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Virtuelle Tour: Vielfältiges Kanagawa

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Die Präfektur Kanagawa bietet eine vielfältige Mischung aus Kultur und Großstadtflair. Beides kann im Rahmen dieser kostenlosen virtuellen Tour erlebt werden.

Durch die gute Anbindung und Nähe zu Tokyo bietet Kanagawa ein ideales Reiseziel. Dabei kann die Präfektur in Japans Kanto Region zum einen eine umfangreiche Geschichte vorweisen und bietet gleichzeitig mit modernen Metropolen wie Yokohama ein abwechslungsreiches Reiseangebot.

Kamakura – einstige Hauptstadt und kulturelles Zentrum

Die Stadt Kamakura befindet sich nur knappe 50 Kilometer südwestlich der Metropole Tokyo und ist gerade wegen ihrer vielen gut erhaltenen Tempel und Schreine ein beliebtes Ausflugsziel. In der Heian-Zeit (794–1185) war sie die wichtigste Stadt der Region. Während des gleichnamigen Kamakura Shogunates war sie bis 1333 das politische und kulturelle Zentrum des Landes, bevor beides wieder mehr nach Kyoto verlegt wurde.

Noch heute befindet sich eine große Anzahl an bedeutenden Tempeln und Schreinen in Kamakura, wie beispielsweise der bekannte Tsurugaoka Hachimangu Schrein, der mehr als 800 Jahre alt ist und zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten gehört, ebenso wie der große Buddha im Kotokuin Tempel.

Einige von Kamakuras Tempeln können im Rahmen der virtuellen Tour entdeckt werden – teilweise auch von einer weniger bekannten Seite, bei der die spirituelle Seite dieser uralten kulturellen Einrichtungen beleuchtet wird.

Takigyo – japanische Wasserfall-Meditation

Takigyo ist eine traditionelle Art der Meditation und ein buddhistisches Reinigungsritual, bei welchem die Mönche unter einem Wasserfall meditieren. Diese Art der spirituellen Reinigung existiert in Japan seit mehr als 1000 Jahren und wird auch heute noch praktiziert.

Takiygo - japanische Meditation unter einem Wasserfall.
Takiygo – japanische Meditation unter einem Wasserfall. Foto: Christophe Audisio

Das meist sehr kalte Wasser und von oben auf die Meditierenden einfallende Wasser machen dieses Ritual zu einer echten Herausforderung. Mutige Reisende können diese Erfahrung in manchen Tempeln sogar selbst erleben, wer lieber trocken bleibt, hat nun die Möglichkeit, im Rahmen dieser virtuellen Tour durch Kanagawa bei einer solchen Meditation zuzusehen.

Virtuelle Tour durch das vielseitige Kanagawa

Wer Japan von einer neuen Seite entdecken möchte, der kann das nun im Rahmen dieser virtuellen Tour tun, die einen vielfältigen Einblick in die Präfektur gibt.

Die Tour beginnt in der Hafengegend von Yokohama, der größten Stadt der Präfektur Kanagawa, und geht von dort aus zum berühmten Instandnudel-Museum. Anschließend werden drei der heiligsten Tempel in Kamakura besucht: Hasedera, Kenchoji und Hokokuji.

Weiter geht es tief in die umliegenden Wälder, wo die Tour mit einer spirituellen Reise abgeschlossen wird, wenn unser Host und einer der Mönche unter einem eisigen Wasserfall meditieren und ein Reinigungsritual durchführen. Hier erfährt man mehr über dieses besondere Ritual und kann aus der Wärme des eigenen Wohnzimmers beobachten, wie die Meditierenden unter dem eiskalten Wasser Körper und Geist reinigen.

Die virtuelle Tour ist kostenlos und erfolgt in Zusammenarbeit mit der Präfektur Kanagawa über den Youtube Kanal von Japan Travel. Sie findet in englischer Sprache statt.

Das Live Event findet am Samstag, den 13. November 2021 um 5:00 Uhr deutscher Zeit (13:00 Uhr japanischer Zeit) statt. Die Aufnahme bleibt auch nach dem Event weiter verfügbar und kann nachträglich angesehen werden.

Programm der virtuellen Tour

05:00 – Begrüßung und Start in Yokohama
05:05 – Besuch im Instantnudel Museum
05:15 – Hokokuji Tempel und Bambuswald
05:20 – Besuch im dortigen Teehaus 
05:25 – Hasedera Tempel
05:35 – Kenchoji Tempel und Zen Meditation
05:40 – Takigyo Wasserfall Meditation
05:50 – Verabschiedung, Q&A

Die Hosts

Davide Capretta

Davide lebt seit mehr als drei Jahren in Japan und ist Reiseagent und Reiseleiter in Tokyo. Er liebt Natur, Wandern, Fotografie und Kampfkünste. Die Takigyo Wasserfall-Meditation war für ihn ein ganz besonderes Erlebnis.

Luca De Pasquale 

Luca lebt für Reisen und hat schon mehr als 50 Länder weltweit und ganze 40 Präfekturen in Japan besucht. Er lebt in Yokohama und hat eine tiefe Liebe und Respekt für die japanische Kultur und Sprache. Auch er ist Reiseagent.

Der Bambuswald des Hokokuji Tempels.
Der Bambuswald des Hokokuji Tempels. Foto: JT

Wer eine neue Seite von Japan und von Kanagawa erleben möchte – und das ganz einfach von Zuhause aus – der sollte bei dieser virtuellen Tour vorbeisehen. Alle, die sich allgemein für solche Touren interessieren, finden hier Informationen zur virtuellen Tour im Fischerdorf Ine und zur virtuellen Tour durch die alte Poststation Komoro.

Burg Saga

Die Burg Saga befindet sich in der gleichnamigen Stadt und Präfektur Saga auf Japans Hauptinsel Kyushu. Die ursprüngliche Burganlage gehörte zu den größten des Landes und wurde im Gegensatz zu den meisten Burgen Japans nicht auf Hügeln oder Bergen erbaut, sondern befindet sich im flachen Gelände.

Ursprünglich gehörte die Burg dem Ryuzoji Clan, bevor sie nach der berühmten Schlacht von Sekigahara dem ersten Daimyo von Saga, Nabeshima Katsushige und dessen Clan zufiel. Das Gelände wurde durch einen 80 Meter breiten Burggraben geschützt, welcher nicht wie sonst üblich von steinernen Mauern, sondern Erdwällen umgeben war.

Nachdem die Burg durch Feuer zerstört und immer wieder auf- und umgebaut wurde, begannen im Jahre 2001 finale Restaurationsarbeiten, bei denen die ursprünglichen Konstruktionstechniken und Materialien verwendet wurden. Dabei wurde der Hauptpalast (Honmaru) rekonstruiert, der heute auch als das Saga Castle History Museum fungiert und verschiedene Ausstellungsstücke rund um die Burg und enthält.

Heute gehört die Burg Saga zu den 100 bedeutendsten Burgen Japans.

 

Informationen

Adresse:  2-18-1 Jonai, Saga City, Saga 840-0041 (Karte)

Öffnungszeiten: täglich 9:30 – 18:00 Uhr

Preis: freier Eintritt

Sonstiges

  • Parkplätze
  • Informationsschalter
  • Toiletten
  • Souvenirshop

Website

Hokokuji Tempel

Der Hokokuji Tempel befindet sich in den Hügeln im Osten von Kamakura in der Präfektur Kanagawa. Der buddhistische Tempel wurde in der Muromachi Zeit (1336-1573) gegründet und ist durch seine etwas abgeschiedene Lage besonders bei Besucher*innen beliebt, die Ruhe suchen.

Der Hokokuji Tempel wurde 1334 von Tengan Eko gegründet, um dem ersten Shogun des Ashikaga Clans zu gedenken. Auf dem Tempelgelände befinden sich mehrere schlichte Gebäude, in denen sich wichtige Kulturgüter befindet. Unter ihnen gibt es eine Statue des Shaka Nyorai Buddha.

Besonders berühmt ist der Hokokuji Tempel für seinen kleinen Bambushain. Dieser wurde von Tengan Eko angelegt, als der Tempel als Rückzugsort für seine Familie genutzt wurde. Durch den Hain fuhren einige kleine Pfade und man kann im dort in einem kleinen Teehaus auch eine Tasse Matcha-Tee genießen.

Hinter der Haupthalle und dem Bambushain befinden sich zudem flache Höhlen, die in den Felsen gehauen sind. Hier soll die Asche einiger der späteren Ashikaga Lords aufbewahrt werden. Jeden Sonntag findet im Tempel zudem eine öffentliche Zazen-Meditation statt.

Informationen

Adresse: 2-7-4 Jomyoji, Kamakura, Kanagawa 248-0003 (Karte)

Öffnungszeiten: täglich von 09:00 bis 16:00 Uhr (geschlossen vom 29. Dezember bis zum 1. Januar, kann unregelmäßig aufgrund der Wetterverhältnisse schließen)

Preis: ¥300

Sonstiges:

  • Toiletten
  • Teehaus
  • Parkmöglichkeiten in der Nähe

Webseite

Kamakura Daibutsu

Kamakura Daibutsu ist eine Amida Buddhastatue und befindet sich in Kamakura in der Präfektur Kanagawa. Die Statue des Kotokuin Tempels steht unter freiem Himmel, was sie zu einer Besonderheit macht.

Die Statue, die allgemein als Kamakura Daibutsu (鎌倉大仏, Großer Buddha von Kamakura) bekannt ist, hat eine Höhe von 11,3 Meter und ist damit nach der Daibustu Statue des Todaiji Tempels in Nara die zweitgrößte Bronzestatue Japans. Kamakura Daibutsu wurde im 12. Jahrhundert fertiggestellt und behält bis heute im Wesentlichen sein ursprüngliches Aussehen bei.

Früher befand sich der Kamakura Daibustu in einer Halle, jedoch wurde diese im Laufe der Jahre immer wieder durch Natureinflüsse zerstört. Aus diesem Grund steht die Statue seit Ende des 15. Jahrhunderts im Freien. Diese besondere Gegebenheit macht sie allerdings selbst anfällig und so musste der Kamakura Daibutsu öfter repariert werden.

Während der Edo Zeit (1603-1867) wurde die Statue durch zwei Priester der Jodo Sekte instand gehalten. Die Priester restaurierten zu dieser Zeit auch den Tempel, welcher der Praxis des Nenbutsu gewidmet war und nannten ihn Shojosenji Kotokuin. Auf dem Tempelgelände befinden sich neben dem Daibustu auch die Kangetsudo Halle und warazori, ein paar riesiger Strohsandalen.

Informationen

Adresse: 4-2-28 Hase, Kamakura, Kanagawa 248-0016 (Karte)

Öffnungszeiten: täglich von 08:00 bis 17:00 Uhr

Preis: ¥300

Sonstiges:

  • Toiletten
  • Parkmöglichkeiten
  • Souvenirshop

Webseite

Pokémon Café Nihonbashi

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Das im März 2018 eröffnete Pokémon Café in Nihonbashi ist das neuste Charakter-Café der beliebten Spiele- und Serienreihe in Tokyo. Das Café und der angrenzende Pokémon Center DX-Store wurden anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des ersten Geschäftes im Jahr 1997 eröffnet.

Das helle und in warmen Holztönen eingerichtete Café bietet dabei Hauptspeisen, Desserts und Getränke – allesamt mit Fokus auf ein oder mehrere Pokémon arrangiert und teilweise zu bestimmten Themen oder Jahreszeiten passend und limitiert. Zudem findet man hier exklusiven Merchandise – von Plüschtieren in Kochjacke bis hin zu Schüsseln und Besteck mit Pokémon Motiven. Außerdem werden dort die „Pikachu Sweets“ verkauft, spezielle Süßigkeiten und Produkte mit dem beliebtesten aller Pokémon als Motiv.

Im Pokémon Café

Die Einrichtung wird dem Thema gerecht und man findet die beliebten Pocket-Monster überall – als Statuen, kleine Tischdekoration oder in Form von Plüschtieren. Somit wird der Traum jedes Pokémon Fans hier war, und man fühlt sich ein wenig in die eigene Kindheit zurückversetzt.

Die liebevolle Inneneinrichtung des Cafés lässt Fan-Herzen höher schlagen.
Die liebevolle Inneneinrichtung des Cafés lässt Fan-Herzen höher schlagen. Foto: Vicky Amin/ JT

Auch das Menü enttäuscht nicht und bietet typisch für ein japanisches Themencafé liebevolle Speisen und Getränke an. Standardmäßig auf der Karte sind beispielsweise Pikachu Curry-Reis, Relaxo Salat, Pummeluff Pfannkuchen und vieles mehr. So findet man sehr schnell etwas nach dem eigenen Geschmack. Auch die Getränke enttäuschen nicht und man zwischen Milchshakes, Tees und Kaffee wählen. Man findet einen Evoli Latte, Floats in den Farben der drei legendären Vogel-Pokémon Arktos, Zaptos und Lavados (in entsprechend fantasievollen Geschmacksrichtungen) und unzählige weitere niedliche Getränke in allen Farben.

Evoli Latte im Pokémon Café.
Evoli Latte im Pokémon Café. Foto: Vicky Amin/ JT

Wechselnde saisonale Produkte gibt es ebenfalls, beispielsweise zu Valentinstag, Weihnachten oder Halloween. Die Preise für die Speisen bewegen sich um die ¥1600 (etwa 12 Euro), bei den Getränken zahlt man ab ¥660 (etwa 5 Euro). Das ist zwar nicht günstig, für die detaillierten und liebevollen Arrangements aber absolut angemessen – immerhin ist man ja auch nicht jeden Tag hier. Die Preise sind für derartige Themencafés typisch und sowohl Optik als auch Qualität der angebotenen Gerichte sorgen dafür, dass man den Preis verschmerzen kann.

Wenn man Glück hat, kommt Evoli oder Pikachu einen sogar am Tisch besuchen und man kann Fotos mit dem Maskottchen machen. Die Zeiten sind jedoch nicht einheitlich und somit kann es sein, dass man ohne die beliebten Charaktere auskommen muss. Dafür entschädigen die unzähligen exklusiven Merchandise Artikel im Pokémon Café, die sich vielfach auf das Thema beziehen, sodass man Geschirr und Besteck mit Pokémon Motiven kaufen kann, aber auch Plüschtiere mit Schürzen oder Kochhauben. Allen voran gibt es Pikachu in allen möglichen Varianten, sodass man auch ein Souvenir für alle findet, die das Café nicht selbst besuchen, aber gerne einen exklusiven Fanartikel von dort haben möchten.

Wenn du Glück hast, kommt Evoli dich besuchen.
Wenn du Glück hast, kommt Evoli dich besuchen. Foto: Vicky Amin/ JT

Ein Besuch des Pokémon Café ist nur mit einer vorherigen Reservierung möglich, Zeitfenster können ab einem Monat im Voraus und auch auf Englisch über die Website gewählt werden. Bei der Gelegenheit kann man sich dort auch die aktuellen Menüs ansehen und vielleicht vorab schon entscheiden, welche Speisen und Getränke man später beim Besuch auswählt.

Das Café hat täglich von 10:30 bis 22:00 Uhr geöffnet, die letzte Bestellung für Speisen wird allerdings gegen 21:00 Uhr entgegengenommen, für Getränke bis 21:30 Uhr. Es befindet sich im 5. Stock des Nihombashi Takashimaya Shopping Centers, welches nur unweit der Stationen Tokyo und Nihonbashi liegt. Mittlerweile gibt es ein weiteres Café dieser Art in Osaka.

Wer von den kleinen Monstern nicht genug bekommen kann, der findet im Pokémon Center Shibuya eine spannende Mischung aus den Pocket-Monstern gepaart mit Streetstyle mit vielen Produkten und Merchandise, die man exklusiv nur dort findet.

Mikaeri no Taki Wasserfall

Der Mikaeri no Taki Wasserfall befindet sich in der Präfektur Saga auf Kyushu. Er gilt als einer der 100 schönsten Wasserfälle Japans und ist über 20 Meter tief.

Rund um den Wasserfall befinden sich Wanderwege, die besonders im Juni und Juli beliebt sind, wenn dort die Hortensien in voller Blüte stehen. Zu dieser Zeit findet um den Wasserfall herum auch ein Hortensien-Fest statt.

Der Mikaeri Wasserfall ist leicht mit dem Auto zu erreichen und es befinden sich zwei Parkplätze dort, einer direkt beim Wasserfall und der zweite einen etwa 25-minütigen Wanderweg entfernt. Mit dem Zug ist die Station Ochi auf der JR Karatsu Linie etwa 20 Minuten Fußweg entfernt.

Der Mikaeri Wasserfall ist außerdem einer der realen Schauplätze in der Animationsserie „Yuuri!!! on Ice“, die vor allem in Karatsu und der dortigen Umgebung spielt.

Informationen

Adresse:  Ochicho Ikisa, Karatsu, Saga 849-3223 (Karte)

Öffnungszeiten: durchgehend geöffnet

Preis: freier Eintritt

Sonstiges

  • Parkplätze

Website

Goshuincho – Stempelbuch japanischer Tempel und Schreine

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Das japanische Goshuincho ist ein Buch, das man an Tempeln und Schreinen in Japan vorlegen kann, um als Andenken einen Stempel zu erhalten.

Wörtlich übersetzt bedeutet der Name „ehrwürdiges rote Stempel Buch“ und der Besitz eines solchen macht jeden Reisenden zu mehr als einem bloßen Touristen. Denn die Japaner*innen selbst besitzen vielfach ein solches Stempelbuch und nehmen es auf Reisen innerhalb Japans mit, um an verschiedenen Tempeln und Schreinen ein individuelles Andenken zu erhalten.

Ein Goshuincho voll geöffnet zeigt alle gesammelten Stempel.
Ein Goshuincho voll geöffnet zeigt alle gesammelten Stempel. Foto: Richard Mulvihill

Goshuincho – so funktioniert es

Wenn man das erste Mal einen großen Tempel oder Schrein in Japan besucht, kann man dort ein, je nach Ort unterschiedlich gestaltetes, Goshuincho Buch kaufen. Manchmal werden sogar kleine Workshops angeboten, bei denen man sich sein ganz eigenes Stempelbuch unter fachkundiger Anleitung basteln kann.

Dieses Buch legt man dann bei einem Tempel oder Schreinbesuch einem der freundlichen Mönche oder Priester*innen am dafür vorgesehen Schalter vor. Diese schreiben dann handschriftlich mit schwarzer Tinte, in traditioneller japanischer Kalligrafie, den Namen des Tempels sowie das Datum des Besuchs, meist zusammen mit einem kleinen Spruch oder Gebet, in das Buch. Zum Abschluss folgt dann der namensgebende große rote Stempel – die Tempel und Schreine haben alle ihr eigenes Motiv – auf die Seite im Stempelbuch.

Kanji, nach denen man Ausschau halten muss, um einen Stempel zu erhalten: 御 = go, 朱 = shu, 印 = in
Kanji, nach denen man Ausschau halten muss, um einen Stempel zu erhalten: 御 = go, 朱 = shu, 印 = in Foto: Richard Mulvihill

Anschließend zahlt oder spendet man einen geringen Geldbetrag (meist um die ¥200-¥500, also etwa 1 bis 3 Euro) und erhält damit ein wunderschönes Andenken. Am nächsten Tempel oder Schrein kauft man dann kein neues Buch, sondern verwendet das Goshuincho solange, bis die letzten Seiten gefüllt sind. Der Mönch des nächsten Tempels platziert sein Kunstwerk einfach auf die nächste freie Seite. Am Ende einer Reise ist man nun im Besitz einer Sammlung einzigartiger Kunstwerke, die dem eigenen Weg durch Japan folgen.

Jedes Buch wird so zu einem Unikat. Nicht nur, dass die Namen und Daten der bereisten Orte sich unterscheiden, auch jeder Mönch pflegt seinen eigenen Stil. Natürlich trägt auch die Reihenfolge der besuchten Schreine zur Individualität jedes Buches bei. Und das Beste ist, das Buch entfaltet sich wie ein Akkordion, d.h. alle Seiten können gleichzeitig betrachtet werden. Es gibt Menschen, die dies sogar gerahmt an die Wand hängen.

Geschichte der Goshuin Stempel

Wenn man einmal damit begonnen hat, das Goshuin Buch auf jede Reise in Japan mitzunehmen, entwickelt man allgemein ein geschultes Auge für die in Japan so typischen Stempel. Man merkt schnell, dass man ihnen überall begegnet: in Bahnhöfen genauso wie an Raststätten, selbst an Orten wie das Gyoza Museum in Tokyo und das Aquarium in Nagoya findet man sie. Stempel und Reisen sind tief verwurzelt in der Geschichte und Kultur Japans.

Beispiel der wunderschönen Kunst auf einer Seite des Goshuincho.
Beispiel der wunderschönen Kunst auf einer Seite des Goshuincho. Foto: Richard Mulvihill

Die Ursprünge finden sich in Japans traditionellen Pilgerreisen zu heiligen Orten und Schreinen. Dies können zum Beispiel heilige Orte in der Natur, wie die Gegenden um die Berge Fuji und Koya, sein oder einzelne frühe Orte der Verehrung, wie der Schrein von Ise. Dies entwickelte sich nach und nach in „Rundreisen“, wie zum Beispiel die „88 heiligen Orte von Shikoku“ und die „33 heiligen Orte von Saigoku“, bei welchen eine Anzahl von Tempeln und Schreinen demselben Thema geweiht sind.

Schon um das Jahr 750 versuchten die Japaner*innen festzuhalten, welche Tempel sie bereits besucht hatten, und schufen somit wohl die Anfänge des Tempel-Buches. Es wird erzählt, dass damals die Priester die Bücher unterzeichneten, als Nachweis, dass man den Tempel oder Schrein besucht hatte. In ihrer Abwesenheit musste man sich mit dem Stempel begnügen.

Stempel und Unterschriften wurden mit der Zeit ausgereifter und entwickelten sich zu dem, was wir heute kennen. An einigen der größeren Tempel sollte man nicht überrascht sein, wenn man beim Abgeben des Buches eine Wartenummer erhält. Manchmal herrscht so großer Andrang, dass man sein Buch einfach nach einer Tour beim Verlassen des Tempels oder Schreins wieder abholt.

Das seltene holzgebundene Buch vom Koyasan.
Das seltene holzgebundene Buch vom Koyasan. Foto: Richard Mulvihill

Die großen Tempel und Schreine haben inzwischen auch den Einsatz erhöht, indem sie kunstvoll verzierte und teurere Bücher anbieten. Einige sind auf dem Einband mit hübschen Stickereien des Tempels verziert. Ein Favorit ist das sehr seltene Stempelbuch des Koyasan – bei diesem ist der Einband aus Holz von Bäumen aus dem heiligen Koya Wald, in denen der Tempel liegt.

Wer bei einem Besuch von Tempeln und Schreinen optimal vorbereitet sein möchte, der findet hier Tipps und Etikette für den Besuch. So steht der Jagt nach den Stempeln und damit einem außergewöhnlichen Andenken an deine Japanreise nichts mehr im Weg.

Berg Fuji

Der Berg Fuji oder Fujisan ist mit 3.776 Metern über dem Meeresspiegel der höchste und gleichzeitig berühmteste Berg Japans. Er ist seit 2013 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.

Er befindet sich auf der Hauptinsel Honshu an den Grenzen der Präfekturen Shizuoka und Yamanashi und ist bei klarem Wetter sogar von Tokyo aus sichtbar.

Es handelt sich dabei um einen Schichtvulkan auf dem pazifischen Feuerring, welcher zwar als aktiv, jedoch mit geringem Ausbruchsrisiko eingestuft wird. Seine letzte bekannte Eruption war im Jahre 1707 und hielt etwa zwei Wochen an. Am nördlichen Fuße des Berges befinden sich die fünf Fuji Seen.

Im Shinto Glauben ist der Fujisan schon seit Jahrhunderten heilig und rund um ihn befinden sich mehr als 1.300 sogenannte Sengen Schreine. Auch im Buddhismus spielt der Berg eine bedeutende Rolle, denn in der Ausprägung des sogenannten Shugendo wird das Besteigen eines Berges als Ausdruck des Glaubens angesehen.

Aufgrund des auffallend symmetrischen Vulkankegels gilt der Fuji weithin als schönster Berg der Welt und wird häufig als Sinnbild für Japan angesehen. Gleichzeitig ist er ein beliebtes Thema in der japanischen Kunst und findet sich unter anderem in den berühmten Farbholzschnitten des Künstlers Hokusai wieder. Auch in der Literatur ist der Berg das Thema vieler Gedichte.

Es führen vier Wanderrouten von unterschiedlichen Startpunkten auf den Gipfel: Yoshida Route, Subashiri Route, Gotemba Route und Fujinomiya Route. Das Besteigen ist nur während der Sommermonate von Mitte Juli bis Mitte September gestattet, außerhalb der Saison sind die Routen und Berghütten geschlossen.

Informationen

Adresse:  Kitayama, Fujinomiya, Shizuoka 418-01127 (Karte)

Öffnungszeiten:

In der Regel von Anfang/ Mitte Juli bis Anfang/ Mitte September

Preis: freier Eintritt

Sonstiges

  • Parkplätze
  • Toiletten
  • UNESCO-Welterbestätte

Website

Ibaraki – Top 10 Attraktionen

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Die Präfektur Ibaraki befindet sich nordöstlich von Tokyo und liegt damit ebenfalls in der Region Kanto. Sie ist weitläufig von ländlichen Gegenden und Landwirtschaft geprägt, hat aber auch einige berühmte Attraktionen zu bieten. So findet man hier nicht nur einen der 3 Top-Gärten Japans, sondern auch einen der 3 großen Wasserfälle des Landes. Hier findest du die Top-Attraktionen, die du in Ibaraki unbedingt besuchen solltest:

1. Kairakuen Garten in Mito

Kairakuen Garten in Ibaraki.
Kairakuen Garten in Ibaraki. Foto: janken / Shutterstock.com

Mit dem Kairaku-en (偕楽園) in Mito findet man einen der berühmtesten Gärten des Landes. Er gehört mit dem Koraku-en in Okayama und dem Kenroku-en in Kanazawa zu den drei großen Gärten in Japan, welche als perfekte Landschaftsgärten gelten.

Besonders lohnt sich ein Besuch während der Pflaumenblüte im Februar und März. Er befindet sich nahe der Station Mito und ist demnach sehr gut zu erreichen. Bei einem Besuch der Präfektur Ibaraki ist der Kairakuen Garten Pflicht.

2. Ushiku Daibutsu

Der Ushiku Daibutsu in Ibaraki.
Der Ushiku Daibutsu in Ibaraki. Foto: Biankah Bailey/ JT

Der Ushiku Daibutsu (牛久大仏) ist mit seinen 120 Metern eine der höchsten Statuen der Welt. Er befindet sich im Zentrum von Ibaraki und stellt Amitabha Buddha dar.

Bei der enormen Höhe verwundert es nicht, dass man im Inneren der Statue sogar mit Treppen oder Lift nach oben fahren kann. Dort befindet sich sogar eine Aussichtsplattform, die einen fantastischen Blick auf die umliegende Umgebung ermöglicht. Am Fuße der Statue befindet sich zudem ein Museum, das Besucher*innen mehr über die Geschichte der Statue und des Buddhismus allgemein vermittelt.

3. ​JAXA Tsukuba Space Centre

JAXA Tsukuba Space Centre.
JAXA Tsukuba Space Centre. Foto: Tom Roseveare

Die Tsukuba Science City beherbergt eine große Anzahl an verschiedenen Forschungseinrichtungen, außerdem befindet sich hier die Universität Tsukuba und das Space Center.

Das Tsukuba Space Centre (TKSC) bildet das Zentrum der japanischen Raumfahrt und ist die führende Forschungs- und Entwicklungseinrichtung des Landes. Für alle, die sich für die Raumfahrt interessieren, gibt es hier viele Touren und spannende Einblicke in die Entwicklung.

4. Kiuchi Brauerei

Sake
Sake ist schon etwas Feines! (Foto: Xtra, Inc., Unsplash)

Kiuchi ist eine kleine Brauerei in der Stadt Naka, die eine Auswahl an Sake und Bier produziert.

Besonders bekannt ist sie für ihre Bier-Marke namens Hitachino Nest, hat sich aber auch mit ihren Kikusakari Sake Produkten einen Namen gemacht. Wer im Vorfeld eine „Brew on Premises“ Tour bucht, kann hier tatsächlich unter professioneller Anleitung sein eigenes Bier brauen.

5. Hitachi Seaside Park

Hitachi Seaside Park in Ibaraki.
Hitachi Seaside Park in Ibaraki. Foto: beeboys / Shutterstock.com

In Hitachinaka an der Ostküste befindet sich der Hitachi Seaside Park, ein über 190 Hektar großes Areal mit einer unfassbar großen Anzahl an verschiedenen Blumen- und Pflanzenarten.

Beinahe zu jeder Jahreszeit findet man hier eine Besonderheit, allen voran ist der Park bekannt für eine Anhöhe voller kochia (Radmelden, auch Bassia), welche je nach Saison rot oder grün gefärbt sind und einen ganz besonderen Anblick bieten. Im Frühling blühen hier außerdem die blauen Hainblumen und ziehen tausende von Besucher*innen an.

6. Fukuroda Wasserfälle

Die Fukuroda Wasserfälle im Herbst.
Die Fukuroda Wasserfälle im Herbst. Foto: Elysse Hurtado/ JT

In der Stadt Daigo befinden sich die Fukuroda Wasserfälle, welche sich am Fluss Taki befinden und ganze 120 Meter tief sind. Nach den Kegon und den Nachi Wasserfällen sind sie auf Platz drei der schönsten Wasserfälle des Landes.

Auf unterschiedlichen Aussichtsplattformen kann man dieses Naturschauspiel bestaunen, was gerade im Herbst, wenn sich das umliegende Laub bunt färbt, wunderschön ist. In besonders kalten Wintern gefrieren die Fälle sogar und bieten damit ein ganz besonderes Fotomotiv.

7. Yuki Tsumugi

Eingang des Yuki Tsumugi.
Eingang des Yuki Tsumugi. Foto: Elysse Hurtado

Yuki-Tsumugi ist eine besondere Technik der Seidenproduktion und befindet sich seit 1956 als immaterielles Kulturerbe auf der UNESCO Liste.

In der Gegend um die Orte Yuki und Oyama befinden sich noch heute viele Handwerker, die diese besondere Technik beherrschen und damit auf traditionelle Weise Seide herstellen. Ein besonderes Highlight ist das Yuiichi Fest im Oktober, bei welchem man die lokale Handwerkskunst auf faszinierende Weise kennenlernen kann.

8. Kura Warenhäuser in Tsuchiura

Das Kura Nomura ist ein altes Handelsgebäude und beherbergt heute ein Café.
Das Kura Nomura ist ein altes Handelsgebäude und beherbergt heute ein Café. Foto: Elizabeth Scally/ JT

Während der Edo-Zeit gab es unzählige Handelsrouten, die verschiedene Handelsstädte mit der Hauptstadt verbanden. Um die Reisenden unterwegs mit Unterkunft und Proviant zu versorgen, gab es entlang dieser Handelsrouten immer wieder kleine Poststationen (jap.: juku), die zu diesem Zweck errichtet wurden.

Noch heute findet man viele dieser ehemaligen Stationen, wie beispielsweise in der Stadt Tsuchiura in Ibaraki. Die historischen Kura Gebäude verleihen dem Distrikt den Spitznamen „kleines Edo“ und sind zwar nicht so groß und touristisch, wie man es von anderen Poststädten wie beispielsweise Ouchijuku oder Tsumago kennt, allerdings sind sie daher auch viel weniger touristisch und auf jeden Fall einen Ausflug wert.

9. Berg Tsukuba

Aussicht vom Berg Tsukuba auf die Kanto Ebene
Aussicht vom Berg Tsukuba auf die Kanto Ebene (Foto: Laura Scibetta)

Mit 877 Metern ist der Berg Tsukuba zwar nicht unbedingt einer der höchsten Berge des Landes, hat es aber dennoch in die Liste der Hyakumeizan (Einhundert Berge Japans) geschafft und ist bei Wanderern sehr bekannt.

Der Berg besitzt zwei Gipfel (Nyotai-san und Nantai-san), auf die man mit einer Seilbahn und einer Kabelbahn gelangt. Unzählige schöne Wanderwege führen ebenfalls hinauf und bieten gerade von Tokyo aus einen perfekten Tagesausflug.

10. Besuch einer Natto Fabrik

Natto, fermentierte Sojabohnen aus Ibaraki in Kanto.
Natto, fermentierte Sojabohnen aus Ibaraki in Kanto. (Foto: yoppy / CC BY 2.0 )

Die Fermentation hat in Japan eine Jahrhunderte alte Tradition. In Ibaraki werden noch heute nach alten Rezepten Produkte wie Sojasoße, Miso Paste und vor allem Natto (fermentierte Sojabohnen) hergestellt. Wer die Stadt Mito besucht und sich für das japanische Superfood begeistert, der kann hier nicht nur unzählige gesunde Produkte erwerben, sondern beim Besuch einer Natto Fabrik sogar zusehen, wie das kontroverse japanische Essen hergestellt wird.

Shikoku Karst Naturpark

Der Shikoku Karst Naturpark befindet sich im Tengu Hochland auf der Insel Shikoku. Die landschaftlich reizvolle Gegend, welche an die Präfekturen Kochi und Ehime angrenzend, gehört zu den drei bedeutendsten Karstgebieten Japans.

Die weite, hügelige Landschaft des Naturparks erstreckt sich über 25 Kilometer und befindet sich auf einer Höhe von 1485 Metern über dem Meeresspiegel. Bei gutem Wetter kann man bis zum Pazifischen Ozean im Süden sehen. Die Mischung aus freiliegenden Kalksteingruppen, grünen Wiesen und einem eindrucksvollen Panoramablick machen das Karstgebiet zu einem beliebten Ausflugsziel für Naturliebhaber*innen.

Durch den Shikoku Karst Naturpark führen verschiedene Wanderwege und auch die Route 383. Sie zählt zu den 100 schönsten Straßen Japans und wird auch als „天空の道“ (jap.: Tenku no Michi, Straße in den Himmel) bezeichnet. Dieser Name wurde ihr gegeben, da man tagsüber den Wolken zum Greifen nah zu sein scheint und nachts tausende Sterne sehen kann.

Informationen

Adresse:  Shikoku Karst, Tsuno, Takaoka Distrikt, Kochi (Karte)

Öffnungszeiten: durchgehend geöffnet

Preis: freier Eintritt

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