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Winter Illuminations in Japan

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Winter Illuminations erfreuen sich in Japan großer Beliebtheit. Diese Lichterfeste sind in den letzten Jahren während der Weihnachtszeit in Japan zu großen Events geworden.

Die Inszenierungen der Illuminations werden jedes Jahr spektakulärer und atemberaubender und zieht viele Besucher*innen an. Normalerweise finden die Winter Illuminations von November bis Dezember statt, aber einige beginnen bereits im Oktober und andere können bis Februar andauern. Ursprung haben sie vielfach in westlichen Vorbildern, nämlich in der weihnachtlichen Beleuchtung von Häusern, Parks und Straßen. Denn auch wenn Weihnachten in Japan nicht wie im deutschsprachigen Raum oder den USA gefeiert wird, so bringen sich die Japaner*innen zu dieser Jahreszeit sehr gerne mit solchen Lichtinstallationen in Winter- beziehungsweise Weihnachtsstimmung.

Die Illuminations sind mittlerweile nicht nur in großen Städten, sondern auch in ländlicheren Regionen sehr beliebt. Nachfolgend einige Winter Illuminations, die man bei einer Japanreise in und auch außerhalb Tokyos besuchen kann.

Winter Illumination in Tokyo

Midtown Winter Lights

Tokyo Midtown ist ein großer Mehrzweckkomplex, wo sich Geschäfte, Restaurants, Cafés, Museen, und Hotels sowie Büros und Wohnhäuser befinden. Er befindet sich im Stadtteil Roppongi. Jedes Jahr wird dort die Winter Illumination Midtown Winter Lights veranstaltet, die zu einem der beliebten Events in der Vorweihnachtszeit zählt.

Neben den Illuminations, die sich an mehreren Orten auf dem Gelände befinden, finden die Besucher*innen auch festliche Weihnachtsdekoration, eine Eisbahn und den „Starlight Garden“. Dieser befindet sich im 2.000 Quadratmeter großen Midtown Park Square hinter dem Komplex und ist mit 190.000 LEDs und Ballons bedeckt. Das Event findet jährlich von November bis Dezember statt und der Eintritt ist kostenfrei. Von der Station Nogizaka auf der Chiyoda Linie oder der Station Roppongi, welche mit der Hibiya oder Oedo Linie erreicht werden kann, sind es nur wenige Gehminuten.

Caretta Shiodome

Caretta Shiodome (jap.: カレッタ汐留) ist ein Einkaufs- und Restaurantzentrum im Tokyoter Stadtteil Minato. Neben Restaurants und Geschäften befindet sich dort auch das Advertising Museum Tokyo. Viele der Restaurants befinden sich im 46. bzw. 47. Stock und man hat eine tolle Aussicht auf die Bucht von Tokyo. Vom Sky View, einer kostenlosen Aussichtsplattform, kann man Sehenswürdigkeiten wie die Rainbow Bridge oder den Tokyo Tower bestaunen.

Jeden Winter erstrahlt Caretta Shiodome mithilfe von LED-Illuminations in bunten Farben. Das Event findet von Mitte November bis Mitte Februar statt und ist kostenfrei. Jedes Jahr stehen die Illuminations unter einem anderen Thema, zu dem unter musikalischer Untermalung eine Lichtshow stattfindet. Die nächsten Stationen sind Shimbashi auf der Yamanote Linie oder Shiodome, welche mit der Oedo und der Yurikamome Linie erreicht werden kann.

Tokyo Mega Illumination

Winter Illuminations: Tokyo Mega Illumination
Grosflächige Illuminations beim Event Tokyo Mega Illumination (Foto: nakashi / CC BY-SA 2.0 )

Tokyo Mega Illumination (jap.: 東京メガイルミ, Tokyo Mega Ilumi) fand erstmals 2019 statt. Anders als bei den oben genannten Events, sind diese Illuminations nicht mit einem Einkaufszentrum oder eine Einkaufstraße verbunden, sondern ein Reiseziel für sich. Es gibt insgesamt 15 verschiedene Beleuchtungsinstallationen, für die über 8 Millionen LED-Lichter verwenden werden.

Die Tokyo Mega Illumination findet auf dem Gelände der Tokyo City Keiba, einer Pferderennbahn im Stadtteil Shinagawa, statt. Von der Station Oikeibajo-Mae läuft man ca. zwei Minuten und von der etwas weiter entfernten Station Tachiaigawa sind es gute zehn Minuten. Der Eintritt kostet ¥800 (ca. 6,50 Euro), wenn die Tickets im Voraus gekauft werden. An der Kasse vor Ort zahlt man ¥1.000 (ca. 8,10 Euro).

Tokyo Dome City Winter Illumination

Tokyo Dome City ist ein Freizeitkomplex im Zentrum von Tokyo, der aus dem Baseballstadion Tokyo Dome, einem Vergnügungspark, einem Spa und einer Vielzahl von Geschäften und Restaurants besteht. In der Nähe befindet sich zudem der Landschaftsgarten Koishikawa Korakuen.

Von November bis Februar findet man dort Winter  beziehungsweise Weihnachtsbeleuchtungen. Die über 2 Millionen LED Lichter sind an verschiedenen Stellen auf dem Gelände und es findet zu dieser Zeit zudem verschiedene Events statt. Der Eintritt ist kostenlos. Die südliche Seite der Tokyo Dome City kann von der Station Suidobashi mit den Linien Chuo, Chuo Sobu und Mita erreicht werden. Nördlich befinden sich die Station Korakuen, die sowohl mit der Marunouchi als auch der Namoku Linie erreicht werden kann.

Weitere Illuminations in Tokyo

In Tokyo findet man während der Weihnachtszeit in vielen Vierteln, auf beliebten Einkaufsstraßen und in der Nähe der größeren Bahnhöfe viele Weichnachtsbeleuchtung. Diese bestehen meistens daraus, dass die Bäume und Geschäfte in winterliche Lichter gehüllt sind und manchmal findet man dort auch Weihnachtsdekoration wie beispielsweise große Tannenbäume.

Beliebte Orte sind die Nakadori Straße bei der Marunouchi Illumination, die Shinjuku Winter Illumination mit der Shinjuku Southern Terrace als zentraler Spot, und die Gegenden um Roppongi Hills sowie Omotesando. Bekannt ist auch „Megurogawa Minna no Illumination“, wo die Bäume entlang des Flusses Meguro erleuchtet werden.

Winter Illumination außerhalb von Tokyo

Country Farm Tokyo German Village Winter Illumination

Winter Illuminations: Country Farm Tokyo German Village Winter Illumination
Winter Illuminations im Country Farm Tokyo German Village (Foto: zakki-style / CC BY 2.0 )

Country Farm Tokyo German Village ist ein Themenpark zum deutschen Landleben und befindet sich in Sodegaura in der Präfektur Chiba. Auf den 90 Hektar großen Gelände befinden sich ein Blumengarten, eine Streichelzoo, ein Biergarten, ein kleiner Zug und mehrere Geschäfte. Er verfügt außerdem über ein Riesenrad, von wo aus man Aussicht auf die Bucht von Tokyo hat.

Jedes Jahr von November bis Anfang April findet hier eine Winter Illumination statt. Auf einem ca. 50 Hektar großen Stück des Geländes können mehrere Lichtinstallationen aus insgesamt 2,5 Millionen LED-Lichtern bestaunt werden. Zu weiteren Highlight gehören zudem eine mit Musik begleitete Lichtshow, ein 70 Meter langer beleuchteter Tunnel und 3D-Illuminationen. Der Eintritt während der Illuminations kostet ¥500 (ca. 4,05 Euro).

Von Tokyo aus ist die schnellste Verbindung mit einem Rapid Express der Sobu Linie. Man steigt an der Station Soga in einen lokalen Bus um und an der Bushaltestelle Hiraokasho-mae aus. Die Verbindung dauert ungefähr 1 Stunde und 40 Minuten und kostet ¥1.720 (ca. 13,95 Euro).

Sagamiko Illumillion

Der Lake Sagami Pleasure Forest oder auch Sagamiko Resort Pleasure (jap.: さがみ湖リゾート プレジャーフォレスト) ist ein Vergnügungs- und Outdoorpark in Sagamihara in der Präfektur Kanagawa. Im Park befinden sich unter anderem verschiedene Freizeiteinrichtungen wie Fahrgeschäfte für Groß und Klein, Restaurants, ein Campingplatz und ein Kletterpark.

Von November bis April findet dort die Illumination Sagamiko Illumillion statt. Die Lichtinstallation sind über das Gelände verteilt und oft mit Charakter-Themen wie Sailor Moon oder Pokémon verbunden. Der Eintritt kostet ¥1.000 (ca. 8,10 Euro). Man kann den Vergnügungspark aus Tokyo in unter 1,5 Stunden erreichen. Mit der Chuo Linie kann man bis zum Bahnhof Sagamiko fahren, von wo aus man mit einem lokalen Bus bis zum Park fahren kann.

Nabana no Sato

Winter Illuminations: Nabana no Sato
Der tunnel of light im Nabana no Sato (Foto: Martinho Smart / Shutterstock.com)

Nabana no Sato (jap.: なばなの里) ist ein Blumenpark in Kuwana in der Präfektur Mie. Der Park verfügt über weitläufige Felder mit saisonalen Blumen, Restaurants, Geschäfte und sogar heiße Quellen. Es finden zudem ganzjährig Veranstaltungen wie ein Blumenfest im Frühling, Glühwürmchenbeobachtung im Sommer und Momiji-Beleuchtung im Herbst statt. Besucher*innen können außerdem die Aussicht vom Island Fuji Observatory genießen.

Nabana no Sato verwandelt sich von Oktober bis Mai in ein großes Lichtermeer. Zu den beliebtesten Installationen zählen der 200 Meter lange Tunnel „tunnel of light“, der „cloud sea of light“, „hikari no taiga“ und eine Panorama-LED-Installation. Der Eintritt zum Park kostet ¥2.300 (ca. 18,60 Euro) und ein ¥1.000 Verzehrgutschein ist inkludiert. Von Nagoya aus kann man mit der Kintetsu-Nagoya Linie bis zum Bahnhof Kintetsu-Nagashima fahren. Mit der anschließenden Busfahrt von dort zum Park braucht man ungefähr 40 Minuten und man zahlt ¥630 (ca. 5,10 Euro).

Osaka Hikarie Renaissance

Winter Illuminations: Osaka Hikarie Renaissance
Faszinierende Illuminations beim Osaka Hikarie Renaissance (Foto: Masayoshi Hirose / JT)

Eine etwas andere Art von Winterbeleuchtung findet in der Stadt Osaka statt. Nakanoshima (jap.: 中之島) ist eine ca. drei Kilometer lange Sandbank und befindet sich im Fluss Tosahori mitten in der Stadt. Dort befinden sich verschiedene Regierungsgebäude, Museen und andere kulturelle Einrichtungen. Zwischen dem Rathaus und dem östlichen Ende von Nakanoshima findet im Winter das Osaka Hikarie Renaissance statt. Ein Abschnitt der Midosuji Avenue ist beleuchtet, auf den anderen Stücken findet man an den Fassaden der Gebäude kaleidoskopische Projektionen. In der Nähe des Nakanoshima Parks befinden sich zudem Essensstände, an denen man lokale Spezialitäten probieren kann.

Es gibt eine Spazierroute, die vorbei an den verschiedenen Lichtinstallationen führt. Mit Beginn Mitte Dezember und dem Ende nach Weihnachten ist dieses Event eines der kürzeren, jedoch starten einige Installationen früher und einige enden später. Der Eintritt ist frei. Auf Nakanoshima befinden sich zwei Bahnhöfe auf der Nakanoshima Linie. Man kann auch mit der Midosuji oder der Keihan Main Linie bis zum Bahnhof Yodoyabashi fahren und von dort aus laufen. Eine Fahrt mit der Bahn in Osaka kostet ca. ¥180 (ca. 1,45 Euro).

Kobe Luminarie

In der Stadt Kobe in der Präfektur Hyogo findet seit 1995 jährlich das Kobe Luminarie (jap.: 神戸ルミナリエ) statt. Das Lichterfest erinnert an die Opfer des großen Hanshin Erdbebens im Januar 1995. Seither ziehen die Lichtinstallationen Millionen von Besucher*innen an, die zum einen die Opfer ehren und zum anderen die spektakulären Inszenierungen bestaunen. Im Zentrum von Kobe werden mit LED-Lichtern bestückte Holzbögen in den Straßen aufgehängt und bilden dadurch dreidimensionale Korridore. Durch eine Kollaboration japanischer und italienischer Künstler erinnert das Design an eine gotische Kathedrale.

Das Event findet von Anfang bis Mitte Dezember für gut zwei Wochen statt. Die Lichtinstallationen erstrecken sich vom Bahnhof Motomachi, über die ehemalige ausländische Siedlung bis hin zum Higashi Yuenchi Park. Jeden Abend werden die Lichter für einige Stunden eingeschaltet. Zu dieser Zeit sind die Straßen in der Umgebung für Autoverkehr gesperrt. Das Event ist kostenfrei. Vom Bahnhof Kobe aus erreicht man die Station Motomachi mit der Tokaido-Sanyo Linie in wenigen Minuten und zahlt ¥130 (ca. 1,05 Euro).

Kingdom of Lights

Winter Illuminations: Kingdom of Lights
Eine der größten Winter Illuminations: Kingdom of Lights (Foto: Tzuhsun Hsu / CC BY-SA 2.0 )

Huis Ten Bosch (jap.: ハウステンボス) ist einer der größten Themenparks in Japan und befindet sich in Sasebo in der Präfektur Nagasaki auf Kyushu. Durch den Handel mit den Niederlanden entstand ein großer Einfluss auf die Präfektur und dieser spiegelt sich im Huis Ten Bosch wider. Der Name bedeutet „Haus im Wald“ und wurde nach einer der Residenzen des niederländischen Königshauses benannt. Der Themenpark ist eine Nachbildung eines niederländischen Dorfes, wo sich teilweise auch Wohnhäuser befinden. Er verfügt über holländische Elemente wie Windmühlen und Tulpenbeete, aber auch Restaurants, Museen, kleine Shops, Fahrgeschäfte und es finden verschiedene Shows statt. Für die Erkundung des Parks werden mehrere Stunden empfohlen.

Die Illuminations Kingdom of Lights finden von Oktober bis Mai statt. Im ganzen Park verteilt finden Besucher*innen LED-Installationen bestehen aus über 13 Millionen Lichtern sowie Licht- und Soundshow. Viele Bereiche bieten zudem Projektionen, die kleine Geschichten erzählen. Die Kanäle, die sich durch den Park ziehen, sowie die Tulpen im Frühjahr werden ebenfalls beleuchtet. Highlights sind ein Lichtwasserfall, der aus einer Höhe von 66 Metern hängt, ein elektrischer Drachen und eine 3D-Ballonstraße. Die Aussicht auf den Park kann vom Riesenrad oder von einer Aussichtsplattform genossen werden.

Der Eintritt zum Huis Ten Bosch kostet stolze ¥7.000 (ca. 55 Euro), was aber kostenloses Parken und freien Eintritt in fast alle dortigen Attraktionen einschließt. Der Themenpark kann aus der Stadt Hakata in Norden von Kyushu, die sowohl über einen Flughafen als auch eine Shinkansen Verbindung verfügt, erreicht werden. Mit dem Midori-Huis Ten Bosch Express Zug kann man den Park für ¥3,950 (ca. 32 Euro) in etwas mehr als 2 Stunden erreichen. Weitere Information können auf der offiziellen Webseite nachgelesen werden.

Enoshima

Enoshima ist eine Insel vor der Shonan Küste in der Präfektur Kanagawa. Dort befinden sich viele Attraktionen, welche die Insel zusammen mit malerischen Ausblicken zu einem beliebten Ausflugsziel machen.

Die 0,41 Quadratkilometer große Insel, die über eine Brücke mit dem Festland verbunden ist, bietet Besucher*innen viele Highlights. Enoshima gliedert sich in einen Yachthafen und einen bewaldeten Hügel, welcher nur zu Fuß oder über ein kostenpflichtiges Rolltreppenetzwerk erreicht werden kann. In der Nähe des Yachthafens und der Brücke befindet sich eine Einkaufsstraße, wo man viele lokale Spezialitätenrestaurants findet und Souvenirs kaufen kann.

Auf dem Hügel befinden sich der Enoshima Schrein, mehrere kleine Restaurants und Geschäfte, sowie ein Park mit einem 60 Meter hohen Aussichtsturm, der auch als Leuchtturm fungiert und von dem aus man eine tolle Aussicht hat. Auf Enoshimas Südseite gibt es Klippen, die steil in Richtung des Ozeans abfallen und nur vom Gipfel des Hügels erreicht werden können. Die Klippen flachen direkt an der Wasserlinie ab und bilden breite Steinplatten. Hier findet man bei Ebbe viele Sonnenanbeter und Angler. Außerdem gibt es hier verschiedene Höhlen, die man besichtigen kann.

Enoshima ist vor allem berühmt für die Sonnenuntergänge, die man hier erleben kann und die Sicht auf den Berg Fuji, sofern es das Wetter zulasst. Außerdem sind die Strände entlang des Festlandes ein beliebtes Ausflugsziel zum Schwimmen oder Surfen.

Die Insel kann von verschiedenen Orten erreicht werden. Von Ofuna kommt man mit der Shonan Monorail zum Bahnhof Shonan Enoshima. Aus Kamakura kann man mit der Linie Enoden zum Bahnhof Enoshima fahren. Ofuna sowie Kamakura sind aus Zentral-Tokyo (Shinjuku oder Shinagawa) über Yokohama aus zu erreichen. Eine weitere Möglichkeit wäre die Odakyu Linie, die am Bahnhof Katase Enoshima hält.

Informationen

Adresse: Fujisawa, Kanagawa 251-0036 (Karte)

Öffnungszeiten: ganzjährig geöffnet

Preis: freier Eintritt

Sonstiges:

  • Touristeninformation
  • öffentliche Toiletten
  • Restaurants und Cafés

Webseite (offizielle Webseite des Kanagawa Prefectural Government)

Warayakiya in Roppongi

Roppongi in Tokyo ist vor allem als Ausgehviertel bekannt, aber hier findet man im Warayakiya auch erstklassige Küche aus der Präfektur Kochi.

Das Warayakiya in Roppongi ist ein japanisches Izakaya. Generell wird der Begriff sehr gerne mit „Kneipe“ übersetzt, auch wenn dies nicht ganz zutrifft und den Izakaya einen Ruf gibt, den sie nicht unbedingt verdienen. Zwar wird in Izakaya grundsätzlich eine große Auswahl an Alkohol angeboten und die Speisen sehr oft als Beilagen serviert, aber die Bandbreite an unterschiedlichen Izakaya ist sehr groß.

So sind sie keinesfalls allesamt schmuddelig oder Orte, an denen man sich vor allem betrinken möchte. Viel mehr geht es um ein geselliges Beisammensein mit Freund*innen oder Arbeitskolleg*innen. Das Warayakiya in Roppongi ist ein sehr edles und eher hochpreisiges Izakaya mit hochwertigen Spirituosen und traditionellen Gerichten aus der Präfektur Kochi.

Gerichte werden hier auf offener Flamme zubereitet.
Gerichte werden hier auf offener Flamme zubereitet. Foto: Nicole Kirchmeyr

Ambiente im Warayakiya

Schon die Fassade des Restaurants versetzt Besucher*innen in eine andere Zeit. Das traditionelle Gebäude fällt inmitten von modernen Bauten in Tokyos Stadtteil Roppongi durchaus auf und man kann über die kleine Veranda ins Innere sehen. Das Izakaya ist sehr klein, bietet aber unterschiedliche Plätze an: So findet man einerseits traditionelle Tatami Matten an der Seite, die zur Veranda hinausgeht. Auf dem Boden sitzen muss man hier allerdings dennoch nicht, denn unter den Tischen gibt es Vertiefungen, sodass man wie auf einer Bank sitzen kann.

Das Izakaya von Außen.
Das Izakaya von Außen. Foto: Nicole Kirchmeyr

Daneben gibt es einige klassische Sitzmöglichkeiten im Inneren mit Bänken und Tischen, die je etwa vier Personen Platz bieten. Als dritte Möglichkeit kann man an der langen Theke sitzen. Dies hat den Vorteil, dass man so direkten Blick auf die Küche hat und zusehen kann, wie die Köch*innen die Speisen über offenem Feuer zubereiten.

Das Ambiente wirkt sehr traditionell und hochwertig, mit dunklem Holz, dem riesigen Grill im Zentrum des Raumes und farbenfroh angezogenem, freundlichem Personal. Die Kleidung der Angestellten erinnert nämlich an die bunten Kostüme, die Menschen beim Yosakoi tragen, einem beliebten traditionell japanischen Tanz, der seinen Ursprung ebenfalls in der Präfektur Kochi hat. Die dazu traditionell gespielte Musik hört man leise und unaufdringlich im Hintergrund, wenn man das Warayakiya betritt.

Menü im Warayakiya

Das Lokal bietet auch eine englische Speisekarte an. Allgemein ist die Karte sehr überschaubar und beschränkt sich vor allem auf klassische, meisterhaft angerichtete Speisen aus Kochi. Die besondere Empfehlung ist Katsuo Tataki, das bekannteste Gericht aus Kochi. Dabei wird der Katsuo (auch bekannt als Bonito Fisch) über offenem Feuer von allen Seiten scharf angebraten, bleibt aber innen noch roh.

Die Spezialität im Warayakiya: Katsuo Tataki.
Die Spezialität im Warayakiya: Katsuo Tataki. Foto: Nicole Kirchmeyr

Um den Geschmack nicht zu verfälschen, wird er nicht mit Sojasoße serviert, sondern kommt mit fein geschnittenen Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer und grobem Salz daher. Somit kann man sich den Fisch nach eigenem Geschmack würzen. Er wird auf einem Holzbrett angerichtet und ist in zwei Größen verfügbar. Übrigens muss hier nicht jede Person ein eigenes Gericht bestellen, man kann sich auch den Katsuo oder alle anderen Speisen teilen. Dafür muss man hier eine „Table Charge“ von ¥500 pro Person (etwa 3,85 Euro) entrichten, wie es in vielen Izakaya üblich ist. Dafür erhält man eine kleine Vorspeise, in der Regel saisonales Gemüse mit kleinen Dips aus der Region Kochi.

Zudem findet man auf der Karte Kleinigkeiten wie gegrillter Spargel, Süßkartoffelpommes, Tamagoyaki (eine Art Eierrolle) und frittierte Katsuo Bällchen. Wer keinen Fisch mag, kann sich auch über auf dem Grill zubereitetes Wagyu Rind freuen. Einziger deutlicher Wermutstropfen ist, dass hier manchmal ein Gericht mit Walfleisch angeboten wird, das man aus ethischen Gründen grundsätzlich nicht bestellen sollte. Leider fehlt hierfür in Japan vielfach das Bewusstsein und man sollte keinesfalls aus Neugierde derartige Speisen bestellen. Insgesamt ist das Speisenangebot im Warayakiya kompakt und übersichtlich, mit dem Fokus auf die Qualität der Zutaten.

Für die Table Charge erhält man saisonales Gemüse mit Dips.
Für die Table Charge erhält man saisonales Gemüse mit Dips. Foto: Nicole Kirchmeyr

Auch die Getränkekarte ist übersichtlich und bietet hochwertige japanische Spirituosen an, ebenso wie Bier und sogenannte „Sour“ Mischgetränke, dazu auch nicht alkoholische Getränke. Hervorzuheben ist der „Yuzu-Sour“, ein spritziges Mischgetränk mit wenig Alkohol und der japanischen Zitrusfrucht. Hier findet sich eine Übersicht der gängigen Gerichte und Getränke.

Mehr Informationen

Unter der Woche hat das Izakaya täglich von 11:30 bis 14:00 Uhr geöffnet, abends dann erneut von 17:30 bis 23:00 Uhr. Am Wochenende hat es nur abends auf. Freitag und Samstag von 17:00 bis 01:00 Uhr, Sonntag von 17:00 bis 22:00 Uhr.

Es befindet sich nur etwa 3 Minuten fußläufig von der Station Roppongi (Ausgang Nr. 3) entfernt. Gerade abends kann es sein, dass das Restaurant recht voll ist, sodass es sich durchaus lohnt, vorab zu reservieren. Das Warayakiya besitzt in Tokyo noch zwei weitere Filialen mit gleichem Angebot in Shinjuku und Shinagawa.

Wer auf der Suche nach hochwertigem japanischen Essen in einem entspannten und authentischen Ambiente ist, der wird hier auf jeden Fall fündig. Hier finden sich weitere Informationen zur regionalen Küche in Shikoku, zu der auch Kochi zählt.

 

Kumano Nachi Taisha

Der Kumano Nachi Taisha ist einer der drei Kumano Schreine und befindet sich in der Nähe der Stadt Nachikatsuura an der östlichen Küste der Präfektur Wakayama. Der Schrein ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Kumano Kodo und beherbergt den berühmten Nachi Wasserfall.

Der Shinto Schrein Kumano Nachi Taisha befindet sich auf halber Höhe des Berges Nachi. Es hat seinen religiösen Ursprung in der traditionellen Naturverehrung des Nachi Wasserfalls. Zudem ist der Kumano Nachi Taisha eines der Hauptziele der Kumano Kodo Pilgerroute.

Die Region Kumano ist bekannt für die Verschmelzung buddhistischer und shintoistischer Einflüsse, die hier harmonisches im Einklang sind. Der Kumano Nachi Taisha Schrein ist Teil eines großen Komplexes benachbarter religiöser Stätten, die diese Harmonie zeigen. In der Nähe befindet sich zum Beispiel der buddhistische Tempel Seigantoji, der über die dreistöckige Sanjudo Pagode verfügt.

Im Hintergrund des Geländes befindet sich der Nachi Wasserfall (jap.: 那智滝, Nachi no Taki), welcher als berühmtester Wasserfall Japans gilt. Er ist mit einer Höhe vom 133 Metern zugleich Japans höchster ununterbrochenen Wasserfall. Die Sanjudo Pagode und der Nachi Wasserfall im Hintergrund sind eines der beliebtesten Fotomotive der Region.

Es fährt ein Bus von Kii-Katsuura bzw. Shinguu aus bis zum Eingang des Schreins. Dieser hält an den Stationen „Daimon-zaka“, „Taki-mae“ und „Nachi-san“. Wer zu Fuß zum Tempel laufen möchte, kann dies über die Daimonzaka, eine 600 Meter lange Kopfsteinpflastertreppe mit 267 Stufen, tun. Sie ist Teil der Kumano Kodo Pilgerroute und führt von der Haltestelle „Daimonzaka“ bis zum Kumano Nachi Taisha hinauf.

Informationen

Adresse: 1 Nachisan, Nachikatsuura, Higashimuro District, Wakayama 649-5301 (Karte)

Öffnungszeiten:

Schreingelände durchgehend geöffnet

Kumano Nachi Taisha Schatzhalle: täglich 08:00 – 16:00 Uhr

Seigantoji Tempel: täglich 08:30 – 16:00 Uhr

Nachi Wasserfall Aussichtsplattform: täglich 07:00 – 17:00 Uhr

Preis: 

freier Eintritt zum Schrein- sowie Tempelgelände

Kumano Nachi Taisha Schatzhalle: ¥300

Nachi Wasserfall Aussichtsplattform: ¥300

Sonstiges:

  • Touristeninformation
  • Parkmöglichkeiten
  • Toiletten
  • Restaurants und Cafés in der Umgebung
  • Übernachtungsmöglichkeiten

Webseite

Die Katzeninsel Tashirojima

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Die Katzeninsel Tashirojima befindet sich in der Präfektur Miyagi nahe der Stadt Ishinomaki. In der Nähe der Küste leben mehrere hundert Katzen, während die Bevölkerung der Insel um einiges geringer ausfällt.

Katzeninseln gibt es in Japan verschiedene, eine davon befindet sich in Miyagi und besticht vor allem durch die dortigen Unterkünfte in Katzenform. Ursprünglich wurden die dortigen Katzen zur Schädlingsbekämpfung in den Seidenraupenfarmen der Insel eingesetzt, doch die Zahl der Fellnasen hat sich im Laufe der Zeit stark erhöht. Heute sind sie die Helden der Katzeninsel und es gibt sogar ganz besondere Übernachtungsmöglichkeiten.

Der Katzenschrein

Der Fischfang ist seit langem ein wichtiger Wirtschaftszweig der Katzeninsel Tashirojima. Die Fischer, die auf der Insel arbeiten, pflegen und schützen seit jeher die halbwilden Katzen. Dies ist tief verwurzelt in dem Glauben, dass die Katzen Glück bringen.

Aus diesem Grund erbauten sie auch den Katzenschrein, der auf Japanisch „Neko Jinja“ genannt wird. Dieser kleine Schrein befindet sich in der Mitte der Katzeninsel, etwa auf halbem Weg zwischen den Dörfern Odomari und Nitoda, und man kann ihn nach einer kleinen Wanderung erreichen.

Der Schrein wurde dort vor vielen Jahren von den Fischern als Entschuldigung an die Katzen errichtet: Eines Tages, als sie ihre Netze zum Fischen vorbereiteten, löste sich ein Felsen und tötete aus Versehen eine der Katzen. Die Fischer empfanden so viel Trauer, dass sie die Katze in einem kleinen Schrein beisetzten. Menschen, welche heutzutage den Schrein besuchen, bringen nach japanischer Tradition kleine Opfergaben für die Katze mit.

Katzeninsel Tashirojima Miyagi
Der Katzenschrein (Foto: Brian Takahashi, JT)

„Manga Island“

Ein weiterer sehenswerter Teil der Insel heißt „Manga Island“. Dies ist ein besonderer Bereich, in dem man übernachten kann. Obwohl die Katzeninsel Tashirojima einige Ryokan (japanische Unterkünfte) bietet, lohnt sich eine Übernachtung hier, denn es gibt ganz besondere Häuser in Katzenform. Diese Häuser beherbergen Kunstwerke von berühmten Manga-Künstler*innen wie Ishinomori Shotaro, Chiba Tetsuya und Kimura Naomi.

Davon gibt es insgesamt fünf Stück, die allesamt eine Küche, eine Toilette und ein Bad haben. Zudem gibt es ebenso einen großen Campingplatz für Besucher*innen der Katzeninsel. Dort versammeln sich die Katzen meistens, sobald ein neues Boot angelegt hat. Viele Leute bringen Leckerlis, Spielzeug und sogar Katzenminze mit, um dort mit den Katzen zu spielen.

Die ganze Anlage ist von Juni bis Oktober geöffnet (dienstags geschlossen, bzw. montags, wenn der Dienstag ein Feiertag ist) und man muss mindestens zwei Wochen im Voraus reservieren. Die ganz genauen Öffnungsdaten variieren je nach Jahr. Informationen findest du auf der offiziellen japanischen Webseite.

Katzeninsel Tashirojima Miyagi
Katzen-Häuser (Foto: Brian Takahashi, JT)

Wichtige Informationen

Die Fährboote halten an den beiden besiedelten Gebieten der Katzeninsel: einem kleinen Dorf am Odomari-Hafen im Norden und einem größeren Dorf am Nitoda-Hafen im Süden. Zwischen den beiden Dörfern gibt es mehrere kleine Straßen und Wanderwege, die man entdecken kann. Die Katzen auf Tashirojima sind vor allem in der Gegend um den Hafen von Nitoda anzutreffen.

Auf der gesamten Katzeninsel gibt es nicht sehr viele touristische Einrichtungen. Generell findet man eine kleine Anzahl von Minshuku Unterkünften rund um den Nitoda-Hafen. Allerdings gibt es keine Restaurants und nur wenige Geschäfte. Entlang der Uferpromenade von Nitoda findet man einen Getränkeautomaten und eine öffentliche Toilette.

Da man auf der Insel selbst keinen Müll entsorgen kann, muss dieser beim Verlassen wieder mitgenommen werden. Daher empfiehlt es sich, eine eigene Mülltüte mitzubringen.

Für Wanderer bieten sich zahlreiche Möglichkeiten und eine morgendliche Wanderung um die Katzeninsel Tashirojima ist besonders schön. Man kann zudem die ganze Insel an einem Tag zwischen der ersten und letzten Fähre ablaufen.

Anfahrt

Um zu dieser kleinen Insel zu gelangen muss man zunächst die Senseki Linie in Sendai nehmen, falls man sich nicht bereits in Ishinomaki befindet. Danach geht es weiter mit dem Zug bis zur Haltestelle Ishinomaki. Wenn man nur einen Tagestrip unternimmt, sollte man den Bus zur Fähre bereits um 08:30 Uhr nehmen. Man hat etwa 10-15 Minuten Zeit, um aus dem Bus auszusteigen, ein Ticket für die Fähre zu kaufen und an Bord der Fähre zu gehen.

Der nächste Bus fährt erst um 11:30 Uhr. Darin besteht allerdings ein Problem. Der Bus braucht 20 Minuten zur Fähre und die Fähre braucht eine weitere Stunde bis zur Insel. Die letzte Fähre von der Katzeninsel geht um 15:30 Uhr. Das heißt, wenn man den Bus um 8:30 Uhr verpasst, den nächsten nimmt und schließlich auf der Insel ankommt, hat man nur noch etwa zwei Stunden, bis man wieder die Fähre zurück nach Ishinomaki nehmen muss. Dies sollte man also auf jeden Fall beachten.

Katzeninsel Tashirojima Miyagi
Katzen gibt es überall auf der Insel (Foto: Brian Takahashi, JT)
Insgesamt ist der Besuch der Katzeninsel Tashirojima in der Tohoku Region ein großartiges Erlebnis und man kann sogar mit ein paar süßen Katzen spielen. Wem das noch nicht genug ist, der sollte in Nara vorbeischauen, wo Todai-ji, Hirsche und Gärten geboten werden und man bei der Gelegenheit nicht nur Katzen, sondern sogar Hirsche streicheln kann.

Gunkanjima

Gunkanjima ist eine verlassene Insel vor der Küste der Präfektur Nagasaki auf Japans Hauptinsel Kyushu. Sie ist nur 6,5 Hektar groß und heißt eigentlich Hashima. Die Insel ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes und für ihre verlassenen Industrieruinen und ihre unverwechselbaren Ufermauern bekannt.

Hashima liegt prominent etwa 20 Kilometer vom Hafen von Nagasaki entfernt. Die Insel ist nur 480 Meter lang und 160 Meter breit und auf ihr befinden sich viele alte Industriegebäude, die die Insel aus der Ferne aussehen lassen wie ein Schiff. Aufgrund ihres Erscheinungsbildes wird sie auch Gunkanjima (jap.: 軍艦島, zu Deutsch: Kriegsschiffinsel) genannt.

1870 wurde auf Gunkanjima Kohle im kleinen Rahmen abgebaut. Als die Produktion 1890 mit der Übernahme der Leitung durch die Firma Mitsubishi zunahm, wurden große Wohn- und Industriegebäude sowie hohe Ufermauern errichtet. Auf der Insel lebten ca. 5.000 Menschen, darunter die Manager der Minen, Arbeiter und deren Familien. Neben den Kohleminen gab es auch Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und sogar ein Krankenhaus. Seit der Schließung der Mine im Jahr 1974 ist die Insel unbewohnt.

Seit 2009 werden Touren auf die Insel angeboten und ist bei Touristen sehr beliebt. Das einzigartige Landschaftsbild erinnert an eine Szene aus einem dystopischen Film und diente sogar als Drehort für Kinofilme wie „James Bond: Skyfall“. Es gibt mehrere Anbieter für Bootstouren von Nagasaki aus. Diese verkehren mehrmals am Tag. In der Regel hat man bei einer solchen Tour ca. eine Stunde Aufenthalt auf Gunkanjima, sowie die ca. 50 minütige Bootsfahrt, bei der man die Naturlandschaft entlang der Küste Nagasakis genießen kann.

Informationen

Adresse: Hashima, Takashimamachi, Nagasaki, 851-1315 (Karte)

Öffnungszeiten:

ganzjährig (es kann aufgrund der Wetterverhältnisse vorkommen, dass eine Überfahrt zur Insel nicht möglich ist)

Preis: 

Nutzungsgebühr für die Einrichtungen auf Gunkanjima: ¥300

Tourpreis (variiert je nach Anbieter): zwischen ¥3.500 und ¥4.500

Sonstiges:

  • Toiletten
  • Aussichtsplattform

Webseite

Virtuelle Tour: Die Ama Taucherinnen von Mie

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Die Kultur der Ama Taucherinnen in Japan ist tief mit der Tradition des Landes verbunden und kann im Rahmen einer virtuellen Tour erlebt werden.

In der Präfektur Mie findet man noch heute viele Frauen, die dieser traditionellen Tätigkeit nachgehen. Gerade hier spielten die Taucherinnen auch bei der Perlenzucht in Japan eine große Rolle, denn sie sammelten die Muscheln und brachten sie beispielsweise bei Sturm in Sicherheit. Die virtuelle Tour zeigt einen besonderen Einblick in das Leben der Frauen.

Ama Taucherinnen in Japan – eine uralte Kultur

Ama (jap. 海女) bedeutet wörtlich etwa so viel wie „Meeresfrauen“ und bezeichnet die meist weiblichen japanischen Apnoe Taucherinnen. Angeblich geht die Tradition der Ama Taucherinnen mehr als 2000 Jahre zurück. Es gibt Aufzeichnungen aus der Heian Zeit (794 – 1184), in der die Frauen vor allem nach den kostbaren Abalonen (Meeresschnecken) tauchten, die von Fürsten und auch von Tempeln besonders begehrt wurden. Ursprünglich tauchten die Ama nur mit einem Lendenschurz bedeckt, heute tragen die meisten von ihnen Neoprenanzüge und darüber weiße Kleidung, welche Haie abschrecken soll.  Traditionell wird noch heute ein weißes Kopftuch getragen.

Ama Taucherinnen - noch heute mit traditionellem Kopftuch.
Ama Taucherinnen – noch heute mit traditionellem Kopftuch. Foto: Geoff Day

Die Frauen tauchen in den Küstenregionen ohne technische Hilfsmittel in bis zu 20 Metern Tiefe und sammeln dabei vor allem Meeresschnecken, Muscheln und Seeigel. Sie können dabei mehr als eine Minute unter Wasser bleiben und benutzen eine besondere Atemtechnik, die sich durch das pfeifende Ausatmen hervorhebt, das typisch für die Ama Taucherinnen ist. Die Mädchen beginnen im Alter von etwa 12 Jahren mit dem Training und führen die Tätigkeiten meist bis ins hohe Alter hin aus, sodass auch Frauen mit 70 Jahren noch tauchen.

Da die Arbeit sehr anstrengend und teilweise gefährlich ist, gibt es heute in ganz Japan nur mehr etwa 2000 Ama Taucherinnen. Mitunter liegt das auch daran, dass die natürlichen Bestände der Meeresfrüchte an den Küsten zurückgehen und vielfach gerade die Abalonen heute aus Zuchtbetrieben gewonnen werden.

Die Ama Taucherinnen in Mie

In der Präfektur Mie spielen die Ama Taucherinnen eine besondere Rolle, denn hier tauchen sie nicht nur nach Meeresfrüchten, sondern sind auch entscheidend an der Geschichte der Perlenzucht in Japan beteiligt gewesen. Denn Kokichi Mikimoto gelang es hier in Mie als erstes, eine vollrunde Zuchtperle zu erschaffen. Die Ama Taucherinnen waren hier maßgeblich beteiligt, da sie die für die Zucht notwendigen Austern Muscheln zunächst aus dem Meer holten und anschließend wieder aussetzten. Zudem wurden sie bei schlechtem Wetter von den Frauen eingesammelt und in Sicherheit gebracht. Dadurch wuchs gerade in dieser Zeit die Nachfrage nach den Taucherinnen.

Die virtuelle Tour zeigt den Ort Hachiman Kamado in Mie, wo die Ama Taucherinnen noch heute aktiv sind und ihre Jahrhunderte alten Traditionen leben und weitergeben.

Es wird nach verschiedenen Meeresfrüchten getaucht.
Es wird nach verschiedenen Meeresfrüchten getaucht. Foto: Geoff Day

Programm der virtuellen Tour

Die virtuelle Tour ist kostenlos und erfolgt in Zusammenarbeit mit Eat! Meet! Japan über den Youtube Kanal von Japan Travel. Sie findet in englischer Sprache statt.

Das Live Event findet am Samstag, den 11. Dezember 2021 um 5:00 Uhr deutscher Zeit (13:00 Uhr japanischer Zeit) statt. Die Aufnahme bleibt auch nach dem Event weiter verfügbar und kann nachträglich angesehen werden.

Hier geht es zum Event/ Replay.

05:00 – Begrüßung und Start in Hachiman Kamado
05:05 – Tour durch die Ama Hütten und die Matoya Bucht
05:15 – Geschichte der Ama
05:30 – Einführung: Meeresfrüchte der Region
05:40 – Zubereitung der Meeresfrüchte nach traditioneller Art
05:50 – Verabschiedung, Q&A

Die Gastgeber

Die virtuelle Tour findet in Zusammenarbeit mit Eat! Meet! Japan statt. Dabei handelt es sich um ein Projekt, das in ganz Japan besondere kulinarische Erlebnisse fördern möchte. Das Projekt wird vom Ministerium für Land- und Forstwirtschaft und Fischerei (MAFF) unterstützt und soll auch Touristen die Vielfalt der japanischen Küche nahebringen. Mehr Informationen finden sich auf dem Youtube Kanal von Eat! Meet! Japan.

Die Meeresfrüchte werden traditionell gegrillt.
Die Meeresfrüchte werden traditionell gegrillt. Foto: Geoff Day

Wer diese besondere Seite von Japan erleben und dazu noch viel über lokale Küche erfahren möchte – und das ganz einfach von Zuhause aus – der sollte bei dieser virtuellen Tour vorbeisehen. Alle, die sich allgemein für solche Touren interessieren, finden hier Informationen zur virtuellen Tour im Fischerdorf Ine und zur virtuellen Tour durch die lokale Küche der Präfektur Mie.

Berg Daisen

Der Berg Daisen ist ein Vulkan und befindet sich am westlichen Ende der Präfektur Tottori. Er ist Teil des Daisen Oki Nationalparks und steht auf der Liste der 100 berühmten Berge Japans.

Der Berg Daisen (jap.: 大山) besteht aus mehreren Gipfeln und mit dem Misen Gipfel (1.729 Meter) ist er der höchste in der Region Chugoku. Vom Gipfel aus bieten sich atemberaubenden Blicke auf die umliegende Landschaft. Es führen verschiedene Wanderwege auf die Gipfel, die im Sommer bewandert werden können. Im Winter ist es möglich, an den Hängen Ski zu fahren.

Entlang der Wege befinden sich Attraktionen wie der Daisenji Tempel, dessen Gebäude entlang des bewaldeten Hangs verteilt sind und der Ogamiyama Schrein. Der Berg gilt auch als heiliger Berg und war bis zur Meiji-Restauration für Besucher*innen gesperrt. Aus diesem Grund verfügt er heute noch über viel unberührte Landschaft, was ihn zu einem der beliebtesten Berge der Region macht.

Am besten ist der Berg aus der Küstenstadt Yonago, welche die zweitgrößte Stadt Tottoris ist, zu erreichen. Von Yonago aus fahren Busse zum Daisenji Tempel, von wo die verschiedene Wanderrouten starten. Am und auf dem Berg gibt es verschiedene Berghütten, Restaurant und Onsen.

Informationen

Adresse: Daisen, Saihaku District, Tottori 689-3318 (Karte)

Öffnungszeiten: durchgehend geöffnet

Preis: freier Eintritt

Sonstiges:

  • Parkmöglichkeiten
  • Informationszentrum
  • Toiletten

Webseite

10 skurrile Feiertage in Japan

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Japan hat neben ganz gewöhnlichen Feiertagen auch viele außergewöhnliche Anlässe, von denen sich hier die 10 skurrilsten Feiertage in Japan finden.

Japan hat viele Feiertage, die eng mit der interessanten Kultur des Landes verbunden sind. Dazu gehören nationale Feiertage wie der Kindertag (jap.: こどもの日, Kodomo no Hi) am 5. Mai, bei dem im ganzen Land koinobori, karpfenförmige Windhosen, aufgehängt werden, und andere besondere Tage wie der religiöse Puppentag (jap.: 雛祭り, Hinamatsuri). Neben diesen gibt es aber auch viele skurrile Feiertage in Japan, an denen aus verschiedensten Gründen sehr alltägliche Sachen gefeiert werden.

Diese eigentümlichen Feiertage sind in Japan weit verbreitet und spiegeln dabei die verspielte Seite des Landes wider. Sie werden auch kinenbi (Jap.: 記念日) genannt, was sowohl Feiertag, als auch Jubiläum oder Gedenktag bedeuten kann. Die meisten von ihnen sind ein Produkt von goroawase (jap.: 語呂合わせ), einer Form von Wortspielen in der japanischen Sprache. Die meisten Wortspiele gehen auf die Lesung der Kanji für Zahlen ein. Je nach Kontext kann das jeweilige Kanji für eine Zahl unterschiedlich gelesen werden. Aus diesen verschiedenen Lesarten machen Japaner oft Wortspiele, die den Ursprung des Feiertages darstellen können.

Nachfolgend werden 10 dieser skurrilen Feiertage in Japan vorgestellt.

5. Januar: Ichigo no Hi

10 skurrile Feiertage in Japan: ichigo no hi
Der ichigo no hi ist der Tag der Erdbeere (Foto: Artur Rutkowski / Unsplash)

Das Jahr fängt süß an: Am 5. Januar wird der Erdbeertag (jap.: いちごの日, Ichigo no Hi) gefeiert. Das japanische Wort für Erdbeere ist ichigo. Einzeln kann das Wort ichi auch als „eins“ und das Wort go auch als „fünf“ gelesen werden, weshalb man den Erdbeertag am 5. Januar feiert.

Die beste Zeit, um japanische Erdbeeren zu genießen, ist je nach Anbauregion von Ende März bis Juni, da zu dieser Zeit die besten klimatischen Bedingungen herrschen, um die reifen Früchte von den Feldern zu ernten. Von Dezember bis April werden Erdbeeren in Gewächshäusern gezüchtet, weshalb man auch im Winter japanische Erdbeeren genießen kann. An diesem Tag werden speziell für den ichigo no hi verschiedenste Erdbeerprodukte, die von frischen Früchten, über Torten und Kuchen bis hin zu Süßigkeiten reichen, verkauft.

22. Februar: Neko no Hi

10 skurrile Feiertage in Japan: neko no hi
In Japan feiert man am neko no hi die niedlichen Tiere (Foto: The Lucky Neko / Unsplash)

In Japan sind Katzen nicht nur beliebte Haustiere, die süßen Tiere haben sogar ihren eigenen Feiertag. Das Wort Katze auf Japanisch heißt neko (jap.: 猫). Die Zahl 2 wird als ni gelesen. Soweit haben die Worte nicht viel miteinander zu tun, aber manchmal wird zwei auch als nya (jap.: ニャー) gelesen. Diesen Ausdruck benutzen Kinder oft, um eine Katze nachzumachen. Es bedeutet soviel wie „Miau“. Nya nya nya, dreimal die zwei, da bietet sich der 22. Feburar als Katzentag natürlich bestens an.

Katzen sind übrigens nicht nur als Haustiere in Japan beliebt. In der japanischen Folklore haben Katzen Schutzkräfte und symbolisieren Glück. Einer Legende nach wurde ein Feudalherrn mit einer „Komm her“-Geste einer streunenden Katze angelockt, die ihn vor einem Blitzschlag bewahrte. Seither gelten sie als Glücksbringer. Heute gibt es in Japan viele „Manekineko“-Statuen (jap.: 招き猫, winkende Katze), die Glück bringen oder Kunden anziehen sollen. Ihnen gewidmet ist auch der Gotokuji Tempel in Tokyo. Aufgrund der kawaii-Kultur in Japan dienen Katzen auch oft als Maskottchen oder Werbefigur, wie beispielsweise Hello Kitty.

27. Februar: Pokémon Tag

10 skurrile Feiertage in Japan: pokemon
Pokémon ist weltweit beliebt und hat seinen eigenen skurrilen Tag (Foto: Branden Skeli / Unsplash)

Vom Datum und Ursprung her ist der Pokémon Tag (jap.: ポケモンの日, pokémon no hi oder ポケモンデー, pokémon day) weniger skurril als andere Feiertage, dafür aber nicht weniger niedlich. Am 27. Februar 1996 wurde die ursprüngliche japanische Version von Pokémon Rot und Blau veröffentlicht. Seither ist das Pokémon-Imperium gewachsen und erfreut sich internationaler Beliebtheit. Der Pokémon Tag wird weltweit gefeiert und es gibt spezielle Events, die den Tag zelebrieren.

Das ursprüngliche Spiel Pokémon hat sich in verschiedene Richtungen weiterentwickelt und neben dem Nintendo- sowie Kartenspiel gibt es eine Fernsehserie, mehrere Filme und unzählige Charakter-Merchandise-Produkte. Auf der offiziellen Webseite wird über Neuerscheinung, Produkte und auch die speziellen Events zum Pokémon Day informiert. Wer als Pokémon-Fan nach Japan reist, sollte auch das Pokémon Center Shibuya oder das Pokémon Café Nihonbashi in Tokyo besuchen.

9. März: Arigato no Hi

10 skurrile Feiertage in Japan: Thank you
10 skurrile Feiertage in Japan: Thank you (Foto: Alexas_Fotos / Unsplash)

Das Wort arigato (jap.: ありがとう) bedeutet Danke. Der 9. März ist also ein Tag, an dem man seine Dankbarkeit zeigen sollte. Wieso aber der 9. März? In Japan gibt es drei Schriftarten, eine davon ist katakana, die benutzt wird, um Wörter aus dem Ausland zu schreiben. Das englische „Thank You“ wird in Japanisch mit sankyu (jap.: サンキュー) umschrieben. Einzeln liest man die Bestandteile des Wörter san und kyu, was gleichzeitig die Lesung der Zahlen 3 und 9 ist.

Neben den beiden oben genannten Arten, Danke auf Japanisch zu sagen, gibt es noch weitere. Arigato (jap.: ありがとう) ist ein einfaches „Danke“. Möchte man „Vielen Dank“ sagen, kann man das Wort domo vor das arigato setzen (jap.: どうもありがとう, domo arigato). Im Japanischen gibt es zudem mehrere Höflichkeitsformen. Wer höflich „Danke“ sagen möchten, kann arigato gozaimasu (jap.: ありがとうございます) verwenden. Wenn man sich für Sachen in der Vergangenheit bedanken möchten, benutzt man arigato gozaimashita (jap.: ありがとうございました). Egal welche Art man benutzt, an diesem Tag hat man die Möglichkeit, sich bei einem lieben Menschen zu bedanken.

10. Juli: Natto no Hi

Natto (jap.: 納豆) sind fermentierte Sojabohnen und eine beliebte japanische Speise. Die Wahl des Datums für den Natto no Hi kommt ebenfalls von der Wortzusammensetzung. Der Wortteil na kommt von nana, einer Leseart für das japanische Wort „sieben“ und das to kommt vom Wort „zehn“, weshalb man diesen skurrilen Feiertag am 10. Juli feiert.

Fermentierte Produkte und vor allem Natto sollen sehr gesund sein, weshalb sie auch als „Superfood“ gelten. Natto haben jedoch einen sehr starken Geruch, einen intensiven Geschmack und eine klebrige Textur, weshalb sie entweder geliebt oder gehasst werden. Dennoch sind sie wichtiger Bestandteil der japanischen Küche und werden gerne mit Senf, Frühlingszwiebeln und Reis zum Frühstück gegessen. In Japan ist Natto besonders in den nordöstlichen Regionen Kanto, Tohoku und Hokkaido beliebt. Besonders die Gegend um Mito in der Präfektur Ibaraki ist bekannt für Natto.

25. September: 10-Yen-Curry-Tag

10 skurrile Feiertage in Japan: japaniches Curry
Traditionell japanisches Curry ist ein beliebtes Gericht der japanischen Küche  (Foto: Laura Scibetta)

Dieser skurrile Feiertag geht auf die Geschichte des Restaurants Hibiya Matsumotoro (jap.: 日比谷松本楼) zurück. Das Restaurant befindet sich im Hibiya Park in Tokyo und wurde 1903 eröffnet. Seither kann man dort traditionell japanisches Curry genießen. Es war bei Japaner*innen wie auch ausländischen Gästen gleichermaßen beliebt. Im Jahr 1971 wurde das Restaurant jedoch durch Brandstiftung zerstört. Mithilfe der großen Fangemeinde wurde es nur zwei Jahre später wiedereröffnet. Als Dankeschön wurde zur Wiedereröffnung am 25.09.1973 der 10-Yen-Curry-Tag gefeiert. Kunden konnten an diesem Tag Curry für ¥10 (weniger als 10 Cent) bekommen.

Seither wird diese Tradition beibehalten. Jährlich am 25. September wird der Tag im Rahmen einer Wohltätigkeitsveranstaltung zelebriert und der Erlös geht an Unicef. Das Event beginnt um 11 Uhr und das Curry ist für die ersten 1.500 Kunden zum reduzierten Preis erhältlich. Das Restaurants Matsumotoro befindet sich im Hibiya Park im Stadtteil Chiyoda unweit des Kaiserpalasts und des Bahnhofs Tokyo.

2. Oktober: Tofu no Hi

10 skurrile Feiertage in Japan: Tofu no hi
Beliebter Bestandteil der japanischen Küche: Tofu (Foto: Sherman Kwan / Unsplash)

Tofu gilt als wesentlicher Bestandteil der Ernährung in einer Vielzahl unterschiedlicher Kulturen, insbesondere in der ostasiatischen und japanischen Küche. Tofu (jap.: 豆腐) wird aus Soja hergestellt und zu festen weißen Blöcken gepresst. Einzeln liest man die Bestandteile der Wörter to und fu, was den Lesungen der Zahlen 10 und 2 entspricht. Aus diesem Grund ist der 2. Oktober der Tofu-Tag in Japan.

Tofu ist schon lange ein fester Bestandteil der ostasiatischen Küche, gewann jedoch als Fleischersatz in der westlichen Küche in den 1960er Jahren an Beliebtheit. Nicht nur für diejenigen, die einen vegetarischen oder veganen Lebensstil führen möchten, sondern auch generell, ist Tofu eine gesunde Alternative geworden. Besonders beliebt ist Tofu, da er als kalorienarm gilt, aber relativ viel Protein und einen hohen Eisengehalt enthält. Es gibt viele verschiedene Tofu-Sorten und Texturkategorien.

Tofu kann auf vielfältige Weise zubereitet werden, und in Japan hat jede Provinz ihre eigene Art, Tofu individuell zuzubereiten. Auch die buddhistische Küche arbeitet viel mit Tofu und man kann traditionelle Gerichte zum Beispiel auf Koyasan in der Präfektur Wakayama probieren.

13. Oktober: Satsumaimo no Hi

10 skurrile Feiertage in Japan: satsumaimo no hi
Der Tag der Süßkartoffel – einer der seltsamen Feiertage in Japan (Foto: Laura Scibetta)

Der Satsumaimo no Hi (jap.: サツマイモの日) ist der Tag der Süßkartoffel in Japan. Der Ursprung dieses skurrilen Feiertages ist etwas schwieriger zu erklären. Im Jahr 1984 wurde in der Stadt Kawagoe in der Präfektur Saitama die „Kawagoe Friends of Sweetpotato“-Initiative gegründet. Diese machte es sich zur Aufgabe, das Image der Süßkartoffel zu verbessern. Zu diesem Zweck wurde der Satz „kuri yori umai jyusanri“ (jap.: 栗よりうまい十三里) als eine Art Slogan benutzt.

Das Wort kuri (栗) bedeutet Kastanie. Yori (より) bedeutet soviel wie „als“ oder „wie“ und das wort umai (うまい) steht für lecker oder köstlich. Jyusanri ist auf der einen Seite ein Pseudonym für Süßkartoffel, auf der anderen Seite kann es aber auch als jyusanri (十三里) verstanden werden. Jyu (十) ist eine Lesart der Zahl 10, san (三) eine Lesart der Zahl 3 und zusammen können sie auch als die Zahl 13 gelesen werden. Ri (里) ist eine japanische Längeneinheit. 1 ri entspricht ungefähr 3.927 Metern. Somit sind 13 ri ungefähr 52 Kilometer, was der Strecke zwischen Kawagoe und Zentral-Tokyo entspricht. Der Satz bedeutet also soviel wie „Genauso lecker wie eine Kastanie und 52 Kilometer von Tokyo entfernt“ und spielt damit auf die Süßkartoffel aus Kawagoe an.

Nun zur Datumswahl: Kuri kann auch als 9 ri(九里) und yori als 4 ri (四里) gelesen werden. Rechnet man 9+4 erhält man 13. Auch in jyusanri (十三里) steckt die Zahl 13. Der Oktober ist die Saison der Süßkartoffel, weshalb die „Kawagoe Friends of Sweetpotato“-Initiative den 13.10. zum Tag der Süßkartoffel in Japan machte.

Eine komplizierte Erklärung für einen der Feiertage in Japan, bei dem die Süßkartoffel gefeiert wird – so oder so ist sie aber sehr lecker!

1. November: Inu no Hi

Um fair zu bleiben, gibt es neben dem Katzentag auch den Hundetag (jap.: 犬の日). Er wurde angeblich von der Tierfutterindustrie ins Leben gerufen, in der Hoffnung, den Verkauf von Hundefutter anzukurbeln. Genau wie beim Katzentag auch, geht der Ursprung des Tages auf den Laut der Tiere zurück. Zu Deutsch ist der allbekannte Laut, den Hunde von sich geben „Wau“. In Japan wird dieser Laut mit wan (jap.: ワン) umschrieben. ワンワンワン, also wan wan wan, klingt wie dreimal die englische Zahl „one“ für eins, weshalb der Hundetag in Japan am 1.11. gefeiert wird.

In Japan gibt es übrigens sechs nihonken (jap.: 日本犬 ), japanische Hunderassen. Die bekanntesten unter ihnen sind der Shiba-Inu und der Akita-Inu, der auch als Hachiko bekannt ist. Den Namen verdankt die Hunderasse Japans wohl bekanntestem Hund Hachiko (jap.: ハチ公). Hachiko war ein japanischer Akita-Inu, der für seine Loyalität zu seinem Besitzer, dem Professor Hidesaburo Ueno, bekannt war. Die beiden lebten in Shibuya und Hachiko wartete jeden Tag am Bahnhof auf die Rückkehr seines Herrchens, selbst Jahre nach seinem Tod. Heute erinnern Filme, Bücher und die berühmte Hachiko Statue am Bahnhof in Shibuya an die bemerkenswerte Loyalität des Hundes.

Neben dem inu no hi (犬の日) gibt es einen weiteren inu no hi (戌の日). Dieser Tag basiert auf dem traditionellen japanischen Tierkreis-Kalender. Er ist ähnlich der Sternzeichen, die wir in Deutschland kennen und weist in einem 12-Jahres-Zyklus jeweils ein Tier einem Jahr zu. Dieser Zyklus kann runtergebrochen werden und in einem 12-Tage-Zyklus werden die Tiere verschiedenen Tagen zugeordnet. Unter den Tieren gibt es auch den Hund, welchem nachgesagt wird, besonders einfache und reibungslose Schwangerschaften zu haben. Aus diesem Grund gehen Frauen im fünften Monat ihrer Schwangerschaft am inu no hi (戌の日) zum Tempel oder Schrein und beten für eine gute Schwangerschaft. Es gibt mindestens zwei, manchmal sogar drei inu no hi (戌の日) pro Monat.

11. November: Pocky no Hi

10 skurrile Feiertage in Japan: Pocky no Hi
Eine beliebte japanische Süßigkeit: Pocky (Foto: Fabienne Machner / JT)

Der Pocky-Tag (Jap.: ポッキーの日) oder auch Pocky und Pretz Tag (jap.: ポッキー&プリッツの日, pocki to pretz no hi) ist eine Marketingstrategie des japanischen Lebensmittelkonzerns Glico und findet seit 1999 jedes Jahr am 11. November stattfindet. Der Tag feiert die Glico Produkte Pocky und Pretz, welche lange und dünne Keckssticks sind, die, wenn man vier von ihnen nebeneinander legt, als 11.11 gelesen werden können. Pocky und Pretz gibt es in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen und sie sind in Japan sehr beliebt. Das Wort „Pocky“ kommt von der japanischen Lautmalerei des Geräusches, das der Keks macht, wenn er zerbrochen wird. In Deutschland sind die Produkte als „Mikado“ bekannt.

Pocky wurde erstmal 1966 auf den Markt gebracht. Glico vermarktete die Sticks damals als „das weltweit erste stabförmige Schokoladenkonfekt“. Der Ursprung des Pocky Day geht auf eine Rivalität mit dem koreanischen Lebensmittelunternehmen Lotte zurück. Lotte hat die Idee des in Schokolade getauchten Sticks von Glico übernommen und ein eigenes, sehr ähnliches Produkt names Pepero hergestellt. Dieses kam sehr gut an und es begann der Trend, dass Schülerinnen in Korea am 11. November Pepero-Sticks austauschen, in der Hoffnung, so groß und dünn zu werden wie die Süßigkeit. Daraufhin rief Lotte den „Pepero Day“ in Lebens.

Der Erfinder der ursprünglichen Süßigkeit Glico war über den Erfolg und die Gewinne seines Konkurrenten natürlich nicht erfreut und begann daher, den 11. November als „Pocky Day“ zu bewerben. Zu diesem Zweck wurden Werbespots erstellt und Events veranstaltet. Glico beauftragte sogar das Popstar-Trio Sharehappi einen Tanz speziell für diese Werbekampagne zu kreieren. Die Werbung und der „Pocky Dance“ gingen viral und heute kennen sogar Grundschüler jede Bewegung des Tanzes auswendig. Durch diese und weitere Kampagnen und sogar einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde wurde Pocky landesweit berühmt und der 11. November zum Pocky no Hi und damit zu einem der seltsamsten Feiertage in Japan.

Extra: Emergency Day

10 skurrile Feiertage in Japan: Krankenwagen (kyukyusha)
Japan zeigt durch gleich zwei Feiertage Dankbarkeit für das Sicherheits- und Gesundheitssystem  (Foto: camilo jimenez / Unsplash)

Auch wenn die Liste der 10 skurrilen Feiertage in Japan nun voll wäre, soll ein Feiertag noch erwähnt sein. Japan ist ein Land, welches sehr stolz auf sein Sicherheits- und Gesundheitssystem ist. Um die Bevölkerung daran zu erinnern, besonders vorsichtig und dankbar dafür zu sein, gibt es gleich zwei Feiertage zu diesem Thema.

Am 10. Januar feiert man den „Emergency Day“ (jap.: ひゃくとうばんの日, hyakutoban no hi), der an die Notrufnummer 110 erinnert. Ein weiterer „Emergency Day“ ist der 09. September, der kyukyu no hi (jap.: 救急の日). Kyukyu (救急) ist das japanische Wort für Notfall und kyu eine Lesung der Zahl 9, weshalb am 9.09. ebenfalls Dankbarkeit für das Sicherheits- und Gesundheitssystem gezeigt werden sollte.

Wer an weiteren solcher Skurrilitäten interessiert ist, findet hier 10 bizarre Feste in Japan, die mindestens genauso ungewöhnlich sind, wie diese Feiertage in Japan.

Kujukushima

Die Kujukushima Inseln sind eine Inselgruppe an der Westküste der Hauptinsel Kyushu und gehören zur Präfektur Nagasaki. Die Inselgruppe ist Teil des Saikai Nationalpark bei Sasebo und verspricht atemberaubende Landschaften.

Der Name Kujukushima (Jap.: 九十九島) bedeutet wörtlich übersetzt 99 Inseln, jedoch gehören über 200 Inseln zu Kujukushima. Etwa 25 Kilometer vor der Sasebo-Bucht sind die Kujukushima Inseln in der tollen Naturlandschaft verstreut. Die Inseldichte hier ist die höchste in Japan und fast alle Inseln gehören zum Saikai Nationalpark.

Das Kujukushima Pearl Sea Resort bieten verschiedene Touren zu den Inseln an. Hier findet man außerdem verschiedene Einrichtungen wie ein Besucherzentrum und das Kujukushima Aquarium Umi Kirara. In der Nähe befinden sich zudem der Kujukushima Zoo & Botanical Garden Mori Kirara. Die Einrichtungen dienen dem Zweck, Kujukushima zu entdecken und über die vielseitige Tier- und Pflanzenwelt zu informieren. Daneben werden auch Aktivitäten wie beispielsweise Kajakfahren angeboten.

Kujukushima eignet sich dementsprechend nicht nur für Naturliebhaber. Die Landschaft kann das ganze Jahr über bewundert werden und speziell Fahrten zum Sonnenuntergang gelten als besonderes Highlight. Vom Bahnhof Sasebo fährt ein Bus zum Kujukushima Pearl Sea Resort.

Informationen

Adresse: Karte

Öffnungszeiten: ganzjährig

Preis: Preise variieren je nach angebotener Tour

Sonstiges:

  • Besucherzentrum
  • Toiletten
  • kostenpflichtiger Parkplatz
  • Restaurants und Cafés
  • Souvenirshop

Webseite (Kujukushima Pearl Sea Resort)