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Virtuelle Tour: Iizukatei Hotel

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Das Iizukatei Hotel in der Präfektur Tochigi besticht durch eine stilvolle Verbindung von Tradition und Moderne, die man bei einer virtuellen Tour erleben kann.

Das Iizukatei Hotel befindet sich nur etwa eineinhalb Stunden von Tokyo entfernt in Nakagawa und ist einKulturgut mit mehr als 200 Jahren Geschichte. Im Rahmen dieser virtuellen Tour kann man das besondere Hotel erkunden und dabei auch noch viel über die Geschichte des Gebäudes und der Umgebung erfahren.

Geschichte des Iizukatei Hotels

Das Gebäude war einst die Residenz der einflussreichen Iizuka Familie und ist heute das einzige Kulturgut im östlichen Teil Japans, das restauriert und in ein Hotel umgewandelt wurde. Die Unterkunft wurde liebevoll und mit sehr viel Wert auf Details modernisiert und versprüht noch heute den traditionellen Charme der Edo und Meiji Zeit. Die typische Architektur lässt Gäste auf Zeitreise gehen und bietet eine besondere Übernachtungsmöglichkeit.

Tradition trifft Moderne im Iizukatei Hotel.
Tradition trifft Moderne im Iizukatei Hotel. Foto: Christophe Audisio

Das Iizukatei Hotel bietet insgesamt 6 Zimmer – 3 davon als traditionelle Appartements angelegt (Yashiki) und 3 Zimmer im Stil eines Handelsgebäudes (Kura). Beide Arten der Räumlichkeiten bieten hochwertiges Mobiliar, historisches Flair und eine unvergleichliche Gastfreundlichkeit. Zudem bietet die Gegend heiße Quellen, viele Tempel und Schreine und allgemein eine große Auswahl an Attraktionen.

Die besondere Unterkunft befindet sich unmittelbar an der Nakagawa-machi, einer Straße voller lokaler Restaurants und Geschäfte, die das traditionelle Ambiente noch unterstützen. Zudem bieten sich in der Umgebung viele weitere Aktivitäten. So kann man beispielsweise Radtouren durch die ländliche Gegend machen oder je nach Saison lokalen Bauernfamilien bei der Obst- und Gemüseernte helfen und anschließend gemeinsam kochen. Aich kleine Workshops, in denen man lokales Kunsthandwerk erleben oder Soba Nudeln herstellen kann, werden hier angeboten.

Virtuelle Tour durch das Hotel

Die virtuelle Tour ist kostenlos und erfolgt in Zusammenarbeit mit Eat! Meet! Japan über den Youtube Kanal von Japan Travel. Sie findet in englischer Sprache statt.

Das Live Event findet am Dienstag, 22. Feburar 2022 um 6:00 Uhr deutscher Zeit (14:00 Uhr japanischer Zeit) statt. Die Aufnahme bleibt auch nach dem Event weiter verfügbar und kann nachträglich angesehen werden.

Hier geht es zum Event/ Replay.

Kochen mit den Gastgeber*innen beim virtuellen Event.
Kochen mit den Gastgeber*innen beim virtuellen Event. Foto: Christophe Audisio

Die virtuelle Tour findet in Zusammenarbeit mit Eat! Meet! Japan statt. Dabei handelt es sich um ein Projekt, das in ganz Japan besondere kulinarische Erlebnisse fördern möchte. Das Projekt wird vom Ministerium für Land- und Forstwirtschaft und Fischerei (MAFF) unterstützt und soll auch Touristen die Vielfalt der japanischen Küche nahebringen. Mehr Informationen finden sich auf dem Youtube Kanal von Eat! Meet! Japan.

Wer diese besondere Unterkunft kennenlernen und dazu noch viel über lokale Küche erfahren möchte – und das ganz einfach von Zuhause aus – der sollte bei dieser virtuellen Tour vorbeisehen. Alle, die sich allgemein für solche Touren interessieren, finden hier Informationen zur virtuellen Tour im Fischerdorf Ine und zur virtuellen Tour durch die lokale Küche der Präfektur Mie.

Kibitsu Schrein

Der Kibitsu Schrein in Okayama ist einer der wichtigsten Shinto Schreine der Gegend und bekannt für seine einzigartige Architektur, die man nur hier findet.

Einst war der Schrein angeblich der Hauptschrein der Provinz Kibi, einem einstigen Königreich, das mit dem Aufstieg des Yamato-Reiches in dieses eingegliedert wurde. Benannt ist der Schrein nach dem Prinzen Kibitsuhiko no mikoto, der angeblich hierher geschickt wurde, um die Provinz zu unterwerfen.

Besonderheiten im Kibitsu Schrein

Erbaut wurde der ursprüngliche Schrein vermutlich bereits im 5. Jahrhundert, die Haupthalle sowie die Gebetshalle in ihrer heutigen Form stammen allerdings aus dem Jahre 1425. Sie sind im einzigartigen kibitsu-zukuri Baustil errichtet, der sich durch je zwei Gauben auf dem riesigen Dach auszeichnet und in dieser Form nur hier zu finden ist. Die beiden Gebäude sind daher als bedeutende Nationalschätze Japans ausgezeichnet.

Eine weitere Besonderheit ist der mehr als 360 Meter lange überdachte Korridor, über den man vom Hauptgebäude in den anschließenden Garten gelangt. Dort befinden sich unter anderem mehr als 1000 Hortensienbüsche, die zur Blüte im Juni ein beliebtes Ausflugsziel sind. Auch der sogenannte „singende Kessel“ ist eine Attraktion des Shinto Schreins. Bei bestimmten Ritualen wird in diesem eisernen Gefäß Essen als Opfergabe gekocht, durch die Hitze beginnt der Kessel zu vibrieren und gibt daher singende Töne von sich.

Der Schrein bietet auch die Grundlage für gleich zwei bekannte japanische Legenden. Angeblich kämpfte Prinz Kibitsuhiko an diesem Ort mit einem bösen Oger, der die dort lebende Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt hatte. Mit einem Pfeil traf der Prinz den Oger im Auge, sodass dieser die Flucht ergriff und die Provinz Kibi gerettet wurde.

Ebendiese Sage ist angeblich auch der Ursprung von Momotaro, einer beliebten Figur des japanischen Volksglaubens. Diese besagt, dass ein kinderloses Paar eines Tages einen wunderschönen Pfirsich fand, aus dem ihnen ein Kind hervorsprang. Sie nannten ihn Momotaro, was so viel bedeutet wie „Pfirsichjunge“. Als Momotaro erwachsen war, reiste er in der Welt umher – begleitet von einem Affen, einem Fasan und einem und einem Hund – und beschützte die Menschen vor Ungeheuern. Daher kann man am Kibitsu Schrein auch Glücksbringer in Pfirsich-Form kaufen.

Der Schrein befindet sich etwa 10 Minuten Fußweg vom JR Bahnhof Kibitsu entfernt.

Informationen

Adresse: 931 Kibitsu, Kita Ward, Okayama, 701-1341 (Karte)

Öffnungszeiten: täglich 05:00 bis 18:00 Uhr

Preis:  freier Eintritt

Sonstiges:

  • Parkmöglichkeiten
  • Toiletten
  • Souvenirshop

Webseite

10 traditionelle Unterkünfte im ländlichen Japan

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Japan bietet gerade in den ländlichen Regionen viele traditionelle Unterkünfte mit ganzem besonderem Flair, die Gäste das „echte“ Japan spüren lassen.

Abseits der großen Metropolen findet man in Japan unzählige schöne Destinationen, die vor allem mit unberührter Natur begeistern und Reisende, die sich hierherwagen, eine ganz andere Seite des Landes zeigen. Gerade kleine und abgelegene Orte bieten einen Einblick in die Traditionen und Lebensweisen, wie man ihn auf einer Reise mit den klassischen Höhepunkten kaum erhält.

Für alle, die in den japanischen Alltag abseits von Touristenattraktionen eintauchen wollen, bieten sich daher Übernachtungen in traditionellen Unterkünften im ländlichen Japan an. Im Gegensatz zu den klassischen Ryokan Unterkünften bieten die Bauernhöfe und kleinen Gästehäuser dabei nicht nur eine Übernachtungsmöglichkeit, sondern lassen Gäste auch in den Alltag eintauchen, beispielsweise beim Ernten von Obst und Gemüse oder beim gemeinsamen Kochen mit den lokalen Familien.

Im Folgenden finden sich daher 10 besonders schöne traditionelle Unterkünfte in ganz Japan, die definitiv für unvergessliche Erlebnisse sorgen.

1. Bauernhaus Agriturisimo Omori

Das Gästehaus liegt mitten im Grünen.
Das Gästehaus liegt mitten im Grünen. Foto: Countryside Stays Japan

Eingebettet zwischen Reisfeldern, Bergen und Bauernhöfen liegt das Bauernhaus Agriturisimo Omori in der Präfektur Iwate. Hier können Gäste in das japanische Landleben eintauchen und dabei mit der Familie Omori leben. Das Familienoberhaupt, Tomoko Omori, lässt Besucher*innen gerne an lokalen Traditionen teilhaben und weiß viel über ihre Heimat zu erzählen.

Gäste können im Agriturisimo Omori bei der täglichen Arbeit mithelfen und beispielsweise beim Pflanzen oder Ernten von dort angebauten Produkten wie Melonen, Tomaten oder Kartoffeln mithelfen. Gemeinsames Kochen aus den selbst angebauten Gemüsesorten steht ebenfalls bei einem Besuch auf dem Plan, ebenso wie das anschließende Essen mit der Gastfamilie. Geschlafen wird traditionell auf japanischen Futon Betten und die Stille der Umgebung lässt Gäste entspannt schlafen.

2. Farm Inn Sakekoshimai

Hier kann man selbst traditionelle Leckereien herstellen.
Hier kann man selbst traditionelle Leckereien herstellen. Foto: Countryside Stays Japan

Die Farm Inn Sakekoshimai liegt bei der Stadt Odate im nördlichen Teil der Präfektur Akita. Die Unterkunft bietet vor allem Familien tiefe Einblicke in die lokale Kultur. Das traditionelle Gebäude mit den typischen Tatami Böden lässt Gäste in eine vergangene Zeit eintauchen. Das Ehepaar Yamauchi nimmt Besucher*innen persönlich in Empfang und genießt es vor allem, gemeinsam zu kochen und damit die regionale Küche der Gegend an ausländische Gäste zu vermitteln.

Beispielsweise kann man gemeinsam mit den Gastgeber*innen tanpo herstellen, traditionelle  Spieße aus Reis, die über Kohle gegrillt werden und typisch für Akita sind. Vom Mahlen des Reises über das Formen und Aufspießen bis hin zum Grillen kann man hier nicht nur bei der Zubereitung dabei sein, sondern auch selbst Hand anlegen.

Gleichzeitig hat man bei einem Aufenthalt im Farm Inn Sakekoshimai die Möglichkeit, sich in der ländlichen Gegend umzusehen, mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen und beispielsweise im Herbst bei der Reisernte zu helfen. Wer sich nach einem anstrengenden Tag entspannen möchte, kann dies genau wie die Einheimischen in der nahen Onsen Quelle tun und im heißen Wasser den Tag ausklingen lassen.

3. Gonbo no Ie Bauernhaus

Gemeinsames Abendessen mit der Gastfamilie.
Gemeinsames Abendessen mit der Gastfamilie. Foto: Countryside Stays Japan

Bei einem Aufenthalt im Gonbo no Ie Bauernhaus in Shinano, Präfektur Nagano, haben Besucher*innen die perfekte Gelegenheit, bei einer Vielzahl von Aktivitäten in das Landleben der Gegend einzutauchen. Das Ehepaar Keizou und Chisato Kurata nehmen Gäste mit auf eine Reise durch einen typischen Tag auf dem Land. Das traditionelle Bauernhaus, in dem Besucher*innen übernachten und am täglichen Landleben teilnehmen, besticht mit einem typischen Eingangsbereich (jap. genkan) und einer traditionellen Feuerstelle.

Alle, die authentische und aktive Urlaubstage lieben, kommen bei einem Aufenthalt im Gonbo no Ie ganz auf ihre Kosten. Denn die Arbeit auf dem Feld kommt hier nicht zu kurz und somit wird man als Gast vom Ehepaar Kurata auch direkt in die täglichen Pflichten eingewiesen. So hilft man hier beim Ernten von Auberginen und Karotten, sammelt die Eier der Hühner und sogar den Honig der hauseigenen Bienen.

Als Belohnung erhält man nach getaner Arbeit eine kräftige Mahlzeit aus den vorher geernteten Lebensmitteln. An der Feuerstelle kommen Gäste, Gastgeber und oft auch Einheimische zusammen, um gemeinsam zu essen, ein Glas Sake zu genießen oder einfach nur um zu plaudern.

4. Moshi Moshi Haus

Traditionelles Interieur bietet eine besondere Atmosphäre.
Traditionelles Interieur bietet eine besondere Atmosphäre. Foto: Countryside Stays Japan

In den Bergen der Präfektur Yamanshi liegt ein kleines Dorf namens Kamijo, welches kulturell für seine besondere Architektur bekannt ist. Diese nennt sich fukusuke und zeichnet sich durch Häuser mit dicken Strohdächern und hölzernen Fassaden aus. Wer sich also für Geschichte und Architektur interessiert, ist hier genau richtig, denn hier kann man in einem dieser traditionellen Unterkünfte übernachten. Das Moshi Moshi Haus ist mit über 150 Jahren sogar eines der älteste dieser Gebäude und besticht mit traditionellen Schiebetüren, Tatami Matten und einem Kotatsu, typischen beheizten Tischen.

Die Managerin, Ayumi Uchida, bietet sich auch sehr gerne für eine geführte Tour durch das Dorf an und zeigt dabei die Schreine, Tempel und andere Sehenswürdigkeiten der Gegend. Nach der Erkundung nimmt die Gastgeberin die Besucher*innen dann mit in die Küche, wo sie gerne herzhafte Nudelgerichte mit lokalem Gemüse zubereitet.

5. Wan de En

Gäste können hier eine besondere Art der Teezeremonie erleben.
Gäste können hier eine besondere Art der Teezeremonie erleben. Foto: Countryside Stays Japan

Das Wan de En liegt in der Präfektur Fukui und ist ein kleines Gästehaus, das seinen Gästen ein authentisches kulturelles Erlebnis bietet. Das Gebäude selbst ist mehr als 150 Jahre alt und war einst ein Geschäft für traditionelle Lackwaren und auch heute noch befindet es sich in einer Gegend voller Lackwaren-Läden. Tatami-Matten und dekorierte Schiebetüren sorgen für ein einmaliges Ambiente und eine kleine Zeitreise.

Eine Besonderheit bei einer Übernachtung im Wan de En ist die besondere Art der Teezeremonie, an der man hier teilnehmen kann. Sie wird chaji genannt und von der Besitzerin des Gästehauses, Mayumi Araki, gehalten. Diese Art der Zeremonie ist weniger streng als man es von normalen Teezeremonien (chaji) kennt und Gäste sind herzlich eingeladen, mitzumachen. Wer möchte, kann sich sogar einen Kimono anziehen und anschließend von der Meisterin lernen, wie man den Tee zubereitet. Natürlich fehlt es auch hier nicht an lokaler und frisch zubereiteter Küche.

6. Bauernhaus Tennyo Sanchi

Die traditionelle Unterkunft ist mehr als 140 Jahre alt.
Die traditionelle Unterkunft ist mehr als 140 Jahre alt. Foto: Countryside Stays Japan

Ebenfalls in der Präfektur Fukui befindet sich in der Stadt Echizen das Bauernhaus Tannyo Sanchi. Echizen selbst ist vor allem für traditionelles Handwerk wie die Produktion von Washi Papier oder das Schmieden von japanischen Messern bekannt. Das Bauernhaus selbst kann auf eine mehr als 140-jährige Geschichte zurückblicken und bietet eine irori genannte traditionelle Feuerstelle, einen steinernen Ofen, und ganz allgemein ein sehr traditionelles Interieur.

Außerdem besitzt das Tennyo Sanchi ein Open-Air Bad, in welchem man sich abends entspannen kann. Tagsüber bieten sich in der Gegend nämlich unzählige Wanderwege an und je nach Sasion kann man hier bei der lokalen Gemüseernte der umliegenden Bauernhöfe helfen. Alle Gäste, die sich allgemein für japanisches Essen und dessen Zubereitung interessieren, können mit den Besitzern, dem Ehepaar Watanabe, gemeinsam kochen und dabei die Herstellung von verschiedenen Gerichten wie beispielsweise Soba Nudeln oder Mochi Reiskuchen lernen.

7. Akizuno Garten Gästehaus

Das ehemalige Schulgebäude hat einen besonderen Charme.
Das ehemalige Schulgebäude hat einen besonderen Charme. Foto: Countryside Stays Japan

Ein weiteres besonderes Gästehaus befindet sich in der Präfektur Wakayama, die besonders beliebt bei Touristen für den heiligen Berg Koya und einige bekannte Pilgerrouten ist. In der Stadt Tanabe liegt das Akizuno Garten Gästehaus, einer ehemaligen Grundschule, die liebevoll zu einer Übernachtungsmöglichkeit umgebaut wurde. Neben dem besonderen Charme und der grünen Umgebung bietet das Gästehaus noch eine weitere Besonderheit, denn hier wird das Mittagessen täglich von Einheimischen aus der Gegend zubereitet.

Zudem bietet das Akizuno Garten Gästehaus je nach Saison verschiedene Aktivitäten an, die in Zusammenarbeit mit den umliegenden Bauernhöfen stattfinden. So kann man hier neben saisonalen Obsternten auch eine Saftfabrik besuchen, gemeinsam wandern und vieles mehr. In vielen kleinen Läden findet man hier zudem die perfekten Mitbringsel, wie beispielsweise hier produzierte Marmelade, Säfte und weitere lokale Produkte.

8. Origin Gästehaus

Beim Gespräch mit den Einheimischen kann man viel über das japanische Landleben erfahren.
Beim Gespräch mit den Einheimischen kann man viel über das japanische Landleben erfahren. Foto: Countryside Stays Japan

Wer in der Präfektur Kyoto nach einer Auszeit im Grünen sucht, findet sie im Gästehaus Origin in der Stadt Ayabe. Es bietet alles, was man sich unter einer traditionellen Unterkunft vorstellt und verspricht einen ruhigen Aufenthalt abseits der Metropolen. Die Besitzerin, Yasuko Kashiwabara, kam selbst aus der Großstadt hierher, um das einfache, aber für sie erfüllende Landleben zu genießen.

Auch hier finden Gäste Tatami-Böden und Futons zum Schlafen, während man sich gerade in der kalten Jahreszeit die Füße unter einem beheizten Kostatsu-Tisch wärmen kann. Um das Gästehaus werden viele Produkte angebaut, die man später in den von der Besitzerin zubereiteten Speisen wiederfindet. Außerdem können Gäste auf der nahen Azuki-Bohnenplantage mithelfen. Die beliebten Bohnen werden später zu traditionellen Süßigkeiten verarbeitet. Die familiäre Atmosphäre abseits des Großstadttrubels bietet auf jeden Fall ein besonderes Erlebnis auf jeder Japanreise.

9. Komoda IL SOGNO Gästehaus

Ein Fest für Fans von Fisch und Meeresfrüchten.
Ein Fest für Fans von Fisch und Meeresfrüchten. Foto: Countryside Stays Japan

Eine besondere Lage und bietet das Gästehaus Komoda IL SOGNO. Es befindet sich nämlich auf der Insel Tsushima im Japanischen Meer. Diese gehört zur Präfektur Nagasaki, befindet sich jedoch ein ganzes Stück vom Festland entfernt und bietet damit eine außergewöhnliche Destination und viele besondere Erfahrungen. Das familiengeführte Gästehaus bietet Reisenden die Möglichkeit, in das Inselleben einzutauchen. So kann man hier den Einwohner*innen beim Fischen helfen und den Fang später selbst auf traditionellen Steinplatten zubereiten.

Zum Essen serviert der Besitzer des Gästehauses zudem italienisch angehauchte Gerichte mit den lokalen Zutaten der Insel, die das Herz jedes Fans von Fisch und Meeresfrüchten höher schlagen lassen. Außerdem werden im Komoda IL SOGNO japanische Workshops abgehalten, in denen man selbst Holzarbeiten fertigen kann oder die Kunst des Origami-Faltens erlernt.

10. Euchi Shizen Chiyu-no-sato

Hilfe bei der Obsternte.
Hilfe bei der Obsternte. Foto: Countryside Stays Japan

Das Euchi Shizen Chiyu-no-sato in Izumi, Präfektur Kagoshima, bietet ebenfalls einen authentischen Aufenthalt und lässt Gästeam täglichen Leben der Gastgeber, Fumio und Hiroko Ideue, eintauchen. Wer möchte, kann den Tag hier mit Obst- und Gemüseernten verbringen und im Anschluss einen Spaziergang am Wakimoto Strand machen und die Natur genießen.

Abends kann man den Gastgebern beim Zubereiten des Abendessens zur Hand gehen und gemeinsam ein umfangreiches Menü zaubern. Außerdem kann man der Familie beim Einlegen und Haltbarmachen von Gemüse oder der Herstellung von Knoblauchpaste helfen. Anschließend können Gäste mit den Besitzern in geselliger Runde zusammensitzen und den Tag gemütlich abschließen.

Alle, die sich für das japanische Landleben und traditionelle Unterkünfte interessieren, sollten sich auch die Region Wajima in der Präfektur Ishikawa auf die Liste der Wunschdestinationen setzen.

 

 

 

 

 

 

 

Omiya Park

Der Omiya Park befindet sich im gleichnamigen Stadtteil von Saitama und ist der meistbesuchte Park der gesamten Präfektur.

Der öffentliche Park erstreckt sich auf einer Fläche von fast 68 Hektar und ist besonders bekannt für seine unzähligen roten Kiefern und die vielen Kirschbäume, die den Omiya Park gerade im Frühling zu einem beliebten Ausflugsziel machen. Er gehört zu den 100 schönsten Orten, um dort die Kirschblüten beim Hanami zu betrachten.

Attraktionen im Omiya Park

Neben den mehr als 1200 Kirschbäumen, die den Park im Frühling in eine rosa Blütenpracht verwandeln, finden sich hier noch viele weitere Attraktionen. Für Familien gibt es dort einen Kinderspielplatz und einige (kostenpflichtige) Karussells und Fahrgeschäfte, daneben findet man einen kleinen Streichelzoo.

Ebenfalls im Omiya Park liegt der Hikawa Schrein, ein Shinto Schrein, der im feudalen Japan bereits einen hohen Stellenwert in der Gegend besaß und auch heute noch mehr als 200 Zweigschreine in der Umgebung hat. Zum jährlichen Neujahrsbesuch finden sich hier Millionen von Menschen ein und machen den Hikawa Schrein so zum meistbesuchten in der ganzen Präfektur.

Zudem liegt das Museum für Geschichte und Folklore Saitama im Omiya Park. Hier finden sich Relikte und Informationen zur Geschichte der Präfektur Saitama, daneben gibt es auch einige kleine Workshop-Angebote, bei denen man traditionelles Handwerk erleben kann.

Sport-Fans finden im Omiya Park eine große Bogenschießanlage und eine Radrennbahn, zudem befindet sich hier das Nack5 Fußballstadion und ein Baseball Stadion befindet sich hier ebenfalls. Die vielen Grünflächen laden gerade im Frühling und Sommer zum Picknicken ein.

Informationen

Adresse: 4 Takahanacho, Omiya Ward, 4330-0803 Saitama (Karte)

Öffnungszeiten: durchgehend geöffnet, Museum und Zoo von 10:00 bis 16:00 Uhr

Preis:  freier Eintritt

Sonstiges:

  • Parkmöglichkeiten
  • Toiletten
  • Museum
  • Kinderspielplatz

Webseite

Ume: die japanische Pflaume

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Die japanische Pflaume stammt ursprünglich aus China und spielt seit vielen Jahrhunderten eine wichtige Rolle in der japanischen Kultur. Die Bäume stehen am Anfang des Jahres in voller Blüte und leiten so den Frühling ein.

Die Ume (jap.: 梅, japanische Pflaume, manchmal auch als japanische Aprikose bezeichnet) ist zwar nicht ganz so populär wie die japanische Kirschblüte, aber mindestens genauso schön. Sie steht im Februar und März in voller Blüte und verzaubert mit ihren weißen, rosa und pinken Blüten.

Die japanische Pflaume

Ursprünglich wurde die Ume aus China eingeführt und seitdem in Japan kultiviert. In der Heian Zeit (794-1185) wurde die japanische Pflaume als Gartendekoration genutzt, musste jedoch bald der Popularität der Sakura, der japanischen Kirschblüte, weichen. Sie ist seit langem ein Symbol für den Beginn des Frühlings und für das Glück. Da die beliebtere japanische Kirsche ihr den Rang als „Bote des Frühling“ allerdings abgenommen hat, gilt die Pflaume heute lediglich als Glücksbringer. Sie wird aus diesem Grund auch oft in Richtung Nordosten gepflanzt, da aus dieser Richtung das Unglück kommen soll und die Pflaumenbäume dieses abwehren.

Dennoch ist die japanische Pflaume, von der es viele verschiedene Arten gibt, bis heute beliebt. Sie blüht in der Regel von Mitte Februar bis Anfang März, wobei einige Arten früher oder später anfangen zu blühen. In der Regel haben die Blüten des Baumes fünf Blütenblätter, deren Farben von weiß, über ein blasses Rosa bis zu einem intensiven Pink reichen.

Die Ume trägt außerdem Früchte. Diese wird genau wie der Baum auch als Ume oder japanische Pflaume bezeichnet. Die Früchte sind jedoch, anders als die westlichen Pflaumen, eher sauer und werden gewöhnlich nicht einfach so gegessen, sondern vor dem Verzehr verarbeitet.

Ein besonders beliebtes Produkt ist umeboshi (jap.: 梅干し), getrocknete und eingelegte Früchte, die einen salzig-sauren Geschmack haben und pur, oder auch als Füllung für Onigiri verwendet werden. Eine weitere populäre Verarbeitungsart der japanischen Pflaume ist der umeshu (jap.: 梅酒, Pflaumenlikör). Die unreifen, grünen Früchte werden hierbei in Likör eingelegt und können später als japanischer Pflaumenwein genossen werden. Das alkoholische Getränk hat einen süß-säuerlichen Geschmack.

Im Vergleich zur Kirschblüte, die anfängt zu blühen, wenn es langsam wärmer wird, blüht die japanische Pflaume am besten in kalten klimatischen Bedingungen. Aus diesem Grund kommt es häufig vor, dass sie bereits Anfang Februar blüht. Wer zu dieser Jahreszeit in Japan ist, sollte also auf keinen Fall den tollen Anblick der japanischen Pflaume verpassen, sich aber mit warmer Kleidung ausrüsten.

Beliebte Orte, um die Pflaumenblüten zu sehen

Die japanische Pflaume findet man überall in Japan. Nachfolgend werden einige Orte vorgestellt, an denen man die Blütenpracht der Bäume am besten erleben kann.

Tokyo

Ume im Hanegi Park in Tokyo
Ume im Hanegi Park in Tokyo (Foto: Laura Scibetta)

Der Hanegi Park befindet sich im Bezirk Setagaya und dort findet man über 650 Pflaumenbäume, von denen ca. die Hälfte weiße und die andere Hälfte farbige Blüten trägt. Hier findet im Februar auch das „Setagaya Ume Plum Festival“ statt, bei dem man an kleinen Buden lokale Spezialitäten und Handarbeiten findet. Der Park ist nach einem ca. 5 minütigen Spaziergang von der Bahnstation Umegaoka auf der Odakyu Linie oder der Bahnstation Higashi Matsubara auf der Inokashira Linie zu erreichen.

Der Yushima Tenmangu (manchmal auch Yushima Tenjin genannt) ist ein im Jahr 458 gegründeter Shinto Schrein in der Nähe des Ueno Parks. Der Schrein ist berühmt für seine Statue einer Kuh, die angeblich heilende Kräfte besitzt, sowie seinen Pflaumenhain. Hier blühen über 300 Pflaumenbäume in verschiedenen Weiß-, Rosa- und Rottönen. Beim „Ume Matsuri“ im Februar und Anfang März finden traditionelle Musikshows, Teezeremonien im Freien und Verkostungen von Umeshu statt. Der Schrein ist 2 Gehminuten von der Bahnhofstation Yushima auf der Chiyoda Linie entfernt.

Kyoto

Ein Spaziergang durch den Park des Kaiserpalasts Kyoto
Ein Spaziergang durch den Park des Kaiserpalasts Kyoto (Foto: mrhayata / CC BY-SA 2.0)

Der Kaisterpalast Kyoto war bis zum Jahr 1868 die Residenz der kaiserlichen Familie. Der Palast ist von dem weitläufigen Park Kyoto Gyoen umgeben. Im südwestlichen Teil des Parks blühen Mitte Februar ca. 200 Pflaumenbäume. Vom Bahnhof Kyoto aus kann man den Kaiserpalast mit der Karasuma Linie erreichen. Die nächsten Stationen dort sind Marutamachi oder Imadegawa.

Der ca. 1300 Jahre alte Umenomiya Taisha Schrein befindet sich im Nordwesten der Stadt, nahe dem Bezirk Arashiyama. Auf dem Gelände des Schreins sind über 500 Pflaumenbäume gepflanzt. Am ersten Sonntag im März findet hier das „Plum Blossom Festival“ zeitgleich mit dem Fest der Geburten statt. Vom Bahnhof Kyoto erreicht man den Schrein mit dem Bus 28 in ca. einer halben Stunde.

Weitere Orte in Japan

Der Kairakuen befindet sich in Mito, der Hauptstadt der Präfektur Ibaraki. Er ist ein traditioneller Landschaftsgarten und gehört zu den drei schönsten Gärten Japans. Dort befinden sich über 100 verschiedene Pflaumenbaumsorten, die den Garten im Frühjahr in ein weiß, rosa und pinkes Blütenmeer verwandeln. Hier findet von Mitte Februar bis März das „Mito Ume Matsuri“ statt. Vom Bahnhof Mito ist der Garten nur eine 10-minütige Busfahrt entfernt.

Das „Odawara Ume Matsuri“ findet jährlich zwischen Februar und März in der Stadt Odawara in der Präfektur Kanagawa statt. Schauplatz des Festivals sind zwei verschiedene Orte in der Stadt: der Burgruinen-Park der Burg Odawara sowie Soga Bairin. Im Burgpark finden Besucher*innen Hunderte von Pflaumenbäumen. Soga Bairin ist ein mit 35.000 Bäumen bewachsener Pflaumenhain, welcher vor der Kulisse des Berges Fuji und der Berge von Hakone im Frühjahr zu den beliebtesten Orten der Stadt zählt.

Die japanische Pflaume in Soga Bairin
Die japanische Pflaume in Soga Bairin (Foto: skyseeker / CC BY 2.0)

Die kleine Stadt Tsukigase liegt in der Yamato Hochebene, östlich von Nara. Hier befindet sich der Tsukigase Pflaumenhain, wo ca. 10.000 Ume-Bäume zu finden sind. Die Besonderheit hier ist, dass es viele Bäume der „weinenden Pflaume“ gibt. Die Äste dieser Baumart wachsen nach unten und sind mit pinken Blüten übersäht. Man kann den Pflaumenhain von Nara aus mit einem lokalen Bus erreichen, für eine schnelle Anfahrt lohnt sich allerdings ein Mietwagen.

Im Nishinomaru Garten der Burg Osaka in der gleichnamigen Stadt befinden sich über 1.000 Pflaumenbäume 100 verschiedener Arten. Besucher*innen können sich hier nicht nur über die tollen Blüten freuen, sondern auch auf den 105,6 Hektar großen Osaka Burgpark, in dem sich der Garten befinden. Die Burg Osaka mit seinem Park und Garten liegt zentral im Zentrum der Stadt und ist gut mit öffentlichen Verkehrsmittel angebunden.

Der Dazaifu Tenmangu Schrein befindet sich in der Stadt Dazaifu der Präfektur Fukuoka auf der Insel Kyushu. Der Shinto-Schrein ist der Gottheit Tenjin gewidmet und gehört zu den drei bedeutendsten Schreinen dieser Art in ganz Japan. Auf dem weitläufigen Gelände befinden sich neben vielen Schreingebäuden auch über 6.000 Pflaumenbäume, die im Februar in voller Blüte stehen. Man erreicht den Schrein nach einem 5-minütigen Spaziergang vom Bahnhof Dazaifu.

Fukiya Furusato Dorf

Das Fukiya Furusato Dorf ist ein historisches Viertel nahe der Stadt Takahashi, das vor allem für die Produktion von Bengara-Farbe bekannt ist.

Fukiya ist ein Distrikt etwa 15 Kilometer außerhalb der Stadt Takahashi in der Präfektur Okayama, der sich in Teilen bis heute sein traditionelles Stadtbild erhalten hat und damit ein schönes Ausflugsziel bildet. Bis in die 1920er Jahren war der Ort bekannt für die Produktion der sogenannten Bengara-Farbe. Das rote Farbpigment wurde aus rotem Eisenoxid gewonnen, das in der nahen Kupfermine abgebaut wurde.

Attraktionen im Fukiya Furusato Dorf

In seiner Blüte betrieb das Dorf ein florierendes Geschäft mit der begehrten Bengara-Farbe und produzierte Kleidung, Gemälde und verschiedene Wandfarben und Lacke, die zur Dekoration, aber auch zum Holzschutz von Fassaden oder Schiffen genutzt wurden. Heute haben sich an der Hauptstraße noch viele historische Häuser erhalten, die für das traditionelle und idyllische Stadtbild sorgen. Viele Gebäude an der Straße besitzen mit dem roten Farbton versehene Fassaden oder Ziegel. Oft sind es einfache Wohnhäuser, wieder andere Gebäude wurden in Geschäfte oder Restaurants umgewandelt.

Ein weiteres Highlight im Zentrum von Fukiya ist die Katayama Residenz. Das restaurierte Gebäude zeigt Besucher*innen das Alltagsleben der gleichnamigen Familie, die einst Handel mit Bengara-Farbe betrieb und damit große Gewinne erzielte. Direkt daneben liegt das Historische Museum von Fukiya, das einen Einblick in die Geschichte der Stadt bietet und sich ebenfalls in einem ehemaligen Wohngebäude befindet.

Im Bengara Museum selbst schließlich kann man über die Prozesse der Herstellung erfahren und findet in den verschiedenen Gebäuden, die aus der Meiji Zeit stammen, viele Informationen rund um das rote Farbpigment, das der Gegend einst ein hohes Ansehen verschafft hatte. Auch die ehemalige Kupfermine kann besucht werden und befindet sich etwa einen Kilometer vom Zentrum entfernt. Besucher*innen können die Stollen betreten und einen Eindruck davon bekommen, wie hier einst Rohstoffe abgebaut wurden.

Wer sich selbst einmal an einem Produkt mit Bengara-Farbe versuchen möchte, kann in Workshops ein eigenes Souvenir fertigen und anschließend mit nach Hause nehmen. Zudem findet man viele Geschäfte, die noch immer damit verzierte Produkte anbieten.

Das Fukiya Furusato kann von Takahashi aus mit lokalen Bussen erreicht werden. Die Fahrt dauert etwa eine Stunde und startet am Bahnhof Bitchu-Takahashi. In der Regel fahren etwa drei Busse täglich, alternativ kann das Dorf auch mit dem Auto erreicht werden.

Informationen

Adresse: 838-2 Nariwacho Fukiya, Takahashi, Okayama 719-2341 (Karte)

Öffnungszeiten: Geschäfte und Museen täglich 09:90 – 17:00 Uhr

Preis:  zwischen ¥300 und ¥500 für Museen

Sonstiges:

  • Parkmöglichkeiten
  • Toiletten
  • Souvenirshop
  • Restaurants
  • Museen

Webseite

10 traditionelle Aktivitäten in Japan

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Japan bietet viele traditionelle Aktivitäten und Workshops, bei denen man die kulturelle Vielfalt des Landes aus erster Hand erleben kann.

Japan ist ein kulturell reiches Land mit vielen Bräuchen, die auch heute noch praktiziert werden. Egal, ob man Essen kocht oder sich an einem Jahrhunderte alten Handwerk versucht, diese Praktiken bieten einen unschätzbaren Einblick in das Erbe des Landes. Zudem erhält man so einzigartige Souvenirs und Erinnerungen, die man mit nach Hause nehmen kann.

1. Tofu herstellen

Ein selbstgemachter Tofu Block
Ein selbstgemachter Tofu Block (Foto: Countryside Stays Japan)

Tokachi in der Hokkaido Region ist für landwirtschaftliche Produkte bekannt und somit der perfekte Ort, um die Herstellung von Lebensmitteln aktiv zu erleben. Im „Tokachi Agrikultur Museum Obihiro Besucherzentrum“ werden eine Reihe von Aktivitäten angeboten.

Besonders beliebt ist der Kurs zur Tofu-Herstellung. Der Prozess beginnt mit lokal angebauten Sojabohnen, die zu einer joghurtähnlichen Konsistenz gemixt werden. Dann wird das gemischte Produkt durch ein Tuch gepresst, um die Feuchtigkeit zu entfernen. Ein Verdickungsmittel wird hinzugefügt und alles wird in einer Holzkiste geformt. Der entstandene Tofu Block wird anschließend von dem Personal für die Zubereitung eines köstlichen Gerichts verwendet.

Mehr Informationen zu dieser Aktivität gibt es auf der englischen Webseite.

2. Seeigel und Seetang

Eine lokale Delikatesse
Eine lokale Delikatesse (Foto: Countryside Stays Japan)

Wenn man auf der Suche nach Abwechslung ist, sollte man die Insel Rishiri im Norden Hokkaidos besuchen. Diese abgelegene Insel beherbergt malerische Küstendörfer, die die Möglichkeit bieten, authentische Meeresaktivitäten zu erleben. Zu den beliebtesten Aktivitäten gehören Seeigel-Fischen, Krabben-Fischen und ein Seetang-Workshop, welche alle von Juni bis September angeboten werden.

Vom Kamui Kaigan Park fährt man mit dem Kanu hinaus und lernt dabei die Fangtechniken des Seeigel-Fischens kennen. Der frische Fang kann direkt auf dem Boot genossen werden. Für das Krabben-Fischen benötigt man spezielles Werkzeug. Auch Seetang ist eine wichtige Zutat für viele Japaner*innen, denn er wird in der typischen Dashi-Suppe verwendet. Während des Kurses erfährt man mehr über die Seetangzucht und kann anschließend auch ein Stück mit nach Hause nehmen.

Mehr Informationen zu dieser Aktivität gibt es auf der englischen Webseite.

3. Mochi-tsuki Herstellung

Hier braucht man ganz schön Ausdauer
Hier braucht man ganz schön Ausdauer (Foto: Countryside Stays Japan)

Freunde der japanischen Küche sollten sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, auf der Chiba Farm in Yakumo frische Mochi-tsuki zuzubereiten. Diese besondere Stadt in Hokkaido liegt zwischen dem Pazifik und dem Japanischen Meer.

Bevor es an die Herstellung geht, muss man sich zunächst einen Happi anziehen, einen traditionellen japanischen Mantel mit langen Ärmeln. Danach wird der frisch zubereitete Klebereis mit einem Hammer so lange geklopft, bis er glatt ist. Dann wird der Teig mit einer süßen roten Bohnenpaste gefüllt. Wenn man Aktivitäten in der Natur bevorzugt, bietet die Chiba Farm auch die Möglichkeit an, Gemüse zu ernten und Wanderungen durch die Reisfelder zu unternehmen.

Mehr Informationen zu dieser Aktivität gibt es auf der englischen Webseite.

4. Traditionelle Seidenfärberei

Das perfekte Geschenk
Das perfekte Geschenk (Foto: Countryside Stays Japan)

In Zao (Präfektur Miyagi) befindet sich der Töpferladen Higurashi-no-Kan. Hier kann man einen ganz besonderen Workshop besuchen: Kusakizome, eine traditionelle Methode zum Färben von Seide mit einheimischen Pflanzen. Wenn man das malerische Bauernhaus betritt, wird man von einer einladenden Szenerie aus getrockneten Blumen, Zweigen, Beeren und Blättern begrüßt, die auf den kommenden natürlichen Färbe-Prozess hinweist.

Man kann zwischen einem Seidenschal oder einem Kopftuch wählen. Beide werden mit subtilen, aber eleganten Mustern verziert und man unternimmt alle Schritte mithilfe eines Guides: Färben, Trocknen und Bügeln. Nach diesem Erlebnis hält man ein neues Kleidungsstück in den Händen, das von kulturell bedeutsamen Bräuchen geprägt ist.

Mehr Informationen zu dieser Aktivität gibt es auf der englischen Webseite.

5. Ikebana, japanisches Blumen-Arrangement

Ikebana ist weltweit bekannt
Ikebana ist weltweit bekannt (Foto: Countryside Stays Japan)

Ikebana, das japanische Blumenbinden, ist eine entspannende und zugleich künstlerische Tätigkeit. Der mehrstündige Workshop findet in Fujino (Midori Bezirk, Sagamihara) statt. Die umgebende Natur der Stadt ist der perfekte Ort, um Blumen und Laub für die Blumen-Kreationen zu sammeln. Das Arrangieren von Blumen ist ein wichtiger kultureller Brauch in Japan, der nicht nur Schönheit, sondern auch Sorgfalt und Wertschätzung für die Umwelt demonstriert.

Mehr Informationen zu dieser Aktivität gibt es auf der englischen Webseite.

6. Soba-Nudeln

Die perfekte Aktivität: Soba-Nudeln herstellen
Die perfekte Aktivität: Soba-Nudeln herstellen (Foto: Countryside Stays Japan)

Die Stadt Shinano in der Präfektur Nagano ist für ihre Soba-Nudeln aus Buchweizen bekannt. In dem Restaurant Sobadokoro Takasawa kann man lernen, wie man diese selbst herstellt. Hierfür muss man den Teig kneten, rollen und schneiden, damit dieser gekocht werden kann. Im Anschluss wird alles zusammen mit Tempura, Soba Dango (frittierte Soba-Bällchen) und Tsuyu-Brühe präsentiert und mit Wasabi und Frühlingszwiebeln zum Dippen garniert.

Mehr Informationen zu dieser Aktivität gibt es auf der englischen Webseite.

7. Lackwaren

Traditionelle Lackwaren
Traditionelle Lackwaren (Foto: Countryside Stays Japan)

Japanische Lackwaren zeichnen sich vor allem durch ihre glatte Oberfläche und die kontrastreichen Farben Rot und Schwarz aus. Sabae in der Präfektur Fukui ist der perfekte Ort, um mehr über dieses jahrhundertealte Handwerk zu erfahren. Um einen Einblick zu erhalten, sollte man die „Traditionelle Industriehalle der Echizen Lackwaren“ in Kawada besuchen, um die umfangreiche Sammlung von Echizen-Lackwaren zu sehen. Die Halle ist auch ein Zentrum für Lackwarenhersteller.

Die Workshops werden von einem der fachkundigen Kunsthandwerker*innen des Verbandes geleitet. Es werden folgende Kurse angeboten: E-tsuke (Zeichnen), Chinkin (Schnitzen) oder Fuki-urushi (Auftragen und Abwischen von Lack).

Mehr Informationen zu dieser Aktivität gibt es auf der englischen Webseite.

8. Washi Papier herstellen

Eine alte Kunst: Papier-Herstellung
Eine alte Kunst: Papier-Herstellung (Foto: Countryside Stays Japan)

Im „Echizen Washi Village“ in der Präfektur Fukui lernt man, wie man Washi Papier selbst herstellt. Dieses dicke und haltbare Papier wurde vor allem während der Edo-Zeit verwendet. Das Dorf bietet mehrere Aktivitäten an, in denen man etwas über die historische Industrie erfahren und sein eigenes Stück Washi-Papier herstellen oder färben kann. Ein ganz besonderes Erlebnis ist ein Besuch des Dorfes Anfang Mai, wenn das Kami-Festival stattfindet, ein dreitägiges Fest zu Ehren des berühmten Papiers.

Mehr Informationen zu dieser Aktivität gibt es auf der englischen Webseite.

9. SAORI Weben

Keine Angst vor Fehlern!
Keine Angst vor Fehlern! (Foto: Countryside Stays Japan)

WAKKA, eine Fahrradwerkstatt in Omishima (Ehime Präfektur), bietet diesen speziellen Workshop an. SAORI-Weben ist eine besondere Kunst, bei der Flexibilität wichtiger ist als Regeln. Nachdem man gezeigt bekommen hat, wie man mit dem Webstuhl umgeht, hat man völlige kreative Freiheit. Man kann Wandteppiche oder Platzdeckchen herstellen, die man ideal als Souvenir oder eigenes Andenken verwenden kann.

Mehr Informationen zu dieser Aktivität gibt es auf der englischen Webseite.

10. In einem Kimono an einer Teezeremonie teilnehmen

Eintauchen in Japans Kultur
Eintauchen in Japans Kultur (Foto: Countryside Stays Japan)

Wer das traditionelle japanische Leben kennenlernen möchte, sollte sich einen Kimono anziehen und an einer Teezeremonie teilnehmen. Das Samurai-Viertel der Stadt Izumi in der Präfektur Kagoshima bietet die perfekte Kulisse für einen Tag in der Vergangenheit. Das Abenteuer beginnt im Izumi-Fumoto Geschichtsmuseum, wo einem bei der Auswahl und dem Anziehen eines Kimonos geholfen wird. Diesen darf man nach der Aktivität sogar behalten!

Dann geht es durch das gut erhaltene Stadtbild der Edo-Zeit zu einer der Samurai-Residenzen, wo man einer Teezeremonie und möglicherweise auch einem Koto-Spiel beiwohnt. Danach geht es weiter zur Besichtigung der historischen Residenzen der Stadt. Mit einer von Kühen gezogenen Kutsche wird man abschließend zu einem leckeren Soba-Mittagessen gebracht.

Mehr Informationen zu dieser Aktivität gibt es auf der englischen Webseite.

Auf der Webseite von Countryside Stays Japan gibt es noch viele weitere Aktivitäten zu entdecken, die ein tieferes Verständnis für die Kultur Japans ermöglichen.

Omiya Bonsai Dorf

Das Omiya Bonsai Dorf ist ein Zusammenschluss von Bonsai-Baumschulen im Bezirk Kita der Stadt Saitama nahe dem dortigen Bonsai Kunstmuseum.

Bis 1929 lebten die meisten Gärtner*innen der Kanto Region im Bezirk Bunkyo in Tokyo, und kümmerten sich um die Gärten der hochrangigen Samurai und Fürsten. Mit dem großen Kanto-Erdbeben 1929 und die verheerenden Schäden waren aber viele dieser Baumschulen gezwungen, den Standort zu wechseln.

Nahe an Tokyo fanden sie in Omiya einen geeigneten Ort, denn hier gab es hochwertige Erde und viel Frischwasser. Schon 1928 gründeten die Gärtner*innen und Bonsai-Baumschulen eine Kooperative, um sich gegenseitig zu unterstützen und Regeln zum Qualitätserhalt festzulegen.

Das Omiya Bonsai Dorf

Als Omiya 2001 mit der Präfekturhauptstadt Urawa zur Stadt Saitama zusammengelegt wurde, wurde die Gegend zwar Teil des Stadtbezirks Kita, behielt aber weiterhin ihre Ortsbezeichnung „Bonsai-cho“. Der Name ist ein geschützter Begriff und darf als Herkunftsbezeichnung nur für Bonsaibäume aus Omiya genutzt werden. Seit 2008 gelten die hier ansässigen Baumschulen sogar als Traditionshandwerk der Stadt Saitama und ihnen zu Ehren wurde wenig später das Bonsai Kunstmuseum gegründet, welches mehr als hundert Bäume und Artefakte zum Thema Bonsai ausstellt.

In der Hochzeit umfasste das Omiya Bonsai Dorf ganze 30 Baumschulen, heute sind es allerdings nur noch sechs, deren Gärten man besuchen und dabei den Meister*innen auch oft bei der Arbeit zusehen kann. Hier werden hunderte Bonsai verschiedenster Arten, Größen und Formen ausgestellt und können bei Interesse auch erworben werden.

Teilweise finden hier auch Workshops statt, bei denen Besucher*innen tief in diese traditionelle japanische Gartenkunst eintauchen können. Zudem wird hier jedes Jahr das Omiya Bonsai Festival statt, welches nicht nur Besucher*innen aus Japan, sondern aus der ganzen Welt anzieht

Das Omiya Bonsai Dorf ist fußläufig von der Station Omiya-koen entfernt und auch der Bahnhof Toro befindet sich nur einen kurzen Fußweg entfernt.

Informationen

Adresse: Bonsaicho, Kita Ward, Saitama, 331-0805 (Karte)

Öffnungszeiten: täglich außer Dienstag von 9:00 bis 16:00 Uhr

Preis: freier Eintritt

Sonstiges:

  • Geschäfte
  • Parkmöglichkeiten

Webseite

Küstenlandschaft in Isumi

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Isumi bietet in der Präfektur Chiba wunderschöne Küstenlandschaften, die schon die Künstler Ihachi und Hokusai inspiriert haben.

Nur unweit vom Großraum Tokyo entfernt befindet sich mit Isumi eine charmante Küstenstadt, die nicht nur leicht zu erreichen ist, sondern auch noch eine charmante Umgebung bietet und sich daher auch für Tagesausflüge lohnt. Die Gegend inspirierte mit ihrer wunderschönen Natur bereits in der Vergangenheit große japanische Künstler.

Die berühmteste Welle Japans

Selbst wenn man Japan noch nie besucht hat und nur wenig über die Kultur und Geschichte des Landes weiß, ist jeder wahrscheinlich schon einmal der „Großen Welle vor Kanagawa“ von Hokusai begegnet. Dieser Holzschnitt gilt als das berühmteste Kunstwerk Japans und hat seinen Weg in die moderne Populärkultur auf der ganzen Welt gefunden. Es gibt Plattencover, T-Shirts und sogar Emojis.

Obwohl viele Menschen mit „Die große Welle vor Kanagawa“ vertraut sind, wissen nur wenige, dass das Werk wahrscheinlich von einem weniger bekannten Künstler namens Nami no Ihachi (kurz Ihachi) inspiriert wurde.

Die große Welle von Hokusai
Die große Welle von Hokusai (Künstler: Katsushika Hokusai, Wikimedia)

Ihachi war ein Zeitgenosse von Hokusai, obwohl er etwa 20 Jahre älter war als Hokusai und daher seine Karriere früher begann. Ihachi gilt auch als der Vater des Ukiyo-e-Stils, den Hokusai verwendete. Ihachi konzentrierte sich in seinen Werken vor allem auf die Wellen der wunderschönen Sotobo-Küste, an der er lebte.

Ihachis große Welle
Ihachis große Welle (Foto: Leslie Taylor, JT)

Da bekannt ist, dass Hokusai die Gegend besuchte (und möglicherweise sogar Ihachi begegnete), und aufgrund der verblüffenden Ähnlichkeiten zwischen den Kunstwerken, scheint es wahrscheinlich, dass Ihachi die Inspiration für Hokusais berühmtestes Werk lieferte. Obwohl Hokusais Gemälde offiziell als „Die große Welle vor Kanagawa“ bekannt ist, ist es durchaus möglich, dass es ursprünglich von den Wellen vor der Küste der Präfektur Chiba inspiriert wurde.

Die Soboto-Küste in Isumi

Viele der Originalwerke von Ihachi sind heute noch im Izunadera-Tempel und im Gyoganji-Tempel in Isumi zu sehen. Die Betrachtung dieser Werke ist ein Erlebnis für sich. Die Details von Ihachis Werken sind unglaublich, und es ist beeindruckend, wie gut die Werke nach Hunderten von Jahren noch erhalten sind. Doch neben den sehenswerten Kunstwerken sollte man auch die wunderschöne Landschaft erkunden, die Ihachi und Hokusai entlang der Sotobo-Küste in Isumi inspirierte.

Idyllisch
Idyllisch (Foto: Leslie Taylor, JT)

Die Küstenaussicht über den Pazifischen Ozean von Isumi aus gehört zu den besten, die man in Japan finden kann. Orte wie der Taitosaki-Leuchtturm oder das nahe gelegene Tsutsugaura (auch bekannt als Meotoiwa und Suzumejima) sind perfekte Orte, um die Wellen von oben oder vom Meer aus zu beobachten.

Wenn man nach einem Besuch der Klippen oder des Strandes vielleicht Appetit auf Meeresfrüchte hat, findet man auch diese in Isumi. Es gibt eine Reihe von Restaurants, aber eines der besten in der Gegend ist das Aki Restaurant. Dieses befindet sich gleich um die Ecke von Isumis Top-Küstenhotspots und serviert einheimische Meeresfrüchte wie Krabben und frisches Sashimi sowie eines seiner beliebtesten Gerichte:

Ise-ebi, eine bei den Einheimischen beliebte Hummerart. Das meist bestellte Gericht im Aki ist das Tempura-Hummer-Set, das eine große Reisschüssel mit Tempura-Gemüse und Hummer sowie eine Hummer-Miso-Suppe umfasst. Dies ist ein spezielles Gericht, das es in den meisten japanischen Restaurants nicht gibt.

Entspanntes Reisen
Entspanntes Reisen (Foto: Leslie Taylor, JT)

Wunderschöne Landschaften

Wenn man mit dem Mittagessen fertig sind, gibt es im Landesinneren noch viel zu entdecken. Die Landschaft der Isumi-Region ist mit ihren Hügeln, Bäumen und Reisfarmen genauso schön wie die Küste. Eine der besten Möglichkeiten, die Landschaft zu erkunden, ist eine Fahrt mit der Isumi-Linie. Aufgrund der geringen Bevölkerungszahl in der Region verkehren diese Züge nur einmal pro Stunde. Auch wenn man nicht mitfahren möchte, kann man an vielen Stellen die vorbeifahrenden Züge vor der wunderschönen Kulisse von Isumi beobachten.

Das Beste an dieser Region ist, dass sie nur eine kurze Fahrt vom Flughafen Narita entfernt liegt. Wenn man ein Auto mietet (was wahrscheinlich die ideale Art ist, die Gegend zu bereisen), kann man Isumi in etwas mehr als einer Stunde vom Flughafen aus erreichen. Selbst vom Zentrum Tokyos aus ist man in etwa zwei Stunden in Isumi.

Wie im Traum
Wie im Traum (Foto: Leslie Taylor, JT)

Die meisten Reisenden in der Kanto Region verbringen ihre gesamte Zeit mit der Erkundung Tokyos, und das ist auch verständlich, denn es gibt eine Menge zu sehen, doch sollte man trotzdem nicht die Schönheit und Geschichte der Isumi Region vergessen. Es gibt einen Grund, warum die Isumi Landschaft große Künstler wie Ihachi und Hokusai inspiriert hat.

G-Cans Kanalisationssystem

Das G-Cans ist das größte unterirdische Entwässerungs- und Kanalisationssystem der Welt und befindet sich unter der Stadt Kasukabe in der Präfektur Saitama.

Das G-Cans, oder auch Shutoken Gaikaku Hosuiro (jap. 首都圏外郭放水路), bezeichnet das riesige Kanalsystem, das zur Entwässerung der Gegend im Großraum Tokyo dient und besonders bei Starkregen und zur Taifun-Zeit vor Hochwasser schützen soll. Durch ein Pumpensystem werden die Wassermassen dabei kontrolliert in den nahen Fluss Edogawa abgeführt. Das riesige unterirdische Bauwerk wurde im Jahre 2006 fertiggestellt, der Bau dauerte insgesamt mehr als 15 Jahre und kostete etwa 2 Mrd. Euro.

Das G-Cans Kanalisationssystem

Das G-Cans befindet sich in etwa 50 Metern Tiefe und besteht aus 5 gigantischen Kammern aus Beton, die mit riesigen Stützpfeilern versehen sind. Die einzelnen Kammern sind durch mehr als 6 Kilometer lange Tunnel miteinander verbunden. Bei starkem Regen füllen sich die Reservoirs mit Wasser, dass anschließend durch ein Pumpensystem in den Edogawa Fluss abtransportiert wird.

Durch die enorme Größe und die vielen Säulen erinnern die einzelnen Kammern des Kanalisationssystems an eine Kathedrale und bieten ein ganz besonderes Reiseziel. Zwar ist das G-Cans primär keine Touristendestination, allerdings können die Tunnel besucht werden, wenn sie gerade kein Wasser führen.

Es werden vier verschiedene Touren angeboten, die unterschiedliche Teile des Abwassersystems zeigen und zwischen 1 und 2 Stunden dauern. Je nach Tour besucht man eine der riesigen Kavernen, das gigantische Schaufelrad der Pumpe, mit welchem das Wasser abtransportiert wird, oder wandert einen der Verbindungstunnel entlang.

Die Preise der Toure reichen von ¥1.000 (etwa 7,70 Euro) für eine 50 Minuten lange Tour bis ¥4.000 (etwa 30,85 Euro) für den 110 Minuten langen Rundgang. Die Touren müssen vorab online reserviert werden und können teilweise spontan ausfallen, wenn der Wasserstand zu hoch ist. Sollte die Pumpe in Betrieb sein, kann diese beispielsweise nicht besichtigt werden.

WICHTIG: An den Touren dürfen nur Besucher*innen teilnehmen, die entweder Japanisch sprechen oder von einer Japanisch sprechenden Person begleitet werden. Dies liegt daran, dass vor den Touren Sicherheitshinweise notwendig sind, bei denen die Betreiber sichergehen wollen, dass diese auch verstanden wurden. Die Tour selbst findet ebenfalls nur auf Japanisch statt. Kinder unter 7 Jahren dürfen nicht teilnehmen.

Das G-Cans ist am einfachsten mit dem Auto zu erreichen, allerdings fahren von Tokyo aus auch Züge auf der Tobu Noda-Linie. Der nächste Bahnhof ist die Station Minami-Sakurai. Vom dortigen Nordausgang sind es etwa 25 Minuten zu Fuß, alternativ kann man von dort auch ein Taxi nehmen.

Informationen

Adresse: 720 Kamikanasaki, Kasukabe, Saitama 344-0111 (Karte)

Öffnungszeiten:  täglich von 10:00 – 16:00 Uhr (nur mit vorheriger Anmeldung)

Unter Umständen (beispielsweise bei Hochwasser) geschlossen

Preis:  je nach Tour zwischen ¥1.000 und ¥4.000

Sonstiges:

  • Parkmöglichkeiten
  • Toiletten
  • Museum

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