Takayama Jinya ist ein altes Regierungsgebäude des Tokugawa-Shogunats, welches sich in der Stadt Takayama in der Präfektur Gifu befindet. Heute ist der Gebäudekomplex als Museum für die Öffentlichkeit zugänglich und informiert über die damalige Arbeit sowie die Hida Region.
Zur Edo Zeit (1603-1868) war die Hida Region rund um Takayama für ihre wertvollen Holzressourcen bekannt. Das Tokugawa-Shogunat sah darin großen Wert und die Region befand sich ab dem Jahr 1692 unter der direkten Kontrolle des Shogunats. Takayama Jinya (jap.: 高山陣屋) diente als lokales Regierungsbüro, das von Beamten aus Edo (heutiges Tokyo) geleitet wurde.
Bis 1969 wurde Takayama Jinya offiziell genutzt und dann zu einem Museum umgebaut. Besucher*innen können auf einer Route durch den Gebäudekomplex die alten Büros, Konferenzräume, Gästezimmer und sogar einen Verhörraum besichtigen. Im angrenzenden Lagerhaus werden historische Dokumente, Besitztümer vergangener Feudalherren, alte Karten der Hida Region sowie Ausstellungsstücke rund um die Bauart des Gebäudes ausgestellt.
Takayama Jinya befindet sich im Zentrum von Takayama, gleich neben dem historischen Stadtkern. Vom Bahnhof aus braucht man ca. 10 Minuten zu Fuß. Mit dem lokalen Bus braucht man ebenfalls ca. 10 Minuten und zahlt ¥100 (ca. 0,85 Euro). In der Nähe befinden sich zudem weitere Sehenswürdigkeiten und der Jinya-mae Morgenmarkt.
Die Präfektur Kyoto ist primär durch ihre berühmte Hauptstadt bekannt, die den gleichen Namen trägt. Von 794 bis 1868 war diese die Hauptstadt Japans und die Residenz des Kaisers.
In der Hauptstadt Kyoto gibt es unzählige Tempel, Schreine und andere historisch unschätzbare Bauwerke zu entdecken, doch auch außerhalb der Stadtgrenze kann man viel in der Präfektur Kyoto erleben und so perfekt in die japanische Kultur eintauchen:
1. Kinkakuji Tempel
Eine atemberaubende Ansicht (Foto: Vladimir Haltakov, Unsplash)
Der Kinkakuji ist ein Zen-Tempel im Norden Kyotos. Er ist auch als „Goldener Pavillon“ bekannt und beherbergt mehrere wichtige buddhistische Reliquien. Zudem ist er ein heiliger Ort für die Rinzai-Sekte des japanischen Buddhismus. Das Besondere an ihm ist, dass seine obersten zwei Stockwerke vollständig mit Blattgold bedeckt sind, was ihn zu einem beliebten Fotomotiv macht.
Wie bei vielen Tempeln in Japan ist auch dieser im Laufe der Geschichte mehrfach zerstört worden; 1955 wurde das heutige Gebäude wiederaufgebaut. Jedes der Stockwerke dieses prachtvollen Tempels repräsentiert einen anderen Architekturstil. Das erste Stockwerk mit seinen Säulen aus Naturholz und weiß verputzten Wänden steht im Kontrast zu den beiden vergoldeten oberen Stockwerken des Pavillons, welche mit einem goldenen Phönix gekrönt sind.
2. Fushimi Inari Schrein
Die berühmten roten Torii (Foto: David Emrich, Unsplash)
Fushimi Inari, offiziell bekannt als Fushimi Inari Taisha, ist ein wunderschöner Shinto Schrein im Süden Kyotos, der für seine Tausende von zinnoberroten Torii berühmt ist. Die Torii-Tore entlang des gesamten Weges sind Spenden von Einzelpersonen und Unternehmen und auf der Rückseite jedes Tores befindet sich der Name des Spenders und das Datum der Spende.
Die Pfade führen in den bewaldeten Wald des heiligen Berges Inari, der 233 Meter hoch ist und zum Gelände des Schreins gehört. Der Schrein ist Inari, dem Shinto-Gott des Reises, geweiht. Da angenommen wird, dass Füchse die Boten Inaris sind, gibt es zahlreiche Fuchsstatuen auf dem gesamten Schreingelände. Der Fushimi Inari Schrein ist der Hauptschrein aller 30.000 Inari-Schreine in Japan.
3. Arashiyama Bambuswald
Der Bambuswald in Arashiyama (Foto: DuoNguyen, Unsplash)
Der Arashiyama Bambuswald ist eine der beliebtesten Attraktionen in Kyoto. Um die besten Fotos zu erhalten, sollte man unbedingt früh am Morgen hier sein, denn später sind hier meist sehr viele Menschen. In Japan gibt es viele Bambus Haine, aber dieser hier ist besonders groß und daher ein bekanntes Ausflugsziel. Wer die Gegend um Arashiyama besucht, sollte hier auf jeden fall vorbeisehen.
Es ist nicht nur die Schönheit des Bambus, die die Menschen anzieht. Der Arashiyama Bambuswald gehört zu einer der 100 schönsten Klanglandschaften Japans, die vom japanischen Umweltministerium bestimmt werden. Dabei ist der Klang des im Wind raschelnden Bambus gemeint, den man hören kann, wenn es sonst komplett leise ist.
4. Kiyomizudera Tempel
Eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Kyoto (Foto: Sung Shin, Unsplash)
Der Kiyomizu-dera Tempel wurde 778 gegründet und im Jahr 1944 als eines der historischen Denkmäler des alten Kyoto in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Er gehört zu den schönsten und bekanntesten Tempeln der Stadt und befindet sich in Higashiyama, einem beliebten Distrikt der Stadt.
Auf dem Gelände, das sich über 130.000 Quadratmeter entlang des mittleren Abhangs des Otowa Berges im östlichen Teil von Kyoto erstreckt, stehen dreißig buddhistische Gebäude, darunter die Haupthalle und viele andere wichtige Kulturgüter. Die berühmte Terrasse bietet eine beeindruckende Sicht auf die Stadt.
Kiyomizudera bedeutet „Tempel des reinen Wassers“ und verdankt seinem Namen dem Otowa Wasserfall, der sich auf dem Tempelgelände befindet. Wer von dem Wasser aus einer der drei dortigen Quellen trinkt, soll entweder Erfolg, Langlebigkeit oder ein glückliches Liebesleben haben. Für Besucher*innen liegen Kellen bereit, mit denen das Wasser aufgefangen und getrunken werden kann. Allerdings heißt es, man solle nicht aus allen dreien trinken, denn das wäre vermessen und gierig.
5. Gion Viertel
Eine Geisha auf dem Weg zur Arbeit (Foto: Jay, Unsplash)
Gion ist Kyotos berühmtestes Geisha-Viertel, in dem man Geiko (Kyotoer Dialekt für Geisha) und Maiko (Geiko-Lehrlinge) finden kann, welche in Ochaya (Teehäuser) auftreten. Oftmals kann man auch klassische japanische Küche genießen, während sie für Unterhaltung und Musik sorgen. Viele dieser Restaurants und Teehäuser kann man allerdings nicht einfach so betreten, sondern muss im Vorfeld reservieren, oftmals jedoch sind sie Monate im Vorfeld ausgebucht oder für Touristen gar nicht zugänglich.
Mittlerweile ist das Fotografieren in den kleinen Seitengassen von Gion untersagt, um die dort verkehrenden Künstlerinnen nicht zu belästigen. Dennoch lohnt sich ein Spaziergang durch das wunderschöne Viertel, in dem man das Gefühl hat, in eine andere Zeit versetzt zu sein.
6. Yasaka Schrein
Der Yasaka Schrein bei Nacht (Foto: Snowscat, Unsplash)
Der im Gion Bezirk in Kyoto liegende Yasaka Schrein wird oftmals auch als Gion Schrein bezeichnet und ist einer der bekanntesten der Stadt Kyoto. Das Gelände des Schreins umfasst mehrere Gebäude und Tore, darunter die Haupthalle und auch eine Bühne.
Jedes Jahr werden am Yakasa Schrein zahlreiche bedeutende Events und Festivals veranstaltet und er ist für viele Besucher der Stadt Kyoto ein beliebtes Ausflugsziel. Er ist den Göttern Susanoo-no-mikoto, Kushiinadahime-no-mikoto und Yahashira-no-mikogami gewidmet.
7. Ginkakuji Tempel
Der silberne Tempel (Foto: Hideki Nishiyama, Unsplash)
Der Ginkakuji, auch bekannt als „Silberner Pavillon“, ist ein buddhistischer Zen-Tempel in der Higashiyama Gegend im Nordosten Kyotos. Die umliegende Gartenanlage aus der Edo Zeit wurde 1952 zu einer besonderen historischen Stätte ernannt, gleichzeitig nahm die UNESCO den Ginkakuji zusammen mit anderen Bauwerken im Jahre 1994 in das Weltkulturerbe Historisches Kyoto auf.
Im Gegensatz zum „Goldenen Pavillon“ ist der Ginkakuji nicht mit Silber bedeckt. Vermutlich kam die Namensgebung durch die ähnliche Architektur der beiden Gebäude. Außerdem ist die Anlage bekannt für ihren Moosgarten und den „See des Silbersandes“, einen außergewöhnlichen Sandgarten.
8. Kifune Schrein
Ganz verträumt im Wald (Foto: yoshie yokouchi, Unsplash)
Der Kifune Schrein wurde vor über 1.600 Jahren erbaut. Trotz seiner Lage etwas abseits des Stadtzentrums von Kyoto ist er äußerst beliebt. Die Steintreppe, die mit roten Holzlaternen gesäumt ist und zur Haupthalle des Kifune Schreins hinaufführt, bietet einen tollen Anblick und wird zu allen Jahreszeiten oft fotografiert. Dieser Schrein stand in der Heian-Periode unter der Schirmherrschaft des kaiserlichen Hofes.
Am Kifune Schrein kann man frisches Bergwasser trinken und sich auch seine Zukunft mit dem Medium Wasser voraussagen lassen. Hierfür legt man ein weißes Blatt, welches man gegen eine kleine Gebühr erwerben kann, in ein Wasserbecken. Das Wasser sorgt dann dafür, dass die Tinte erscheint und man erfährt, wie es das Glück mit einem meint. Wenn man kein Japanisch versteht, kann man einen QR-Code scannen, welcher die Vorhersage dann auch auf Englisch anzeigt.
9. Die Burg Nijo
Die Burg Nijo (Foto: Eleonora Albasi, Unsplash)
Die Burg Nijo befindet sich in Kyoto und wurde ursprünglich als Residenz für Tokugawa Ieyasu erbaut, den Begründer des Tokugawa Shogunats. Sie ist Teil des UNESCO Weltkulturerbes und ein Nationalschatz Japans. Das Gesamtgelände der Burg umfasst 275.000 Quadratmeter und ist von zwei Burgringen umgeben.
Im äußeren Ring befindet sich der Ninomaru Palast, welcher die eigentliche Residenz des Shoguns war und aus fünf miteinander verbundenen Gebäuden besteht, welche heute noch weitgehend im Original erhalten sind. Im Inneren befinden sich aufwändige Wandgemälde und kunstvolle Holzverzierungen. Eine Besonderheit ist der Nachtigallen-Boden, welcher die Anlage umgibt und so konstruiert wurde, dass er beim Betreten Geräusche von sich gibt, die an Vogelgesang erinnern und vor Eindringlingen warnen soll. Auf dem Gelände befinden sich zudem unzählige Kirsch- und Pflaumenbäume, welche im Frühling wunderschön blühen.
10. Uji
Uji ist insbesondere für Tee bekannt, aber auch für seinen Byodoin Tempel (Foto: jc3211, Unsplash)
Uji ist eine Stadt und liegt zwischen Kyoto und Nara. Die Nähe zu diesen beiden ehemaligen Hauptstädten führte dazu, dass sich Uji schon früh zu einem eigenständigen kulturellen Zentrum entwickelte. Der berühmte Byodoin Tempel ist ein eindrucksvolles Beispiel für buddhistische Architektur. Weiterhin ist die Stadt für ihren grünen Tee berühmt, der eine hervorragende Qualität besitzt.
Die Stadt eignet sich wunderbar für einen Tagesausflug von Kyoto, Nara oder Osaka aus und bietet viele schöne Fotomotive abseits der bekannten Metropolen um sie herum.
Wer abwechslungsreichen Attraktionen abseits von einer der bekanntesten Städte Japans erleben möchte, der wird in der Präfektur Hyogo fündig, welche nicht allzu weit entfernt liegt. Die Top 10 Attraktionen dieser Region sind ebenfalls eine Reise wert.
Hirayu Onsen ist ein Bergdorf mit heißen Quellen in der Region Okuhida im nordwestlichen Teil der Präfektur Gifu. Besonders beliebt ist die Onsen-Stadt aufgrund ihrer Rotenburo-Freiluftbäder mit Blick auf die umliegenden Nordjapanischen Alpen.
Hirayu Onsen (jap.: 平湯温泉) gilt als die älteste der Onsen-Städte von Okuhida. Sie ist zudem die größte Stadt und Hauptverkehrsknotenpunkt der Region. In Hirayu befinden sich viele heiße Quellen, deren Wasser Nervenschmerzen, Kälteempfindlichkeit und Hautkrankheiten heilen soll. Der Ort verfügt über das öffentliche Bad Hirayu no Mori, sowie viele Ryokan, in denen man übernachten kann. Zudem gibt es das Hirayu Minzokukan, eine Mischung aus Onsen und Museum, welches traditionelle Häuser und Handwerk der Region ausstellt.
Von Tokyo aus kann Hirayu Onsen mit einem Express Bus der Nohi Group ohne Zwischenstopp erreicht werden. Die Fahrt dauert ca. 3,5 Stunden und kostet ¥6.200 (ca. 50 Euro). Alternativ kann man von Tokyo aus mit einem Limited Express Zug fahren. Dieser verbindet die Station Shinjuku mit der Stadt Matsumoto in der Präfektur Nagano, von wo aus Busse nach Hirayu Onsen fahren.
Japan bietet viele außergewöhnliche Feste, die es sonst so nirgendwo gibt. Hier finden sich die 10 merkwürdigsten Festlichkeiten.
Bizarre Feste gibt es weltweit, doch insbesondere Japan ist im Ausland für allerlei merkwürdige Dinge bekannt. Viele Stereotypen sind zwar übertrieben, allerdings gibt es einige sehr seltsame Festivals, die man nur hier findet.
Die folgende Liste zeigt einige der merkwürdigsten Festlichkeiten, welche trotz oder vielleicht wegen ihrer bizarren Natur durchaus sehenswert sind:
1. Hanamaki Souminsai
Mit Fackeln geht es fast nackt auf den Berg Koshio. (Foto: Japan Travel)
Den Anfang macht das Hanamaki Souminsai Fest, das jedes Jahr im Januar am Berg Koshio in Iwate stattfindet. Eigentlich handelt es sich hierbei um ein Fest der Reinigung. Zunächst beginnt es – noch recht harmlos – mit dem traditionellen Mochi-Schlagen und dem anschließenden Segen der dortigen Priester.
Dann aber wird es bizarr, denn die Teilnehmer machen sich nun halb nackt und mit brennenden Fackeln bewaffnet daran, den Berg zu besteigen. Zu der Zeit ist es in Iwate eisig kalt und es liegt Schnee, sodass die Wanderung zusätzlich erschwert wird. Als wäre das noch nicht genug, tragen die – meist männlichen – Teilnehmer auf Papier geschriebene Segenssprüche in ihren Mündern.
Ist der Aufstieg geschafft, folgt ein Kampf um einen besonderen Glücksbringer, welcher dem Gewinner besonderes Glück für das neue Jahr gewähren soll. Die Kämpfe können über eine Stunde dauern und enden nicht selten mit blauen Flecken
Das Kasedori Matsuri, auch „Strohvogel Fest“ genannt, findet jedes Jahr im Februar in Kaminoyama in Yamagata statt. Dabei kleiden sich erwachsene Männer in Kostümen aus Stroh, sogenannte “Kendai”, und schreien wie Vögel. Die Strohkostüme halten sie nicht wirklich warm, da sie während ihres Tanzes von den Zuschauern mit kaltem Wasser übergossen werden, welches am Stroh gefriert. Angeblich sollen alle, die vom Wasser getroffen werden, besonderes Glück im neuen Jahr haben. Zum Ausgleich genießen die Teilnehmer während ihres wilden Tanzes und Vogelgeschreis von der Burg Kaminoyama durch die Stadt reichlich Sake.
The Kasedori Fest geht zurück bis ins 17. Jahrhundert, als die Gegend häufig von Bränden heimgesucht wurde. Angeblich brachte der legendäre Vogel „Kasedori“ damals Wasser, um die Brände zu löschen und sicherte sich somit den Respekt und die Loyalität der Bewohner*innen. Seitdem findet jedes Jahr zu Ehren dieses Vogels das dortige Fest statt, um für ein ertragreiches Jahr ohne Feuer zu bitten.
Es heißt zudem, dass die Strohhalme, die aus den Kostümen der tanzenden Männer fallen, jeder Frau langes und üppiges Haar bringen, wenn sie sich eines davon ins Haar flechtet.
Das Hadaka Matsuri findet jedes Jahr im Februar in Okayama statt und hat nicht umsonst mittlerweile internationale Bekanntheit erlangt, sodass es jährlich etwa tausende Besucher*innen anzieht: Die Übersetzung als das „Fest des nackten Mannes“ ist Programm, denn dabei ziehen sich tausende Männer bis auf ihre Fundoshi Leinentücher und Tabi Socken aus, haken ihre Arme untereinander ein und tanzen dabei um den dortigen Saidaiji Kannon-in Tempel.
Höhepunkt ist das sogenannte „Shingi Touka“, das Werfen von shingi, heiligen Bambusstöcken, die Glück für das Jahr bringen sollen. Inmitten des lebhaften Haufens können sich die halb nackten Männer kaum bewegen, während sie um die begehrten Preise kämpfen. Ein Besuch lohnt sich definitiv, und falls Man(n) mutig genug ist, kann man auch mitmachen.
4. Kanamara Matsuri – das Penis Fest
Das Penis Festival zieht viele Menschen an (Foto: Japan Travel)
Sicherlich eines der merkwürdigsten und gleichzeitig international bekanntesten Feste ist das Kanamara Matsuri, auch bekannt als das „Penis Fest“. Dieses zieht jedes Jahr tausende von Menschen nach Kawasaki in Kanagawa, – vielfach sind es übrigens heutzutage gar nicht Japaner*innen, sondern vor allem ausländische Besucher*innen, die an diesen skurrilen Festlichkeiten teilnehmen möchten.
Der Name ist hierbei Programm und so finden sich hier allerhand Dinge von Süßigkeiten über Gemüse bis hin zu Zeichnungen und mehr in Form des männlichen Organs. Höhepunkt ist dabei – wie bei vielen anderen „normalen“ Festen in Japan das Tragen eines Mikoshi (ein tragbarer Schrein) durch die Straßen bis zum Kanayama Schrein. Hierbei natürlich in Form eines überdimensionalen Phallus.
Obwohl es Diskussionen über den Ursprung des Festivals gibt (manche sagen, dass es Geschlechtskrankheiten fernhalten soll und andere sagen, dass es bei einer erfolgreichen Geburt helfen soll), steht auf jeden Fall fest, dass es sich hierbei um eines der ungewöhnlichsten Feste handelt – und das im sonst oft als prüde bezeichneten Japan.
5. Nakizumo Matsuri
Weinende Kinder gibt es viele beim Nakizumo Matsuri. (Foto: Japan Travel)
Das Nakizumo Matsuri oder auch das „Schreiende Baby Fest“ findet immer im April beim Sensoji Tempel in Asakusa in Tokyo statt. Jedes Jahr messen sich hier einhundert Babys um den Titel des lautesten Schreihalses. Dabei werden die Babys jeweils von einem Sumo Ringer getragen und das Ziel ist es damit, sie zum Weinen zu bringen. Das klingt zwar zunächst ziemlich gemein und eher erzieherisch fragwürdig, aber in Wahrheit folgt diese Tradition dem Glauben, dass schreiende Babys später stärker und gesünder werden. Somit soll dieses Fest den Kleinen also Kraft und Gesundheit für ihre Zukunft bringen.
Wenn ein Baby übrigens trotz der Sumo Ringer einfach nicht weinen möchte, zieht der Schiedsrichter eine rote Tengu Maske auf und erschreckt so das Kind, bis es weint. Übirgens sind die 100 Plätze für die teilnehmenden Babys so beliebt, dass Eltern sie mit einem Los System dafür anmelden müssen.
6. Onbashira Matsuri
Teilnehmer sitzen auf den Baumstämmen beim Onbashi Matsuri. (Foto: Japan Travel)
Das Onbashi Matsuri findet nur alle sechs Jahre statt, verdient aber dennoch einen Platz unter den 10 skurrilsten Festen Japans. Denn jedes sechste Jahr werden die großen Säulen des Suwa Schreins in Nagano durch neue ersetzt. Dafür werden 16 besonders hohe Bäume gefällt und anschließend im Rahmen der Festlichkeiten zum Schrein transportiert.
Die etwa 17 Meter hohen und bis zu 12 Tonnen schweren Baumstämme werden dort hingezogen, während einige besonders mutige Teilnehmer sogar auf ihnen sitzen, um ihre Tapferkeit so unter Beweis zu stellen. Obwohl das Spektakel extrem gefährlich ist, zieht es viele Menschen an und es finden sich immer wieder Mutige, die auf den Baumstämmen sitzend durch das unwegsame Gelände gezogen werden.
7. Kajiki Spinnen-Kampf Festival
Kämpfende Argiope Spinnen beim Kumo Gassan (Foto: Japan Travel)
Das sogenannte Kumo Gassen (Kumo bedeutet Spinne) ist ein 400 Jahre altes Spinnen-Kampf Fest, das in der Präfektur Kagoshima stattfindet. Bei diesem ungewöhnlichen Ereignis kämpfen Spinnen der Art Argiope amoena (aus der Familie der Radnetzspinnen) gegeneinander, bis am Ende ein Sieger feststeht. Die teilnehmenden Spinnen werden dabei übrigens meistens von Familien oder Kindern großgezogen und gehalten.
Bei den Kämpfen gibt es unzählige Regeln, beispielsweise gewinnt die Spinne, die zuerst zubeißt oder die andere Spinne als Erstes in einem Netz fängt. Was sich barbarisch anhört, endet aber fast nie mit dem Tod oder der Verletzung einer dieser Spinnen, da der Schiedsrichter diese mit der Hand beendet, sobald es einen klaren Gewinner gibt. Die meisten Besitzer*innen der Spinnen sind übrigens Kinder, die fast schon liebevoll und vor allem furchtlos mit den Tieren umgehen.
8. Doronko Matsuri
Das Schlamm Fest in Ehime. (Foto: Japan Travel)
Das Doronko Matsuri, alias „Schlamm Festival“ ist eine hervorragende Gelegenheit, um die heißen schwülen Sommertage am Mishima Schrein in der Ehime Präfektur zu genießen. Es findet jedes Jahr im Juli statt und besteht aus mehreren Veranstaltungen, von denen einige sehr ungewöhnlich sind.
Es beginnt mit dem “Ushi no shirokaki”, dem Ochsenpfügen. Dabei werden eine reihe von Ochsen vor einen altmodischen Pflug gespannt, die anschließend die schlammigen Reisfelder umgraben. Da die Tiere normalerweise nicht für solche Arbeiten genutzt werden, kann dies mitunter sehr chaotisch werden und oftmals weichen die Ochsen vom Pfad ab und ziehen dabei ihre Lenker*innen hinter sich her. So kann man am Ende dieser Veranstaltung sehen, warum es das Schlamm Fest ist, denn in der Regel sind die Teilnehmer*innen danach von oben bis unten voll davon.
Auf das Pfügen folgen die Bohnen-Pflanzer “Aze mame ue”: dabei werden auf sehr unkonventionelle Art Bohnen „gepflanzt“, indem eine Schlange aus vier Männern zunächst mit Rauch Insekten verjagt, anschließend der zweite in der Reihe die Erde nochmal pflüft, der dritte die Bohnen einpflanzt und der vierte schließlich Reisschalen darüberstreut.
Weztrer geht es mit “Sanbai oroshi”. Drei Männer mit aufgeschminkten Schnurrbärten führen eine Zeremonie durch, während sie von einem maskierten Dämon gestört werden, der ebenfalls am Fest teilnehmen möchte. Es folgt das eigentliche Reispflanzen, das “O ta ue” und abschließend das “Mochi maki”, bei dem kleine Reiskuchen in die Menge geworfen werden.
Das Schlamm Fest ist sehr unkonventionell und mehr als ungewöhnlich, womit es sich eindeutig einen Platz unter den bizarrsten Festen Japans verdient hat.
9. Abare Matsuri
Beim Abare Matsuri geht es heiß her (Foto: Ashley Hirasuna, Metropolis)
Bei dem Abare oder „Randale Festival“ (auch bekannt als das Feuer & Gewalt Fest) des Yasaka Schreins in Ishikawa geht es heiß her. Getreu seines Namens ist das Fest von Feuer und einer sehr lebhaften, nahezu gewalttätigen, Stimmung geprägt.
Dieses seltsam brutale Fest hat seinen Ursprung vor 350 Jahren, als die Pest die Stadt Noto in Ishikawa heimsuchte. Die Bewohner*innen riefen Gozu Tenno vom Gion Schrein in Kyoto um Hilfe und es wurde ein Fest abgehalten, um die Pest abzuwehren. Angeblich wurden dabei die kranken Menschen von einer Biene gestochen und waren anschließend geheilt. Die Biene gilt dabei als Botin der Götter, weshalb zu deren Unterhaltung seitdem dieses Fest abgehalten wird.
Das Feuer und Gewalt Fest findet jedes Jahr im Juki statt und geht über zwei Tage. Während der erste Tag noch verhältnismäßig ruhig beginnt und aus einer Shinto Zeremonie mit einem tragbaren Mikoshi Schrein besteht, der durch die Straßen gezogen wird, werden am Abend riesige Fackeln entzündet und am nächsten Tag wird es dann noch außergewöhnlicher:
Denn dann wird der Mikoshi Schrein komplett zerstört, indem er auf den Boden geworfen und zertrampelt wird. Die Überreste werden in den Fluss geworfen und anschließend in einem riesigen Feuer verbrannt. Die Atmosphäre wird durch schreiende Zuschauer und Trommeln noch etwas brutaler und hat damit den Namen durchaus verdient.
10. Paantu Matsuri
Paantu ist bereit, dich mit seinem Schlamm zu segnen (Foto: Japan Travel)
Ein chaotisches sowie spirituelles Festival ist das Paantu Matsuri auf der Insel Miyakojima in Okinawa. Es wird jedes Jahr im September oder Oktober gefeiert und hat seinen Namen von einem übernatürlichen Wesen, welches – bedeckt von Ästen, Blättern und Schlamm – angeblich herabstieg, um die BewohnerÜinnen vor dem Bösen zu beschützen.
Bei dem Fest verkleidet sich ein Teilnehmer als das Paantu Geisterwesen, indem er sich mit Schlamm, Ästen und Blättern bedeckt. Angeblich bringt es Glück, von Paantu mit Schlamm beschmiert zu werden, weswegen sich die Teilnehmer*innen um das Wesen scharen und sich von ihm mit schlammiger Erde „segnen“ zu lassen.
Das Fest wird in mehreren Döfern auf der Insel abgehalten und wurde in den letzten Jahren immer mehr von Schaulustigen besucht, weswegen das genaue Datum mittlerweile immer erst kurz vor dem Fest bekannt gegeben wird.
Entgegen der allgemeinen Meinung, dass Japaner*innen oft sehr zurückhaltend sind, gibt es in Japan mehr als außergewöhnliche und sogar skurrile Feste, bei denen Zurückhaltung ganz sicher nicht an der Tagesordnung ist. Wer mehr spannende Eigenheiten Japans kennenlernen möchte, findet hier auch die 10 merkwüridgsten Feiertage in Japan, bei denen mehr als ungewöhnliche Dinge gefeiert werden.
Der Kinkakuji ist ein buddhistischer Zen Tempel und befindet sich im Nordwesten der Stadt Kyoto. Er wird aufgrund seiner mit Blattgold bedeckten Fassade auch „goldener Pavillon“ genannt und gilt als eine der Hauptattraktionen der Stadt.
Der Tempel wurde im 14. Jahrhundert als Residenz für den damaligen Shogun erbaut. Nach seinem Tod wurde das Gebäude auf seinen Wunsch hin zu einem Zen Tempel umfunktioniert. Der Kinkakuji wie auch der Ginkakuji sind beides Tempel des Shokokuji-Zweiges der Rinzai Sekte, die dem ersten Oberpriester des Kinkakuji Tempels Muso Soseki gedenken.
Das Hauptgebäude des Kinkakuji besteht aus drei Etagen, welche alle einen anderen Architekturstil repräsentieren. Die obersten zwei Etagen sind komplett mit Blattgold bedeckt, was dem Tempel seinen Spitznamen „goldener Pavillon“ einbrachte. Besucher*innen können das Gebäude nicht betreten, es ist aber von einem Teich umgeben und bildet mit der Spiegelung im Wasser ein tolles Fotomotiv.
Auf dem Gelände des Tempels befindet sich zudem ein Garten, die Quartiere des Hauptpriesters sowie ein Teehaus, in dem man japanischen Matcha-Tee und traditionelle Wasabon-Süßigkeiten probieren kann. Wasabon wird aus feinkörnigem japanischen Zucker und traditionell in der Region Shikoku hergestellt, die hier angebotenen Süßigkeiten werden jedoch speziell für den Tempel angefertigt.
Informationen
Adresse: 1 Kinkakujicho, Kita Ward, Kyoto, 603-8361 (Karte)
Die Präfektur Gifu liegt zentral in der Region Chubu auf Japans Hauptinsel Honshu. Die Präfekturhauptstadt Gifu ist reich an Geschichte und die in den Bergen der Präfektur gelegenen Dörfer sind beliebte Ausflugsziele.
In Gifu fand im Jahr 1600 die Schlacht von Sekigahara statt, aus der Tokugawa Ieyasu siegreich hervorging. Dieser bedeutende Sieg ermöglichte es ihm, die Shogunat- und Familiendynastie zu gründen, die bis 1868 andauerte. Neben diesem geschichtsträchtigen Ort bietet die Präfektur zudem traumhafte Natur, bergige Landschaften rund um die Hida Region und tief in die Berge eingenistete Dörfer wie Takayama oder das UNESCO-Weltkulturerbe Shirakawago.
Nachfolgend und in beliebiger Reihenfolge die Top 10 Attraktionen, die bei einer Reise nach Gifu nicht fehlen sollten:
1. Takayama
Die kleine Stadt Takayama (jap.: 高山) befindet sich in der bergigen Hida Region (jap.: 飛騨) im Norden der Präfektur Gifu. Wie viele Städte der Region wird oft der Präfix Hida vorgesetzt, damit die Städte nicht mit anderen Städten desselben Namens in anderen Teilen Japans vertauscht werden. Aus diesem Grund wird die Stadt auch Hida Takayama genannt. Takayama ist aufgrund ihrer Lage, des traditionellen Charmes sowie der wunderbar erhaltenen Altstadt besonders bei Reisenden beliebt, die das ländliche Japan erleben möchten. Takayama war während der Edo Zeit (1603-1868) eine Kaufmannsstadt und bekannt für qualitativ hochwertiges Holz und gut ausgebildete Tischler. In der Altstadt, insbesondere der Straße Sannomachi, sind viele der alten Häuser heute noch gut erhalten. Dort befinden sich Geschäfte, Kaffeehäusern und Sake-Brauereien, die zum Teil mehrere hundert Jahre alt sind.
Im Shiroyama Park am östlichen Stadtrand befinden sich die Ruinen der alten Burg von Takayama und das Gebiet kann über den Higashiyama Wanderweg erkundet werden. Wer in Takayama ist, sollte auch den Hachiman Schrein sowie den Takayama Schrein besuchen. Ein weiteres Highlight der Stadt ist der täglich stattfindende Morgenmarkt, auf welchem lokales Obst und Gemüse sowie kleine Souvenirs verkauft werden. Eine ca. 10 minütige Busfahrt von Zentrum entfernt befindet sich das Open Air Museum Hida no Sato, welches traditionelle Gassho-Bauernhäuser und andere Bauwerke aus der Edo Zeit beheimatet.
Takayama ist mit dem Hida Limited Express Zug zu erreichen, der die Städte Toyama in der Präfektur Toyama im Norden mit der Stadt Nagoya in der Präfektur Aichi im Süden verbindet. Wer von Tokyo aus anreist, kann mit einem Nohi Express Bus von dem Bahnhof in Shinjuku bis Takayama durchfahren. Weitere Informationen können auf der offiziellen Webseite gefunden werden.
2. Shirakawago und Gokayama
Das Dorf Shirakawago (jap.: 白川郷) und das benachbarte Dorf Gokayama (jap.: 五箇山) befinden sich im Shogawa Flusstal in den Bergen der Hida Region im Norden von Gifu. Diese kleine Bergsiedlung war einst aufgrund der hohen Berge und starkem Schneefall relativ abgelegen und die Interaktion mit benachbarten Regionen war begrenzt. Aus diesem Grund entwickelte sich in den Dörfern ein etwas eigener Lebensstil und einzigartige kulturelle Praktiken. Die beiden Dörfer sind Teil des UNESCO-Weltkulturerbe.
Besonders berühmt sind die Dörfer für ihre traditionellen Gassho-Bauernhäuser, von denen einige mehr als 250 Jahre alt sind. Viele bieten Übernachtungsmöglichkeiten als Minshuku (jap.: 民宿, familiengeführte Bed & Breakfast im japanischen Stil) oder auch Ryokan an. Von Takayama aus eignet sich Shirakawago, vor allem der Bereich Ogimachi, gut für einen Tagesausflug. Gokayama hingegen ist etwas schwieriger zu erreichen und nicht ganz so „modern“, dafür aber auch weniger überfüllt als Shirakawago. Die Dörfer haben zu jeder Jahreszeit ihren Charme, sind aber besonders im Winter, wenn die Häuser von einer dicken Schneedecke bedeckt sind und von winterlichen Illuminationen erleuchtet werden, beliebt.
Von Takayama aus fährt ein Bus der Nohi Group nach Shirakawago. Der Hauptverkehrsknotenpunkt ist Ogimachi, von wo auch Busse nach Gokayama fahren. Weitere Informationen zur Anreise, Übernachtungsmöglichkeiten und den Dörfer können auf der offiziellen Webseite gefunden werden.
3. Furukawa
Winterliche Szene: ein kleiner Kanal zieht sich durch Hida Furukawa in Gifu (Foto: Raita Futo / CC BY 2.0)
Auch die kleine Stadt Furukawa ist ein beliebtes Ausflugsziel. Sie wird auch Hida Furukawa gennant und liegt ganz in der Nähe von Takayama in den Bergen des Hida Gebirges in Gifu. Furakawa war in der Edo Zeit aufgrund von Holzressourcen der umliegenden Berge sehr wohlhabend. Die am Flussufer gelegene Stadt ist voller historischer Holzgebäude, von Kanälen gesäumten Straßen, Tempeln und Museen. Im Gegensatz zu Takayama ist die Stadt weniger voll und versprüht eine wunderbar ruhige Atmosphäre.
Ein beliebtes Viertel ist Setakawa to Shirakabedozo, wo sich ein mit Karpfen gefüllter Kanal (jap.: 瀬戸川, setogawa) zwischen weiß gestrichenen Lagerhäusern und traditionellen Holzhäuser entlangzieht. In der Nähe befindet sich auch der Honkoji Tempel, der mit lokalen Holzarbeiten kunstvoll verziert ist. Ebenfalls in dem Viertel befinden sich das Takumikan Museum und die Festival Halle, in der über das jährlich stattfindende Furukawa Festival informiert wird. Die Stadt diente zudem als Inspiration für viele Szenen des Films „Your Name“ (jap.: 君の名は) von Makoto Shinkai, was zu ihrer steigenden Beliebtheit führte.
Hida Furukawa ist von Takayama aus in ca. 20 Minuten mit der Bahn zu erreichen. Weitere Informationen können auf der offiziellen Webseite der Region Hida gefunden werden.
Okuhida (jap.: 奥飛騨) ist eine etwas abgelegene Region der Präfektur Gifu in den Bergen der nördlichen japanischen Alpen. Sie liegt östlich von Takayama an der Grenze zur Präfektur Nagano. Die Region ist bekannt für ihre heißen Quellen. Es gibt hier viele traditionelle Ryokan, in denen man übernachten kann und in der unberührten Natur gibt es viele Rotenburo-Bäder, in denen man die Umgebung unter freiem Himmel genießen kann. Besonders beliebt ist Hirayu Onsen, welche als älteste Onsen-Stadt in Okuhida gilt.
Ein weiteres Highlight der Region ist die Shinhotaka Ropeway. Diese Seilbahn ist eine der einzigartigsten Japans. Zum einen steigt sie über 1.000 Meter an der Seite des Hotake Gebirges hinauf, was den größten Höhenunterschied des Landes ausmacht. Des Weiteren besitzt die Seilbahn Doppeldecker-Gondelwagen, welche die ersten ihrer Art in Japan sind. Die Bergstation der Bahn liegt auf 2.150 Metern und bietet Besucher*innen eine tolle Aussicht auf die Region Okuhida. Vom Gipfel ausgehend führen mehrere Wanderwege zu benachbarten Bergen.
Wer die Region Okuhida besuchen möchte, sollte von der Stadt Hirayu, dem Hauptverkehrspunkt der Region, starten. Hirayu Onsen liegt auf der Buslinie zwischen Takayama und Matsumoto in der Präfektur Nagano. Von dort aus fahren lokale Busse zu den anderen Onsen-Städten sowie zur Talstation der Shinhotaka Ropeway. Weitere Informationen gibt es auf der offiziellen Webseite.
5. Gujo Hachiman
Gujo Hachiman ist eine historische Burgstadt in den Bergen nördlich der Stadt Gifu und südlich von Takayama. Die kleine Stadt liegt an einer alten Handelsroute in einem Tal, in dem die Flüsse Yoshida, Kodara und Nagara zusammenlaufen und einen natürlichen Wassergraben um die Stadt bilden. Die kleinen Kanäle, Brunnen und Wasserwege können überall in der Stadt gefunden werden und werden heute, wie auch schon im 17. Jahrhundert von den Anwohnern zum Waschen von Reis, Gemüse oder Wäsche benutzt. In Gujo Hachimans sind zudem viele alte, gut erhaltene Holzgebäude und Ryokan, sodass Besucher*innen hier einen Hauch vom alten Japan spüren können.
Neben dem historischen Stadtkern gibt es in Gujo Hachiman auch eine Burg. Sie wurde 1933 nach mehrfacher Zerstörung restauriert. Man erreicht sie vom Zentrum der Stadt nach einer ca. 25 minütigen Wanderung hinauf auf einen Berg und von der Burg bietet sich einetolle Aussicht auf die Stadt. Eine weitere Attraktion sind die Lebensmittel-Replika, die in vielen japanischen Restaurants zu finden sind. Die Stadt ist seit Jahrzehnten ein Zentrum für die Herstellung dieser Replika und besitzt mehrere Produktions- und Werkstätten. Gujo Hachiman ist vor allem für sein jährliches Gujo Odori Festival bekannt, das von Mitte Juli bis Mitte September 31 Nächte dauert. Während Obon im August feiern hier tausende Tänzer vier Nächte mit durchgehendem Straßentanz.
Am bequemsten ist Gujo Hachiman aus der Stadt Nagoya in der Präfektur Aichi zu erreichen. Ein Bus der Nohi Group verbindet die Stadt mit Takayama und hält auf der Strecke in Gujo Hachiman. Weitere Informationen zur Anreise sowie zu Attraktionen in Gujo Hachiman können auf der offiziellen Webseite gefunden werden.
6. Gero Onsen
Gero Onsen (jap.: 下呂温泉) ist eine Onsen-Stadt und befindet sich am Ufer des Flusses Hida südlich von Takayama. In der Edo Zeit galt Gero Onsen aufgrund der Wasserqualität als eines der drei besten Onsen Japans (nihon sanmeisen). Bis heute hat die Stadt, die sich seither weiterentwickelt hat und urbaner ist als damals, die besondere Qualität des Wassers bewahrt. Das Wasser hier soll besonders gut bei Hautbeschwerden und Rheuma helfen.
Über die ganze Stadt verteilt sind Hotels und Ryokan mit heißen Quellen. Zudem gibt es kostenlose Rotenburo (Freiluftbäder) und einige öffentliche Badehäuser. In ganz Gero verstreut gibt es zudem zahlreiche Fußbäder. In der Nähe der zentral gelegenen Brücke befindet sich ein großes Rotenburo, in dem Besucher*innen kostenlos baden können. Allerdings verfügt es über keinerlei Sichtschutz und man ist den Blicken von Passanten ausgesetzt. Wer mehrere Bäder besuchen möchte, kann einen yumeguri tegata kaufen. Dieser hölzerne Spa-Pass erlaubt Zugang zu bis zu drei Bädern.
Neben den zahlreichen Onsen gibt es in Gero auch mehrere Schreine und Tempel sowie das Gero Onsen Gassho Mura, ein Open-Air-Museum, in dem sich traditionelle Gassho-Bauernhäuser befinden. Von Takayama aus ist Gero Onsen in knapp einer Stunde erreichbar. Weitere Informationen können auf der offiziellen Webseite nachgelesen werden.
7. Burg Gifu
Die Burg Gifu befindet sich in der gleichnamigen Stadt in Süden der Präfektur Gifu. Die Anfang des 13. Jahrhunderts als Burg Inabayama erbaute Burg liegt auf dem Berg Kinka im Stadtzentrum. Die heutige Burg Gifu besteht aus einem vierstöckigen und einem dreistöckigen Hauptgebäude. Beide Gebäude wurden 1956 umgebaut und gelten seither als ein beliebtes Wahrzeichen der Stadt Gifu. In den Gebäuden befindet sich das Gifu Castle Museum, Ausstellungen und Galerien, sowie eine Aussichtsplattform, von der aus man einen wunderbaren Blick über die Stadt hat.
Auf dem Burggelände befinden sich neben den Hauptgebäuden weitere alte Burganlagen, eine Aussichtsplattform, ein Restaurant sowie Toiletten. Vom Gifu Park am Fuße des Bergs Kinka aus führt eine Seilbahn zur Burg hoch. Zudem kann man die Burg auch über einen Wanderweg erreichen, der in der Nähe des Parkes startet. Die Burg ist von 09:30 bis 16:30 Uhr geöffnet und der Eintritt kostet ¥200 (ca. 1,60 Euro). Vom Bahnhof Gifu aus fährt ein lokaler Bus in ca. 20 Minuten zum Park. Weitere Informationen können auf der offiziellen Webseite nachgelesen werden.
8. Shohoji Tempel
Der Gifu Daibustu im Shohoji Tempel (Foto: Michelle Ishiki / JT)
Der Shohoji Tempel (jap.:正法寺) befindet sich in der Stadt Gifu gegenüber des Gifu Parks. Der Tempel der Obaku Sekte des japanischen Zen-Buddhismus ist ein Untertempel des Manpukuji Tempels in der Stadt Uji der Präfektur Kyoto. Das Äußere des 1638 gegründete Tempels weist viele Elemente im chinesischen Stil auf. In der Nähe befinden sich verschiedene Museen, beispielsweise das Nawa Insekten Museum oder das Gifu Geschichtsmuseum.
Der Tempel beherbergt den Gifu Daibutsu (Großer Buddha von Gifu), eine riesige Statue von Shaka Nyorai, die dem Buddha im Todaiji Tempel in Nara nachempfunden sein soll. Die 13 Meter hohe Statue besteht aus Holz und verflochtenem Bambus, welches mit einer Schicht Ton überzogen wurde. Die Oberfläche ist mit einer Lackschicht gehärtet und mit Blattgold und verschiedenen buddhistischen Sutras bedeckt. Sie wurde 1832 fertiggestellt und ist die größte Trockenlack-Statue Japans. Neben dem Daibutsu finden Besucher*innen im Tempel auch viele aus Holz geschnitzte kleine Buddhastatuen.
Der Shohoji Tempel ist von 09:00 bis 17:00 Uhr geöffnet und der Eintritt kostet ¥200 (ca. 1,60 Euro). Vom Bahnhof Gifu aus fährt ein lokaler Bus. Nach ca. 20 Minuten kann man an der Haltestelle Gifukoen Rekishihakubutsukan-mae aussteigen und zu Fuß zum Tempel laufen. Weitere Informationen können auf der offiziellen Webseite der Stadt Gifu nachgelesen werden.
9. Sekigahara
Die Stadt Sekigahara (jap.: 関ヶ原) befinden sich in der Fuwa Region im Westen von Gifu. Sie ist vor allem für die Schlacht von Sekigahara bekannt, welche auf einer Ebene außerhalb der Stadt ausgetragen wurde. Sie gilt als die größte und wichtigste Schlacht der japanischen Feudalgeschichte. Die Schlacht fand am 21. Oktober 1600 zwischen den Fraktionen von Tokugawa Ieyasu und einer Koalition verschiedener Clans, die Toyotomi gegenüber loyal waren, statt. Sie war der Wendepunkt langer Bürgerkriege und beendete die Sengoku Zeit. Der siegreiche Tokugawa Clan herrschte fortan über Japan, das Tokugawa Shogunat wurde geschaffen und bis zum Ende der Edo Zeit (1868) war Japan nach außen hin abgeschottet.
Auf der Ebene, wo die Schlacht stattfand, befinden sich heute mehrere Monumente und Gedenktafeln. Durch die Gegend zieht sich der Fluss Ai und man kann gemütlich durch die friedliche Landschaft spazieren. In Sekigahara gibt es zudem das Gifu Sekigahara Battlefield Memorial Museum, in dem Besucher*innen das historische Ereignis mithilfe modernster Technik nacherleben können. Eine weitere Attraktion ist der Themenpark Sekigahara Warland (jap.: 関ヶ原ウォーランド), in dem die Schlacht mit lebensgroßen Modellen japanischer Soldaten nachgestellt ist.
Vom Bahnhof JR Gifu in der Stadt Gifu erreicht man Sekigahara in unter einer Stunde mit einem lokalen Zug. Weitere Informationen können auf der offiziellen Webseite gefunden werden.
10. Yoro Park
Der Yoro Park (jap.: 養老公園, yoro koen) ist ein großflächiger Park, der sich am Fuße des Yoro Gebirges in Nishimino im Südwesten von Gifu befindet. Auf dem Gelände des weitläufigen Parks befindet sich ein Minigolfplatz, ein 6-Loch-Golfplatz, Tempel und Schreine sowie verschiedene Naturschauspiele. Ein besonders beliebter Ort dort ist der Yoro Wasserfall, der sich am westlichen Ende des Parks befindet. Der Park verfügt außerdem über ein Restaurant, öffentliche Toiletten, einen Informationsbereich sowie die Yoro Camp Site, wo man übernachten kann. Im Park befinden sich zudem 3.000 Kirschbäume und viele Ahornbäume, welche ihn besonders im Frühjahr und Herbst zu einem beliebten Ausflugsziel machen.
Auf dem Gelände befindet sich auch „The Site of Reversible Destiny“. Dieser Bereich ist eine Mischung aus künstlerischen und architektonischen Elementen, die sich in die natürliche Umgebung des Parks einfügen. Er wurde von dem international anerkannten Künstler Shusaku Arakawa und seiner Frau, der amerikanischen Architektin Madeline Gins, entworfen. Die Installation im Freien führt mit labyrinthartigen Wegen zwischen den grasbewachsenen Hügeln und Senken des Parks hindurch. Durch die Elimination horizontale und vertikale Linien und die Erschaffung künstlicher Horizonte soll der angeborene Sinn für Gleichgewicht und Perspektive bei Besucher*innen gestört werden, und dies soll zu einer veränderten Körper- und Bewusstseinswahrnehmung führen.
Der Yoro Park ist von 09:00 bis 17:00 Uhr geöffnet, bis 16:30 Uhr hat man Einlass zum „The Site of Reversible Destiny“. Der Eintritt zum Park ist kostenlos, für die verschiedene Attraktion zahlt man. „The Site of Reversible Destiny“ kostet ¥770 (ca. 6,25 Euro). Weitere Informationen rund um den Park können auf der offiziellen Webseite nachgelesen werden.
Der Kaiserpalast Tokyo befinden sich in der Landeshauptstadt Tokyo im zentralen Stadtteil Chiyoda. Er wurde an der Stelle der alten Burg von Edo gebaut und verfügt heute über mehrere Gebäude, Residenzen der kaiserlichen Familie sowie einen großflächig angelegten Park.
Am Anfang der Meiji Zeit (1868-1912) wurde die Burg Edo in Kaiserburg (jap.: 皇城, Kojo) umbenannt, nachdem der Kaiser seine Residenz von Kyoto nach Tokyo verlegt hatte. Durch Brände und Erdbeben wurden viele Gebäude der alten Burg Edo zerstört und an deren Stellen wurden neue Gebäude unter Verwendung traditionell japanischer Architektur und modernen europäischen Elementen errichtet. Im Zweiten Weltkrieg wurden viele Teile des Kaiserpalastes durch Bombenangriffe zerstört. Der neue Kaiserpalast Tokyo (jap.: 宮殿, Kyuden) und weitere Residenzen wurden im Jahr 1968 gebaut.
Der heutige Kaiserpalast Tokyo umfasst das Gelände, welches von den Burgmauern der ehemaligen Burg Edo umgeben ist. Um das gesamte Gelände verlauft ein breiter Wassergraben und man kann diesen über mehrere Brücken überqueren. Im westlichen Teil des Geländes befinden sich der Kaiserpalast, die Imperial Household Agency und der Fukiage Garten mit dem Fukiage Palast, welcher als Wohngebiet der kaiserlichen Familie genutzt wird. Der östliche Teil wurde zu einem öffentlichen Park gemacht und in higashi gyoen (jap.: 東御苑, Ostgarten) umbenannt. Im nördlichen Teil gibt es einen weiteren Park, den Kitanomaru Park.
Mit Ausnahme der Imperial Household Agency und des Parks ist das Hauptgelände des Palastes im Allgemeinen für die Öffentlichkeit geschlossen. Es ist Besucher*innen möglich, geführte Touren zu reservieren, die über das Hauptgelände und vorbei am Kyuden führen. Jedoch kann man den Palast nicht betreten. Die Touren werden auf Englisch und Japanisch angeboten und dauern gute 75 Minuten. Sie können online oder telefonisch reserviert werden.
Der Ostparks des Kaiserpalasts hat eine Fläche von 210.000 Quadratmetern und umfasst viele der alten Gebäude und Befestigungsanlagen, sowie neue Verwaltungsgebäude und das Sannomaru Shozokan (The Museum of the Imperial Collections), welches in wechselnden Ausstellung Teile der kaiserlichen Haushaltsschätze zeigt. Der Kitanomaru Park verfügt ebenfalls über Museen und ist besonders im Frühjahr zur Kirschblüte beliebt. Man kann hier Boote mieten und auf dem von Kirschbäumen gesäumten Burggraben auf und ab fahren.
Der Kaiserpalast Tokyo befindet sich Nahe des Bahnhofs Tokyo und ist mit mehreren Bahnlinien aus ganz Tokyo gut zu erreichen.
Informationen
Adresse: 1-1 Chiyoda, Chiyoda City, Tokyo 100-8111 (Karte)
Melonen haben in Japan einen besonderen Stellenwert und gelten vielfach als Luxus. Im Tomita Melonen-Haus in Furano (Präfektur Hokkaido) findet man besonders schmackhafte Exemplare.
Wenn man von Furano spricht, denken viele an wunderschöne Sommergärten. Alle Reisegruppen steuern sofort die berühmten Lavendelfelder der Tomita Farm an, welche die größten in der Gegend sind. Diese bieten die perfekte Szenerie für den Frühsommer in Hokkaido. Furano ist jedoch auch für seine landwirtschaftlichen Produkte bekannt. Hierzu gehört auch die berühmte Furano Melone.
Melonen – ein besonderer Luxus
Melonen haben in Japan einen besonderen Stellenwert und sind – anders als man es aus Europa kennt – ein seltener Luxus. Obst und Früchte sind in Japan allgemein nicht günstig, gerade im Vergleich zu Europa. Melonen allerdings sind – ähnlich wie Erdbeeren – eine Besonderheit und sind oft sehr rar, beziehungsweise so teuer, dass man sie sich nur selten gönnt.
Oft werden sie mehr als Geschenk erworben, beispielsweise an Geschäftspartner oder zu besonderen Anlässen überreicht. So wundert es nicht, dass die Früchte vielfach in hochwertigen Holzkisten verkauft werden – geschützt durch Holzspäne und optisch absolut makellos. Das hat seinen Preis: In Japan kann man – je nach Sorte und Qualität – zwischen 50 und 200 Euro für eine einzige Melone zahlen!
Das Café (Foto: Amanda Ho)
Die teuersten Melonen der Welt
Jede Frucht wird sorgfältig angebaut. Dank der sauberen Luft, des fruchtbaren Bodens und des frischen Wassers sind sie süß und saftig. Es gibt viele Farmen in der Gegend, und an vielen Orten kann man die Leckereien direkt bei den Bauern kaufen.
Hokkaido ist übrigens bekannt für seine Yubari King Melonen, die teuersten der Welt, welche zu unglaublichen Summen verkauft werden. Oft werden diese nicht einmal für den Eigenbedarf gekauft, sondern sind ein Gastgeschenk, beispielsweise für Geschäftspartner. Die Früchte aus Furano sind aber angeblich genauso saftig und lecker und können auch selbst genossen werden.
Leckeres Melonpan (Foto: Amanda Ho)
Kuchen, Eis und Shakes
Das Tomita Melonen-Haus ist schon von weitem zu erkennen, denn über ihm schwebt ein riesiger grüner Ballon in Form und Farbe der süßen Frucht. Beim Eintreten werden an einer Ecke reihenweise Melonen in Kisten zum Verkauf angeboten. Sie sind zu zweit oder zu viert verpackt. Der Preis variiert je nach Sorte.
Wer dem Laden auf Facebook folgt, kann man sogar 100 Yen Rabatt auf die geschnittenen Früchte bekommen, die normalerweise 300 Yen kosten. Das Café befindet sich im hinteren Teil, und hier werden frisch gebackenes Melonpan, Kuchen, Windbeutel, Eis und Shakes verkauft. Man hat definitiv die Qual der Wahl. Die Atmosphäre des Cafés ist sehr entspannt. Tische und Bänke sind rundherum verteilt und es gibt Sitzgelegenheiten drinnen und draußen. Eine große Auswahl der landwirtschaftlichen Produkte von Furano kann auch online bestellt werden.
Eine leckere Tarte im Tomita Melonenhaus in Hokkaido. (Foto: Amanda Ho)
Wer sich einmal den besonderen Luxus einer japanischen Melone gönnen möchte, der ist hier genau richtig. Für alle anderen empfiehlt sich bei einer Reise in Hokkaido dann vielleicht doch eher ein Ausflug nach Otaru, wo man viele unterschiedliche Spezialitäten der Region probieren kann – zu erschwinglichen Preisen.
Gero Onsen ist eine Onsen-Stadt und liegt zwischen Nagoya und Takayama in der Präfektur Gifu. Die Stadt gilt als eine der drei berühmtesten heißen Quellen in ganz Japan und ist vor allem für die weiche Wasserqualität bekannt.
Gero Onsen (jap.: 下呂温泉) befindet sich am Ufer des Flusses Hida südlich von Takayama. In Gero gibt es zahlreiche Fußbäder, einige öffentliche Badehäuser und Hotels und Ryokan mit heißen Quellen. In der Nähe des Flusses befindet sich zudem das Funsenike Rotenburo, in dem Besucher*innen kostenlos baden können. Allerdings verfügt es über keinerlei Sichtschutz und man ist den Blicken von vorbeilaufenden Passanten ausgesetzt. In Gero Onsen kann man einen Spa-Pass kaufen. Dieser yumeguri tegata ist eine hölzerne Plakette und erlaubt Zugang zu bis zu drei Bädern (in teilnehmenden Badehäusern).
Neben den zahlreichen Onsen gibt es in Gero auch mehrere Schreine und den Onsenji Tempel, indem der Buddha der Heilung Yakushi Nyorai beheimatet ist. In der Stadt befindet sich außerdem das Gero Onsen Gassho Mura, ein Open-Air-Museum, in dem sich traditionelle Gassho-Bauernhäuser befinden. Zudem können Besucher*innen hier Aufführungen traditioneller Volkskunst sehen.
Von Takayama aus ist Gero Onsen mit verschiedenen Zügen in knapp einer Stunde erreichbar. Wer von Nagoya in der Präfektur Aichi anreist, kann mit dem JR Hida Limited Express in ca. 1,5 Stunden in Gero Onsen sein.
Ryokan sind traditionelle Unterkünfte in Japan, die einen einmaligen Einblick in die japanische Kultur geben. Was man dabei beachten sollte, findet sich hier.
Wer in Japan reist, findet sich mit einer großen Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten konfrontiert. Eine besonders authentische Art zu nächtigen bieten die sogenannten Ryokan, traditionell eingerichtete japanische Hotels. Sie bieten auf jeder Reise eine besondere Erfahrung und die Möglichkeit, japanische Kultur hautnah zu erleben. Oftmals zögern Reisende bei der Buchung einer solchen Unterkunft. In der Regel liegt das am Glauben, das Schlafen auf Tatami Matten sei unbequem oder an der Angst, bei so vielen kulturellen Unterschieden etwas falsch zu machen.
Im Folgenden finden sich daher alle Informationen zum Übernachten in Ryokan, sodass einer solchen Erfahrung nichts mehr im Wege steht.
Geschichte der Ryokan
Wörtlich bedeutet Ryokan (jap. 旅館) etwa so viel wie „Reisegasthaus“, auch wenn diese Unterkünfte ursprünglich gar nicht so genannt wurden. Denn bereits im 8. Jahrhundert gab es einfache Gasthäuser dieser Art, die allerdings die Bezeichnung fuseya trugen und Reisenden meist kostenlos eine Übernachtungsmöglichkeit boten. Primär übernachteten hier Menschen auf Pilgerreisen oder Kranke, die Heilung in heißen Onsen Quellen suchten.
In der Edo Zeit entwickelte sich schließlich der Begriff Ryokan für qualitativ hochwertigere Unterkünfte. Etabliert wurde diese Bezeichnung aber erst ab den 1950er Jahren, als Unterkünfte in Japan gesetzlich in westlich eingerichtete Hotels, japanisch eingerichtete Ryokan und andere, einfache Beherbergungsbetriebe eingeteilt wurden. Heute findet man unzählige Ryokan in Japan, die von einfachen Gasthäusern bis zu luxuriösen Unterkünften reichen. In der Regel verfügen sie im Vergleich zu westlichen Hotels über deutlich weniger Zimmer (schon allein aufgrund der traditionellen japanischen Bauweise, die selten mehr als zwei Stockwerke aufweist) und sind meist Familienbetriebe.
Traditionelle Kochstelle in einem Ryokan – heute nur mehr Dekoration. Foto: Nicole Kirchmeyr
Ausstattung in einem Ryokan
Ryokan Unterkünfte sind in der Regel traditionell japanisch ausgestattet. Die Gebäude selbst haben selten mehr als zwei Stockwerke und bestehen klassisch vor allem aus Holz. In der Regel gibt es einen großzügigen Eingangsbereich, bei klassischen Exemplaren vor allem ebenfalls mit Holzdielen und oftmals mit einer traditionellen Feuerstelle (diese wird heutzutage nicht mehr genutzt, sondern dient als Dekoration), in moderneren gelegentlich auch mit Teppichboden.
Die Zimmer selbst sind mit Reisstrohmatten (sogenannten Tatami) ausgelegt, oft gibt es mit Papier beklebte Schiebetüren (Shoji), mit denen man teilweise den Raum teilen kann, meist aber sind sie vor allem an den Fenstern zu finden und dienen als Dekoration. Beinahe jedes traditionell japanische Zimmer beherbergt zudem eine kleine Nische, den sogenannten Tokonoma. Dieser leicht erhöhte Bereich an einer der Wände ist meist mit Blumengestecken, Vasen oder Kalligrafie verziert. Er ist KEINE Ablagefläche und man sollte hier demnach kein Gepäck oder sonstiges deponieren.
Die Zimmer sind in der Regel sehr groß, dafür aber sehr spärlich eingerichtet. Oftmals befindet sich nur ein großer niedriger Tisch im Raum. Auf diesem ist meist ein Heißwasserspender und Tee sowie Teegeschirr zu finden, bei dem man sich selbst bedienen kann. Zudem steht vielfach eine kleine regionale Süßigkeit bereit.
Klassische Einrichtung mit Tatami Matten. Foto: Nicole Kirchmeyr
Geschlafen wird auf sogenannten Futon Matratzen, die abends auf den Tatami ausgerollt werden. Entgegen aller Erwartungen ist dies tatsächlich meist sehr bequem, allerdings hängt die Dicke der Matratzen auch oft vom Standard der Unterkunft ab – teure Ryokan bieten in der Regel sehr dicke Matratzen, bei günstigeren sind sie etwas dünner. Klassische und ältere Gasthäuser bieten ausschließlich diese Art von Zimmern an, bei neueren jedoch findet man mittlerweile vielfach auch westlich-japanische Zimmer. Bei diesen gibt es zwar ebenfalls Tatami Matten, zudem aber auch einen Bereich mit westlichen Betten – oftmals mit Futon-Optik. Einige Ryokan haben sogar rein westliche Zimmer, diese sind aber dann oft wesentlich kleiner und weit weniger traditionell eingerichtet.
Wichtig zu wissen ist, dass viele Zimmer über kein eigenes Bad verfügen, manchmal noch nicht einmal über eine eigene Toilette. Traditionell wird eine Gemeinschaftstoilette und ein Gemeinschaftsbad genutzt, klassisch sind diese nach Geschlechtern getrennt, in ganz kleinen Ryokan allerdings manchmal nicht. Das mag für viele Reisende zunächst sehr ungewöhnlich sein, ist aber die traditionelle Art, in Ryokan zu übernachten. Vielfach bieten die Unterkünfte unterschiedliche Zimmer an, angefangen vom schlichten Raum, über ein Zimmer mit eigener Toilette bis hin zu Räumlichkeiten inklusive eigenem Bad. Entsprechend der Ausstattung erhöhen sich dabei die Preise für eine Übernachtung.
Beinahe alle traditionellen Gasthäuser besitzen einen Onsen oder zumindest ein Sento (eine Badeinrichtung, in der das Wasser nicht aus einer heißen Quelle stammt, sondern erhitzt wird, und dem damit die in Onsen üblichen Mineralien fehlen). Diese sind kostenlos für Übernachtungsgäste nutzbar, man kann sich dort waschen und entspannen. In den Waschräumen findet man Shampoo und Duschgel, die Verhaltensregeln entsprechen den Etiketten in Onsen. Einige Unterkünfte bieten auch private Onsen an, die man für eine gewisse Zeit kostenpflichtig mieten kann.
Viele Ryokan bieten ihren Gästen auch heiße Onsen Quellen. Foto: Nicole Kirchmeyr
Beinahe in jeder Unterkunft dieser Art gehören Yukata zur Ausstattung. Dieses Gewand kann im Zimmer, aber auch außerhalb getragen werden und die Japaner*innen nutzen es gerne auf dem Weg in den hoteleigenen Onsen, manchmal auch zum Essen im hoteleigenen Essensraum. Pauschal könnte man sagen, er entspricht in mancher Hinsicht einem westlichen Bademantel, allerdings ist er auch außerhalb des Zimmers eine akzeptable Bekleidung. Viele Unterkünfte erlauben das Tragen allerdings nicht im hoteleigenen Restaurant, vor allem, wenn dieses westlich ist.
Auch Handtücher finden sich im Zimmer, oftmals ein großes Badetuch sowie ein kleines Handtuch, das in der Regel mit in den Onsen genommen wird. Je nach Ryokan liegen auch Zahnbürsten, Haarbürsten oder Duschutensilien bereit.
Wichtig zu wissen: In vielen Unterkünften ist Rauchen noch immer erlaubt und es gibt vielfach Raucherzimmer. Im Zweifelsfall sollte man vorher fragen.
Aufenthalt und Etikette
Die generellen Etikette in Ryokan sind leicht zu beachten und schnell zu durchschauen, sodass sich Reisende nicht fürchten müssen, unabsichtlich gegen (ungeschriebene) Regeln zu verstoßen.
Die wichtigste zu beachtende Verhaltensregel ist das Tragen (oder vielmehr das Nicht-Tragen) von Schuhen. Das gilt in Japan vielfach nicht nur für traditionelle Unterkünfte, sondern allgemein für japanische Gebäude. Grundsätzlich gilt: Tatami Matten betritt man ausschließlich ohne Schuhe. Das bedeutet jede Art von Schuhwerk, inklusive Hausschuhe oder Pantoffeln. Oft betritt man das Ryokan selbst nicht mit Straßenschuhen, sondern zieht diese am Eingang aus und stellt sie in dafür vorgesehene Schuhregale. Oft werden Hausschuhe zur Verfügung gestellt, mit denen man sich innerhalb der Unterkunft fortbewegt, in den Zimmern und auf Tatami-Böden werden dann auch diese ausgezogen.
Wem das erstmal sehr kompliziert erscheint, dem sei versichert, dass die freundlichen Angestellten in der Unterkunft sehr gerne darauf hinweisen. Als Faustregel kann man außerdem sagen, dass eine deutliche Schwelle sehr oft darauf hinweist, hier die Schuhe auszuziehen: Befindet sich oberhalb der Schwelle Tatami, ist es ohnehin eindeutig, aber auch Holzboden darf häufig nicht mit Schuhen oder zumindest nicht mit Straßenschuhen betreten werden.
Traditionelle Fassade. Foto: Kiyo Ryokan
Je nach Unterkunft kann das Einchecken unterschiedlich verlaufen. Entweder wird man schon am Eingang begrüßt und begleitet oder man geht selbst zur Rezeption, wie man es von westlichen Hotels gewohnt ist. In der Regel erklärt das Personal dann einige Einrichtungen und Services, entweder in einem Warteraum oder auf dem Zimmer. Zudem ist es üblich, dass man zur Begrüßung eine Tasse Tee und eine kleine Süßigkeit erhält.
Traditionelle japanische Unterkünfte leben von ihrem Service, der meist überdurchschnittlich gut ist und ausländische Besucher*innen schnell einmal an die Feudalzeit erinnert. So kann es durchaus sein, dass das Personal Gäste mit einer tiefen Verbeugung begrüßt oder beim Betreten sogar ein Gong geschlagen wird.
Die japanischen Futon Betten werden in der Regel von den Angestellten ausgebreitet. Dies geschieht entweder kurz nach dem Abendessen (wenn dieses im Raum selbst stattfindet) oder während man außerhalb zu Abend ist. Morgens werden die Betten dann nach oder während des Frühstücks wieder aufgeräumt. In günstigeren Unterkünften, bei denen keine Verpflegung vorgesehen ist, breitet man die Futon dagegen selbst aus.
Verpflegung in Ryokan
Viele Ryokan bieten Verpflegung an (üblicherweise Frühstück und Abendessen), was normalerweise bereits im Preis inbegriffen ist, allerdings kann man auch nur die Zimmer ohne Essen reservieren. Meistens lohnt sich das Essen in der Unterkunft vor allem dann, wenn sich diese außerhalb von großen Städten oder gar in einem Onsen Ort befindet, denn oftmals hat man sonst am Abend keine Möglichkeit, auswärts zu essen.
Frühstück gibt es je nach Unterkunft in verschiedenen Varianten. Gelegentlich in Form von Buffets, an denen man sich westliche oder japanische Speisen nehmen kann. Oftmals aber findet man hier feste Menüs, die von schlichten Varianten mit Reis, Miso Suppe, ein wenig Gemüse und Fisch bis hin zu aufwändigen Kreationen im kaiseki Stil (Menü mit vielen kleinen Gängen) reichen können. Zwar ist ein derartiges Frühstück für westliche Gaumen oft gewöhnungsbedürftig, allerdings sollte man es im Rahmen eines Ryokan-Aufenthaltes unbedingt einmal probieren.
Frühstück im Kaiseki-Stil. Foto: Nicole Kirchmeyr
Abendessen wird fast immer im kaiseki Stil serviert und sollte unbedingt einmal ausprobiert werden. Denn in der Regel werden hier lokale und saisonale Zutaten in Perfektion zubereitet und liebevoll dekoriert serviert, sodass das Essen ein absolutes Erlebnis ist. Die einzelnen Komponenten sind oft sehr klein, aber es werden viele unterschiedliche Gänge serviert, sodass man auf jeden Fall satt wird.
Das Essen wird entweder direkt auf dem eigenen Zimmer serviert oder in einem Speisesaal. Darüber wird man beim Einchecken informiert, häufig kann man dabei dann auch die entsprechende Uhrzeit auswählen. In der Regel gibt es ein festes Menü für alle und man kann hier nicht von einer Speisekarte wählen.
Menschen mit bestimmten Ernährungsweisen oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten sollten dringend im Vorfeld (am Besten bei der Buchung) anfragen, ob das Menü entsprechend geändert werden kann.
Manche große Ryokan beherbergen zudem ein eigenes Restaurant, in welchem man dann à la carte bestellen kann. Wie bereits erwähnt ist das Tragen von Yukata dort meist nicht gestattet.
Preise und Buchung
Wichtig beim Buchen eines Ryokan ist die Zusammensetzung der Preise. So ist es hier üblich, Preise nicht pro Zimmer, sondern pro Person zu berechnen. Da in den Zimmern Futon ausgebreitet werden, wird hier oft nicht zwischen Zimmertypen unterschieden. Die meisten Zimmer sind für ein bis vier Personen ausgelegt, es gibt aber auch größere, beziehungsweise Familienzimmer.
Zudem richtet sich der Preis wie bereits erwähnt vielfach nach der Ausstattung (mit Toilette, mit Bad) und dem hinzugebuchten Essen. Gerade bei direkten Buchungen sollte dies im Vorfeld beachtet werden, damit später keine unangenehmen Überraschungen entstehen. Auch wenn die Preise von der Ausstattung abhängen, kann man generell sagen, dass Ryokan im Vergleich zu westlichen Unterkünften meist teurer sind – und das bei vergleichsweise oft weniger Luxus (Gemeinschaftsbad, etc.). Das liegt vor allem an den vielfach familiengeführten Einrichtungen und dem meist sehr hochwertigen Essen.
Buchen kann man die Unterkünfte direkt über deren Website, eine Übersicht findet sich beispielsweise auf dem japanischen Ryokan-Verband. Aber auch die üblichen Buchungsplattformen bieten mittlerweile mehr und mehr derartige Unterkünfte an.
Wer also bei einer Reise eine authentische Unterkunft sucht und sich auf diese Weise intensiv mit der japanischen Kultur befassen möchte, der sollte auf jeden Fall zumindest eine Nacht in einem Ryokan verbringen. Mehr Informationen finden sich bei der Übersicht der Unterkünfte.
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