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Ukimido – der schwimmende Tempel

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Ukimido, der „schwimmende Tempel“, befindet sich am Ufer des Biwa Sees und bietet Besucher*innen ein besonderes Fotomotiv.

Im Wasser stehende Shinto-Tore findet man in Japan an vielen Orten: eher unbekannte kleine Torii wie das am Futamigaura Strand, oder auch riesige Konstruktionen wie die zum dazu gehörenden schwimmenden Schrein Itsukushima auf Miyajima, einem der bekanntesten Fotomotive Japans. Der schwimmende Tempel Ukimido dagegen liegt am Ufer des Biwa Sees und ist im Gegensatz zu den obigen Shinto Schreinen ein buddhistischer Tempel.

Der schwimmende Tempel am Biwa See

Abseits der großen Metropolen Japans befindet sich in der Präfektur Shiga der größte See des Landes – der Biwa See. Vermutlich ist er einer der ältesten Seen der Welt und hat eine Fläche von 670 Quadratkilometern, seine Küstenlinie erstreckt sich auf ganzen 235 Kilometern Länge. Die Gegend ist ein beliebtes Ausflugsziel und bietet viele Fahrrad- und Wanderrouten. Durch die Nähe zu Kyoto und den dortigen unzähligen Tempeln und Schreinen gelangt das kulturelle Erbe der Präfektur schnell in den Hintergrund.

Eine Brücke führt zum schwimmenden Tempel.
Eine Brücke führt zum schwimmenden Tempel. Foto: Nicole Kirchmeyr

Der schwimmende Tempel besticht nicht durch enorme Größe oder eine bekannte Geschichte, sondern mit einer unvergleichlichen Atmosphäre und einem einmaligen Fotomotiv. Sein offizieller Name ist Kaimonzan Mangetsuji und es handelt sich um einen buddhistischen Zen Tempel. Er beherbergt 1000 Amida Buddha Statuen in seinem Inneren und eine Sho Kannon Statue, die ein wichtiges Kulturgut darstellt.

Die originale Struktur des Ukimido Tempels wurde im Jahre 995 errichtet, der Priester Genshin wollte damit für sichere Reisen beten. Durch einen schweren Taifun wurde die ursprüngliche Anlage im Jahre 1934 stark beschädigt und anschließend neu erbaut. Für das Teehaus wurden dabei die originalen Dachziegel des einstigen Tempels verwendet.

Das kleine Eingangstor im Abendlicht.
Das kleine Eingangstor im Abendlicht. Foto: Nicole Kirchmeyr

Besonderheiten des Tempels

Auf dem Gelände befindet sich außerdem das Gyokuko-Tei Teehaus und einige Kieferbäume. Highlight ist dabei ein mehr als 600 Jahre altes Exemplar, das sich nahe am Ufer befindet und dessen Zweige sich so weit in Richtung des Sees bewegen, dass sie von Holzpfählen gestützt werden müssen.

Die große Besonderheit aber ist Ukimido, der „schwimmende Tempel“, die vorgelagerte Tempelkonstruktion, die auf Stangen im Wasser steht und dabei – ähnlich wie der Itsukushima Schrein – auf dem Wasser zu schwimmen scheint. Man kann sie zu Fuß umrunden – sie ist klein, bietet aber eine besondere Atmosphäre. Diese ist besonders in der Abenddämmerung zu spüren, wenn die Sonne das Tempelgelände und den See beleuchtet. Von hier hat man einen wunderschönen Blick auf den Biwa See und die umliegende Umgebung. Der Ort und sein Ausblick gelten als einer der malerischsten Gegenden in Shiga und in der Vergangenheit besuchten berühmte japanische Künstler wie der Dichter Basho oder der Maler Hokusai den Ort, um sich von dessen Schönheit inspirieren zu lassen.

Eine 600 Jahre alte Kiefer ziert das Ufer.
Eine 600 Jahre alte Kiefer ziert das Ufer. Foto: Nicole Kirchmeyr

Anfahrt, Eintritt und Öffnungszeiten

Der schwimmende Tempel ist von Kyoto aus sehr leicht zu erreichen – und das, obwohl er ein echter Geheimtipp ist und man hier nahezu keine ausländischen Touristen antrifft. Er liegt auf der JR Kosei Linie nahe der Station Katata. Mit dem Zug von Kyoto sind es nicht einmal 30 Minuten Zugfahrt. Von hier kann man entweder zu Fuß einen Spaziergang durch die ruhige und sehr schöne Wohngegend machen oder nimmt einen lokalen Bus bis zur Station Demachi.

Der Kaimonzan Mangetsuji Tempel hat täglich von 8 bis 17:00 Uhr geöffnet. Besonders schön ist ein Besuch im Herbst und Winter, wenn es sehr klar ist und man abends den Sonnenuntergang miterleben kann. Der Eintritt zum Tempelgelände ist mit gerade einmal ¥300 (etwa 2,30 Euro) sehr günstig und man erhält sogar eine kostenlose Broschüre auf Englisch. Mehr Informationen zum Tempel finden sich auf der offiziellen Tourismus-Seite des Biwa Sees.

Wer weitere Attraktionen rund um den Biwa See sucht, findet hier die Top 10 der Präfektur Shiga. Alle sind im Vergleich zu anderen Sehenswürdigkeiten eher unbekannt, bereichern aber jede Japanreise und bieten Geheimtipps abseits der Touristenmassen.

Tokyo Skytree

Der Tokyo Skytree befindet sich im Bezirk Sumida von Tokyo und ist eines der berühmtesten Wahrzeichen der Stadt. Der 634 Meter hohe Turm ist das höchste Gebäude Japans und das dritthöchste Gebäude der Welt.

Tokyo Skytree wurde nach 4-jähriger Bauzeit am 29. Februar 2012 fertiggestellt und im Mai des gleichen Jahres eröffnet. Der Skytree ist der wichtigste Fernseh- und Rundfunkturm der Region Kanto.

Ursprünglich sollte der Turm nur 610 Meter hoch werden, doch dies wurde nach einigen Diskussionen zu 634 Metern geändert, was dem Tokyo Skytree einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde als höchster Turm der Welt einbrachte. Die Höhe des Turms ist außerdem eine Anspielung auf seinen Standort. 634 kann als im Japanischen als „Mu-sa-shi“ gelesen werden, welches der alte Name der Provinz ist, in der der Turm heute steht.

Auch das Design des Turms ist besonders. Er hat seine eigene Farbe „Skytree-Weiß“, welche auf einer bläulich-weißen traditionellen japanischen Farbe namens aijiro (jap.: 藍白) basiert. Zudem wird er in zwei unterschiedlichen Designs mit LED-Lichtern beleuchtet. Die Stile iki und miyabi stehen für die Verbindung der Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart.

Der Tokyo Skytree hat zwei Aussichtsplattformen, die spektakuläre Ausblicke über Tokyo bieten. Die 360-Grad-Aussichtplattformen sind die höchsten Beobachtungsdecks in Japan. Das Tembo Deck auf 350 Metern Höhe erstreckt sich über drei Ebenen und biete neben toller Aussicht noch Cafés, ein Restaurant und ein Glasfußboden-Bereich. Die höher gelegene Tembo Galerie auf 450 Metern besteht aus einer schrägen spiralförmigen Rampe, die an Höhe gewinnt, wenn man den Turm umrundet.

Im The Skytree Shop auf der ersten Etage kann man Souvenirs und andere Andenken kaufen. Am Fuß des Skytree befindet sich das Tokyo Solarmachi Einkaufszentrum. Hier befinden sich neben verschiedenen Geschäften und Restaurants auch kleine Museen und Ausstellungen sowie das Sumida Aquarium.

Man kann den Tokyo Skytree bequem mit der U-Bahn erreichen. Die Station Oshiage (Skytree) kann mit der Hanzomon Linie erreicht werden. Wer mit der Tobu Skytree Linie fährt, kann an der Station Tokyo Skytree aussteigen.

Informationen

Adresse: 1 Chome-1-2 Oshiage, Sumida City, Tokyo 131-0045 (Karte)

Öffnungszeiten:

ganzjährig geöffnet (mit unregelmäßigen Feiertagen zu Neujahr)

10:00 bis 21:00 Uhr (letzter Einlass 20:00 Uhr)

Preis:

Tembo Deck: ¥2,100 (Feiertags: ¥2,300)

Galerie Deck: ¥1,000 (Feiertags: ¥1,100)

Kombi-Ticket: ¥3,100 (Feiertags: ¥3,400)

Sonstiges:

  • Souvenirshop
  • Toiletten
  • Restaurants und Cafés
  • Parkmöglichkeiten

Webseite

Jogasaki Küste

Die Jogasaki Küste ist ein Küstenabschnitt entlang der Ostküste der Halbinsel Izu in der Präfektur Shizuoka. An der felsigen Küste führt ein Wanderweg entlang, der Ausblicke auf gewaltige Steinformationen und das Meer bietet.

Die Jogasaki Küste (jap.: 城ヶ崎海岸, jogasaki kaigan) befindet sich im Gebiet Izu Kogen und liegt etwa zehn Kilometer südlich der Stadt Ito. Sie entstand bei einem Ausbruch des Vulkans Omuro vor 4000 Jahren. Der Wanderweg, der sich gute neun Kilometer an der felsigen Küste entlang zieht, verfügt über mehrere Attraktionen und bietet eine tolle Aussicht.

Besonders beliebt ist ein Teilabschnitt des Wanderweges, auf dem sich die Kadowakitsuri Brücke befindet. Sie ist 48 Meter lang und spannt in einer Höhe von 23 Metern zwischen zwei Klippen über dem Meer. In der Nähe befindet sich auch der Kadowaki Leuchtturm mit einer frei zugänglichen Aussichtsplattform, von der aus Besucher*innen die Inseln von Izu, das Amagi Gebirge und die landschaftlich reizvolle Küste sehen können.

Wer die Jogasaki Küste besuchen möchte, findet in der Nähe der Brücke und an einigen anderen Stellen entlang des Weges Parkplätze. Zudem fährt ein Bus von der Station Izu Kogen in Richtung Kaiyo Koen.

Die Station, welche sich nahe dem Wanderweg der Jogasaki Küste befindet, heißt Izu Kaiyo Koen. Von hier braucht man ca. 15 Minuten entlang des Weges bis zur Kadowakitsuri Brücke.

Informationen

Adresse: Futo, Ito, Shizuoka 413-0231 (Karte)

Öffnungszeiten: durchgehend geöffnet

Preis: freier Eintritt

Sonstiges:

  • Parkmöglichkeiten
  • Toiletten
  • Restaurants und Cafés in der Umgebung

Webseite (offizielle Webseite des Ito City Tourist Information Center)

Sotokaifu Küste auf Sado

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Die Insel Sado in der Präfektur Niigata ist ein beliebtes Ausflugsziel und unter anderem für ihre atemberaubenden Ausblicke bekannt.

Allein die Fahrt zur Insel Sado ist ein kleines Abenteuer für sich. Die Insel ist 45 km mit der Fähre von der Küste des Festlandes der Präfektur Niigata entfernt. Während der Fahrt kann man die frische salzige Meeresluft genießen. Allerdings sollte man gut auf herumfliegende Möwen achten, die sich auch gerne mal auf einen herabstürzen, um Essen aus der Hand zu klauen.

Sado entdecken

Sados Haupthafen heißt Ryotsu, an dem es allerdings nicht viel zu entdecken gibt. Es besteht aber die Möglichkeit, sich dort ein Auto zu mieten, denn das ist die beste Möglichkeit, die Insel zu erkunden. Alternativ kann man auch die lokalen Busse nutzen, welche aber nur sehr selten fahren und nicht die ganze Insel abdecken.

Sado Niigata
Treibgut (Foto: Amber Mezbourian)

Wer atemberaubende Landschaften und Ruhe sucht, sollte der nördlichen Küste von Sotokaifu einen Besuch abstatten. Mit zerklüfteten Klippen, steilen Abhängen und Haarnadelkurven ist diese Gegend ein ganz besonderer Ort. Es ist keine Untertreibung zu sagen, dass die Landschaften hier atemberaubend schön sind.

Ein kleines Fischerdorf

Wenn man den Ort Iwayaguchi, ein kleines verschlafendes Fischerdorf, erreicht, wird man spätestens merken, dass man regelrecht im Nirgendwo ist. Das kleine Dorf hat lediglich 40 Einwohner*innen. Die vielen alten kleinen Holzhäuser, welche sich direkt am Wasser befinden, geben der ganzen Umgebung noch mehr das Gefühl, in einer anderen Zeit zu sein.

Unzählige unterschiedlich große Reisfelder schmiegen sich hier an die Hänge und man findet auch Dämme, um die Felder damit vor dem Meer zu schützen. Alles wirkt ungewöhnlich idyllisch und so untouristisch, wie man es nur ganz selten in Japan erlebt. Wer ländlichen Charme und ein authentisches Japan sucht, der ist hier aber genau richtig.

Sado Niigata
Die Holzhäuse trotzen See und Wind (Foto: Amber Mezbourian)

Wenn man den Ort Anfang Mai besucht, kann man sehen, wie die Reisfelder zur Vorbereitung der Reispflanzung überflutet werden. Rundum erwacht die Natur nach dem kalten Winter wieder. Um die Zeit ist es auch möglich, die beliebten Kirschblüten zu sehen, welche relativ spät auf Sado blühen.

Trotz der geringen Bevölkerungsdichte ist Platz Mangelware, da der größte Teil des Flachlandes für die Landwirtschaft genutzt wird. Die einzige Hauptstraße, die das Dorf mit Ryotsu verbindet, führt direkt entlang vieler kleiner Felder. Die Gegend ist eher wenig befahren bis auf Traktoren oder kleinen Lastwagen, die die Felder bewirtschaften.

Dafür bieten sich hier unglaubliche Ausblicke, wie man sie sonst nur selten findet: Die kleinen Reisfelder in Verbindung mit der unberührten Küste und den Bergen im Hintergrund schaffen ein besonderes Fotomotiv:

Sado Niigata
Landwirtschaftliche Nutzung (Foto: Amber Mezbourian)

Es gibt hier zwar keine richtigen (touristischen) Attraktionen, aber das ist genau der Grund, warum viele Leute diesen Ort besuchen. Es ist einer der entlegensten Teile einer bereits sehr abgeschiedenen Insel, eine Welt fernab vom Trubel und den hellen Lichtern Tokyos. Die Insel Sado ist das perfekte Ziel, wenn man ein paar Tage dem Trubel entfliehen und sich entspannen möchte.

Wer Insel in Japan liebt und vielleicht nicht ganz so abgeschieden sein möchte, für den könnte auch Yakushima interessant sein Auf dieser Insel im Süden Japans findet man beispielsweise mit der Shiratani Unsuikyo Schlucht ein ganz besonderes Wanderziel mit mystischer Atmosphäre.

Berg Tsurugi

Der Berg Tsurugi befindet sich in der Präfektur Tokushima auf der Insel Shikoku. Er ist der zweithöchste Berg der Insel, zählt zu den 100 berühmten japanischen Bergen und bietet traumhafte Naturlandschaften.

Der 1.955 Meter hohe Berg Tsurugi (jap.: 剣山, tsurugisan) bietet Besucher*innen unberührte Natur und an klaren Tagen einen Ausblick bis hin zum Pazifischen Ozean, dem Seto-Binnenmeer und sogar auf die Präfektur Okayama auf dem Festland der Insel Honshu. Berg Tsurugi verfügt über mehrere Wanderwege. Er eignet sich auch für ungeübte Wanderer, da es am Fuße des Berges einen Sessellift gibt, der Besucher*innen auf den Berg bringen kann. Von der Bergstation des Liftes sind es noch ca. 30 Minuten bis zum Gipfel.

Auf dem Gipfel befinden sich hölzerne Gehsteige, die verschiedene Aussichtspunkte miteinander verbinden. Zudem findet man hier auch den Shinto Schrein Otsurugi, der mehrere heilige Stätten auf dem Berg umfasst. In der Nähe des Gipfels befinden sich auch Berghütten, in denen man eine warme Mahlzeit zu sich nehmen und sogar übernachten kann.

Der Tsurugisan Tozan Sessellift befindet sich auf der Nordseite des Berges und kann über die Route 438 und 439 mit dem Auto oder dem Bus erreicht werden. Der Lift ist von Ende April bis Ende November von 9:00 bis 16:45 Uhr, und vom 23. Juli bis zum 28. August von 8:00 bis 17:45 Uhr geöffnet. Eine einfache Fahrt kostet ¥1030 (ca. 8,35 Euro) und ein Round-Way-Ticket kostet ¥1860 (ca. 15,10 Euro).

Der Berg Tsurugi liegt am westlichen Ende des Iya Tals, einer der am wenigsten erkundeten Regionen Japans. Aus diesem Grund können sich Besucher*innen über unberührte Natur und malerische Landschaften freuen. Die Abgeschiedenheit macht allerdings auch die Anreise schwieriger und es empfiehlt sich ein Mietwagen.

Informationen

Adresse: Higashiiyasugeoi, Miyoshi, Tokushima 778-0201 (Karte)

Öffnungszeiten: durchgehend geöffnet

Preis: freier Eintritt

Sonstiges:

  • Parkmöglichkeiten
  • Toiletten
  • Restaurant
  • kostenpflichtiger Sessellift

Webseite (offizielle Webseite der Organization for Promotion of Tourism in Shikoku)

Das Sumida Hokusai Museum

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Das Sumida Hokusai Museum ist dem weltberühmten Ukiyo-e-Künstler Katsushika Hokusai (1760–1849) gewidmet. Es befindet sich in der Gegend von Ryogoku in Tokyo, in der der Künstler geboren wurde und einen Großteil seines Lebens verbrachte.

Das im November 2016 eröffnete Museum feiert sein Lebenswerk und bietet einen detaillierten Einblick in alle Dinge rund um den weltweit bekannten und geliebten Künstler. Seine bekanntesten Werke sind die Farbholzschnitte der Serie „36 Ansichten des Berges Fuji“, mit denen er auch internationalen Bekanntheitsgrad erlangte.

Hokusai setzte sich im Laufe seines Lebens mit vielen unterschiedlichen Stilrichtungen auseinander, bis er zu seinem eigenen Stil fand. Er nutze alle Formen und Techniken des Holzschnittes und der Malerei, auch wenn seine farbholzschnitte bis heute zu seinen bekanntesten Arbeiten zählen. Seine Motive waren darüber hinaus nicht nur auf Landschaften beschränkt, sondern er zeichnete auch Personen wie beispielsweise Samurai und sogar erotische Bilder.

Zudem prägte Hokusai den Begriff „Manga“ (wörtlich etwa so viel wie „zwangloses Bild“), der noch heute als Bezeichnung für japanische Comics verwendet wird und weltweit bekannt ist. Seine Manga waren allerdings noch Skizzen und erzählten keine zusammenhängenden Geschichten, sondern stellen viel mehr Momentaufnahmen der japanischen Gesellschaft und Kultur dar.

Hokusai Museum Tokyo
Das Museumsgebäude (Foto: Tom Roseveare)

Das Hokusai Museum

Noch vor dem Betreten des Museums sollte man den Anblick des äußerst beeindruckenden zeitgenössischen Gebäudes genießen. Es wurde von Kazuyo Sejima (einer Pritzker-Architekturpreisträgerin) entworfen und besticht durch seine eckige und hoch aufragende Struktur und die metallische Fassade, die es deutlich von der Umgebung abheben. Die Idee dahinter ist, das Museum von allen Seiten zugänglich zu machen, was mitunter durch die Durchgänge erwirkt wird, die zum Eingang in der Mitte des Gebäudes führen.

Hokusai Museum Tokyo
Die berühmte Welle vor Kanagawa (Foto: Tom Roseveare)

Die Ausstellung

Das Museum beherbergt eine permanente Ausstellung im 4. Stock, in der man mehr über das Leben des Künstlers erfahren kann, einschließlich der Gegend in Sumida, in der er aufgewachsen ist und bis zu seinem Tod gelebt hat.

Mehrsprachige Touchscreen-Panels bieten einen interaktiven, detaillierten Einblick in die Welt von Hokusai, während hochwertige Repliken seines Lebenswerks die Wände schmücken. Sofort ist man beeindruckt von der Vielfalt seiner Ukiyo-e-Arbeiten, darunter einige seiner berühmtesten Holzschnitte „Die große Welle vor Kanagawa“ und „Eine milde Brise an einem schönen Tag“, mit denen auch internationale Bekanntheit erlangt hat.

Ein Abschnitt bietet einen detaillierten Einblick in den Holzschnitt-Druckprozess selbst (Nishiki-e) und die Schritte, die zur Herstellung dieser berühmten Meisterwerke erforderlich sind. Ein Atelier in Originalgröße mit lebensgroßen Figuren lässt Besucher*innen in das Arbeitsleben des produktiven Malers eintauchen.

Hokusai Museum Tokyo
Der Künstler bei der Arbeit (Foto: Tom Roseveare)

In der 3. und 4. Etage befinden sich zudem auch temporäre Ausstellungen, die alle paar Monate wechseln und sowohl nationale als auch internationale Exponate ausstellen. Auf beiden Etagen bieten Aussichtsbereiche zudem einen guten Blick auf den Tokyo Skytree. Ein Museumsshop mit Souvenirs und ein kleiner Bibliotheksbereich befinden sich ebenfalls im Erdgeschoss.

Anfahrt

Das Museum ist täglich außer Montag von 9:30 bis 17:30 Uhr geöffnet. Es befindet sich etwa 5-10 Gehminuten von der Ryogoku Station (Ōedo und Sobu Linie) entfernt. Der Eintritt zur Dauerausstellung beträgt ¥400 (etwa 3 Euro), beinhaltet jedoch nicht den Zugang zur temporären Ausstellung.

Die wechselnden temporären Ausstellungen müssen extra gezahlt werden und sind in der Regel preislich ähnlich angesetzt und kosten demnach meist weitere ¥400 (etwa 3 Euro). Es gibt Ermäßigungen für Gruppen, Schüler*innen und Senioren*innen.

Wer auf der Suche nach einer modernen Interpretation von Kunst und Museen ist, der wird im Digital Art Museum: TeamLab Borderless in Tokyo fündig, wo Lichtinstallationen und interaktive Projektionen eine andere Art von Kunst vermitteln und der Betrachter/ die Betrachterin selbst in den Mittelpunkt gestellt werden soll.

Rikugien Garten

Der Rikugien Garten befindet sich im Tokyoter Stadtteil Bunkyo und gilt als einer der schönsten Landschaftsgärten der Stadt. Er ist besonders für seine Illuminationen im Frühling und im Herbst bekannt, bei denen die blühenden Kirschbäume, beziehungsweise das gefärbte Herbstlaub beleuchtet werden.

Der Garten ist als Wandelgarten angelegt und damit ein typisches Beispiel für einen Daimyo Garten aus der Edo-Zeit. Er wurde im Jahre 1695 begonnen und 1702 fertiggestellt. Der Name bedeutet wörtlich etwa der „Garten der sechs Prinzipien“, was eine Anspielung auf die sechs Elemente der traditionellen Waka-Gedichtskunst ist. Als traditioneller japanischer Landschaftsgarten führen die verschiedenen Wege im Kreis um den mittig platzierten Teich, während Hügel, Wälder und Graslandschaften sich abwechseln und mehrere Teehäuser dort platziert sind.

Der weitläufige Rikugien Garten gilt als einer der beliebtesten Orte, um das gefärbte Laub im Herbst zu bewundern. Von Ende November bis Anfang Dezember werden die Bäume abends angestrahlt und der Park hat bis 21 Uhr, statt wie sonst nur bis 17 Uhr, geöffnet. Zudem kann man in den dortigen Teehäusern und an kleinen Ständen Snacks und Getränke erwerben.

Informationen

Adresse: 6-16-3 Hon-komagome, Bunkyo-ku, Tokyo 113-0021 (Karte)

Öffnungszeiten:  täglich 09:00 bis 17:00 Uhr (letzter Einlass um 16:30 Uhr)

Zur Beleuchtung der Kirschblüten und des Herbstlaubes bis 21:00 Uhr geöffnet

Preis: ¥300

Sonstiges:

  • Toiletten
  • Teehaus

Webseite

Tomita Ramen

Tomita Ramen ist eine der beliebtesten Restaurantlketten für die bekannten Nudeln in ganz Japan und hat seine Hauptfiliale in Chiba.

Zwar ist Essen ja grundsätzlich Geschmackssache, jedoch belegt Tomita Ramen in der japanischen Ramen-Datenbank mit einer Durchschnittspunktzahl von 99,66 aktuell Platz 7, ist zweifacher Gewinner des Grand Tsukemen Festivals, mehrfacher Gewinner des Titels Tokyo Ramen des Jahres und unzähliger anderer Auszeichnungen.

Das Hauptgeschäft von Tomita Ramen in der Präfektur Chiba (Kanto Region) ist zu Fuß fünf Minuten südöstlich von der JR Matsudo Station entfernt.

Was sollte man bei Tomita Ramen bestellen?

Sobald du dich bei „Chuka Soba Tomita Ramen“​, nur wenige Blocks von der Matsudo Station entfernt, gesetzt hast, werden folgende zwei Gerichte um deine Aufmerksamkeit kämpfen: Chuka Soba und Tsukesoba. Die Tsukesoba, eine Version von Tsukemen (Nudeln, welche man vor dem Verzehr in eine separate Soße oder Brühe taucht), ist dabei die erste Wahl.

Du kannst dich für verschiedene Nudelmengen sowie unterschiedliche Varianten perfekt gegrillten Schweinefleisches als Topping entscheiden. Die unter der Oberfläche der dicken, gut gewürzten Tonkotsu-Gyokai Brühe zum Dippen versteckten Zutaten, wie etwa Char Siu (Schweinefleisch) und Bambussprossen, harmonieren perfekt mit den Nudeln, die jeden Morgen frisch vor Ort zubereitet werden.

Tomita Ramen Chiba
Die Brühe zum Dippen (Foto: Tom Roseveare, JT)

Wie geht man bei Tomita Ramen essen?

Aufgrund der enormen Beliebtheit ist es nicht unüblich, ein bis zwei Stunden zu warten, bevor man einen Platz bekommt – selbst an Wochentagen. Wie auch bei vielen anderen Läden muss man am Automaten gleich an der Tür ein Essensticket kaufen und damit dann zur Theke gehen.

Obwohl das Restaurant erst um 11 Uhr öffnet, kann man seine Tickets bereits ab 7 Uhr kaufen, wenn die Angestellten anfangen, die frischen Nudeln für den Tag zuzubereiten. Die Sitzplätze sind begrenzt, nur 11 Leute haben hier Platz.

Tomita Ramen Chiba
Eingangsbereich mit Verkaufsautomat (Foto: Tom Roseveare, JT)

In der Regel ist die Uhrzeit, zu der du dir dein Ticket sicherst, nicht die Zeit, zu der du den Laden betrittst. Sobald du ein Ticket gekauft hast, kommt für gewöhnlich ein Mitarbeiter und nimmt deinen Namen und deine Kontaktdaten auf, mit Verweis auf die Zeit, zu der du zurückkommen sollst und erwarten kannst, deinen Platz zu bekommen. Der erste Einlass ist um 10:40, wobei das Essen ab 11 Uhr serviert wird.

Das klingt gut organisiert, aber wenn du kurz vor 11 Uhr ankommst, in der Hoffnung es zur Öffnungszeit zu schaffen, wirst du vermutlich wohl kaum vor 14 Uhr Platz finden. Es gibt immer eine lange Schlange von Menschen, die darauf warten, dass sie an der Reihe sind, aber das zeugt nur von Tomitas Qualität und Beliebtheit. Auf jeden Fall sind die Gerichte den Aufwand und die Mühen wert.

Tomita Ramen Chiba
Warteschlange, wochentags um 10:30 (Foto: Tom Roseveare, JT)

Manchmal gibt es auch limitierte Gerichte auf der Speisekarte. So gab es zum 10-jährigen Jubiläum eine Kollaboration mit zwei weiteren beliebten Ramen-Läden, einschließlich Tsuta Ramen (welches einen Michelin Stern hat) und Iida Shouten.

Dieses Restaurant zieht Ramen-Fans aus allen Teilen des Landes mit den berühmten Tsukemen an. Dabei handelt es sich um ein Ramengericht in der japanischen Küche, das aus Nudeln besteht, die nach dem Eintauchen in eine separate Schüssel Suppe oder Brühe gegessen werden und nciht, wie man es sonst kennt, direkt in der Brühe serviert werden. Der legendäre Chefkoch Osamu Tomita spricht auch in dem Dokumentarfilm „Ramen Heads“ (2018) unter Regie von Koki Shigeno  offen über seinen Erfolg.

Wo findet man Tomita Ramen?

Das Hauptgeschäft in Matsudo ist in Fußnähe zur Matsudo Station. Die Zugfahrt in den Norden dauert ca. 20 Minuten, wenn man die JR Joban Linie von der Ueno Station nimmt. Da das Hauptgeschäft immer äußerst gut besucht ist, lohnt es sich, auch andere Tomita Standorte zu kennen, die aufgrund des Erfolgs der Marke ebenso rasant wachsen:

  • Tomita Shokudou – diese kleinere, Tresen-basierte Version von Tomita ist fast gegenüber vom Hauptgeschäft. Hier ist es viel einfacher, einen Sitzplatz zu ergattern.
  • Taishoken Rozoe – Geschäftsstelle in Higashi-Ikebukuro
  • Kaminari – Jiro-Stil Ramen in Nord Matsudo, so wie auch östlich der Matsudo Station (zwei Restaurants)
  • Tomita Seimen Mitsui Outlet Park Kitsuragi – Outlet-Park an der Westküste Chibas, nahe der Aqua Linie
  • Tomita Seimen Lalaport Tokyo Bay
  • Tomita Matsudo Mengyo – in der Chiba Station
  • Nihon no Chuka Soba Tomita – im Flughafen Narita (Narita Dining Terrace 4F)
  • Matsudo Tomita Noodles Kizuna – gelegen an der KITTE Marunouchi Granche Dining Area, neben der Tokyo Station

Die regionale Küche der Kanto Region hat übrigens noch viele weitere Leckereien zu bieten, die man unbedingt probiert haben sollte.

Toshogu Schrein

Der Toshogu Schrein ist die spirituelle Ruhestätte von Tokugawa Ieyasu und befindet sich in der Stadt Nikko in der Präfektur Tochigi. Er ist Teil eines großen Geländes, dessen Schreine und Tempel mit vielen aufwändig geschnitzten und verzierten Strukturen Teil des UNESCO-Weltkulturerbe sind.

Tokugawa Ieyasu ist der Gründer und erster Shogun des Tokugawa-Shogunats, welches die Militärregierung Japans in der Edo Zeit (1603-1867) darstellte. Das Grab von Tokugawa befindet sich auf dem Gelände und ihm zu Ehren wurde der Toshogu Schrein errichtet, in dem er als Gottheit Tosho Daigongen beherbergt ist.

Der Schrein war zunächst eher schlicht gestaltet, wurde jedoch Anfang des 17. Jahrhunderts im Auftrag von Tokugawas Enkelsohn Tokugawa Iemitsu erweitert und kunstvoll verziert. Die Gebäude des Komplexes liegen tief im Wald und sie sind allesamt mit aufwändigen Holzschnitzereien, prunkvollen Farben und goldenen Akzenten verziert. Neben dem Mausoleum von Tokugawa Ieyasu befinden sich auf dem Gelände des Toshogu Schreins weitere Highlights wie eine fünfstöckige Pagode oder ein Lagerhaus, an dessen Fassade man einen Holzschnitt der berühmten drei Affen („Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen“) bewundern kann.

Für den Hauptteil des Geländes des Toshogu Schreins ist ein Eintrittgeld zu zahlen. Davor befindet sich das Nikko Toshogu Museum. Es wurde im Jahr 2015 zum Gedenken an den 400. Todestag von Tokugawa Ieyasu errichtet und verfügt über eine Sammlung der persönlichen Gegenstände des ehemaligen Shoguns.

Der Toshogu Schrein kann vom Bahnhof JR Nikko in 10 Minuten mit dem Bus oder alternativ in ca. 35 Minuten zu Fuß erreicht werden.

Informationen

Adresse: 2301 Sannai, Nikko, Tochigi 321-1431 (Karte)

Öffnungszeiten:

April bis Oktober: 09:00 bis 17:00 Uhr

November bis März: 09:00 bis 16:00 Uhr

Preis:

Toshogu Schrein: ¥1.300

Nikko Toshogu Museum: ¥1.000

Kombi-Ticket: ¥2.100

Sonstiges:

  • kostenlose Broschüren
  • Toiletten
  • Parkmöglichkeiten
  • Restaurants und Cafés in der Umgebung

Webseite (offizielle Webseite der Nikko City Tourism Association)

Nagano – Top 10 Attraktionen

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Die Präfektur Nagano liegt zentral in der Region Chubu auf Japans Hauptinsel Honshu. Sie ist wegen ihres verhältnismäßig kühlen Klimas und Städten wie Matsumoto oder Nagano ein beliebtes Ausflugsziel.

Nagano ist die Hauptstadt und gleichzeitig die größte Stadt der Präfektur Nagano. Sie erreichte durch die Austragung der Olympischen Winterspiele 1998 internationale Bekanntheit und ist seither als Wintersportziel weltweit beliebt. Neben den tollen Bedingungen für Winteraktivitäten, bietet die Präfektur zudem in jeder Jahreszeit tolle Landschaften, atemberaubende Natur, heiße Quellen und ist reich an Geschichte.

Nachfolgend und in beliebiger Reihenfolge die Top 10 Attraktionen, die bei einer Reise nach Nagano nicht fehlen sollten:

1. Matsumoto

Burg Matsumoto in Nagano.
Die Burg Matsumoto in Nagano (Foto: Radek Kucharski / CC BY 2.0 )

Matsumoto ist die zweitgrößte Stadt der Präfektur Nagano und vor allem für die Burg Matsumoto bekannt. Zusammen mit den Burgen Himeji und Kumamoto gehört sie zu den drei schönsten Burgen Japans. Außerdem zählt die Originalburg zu den ältesten erhalten Gebäuden Japans und ist als Nationalschatz gekennzeichnet. Sie ist von einem weiten Wassergraben umgeben, den Besucher*innen über Brücken überqueren können. Das schwarze Mauerwerk der Burg bildet einen Kontrast zur roten Farbe der Brücken und mit den japanischen Alpen im Hintergrund ist die Burg ein beliebtes Fotomotiv.

Neben der Burg gibt es in Matsumoto noch Nakamachi, ein attraktives ehemaliges Kaufmannsviertel mit gut erhaltenen Lagerhäusern. In einigen der Gebäuden finden Besucher*innen Shops, Cafés, Restaurants und sogar Ryokan. Auch Museums-Liebhaber kommen in Matsumoto auf ihre Kosten. Seien es Kunstwerke der weltberühmten in Matsumoto geborenen Künstlerin Kusama Yayoi im Matsumoto City Museum of Art oder eine Variation von Uhren im Matsumoto Timepiece Museum, hier ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Die Stadt Matsumoto ist in etwas mehr als einer Stunde von Nagano aus mit der Bahn zu erreichen. Wer von Tokyo aus anreist, kann mit einem Limited Express der Chuo Linie von Shinjuku aus in unter drei Stunden nach Matsumoto fahren. Weitere Informationen zur Anreise sowie zu Matsomoto können auf der offiziellen Webseite gefunden werden.

2. Zenkoji Tempel

Im Zentrum der Stadt Nagano befindet sich der Zenkoji Tempel, welcher als einer der beliebtesten Tempel in Japan gilt. Er wurde im Jahr 642 durch Yoshimitsu Honda gegründet, als dieser eine Amida Buddha Statue aus Indien nach Japan brachte. Sie gilt als das erste Bild von Buddha in Japan und ist der Öffentlichkeit verborgen. Aus diesem Grund wird sie auch hibistu (geheimer Buddha) genannt. Der Zenkoji Tempel wurde zu einer Zeit gegründet, bevor sich der Buddhismus in Japan in verschiedene Sekten aufspaltete. Aus diesem Grund wird er heute durch die Tendai- und Jodo-Sekte verwaltet.

Auf dem Tempelgelände gibt es mehrere heilige Stätten. Beispielweise beherbergt eine Halle die Statue von Binzuru. Ihr wird nachgesagt, dass nach Berührung Schmerzen geheilt werden können. Ein weiterer besonderer Ort ist ein unterirdischer Tunnel, an dessen Wand sich ein Metallschlüssel befindet. Es heißt, wer diesen im Dunkeln findet und berührt, der erfährt Erleuchtung.

Der Tempel liegt zentral in Nagano und kann über die Einkaufsstraße Nakamise-dori erreicht werden. Er ist von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geöffnet und der Eintritt zum Gelände ist frei. Wer sich den inneren Bereich des Tempels anschauen möchte, zahlt ¥500 (ca. 4,05 Euro). Weitere Informationen können auf Englisch auf der offiziellen Webseite nachgelesen werden.

3. Obuse

Obuse ist eine kleine Stadt im Norden von Nagano auf halbem Weg nach Yamanouchi. Die Stadt war während der Edo Zeit (1603-1868) eine wichtige Handelsstadt und behält bis heute ihren historischen Stadtkern bei. Heute ist die Stadt für ihre Sake- und Miso-Brauereien sowie Kastanienkonfekt bekannt. Die Traditions-Sakebrauerei Masuichi beispielsweise wurde 1755 gegründet und produziert seither lokalen Sake, der von Besucher*innen probiert werden kann. Obuse liegt inmitten der Berge und man kann die umliegende Natur sowie tolle Herbstfarben in Obuse Park bestaunen.

In der Stadt befindet sich zudem das Obuse Hokusai-Kan Museum. Hokusai war ein renommierter Holzschnittmaler der Edo Zeit, der vor allem für seine Ukiyo-e-Holzschnitte bekannt ist. Inspiriert von der landschaftlichen Schönheit Obuses, verbrachte er die späteren Jahre seines Lebens dort und ihm zu Ehren wurde das Museum errichtet. Im Ganshoin Tempel der Stadt kann außerdem Hokusais letztes Werk, die Deckenmalerei „Happo-Nirami-Hoozu“ bewundert werden.

Mit der Nagano-Dentetsu Linie ist die Stadt aus Nagano aus in ca. 35 Minuten erreichbar. Weitere Informationen können auf der offiziellen Webseite nachgelesen werden.

4. Jigokudani Monkey Park

Jigokudani Monkey Park in Nagano
Die badenden Schneeaffen von Nagano (Foto: Daniel Gregoire / Unsplash)

Der Jigokudani Monkey Park befindet sich in Yamanouchi im nördlichen Teil der Präfektur Nagano. In diesem Park, der Teil eines Wildreservats ist, haben Besucher*innen die Möglichkeit, wilde japanische Makaken beim Baden in einer natürlichen heißen Quelle zu beobachten. Die Makaken können sich frei im Park bewegen, es gibt keine Absperrungen und die Mitarbeiter des Parks sorgen lediglich dafür, dass den Affen ein Minimum an Nahrung zur Verfügung gestellt wird. Das Herzstück des Parks ist ein künstlich angelegtes Becken, in dem die Affen vor allem im Winter baden.

Der Jigokudani Monkey Park liegt in einem von steilen Felswänden gesäumten Tal und ist Teil des Jyoshinetsu-Kogen-Nationalparks. Der Weg zum Eingang des Parks führt entlang eines kleinen Baches durch das Tal und man hat die Möglichkeit, die tolle Natur Naganos zu erleben. Am Eingang gibt es ein kleines Informationszentrum, welches gleichzeitig als Ticket-Office dient. Der Eintritt kostet ¥800 (ca. 6,50 Euro).

Der Monkey Park kann entweder mit dem Auto oder von Nagano aus mit einem lokalen Bus erreicht werden. Weitere Informationen auf Englisch können auf der offiziellen Webseite nachgelesen werden.

5. Shiga Kogen

Shiga Kogen ist ein Ski- und Wandergebiet im Jyoshinetsu-Kogen-Nationalpark im Hochland von Yamanouchi, nordöstlich der Stadt Nagano. Es hat eine Fläche von 13.000 Hektar und erstreckt sich von 1.340 Höhenmetern auf 2.307 Höhenmeter. Die gute geografische Lage und Wetterbedingungen ermöglichen eine lange Ski-Saison (Mitte November bis Ende Mai) mit guter Schneequalität. Das Gebiet wurde im Jahr 1981 außerdem von der UNESCO als „Biosphere Conservation Area (UNESCO Eco Park)“ ausgewiesen.

Shiga Kogen verfügt über verschiedene Gebiete, in denen man sowohl Wintersportaktivitäten als auch Wandern ausüben kann. Die einzelnen Gebiete sind mit Liften und Shuttlebussen verbunden. Es gibt Pisten und Wege verschiedener Schwierigkeitsgerade und spezielle Bereiche für Familien mit Kindern. Das Gebiet verfügt zudem über Skischulen, Rental Shops, verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten und heiße Quellen.

Von Nagano aus fährt ein lokaler Bus in ca. 70 Minuten nach Shiga Kogen. Derselbe Bus hält auch am Jigokudani Monkey Park. Wer mit dem Auto anreist, findet in dem Gebiet mehrere Parkmöglichkeiten. Weitere Informationen können auf der offiziellen Webseite nachgelesen werden.

6. Kamikochi

Kamikochi in Nagano
Traumhafte Natur in Kamikochi in Nagano (Foto: Tiplada M / Unsplash)

Kamikochi ist ein bergiges Hochlandtal im Hida Gebirge der Japanischen Alpen in der Nähe der Stadt Matsumoto. Das etwa 15 Kilometer lange Plateau im Azusa Flusstal ist Teil des Chubu Sangaku Nationalparks und liegt auf ca. 1.500 Meter über dem Meeresspiegel. Die Landschaft ist geprägt von Bergen, Wäldern am Flussufer und klaren Bächen. Das Gebiet um Kamikochi ist bis auf ein paar Restaurants und Übernachtungsmöglichkeiten nur mäßig erschlossen, weshalb man hier traumhafte Natur genießen kann.

Im Zentrum von Kamikochi befindet sich die Brücke Kappabashi. Von hier aus starten mehrere Wanderwege durch das Gebiet. Einige sind Spazierrouten, die entlang des Flusses vorbei an Teichen und Sumpflandschaften durch das Tal führen. Andere führen bis auf die Gipfel der umliegenden Berge und da sie sehr anspruchsvoll sind, wird Wandererfahrung empfohlen. Ebenfalls durch einen Wanderweg von Kamikochi aus zu erreichen ist der Berg Hotaka, auch bekannt als Hotakadake. Der 3.190 Meter hohe Berg ist der höchste der Präfektur Nagano und gehört zu den 100 berühmten japanischen Berge.

Das Gebiet um Kamikochi kann von April bis November besucht werden. Kamikochi liegt in der Nähe von Matsumoto und kann von dort aus mit einem lokalen Bus erreicht werden. Man muss einmal in Shin-Shimashima umsteigen. Weitere Informationen können auf der offiziellen Webseite gefunden werden.

7. Shirahone Onsen

Nahe dem Gebiet Kamikochi befindet sich Shirahone Onsen. Diese kleine Onsen-Stadt ist eine Ansammlung von etwa einem Dutzend Ryokans, die entlang der Hänge eines steilen Tals zu finden sind. Shirahone Onsen (jap.: 白骨温泉, zu Deutsch „Weiße Knochen“ und „Heiße Quelle“) verdankt seinen Namen dem milchig-weißen Quellwasser, das mit Magnesium- und Kalziumablagerungen fast undurchsichtig ist. Ein Bad in den heißen Quellen hier soll Magen-Darm-Beschwerden lindern können.

In den Ryokan kann man übernachten, viele öffnen aber auch tagsüber für Tagesgaste ihre Bader. Daneben gibt es ein öffentliches Badehaus. Besonders bekannt unter den Ryokan ist das Awanoyu Ryokan, welches über ein großes gemischtes Außenbecken verfügt, das öfters für Werbezwecke genutzt wird. Wer einen Ausflug nach Shirahone Onsen plant, kann diesen wunderbar mit Kamikochi oder dem Naturgebiet Norikura verbinden. Dieses bildet mit dem Berg Norikuradake den südlichsten Punkt der nördlichen japanischen Alpen und bietet tolle Natur und attraktive Wandermöglichkeiten.

Genau wie Kamikochi kann Shirahone Onsen von Matsumoto aus mit einem lokalen Bus erreicht werden. Auch hier muss man einmal in Shin-Shimashima umsteigen. Wer weitere Informationen sucht, kann diese auf der offiziellen Webseite nachlesen.

8. Kiso Tal

Magome in Nagano
Das Dorf Magome entlang der Nakasendo-Route im Kiso Tal (Foto: YUKIYA SHIBA / Unsplash)

Das Kiso Tal befinden sich im südwestlichen Teil der Präfektur Nagano. Die Landschaft zeichnet sich durch steile Hänge und Schluchten, die von dichtem Wald bedeckt sind, sowie Flussläufen mit kristallklarem Wasser aus. Während der Edo Zeit (1603-1868) verlief die Nakasendo-Handelsroute zwischen Kyoto und Edo (heutiges Tokyo) durch das Tal. Entlang der Route lagen 69 Poststädte, von denen einige heute noch fast im Original erhalten sind. Insbesondere in den gut erhalten Städten Magome, Tsumago und Narai können Besucher*innen sehen, wie Reisenden der Nakasendo-Handelsroute vor hunderten von Jahren die Umgebung erlebt haben.

Im Kiso Tal gibt es auch hervorragende Wandermöglichkeiten. Der Weg zwischen Magome und Tsumago ist ein gut gepflegter Abschnitt der ehemaligen Nakasendo-Route. Der etwa acht Kilometer lange Weg ist gut ausgeschildert und eignet sich auch für ungeübte Wanderer. Er führt durch Wälder, vorbei an Feldern und kleinen Häuseransammlungen und teilweise auch über asphaltierte Straßen. Eine weitere, etwas anspruchsvollere Wanderroute verläuft zwischen den Poststädten Yabuhara und Narai. Der etwa sechs Kilometer lange Weg führt über den Torii Pass (1.197 m), wo sich der Ontake Schrein befindet, von dem man einen tollen Blick auf die Berge hat.

Das Kiso Tal kann von Nagano aus mit dem JR Shinano Limited Express erreicht werden. Dieser halt in den Städten Narai, Nagiso und Nakatsugawa. Von den beiden Letzteren kann man mit einem lokalen Bus nach Magome und Tsumago fahren. Weitere Informationen rund um die Städte und Routen durch das Kiso Tal können auf der offiziellen Webseite der Präfektur Nagano nachgelesen werden.

9. Hakuba

Hakuba in Nagano
Auch im Sommer gibt es viel in Hakuba zu erleben (Foto: Hanae Dan / Unsplash)

Hakuba befinden sich in den nördlichen japanischen Alpen und ist ein beliebtes Skigebiet. Durch die Ausrichtung der Olympischen Winterspiele im Jahr 1998 erlangte das Gebiet internationale Bekanntheit und noch heute werden einige der olympischen Einrichtungen genutzt. Das Hakuba Skigebiet besteht aus elf verschiedenen Resorts, die neben Pisten für jeden Fahrtypen auch weitere Wintersportaktivitäten wie Schneeschuhwanderungen anbieten. Die einzelnen Resorts können mit einem Shuttle-Bus erreicht werden und hier befinden sich auch verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten und heiße Quellen. Die Skisaison ist von Ende November bis Anfang Mai.

Auch und gerade während der Sommermonate ist Hakuba ein beliebtes Ausflugsziel. Das Gebiet hat im Vergleich zu anderen Teilen Japans angenehme Temperaturen und man kann wunderbar wandern. Die Lifte fahren auch und man kann die malerische Aussicht auf die traumhafte Landschaft der japanischen Alpen genießen. Auch andere Outdoor-Aktivitäten wie Rafting, Mountainbiking oder Stand-Up-Paddling werden angeboten. Abenteurer können hier zudem Paragliding in traumhafter Natur austesten.

Hakuba ist von Nagano aus mit einem Highwaybus in gut einer Stunde erreichbar. In Hakuba verkehren Shuttle-Busse. Weitere Informationen rund um die Sommer- und Winter-Aktivitäten in Hakuba können auf der offiziellen Webseite gefunden werden.

10. Karuizawa

Karuizawa ist ein etwas gehobenes Resort am Fuße des Vulkans Asama im Osten von Nagano. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Dorf von westlichen Bewohnern Japans als Bergresort beworben, da es durch seine Lage auf einer Höhe von rund 1.000 Metern Abkühlung vor der Sommerhitze verspricht. Karuizawa verfügt über ein breites Angebot von Aktivitäten, die in der Stadt oder den Wäldern und Bergen der Umgebung ausgeübt werden können. Beispiele sind Tennis, Wandern und Radfahren, sowie Golfen im Sommer und Skifahren oder Eislaufen im Winter. Daneben bietet der Ort mit den Stadtteilen Naka-Karuizawa und Kyu-Karuizawa zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten.

Der Ort Karuizawa bietet durch seine Lage außerdem tolle Landschaften. Am östlichen Rand der Stadt an der Grenze zur Präfektur Gunma befindet sich die Usui Pass Observation Plattform. Von hier aus hat man einen traumhaften Blick auf die Berge. Etwas außerhalb im Süden der Stadt befindet sich ein tolles Naturschauspiel. Der Shiraito Wasserfall bietet mit einer Lange von 70 Metern inmitten der Natur ein tolles Bild.

Mit dem JR Hokuriku Shinkansen aus Nagano erreicht man Karuizawa in knapp 35 Minuten. Auch aus Tokyo ist die Stadt mit dem Shinkansen zu erreichen. Eine Fahrt ab dem Bahnhof Tokyo dauert etwas mehr als eine Stunde. Weitere Informationen können auf der offiziellen Webseite nachgelesen werden.

Ein weiteres tolles Highlight, welches sich die Präfektur Nagano allerding mit der Präfektur Toyama teilt, ist die Tateyama Kurobe Alpine Route. Diese verbindet die Städte Dentetsu Toyama in Toyama und Shinano Omachi in Nagano und verspricht Besucher*innen fantastische Ausblicke auf die alpine Landschaft der Japanischen Alpen.