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Wichtige Verhaltenstipps für den Notfall

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Japan ist ein wunderschönes Reiseland und eines der sichersten Länder der Welt. Allerdings sollte man sich als Japanreisende auch über mögliche Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Taifune informieren. Für den Fall eines Falles.

Die Info-App – ein Muss für alle Reisenden

Sirenen und Lautsprecher finden sich überall in Japan. Wichtige Durchsagen werden mittlerweile aber auch direkt auf Smartphones geschickt. (Foto von <a href="https://unsplash.com/@seiya_maeda?utm_content=creditCopyText&utm_medium=referral&utm_source=unsplash">Seiya Maeda</a> on <a href="https://unsplash.com/photos/a-red-fire-hydrant-sitting-on-top-of-a-metal-pole-CM2glHYU0Ls?utm_content=creditCopyText&utm_medium=referral&utm_source=unsplash">Unsplash</a>)
Sirenen und Lautsprecher finden sich überall in Japan. Wichtige Durchsagen werden mittlerweile aber auch direkt auf Smartphones geschickt. (Foto von Seiya Maeda on Unsplash)

Das Wichtigste zuerst. Informationen sind im Notfall von allergrößter Bedeutung. Allerdings liegen vor Ort viele der Informationen oft nur in Japanisch vor. Auch Lautsprecheransagen sind selten mehrsprachig. Daher legen wir allen Reisenden nahe, sich die Safety Tips for Travelers App von JNTO vor Reisebeginn aufs Smartphone herunterzuladen und die Standortbestimmung zu aktivieren. Sie erhalten dann wichtige und aktuelle, ortsgebundene Informationen zu Wetterextremen und Erdbeben – auf Englisch.

Konkrete Handlungsvorschläge

Schauen Sie sich Evakuierungspläne in Ihrer Unterkunft an. Merken Sie sich, wo die Notausgänge sind und wo ggf. ein sicherer Sammelpunkt ist, wo Gäste zusammenkommen können. Sollte es während Ihres Aufenthalts einen Notfall o. A. geben, dann empfehlen wir Ihnen, sich zunächst an das Personal in Ihrer Unterkunft (falls vorhanden) zu wenden. Hotels und Ryokan verfügen in der Regel über einen Notfallplan sowie die Möglichkeit, Gäste vorübergehend zu versorgen, falls Infrastruktur vorübergehend nicht nutzbar sein sollte.

Wir empfehlen zudem, immer eine voll aufgeladene mobile Batterie dabei zu haben, damit Sie im Notfall Ihre Smartphones aufladen können, um mit anderen Kontakt aufnehmen zu können und noch viel wichtiger, informiert zu bleiben.

Erdbeben

Bei einem Erdbeben empfehlen wir, sich je nach Stärke der Erschütterung, unter einen Tisch zu ducken. Sollte kein Tisch in der Nähe sein, versuchen Sie, Ihren Kopf zu schützen und sich hinzuhocken oder hinzusetzen. Starke Erschütterungen können selbst Erwachsene von den Füßen reißen, was zu Verletzungen führen kann.

Sobald die Erschütterungen abgeklungen sind, folgen Sie den Anweisungen des Personals – oder begeben Sie sich nach draußen. Halten Sie sich von Gebäuden fern, da diese einstürzen könnten. Es kann auch sein, dass Gebäude Feuer fangen, wenn Gasleitungen beschäftigt wurden. Seien Sie auch vorsichtig in der Nähe von Bergen und Hängen, da es zu Erdrutschen kommen kann, wenn sich der Boden durch die Erdbewegung gelockert hat.

Es empfiehlt sich auch genau, besonders, wer mit dem Auto oder Fahrrad unterwegs ist, auf die Straße zu schauen. Je nach Stärke des Erdbebens kann der Asphalt beschäftigt worden sein.

Tsunami

Folgen Sie im Notfall der Beschilderung (Foto von <a href="https://unsplash.com/@s_tsuchiya?utm_content=creditCopyText&utm_medium=referral&utm_source=unsplash">S. Tsuchiya</a> on <a href="https://unsplash.com/photos/text-1EsEx83dSUs?utm_content=creditCopyText&utm_medium=referral&utm_source=unsplash">Unsplash</a>)
Folgen Sie im Notfall der Beschilderung (Foto von S. Tsuchiya on Unsplash)

Suchen Sie einen möglichst hoch gelegenen Ort auf, am besten einen Berg und kein Gebäude. An den Küsten gibt es mittlerweile gut ausgeschilderte Evakuierungswege. Folgen Sie den Menschen um sich herum oder der Beschilderung. Informieren Sie sich am besten vorzeitig über die Evakuierungsrouten, falls Sie vorhaben, sich in der Nähe der Küste aufzuhalten.

Taifun

Halten Sie sich am besten von Fenstern fern, da diese durch die starken Winde eingedrückt werden könnten bzw. von umherfliegenden Gegenständen eingeschlagen werden könnten. Wenn Sie sich in einer größeren Unterkunft aufhalten, kann es sein, dass Ihnen geraten wird, sich in einem Raum in Inneren des Gebäudes, wie z. B. einer Eingangshalle ohne Fensterfront, zu versammeln und dort den Sturm abzuwarten.

Laden Sie elektronische Gerate so gut es geht auf, da es zu Stromausfällen kommen kann.

Halten Sie sich nach einem Tsunami von Flussläufen fern, da es dort zu Überflutungen kommen kann. Gleiches gilt für Berge und Hänge, an denen es zu Erdrutschen kommen kann, wenn sich durch das Wasser der Boden gelockert hat.

Weitere Informationen

Andere Wetterextreme, wie Blizzards oder Tornados, kommen in Japan seltener vor. Wer nach Hokkaido fährt oder im Winter an die Westküste von Japan fährt, sollte sich über potenzielle Schneestürme informieren und sich über das richtige Verhalten im Falle einer Lawine im Klaren sein (falls Sie sich auf einen Berg begeben).

Falls Sie im Notfall weitere Hilfe benötigen, raten wir Ihnen, die Hotline Ihrer Botschaft anzurufen (Deutschland, Schweiz, Österreich). Oder die englischsprachige Hotline von JNTO.

Falls Sie weitere Fragen zu diesem Thema haben, treten Sie gerne mit uns in Kontakt.

Blumenpracht in Japan Teil 1: Pflaumenblüten (Ume)

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Pflaumenblüten, auf Japanisch Ume, sind in Japan fast genauso beliebt wie die bekannteren Kirschblüten (Sakura) und sind ebenso in der Geschichte und Kultur des Landes verwurzelt. Doch unter Touristen sind sie noch relativ unbekannt. In einer kleinen Blog-Serie stellen wir Ihnen dieses Jahr die Blumenpracht in Japan vor.

Pflaumenblüten sind die Vorboten des Frühlings

Pflaumenbäume zieren oft das Stadtbild in den Wohngebieten (Foto von Ash on Unsplash)
Pflaumenbäume zieren oft das Stadtbild in den Wohngebieten (Foto von Ash on Unsplash)

Die Pflaumenblüten sind die ersten Vorboten des Frühlings. Die Saison beginnt in der Regel im Februar, rund um den Valentinstag, wenn in den südlichen Regionen Japans die Schneesaison so gut wie vorbei ist. Besucher, die um diese Zeit im Land sind, kommen in den Genuss der wunderschönen Blütenpracht ohne die größeren Menschenmassen, welche sich während der Kirschblüte überall bilden. Traditionell gibt es in Japan keine „Hanami“ (Blütenschau) Festivals für die Pflaumenblüten aber vereinzelt veranstalten Ortschaften mit vielen Pflaumenbäumen kleine Festivals während der Blütezeit.

Die besten Plätze für Pflaumenblüten und die ersten Frühlingsfeste

Einer der besten Orte in Tokyo um Pflaumenblüten zu bewundern ist der Hanegi Park im Stadtteil Setagaya. Der Park ist nicht weit vom Gotokuji, dem berühmten Tempel mit den winkenden Katzen, entfernt. Am besten erreicht man den Park von der Station Umegaoka auf der Odakyu Linie in Richtung Odawara. 

Der Hanegi Park hat einen eigens nur für Pflaumenblüten angelegten Garten mit über 650 Pflaumenbäumen, von denen etwa 420 weiß und 230 rot/pink blühen. Während des Pflaumenblütenfestivals, welches jedes Jahr im Park stattfindet, werden in und um den Park auch Speisen und Getränke verkauft, die mit Pflaumen oder Pflaumenblüten hergestellt wurden. Das Festival ist normalerweise von Mitte Februar bis Anfang März, wenn die Pflaumenblüten den Staffelstab langsam an die Kirschblüten abgeben.

Folgt man der Odakyu Linie bis zum Ende, dann landet man in Odawara, welches sich etwa eineinhalb Stunden außerhalb der Hauptstadt befindet. Eine Sehenswürdigkeit der Stadt ist die gleichnamige Burg, welche ein beliebtes Ziel sowohl zur Pflaumenblüten- als auch zur Kirschblütensaison ist. Auch in Odawara findet jedes Jahr ab Anfang oder Mitte Februar bis Anfang März ein Pflaumenblütenfest statt.

Andere schöne Gärten mit Pflaumenblüten in Japan sind der Taura Pflaumengarten in Kanagawa, der Kairaku-en in Mito, in der Präfektur Ibaraki, sowie der Garten rund um den Kitano Tenmangu Schrein in Kyoto, der sich ganz in der Nähe des Goldenen Pavillons Kinkakuji, sowie dem Kamishichiken, einem der vielen Geisha Bezirke von Kyoto, befindet.

Pflaumenblüten an einem Tempel in Kyoto (Foto von Rena on Unsplash)
Pflaumenblüten an einem Tempel in Kyoto (Foto von Rena on Unsplash)

Der Taura Pflaumengarten in Yokosuka, ist ohne Probleme von Tokyo aus mit den lokalen Zügen erreichbar (Fahrtzeit etwa 1,5 Stunden) und liegt ganz in der Nähe von Kamakura, einem anderen blieben Ziel vieler Reisender. Allerdings muss man von Taura Station bis zum Pflaumengarten gut zu Fuß sein, da es eine etwa 15-20 minütige Wanderung bis dorthin ist.

Der Kairaku-en ist von Tokyo aus ebenfalls als Tagesausflug möglich (Fahrzeit je nach Zugart etwa 1,5 bis 2,5 Stunden) und besonders für diejenigen zu Empfehlen, die einen JR Pass nutzen, da die Station Mito mit Zügen der JR Linien zu erreichen ist (einige Züge der Joban Linie, welche von der Station Ueno in Richtung Mito fahren, sind übrigens weiß und rot um die Farben der Pflaumenblüten widerzuspiegeln). Um den Garten mit seinen knapp 3000 Pflaumenbäumen zu erreichen, fährt man ab der Station Mito dann mit einem Bus weiter (etwa 15 Minuten).

In der Innenstadt von Tokyo kann man, mit etwas Glück, auch schöne Pflaumenblüten im Korakuen, sowie im Kyu Shiba Rikyu Park finden. Letzterer ist ebenfalls bekannt für seine „Herbst und Winter Kirschblüten“ (Jugatsuzakura genannt).

Die Geschichte hinter den Pflaumenblüten

Genau wie die Kirschblüten haben auch die Pflaumenblüten in Japan eine wichtige Bedeutung sowie einen Symbolcharakter. Die zierlichen anmutenden Blumen befinden sich auf dem Wappen manch einer alten Samurai-Familie. Und auch in den traditionellen Mustern der Kimono sind Pflaumenblüten oft zu finden.

Oft denkt man, dass es sich bei den Blüten um Kirschblüten handelt, doch wer genauer hinschaut kann zwischen den beiden Blumen unterscheiden. Bei Kirschblüten laufen die Blütenblätter spitz zu und sie sind am Ende gespalten. Die Pflaumenblüten hingegen haben runde Blütenblätter. Auch bei der Farbgebung gibt es manchmal kleine Unterschiede.

Pflaumenblüten in weiß und pink (Foto von Susann Schuster on Unsplash)
Pflaumenblüten in weiß und pink (Foto von Susann Schuster on Unsplash)

Sowohl Kirsch- als auch Pflaumenblüten besitzen weiße, rosa und pinke Varianten. Die weiße Färbung ist bei beiden gleich. Das Rosa und Pink ist jedoch bei den Pflaumenblüten viel dunkler als bei den Kirschblüten. Daher werden Pflaumenblüten in Symbolen oder in Deko-Artikeln oft rot gefärbt anstatt pink.

In Japan stehen Pflaumenblüten als die ersten Vorboten des Frühlings für Hoffnung und Erneuerung, sowie die innere Kraft, was Ihre Präsenz in den Wappen der alten Samurai Clans erklärt. Die Pflaumenblüten werden als Krieger angesehen, welche sich gegen den Widersacher, den harten Winter, durchgesetzt haben.

Pflaumen sind nicht gleich Pflaumen

Im Deutschen wird „Ume“ zwar als „Pflaume“ übersetzt und auch die berühmt berüchtigten eingelegten, sauren „Umeboshi“ werden mit „Pflaume“ übersetzt, jedoch sind die „Ume“ von einem botanischen Standpunkt eher mit den Aprikosen bzw. Mirabellen verwandt als mit den europäischen Pflaumen. Was man auch an der Form und Farbe der Früchte sehen kann.

Ume sind grün oder gelblich und werden hart geerntet. Sie werden seltener frisch gegessen, sondern eher zu Pflaumenwein (Umeshu) weiterverarbeitet oder eingelegt (Umeboshi). Es gibt diverse Speisen zu denen Ume Produkte zugefügt werden z.B. Sushi. 

Die Geschmacksrichtung Ume ist ebenfalls beliebt in Japan und man findet viele Snacks mit Ume Geschmack wie Chips oder Gummis.

 

Konnten wir mit diesem Eintrag Ihr Interesse wecken? Kommen auch Sie nach Japan um die Pflaumenblueten zu bewundern. Wir beraten Sie gern.

Oze Gourmet-Tour

Idyllische Naturlandschaften, kulinarischer Genuss und spannende Einblicke in die lokale Kultur ー das alles vereint die Oze Gourmet-Tour durch den malerischen Oze-Nationalpark. 

Das Naturschutzgebiet, das sich über die Präfekturen Fukushima, Gunma, Tochigi und Niigata erstreckt, umfasst eine Fläche von 37.000 Hektar. Eingerahmt von Bergen findet sich unberührte Natur aus Wäldern, Wildblumen, dem Ozenuma-See und shitsugen ー ein moorartiges Gebiet, welches auch unter dem Namen Ozegahara bekannt ist.

Tour-Highlights:

  • Geführte Wanderung durch den Oze-Nationalpark
  • Hausgemachtes Mittagessen in handgefertigten Wappa-Bentoboxen 
  • Übernachtung in einer rustikalen Berghütte im Herzen der Natur 
  • Köstliches Abendessen mit Wildfleisch
  • Kabuki-Schminke zum Selbstprobieren 
  • Entspannung pur in heißen Quellen

Die Oze Gourmet-Tour lädt zu einer mehrtägigen geführten Erkundung des Nationalparks in Fukushima und Gunma ein. Die Fahrt zum Startpunkt der Wanderung erfolgt mit einem Elektrobus, und auf dem Weg erhalten Besucher/innen vom Wanderführer erste Erklärungen zu der Region, sowie Erläuterungen, worauf es beim Wandern im Naturschutzgebiet zu beachten gibt. 

Die unendlichen Weiten des Oze-Nationalparks (Foto: Maria Ariyama)
Die unendlichen Weiten des Oze-Nationalparks (Foto: Maria Ariyama)

Dank der für Wanderer errichteten Holzstege lässt sich die Gegend wunderbar zu Fuß erkunden. Zwar gibt es einige Abschnitte mit steilen und felsigen Wegen, jedoch ist die Wanderung insgesamt auch für Einsteiger gut zu meistern. Die Wanderführer sprechen sowohl Japanisch als auch Englisch und kennen den Nationalpark wie ihre Westentasche. Während der Tour zeigen sie landschaftliche Highlights, bringen Kultur und Geschichte näher, und geben Erklärungen zu Flora und Fauna. 

Oze (Foto: Maria Ariyama)
Oze (Foto: Maria Ariyama)

Die Wanderung zur Unterkunft dauert ungefähr fünf bis sechs Stunden, doch auf dem Weg gibt es mehrere Toiletten und Rastplätze. Während der Wanderung werden immer wieder kurze Pausen eingelegt, um sich mit einem Getränk oder Snack zu stärken und die umliegende Natur in Ruhe zu genießen. 

Oze (Foto: Maria Ariyama)
Oze (Foto: Maria Ariyama)

Besonders schön ist ein hausgemachtes Mittagessen, das am Ufer des Ozenuma-Sees eingenommen werden kann. Vor der Tour erhalten die Teilnehmer/innen aus Wappa (dünne Holzplatten) gefertigte Lunchboxen ー ein einheimisches Kunsthandwerk aus dem nahe gelegenen Dorf Hinoemata. Diese werden mit Reisebällchen, Gemüse, Fleisch und Omelette gefüllt. Für den Transport werden die Boxen mit einem bunten Tenugui, einem traditionellen japanischen Baumwollhandtuch, umwickelt. 

Nach der Tour können die hübschen Behälter und Tücher sogar behalten werden!
Nach der Tour können die hübschen Behälter und Tücher sogar behalten werden! (Foto: Maria Ariyama)

Entspannen Sie sich nach einem langen Wandertag in einer der einladenden und bewirtschafteten Berghütten. Diese sind mit gemütlichen Tatami-Räumen und Gemeinschaftsbädern ausgestattet. Von der Terrasse hat man einen herrlichen Blick auf die umliegende Moorlandschaft und an klaren Nächten lässt sich ein prachtvoller Sternenhimmel bewundern. Mit etwas Glück kann man sogar die Milchstraße und Sternschnuppen mit bloßem Auge sehen! 

Bergunterkunft „Oze-goya“
Bergunterkunft „Oze-goya“ (Foto: Maria Ariyama)

Die Oze Gourmet-Tour bringt Wanderer und Feinschmecker an einen Tisch ー denn zum Abendessen wird ein besonders für Sie zubereitetes Mehrgängemenü mit Wildfleisch und Wein serviert. Genießen Sie die edlen, mit Raffinesse zubereiteten Köstlichkeiten vom Wild, die von der französischen Küche inspiriert sind. Für die Wanderung am darauffolgenden Tag wird außerdem ein Rindersteak zubereitet, das wieder in der Wappa-Lunchbox transportiert werden kann. 

Wunderbar zartes Entenfleisch mit Äpfeln garniert
Wunderbar zartes Entenfleisch mit Äpfeln garniert (Foto: Maria Ariyama)

Abgesehen von einer Expedition in die Natur von Oze, bietet die Tour einen Einblick in die lokale Kabuki-Kultur. Kabuki beschreibt eine klassische Form des japanischen Tanzdramas und ist bekannt für seine stark stilisierten Darbietungen und das aufwendige Kumadori-Make-up, das von den Darstellern getragen wird. Im Dorf Hinoemata hat die Aufführung von Kabuki durch Laien eine 270 Jahre alte Tradition. Hier haben Sie die einzigartige Gelegenheit, sich unter der Anweisung eines Laiendarstellers selbst an Kabuki-Make-up zu versuchen und anschließend Fotos in dramatischen Posen zu machen. 

Das Make-up gibt Hinweise auf die gespielte Figur im Kabuki-Theater
Das Make-up gibt Hinweise auf die gespielte Figur im Kabuki-Theater (Foto: Maria Ariyama)

Abgerundet wird die Tour mit einem erholsamen Bad im Badehaus „Hiuchi no Yu“. Japan ist bekannt für seine Fülle an natürlichen heißen Quellen, Onsen genannt, und dem Entspannen in Thermalbädern werden viele gesundheitsfördernden Eigenschaften zugeschrieben. Genießen Sie diese typisch japanische Oase der Erholung ー im Außenbad sogar gekoppelt mit einer schönen Aussicht auf die Natur um Hinoemata. 

Der Weg zur Kabuki-Außenbühne im Dorf Hinoemata
Der Weg zur Kabuki-Außenbühne im Dorf Hinoemata (Foto: Maria Ariyama)

Durch das vielfältige Programm bietet die Oze Gourmet-Tour einen unvergesslichen Naturausflug für Wanderliebhaber, Feinschmecker und Kulturbegeisterte gleichermaßen. Erleben Sie Japan abseits der großen Städte und inmitten unberührter Natur! 

Buchungen können unter dem folgenden Link vorgenommen werden: https://rh-kikaku.jp/oze-premiumtour2024/ (Seite nur auf Japanisch verfügbar)

Anmerkung der Redaktion: Der vorherige Text wurde von Maria Ariyama verfasst.

Hokkaidos berühmte Schneefestivals

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Der Winter in Japan ist die Schneefestival Zeit und keineswegs nur eine Jahreszeit zum Ski- oder Snowboardfahren. Am Jahresbeginn zieht viele Künstler auf die nördlichste Insel Hokkaido, um beeindruckende Skulpturen aus Schnee und Eis mitten im Stadtzentrum von Sapporo zu errichten. Aber auch in anderen Städten findet man Schneefestivals, die der kalten Jahreszeit gewidmet sind.

Das Schneefestival in Sapporo

In Sapporo findet man das bekannteste von den sogenannten „Yukimatsuri“ (Schneefestival). Es findet in der Regel Anfang Februar im Odoriko Park im Zentrum von Sapporo statt. Die Schneeskulpturen hier können über 10-20 Meter hoch und breit sein. Einige der Skulpturen dienen auch als Bühne für die Feierlichkeiten, auf denen Musikdarbietungen und andere Kulturprogramme zu sehen sind.

Skulptur der Partnerstadt auf dem Schneefestival in Sapporo (Foto von Kira Trinh)
Skulptur der Partnerstadt auf dem Schneefestival in Sapporo (Foto von Kira Trinh)

Jedes Jahr gibt es normalerweise eine Partnerstadt aus dem Ausland, der eine der großen Skulpturen gewidmet wird. Im Jahr 2023 gab es jedoch keine Partnerstadt. Stattdessen widmete Sapporo das Festival sich selbst, da es das erste Schneefestival nach 3 Jahren Pandemie war.

Am Abend gibt es dazu ein Schauspiel aus Licht und Farben, wenn Projektionsmapping die Skulpturen zum Leben erweckt.

Wer zum Schneefestival nach Sapporo will, der sollte sich bereits im September um eine Unterkunft kümmern, da diese rund um Sapporo sehr schnell weg sein können.

Aber keine Sorge, auch wer später erst bucht, hat noch Möglichkeiten zum Schneefestival zu gelangen. Es empfiehlt sich in dem Falle, in einem der Nachbarorte von Sapporo eine Unterkunft zu buchen und dann den Zug in Richtung der Provinzhauptstadt zu nehmen. Von Otaru oder Asahikawa ist man innerhalb von etwa einer Stunde in Sapporo.

Die Eisskulpturen von Asahikawa

Wer Glück hat, kann sogar 2 Schneefestivals besuchen. Denn auch Asahikawa veranstaltet jedes Jahr ein Schneefestival. Natürlich ist es ein wenig kleiner als das in Sapporo, doch es bietet eine andere Art von Charme. Asahikawa trumpft nicht mit großen Skulpturen aus Schnee, sondern mit seinen filigranen Eisskulpturen, welche den Weg vom Hauptbahnhof bis zum Festivalpark säumen und so gleichzeitig allen Besuchern den Weg weisen.

Eisskulptur in Asahikawa (Foto von Kira Trinh)
Eisskulptur in Asahikawa (Foto von Kira Trinh)

Auch die Wegweiser innerhalb des Parks sind mit viel Liebe gestaltet. Eine kleine Armee von Schneemännern steht Spalier, um die Besucher zu begrüßen. Jeder einzelne Schneemann wird von einem Schulkind in Asahikawa individuell und mit viel Liebe gestaltet. Zwischen den Schneemännern stehen aus Eis gefertigte Kerzenhalter, welche nach dem Sonnenuntergang für etwas Licht und eine sehr romantische Atmosphäre sorgen.

Asahikawa eignet sich wunderbar, fast noch besser als Sapporo, als Basis für Ski- und Snowboard Ausflüge. Die umliegenden Skigebiete sind gut mit den Bussen von der Stadt aus zu erreichen und nach einem Tag auf der Piste erwarten Sie die Hotels oder auch die traditionellen Badehäuser der Stadt mit einem Bad in einer heißen Quelle.

Eine Schneeskultur die gleichzeitig als Bühne dient - Asahikawa (Foto von Kira Trinh)
Eine Schneeskultur die gleichzeitig als Bühne dient – Asahikawa (Foto von Kira Trinh)

Zudem ist Asahikawa bekannt für seinen Zoo, den Asahiyama Zoo, dessen Hauptattraktion im Winter die „Pinguin Parade“ ist. Zweimal am Tag darf man beobachten, wie die Tiere durch einen Teil des Zoos watscheln. Mehr Informationen dazu sind hier zu finden.

Der Pfad des Lichtes in Otaru

In Otaru findet rund um die gleiche Zeit wie das Schneefestival in Sapporo das Festival von Schnee und Licht statt (das „Otaru Yuki Akari no Michi“ oder auf Englisch: „Snow Light Path Festival“). Während dieses Festivals wird die Innenstadt, besonders entlang des berühmten Kanals in Otaru sowie dem ehemaligen Bahnhof der Tamiya Linie, mit Hunderten von Kerzen geschmückt und auch auf dem Wasser schwimmen in dieser Zeit spezielle Kerzen und bringen ein wenig Licht in die Dunkelheit des Winters.

Die Lichter werden während des Festivalzeitraums täglich um etwa 17 Uhr angezündet und um etwa 21 Uhr gelöscht.

Da sich Otaru nicht unweit von Sapporo befindet (Fahrzeit mit dem Zug etwa 40 Minuten) bietet es sich an, beide Städte während dieser Zeit zu besuchen. Genau wie für Sapporo gilt auch hier, buchen Sie frühzeitig, denn die Unterkünfte sind in dieser Zeit sehr begehrt.

Alles Rund um Schnee und Eis

Dracheneisskulptur (im Jahr des Drachen) in Asahikawa (Foto von Kira Trinh)
Dracheneisskulptur (im Jahr des Drachen) in Asahikawa (Foto von Kira Trinh)

Auch in zahlreichen anderen Städten in Hokkaido finden zwischen Ende Dezember und Ende Februar Festivals statt, die sich Schnee und Eis widmen. Der Artikel befasste sich mit 3 Beispielen, die nicht nur bekannter, sondern auch einfacher zu erreichen sind als manch andere. Informationen zu weiteren Festivals sind hier zu finden.

 

Wenn Sie Lust und Interesse bekommen haben, Japan im Winter einen Besuch abzustatten, wenden Sie sich gerne an uns. Wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Stelle.

Kimono und Yukata

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Wer an Japan denkt, denkt sicher auch an Kimono, die berühmten japanischen Gewänder, die sich auch nach hunderten von Jahren noch großer Beliebtheit erfreuen. Immer mehr Besucher verbringen zumindest einen Tag Ihrer Reise im Kimono. Es ist nicht einfach nur ein anderes Kleidungsstück, welches man anzieht. Mit einem Kimono sieht auf einmal alles um einen herum etwas anders aus.

Wer Anfang Januar in Tokyo gewesen ist, hat vielleicht am zweiten Montag des Jahres auf einmal viele junge Menschen in hübschen Kimono auf den Straßen gesehen. Grund dafür sind die zahlreichen „Seijin Shiki“ (was soviel heißt wie Zeremonie des Erwachsenwerdens) an denen allen 20jährigen im Land teilnehmen. In Japan ist man ab dem 20. Lebensjahr volljährig und dies wird am „Seijin no Hi“ gefeiert.

Junge Japaner die das Erwachsenwerden am Seijin no Hi zelebrieren (Foto von: Susann Schuster on Unsplash)
Junge Japaner, die das Erwachsenwerden am Seijin no Hi zelebrieren (Foto von: Susann Schuster on Unsplash)

Zwar ist der Kimono nicht vorgeschrieben, viele, besonders männliche Teilnehmer, bevorzugen einen Anzug, jedoch ist es für viele einer der wenigen noch großen Anlässe im Leben, an dem ein Kimono getragen werden kann.

Verschiedene Arten von Kimono

Kimono heißt übersetzt eigentlich nur „Anziehsachen“. Aber seit der Einführung von westlichen Kleidungsstücken hat sich Kimono als der Begriff für die traditionellen japanischen Kleidungsstücke etabliert, die wir heute darunter verstehen. 

Es wird zwischen verschiedenen Arten von Kimono unterschieden, je nach Anlass. Man erkennt die Arten von Kimono an der Länge der Ärmel („Sode“).

Furisode (übersetzt „wehende Ärmel“) sind Kimono mit langen Ärmeln und oft sehr aufwendigen Designs und Dekorationen. Die meisten werden an diese Art von Kimono denken, wenn sie das Wort „Kimono“ hören. Furisode mit Ärmeln, die fast bis zum Boden gehen, werden normalerweise von Kindern oder jungen (unverheirateten) Frauen getragen.

Für die Seijin Shiki Zeremonie wird ein Chufurisode getragen. Und einen Ofurisode trägt traditionell die Braut zur Hochzeit.

Braut und Bräutigam in traditionellen Kimono (Foto von: Samuli Jokinen on Unsplash)
Braut und Bräutigam in traditionellen Kimono (Foto von: Samuli Jokinen on Unsplash)

Für ältere Frauen oder verheiratete Frauen gibt es den Tomesode, dessen Ärmel etwa bis zur Hüfte fallen sollten. Diese Länge ist dieselbe wie bei den Yukata (siehe unten). Die Tomesode sind die regulären Kimono, die „einfach so“ getragen werden und keinen speziellen Anlass brauchen. Sie kommen in allen möglichen Variationen, von sehr schlicht bis zu aufwändig verziert und neuerdings auch aus feiner Spitze.

Hakama sind deine Art traditionelle Hose, welche über einen kurzen Furisode Kimono (Kofurisode) getragen werden. Auch hier gibt es verschiedene Typen: reich verzierte – die von Priestern getragen werden, bunte mit Stickereien und eher schlichte aus Baumwolle, welche z.B. für Kampfsport getragen werden wie Kendo, Kyudo oder Aikido.

Bunte Hakama mit Stickereien werden meistens von Mädchen zur Universitätsabschlussfeier getragen. Schlichte Hakama in Rot und Hellblau findet man bei Shinto Schreinen. Sie werden von den Priestern und Priesterinnen, sowie den Helfern dort getragen.

Eine Maiko im Hakama (Foto von: Susann Schuster on Unsplash)
Eine Maiko im Hakama (Foto von: Susann Schuster on Unsplash)

Bei Männern kann man an den Ärmeln nicht erkennen, wie alt sie sind. Und der Aufbau der Männer Kimono unterscheidet sich von denen der Frauen, da sie keinen weiten Obi (den dekorativen, breiten Kimono „Gürtel“) berücksichtigen müssen.

Kimono Verleih und Ankleide

Da Kimono in der Regel nicht wirklich preiswert sind, nutzen auch viele Einheimische die zahlreichen Kimono Verleihe. Es wissen auch nicht mehr alle, wie man einen Kimono anzieht. Der Schwierigkeitsgrad liegt bei den Tomesode niedriger als bei den Furisode Kimono.

Zur Kimono-Ankleide gehört natürlich auch die richtige Frisur. Wenn Sie einen Kimono ausleihen möchten, wird oft auch eine Frisur mit passendem Haarschmuck angeboten.

Zum Kimono oder Yukata gehört auch die passende Frisur sowie der richtige Haarschmuck. (Foto von: Susann Schuster on Unsplash)
Zum Kimono oder Yukata gehört auch die passende Frisur sowie der richtige Haarschmuck. (Foto von: Susann Schuster on Unsplash)

An den beliebten Touristenorten wie Tokyo und Kyoto ist es sehr einfach einen guten Kimonoverleih zu finden. Es empfiehlt sich, einen Termin vorher zu buchen, da der Verleih eine sehr beliebte Aktivität ist und von vielen genutzt wird.

Und man sollte sich die Zeit gut einteilen. Man kann zwar Kimonos auch am nächsten Tag zurückgeben, doch dafür muss man in der Regel extra bezahlen. Die meisten Kimono müssen vor Ladenschluss (etwa um 18:00 Uhr) zurückgegeben werden.

Ein Tipp für alle die im Kimono die Stadt erkunden wollen: mit dem Kimono werden traditionelle japanische Socken (Tabi) und Sandalen (Zouri) getragen. Diese können für viele sehr ungewohnt sein und schnell zu schmerzenden Füßen oder sogar Blasenbildung führen. Vor allem europäische Gäste mit größeren Füßen wird empfohlen, sich ein Paar Alternative Sandalen oder Schuhe mitzunehmen, da die Zouri nicht immer in der passenden Größe vorhanden sind.

Kimonoverleih (Foto von: Markus Winkler on Unsplash)
Kimonoverleih (Foto von: Markus Winkler on Unsplash)

Auch Gäste die eine Körpergröße von 170cm (Frauen) und 180cm (Männer) übersteigen oder eine etwas kräftigere Figur haben, sollten vorher eine Reservierung tätigen, sowie den Kimonoverleih darüber informieren. Nicht jeder Verleih hat Kimono in Extra-Größen, aber es gibt Sie, sodass Kimono generell mit jeder Statur getragen werden können.

Yukata – die Sommer Kimonos

Eine nicht nur preiswertere Variante, sondern auch eine wesentlich einfachere Variante zum Anziehen sind Yukata, dünne Kimono aus Baumwolle, welche im Sommer getragen werden oder die in den traditionellen Ryokan Unterkünften und Onsen zu finden sind. Für Yukata braucht man keine anderen Kleidungsstücke, die darunter getragen werden wie beim Kimono (fuer den Kimono gibt es spezielle Laibchen, die zwischen Unterwäsche und Kimono getragen werden). Man zieht einfach den Yukata an und fertig.

Im Yukata zum Sommerfest (Foto von: Susann Schuster on Unsplash)
Im Yukata zum Sommerfest (Foto von: Susann Schuster on Unsplash)

Die Yukata an sich unterscheiden sich eigentlich nicht zwischen Männern und Frauen, allerdings werden von den Geschlechtern verschieden große Obi getragen. Die Obi der Maenner sind schmaler als die der Frauen und werden anders gebunden.

Früher gab es auch Unterschiede bei den Farben und Mustern, allerdings gibt es keine festen Regeln wer was anziehen kann.

Yukata sind ein beliebtes Souvenir aus Japan und man kann sie im Sommer in so gut wie allen Kimono Läden kaufen und viele Einkaufszentren haben spezielle Yukata Sales Aktionen.

Erlebnisse im Kimono

Man kann auf eigene Faust losziehen und die Umgebung im Kimono erkunden. Oder man kann zusätzlich an einer von vielen kulturellen Aktivitäten teilnehmen.

Eine Teezeremonie im Kimono zählt dabei zu den beliebtesten gewählten Aktivitäten. Natürlich kann man auch im Kimono zum Kalligrafiekurs oder im Hakama eine Kampfsportart ausprobieren und kämpfen lernen wie ein Samurai.

Spaziergang durch Kyoto im Kimono (Foto von: Duong Thinh on Unsplash)
Spaziergang durch Kyoto im Kimono (Foto von: Duong Thinh on Unsplash)

Im Zeitalter der Sozialen Medien gibt es natürlich auch Aktivitäten, die sich mit Fotografie beschäftigen. So gibt es u.a. in Tokio und Kyoto Fotostudios, in denen man sich professionell schminken, ankleiden und ablichten lassen kann (Dauer etwa 2-3 Stunden). Es gibt auch die Option für ein Fotoshooting außerhalb an einem Schrein oder Tempel etc. Diese müssen allerdings im Voraus gebucht werden und dauern meistens den ganzen Tag.

Maiko in Kyoto (Foto von: Randy Fath on Unsplash)
Maiko in Kyoto (Foto von: Randy Fath on Unsplash)

Für ein paar Stunden in das Leben einer Maiko, einer Geisha Anwärterin, eintauchen ist auch ein einzigartiges Erlebnis. Allerdings ist dies nur weiblichen Teilnehmern vorbehalten.

Falls Sie weitere Fragen haben oder gar Interesse daran haben, selbst einmal einen Kimono anzuziehen, melden Sie sich bei uns. Wir beraten Sie gerne.

4 wichtige Bräuche für Neujahr in Japan

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Das Jahresende ist eine eher ruhige Zeit, doch für Besucher gibt es rund um Silvester und Neujahr vieles, was man nur in dieser Zeit in Japan sehen und erleben kann! In diesem Beitrag stellen wir Ihnen ein paar japanische Neujahrsbräuche vor.

Feiern Sie das alte und neue Jahr in einer Bonenkai oder Shinnenkai

Ab Ende November bis in den Januar hinein, könnte es schwierig werden in Restaurants oder besonders in den „Izakaya“, eine Reservierung zu bekommen. Der Grund dafür sind die Jahresend- bzw. Jahresbeginn Feiern, Bonenkai (Jahresendfeier) und Shinnenkai (Neujahrsfeier) genannt. Betriebe sowie Privatpersonen treffen sich, um das alte Jahr ausklingen zu lassen und auf ein weiteres, erfolgreiches Jahr anzustoßen oder um das neue Jahr gemeinsam einzuläuten.

Wagashi sind ein beliebtes Geschenk (Foto von Christian Laborde on Unsplash)
Wagashi sind ein beliebtes Geschenk (Foto von Christian Laborde on Unsplash)

In dieser Zeit werden unter Geschäftspartnern und Freunden häufig auch Geschenke ausgetauscht. Geschenke austauschen hat in Japan eine große und lange Tradition. Die Geschenke am Jahresende und Jahresbeginn fallen oftmals groß und üppig aus, um Partnern zu signalisieren, dass das Geschäft gut läuft und dass man auch in der Zukunft gut zusammenarbeiten möchte. Daher ist es wichtig, auch immer ein Geschenk zurückzuschicken, wenn man dies nicht ohnehin schon getan hat.

Auch bei Privatpersonen freuen sich die Menschen, wenn man Ihnen im Gegenzug ein Geschenk macht, auch wenn Sie es meistens zunächst ablehnen mögen. Am Beliebtesten als Geschenk ist Essbares – Süßigkeiten oder andere Lebensmittel, oder auch Getränke wie Bier, Wein und natürlich Sake.

Soba für ein langes Leben und andere Speisen zum Neujahr

Am Silvesterabend wird eine spezielle Art von Soba (Buchweizennudeln) gegessen, welche „Toshikoshi Soba“ genannt werden (übersetzt etwa „Jahreswechsel Soba“). Der japanische Aberglaube besagt, dass die langen Nudeln ein langes Leben gewähren.

Zudem gibt es mehrstöckige Osechi Boxen. Jedes Gericht in den Boxen hat eine eigene Bedeutung. Um ein paar Beispiele zu nennen:

Osechi Variationen (Foto von Kira Trinh)
Osechi Variationen (Foto von Kira Trinh)

„Kuri Kinton“ – ein Muss aus Süßkartoffeln und Esskastanien. Das leuchtende Gelb dieses Gerichts steht für Wohlstand.

„Kamaboko“ – eine Art Aufschnitt aus Fisch, der traditionell weiß oder pink gefärbt ist und in halb-runden Schreiben angerichtet wird. Dieser steht für den Sonnenaufgang. Das Symbol der aufgehenden Sonne wird in Japan als äußerst glücksverheißend empfunden.

„Kombumaki“ – in Kombu Seetang eingewickelter Fisch. Das Wort „Kombu“ kann auch als „Kobu“ gelesen werden, welches von „yorokobu“ kommt und übersetzt „glücklich sein“ heißt.

Am Neujahrsmorgen wird dann eine andere Suppe namens Ozouni mit Reiskuchen (Mochi) serviert. Es gibt auch eine süße Variante namens Oshiruko (eine Suppe aus roten Bohnen). Ozouni ist ein Brauch, der aus der Zeit der Samurai stammt. In der Suppe befanden sich die lokalen Erzeugnisse der Bauern, die somit geehrt werden sollten und der Verzehr der Suppe war zugleich ein Gebet und Wunsch für eine weitere gute Ernte, sowie Gesundheit und Wohlstand.

In der japanischen Neujahrszeit dürfen Reiskuchen (Mochi) nicht fehlen. Traditionell symbolisieren Mochi „Glück und Wohlstand“, da sie aus viel Reis gemacht werden. Und wer viel Reis besaß, um Mochi herzustellen, hatte, so glaubte man, viel Glück und viel Geld.

So werden Mochi gemacht (Foto von Matt Ketchum on Unsplash)
So werden Mochi gemacht (Foto von Matt Ketchum on Unsplash)

Mochi werden in der Zeit rund um Silvester oft ganz frisch per Hand und dazu in Massen hergestellt. Die sogenannten „Kagami Mochi“, ein kleiner Turm bestehend aus 2-3 halb-runden Mochi mit einer Mandarine obendrauf, dienen in dieser Zeit nicht nur als Dekoration, sondern werden traditionell in den ersten Neujahrstagen auch verzehrt (in der Ozouni Suppe). Diese zwei aufeinanderliegenden Mochi stehen für Glück und Freude, welche Hand in Hand gehen.

Achtung: Die japanische Regierung gibt jedes Jahr eine Warnung heraus, dass Mochi gut gekaut werden sollten und dass man darauf achten sollte, kleine Bissen zu nehmen, da die Reiskuchen bei Kindern und älteren Menschen gerne in den Luftröhren stecken bleiben und zu Ersticken führen können. Man sollte sie also mit etwas Vorsicht genießen.

Am Tempel mit 108 Glockenschlägen das neue Jahr einläuten

Eine einmalige Erfahrung zu Neujahr ist es, zu einem Tempel zu fahren und zusammen mit den Mönchen und anderen Gläubigen dort das neue Jahr buchstäblich einzuläuten. Wer die „Joya no Kane“ (Silvesterglocke) am Silvesterabend läuten möchte, muss sich entweder schon ab Anfang oder Mitte Dezember vorher anmelden oder sich früh schon anstellen, um ein Ticket um 23 Uhr am Tempeltor zu erhaschen. Es entfällt für die Teilnahme normalerweise eine Gebühr von etwa 1000 YEN, aber man bekommt dafür einen speziellen Glücksbringer.

Beliebte Ziele für die Joya no Kane Zeremonien rund um Tokio sind der Tsukiji Hongwanji in Tsukiji, ganz in der Nähe des alten Fischmarktes, sowie der Honzan Higashi Honganji in Asakusa, der Gohyaku Rakanji in Meguro der Araiyakushi Baishoin in Nakano, der Kaneji in Uguisudani, der Ikegami Honmonji in Ikegami sowie der Horinouchi Myohoji in Koenji.

Tempelglocken erklingen nur zu besonderen Anlässen (Foto von Zhaoli JIN on Unsplash)
Tempelglocken erklingen nur zu besonderen Anlässen (Foto von Zhaoli JIN on Unsplash)

Warum sind es genau 108 Glockenschläge am Silvesterabend? Im Buddhismus wird an 108 irdische Sünden geglaubt, die mit jedem Glockenschlag ausgetrieben werden sollen, um einen frischen und reinen Start ins Neue Jahr zu ermöglichen.

Auch Menschen, die der Shinto Religion angehören, pflegen eine Neujahrstradition, das sogenannte „Hatsumode“, der erste Schreinbesuch im Jahr. Es werden die alten Glücksbringer und Schutzamulette aus dem alten Jahr rituell verbrannt und neue gekauft. Danach betet man für ein gutes neues Jahr. Hierzu eignen sich am besten die 5 YEN Münzen in Japan.

Alte Glücksbringer und Schutzamulette werden verbrannt und neue werden gekauft. (Foto von Kira Trinh)
Alte Glücksbringer und Schutzamulette werden verbrannt und neue werden gekauft. (Foto von Kira Trinh)

Warum gerade 5 YEN? Nicht wegen des Loches in der Mitte, sondern wegen des Klanges. Im Japanischen heißt 5 YEN „Go-en“. Allerdings kann dies auch „Glück“ heißen. Die Kanji Schriftzeichen sind für beide natürlich anders, aber die Aussprache ist dieselbe. Zu Neujahr werfen viele Menschen also eine bestimmte Anzahl von 5 YEN Münzen in die Gebetsbox am Schrein oder Tempel. So sind z.B. 15 YEN (3 x 5 YEN, denn alle guten Dinge sind 3) „Juubun Go-En“, was soviel heißt wie „Genug Glück“.

Wer denkt, dass er genug Glück für das neue Jahr hat, der kann sich nach dem Tempel- oder Schreinbesuch gleich in das Getümmel in den Kaufhäusern und anderen Geschäften stürzen. In der „Hatsu Uri“ (Erster Verkauf) Periode bieten viele Händler spezielle „Lucky Bags“ an, Tüten voll mit Produkten zu Sonderpreisen. Allerdings weiß man zum Teil nicht, was denn genau in den Tüten ist. Manche dieser „Lucky Bags“ (Fukubukuro) sind so beliebt, dass sie vorher verlost werden oder die Menschen stundenlang Schlange stehen, um eine der begehrten Tüten zu erhaschen.

Auch wir wünschen Ihnen für das neue Jahr alles Gute und hoffen, Sie 2024 in Japan willkommen zu heißen.

5 sehenswerte Winter Illuminationen rund um Tokio

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Auch und vielleicht besonders in Japan ist der Winter die „dunkle Jahreszeit“. Daher spielen Licht und Lichtinstallationen, Illuminationen genannt, in Japan eine große Rolle und sind von November bis Ende Februar recht präsent in allen großen wie kleinen Städten. Heute stellen wir Ihnen 5 sehenswerte Winter Illuminationen vor.

Ao no Doukutsu in Shibuya

Der Abschnitt des Yoyogi Park, der Shibuya mit Harajuku verbindet, ist bekannt für seine Kultur orientierten Festivals. Im Winter verwandelt sich die Allee zwischen den Bäumen in eine „Blaue Grotte“ (Ao no Doukutsu). Ab diesem Jahr gibt es auch einen kleinen Weihnachtsmarkt, der neben Essen auch Handarbeitsprodukte oder andere lokale Erzeugnisse anbietet.

Der Weg von der Shibuya Station zur Blauen Grotte ist einfach zu finden. Man folgt ab der berühmten Kreuzung einfach der blauen Beleuchtung. Die Lichter in die anderen Richtungen haben eine andere Farbe.

Die Blaue Grotte "Ao no Doukutsu" Illumination in Shibuya 2023 (Foto von Kira Trinh)
Die Blaue Grotte „Ao no Doukutsu“ Illumination in Shibuya 2023 (Foto von Kira Trinh)

Wer nach dem Spaziergang durch die Blaue Grotte noch ein wenig weiter wandern möchte, sollte in Richtung der Station Harajuku weitergehen. Die Omotesando ist in den Wintermonaten ebenfalls hell erleuchtet und bietet ein schönes Fotomotiv. Aber Achtung, die Fußgängerbrücken, von denen man wohl den besten Blick auf den Prachtboulevard bekommt, werden in diesen Tagen oft gesperrt, da es wegen zu vielen Hobbyfotografen dort bereits zu Unfällen gekommen ist.

Tokyo Station und Marunouchi Illuminationen

Ein weiteres Highlight in der Winterzeit sind die Illuminationen rund um die Station Tokyo und den Stadtteil Marunouchi (genannt „Marunouchi Street Park“). Die von Bäumen gesäumten Alleen werden zu Straßen aus Licht. Auch die vielen Geschaefte haben in den letzten Jahren damit begonnen, größere Lichtinstallationen und Dekorationen an den Fassaden anzubringen, die durchaus sehenswert sind.

Sie können Ihren abendlichen Spaziergang entweder an der Station Ginza oder an der Station Tokyo starten und gemütlich die Straßen entlangschlendern.

Jedes Jahr etwas anderes in Roppongi

Roppongi ist bekannt dafür ein Stadtteil zu sein, der von Kunst geprägt sind. Die Illuminationen im Winter, die Sie rund um die Station Roppongi finden können, spiegeln, dies durchaus wider.

Am Tokyo Midtown finden Sie nicht nur eine Eisbahn zum Schlittschuhlaufen im Winter, sondern auch Illuminationen, die jedes Jahr ein anderes Thema haben. Es gab z.B. eine ‘Winter Sakura’ Lichter-Installation, wo die Kirschbäume, die im Frühling dort blühen tragen, mit rosa Licht beleuchtet wurden, um an die Blütenpracht vom Frühling zu erinnern. Dieses Jahr stehen die Illuminationen im Zeichen von Gold und die Alleen werden von „Golden Trees“ gesäumt.

Goldenes Licht (Foto von Kira Trinh)
Goldenes Licht (Foto von Kira Trinh)

Ein anderes wunderschönes und durchaus beliebtes Fotomotiv in der Winterzeit rund um Roppongi ist die Keyakizaka Promenade, ein etwa 400 m langer Streifen der vom Roppongi Hills Komplex in Richtung Tokyo Tower führt. Dieses Jahr steht dort alles im Zeichen „Snow&Blue“.

Der Schrein des Lichts in Asakusa

Wer ein etwas anderes Lichter- und Farbenspiel sehen möchte, dem empfehlen wir nach Sonnenuntergang einen Ausflug in Richtung Asakusa und dem Sky Tree. Entlang der Uferpromenade des Sumida Flusses und rund um den Ushijima Schrein finden sich eine Mischung aus modernen Lichter-Installationen, sowie traditionellen Bambus Leuchtröhren.

Für die traditionell angehauchten Illuminationen werden Löcher in Bambusstangen gemacht, die vielfältige Muster bilden, wenn die Stangen von innen beleuchtet werden.

Die Takeakari Illuminationen waren einst nur für wenige Tage zu bestaunen, doch seit ein paar Jahren haben Sie sich als ein beliebtes Ziel in der Winterzeit etabliert.

Es gibt nur wenige Orte in Japan, an denen man diese Art von Illuminationen bestaunen kann. In Tokyo gibt es am Prince Hotel in Shinagawa manchmal eine kleine Installation im Winter. Außerhalb von Tokio findet man noch ein paar Bambus Lichter in Kyoto, an der Station Nagaokakyo (Bambio Illuminationen). Der Bambus für die Lichter dort ist ein lokales Erzeugnis.

Illuminationen in Kanagawa

Eine der berühmtesten Winter Illuminationen in Japan befindet sich im Freizeitpark Yomiuri Land, der etwa 45 Minuten außerhalb von Tokio zu finden ist.

Der Park ist bekannt für seine „Jewel Illuminations“ und kombiniert Licht und Wasserspiele zu einer spektakulären Show. Wem das noch nicht aufregend genug ist, kann sich auf den zahlreichen Attraktionen amüsieren.

Je nach Jahr kooperiert der Park auch mit japanischer Popkultur. So standen die Illuminationen im Jahr 2021 z.B. ganz im Zeichen der Serie „Sailor Moon“, welche ihr 30. Jubiläum feierte.

Cosmo World Yokohama (Foto von Kira Trinh)
Cosmo World Yokohama (Foto von Kira Trinh)

Und auch Cosmo World in Yokohama wird im Winter mit vielen bunten Lichtern geschmückt, die dem kleinen Vergnügungspark noch einmal ein etwas anderes Flair geben.

Kommen auch Sie im Winter nach Japan. Wir helfen Ihnen gerne bei der Reiseplanung.

Goshuin – Die roten Schrein und Tempel Siegel

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Goshuin – oder Shuin – sind traditionell rote Siegelstempel mit kalligrafischem Kommentar, welche Pilger und Besucher an vielen japanischen Shinto Schreinen oder buddhistischen Tempeln im Gegenzug für eine kleine Spende, erhalten können. Seit einigen Jahren erfreuen sich die Goshuin neuer Beliebtheit und mittlerweile gibt es viele verschiedene Variationen neben den klassischen roten Stempeln mit schwarzer Kalligrafie.

Klassische Goshuin

Die klassischen Goshuin sind purpurrote Stempel auf weißem Papier, welche mit schwarzer Tinte beschrieben werden. Diese Basis ist bei Schreinen und Tempeln gleich. Allerdings kann man an der Form des roten Siegelstempels erkennen, ob es sich bei dem Goshuin um einen Schrein oder einen Tempel handelt.

Tempel Goshuin - vom Mibudera Kyoto (Foto von Kira Trinh)
Tempel Goshuin – vom Mibudera Kyoto (Foto von Kira Trinh)

Bei einem Shinto Schrein findet man oft runde oder eckige Formen, während bei einem Tempel das Buddhistische Symbol erscheint, welches ein wenig an eine Flamme erinnert.

In der Regel werden entweder die Goshuin von Tempeln oder von Schreinen gesammelt, je nach Religionszugehörigkeit. Allerdings nehmen es die Priester nicht ganz so ernst, da jeder Besucher willkommen ist. Und die Goshuin oft eine gute Einnahmequelle sind (ein regulärer Goshuin kostet zwischen 300-500 yen). Das Geld wird zum größten Teil, genau wie das in Gebetsboxen, für die Instandhaltung der Schreine und Tempel verwendet.

Gläubige sammeln die Goshuin um gutes Karma für das Jenseits zu sammeln. Es wird geglaubt, dass je mehr Goshuin jemand in seinem Leben gesammelt hat, desto mehr Glück und Gutes Karma nach dem Tod haben wird.

Moderne Goshuin

In Japan haben Schrein- und Tempelbesuche zwar große Tradition, aber über die Jahre hinweg schwanden die Besucher, die außerhalb von besonderen Anlässen wie Neujahr oder einer Hochzeit zu den heiligen Stätten kamen. Und so mussten sich besonders kleine und unbekannte Schreine und Tempel etwas einfallen lassen, um Pilger und Besucher anzulocken.

Kirigami - die Kunst des Papierschneidens - wird auch bei modernen Goshuin angewendet (Foto von Kira Trinh)
Kirigami – die Kunst des Papierschneidens – wird auch bei modernen Goshuin angewendet (Foto von Kira Trinh)

Und so wurde an den Sammeltrieb der Japaner appelliert. Die klassischen Goshuin mit ihrer religiösen Bedeutung und ihrer religiösen Symbolik bekamen ein neues, buntes Gesicht.

Es fing mit anderen Stempeln an und ging dann weiter zu ganzen kleinen Kunstwerken, die man sich in das „Goshuincho“, die speziellen Bücher, in denen die Goshuin gesammelt werden, pinseln lassen kann.

Auch ohne Sammelbuch ein Highlight

Aber auch ohne Buch lassen sich einige der Goshuin als ein etwas anderes Souvenir mitnehmen. Eine neuere Goshuin Variante leitet sich aus einer anderen Kunstform in Japan ab, der Kunst des Papierschneidens „Kirigami“.

Ein Schrein in der Nähe von Tokyo, der Shinmeiguu in Asagaya, ist berühmt für seine gestickten Goshuin, sowie für seine Glücksarmbänder.

Gestickter Goshuin mit Hortensien Motif (Foto von Kira Trinh)
Gestickter Goshuin mit Hortensien Motif (Foto von Kira Trinh)

Und der Tempel gegenüber der Universität Waseda bietet seinen Besuchern ebenfalls einen Goshuin zum so mitnehmen, der entweder handgemalt oder handgefertigt wurde. Der Tempel ist zudem bekannt für seine Blumengestecke am Chozuya, wo sich Besucher beim Eintritt in den Tempel die Hände waschen sollten.

Chozuya und Goshuin am Tempel in Waseda (Foto von Kira Trinh)
Chozuya und Goshuin am Tempel in Waseda (Foto von Kira Trinh)

Eigene Pilgerrouten nur für Goshuin

Mittlerweile gibt es kleine Mini-Pilgerfahrten und Routen, die auf das Sammeln von Goshuin ausgelegt sind. Für diese gibt es dann auch gerne eigene Bücher oder Tafeln, auf denen die Goshuin gesammelt werden. Diese eigenen sich wunderbar als Dekoration im Haus und als schöne Erinnerung an die Reise in Japan. 

In Tokyo gibt es z.B. die Tokyo Fuku Meguri entlang der Toei Asakusa Linie. Mehr dazu unter folgendem Link (Englisch).

Eine andere „Pilgerwanderung“ durch Tokyo ist den 7 Glücksgöttern gewidmet, den sogenannten „Shichi Fukujin“ (mehr dazu hier, auf Englisch).

Natürlich finden sich auch in anderen Städten, wie Kyoto, ähnliche Touren, auf denen man wunderschöne Schreine, die vielleicht nicht so bekannt sind und wahre Geheimtipps sein können, entdecken kann und sich als Andenken den ein oder anderen Goshuin bekommt. Besonders in Kyoto findet man viele Schreine, die eher unscheinbar und bei den meisten Touristen eher unbekannt sind, die aber viel zu bieten haben. Wie z.B. der Awata Schrein in Kyoto, der einst im Zentrum der Schmiedekunst der Awataguchi Schule, sowie dem dort ansässigen Kunsthandwerk stand. Oder den Fujinomori Schrein, dessen Lagerhaus zu einem Museum umgebaut worden ist, welches für Besucher zugänglich ist.

Wir empfehlen Ihnen gerne sehenswerte Schreine und Tempel für Ihre Reiseroute. Treten Sie mit uns in Kontakt!

4 einfache Regeln für die richtige Schrein- und Tempeletikette

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Die wunderschönen und geschichtsträchtigen Schreine und Tempel von Japan ziehen jedes Jahr Tausende von Besuchern an. Besonders Kyoto ist bekannt für seine Schrein- und Tempelanlagen. Man sollte immer daran denken, dass es sich hier um religiöse Stätten handelt und diese sollten mit dem richtigen Respekt behandelt sowie besucht werden.

Als Besucher muss man natürlich nicht den religiösen Ritualen folgen, wenn man dies nicht möchte, aber es gibt dennoch einige Regeln, die man bei einem Besuch am Schrein oder Tempel befolgen sollte.

Schrein oder Tempel?

Wichtig ist vorab, wie erkennt man eigentlich einen Schrein oder einen Tempel?  Die Antwort ist eigentlich einfach: am Tor. Vor einem Shinto Schrein steht immer mindestens ein Tor, ein sogenanntes „Torii“. Das wohl berühmteste steht im Wasser vor der Insel Miyajima und gehört zum Itsukushima Schrein. Nur vor einem Schrein steht ein Torii. Nie vor einem Tempel.

Kleines Torii mit Fuchsfiguren (Foto von Susann Schuster on Unsplash)
Kleines Torii mit Fuchsfiguren (Foto von Susann Schuster on Unsplash)

Dies beeinflusst auch gleich die erste der 4 Regeln.

Regel Nummer 1: Einen Schrein richtig betreten

Genau wie eine christliche Kirche ein „Haus Gottes“ ist, ist ein Schrein auch das „Haus“ einer oder mehrerer Gottheiten. Es ist also höflich, sich vor dem Betreten eines Schreins vor dem Torii einmal zu verbeugen. Es wird empfohlen, das Tor entweder etwas zur linken oder zur rechten Seite zu durchqueren und die Mitte immer freizulassen. Dies gilt auch für alle anderen Wege, die auf dem Gelände beschritten werden. Denn die Mitte ist der Pfad für die Götter und sollte frei gehalten werden.

An vielen großen Schreinanlagen wie dem Meiji Schrein in Tokio geschieht dies ganz von selbst, da die Wege angelegt sind und durch die große Anzahl an Besuchern in der Regel auch die Richtung festgelegt ist, in der Besucher den Schrein betreten und verlassen können.

Bei einem Tempel ist es in der Regel ähnlich. Man legt beide Hände zusammen und verbeugt sich kurz, bevor man durch eine Tempelanlage betritt.

Regel Nummer 2: Die Reinigung

Dies ist generell sowohl beim Schrein als auch beim Tempel gleich. Man sollte sich vor dem Gebet reinigen. Das heißt, die Hände waschen und ggf. auch den Mund ausspülen (wobei dies seit der COVID Pandemie eher freiwillig geworden ist, um Tröpfcheninfektion zu vermeiden). Da es sich eigentlich um einen Brauch handelt, der ursprünglich aus dem Shinto kommt, aber in Japan von den buddhistischen Tempeln übernommen wurde, kann es sein, dass nicht alle Tempel ein traditionelles Becken bzw. eine Quelle für die Reinigung vor dem Gebet haben.

Es empfiehlt sich also erst einmal auf dem Gelände umzuschauen. Findet man einen chozuya (手水舎), einen kleinen Pavillon mit dem „Waschbecken“ und meist einer Schutzfigur in Tiergestalt, dann wäre es höflich, sich dort zunächst die Hände zu waschen, bevor man den Schrein oder Tempel weiter erkundigt.

Geschmückter Choyuza an einem Tempel (Foto von Kira Trinh)
Geschmückter Choyuza an einem Tempel (Foto von Kira Trinh)

Meist finden sich dort am Becken oder der Wasserquelle spezielle Kellen, mit denen das Wasser geschöpft oder aufgefangen wird. Diese sollte zunächst in der rechten Hand gehalten werden. Das Wasser wird dann erst über die linke Hand gegossen. Dann wechselt man die Hand und gießt Wasser über die rechte Hand, dann in die rechte Hand, um sich den Mund damit auszuspülen und wenn dann noch Wasser übrig ist, reinigt man damit die Kelle für die nächste Person, indem man das Wasser vorsichtig am Griff herunterlaufen lässt, bevor man die Kelle wieder beiseitelegt.

Rituelles Händewaschen mit Kellen an einem Choyuza (Foto von Jase Bloor on Unsplash)
Rituelles Händewaschen mit Kellen an einem Choyuza (Foto von Jase Bloor on Unsplash)

Manche Schreine und Tempel schmücken ihre chozuya je nach Jahreszeit mit Blumen oder mit buntem Herbstlaub. Die Shinto Religion ist eine naturverbundene Religion, daher ist der Einklang mit der Natur und den Jahreszeiten sehr präsent.

Regel Nummer 3: Das Gebet

Hier unterscheiden sich Schreine und Tempel ein wenig voneinander.

Der Anfang ist noch gleich. Man sollte Geld in die Gabenbox legen oder werfen. Danach muss man aufpassen. An einem Schrein wird sich nach der Darbringung der Gabe (Geld) zweimal tief verbeugt und dann wird zweimal in die Hände geklatscht, bevor still gebetet wird.

Wenn man an einem Tempel ist, wird nicht geklatscht, sondern nur still gebetet!

Nach dem Gebet wird sich noch einmal verbeugt und dann tritt man ab, um anderen den Weg freizumachen – am besten wieder nach links oder rechts, niemals in die Mitte.

Wie viel Geld man in die Gabenbox wirft, ist nicht festgelegt, man so viel oder so wenig hineinwerfen wie man möchte. Allerdings sollen 5Yen Münzen Glück bringen, wenn sie an einem Schrein oder Tempel in die Gabenbox geworfen werden. (Mehr dazu in einem späteren Beitrag auf unserer Webseite zum Thema Neujahr).

Regel Nummer 4: Einen Schrein richtig verlassen

Nach dem Gebet ist man soweit fertig, was den Schrein- oder Tempelbesuch angeht. Doch es gibt noch eine letzte Regel, die man beim Verlassen des Geländes beachten sollte. Man verbeugt sich ein letztes Mal, wenn man durch das Tor getreten ist – zum Schrein oder Tempel hin und kehrt ihm erst danach den Rücken endgültig zu.

Damit bedankt man sich dafür, dass man die Anlage besuchen durfte und die dortige Ruhe „gestört“ hat. Der Brauch, seine Ankunft und sein Verlassen anzukündigen, ist auch heute noch sehr gängig in japanischen Alltagssituationen.

Bevor man einen Raum betritt, klopft man an und kündigt sein Eintreten an und verbeugt sich dann in der Tür, bevor man vollständig in den Raum hinzutritt. Vor dem Verlassen des Raumes dreht man sich dann wieder zu den anderen Anwesenden um und verbeugt und entschuldigt sich, für die Störung oder bedankt sich für den Einlass, bevor man geht.

Ein letzter Hinweis, bevor man einen Schrein wieder verlässt, sollte man darauf achten keine Kieselsteine mitzunehmen z. B. unter den Schuhen. Laut japanischen Aberglauben bringt dies Unglück und sollte vermieden werden.

Eine Auswahl besuchenswerter Schreine finden Sie hier, für Tempel klicken Sie hier.

Wenn Sie Glück haben, findet am Schrein oder Tempel auch ein Festival statt, wie das im Oktoberbeitrag erwähnten Kunchi Festival in Nagasaki. Ein großes Festival, was für 2024 geplant ist, ist das Sanja Matsuri in Asakusa in Tokio.

Das Nagasaki Kunchi Festival

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Wenn in den Straßen von Nagasaki Rufe, Gesang und Musik zu hören sind, dann wissen die Anwohner, dass es Zeit für das Kunchi Festival in Nagasaki ist. Das Festival findet jedes Jahr im Oktober statt. Kleine Paraden und Veranstaltungen findet man in der ganzen Stadt, aber der Höhepunkt ist der große Umzug durch das Stadtzentrum zum Hauptbahnhof.

Was ist das Kunchi Festival?

Das Kunchi Festival ist das Herbstfest des Suwa Schreins in Nagasaki und hat eine sehr lange Tradition. Den Überlieferungen zufolge begann es mit der Widmung einer Noh Aufführung von zwei Kurtisanen am Suwa Schrein im Jahr 1634. Seitdem schlossen sich immer mehr Kuenstler an und mittlerweile gibt es etwa 58 Tanzverbände, welche in 7 Gruppen aufgeteilt sind. Diese wechseln sich dann bei den Auftritten in der Kunchi Zeit ab, sodass dieselbe Gruppe nur alle 7 Jahre einen Auftritt hat. Daher gibt jede Gruppe immer alles, wenn sie dann dran ist.

Paradeboot am Bahnhof von Nagasaki (Photo von Florence Lam/Kira Trinh)
Paradeboot am Bahnhof von Nagasaki (Photo von Florence Lam/Kira Trinh Nutzung mit Erlaubnis)

Jeder Tanzverband widmet seinen Auftritt dem Schutzgott des Suwa Schreins. Dieser bringt dann dem Stadtviertel des Tanzverbandes Glück und Erfolg. Während der Kunchi Zeit ziehen die Verbände durch die Stadt und zeigen einen verkürzten Teil ihrer Routine, bevor sie sich zu den großen Kunchi Veranstaltungsorten bewegen.

An den offiziellen Veranstaltungsorten müssen, um die Auftritte zu sehen, vorher Tickets erstanden werden. Allerdings sind diese sehr schnell ausverkauft. Es wird empfohlen, sich die kurzen Auftritte in der Stadt anzusehen, welche umsonst sind. Ein zentraler Ort ist dafuer meist der Hauptbahnhof von Nagasaki. Um noch einen guten Platz zu bekommen, sollte man allerdings früh aufstehen. Aber es lohnt sich!

Mehr über das Kunchi Festival, sowie Informationen über die verschiedenen Schauplätze und Veranstaltungen rund um das Fest finden Sie auf der offiziellen Homepage des Kunchi Festivals (auf Englisch oder Japanisch).

Paradeboot mit vietnamesischem Motiv (Photo von Florence Lam/Kira Trinh)
Paradeboot mit vietnamesischem Motiv (Photo von Florence Lam/Kira Trinh Nutzung mit Erlaubnis)

Das Festival ist ein japanisches Kulturgut, allerdings sind über die Jahre viele ausländische Motive eingeflossen, und so kann es vorkommen, dass man die niederländische Flagge auf den Paradebooten sieht oder traditionelle vietnamesische Trachten.

Dies hat mit der Geschichte Nagasakis zu tun.

Nagasaki und die Niederlande

Wer an Nagasaki denkt, denkt wahrscheinlich zuerst an die Atombombe – die Stadt wurde, genau wie Hiroshima auch, während des 2. Weltkriegs von einer Atombombe getroffen. Allerdings handelte es sich um eine andere Art von Bombe als die, die über Hiroshima abgeworfen wurde. Zudem richtete sie durch das Verfehlen des Zielortes nicht so viel Schaden an, wie in Hiroshima, weswegen diese zweite Bombe nicht ganz so berühmt ist.

Als Nächstes denkt man wahrscheinlich an den Chinatown in Nagasaki. Als eine der wenigen offenen Hafenstädte in Japan in der Zeit, als das Land sich abgeriegelte, kamen Händler und Missionare aus anderen Ländern nur in Nagasaki an und ins Land. Neben China und damals auch Portugal, gibt es allerdings noch ein Land, mit dem Nagasaki mehr als mit anderen verbunden ist: den Niederlanden.

Die Portugiesen verloren das Recht, mit Japan Handel zu treiben. Nach ihrem Abzug waren die niederländischen Händler die einzigen, die mit dem abgeriegelten Japan noch Handel treiben durften. Nach der Öffnung änderte sich das natürlich, aber die guten Beziehungen zwischen Nagasaki und den Niederlanden sind geblieben.

Ein Stück Holland in Japan (Foto von <a href="https://unsplash.com/@finan?utm_content=creditCopyText&utm_medium=referral&utm_source=unsplash">Finan Akbar</a> on <a href="https://unsplash.com/photos/two-white-boats-on-river-near-brown-houses-at-daytime-7sIQw0hwrFc?utm_content=creditCopyText&utm_medium=referral&utm_source=unsplash">Unsplash</a>)
Ein Stück Holland in Japan (Foto von Finan Akbar on Unsplash)

In der Präfektur Nagasaki befindet sich z.B. der “Huis Ten Bosch” Park, welcher nach dem Königspalast der Niederlande benannt ist. Es befindet sich auch eine Nachbildung des Palastes im Park sowie ein weiteres kleines Stück der Niederlande. Der Park entwickelte sich über die Jahre zu einem Freizeitpark, der neben kulturellem Austausch auch viele andere Attraktionen bietet. Es wird z.B. mit Anime oder Manga-Serien zusammengearbeitet, wie One Piece.

Der Huis Ten Bosch Park in Sasebo ist zudem einen Besuch zu Halloween wert, da es um diese Zeit das große Halloween Feuerwerk dort zu sehen gibt.

Eine Shuttlebus-Fahrt vom Huis Ten Bosch Park entfernt, ebenfalls in Sasebo, befindet sich der Biopark Nagasaki, der ebenfalls zu empfehlen ist. Hier finden Sie u.a. die badenden Wasserschweine (Capybara), welche in unserem Herbstmondfest Artikel erwähnt wurden.

Wenn Sie mehr über Nagasaki wissen wollen, oder die Stadt gar in Ihre Reiseroute integrieren möchten, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf! Wir freuen uns.