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Norikura

Norikura ist eine Hochlandebene und befindet sich an der westlichen Grenze der Präfektur Nagano. Der offizielle Name ist Norikura-Kogen-Hochland und zusammen mit dem Berg Norikura bietet das Gebiet malerische Ausblicke, üppigen Wälder, Wasserfälle und attraktive Wandermöglichkeiten.

Der Berg Norikura (jap.: 乗鞍岳, norikuradake) ist einer der 100 besten Berge Japans und bildet das Zentrum von Norikura. Der 3.026 Meter hohe Berg befindet sich in der Nähe von Kamikochi an der Grenze zwischen den Präfekturen Gifu und Nagano und bildet den südlichsten Gipfel der Nordjapanischen Alpen. Man kann mit einem Bus bis auf 2.700 Meter hoch fahren und den restlichen Weg zum Gipfel zu Fuß laufen. Von dort hat man einen tollen Ausblick auf die alpine Landschaft.

Norikuradake ist umgeben vom Norikura Kogen (jap.: 乗鞍高原). Die Hochlandebene bietet traumhafte Natur und ist von verschiedenen Wanderwegen durchzogen. Das Kanko Center im Zentrum dient als Verkehrsknotenpunkt. Von hier aus hat man Busverbindungen nach Matsumoto, Shirahone Onsen und auf den Gipfel des Norikuradake. Außerdem starten von hier Wanderwege zu den Wasserfällen und anderen Natursehenswürdigkeiten. Gleich drei der schönsten Wasserfälle der Region befinden sich in einem Gebiet namens Sanbondaki.

Das Gebiet kann das ganze Jahr über besucht werden. Im Frühjahr und Sommer bietet sich Wandern an, im Herbst kann man tolle Herbstfarben bewundern. Auch im Winter ist das Gebiet geöffnet, allerdings ist zu dieser Jahreszeit der Bereich um den Gipfel gesperrt.

Norikura kann über Matsumoto mit einem Zwischenstopp in Shin-Shimashima erreicht werden. Zwischen den Städten verkehren Busse der Alpico Group, die Tickets können vor Ort gekauft werden.

Informationen

Adresse: 4306-5 Azumi, Matsumoto, Nagano 390-1520 (Karte)

Öffnungszeiten: durchgehend geöffnet

Preis: freier Eintritt

Sonstiges:

  • Touristeninformation
  • Parkmöglichkeiten
  • Toiletten
  • Restaurants und Cafés in der Umgebung
  • Übernachtungsmöglichkeiten

Webseite

Virtuelle Tour: Sake brauen in Nagano

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Sake hat in Japan eine lange Tradition und ist tief mit der Kultur des Landes verwurzelt. Die Herstellung dieses Getränks kann im Rahmen einer virtuellen Tour erlebt werden.

Die Brauer werden auf Japanisch Kurabito genannt und stellen das beliebte japanische Getränk noch vielfach nach alter Tradition her. In der Stadt Saku in der Präfektur Nagano finden sich noch heute viele traditionelle Brauereien, von denen einige seit über 300 Jahren traditionellen Sake herstellen. Wer möchte, kann sich hier sogar wie ein echter Kurabito-Brauer fühlen und einen Tag lang erleben, wie es ist, das Getränk selbst herszustellen.

Geschichte des Sake in Japan

Bis heute ist nicht genau bekannt, wann die Produktion von Sake in Japan genau begonnen hat, man geht aber davon aus, dass sie sich mit dem Anbau von Reis gegen Ende der Jomon Zeit (300 v. Chr.) entwickelt hat. Angeblich waren dafür Riten aus dem Shinto Glauben mitverantwortlich, bei denen Reis zerkaut und anschließend in Gefäße gespuckt wurden, wo dieser zu gären begann. Damals war der Alkoholgehalt jedoch noch sehr gering und die Masse glich eher einem Brei als dem heutigen Getränk.

"Nihonshu" wird in Japan gerne konsumiert.
„Nihonshu“ wird in Japan gerne konsumiert. Foto: Serena Ogawa

Ab dem 5. Jahrhundert wurde Sake dann mithilfe von Pilzkulturen gewonnen, die vermutlich aus China oder Korea importiert wurden. Anfangs durfte das Getränk nur vom Kaiserhof gebraut werden, mit der Zeit aber erhielten auch Klöster die Genehmigung. Mit der Verbreitung der Herstellung wurden Ende des 18. Jahrhunderts schließlich zum ersten Mal Steuern auf Sake erhoben, die ein nicht unwesentliches Einkommen erbrachten.

Das Trinken von Sake wurde übrigens schon sehr früh in Verbindung mit Trinkspielen zelebriert. Beispielsweise wurden zunächst Gedichte oder Lieder vorgetragen und erst im Anschluss trank die versammelte Gesellschaft gemeinsam. Heute ist das Getränk sehr vielseitig und wird vor dem Essen, zum Essen und auch danach gereicht, oder einfach pur genossen. Auch im Shinto Glauben wird es noch immer bei Riten eingesetzt oder als Opfergabe genutzt.

Herstellung von Sake

Sake wird im Deutschen oft als „Reiswein“ bezeichnet, was allerdings eher irreführend ist, da das Getränk von seiner Herstellung her eher Bier gleicht, als Wein. Denn für die Gärung muss Stärke zunächst genau wie bei Bier in Zucker umgewandelt werden, damit im zweiten Fermentationsprozess Alkohol entsteht. Für die Herstellung von Sake benötigt man nur wenige Grundprodukte, nämlich Reis, Wasser und Hefe.

Da die Qualität des Endproduktes in der Regel vor allem durch die hochwertigen Grundzutaten bestimmt wird, ist gerade Sake aus Gegenden mit natürlichem Quellwasser und qualitativ hochwertigem Reis sehr beliebt. Das Schriftzeichen für Sake 酒 wird im Japanischen auch „shu“ gelesen und so hat sich in Japan die Bezeichnung Nihonshu (jap. 日本酒, wörtlich etwa „japanisches alkoholisches Getränk“) durchgesetzt.

Virtuelle Tour durch eine Brauerei

Die Stadt Saku beheimatet 13 Brauereien, die Nihonshu produzieren. Die Gegend in Nagano ist bekannt für ihr reines Quellwasser und hochwertigen Reis, sodass hier hochwertiger Sake hergestellt wird. Die Tradition der hier lebenden Kurabito Brauer geht mehr als 300 Jahre zurück und wird noch heute hier gelebt und kann bei einer virtuellen Tour beobachtet werden.

Wer schon immer einmal eine solche Brauerei sehen und dabei die Prozesse der Herstellung sowie die rituelle Verwendung des Getränks erleben möchte, der kann die Tour live oder später auf dem YouTube Kanal verfolgen.

Der Eingang des ersten Sake Hotels: Kurabito Stay.
Der Eingang des ersten Sake Hotels: Kurabito Stay. Foto: Serena Ogawa

Die virtuelle Tour ist wie immer kostenlos und findet in Zusammenarbeit mit Eat! Meet! Japan und Kurabito Stay über den Youtube Kanal von Japan Travel statt. Sie wird auf Englisch abgehalten. Kurabito Stay bietet einen einmaligen Einblick in die japanische Kultur mit authentischen Aufenthalten in einer echten Brauerei. Dort kann man in einem renovierten hiroshiki übernachten, einer großen Kammer, in der die Kurabito Brauer früher schliefen. Außerdem können Besucher*innen dort an der Herstellung teilnehmen und sogar selbst mit Hand anlegen, um so einen Tag im Leben eines Kurabito zu erleben.

Das Live Event findet am Samstag, 18. Dezember 2021 um 5:00 Uhr deutscher Zeit (13:00 Uhr japanischer Zeit) statt. Die Aufnahme bleibt auch nach dem Event weiter verfügbar und kann nachträglich im Replay angesehen werden.

Programm der virtuellen Tour

05:00 – Begrüßung und Vorstellung der Gastgeber
05:05 – Start im Geschäft der Kitsukura Brauerei
05:10 – Besuch der Brauerei
05:15 – Tour durch die Kitsukura Brauerei
05:20 – Erklärung der Sake Herstellung und Rituale
05:45 – Besuch des Kurabito Stay Hotels und Verkostung
05:55 – Verabschiedung, Q&A

Die Gastgeber

Anthony Blair Guardia

Anthony ist ursprünglich aus Maryland in den USA und ist für die Präfektur Nagano als Promotion Manager tätig. Er möchte dafür sorgen, dass mehr Menschen die Traditionen dieser Region kennenlernen.

Ide Taira

Ide Taira führt die Kitsukura Shuzo Brauerei in der 19. Generation und möchte auch weiterhin die lokale Community unterstützen und den Menschen außerhalb von Nagano das japanische Getränk näherbringen.

Tazawa Marika

Tazawa Marika eröffnete das weltweit erste Brauerei Hotel, das Kurabito Stay, um die Gegend rund um Saku auch ausländischen Gästen zu zeigen und diese Traditionen erleben zu lassen.

Eat! Meet! Japan ist ein Projekt, das in ganz Japan besondere kulinarische Erlebnisse fördert. Gefördert wird es vom japanischen Ministerium für Land- und Forstwirtschaft und Fischerei und möchte vor allem dafür sorgen, dass auch ausländische Besucher*innen in ganz Japan außergewöhnliche kulinarische Erfahrungen machen können.

Auch eine Verkostung erfolgt bei der virtuellen Tour.
Auch eine Verkostung erfolgt bei der virtuellen Tour. Foto: Serena Ogawa

Das Projekt möchte Menschen durch Kulinarik zusammenbringen und japanisches Essen und Getränke als Schlüssel zu japanischer Kultur, Geschichte und Handwerk nutzen. Auch Themen wie Nachhaltigkeit und lokale Betriebe spielen hierbei eine große Rolle und dies soll auch in der virtuellen Tour verdeutlicht werden.

Alle, die sich allgemein für solche Touren interessieren, finden hier Informationen zur virtuellen Tour mit Ama Taucherinnen und zur virtuellen Tour zu den Izu Insel vor Tokyo.

Shiraito Wasserfall

Der Shiraito Wasserfall befindet sich in der Nähe der Stadt Karuizawa im Osten der Präfektur Nagano. Der Wasserfall ist nur fünf Meter hoch, dafür aber bis zu 70 Meter lang.

Im Gegensatz zu anderen Wasserfällen des Landes überzeugt der Shiraito Wasserfall (jap.: 白糸の滝, hiraito no taki) nicht mit seiner Höhe, sondern mit seiner Länge. Er liegt in den Wäldern und eine Besonderheit ist, dass kein Fluss in den Wasserfall mündet. Die Berghänge oberhalb des Wasserfalls enthalten eine vulkanische Schicht, aus der Grundwasser fließt, woraus der Wasserfall entsteht.

Da die Wasserströme nicht immer gleichmäßig verlaufen, sieht es teilweise so aus, als würden die Wasserstreifen einen weißen Vorhang bilden. Aus diesem Grund wird der Wasserfall auch „Wasserfall aus weißen Fäden“ genannt. In der Nähe des Wasserfalls befindet sich auch noch ein zweiter Wasserfall, der über mehrere Stufen kaskadiert. Beliebte Jahreszeiten für einen Besuch sind Sommer und Herbst.

Vom Parkplatz am Highway führt ein kleiner Wanderweg entlang eines Baches zum Shiraito Wasserfall. Er kann mit einem lokalen Bus vom Bahnhof Karuizawa erreicht werden. Die Fahrt dauert ca. 25 Minuten und kostet ¥720 (ca. Euro). Alternativ kann man mit dem Auto anreisen und über den Shiraito Highway fahren.

Informationen

Adresse: Nagakura, Karuizawa, Kitasaku Distrikt, 389-0111 Nagano (Karte)

Öffnungszeiten: durchgehend geöffnet

Preis: freier Eintritt

Sonstiges:

  • Parkmöglichkeiten
  • Toiletten
  • Imbissbuden in der Umgebung

Webseite (offizielle Webseite der Stadt Karuizawa)

Virtuelle Tour: Die Izu Inseln

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Die Izu Inseln sind eine japanische Inselkette und gehören zur Präfektur Tokyo. Sie sind ein beliebtes Reiseziel und können im Rahmen einer virtuellen Tour erlebt werden.

Die Izu Inseln gehören zusammen mit den Ogasawara Inseln zu den sogenannten „südlichen Inseln“ und liegen zwischen 100 und 350 Kilometern von der Stadt Tokyo entfernt im Pazifik. Oftmals werden sie zwar die „7 Inseln von Izu“ genannt, tatsächlich aber handelt es sich um weit mehr einzelne Inseln, von denen jedoch nicht alle bewohnt sind. Die größte Insel ist Izu-Oshima, kurz Oshima genannt, und hat etwas über 8000 Einwohner*innen.

Die Izu Inseln

Die vulkanischen Inseln sind Teil der Präfektur Tokyo und ein beliebtes Ausflugsziel und Erholungsgebiet. Sie sind Teil des Fuji-Hakone-Izu Nationalparks und ein wichtiges Brutgebiet für eine japanische Vogelart, den Japanalk. Gleichzeitig sind sie ein beliebtes Reiseziel für Surfer*innen, Taucher*innen, aber auch Angler*innen und alle, die gerne einen Badeausflug machen möchten.

Eine der Izu Inseln: Hachijo-Kojima.
Eine der Izu Inseln: Hachijo-Kojima. Foto: José Manuel Zardain/ JT

Während des Tokugawa Shogunats dienten die Inseln vor allem als Ort, an den (politische) Straftäter Japans verbannt wurden, während sie heute als Naturparadies und Naherholungsgebiet rund um Tokyo gelten. Auf den neun bewohnten Inseln leben insgesamt rund 25.000 Menschen. Die größte Insel Oshima ist unter anderem bekannt für ihren aktiven Vulkan Mihara, dessen letzte Eruption im Jahre 1990 stattfand. Im Spielfilm „Godzilla – Die Rückkehr des Monsters“ war der Vulkan übrigens der Ort, an dem Godzilla am Ende eingesperrt wurde.

Die Insel Mikurajima dagegen ist bekannt für die dortigen frei lebenden Delphine, die man von Booten aus beobachten kann. Kozujima ist vor allem wegen der wundervollen Sandstrände sehr beliebt. Die Insel Hachijojima hat bereits subtropisches Klima und hat eine umfangreiche Flora und Fauna. Fans von sogenannten „Lost Places“ kennen die Insel für das dortige verlassene Luxushotel, welches in Zeiten der japanischen Bubble erbaut wurde und heute leer steht. Die Insel Aogashima hat nur etwa 170 Einwohner*innen und ist bekannt für ihre außergewöhnliche Form. Sie ist ein aktiver Stratovulkan und besitzt zwei Vulkankegel in einer Caldera. Aufgrund ihrer enormen Abgelegenheit ist sie ein beliebtes Reiseziel für abenteuerlustige Reisende.

Die meisten der Izu Inseln können mit Fähren erreicht werden, beispielsweise von Tokyo, Yokohama, aber auch von einigen Höfen auf der Izu Halbinsel aus, beispielsweise Atami oder Shimoda. Außerdem gibt es Flüge nach Oshima, Nijima, Kozujima, Miyakejima und Hachijojima.

Virtuelle Tour durch die Izu Inseln

Die virtuelle Tour führt zu zwei der Izu Inseln: Kozushima und Oshima. Dabei werden die Kultur sowie lokale Bräuche, Kulinarik und Musik näher beleuchtet und die Einheimischen erklären traditionelle Tänze und ein paar beliebte kulinarische Leckerbissen. Am Ende der Tour erfolgt eine Taiko Trommel Demonstration am Strand von Kozushima.

Die virtuelle Tour ist kostenlos und erfolgt in Zusammenarbeit mit der Tamashima Tokyo über den Youtube Kanal von Japan Travel. Sie findet in englischer Sprache statt. Tamashima Tokyo hat es sich zur Aufgabe gemacht, Reisenden die Schönheit der Präfektur Tokyo abseits von Hochhäusern und Großstadtflair näherzubringen.

Das Live Event findet am Sonntag, den 19. Dezember 2021 um 5:00 Uhr deutscher Zeit (13:00 Uhr japanischer Zeit) statt. Die Aufnahme bleibt auch nach dem Event weiter verfügbar und kann nachträglich angesehen werden.

Traditionelle Kleidung der Einwohnerinnen.
Traditionelle Kleidung der Einwohnerinnen. Foto: Geoff Day

Programm der virtuellen Tour

05:00 – Begrüßung und Vorstellung der Gastgeber
05:05 – Start in Kozushima, Akasaki
05:15 – Einführung zur Insel Oshima
05:20 – Vorstellung von Anko-san
05:25 – Lokale Produkte und Tänze
05:35 – Kozushima Schrein
05:40 – Kozushima Strand und lokales Essen
05:50 – Verabschiedung, Q&A, Taiko Trommeln

Die Gastgeber

Davide

Davide lebt seit mehr als drei Jahren in Japan und ist Reiseagent und Reiseleiter in Tokyo. Er liebt Natur, Wandern, Fotografie und Kampfkünste.

Kota

Kota kommt aus Japan und hat viel Erfahrung als Reiseleiter. Er liebt es, anderen die Schönheit Japans näherzubringen und hat großes Interesse an Camping, Wandern und Fotografie.

Die Insel Aogashima hat zwei Vulkankegel.
Die Insel Aogashima hat zwei Vulkankegel. Foto: José Manuel Zardain/ JT

Alle, die sich allgemein für solche Touren interessieren, finden hier Informationen zur virtuellen Tour im Fischerdorf Ine und zur virtuellen Tour durch die alte Poststation Komoro.

Soba Nudeln selber machen in Ouchijuku

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Soba Nudeln sind ein beliebtes japanisches Gericht. In Ouchijuku kann man die Buchweizennudeln bei einem Workshop selber herstellen.

Im Süden der Samurai Stadt Aizu-Wakamatsu befindet sich das wunderschöne Ouchijuku in der Stadt Shimogo. Während der Edo Zeit war die Gegend eine ehemalige Poststadt, deren Straßen aus der Zeit noch gut erhalten sind. Wegen der vielen alten Gebäude mit ihren Strohdächern und der langen Geschichte besuchen den Ort nicht nur Reisende aus der Präfektur Fukushima, sondern aus ganz Japan.

Negi Soba

Das wohl bekannteste Gericht in Ouchijuku ist Negi Soba. Dabei handelt es sich um handgemachte Buchweizennudeln, die mit einem Berg von Frühlingszwiebeln überhäuft werden. Soba sind, da sie aus Buchweizen hergestellt werden, auch um einiges gesünder als z.B. Ramen oder Udon. Zudem sind sie auch verdaulicher für den Magen. Dieses traditionelle Gericht kann man im Kochstudio Shoku no Yukata unter Anleitung sogar selbst zubereiten.

In Ouchijuku gibt es Negi Soba
In Ouchijuku gibt es Negi Soba (Foto: natary t, Unsplash)

Das Kochstudio befindet sich nicht auf der Hauptstraße, aber es ist nur ein kleiner Spaziergang die Straße hinauf. Am Ende der Ouchijuku Hauptstraße, direkt am Fuße eines Berges, muss man rechts abbiegen und einem kleinen Pfad folgen, bis man zu einem großen Holzgebäude gelangt. Außerdem sollte man beachten, dass vorab eine Reservierung notwendig ist.

Ein ganz besonderer Kochkurs

Der Soba Kochkurs dauert ca. 1 Stunde. Dazu gehört das Herstellen der Soba Nudeln von Grund auf und natürlich das anschließende Probieren. Die Kosten betragen ¥4.000 (etwa 31 Euro) und beinhalten 500 Gramm Nudeln (für ca. 4 Personen, sodass eine Gruppe von 4 Personen an einer Charge arbeiten kann), die Verwendung professioneller Werkzeuge und Demonstrationen des Personals.

Das Kochstudio ist sehr geräumig, wodurch der Kurs für kleine und große Gruppen bestens geeignet ist. Am besten teilt man sich in 4 bis 5 Personen auf. Es ist sehr beeindruckend, wie viel Zeit und Mühe es macht, Buchweizennudeln herzustellen.

Im Laufe einer Stunde knetet man die Soba Nudeln sorgfältig in verschiedene Formen und lernt, wie man die Handflächen richtig benutzt, um den Teig zu wenden, damit die perfekten Nudeln entstehen. Der Teig wird zuerst zu einer Kugel gerollt, abgeflacht und dann sorgfältig zu einem Quadrat geformt. Anschließend wird er mit einem speziellen Messer und Schneidebrett zugeschnitten, was überraschend schwierig ist.

Die Soba werden in der Gruppe aufgeteilt
Die Soba werden in der Gruppe aufgeteilt (Foto: Sarah Elisabeth Chaney, JT)

Im Anschluss werden die Nudeln in Chargen aufgeteilt und verpackt inkl. Zubereitungsanleitung, damit man die frischen Soba Nudeln mit nach Hause nehmen kann. Ein Kochkurs im bekannten Studio ist eine sehr ungewöhnliche Erfahrung. Shoku no Yukata bietet eine tolle Möglichkeit, um in das traditionelle Handwerk der Soba Zubereitung einzutauchen.

Soba Nudeln an sich sind sehr beliebt in Japan und werden sowohl heiß als auch kalt serviert, je nach Jahreszeit. So kann man sie im Winter in einer leckeren warmen Brühe essen oder im Sommer in eine kalte Brühe dippen und so ganz unterschiedlich genießen. Dazu gibt es dann meist verschiedene Beilagen und Gewürze. Wenn man zudem ein Soba Gericht als letzte Mahlzeit im alten Jahr isst, soll man im neuen Jahr finanzielles Glück erhalten, sagt man in Japan.

Anfahrt

Obwohl Ouchijuku relativ weit von den meisten Städten entfernt liegt, ist es doch recht gut erreichbar, was auch die hohen Besucherzahlen pro Jahr zeigen. Ouchijuku kann man mit dem Bus oder einer 10-minütigen Taxifahrt vom Bahnhof Yunokami Onsen erreichen (1 Stunde zu Fuß).

Wer gerne noch ein paar mehr leckere Gerichte probieren möchte, der sollte die regionale Küche von Tohoku probieren.

Kakunodate

Kakunodate ist eine ehemalige Burgstadt und Samurai-Hochburg in der Präfektur Akita. Sie ist berühmt für die traditionelle Architektur im alten Samurai Bezirk, dessen Straßen von Kirschbäumen gesäumt sind.

Kakunodate (角館) wurde im Jahr 1620 gegründet und ist seitdem weitgehend unverändert geblieben. Die ehemalige Burgstadt hat nur die Zerstörung ihrer einstigen Burg zu beklagen. Kakunodate wurde damals in einen Samurai- und einen Kaufmanns-Bezirk geteilt. Der Samurai-Bezirk bietet Besucher*innen heute noch einige der besten Beispiele der Samurai-Architektur in ganz Japan.

Dort befindet sich auch das Aoyagi Samurai Haus, welches zu den am besten erhaltenen Gebäuden dieser Art in ganz Japan zählt. Auf dem Gelände befinden sich neben dem Haupthaus und einer Waffenkammer auch das  Akita-Volkskundemuseum und das Samurai-Werkzeugmuseum. Das Anwesen verfügt außerdem über einen schönen japanischen Garten.

Ebenfalls im Samurai-Bezirk gelegen ist das Denshokan-Museum, wo traditionelles Handwerk ausgestellt wird und man bei der Produktion zusehen kann. Es werden auch mehrere interaktiven Aktivitäten angeboten, bei denen man in die Zeit der Samurai zurückversetzt wird.

Die Stadt Kakunodate ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert, der Ort ist aber besonders im Frühjahr zur Zeit der Kirschblüte beliebt. Neben den von Kirschbäumen gesäumten Straßen des Samurai-Bezirks zählt die Uferpromenade des Hinokinai Flusses als einer der beliebtesten Kirschblütenorte der Region Tohoku. Gegen Ende April bis Anfang Mai findet hier das Kakunodate Sakura Festival statt.

Kakunodate befinden sich zwischen den Städten Akita und Morioka und man erreicht sie aus beiden in ungefähr einer Stunde mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Morioka liegt auf der Tohoku Hokkaido Shinkansen Linie und Akita auf der Akita Shinkansen Linie, dementsprechend können beide Städte einfach aus Tokyo erreicht werden.

Informationen

Adresse: Kamisugazawa-394-2 Kakunodatemachi, Semboku, Akita 014-0369 (Karte)

Öffnungszeiten: ganzjährig

Preis: freier Eintritt

Sonstiges:

  • Touristeninformation
  • Toiletten
  • Restaurants und Cafés
  • Übernachtungsmöglichkeiten
  • Parkmöglichkeiten

Webseite (offizielle Webseite der Tohoku Tourism Promotion Organization)

Weihnachten in Japan

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Weihnachten in Japan wurde nach westlichem Vorbild übernommen, bietet aber eine Reihe von ungewöhnlichen Bräuchen und Traditionen.

Wer Weihnachten in Japan verbringt, wird schnell feststellen, dass die Festlichkeiten hier ganz anders sind, als man es beispielsweise aus Deutschland gewohnt ist. Angesichts der Tatsache, dass gerade mal 1 % der japanischen Bevölkerung sich zum Christentum bekennt, ist dies auch nicht verwunderlich. Der christliche Hintergrund ist den meisten Japaner*innen dabei auch nicht bewusst, vielmehr wurde Weihnachten vor allem aus kommerziellen Gründen aus den USA übernommen, ganz ähnlich wie Halloween.

In Japan ist Weihnachten damit auch kein offizieller Feiertag und sowohl Heiligabend als auch der 25. und 26. Dezember sind hier normale Arbeitstage. Nichtsdestotrotz lassen es sich die Japaner*innen nicht nehmen, für ausreichend weihnachtliche Stimmung zu sorgen. Im Laufe der Jahre hat sich dabei eine Reihe von Bräuchen und Traditionen entwickelt, die vielleicht überraschen, auf jeden Fall aber sehr interessant sind:

Weihnachtsbeleuchtung

Weihnachts- oder Winterbeleuchtungen, sogenannte Illuminations, erfreuen sich in Japan immer größer werdender Beliebtheit. Dabei verwandeln sich Einkaufszentren, Straßenzüge und sogar ganze Parks in ein Meer aus Lichtern und sorgen damit für weihnachtliche Stimmung. In der Regel finden die Winter Illuminations von November bis Dezember statt, aber einige beginnen bereits im Oktober und bleiben bis Februar.

Besinnlichkeit sucht man dabei allerdings häufig vergebens, auch wenn viele Lichtinstallationen sogar mit Musik untermalt sind und somit für Stimmung sorgen. Die Christmas Illuminations in den Kaufhäusern sind größtenteils kostenlos, für die großen Installationen in Parks oder Freizeitparks dagegen muss man in der Regel Eintritt zahlen, dafür werden hier aber auch riesige Kunstwerke aus tausenden bunten LED-Lichern geboten.

Lichtermeer an Weihnachten in Japan.
Lichtermeer an Weihnachten in Japan. Foto: Okinawa City

Auch bei den Beleuchtungen findet sich der Ursprung vor allem in den USA, mittlerweile aber sind die Illuminations ein fester Teil von Weihnachten in Japan. Nicht immer haben sie ausschließlich weihnachtliche Motive, stattdessen findet man auch Themen wie Jahreszeiten oder japanische Populärkultur in den Beleuchtungen.

Allerdings findet man bunte Weihnachtsbäume, Schneemänner und Weihnachtsmänner dennoch überall und für ausreichend Dekoration sorgen auch die japanischen Geschäfte, in denen man allerlei Dinge für Weihnachten zu Hause findet. Nicht alle Japaner*innen schmücken ihre Wohnungen oder Häuser, aber bei Familien mit Kindern wird das Thema vielfach aufgegriffen.

Weihnachten in Japan – ein Fest für Paare

Primär aber ist Weihnachten in Japan ein Fest für Verliebte oder Paare und gleicht daher eher einem zweiten Valentinstag, als einem besinnlichen Fest. Gerade junge Menschen nutzen den 24. Dezember für ein romantisches Date – oft sind Restaurants und Hotels an diesem Abend daher lange im Voraus ausgebucht.

Weihnachten ist in Japan vor allem ein Fest für Verliebte.
Weihnachten ist in Japan vor allem ein Fest für Verliebte. Foto: Manish Prabhune/ JT

Beliebte Ziele sind die bereits erwähnten Weihnachtsbeleuchtungen oder andere als romantisch angesehene Orte wie beispielsweise Aussichtsplattformen. Mit der Familie dagegen verbringt man Weihnachten gerade als (junge*r) Erwachsene*r in Japan dagegen nur sehr selten. Familienfest in Japan ist nämlich viel mehr Neujahr und so ist und bleibt Weihnachten in Japan eine Möglichkeit, sich mit jemandem zu verabreden oder mit dem Partner oder der Partnerin eine romantische Zeit zu verbringen.

Generell kann man japanisches Weihnachten durchaus als etwas „kitschig“ bezeichnen. Inmitten von glitzernden Lichtern und amerikanischen Weihnachtsliedern tritt der religiöse christliche Aspekt hierbei zwar in den Hintergrund, allerdings ist die Stimmung für Japaner*innen ideal, um sich in dieser Zeit auf den/ die Liebste*n zu besinnen und gemeinsam eine schöne und vor allem romantische Zeit zu verbringen.

Essen an Weihnachten in Japan

Essen genießt in Japan generell einen hohen Stellenwert und vielfach scheint es, als würden manche „Feiertage“ nur dazu kreiert, um zu essen, beziehungsweise für den Handel, um Essen zu verkaufen. Dass das in Japan Wirkung zeigt, sieht man an den typischen Speisen zu Weihnachten, die sich im Laufe der Zeit zu einem richtigen Brauch entwickelt haben:

Christmas Cake (Weihnachtstorte)

Traditionell isst man an Weihnachten in Japan eine Weihnachtstorte, den Christmas Cake. Da dieser sehr wenig japanisch erscheint, könnte man vermuten, dies sei ein westlicher Brauch, der wie viele weitere Bräuche aus dem Ausland nach Japan kam. Tatsächlich ist das nur teilweise richtig. Grundstein für die Weihnachtstorten legte der Süßigkeitenhersteller Fujiya. Dessen Begründer eröffnete bereits im Jahre 1910 einen westlich orientierten Süßwarenladen in Motomachi, Yokohama und bereitete dort den ersten Christmas Cake zu.

Zu Weihnachten gibt es in Japan oft Torte.
Zu Weihnachten gibt es in Japan oft Torte. Foto: bittle – CC BY-ND 2.0

Als sich nach Kriegsende in den 1950er Jahren die Menschen in Japan mehr und mehr am Westen orientierten, kam auch das Weihnachtsfest in Mode und die Torten erlebten einen Aufschwung. In der Regel besteht die Torte aus einem hellen Biskuitteig, Schlagsahne und Erdbeeren. Das ist zwar weder weihnachtlich noch japanisch, steht aber wohl vor allem für Japans Aufschwung nach dem Krieg, der teure und damals eher ungewöhnliche Zutaten wie Butter, Milch, Zucker und Erdbeeren nun nicht nur den Reichen, sondern allen Menschen verfügbar machte. Die Farben Rot und Weiß dagegen passen zu Weihnachten nach amerikanischem Vorbild und haben sich seitdem bei typischen Christmas Cakes gehalten.

Mittlerweile aber gibt es auch andere Sorten, beispielsweise mit Schokolade oder – sehr japanisch angehaucht – mit Matcha. Den Motiven sind auch keine Grenzen mehr gesetzt und so gibt es nicht nur klassische Verzierungen, sondern es werden auch themenbasierte Torten produziert, beispielsweise mit Motiven aus Anime und Manga Serien.

Die meisten Japaner*innen backen ihre Weihnachtstorte nicht selbst, sondern kaufen sie in einer Konditorei oder im Supermarkt. Tatsächlich bieten viele japanische Supermärkte und sogar die Convenience Stores bereits Monate vorher Torten zum Bestellen an, sodass sie pünktlich zu Weihnachten geliefert werden. Wer nicht rechtzeitig vorbestellt, der findet sich sonst nämlich an Weihnachten schnell in einer langen Schlange wieder.

Frittiertes Hühnchen (KFC)

Eine weitere und auf den ersten Blick seltsam anmutende Weihnachtstradition in Japan ist das Verspeisen von frittiertem Hühnchen: besonders in der amerikanischen Fast-Food-Kette Kentucky Fried Chicken. Angeblich entstand diese Tradition in den 1970er Jahren, als sich eine Gruppe von ausländischen Bewohner*innen auf die Suche nach Truthahn machte. Dieser ist in Japan kaum zu bekommen und so endete die Gruppe angeblich bei KFC, um als Ersatz für den Weihnachts-Truthahn dort Hühnchen zu essen.

KFC bietet zu Weihnachten spezielle Menüs an.
KFC bietet zu Weihnachten spezielle Menüs an. Foto: Kim/ JT

In jedem Fall startete die Kette eine groß angelegt Marketing Aktion, bei der sie Kentucky als Essen zu Weihnachten promotete. Die Kampagne zeigte Wirkung, wohl auch, weil amerikanisches Fastfood zu der Zeit noch neu war und damit im Trend lag. Heute bietet KFC ganze Weihnachtsmenüs an, die nicht nur frittiertes Huhn enthalten, sondern auch Salat und Torte. Sie sind besonders bei jungen Japaner*innen und Familien beliebt, besonders in den großen Städten. Oftmals muss man die Menüs ebenfalls lange vor Weihnachten vorbestellen, dennoch sieht man an Weihnachten in Japan oft lange Schlangen vor den KFC Filialen.

Allerdings verkaufen auch die Supermärkte zu Weihnachten besonders viele frittierte Hühnerteile und gerade Familien bereiten das Huhn auch oft selbst zu.

Zu den Kindern kommt Santa

Auch wenn Weihnachten in Japan primär ein Fest für Verliebte ist, hat die Idee von Santa, der den Kindern Geschenke bringt, ebenfalls aus den USA ihren Weg hierher gefunden. Das Christkind dagegen findet man hier so gut wie gar nicht, stattdessen ist der in Rot und Weiß gekleidete Weihnachtsmann mit seinem Schlitten eines der gängigen Motive.

Zwar stellen die wenigsten Familien große (und vor allem echte) Weihnachtsbäume auf, kleinere Varianten aber werden zu diesem Zweck sehr gerne verwendet. Tatsächlich glauben auch viele japanische Kinder bis zu einem gewissen Alter, dass der Weihnachtsmann ihnen die Geschenke bringt, oftmals werden diese Geschichten auch im Englischunterricht gerne behandelt. Es ist üblich, dass die Geschenke nicht an Heiligabend, sondern am Morgen des 25. Dezember übergeben werden oder unter dem Weihnachtsbaum liegen, allerdings nehmen es die Japaner*innen da nicht ganz so genau und oftmals wird das Fest dann auf einen freien Tag, beispielsweise am Wochenende individuell „verschoben“.

Allgemein nehmen es die Japaner*innen bei Weihnachten nicht ganz so genau und das Fest wird oft einfach als Grund zum Feiern und sich beschenken genutzt. Zudem findet man in den Geschäften jedes Jahr unzählige Kostüme – von Weihnachtsmann Outfits über Rentier-Kostüme bis hin zu „Sexy Santa“ Kleidern ist hier alles vertreten. Viele jüngere Menschen, die an Weihnachten nicht daten, nutzen so die Möglichkeit und verwandeln das Fest kurzerhand in eine Kostümparty.

Weihnachtsmärkte in Japan

Obwohl Weihnachten in Japan vor allem nach (US) amerikanischem Vorbild gefeiert wird, sind zu der Zeit auch Weihnachtsmärkte wie man sie aus dem deutschsprachigen Raum kennt sehr beliebt. Gerade in den Metropolen findet man im Winter viele Weihnachtsmärkte, die in der Regel von Ende November bis Ende Dezember stattfinden.

Weihnachtsmarkt nach deutschem Vorbild in Tokyo.
Weihnachtsmarkt nach deutschem Vorbild in Tokyo. Mori Building Co., Ltd.

An den Ständen gibt es meist Punsch oder Glühwein, Weihnachtsgebäck und Stollen. Vielfach findet sich dort auch traditionelles Kunsthandwerk und Adventskränze. Einer der bekanntesten Märkte in Tokyo ist der Weihnachtsmarkt in Roppongi Hills. Er ist dem Weihnachtsmarkt in Stuttgart nachempfunden und bietet ein (fast) heimatliches Weihnachtsambiente. Aber nicht nur in Tokyo, sondern auch in vielen anderen Städten Japans gibt es Weihnachstmärkte, oft werden diese auch mit der lokalen deutschsprachigen Community gemeinsam organisiert.

Weihnachten in Japan ist definitv anders, als man es beispielsweise aus Deutschland gewohnt ist. Wer glitzernde Lichterfeste und ein eher kitschiges Fest mit vielen ungewöhnlichen Bräuchen erleben möchte, der ist hier definitv richtig.

Ginzan Onsen

Ginzan Onsen ist ein Kurort mit heißen Quellen in den Bergen der Präfektur Yamagata. Er gilt als eine der schönsten Onsen-Städte Japans.

Das Gebiet um Ginzan Onsen entwickelte sich ursprünglich um eine Silbermine (銀山温泉, Ginzan Onsen, zu Deutsch „Silberberg“ und „Heiße Quelle“). Durch die Stadt zieht sich der Fluss Ginzan, der zu beiden Seiten mit historischen Gasthäusern mit heißen Quellen gesäumt ist. Die hölzernen Gebäude strahlen nostalgische Schönheit aus.

Eine Ausnahme im sonst sehr historischen Stadtbild bildet das Fujiya Ryokan im Zentrum der Stadt, welches vom berühmten japanischen Architekten Kuma Kengo umgebaut wurde. Es vereint moderne und alte Elemente miteinander.

Das Stadtzentrum von Ginzan Onsen ist eine Fußgängerzone. Entlang des Flusses findet man hier im Sommer viele Gäste, die in Yukata durch die Stadt spazieren und abends werden die Straßen und Brücken mit Gaslichtern beleuchtet. Im Ort gibt es ein öffentliches Badehaus und ein öffentliches Fußbad. Es ist zudem möglich, gegen eine Gebühr in einer heißen Quelle eines Ryokan zu baden, auch wenn man kein Übernachtungsgast ist.

In der Nähe von Ginzan Onsen befindet sich außerdem der Shirogane Wasserfall und der Eingang zur ehemaligen Silbermine. Der Tunnel ist nicht besonders lang, kann aber von Besucher*innen betreten werden. Ein Naturpfad, der am Wasserfall startet, bringt einen nach etwa 10 bis 15 Minuten zu einem etwas längeren Abschnitt des ehemaligen Bergwerks, der ebenfalls betreten werden kann.

Ginzan Onsen ist mit einem lokalen Bus vom Bahnhof Oishida zu erreichen. Die Fahrt dauert ca. 40 Minuten. Oishida liegt auf der Yamagata Shinkansen Linie und kann von Tokyo aus erreicht werden.

Informationen

Adresse: 438-2 Ginzanshinhata, Obanazawa, Yamagata 999-4333 (Karte)

Öffnungszeiten: ganzjährig

Preis: freier Eintritt

Ginzan Onsen Shiroganeyu: ¥500, Öffnungszeiten: 08:00 bis 17:00 Uhr

Fusbad Warashiyu: freier Eintritt, Öffnungszeiten: 06:00 bis 22:00 Uhr

Sonstiges:

  • Touristeninformation
  • öffentliche Toiletten
  • Restaurants und Cafés
  • Übernachtungsmöglichkeiten
  • Parkmöglichkeiten

Webseite (offizielle Webseite der Tohoku Tourism Promotion Organization)

Café Giang in Yokohama

Im Café Giang in Yokohama Chinatown findet man vietnamesische Kaffeevariationen, allen voran den cremigen „Egg Coffee“ oder Eierkaffee.

Was zunächst für Europäer*innen seltsam klingt, ist in Vietnam ein Kultgetränk: Eierkaffee wird traditionell aus geschlagenem Eigelb, Zucker, Kondensmilch und Kaffee zubereitet und besticht durch seine cremige Konsistenz. Wer diese besondere Spezialität in Japan genießen möchte, kann das in Yokohama tun. Die Großstadt in der Präfektur Kanagawa befindet sich nur etwa eine Stunde von Tokyo entfernt.

Café Giang in Chinatown

Das kleine Café befindet sich direkt am Eingang von Yokohama Chinatown, auch Chukagai genannt. Sie ist die größte Chinatown Japans und auch eine der größten weltweit. Besonders das chinesische Essen in den unzähligen Restaurants und die zahlreichen Souvenirs machen Yokohama Chinatown zu einem beliebten Touristenziel und so findet man hier auch dieses vietnamesische Café.

Gemütliches Ambiente im Café.
Gemütliches Ambiente im Café. Foto: Nicole Kirchmeyr

Der Name entspricht übrigens dem Original Café Giang in Hanoi, wo der berühmte Eierkaffee seinen Ursprung hat. Das Café bietet auf zwei Etagen insgesamt ca. 60 Sitzplätze und hat ein gemütliches Ambiente mit einer Verkleidung aus Holz und vielen Pflanzen. Vietnamesische Musik lässt Besucher*innen einen Moment vergessen, dass sie sich noch immer mitten in Japan befinden.

Man bestellt am Eingang des Cafés und bezahlt auch direkt, im Anschluss sucht man sich einen Sitzplatz und wenig später erhält man die Bestellung zum Tisch gebracht. Es gibt fast ausschließlich Getränke, die meisten davon als Variante mit Eigelb, allerdings kann man auch kleine Sandwiches bestellen.

„Egg Coffee“ – Eierkaffee

Die Spezialität des Café Giang ist eindeutig der „Egg Coffee“, eine Kaffeezubereitung aus geschlagenen Eiern, Kondensmilch, Zucker und schwarzem Kaffee. Der Eierkaffee wird heute in ganz Vietnam serviert, hat aber seinen Ursprung in der Stadt Hanoi. Angeblich erfand ihn dort in den 1940er Jahren ein Mann namens Nguyen Giang. Inspiriert von italienischem Cappuccino wollte er eine ähnliche Kreation schaffen, da Milch aber zu dieser Zeit in Vietnam sehr teuer war, versuchte er sein Glück mit Eigelb und erschuf somit das heutige Kultgetränk. Sein Sohn gründete später das gleichnamige Café, das noch heute existiert und den „Original-Eierkaffee“ serviert.

"Egg Coffee" oder Eierkaffee besticht mit cremiger Konsistenz.
„Egg Coffee“ oder Eierkaffee besticht mit cremiger Konsistenz. Foto: Nicole Kirchmeyr

Serviert wird der Eierkaffee in der Regel in einer Tasse, die meistens noch in einem Wasserbad steht, um das Getränk warmzuhalten. Unten befindet sich der schwarze Kaffee, während obenauf die schaumige Eiermasse gegeben wird. Vor dem Genuss muss man also stark umrühren, um alles gut zu vermischen. Der Geschmack ist sehr süß durch den Zucker und die gesüßte Kondensmilch, aber das Eigelb sorgt für eine unglaublich cremige Konsistenz und damit für die Beliebtheit des Getränks.

Das Café in Yokohama serviert den „Egg Coffee“ neben der Original-Zubereitung noch in vielen weiteren Varianten, unter anderem auch als Eiskaffee oder sogar mit Cola. Wer keinen Kaffee mag, kann stattdessen auch Kreationen mit Matcha Grüntee oder Kakao bestellen, beide sind auch als kalte Variante erhältlich und werden auf die gleiche Weise zubereitet.

Die Kombination aus dem bitteren Kaffee oder dem ebenfalls bitteren Grüntee mit dem süßen Eigelb-Schaum machen diese Zubereitungen aus. Die Textur ist für Kaffee sehr ungewöhnlich, aber durchaus angenehm. Rohe Eier sind in Japan nichts Ungewöhnliches und man findet sie in vielen Gerichten verarbeitet. Daher ist die Frische der verwendeten Eier entscheidend und hierauf wird in der Regel sehr genau geachtet, sodass man sich als Besucher*in nicht vor Salmonellen oder dergleichen fürchten muss.

Neben Eierkaffee findet man im Café Giang auch "Eier-Matcha".
Neben Eierkaffee findet man im Café Giang auch „Eier-Matcha“. Foto: Nicole Kirchmeyr

Weitere Informationen

Die Preise für die Eierkaffee-Kreationen liegen alle bei etwa ¥500 (etwa 3,85 Euro) und sind damit nicht teuer. Im Gegenteil, für japanische Verhältnisse ist der Preis eher günstig für ein Café dieser Art.

Das Café Giang hat täglich von 10:00 bis 19:00 Uhr geöffnet, Montag hat es grundsätzlich geschlossen. Mehr Informationen zum Menü und Öffnungszeiten finden sich auf der offiziellen Website, allerdings nur auf Japanisch. Wer einmal eine ungewöhnliche Art von Kaffeezubereitung genießen möchte, der ist hier genau richtig.

Für alle, die lieber traditionelle japanische Getränke genießen möchten, bietet sich das CHAYA Café in Tokyo an, das sich vor allem auf verschiedene Kreationen mit traditionellem japanischen Tee spezialisiert hat.

Koyasan

Koyasan ist der Name einer ausgedehnten Tempelsiedlung und eines Klosterkomplexes auf dem Berg Koya (jap.: 高野山) in der Präfektur Wakayama. Das Gebiet ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbe und Koyasan gilt als das Zentrum des Shingon Buddhismus.

Im Jahr 805 wurde der Shingon Buddhismus von dem Mönch Kobo Daishi, auch bekannt als Kukai, in Japan eingeführt. Sein Mausoleum befindet sich auf dem Gelände des Okunoin Tempels. Der Legende nach ruht er hier in einem Zustand ewiger Meditation. Das Mausoleum ist zudem der Start- und Endpunkt der Shikoku Pilgerroute. Es befindet sich hinter der Torodo Halle, die Haupthalle des Tempels. Das weitläufige Tempelgelände liegt in einem Wald, in dem sich auch Japans größter Friedhof befindet. Die Ichinohashi Brücke markiert den spirituellen Eingang zu Okunoin. Von hier aus führt ein ca. zwei Kilometer langer Weg zur Torodo Halle und zum Mausoleum, welcher von über 200.000 Grabsteinen und alten Zedernbäumen gesäumt ist.

Neben dem Bereich Okunoin befindet sich in dem kleinen Tempeldorf auf Koyasan auch der Kongobuji, welcher der Haupttempel der Shingon Sekte ist. Der Haupttempelkomplex von Koyasan, welcher ebenfalls von Kobo Daishi gegründet wurde, ist Garan. Hier befinden sich neben verschiedenen Tempelgebäuden auch der Konpon Daito, ein 48,5 Meter hoher, roter Turm, welcher zu einem Symbol von Koyasan geworden ist.

Auf Koyasan befindet sich über 100 Gebäude, in denen sich unter anderem Geschäfte, Cafés und Restaurants befinden. Darunter sind mehr als 50 kleine Tempel, die shukubo (jap.: 宿坊, zu Deutsch: Tempelübernachtungen) anbieten. Bei einem Aufenthalt können Erfahrungen wie Meditation, Teilnahme an Gebeten und die Verkostung der authentischen buddhistischen Küche gemacht werden.

Koyasan kann am einfachsten vom Bahnhof Namba in Osaka erreicht werden. Von hier kann man die Nankai Koya Linie nehmen, die entweder direkt oder mit einem Umstieg in Hashimoto bis zum Bahnhof Gokurakubashi fährt. Von hier aus kann man mit einer Standseilbahn zu Koyasan hochfahren. Auf dem Berg verkehren lokale Busse, das Zentrum von Koyasan ist besten zu Fuß zu erkunden. Die Anreise von Osaka dauert je nach Verbindung ca. 2,5 Stunden.

Für Übernachtungsgäste bietet sich das Koyasan-World Heritage Ticket an. Mit dem Ticket kauft man einen 2-Tage-Pass von Osaka nach Koyasan und zurück, der Bus auf Koyasan ist im Ticket inbegriffen und man erhält an einigen Attraktionen vergünstigten Eintritt. Man kann es am Bahnhof in Osaka kaufen und der Preis beläuft sich auf ¥3.400 (ca. 27,50 Euro).

Informationen

Adresse: Koya, Ito District, Wakayama 648-0211 (Karte)

Öffnungszeiten: durchgehend geöffnet

Preis: freier Eintritt

Sonstiges:

  • Touristeninformation
  • Parkmöglichkeiten
  • Toiletten
  • Restaurants und Cafés in der Umgebung
  • Übernachtungsmöglichkeiten

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