani Unsuikyo führen unter riesigen Bäumen hindurch.
Manche Pfade in Shiratani Unsuikyo führen unter riesigen Bäumen hindurch. Foto: Josef Diermair

Überhaupt ist es allgemein und insbesondere in Shiratani Unsuikyo wichtig, sich ausschließlich auf den ausgewiesenen Pfaden zu bewegen. Die dichten Wälder und teilweise tiefen Schluchten sollten keinesfalls eigenmächtig besucht werden, da die Gefahr sehr hoch ist, sich sonst zu verirren.

Der dritte Wanderpfad ist der Taikoiwa Rock Course. Vom Anspruch her gleicht er dem Bugyosugi Cedar Course und teilt sich mit diesem auch einen Teil der Strecke. Er ist etwa 5,5 km lang und man benötigt an die 4 Stunden. Die Route ist die einzige, auf der man eine Toilette findet, im Gegensatz zu den anderen beiden aber bietet sie keinen Rundgang, sondern man geht den gleichen Weg wieder zurück, den man gekommen ist. Der Pfad führt neben vielen alten Zedern auch zum berühmten von Moos bedeckten Ghibli Wald.

Besonders ambitionierte Wanderer können diesen Pfad mit dem Bugyosugi Cedar Course verbinden und somit eine gute Tageswanderung absolvieren oder von hier zum Jomonsugi Wanderpfad weiter wandern. Wichtig ist dabei auf jeden Fall, passendes Schuhwerk, wetterfeste Kleidung und ausreichend Wasser mitzunehmen. Auch ein Wanderstock lohnt sich an vielen Stellen.

Anfahrt

Die Shiratani Unsuikyo Schlucht und die dortigen Wanderwege sind vom Miyanoura Hafen gut zu erreichen. Mit dem Auto braucht man für die Fahrt etwa 30 Minuten und direkt vor dem Eingang der Schlicht sind Parkmöglichkeiten vorhanden.

Zudem fahren lokale Busse von Miyanoura aus dort hin, allerdings sehr unregelmäßig und nur in Zeitabständen von 1 bis 2 Stunden. Hierbei lohnt es sich, die aktuellen Buspläne im Touristeninformationszentrum anzufragen. Dort kann man bei Bedarf auch das Gepäck aufbewahren.

Mehr Informationen finden sich auf der offiziellen Website von Yakushima.