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Farm-Tour in Ako

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Die Stadt Ako an der Küste der Präfektur Hyogo bietet Touren zu Farmen und Produktionsstätten an, bei denen man lokale Produkte genießen kann.

Das milde Klima und der fruchtbare Boden sorgen für eine große Auswahl an Obst und Gemüse in Ako. Zudem sind die seichten Gewässer der Seto-Binnensee für ihre Austern und andere ausgezeichnete Meeresfrüchte bekannt. Ako ist außerdem auch berühmt für die Salzherstellung.

Direkt von der Farm
Direkt von der Farm (Foto: Fabien Recoquille, JT)

Eine Tour auf der Farm

In Ako ist man der Meinung, dass Essen mehr ist als bloße Nahrungsaufnahme. Eine spezielle Tour zum Thema „Von der Farm frisch auf den Tisch“ ist daher die beste Möglichkeit, etwas über die Geschichte und Kultur der Region zu erfahren, dabei Spaß zu haben und nebenbei einige erstaunliche lokale Gerichte zu kosten.

Die Farm-Touren beginnen mit einem Einblick in die Geschichte von Akos berühmtester und einzigartiger Industrie, der Salzgewinnung. Auf den weiten, flachen Küstenebenen wurden große Salzgewinnungsanlagen, die sogenannten „Ends“ errichtet.

Im Hyogo Ako Seaside Park, einer ehemaligen Salzgewinnungsstätte, kann man authentische Gebäude-Rekonstruktionen und die genauen Salzgewinnungsprozesse genau unter die Lupe nehmen. Dort hat man auch die Möglichkeit, sein eigenes Ako-Salz nach einer traditionellen Methode herzustellen. Dieses handgemachte Salz kann man dann selbstverständlich später selbst zum Kochen verwenden oder es als Souvenir verschenken.

Salz aus Ako
Salz aus Ako (Foto: Fabien Recoquille, JT)

Nach der Salzherstellung geht es dann direkt zur Farm, um einige lokale Produkte für die heutige Mahlzeit zu besorgen. Hier hat man die Gelegenheit, eine echte japanische Farm zu besuchen, mit den Bauern zu plaudern und Obst und Gemüse der Saison zu ernten.

Man braucht sich auch keine Sorgen zu machen, wenn das Wetter nicht mitspielt: Wird es einmal zu nass, geht es stattdessen zu lokalen Großhändlern, um die frischen Zutaten zu kaufen, die man zum Kochen braucht. Es besteht auch die Möglichkeit, einen traditionellen Fischmarkt zu besuchen, wo man sich unter die Einheimischen mischen und den frischesten Fang des Tages ergattern kann.

Gmeinsames Kochen

Sobald man dann alle Zutaten zusammen hat, ist es Zeit zum Kochen. In einem privaten Kochstudio in Ako erklärt ein erfahrener Koch alles über die Zutaten des Tages und deren Verwendung und führt dann Schritt für Schritt durch den faszinierenden Zubereitungs- und Kochprozess. Bei schönem Wetter hat man auch die Möglichkeit, in einer Sake-Brauerei oder im Freien zwischen Feldern und Gemüsebeeten zu kochen.

Zunächst geht es an das Schneiden von Gemüse, die Zubereitung von in Salz gebackener Seebrasse und die Herstellung von Tempura und Reisbällchen. Selbstverständlich wird alles mit dem eigens hergestellten Ako-Salz gewürzt. Zudem kann man sich ebenso an der Zubereitung traditioneller japanischer Süßigkeiten versuchen und dabei köstliche Leckereien wie Dango (Reismehlbällchen) und Anko (süße rote Bohnenpaste) probieren.

Frischer Fisch
Frischer Fisch (Foto: Fabien Recoquille, JT)

Da die Präsentation das A und O in der japanischen Küche ist, lernt man zeitgleich auch, wie man die Gerichte am besten dekoriert und den Tisch so deckt, dass er einem gehobenen Restaurant würdig ist. Nach getaner Arbeit sollte man auf jeden Fall sein eigenes Werk auf einem Foto festhalten.

Zeit zum Genießen

Danach ist endlich die Zeit gekommen, um richtig zu genießen. Alle setzen sich an den Tisch und genießen die köstlichen und authentischen Gerichte, die man gemeinsam gekocht hat und die den einzigartigen Geschmack von Ako widerspiegeln. Es gibt keinen besseren Weg, eine Region kennenzulernen, als über das Essen.

Durch die Teilnahme an so einer speziellen Farm-Tour entwickelt man schnell ein tieferes Verständnis für die Region. Zudem lernt man auch gleich neue praktische Fertigkeiten und schafft fantastische Erinnerungen, die ein Leben lang halten.

Hier kann man viel lernen
Hier kann man viel lernen (Foto: Fabien Recoquille, JT)

Im Anschluss kann man einen eigenen kleinen Topf mit dem selbstgemachten Ako-Salz für die eigenen Kochabenteuer mit nach Hause nehmen. Diese Farm-Tour ist wirklich der beste Weg, um die lokalen Aromen Japans zu verstehen und zu genießen.

Matsushima

Matsushima ist eine Bucht im Nordosten der Stadt Sendai in der Präfektur Miyagi und ihr Anblick zählt zu den drei schönsten Aussichten Japans.

In der bekannten Bucht finden sich rund 260 Inseln unterschiedlicher Größe, die mit Kiefern bewachsen sind. Diese verleihen der Bucht (jap.: 松島湾, matsushimawan) auch ihren Namen. Matsu bedeutet „Kiefer“ und shima heißt „Insel“. Matsushima gilt zusammen mit Amanohashidate in Kyoto und Miyajima in Hiroshima als eine der drei schönsten Landschaften Japans.

Matsushima entdecken

Es gibt verschiedene Arten, Matsushima zu entdecken. Neben einer Bootsfahrt durch die Bucht, bei der die Inseln aus der Nähe bestaunt werden können, gibt es mehrere Aussichtspunkte, von denen man einen Panoramablick über die Bucht genießen kann. Die sogenannten Shitaikan (jap.: 四大観, zu Deutsch: Vier Hauptansichten) versprechen dabei die beste Aussicht.

Vom 105,8 Meter hohen Berg Otakamori können Besucher*innen einen 360°-Panoramablick auf die Bucht von Matsushima genießen. Dieser Aussichtspunkt wird als Sokan (jap.: 壮観, „spektakuläre Aussicht“) bezeichnet und die Aussicht umfasst die Klippen Sagakei und die Bergkette des Zao.

Der höchste Aussichtspunkt Reikan (jap.: 麗観, „elegante Aussicht“) liegt mit 116,8 Metern auf dem Berg Tomiyama. Neben einer tollen Aussicht können Besucher*innen hier auch den Tempel Daigoyoji und dessen Garten besichtigen. Auch die Aussicht von Ikan (jap.: 偉観, „großartige Aussicht“) auf dem 55,6 Meter hohen Berg Tamon bietet einen tollen Blick auf die Bucht. Durch die Nähe zur Hafenstadt Shiogama am westlichen Ufer können außerdem Schiffe beim Ein- und Auslaufen beobachtet werden.

Das Hochland Ogidani auf 55,8 Metern Höhe bietet mit dem Yukan (jap.: 幽観, „spirituelle Aussicht“) den letzten der Shitaikan. Von hieraus eröffnet sich ein Panoramablick auf die fächerförmige Bucht und der Yukan ist zudem für sein tolles Herbstlaub bekannt.

Die Sightseeing-Boote verschiedener Anbieter legen von den Hafenstädten Matsushima oder Shiogama ab. Auf einer der verschiedenen angeboten Touren kann man tolle Eindrücke der Inseln sowie der gesamten Bucht genießen. Die meisten Fahrten dauern rund 50 Minuten und kosten durchschnittlich ¥1.800 (ca. 14,60 Euro).

Informationen

Adresse: Matsushima, Miyagi District, Miyagi 981-0213, Japan (Karte)

Öffnungszeiten: ganzjährig geöffnet

Preis:  freier Eintritt

Sonstiges:

  • Toiletten
  • Parkmöglichkeiten

Webseite

5 traditionelle Viertel in Japan

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Kyoto ist bekannt für die vielen alten Straßen und das feudale Flair, aber auch abseits der ehemaligen Kaiserstadt findet man wunderschöne traditionelle Viertel.

Wer in Japan auf der Suche nach Altstädten und traditioneller Architektur ist, merkt oft sehr schnell, dass diese nicht immer so leicht zu finden sind. Denn oftmals fügen sich alte Häuser vereinzelt inmitten von modernen neuen Gebäuden. Wie auch bei vielen Burgen, Tempeln und Schreinen liegt das Problem dabei in der Bauweise: Im Gegensatz zu europäischen Bauwerken bestehen alte japanische Gebäude vor allem aus Holz und sind dementsprechend anfällig für Brände und Naturkatastrophen wie Erdbeben.

Zudem müssen gerade in den Städten immer mehr alte und oft baufällige Häuser modernen Exemplaren weichen, sodass ganze historisch anmutende Straßenzüge eine Besonderheit in Japan darstellen.

Kyoto ist besonders bekannt für die traditionellen Fassaden und einige der dortigen Straßen werden liebevoll in ihrem historischen Stil erhalten, aber auch abseits der bekannten einstigen Kaiserstadt findet man ein paar Orte, die auch heute noch mit ihren traditionellen Vierteln beeindrucken:

1. Bikan Viertel in Kurashiki, Okayama

Blick über den Kanal entlang des Bikan Viertels in Kurashiki.
Blick über den Kanal entlang des Bikan Viertels in Kurashiki. Foto: Leslie Taylor

In der Stadt Kurashiki befindet sich dem dortigen Bikan Viertel ein verstecktes Highlight der Präfektur Okayama. Im 17. Jahrhundert wurde hier reger Handel betrieben und der dortige Kanal wurde vielfach zum Transport von Gütern genutzt. Heute ist das Viertel eine Attraktion der Stadt und besticht durch das historische Flair der vielen liebevoll restaurierten Gebäude. Einige davon waren einst Lagerhäuser und sind heute Museen und Cafés.

Neben dem malerischen Kanal, der sich durch das Viertel zieht und an dem man bereits einige wunderschöne Fassaden findet, bestechen auch die umliegenden kleinen Straßen mit traditioneller Optik. Hier wurde bewusst das dortige Stadtbild erhalten und Telefon sowie Stromleitungen weitgehend unterirdisch verlegt, sodass man sich wirklich ein wenig in die Edo-Zeit zurückversetzt fühlt.

Kurashiki wird wegen des Kanals auch gerne das „kleine Venedig Japans“ genannt und man kann bei einem Besuch auch auf kleinen Booten durch den Kanal fahren. Bikan selbst bedeutet so viel wie „schöner Ausblick“ und wird dem traditionellen Flair der Gegend auf jeden Fall gerecht. Die Stadt ist nur eine kurze Fahrt von Okayama entfernt und lohnt sich damit perfekt für einen kurzen Abstecher.

2. Das „kleine Edo“ in Kawagoe, Saitama

Kawagoe begeistert mit Edo-Flair.
Kawagoe begeistert mit Edo-Flair. Foto: Elena Lisina

Nur eine halbe Stunde Zugfahrt von Tokyo entfernt findet man mit der kleinen Stadt Kawagoe ein perfektes Ausflugsziel, wenn man auf der Suche nach traditionellen Straßenzügen ist. Einst war die Stadt durch die Nähe zur Burg Edo ein wichtiges politisches und auch militärisches Machtzentrum. Auch der Handel blühte hier und viele der Bauten aus dieser Zeit nicht heute erhalten und bilden das sogenannte „Koedo Kawagoe„, den Altstadtteil der Stadt.

Besonders beliebt ist dabei die Gegend „Kurakuzuri“, in der sich die meisten gut erhaltenen ehemaligen Lagerhäuser (jap. kura) befinden. In mehreren Straßen kann man hier an den historischen Gebäuden vorbeischlendern, die meisten von ihnen sind Souvenirshops, Cafés und Restaurants. Oft kann man sich hier durch lokale Leckereien „durchprobieren“ und traditionelles japanisches Streetfood genießen.

Ein besonderes Highlight ist hier auch der toki no kane, ein Glockenturm aus der Edo-Zeit, welcher gleichzeitig eine der Besonderheiten Kawagoes darstellt und zu den bekanntesten Fotomotiven zählt. Auch die hier zu findende traditionelle Starbucksfiliale ist ein beliebtes Touristenziel in Kawagoe. Wer auf der Suche nach einem hübschen historischen Viertel ist, wird bei einem Tagesausflug von Tokyo aus auf jeden Fall in Kawagoe fündig.

3. Higashi Chaya Distrikt in Kanazawa, Ishikawa

Traditionelles Ambiente im Higashi Chaya Geisha Distrikt in Kanazawa.
Traditionelles Ambiente im Higashi Chaya Geisha Distrikt in Kanazawa. Foto: Nicole Kirchmeyr

Die Stadt Kanazawa befindet sich an der Westküste Japans und ist durch Shinkansen- und Expresszüge direkt an die Metropolen Tokyo und Kyoto angebunden. Einst regierte hier der mächtige Maeda Clan, eine der einflussreichsten Samuraifamilien ihrer Zeit. Dadurch und auch aufgrund der Tatsache, dass Kanazawa von Krieg und Naturkatastrophen weitgehend verschont wurde, konnte sich hier eine blühende Kultur entwickeln, deren Erbe man bis heute findet.

Bis heute findet man hier noch drei sehr gut erhaltene Geisha-Bezirke, die auch „Chaya“ genannt werden. Der Begriff bedeutet schlicht „Teehaus“ und genau diese bilden die wunderschönen traditionellen Fassaden. Der bekannteste Geisha-Bezirk ist der Higashi Chaya, in welchem sich noch heute eine aktive Geisha Schule befindet. Eines der ehemaligen Geisha Häusern ist heute ein kleines Museum und lässt Besucher*innen in den Alltag einer Geisha eintauchen.

In den traditionellen Straßen befinden sich viele kleine Geschäfte, Cafés und Restaurants. Die aktiven Teehäuser können nicht einfach besucht werden, sondern sind ausschließlich den Gästen dieser Einrichtungen vorbehalten. Es werden aber teilweise Geisha Vorführungen für die Öffentlichkeit angeboten, an denen man teilnehmen kann. Zudem bietet die Stadt noch viele weitere Sehenswürdigkeiten, wie den wunderschönen Landschaftsgarten Kenrokuen oder die Burg Kanazawa.

4. Poststation Narai-juku, Nagano

Die alte Poststadt Narai-juku besticht mit traditionellen Häuserzeilen.
Die alte Poststadt Narai-juku besticht mit traditionellen Häuserzeilen. Foto: Bgabel (CC By SA 3.0)

In der Präfektur Nagano findet man ein weiteres wunderschönes traditionelles Viertel. Narai-juku ist eine ehemalige Poststation auf der Nakesando Route, eine der wichtigsten Handelsstraßen der Edo-Zeit, die Kyoto und Tokyo (Edo) miteinander verband. Da das vorherrschende Tokugawa Shogunat den Handel streng regulierte, war das Reisen für die einfache Bevölkerung nur zu Fuß gestattet, sodass entlang der Handelsrouten unzählige kleine Orte, sogenannte Poststationen (juku) entstanden, um Reisende mit Unterkunft und Proviant zu versorgen.

Die gut erhaltenen historischen Gebäude in Narai-juku wurden als Kulturerbe anerkannt und stehen unter besonderem Schutz. In einigen der traditionellen Häuser kann man sogar übernachten und sich dabei wie in der Zeit zurückversetzt fühlen. Daneben gibt es natürlich auch eine Vielzahl von kleinen Geschäften, sowie Teehäuser, Cafés und Restaurants. Narai-juku ist mit lokalen Zügen zu erreichen, von Matsumoto aus fährt man beispielsweise etwa 50 Minuten mit dem Zug.

5. Sanmachi Suji Distrikt in Takayama, Gifu

Historisches Flair in Takayama, Gifu.
Historisches Flair in Takayama, Gifu. Foto: Tom Roseveare/ JT

Das letzte Ziel für alle, die gerne auf eine Zeitreise in die japanische Vergangenheit gehen wollen, liegt mitten in den Bergen der Präfektur Gifu. Der Sanmachi Suji Distrikt in der Stadt Takayama und besticht mit traditionellen Fassaden und kleinen Gassen. Neben den typischen kleinen Souvenirläden und Restaurants finden sich hier vor allem viele Sake Läden, die man an den vor dem Laden aufgehängten sugidama erkennt, aus Zedernadeln gefertigte Bälle, die schon in der Edo-Zeit draußen platziert wurden, um damit anzugeben, dass es hier frischen Sake gibt.

Noch mehr traditionelle Gebäude finden sich im Hida no Sato, einem Freilichtmuseum am Rand der Stadt, in welchem man die für die Gegend typische Architektur von Bauernhäusern bestaunen kann. Diese wurden so konzipiert, dass sie auch den für die Gegend typischen starken Schneefällen standhalten konnten. Takayama liegt an einer Bahnstrecke und kann a schnellsten vom nächsten größeren Bahnhof in Toyama erreicht werden.

Wer nicht genug von historischen Gegenden bekommen kann und dabei abseits der üblichen Attraktionen in Kyoto reisen möchte, findet in der Stadt Hagi in Yamaguchi ebenfalls ein spannendes Reiseziel.

 

Valentinstag in Japan

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Der Valentinstag gilt als Tag der Liebe und wird traditionell am 14. Februar gefeiert. In Japan gibt es dabei ganz eigene Traditionen für diesen Tag.

Während es ihn überall auf der Welt gibt, so findet man von Land zu Land verschiedene Bräuche und Traditionen, wie der Tag gefeiert wird. Auch in Japan wird der Valentinstag gefeiert, jedoch unterscheidet er sich von dem typischen Feiertag, den man beispielsweise in Deutschland kennt.

Ursprung von Valentinstag in Japan

Der Valentinstag (jap.: バレンタインデー) ist ein relativ neuer Feiertag in Japan, dessen Ursprung auf eine Süßwarenwerbung aus den 1930er Jahren zurückzuführen ist. Die an in Japan lebende Ausländer gerichtete Werbung des Süßwarenunternehmens Morozoff machte den Valentinstag in Japan bekannt. Morozoff stellte herzförmige Schokoladenpralinen her und hatte damit Erfolg. In den 1950er Jahren zogen andere Süßwarenhersteller hinterher, die das Potenzial des Feiertags erkannten. Sie vermarkteten die herzförmigen Pralinen, um Frauen das „Kokuhaku“ (jap.: 告白, Liebeserklärung oder das Bekennen von Gefühlen) zu erleichtern. Nach mehreren Kampagnen großer Kaufhäuser zum Verkauf der Pralinen war der Tag in ganz Japan beliebt.

Der Brauch, dass Frauen an diesem Tag Männern Schokolade schenken, setzte sich durch und hält bis heute an. Einige Japaner bezeichnen ihn sogar als Wendepunkt in der Art und Weise, wie japanische Männer und Frauen miteinander umgehen. Im Gegensatz zu westlichen Ländern, ist es in Japan aber unüblich, andere Geschenke in Form von beispielsweise Karten oder Blumen zu schenken. An diesem Tag wird ausschließlich Schokolade überreicht.

Im Ausgleich zum Valentinstag, an dem nur Frauen Männern etwas schenken, wurde in den 1980er Jahren durch eine Kampagne der japanischen National Confectionery Industry Association ein Tag der Antwort eingeführt. Am 14. März, dem sogenannten „White Day“ (jap.: ホワイトデー), schenken die Männer, die zuvor etwas von einer Frau bekommen haben, zurück. Traditionell verschenkt man hier weiße Pralinen. Es gilt als ungeschriebenes Gesetz, dass das Gegengeschenk bis zum dreimal soviel kosten darf.

Arten japanischer Valentinstags-Schokolade

Für das Verschenken der Schokolade ist die Beziehung zwischen Schenker und Beschenktem sehr wichtig. Es gibt verschiedene Arten der japanischen Valentinstagsschokolade, auf die man beim Verschenken achten sollte.

Honmei-Schoko (本命チョコ): Diese Art von Schokolade schenkt man, um seine Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Honmei bedeutet „wahre Gefühle“ und man übergibt diese Schokolade einem Partner, für den man romantische Gefühle hat. Sie ist meist sehr hochwertig und aufwenidg dekoriert. Gibt man am Valentinstag seinem Schwarm Honmei-Schokolade, so gesteht man gleichzeitig auch seine Gefühle.

Giri-Schoko (義理チョコ): Die „Pflichtschokolade“ ist im Gegensatz dazu ein übliches Geschenk, welches man an Freunde, Arbeitskollegen, Vorgesetze oder andere Bekannte verschenkt. Sie gilt als Zeichen der Wertschätzung, des Respekts und als höfliche Geste. Im Vergleich zur Honmei-Schoko ist sie schlichter und meistens auch günstiger.

Tomo-Schoko (友チョコ): Die Wortkombination leitet sich von japanischen Wort tomodachi von „Freund*in“ ab. Und genau diesen schenkt man die „Freundschaftsschokolade“.

Jibun-Schoko (自分チョコ): Am Valentinstag sollen die Frauen sich selbst natürlich nicht vergessen. Deswegen schenkt man sich diese Art von Valentinsschokolade selbst.

Kurz vor Valentinstag bieten Kaufhäuser eine große Auswahl an fertigen Pralinen und Schokoladengeschenken an. Für alle, die lieber etwas Individuelleres verschenken, werden auch viele Produkte verkauft, mit denen man seine eigene Schokolade machen und verzieren kann.

Auch wenn an diesem Tag natürlich die Gefühle jeglicher Art im Vordergrund stehen sollten, so ist der Valentinstag wie in vielen anderen Ländern dennoch ein kommerzieller Feiertag. Man sagt, dass japanische Schokoladenhersteller in dieser Zeit die Hälfte ihres Jahresumsatzes machen.

Was macht man an Valentinstag in Japan?

Romantischer Spaziergang am Valentinstag
Romantischer Spaziergang am Valentinstag (Foto: mrhayata / CC BY-SA 2.0)

In Japan gibt es kein festes Brauchtum, wie man den Tag feiert. Selbstverständlich ist ein Essen in einem schönen Restaurant nicht verkehrt, wer sich über Valentinstag aber in Tokyo aufhält, dem stehen viele weitere Möglichkeiten offen.

Im Februar blühen in Japan die Pflaumenbäume. Nicht ganz so berühmt wie die japanische Kirschblüte, aber mindestens genauso schön, verzaubert die Ume (梅) mit ihren weißen, rosa und pinken Blüten. Es gibt sogar einige ume matsuri, kleine Feste mit Essensbuden in Parks oder an Schreinen und Tempeln, wo es viele Pflaumenbäume gibt. Für einen romantischen Spaziergang durch das Blütenmeer eignen sich in Tokyo das Gelände des Yushima Tenjin Schreins, wo das Bunkyo Plum Festival stattfindet, sowie der Hanegi Park im Bezirk Setagaya.

Wer nach einem solchen Spaziergang etwas Hunger bekommen hat, sollte einen „High Tea“ oder „Afternoon Tea“ probieren. Viele große Hotels bieten diese unter verschiedenen Themen und zu verschiedenen besonderen Anlässen wie beispielsweise auch Halloween an. So findet man zu Valentinstag besondere Angebote, bei denen man Tee und verschiedene passend zum Thema dekorierte Leckereien mit dem oder der Liebsten genießen kann.

Toller Valentistags Afternoon Tea
Toller Valentistags Afternoon Tea (Foto: Tokyu Hotels)

Für den späten Nachmittag eignet sich in Tokyo der Besuch einer Aussichtsplattform. Von diesen gibt es in Japans Hauptstadt nicht zu wenig und von dort hat man einen wunderschönen Ausblick über die Stadt. Wer passend zur „Golden Hour“ kommt, kann den Sonnenuntergang über den Dächern Tokyos bewundern und danach die funkelnden Lichter der Stadt bestaunen. Wer Inspiration für einen solchen Ausflug sucht, findet hier die Top 10 Aussichtsplattformen in Tokyo.

Wer ein romantisches Date bei Nacht plant, der kann beispielsweise eine Winter Illumination besuchen. Diese Lichtinstallationen sollen eigentlich auf Weihnachten einstimmen, gehen aber in Japan meist länger und somit kann man die tolle Stimmung auch im Februar noch miterleben. In Tokyo gibt es mehrere dieser Installationen, man findet sie aber auch in anderen großen Städten und teilweise sogar in ländlichen Regionen.

Burg Matsuyama (Bitchu)

Die Burg Matsuyama ist eine von Japans 12 im Original erhaltenen Burgen und liegt in der Stadt Takahashi in der Präfektur Okayama.

Die Burg wird häufig auch als Bitchu Matsuyama oder Burg Takahashi bezeichnet, um sie damit von der gleichnamigen Burg Matsuyama in Ehime zu unterscheiden. Sie ist eine sogenannte Bergburg (jap. Yamajiro) und liegt auf einer Höhe von 430 Metern. Die Burg ist die älteste von allen 12 Burgen in ganz Japan, deren Burgtürme noch im Original erhalten sind und damit ein wichtiges Kulturgut Japans.

Die Burg Matsuyama

Die Burg Matsuyama wurde bereits im Jahre 1240 auf dem Bergrücken Gagyu erbaut und wechselte nach der Schlacht von Sekigahara und dem anschließenden Beginn des Tokugawa Shogunats häufig die Besitzer. Ab 1606 erfolgten immer wieder Ausbesserungen und die Anlage wurde weiter ausgebaut, unter anderem wurden neben der Hauptburg noch zwei Vorburgen errichtet.

Da die Anlage zwar während der Edo Zeit noch immer unterhalten wurde, jedoch nicht als Wehranlage gebraucht wurde, fiel sie nicht wie so viele andere Burgen in Japan Krieg oder Feuer zum Opfer und auch von Naturkatastrophen blieb sie verschont. Den Beinamen Bitchu Mastuyama trägt die Burg in Anlehnung an die historische Provinz Bitchu, die einst hier lag. Burg Takahashi wird sie wegen ihrer Nähe zur gleichnamigen Stadt genannt.

Teile der Anlage wurden im Laufe der Zeit restauriert, der Hauptturm selbst ist jedoch noch im Original erhalten. Mit nur zwei Stockwerken ist er recht klein, bietet Besucher*innen aber einen Einblick in die Geschichte der Burg. Der Zugang zur Burg Bitchu-Matsuyama erfolgt über einen etwa 20-minütigen Fußweg vom nächsten Parkplatz aus und ist vergleichsweise steil. Auf dem Weg zum Hauptturm passiert man dabei die alten Verteidigungsanlagen, die sich in mehreren Burgwällen den Berg hinauf erstrecken.

Eine Besonderheit findet sich im Winter, wenn man von einem umliegenden Berg auf die Burg blickt. Häufig ist diese dann morgens von einem Meer aus Wolken umgeben und sorgt so, ähnlich wie die Ruine der Burg Takeda für ein besonderes Fotomotiv.

Die Burg besitzt zwei Parkplätze, wobei der obere nur unter der Woche genutzt werden kann. Von hier aus ist es ein Fußweg von etwa 20 Minuten bis zur Burg. An Wochenenden, Feiertagen ist nur der untere Parkplatz zugänglich, von wo aus es etwa 60 Minuten bis zur Burg sind. Es fahren jedoch von dort auch Shuttlebusse bis zum oberen Parkplatz.

Vom Bahnhof Bitchu-Takahashi aus gehen zudem lokale Busse, die Besucher*innen bis zu den Haltestellen Matsuyamajo Tojoguchi oder Matsuyamajo Tozanguchi bringen. Von dort aus sind es jeweils noch etwa 2 Kilometer bis zur Burg, der Fußweg dauert rund eine Stunde.

Informationen

Adresse: 1 Uchisange, Takahashi, Okayama 716-0004 (Karte)

Öffnungszeiten:

April bis September täglich 09:00 – 17:30 Uhr

Oktober bis März täglich 09:00 – 16:30 Uhr

Preis:  ¥500

Sonstiges:

  • Parkmöglichkeiten
  • Toiletten

Webseite

Itchiku Kubota Kunstmuseum 

Das Itchiku Kubota Kunstmuseum befindet sich in der Stadt Kawaguchi in der Präfektur Yamanashi. Das Museum ist auf Textilkunst spezialisiert und verfügt daneben über einen schönen Garten, ein Teehaus sowie Aussicht auf dem Berg Fuji.

Das Itchiku Kubota Kunstmuseum ist dem japanischen Textilkünstler Itchiku Kubota gewidmet. Er wurde berühmt, als er die Textilfärbetechnik „Tsujigahan“ aus dem späten 15. Jahrhundert verwendete und neu interpretierte. Sie wurde früher genutzt, um Seidenkimonos kunstvoll zu dekorieren.

Die Technik und die von Kubota geprägten Neuschöpfungen, bei denen er mit einer neuen Färbemethode sowie modernen Stoffen arbeitete, wurden zum Hauptbestandteil seiner Arbeiten. Als Erinnerung an die ursprüngliche Tsujigahana-Technik, nannte der Künstler seine Technik „Itchiku Tsujigahana“, mit welcher er einzigartige und farbenfrohe Produkte geschaffen hat.

Attraktionen im Itchiku Kubota Kunstmuseum

Das im Jahr 1994 eröffnete Itchiku Kubota Kunstmuseum befindet sich am Nordufer des Sees Kawaguchi in der gleichnamigen Stadt. Es liegt in einem Waldstück und zeigt mehrere Kimono-Kreationen von Kubota. Diese greifen Themen wie Natur oder die Jahreszeiten auf. Weiterhin können Besucher*innen sein unvollendetes Werk „Symphony of Light“ bewundern. Es besteht aus 80 kunstvoll dekorierten Kimonos, welche als Motiv zusammen den Berg Fuji darstellen.

Genauso beeindruckend wie die Ausstellungsstücke ist auch das Museum selbst. Für den Bau der Gebäude wurden Korallen, Kalkstein und Holzkonstruktionen verwendet. Das Design wurde von Gaudi beeinflusst, man spürt in der Kombination von der Bauart und der Gestaltung des Gartens Kubotas Liebe für Kunsthandwerk und Natur. Neben dem Empfangsgebäude und der Hauptausstellungshalle verfügt das Itchiku Kubota Kunstmuseum zudem über eine Freilichtbühne und einen Teeraum.

Auch der Garten, den der Künstler selbst anfertigen ließ, ist ein Highlight. Er zieht sich vom ungewöhnlichen Eingangstor des Museums den bewaldeten Hügel hinauf und umgibt das Museum. Hier finden Besucher*innen neben einem Wasserfall auch verschiedene Kunstobjekte aus Asien, Indien oder auch Afrika. Durch die tolle Lage am Nordufer des Sees kann man bei gutem Wetter sogar den Berg Fuji sehen.

Das Itchiku Kubota Kunstmuseum kann vom Bahnhof Kawaguchi mit dem Sightseeing-Bus (rote Linie) in ca. 20 Minuten erreicht werden. Eine Fahrt kostet ¥390 (ca. 3,15 Euro). Von Tokyo aus kann man Kawaguchi entweder mit dem Zug oder dem Highway-Bus erreichen. Die besten Verbindungen gehen jeweils vom Bahnhof Shinjuku.

Informationen

Adresse: 2255 Kawaguchi, Fujikawaguchiko, Yamanashi 401-0304 (Karte)

Öffnungszeiten:

April bis November: 09:30 – 17:30 Uhr (letzter Einlass um 17:00)

Dezember bis März: 10:00 – 16:30 Uhr (letzter Einlass um 16:00)

jeden Dienstag geschlossen (außer Dienstage, die auf Feiertage fallen und der erste Dienstag im Januar), geschlossen vom 26. bis 28. Dezember
* Keine Ruhetage im Oktober und November

Preis:  ¥1.300

Sonstiges:

  • Parkmöglichkeiten
  • Toiletten
  • Souvenirshop

Webseite

Echizen Washi no Sato

Das Washi no Sato oder auch Washi Papierdorf in Echizen ist eine Ansammlung von Museen, Manufakturen und Geschäften rund um das japanische Papier.

Traditionelles Washi Papier hat in der Stadt Echizen eine lange Geschichte und wird dort seit Jahrhunderten nach alter Tradition hergestellt. Der Legende nach kam vor mehr als 1.500 Jahren eine Frau aus China oder Korea nach Echizen und brachte den Bewohner*innen bei, wie sie aus der Rinde von Bäumen Papier gewinnen konnten, weil der Reisanbau sich in der Gegend als sehr schwer gestaltete. Heute wird sie als Göttin im Okamoto Otaki Schrein verehrt.

Das Washi no Sato Papierdorf in Echizen

Die Produktion von Washi Papier ist bis heute ein wichtiger Bestandteil der Stadt und des dortigen Kunsthandwerks. Insgesamt gibt es in der Gegend um die 70 Washi Produzenten – von kleinen Manufakturen bis zu großen Fabriken. Das Washi no Sato Papierdorf ist dabei eine Ansammlung an unterschiedlichen Einrichtungen zum Thema Washi Papier und eine beliebte Touristenattraktion in Echizen.

Allem voran befinden sich dort mehrere Museen zum Thema Washi Papier. Das Papier & Kultur Museum bietet dabei einen Einstieg in die Welt des Washi und zeigt die tiefe Verbundenheit der Gegend mit diesem Handwerk. Unmittelbar daneben befindet sich das Udatsu Papier & Handwerksmuseum, welches sich im einstigen Haus eines Papierherstellers befindet. Besucher*innen können dort viel über die Prozesse der Papierherstellung erfahren. Es werden sogar Workshops angeboten, bei denen man sich selbst an der Produktion versuchen kann (Kosten betragen ¥5.000, etwa 38 Euro).

Auch das sogenannte Papyrus-Haus befindet sich im Washi no Sato. Hier werden vor allem Workshops angeboten, bei denen Teilnehmer*innen ihr eigenes Papier herstellen können. Je nach Produkt kosten diese zwischen ¥500 und ¥1000 (etwa 3,80 bis 7,60 Euro). Wer dagegen lieber Produkte von den hier ansässigen Meister*innen erstehen möchte, kann dies im dortigen Souvenirgeschäft tun.

Natürlich finden sich hier auch verschiedene kleine Manufakturen, die dort seit Generationen ansässig sind und die Herstellung von Washi Papier innerhalb der Familie weitergeben. Die kleinen Betriebe bieten aufwändige, von Hand gearbeitete Waren an – von riesigen Papierbögen mit einzigartigen Mustern bis hin zu verschiedenen Produkten aus Papier, wie beispielsweise kleine Schachteln oder Dekoelemente.

In ganz Japan gibt es mehrere dieser Papierdörfer, allerdings wird dort meist nur im Winter Papier produziert, als Alternative zum Ackerbau. In Echizen dagegen wird das ganze Jahr über Washi hergestellt, was die Gegend zu einem der größten Produzenten macht.

Der nächste Bahnhof ist die JR Station Takefu, von der aus lokale Busse in etwa 20 Minuten bis zur gleichnamigen Haltestelle „Washi no Sato“ fahren. Eine Busfahrt kostet ¥500 (etwa 3,80 Euro).

Informationen

Adresse: 8-44 Shinzaikecho, Echizen, Fukui 915-0232 (Karte)

Öffnungszeiten: durchgehend geöffnet, die meisten Museen und Geschäfte öffnen von 9:00 bis 16:00 Uhr

Die Museen sind jeden Dienstag geschlossen

Preis: freier Eintritt, die Museen kosten jeweils ¥200

Sonstiges:

  • Parkmöglichkeiten
  • Souvenirshops
  • Museen

Webseite

Virtuelle Tour: Nachhaltig Japanisch Kochen

Wer gerne Japanisch kochen möchte und eine nachhaltige Option sucht, die bisher vermutlich nicht auf dem Speiseplan stand, ist bei dieser virtuellen Tour genau richtig.

Traditionelle japanische Küche ist vor allem sehr lokal und vielfach auch saisonal, allerdings ist gerade der hohe Konsum an Fisch und Meeresfrüchten immer wieder Grund zur Kritik. Um der Verschwendung von Lebensmitteln den Kampf anzusagen und sich abseits von tierischen Produkten einmal mit völlig unbekannten Zutaten zu befassen, kann man bei einem kurzen und kostenlosen Online-Kochkurs lernen, wie man schnell und lecker Essen zubereitet, das noch dazu nachhaltig ist.

Japanisch Kochen – lecker und nachhaltig

Nachhaltigkeit ist ein Thema, das speziell beim Thema Reisen in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Japan hat in dieser Hinsicht noch viel aufzuholen, denn gerade in Bezug auf Plastikmüll, Überfischung und Aspekte wie Tierschutz muss hier noch einiges getan werden. Allerdings sieht man vielfach bereits gute Ansätze und gerade die vielen Nationalparks, ein Umdenken bei Plastik in Form von zahlungspflichtigen Plastiktüren oder der MyMizu App zeigen den Weg in die richtige Richtung.

Dass Nachhaltigkeit auch beim Essen eine große Rolle spielt, zeigt der Trend in Richtung von fleisch- oder ganz allgemein Tierprodukt-freien Lebensmitteln. Das Team von M & M Kamakura Bento Cooking hat sich dabei ganz besonders auf ein Lebensmittel fokussiert: Soja. Die Bohnen gehören seit langer Zeit fest zum japanischen Speiseplan und sind dabei unglaublich vielseitig. Werden diese regional angebaut, sind sie ein hervorragender Eiweißlieferant, der im Gegensatz zu Fleisch viel weniger Wasser für die Produktion benötigt und nur einen Bruchteil des ökologischen CO₂ Fußabdrucks hinterlässt.

Japanisch kochen - nachhaltig und lecker!
Japanisch kochen – nachhaltig und lecker! Foto: Christophe Audisio/ JT

Virtuell japanisch Kochen mit Sojaprodukten

Sojabohnen sind aus der japanischen Ernährung nicht wegzudenken und haben sich gerade in den letzten Jahren auch außerhalb Japans und Asiens vielfach zu beliebten fleischfreien Alternativen entwickelt. Angefangen bei Sojadrinks über Miso Paste, Sojasoße, bis hin zu Tofu und Natto – die kleine Bohne hat erstaunlich viel zu bieten. Vieles davon ist bereits bekannt, aber bei diesem virtuellen Kochkurs wird mit einem weit weniger bekannten Sojaprodukt gearbeitet: Okara. Dabei handelt es sich um ein geschmacksneutrales Nebenprodukt, das bei der Herstellung von Sojamilch entsteht.

Okara besitzt viele Ballaststoffe und Eiweiß und ist in der Küche vielfältig einsetzbar, leider aber gerade in Europa noch völlig unbekannt. Meistens wird es dort nur als Futtermittel in der Viehzucht verwendet. In diesem virtuellen Kochkurs aber wird Okara genutzt, um damit leckeres Granola zuzubereiten. Wer einen nachhaltigen und gesunden Snack sucht und wissen möchte, wie man diesen zubereitet, der kann bei dieser virtuellen Tour mehr darüber erfahren.

Programm der virtuellen Tour

Die virtuelle Tour ist kostenlos und erfolgt in Zusammenarbeit mit Eat! Meet! Japan über den Youtube Kanal von Japan Travel. Sie findet in englischer Sprache statt.

Der Kochkurs findet am Dienstag, 8. Februar 2022 um 6:00 Uhr deutscher Zeit (14:00 Uhr japanischer Zeit) statt. Die Aufnahme bleibt auch nach dem Event weiter verfügbar und kann nachträglich angesehen werden.

Hier geht es zum Event/ Replay.

06:00 – Begrüßung und Vorstellung der Gastgeberinnen
06:05 – Erklärungen und Einführung
06:10 – Kochkurs: Okara Granola und Soja Sahne
06:40 – Verpackung und Aufbewahrung
06:50 – Verabschiedung, Q&A

In diesem virtuellen Kochkurs wird Granola hergestellt.
In diesem virtuellen Kochkurs wird Granola hergestellt. Foto: Christophe Audisio/ JT

Die virtuelle Tour zum Thema „nachhaltig Japanisch kochen“ findet zudem in Zusammenarbeit mit Eat! Meet! Japan statt. Dabei handelt es sich um ein Projekt, das in ganz Japan besondere kulinarische Erlebnisse fördern möchte. Das Projekt wird vom Ministerium für Land- und Forstwirtschaft und Fischerei (MAFF) unterstützt und soll auch Touristen die Vielfalt der japanischen Küche nahebringen. Mehr Informationen finden sich auf dem Youtube Kanal von Eat! Meet! Japan.

Eine weitere spannende virtuelle Tour in Zusammenarbeit mit diesem Projekt ist beispielsweise der virtuelle Kochkurs zum Thema „vegan Japanisch kochen“.

10 spannende Freilichtmuseen in Japan

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Freilichtmuseen sind in Japan sehr beliebt und zeigen vielfach einen besonderen Zugang zu Kunst, Geschichte und Architektur.

In Japan findet man unzählige Freilichtmuseen in unterschiedlichen Größen, die vor allem einen anschaulichen Zugang zu verschiedenen japanischen Epochen und deren Architektur bieten sollen. Aber auch moderne Kunst findet sich hier oftmals unter freiem Himmel. Die Liste an japanischen Freilichtmuseen ist lang, im Folgenden findet sich eine Auswahl an 10 besonders beliebten Exemplaren, die über ganz Japan verteilt sind.

1. Edo-Tokyo Freilicht-Architektur-Museum

Es gibt viel zu entdecken
Architektur im Edo-Tokyo Museum. (Foto: Kestrel, CC BY-SA 4.0)

Die kombinierten Auswirkungen von Bränden, Überschwemmungen, Erdbeben und Kriegen haben dazu geführt, dass viele historische Gebäude in Japan für immer verloren sind oder erheblich beschädigt wurden. Das Edo-Tokyo Freilicht-Architektur-Museum in der Metropole Tokyo wurde 1993 mit dem Ziel eröffnet, verschiedene traditionelle Gebäude, die von großem kulturellem Wert sind, zu verlegen, zu rekonstruieren, zu erhalten und auszustellen.

Hier können Besucher traditionelle Handelshäuser, in Japan gebaute Häuser im westlichen Stil, ein öffentliches Badehaus, ein Teehaus und vieles mehr besichtigen und dabei gefühlt eine Zeitreise unternehmen.

2. Hakone Freilichtmuseum

Jeder, der Kunst liebt, sollte sich das Hakone Freilichtmuseum in der Präfektur Kanagawa nicht entgehen lassen. Das 1969 eröffnete Museum beherbergt eine Vielzahl unglaublicher Exponate, darunter Skulpturen und Kunstinstallationen von der berühmten Künstlerin Niki de Saint Phalle, Arnaldo Pomodoro und Henry Moore, um nur einige zu nennen. Insgesamt beherbergt das Museum etwa 120 Außenskulpturen auf einer Fläche von 70.000 Quadratmetern.

Eines der fotogenen Highlights ist die 18 Meter hohe Symphonie-Skulptur des französischen Künstlers Gabriel Loire mit ihren schönen Glasmalereien und dem Design einer Wendeltreppe.

3. Kirishima Freilichtmuseum

Kunst mitten in der Natur
Kunst mitten in der Natur (Foto: Sanjo, CC BY-SA 3.0)

Das Kirishima Freilichtmuseum in Kagoshima erstreckt sich über eine Fläche von 20 Hektar. Hier kann man eine Vielzahl von Skulpturen und anderen Kunstwerken bewundern und dabei ausgiebig in die Kunstwelt eintauchen.

Zu den ausgestellten Werken gehören Jeonghwa Chois „You are the Art“, bei dem die Skulptur als Rahmen für die umgebende Landschaft dient, und Ulrich Rückriems „Stone Setting“, bei dem mehrere Steinsäulen so aussehen, als seien sie aus dem Boden gestampft worden.

Es lohnt sich danach auch ein Ausflug in den Kirishima Nationalpark, der zu den ältesten Nationalparks Japans gehört und sich perfekt zum Wandern eignet.

4. Shikoku Mura

Theaterbühne
Theaterbühne  des Shikoku Mura. (Foto: 663highland, CC BY-SA 3.0)

Ein weiteres großartiges Ziel für Architekturliebhaber ist Shikoku Mura in der Präfektur Kagawa. Dieses Freilichtmuseum beherbergt 33 traditionelle Gebäude, die aus allen Teilen der Insel Shikoku hierher verlegt wurden. Es gibt Beispiele für Häuser wichtiger Familien, eine Sojasoßenbrauerei, ein Teehaus und sogar eine Kabuki-Theaterbühne.

Auch die Shikoku Mura Galerie ist einen Besuch wert. Diese wurde 2002 von dem berühmten Architekten Tadao Ando entworfen und umfasst eine Vielzahl von Exponaten, darunter europäische Gemälde, Skulpturen, buddhistische Statuen, Bronzeobjekte und Bücher.

Die gesamte Region um Shikoku ist ideal, wenn man auch abseits der Touristenströme Japan entdecken möchte. Hier findet man tolle Naturlandschaften und viele kulturelle Highlights, wie 88 buddhistische Tempel, die man auf einer Pilgerreise entdecken kann.

5. Historisches Dorf in Hokkaido

In Hokkaido
Das Freilichtmuseum in Hokkaido (Foto: t-konno, CC BY-SA 3.0)

Dieses Freilichtmuseum in der Präfektur Hokkaido liegt etwa 30 Minuten vom Stadtzentrum Sapporos entfernt und beherbergt umgesiedelte und restaurierte Gebäude aus der Zeit zwischen 1868 und den 1920er Jahren, die die Geschichte der Region repräsentieren.

Das Dorf besteht aus 52 Gebäuden, die in vier verschiedene Bereiche unterteilt sind: die Stadt, ein Fischerdorf, ein Bauerndorf und ein Bergdorf. Jedes Gebäude ist mit Schautafeln ausgestattet, die einen Einblick in den Lebensstil, die Industrie und die Kultur der jeweiligen Zeit geben.

6. Meiji Mura Freilichtmuseum

Ganze Straßenzeilen im Meiji Mura Freilichtmuseum in Aichi.
Ganze Straßenzeilen im Meiji Mura Freilichtmuseum in Aichi. Foto: Richard Mulvihill/ JT

Eines der bekanntesten Freilichtmuseen in Japan ist das sogenannte Meiji Dorf oder auch Meiji Mura in der Präfektur Aichi. Wie der Name bereits verrät, befinden sich hier vor allem restaurierte Bauwerke, die aus der Meiji Zeit (1867-1912), aber auch aus der Taisho (1912-1926) und frühe Showa-Periode (1926-1989) stammen.

Die Architektur vereint dabei vor allem traditionelle japanische Architektur mit modernen westlichen Materialien und Elementen, sodass das Meiji Mura einen spannenden Einblick in den Wandel Japans kurz nach der Öffnung gegenüber dem Westen zeigt.

7. Nihon Minkanen

Das Nihon Minkaen Freilichtmuseum in Kawasaki.
Das Nihon Minkaen Freilichtmuseum in Kawasaki. Foto: Various images / Shutterstock.com

Das Nihon Minkanen ist ein kleines Freilichtmuseum in Kawasaki und eignet sich daher gut für einen Tagesausflug von Tokyo aus. Die hier ausgestellten Gebäude stammen überwiegend aus der Edo Zeit.  So findet man unter anderem mit Stroh bedeckte Bauernhäuser, wie man sie beispielsweise aus Shirakawago kennt. Außerdem auch Samurai Residenzen, Gebäude aus ehemaligen Poststädten wie Ouchikjuku und einstige Wohnhäuser. Ein weiteres Highlight ist eine 1857 errichtete Kabuki-Bühne aus der Präfektur Mie.

Das Nihon Minkanen liegt im Ikuta-Ryokuchi-Park am Stadtrand von Kawasaki in der Präfektur Kanagawa und bietet zudem auch eine Reihe von Workshops, bei denen man sich an traditionellen Handwerken versuchen kann.

8. Hannoki Bayashi Shiryokan

Dieses Freilichtmuseum befindet sich in der landschaftlich schönen Gegend Oshino Hakkai nahe der Fuji Seen. Es ist eine Ansammlung von restaurierten historischen Gebäuden, die sich um die dortigen Quellen gruppieren.

Die meisten der Gebäude beinhalten kleine Souvenirläden, wieder andere stellen lokales Handwerk aus und einige bieten auch Workshops an, bei denen Besucher*innen sich an verschiedenen lokalen Traditionen versuchen können. Das Museum liegt in der Präfektur Yamanashi und kann mit dem Auto, Fahrrad oder lokalen Bussen erreicht werden.

9. Hida no Sato

Hido no Sato
Das Hido no Sato Open Air Museum in der Nähe von Takayama (Foto: rumpleteaser / CC BY 2.0)

Das Hida no Sato befindet sich nahe der Stadt Takayama in den Bergen der Präfektur Gifu. Es beherbergt mehr als 30 Gebäude aus der Edo Zeit, deren besondere Architektur für die Gegend typisch ist. Die mit Stroh bedeckten Dächer im gassho Stil wurden so gestaltet, dass sie den extrem starken Schneefällen der Region standhalten.

Das ganze Jahr über finden hier immer wieder unterschiedliche Feste statt und man findet zudem viele verschiedene Workshops für traditionelles Handwerk.

10. Ouchijuku

Ouchijuku in Fukushima.
Ouchijuku in Fukushima. (Foto: Präfektur Fukushima)

Ouchijuku ist ein Dorf und Freilichtmuseum nahe der Stadt Aizuwakamatsu in der Präfektur Fukushima. Der kleine Ort war einst eine Poststation auf der Aizu Nishi Kaido Handelsroute und versorgte Reisende und Händler mit Unterkunft und Verpflegung. Das traditionelle Stadtbild machen die Gegend zu einem beliebten Ausflugsziel und die historischen Gebäude sind vor allem Souvenirläden und kleine Restaurants.

Wie in vielen Freilichtmuseen üblich, finden sich auch hier verschiedene Workshops, bei denen man in traditionelles Handwerk eintauchen kann. So können Besucher*innen hier beispielsweise die für die Gegend typischen Soba Nudeln herstellen und anschließend als Souvenir mit nach Hause nehmen.

Hakone Open Air Museum

Das Hakone Open Air Museum vereint Kunst und Natur miteinander und befindet sich in der Stadt Hakone in der Präfektur Kanagawa. Durch seine Lage in einem Tal umgeben von Bergen sorgen nicht nur die ausgestellten Kunstwerke für eine tolle Aussicht.

Das Hakone Open Air Museum (jap.: (箱根彫刻の森美術館, Hakone Chokoku No Mori Bijutsukan) wurde im Jahr 1969 mit der Vision gegründet, tolle Kunst und die umliegende Natur miteinander zu verbinden. Das Museum liegt in den Bergen von Hakone und auf einer Fläche von 70.000 Quadratmetern sind verschiedene Kunstwerke und Skulpturen verteilt. Auf dem Gelände gibt es neben dem weitläufigen Außenbereich ebenfalls verschiedene Ausstellungsräume.

Attraktionen im Hakone Open Air Museum

Besucher*innen finden hier moderne und zeitgenössische Ausstellungsstücke von Künstlern wie beispielsweise Henry Moore, Medardo Rosso, Émile Antoine Bourdelle oder Auguste Rodin. Im Freien oder in Ausstellungshallen wie der Picasso-Halle werden Kunstwerke, Gemälde, Keramikarbeiten und Skulpturen der Künstler ausgestellt.

Auf den Rasenflächen des weitläufigen Geländes des Hakone Open Air Museums befinden sich neben den Skulpturen japanischer und internationaler Künstler weitere Highlights wie beispielsweise die „Symphonic Sculpture“ des Künstlers Gabriel Loire. Dieser 18 Meter hohe Turm ist von einer Schicht zerbrochenem Buntglas umgeben und Besucher*innen können das Innere über eine Wendeltreppe erkunden. Kunstinteressierte, aber auch Familien und Kinder kommen hier auf ihre Kosten. Einige interaktive Kunstwerke wie das „Woods of Net“ laden dazu ein, Kunst sowie Natur spielerisch zu erkunden.

Das Hakone Open Air Museum verfügt neben den zahlreichen permanenten Ausstellungsstücken auch über wechselnde Ausstellungen. Weiterhin finden Besucher*innen hier eine Aussichtsplattform, von der man einen tollen Blick über das Gelände und die umliegende Landschaft hat. Das Museum besitzt Cafés, die einige der Installationen überblicken, einen Souvenirshop, mehrere Kinderräume und ein Fußbad unter freiem Himmel.

Das Hakone Open Air Museum kann mit der Hakone Tozan Zuglinie erreicht werden. Von der Station Hakone Yumoto fährt man ca. eine habe Stunde und zahlt ¥410 (ca. 3,30 Euro). Alternativ kann man von Odawara mit einem lokalen Bus fahren. Dieser braucht ebenfalls ca. eine halbe Stunde, kostet ¥850 (ca. 6,90 Euro) und die Haltestelle heißt Ninohira iriguchi (jap.: 二の平入口). Odawara kann von Tokyo aus mit verschiedenen Bahnlinien erreicht werden.

Wer sich länger in Hakone aufhält und mehrere Attraktionen in der Gegend anschauen sowie öffentliche Verkehrsmittel dort nutzen möchte, sollte sich nach dem Hakone Freepass erkunden. Mit diesem Discount-Ticket für 2 bzw. 3 Tage kann man Verkehrsmittel der Odakyu Railways nutzen und erhält zudem Rabatte in verschiedenen Attraktionen.

Informationen

Adresse: 1121 Ninotaira, Hakone, Ashigarashimo District, Kanagawa 250-0407 (Karte)

Öffnungszeiten: 09:00 – 17:00 Uhr (letzter Einlass um 16:30)

Preis:

regulär: ¥1.600

Online-Ticket: ¥1.500

Hakone Free Pass: ¥1.400

Sonstiges:

  • Parkmöglichkeiten
  • Toiletten
  • Souvenirshop
  • Café

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