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Eikando Tempel in Kyoto

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Der Eikando ist ein buddhistischer Tempel und befindet sich im Osten der Stadt Kyoto. Besonders bekannt ist er für seine Herbstlaubfärbung.

Der 853 gegründete Tempel, der früher als Zenrin-ji Tempel bekannt war, ist der Haupttempel für die Jodo-shu Seizan Senrinji Schule. Er ist bekannt für seine bunte Herbstlandschaft und abendlichen Illuminationen. Außerdem verfügt er über wichtige Kulturschätze, mehrere Tempelgebäude und einen japanischen Garten.

Geschichte des Eikando Tempel

Garten des Eikando Tempel
Garten nahe der Shakado-Halle des Eikando Tempel (Foto: Laura Scibetta)

Die Geschichte des Eikando Tempels geht bis ins 9. Jahrhundert zurück. Im Jahr 853 erwarb Shinjo, ein Schüler von Kukai (Kobo Daishi), dem Begründer der buddhistische Shigon-Sekte, das Gelände und baute dort einen Tempel. Kaiser Seiwa gab ihm im Jahr 863 den Namen Zenrin-ji, was zu Deutsch „Tempel in einem ruhigen Hain“ bedeutet. In den weiteren Jahrhunderten hatte der Tempel viele Hauptpriester. Der berühmteste von ihnen war Yokan Risshi, besser bekannt als Eikan. Im Jahr 1077 baute er den Haupttempel um und lies auch weitere Gebäude wie beispielsweise ein Krankenhaus errichten. Ihm verdankt der Tempel seinen heutigen Namen. Zudem wird Yokan der Erwerb der Amida-Buddha Statue, einem der wichtigsten Kulturschätze des Tempels, zugeschrieben.

Durch den Einfluss von Honen, dem Gründer der buddhistischen Jodo-Sekte, und seinem Schüler Seizan, konvertierte der Tempel im 13. Jahrhundert zur Jodo-Sekte. Während des Onin-Krieges (1467-1477) wurde der Tempel, wie weitere große Teile von Kyoto, zerstört. Die Restaurationsarbeiten begannen im 16. Jahrhundert und es wurden in den folgenden Jahrhunderten weitere Tempelgebäude ergänzt.

Heute ist der Eikando Tempel vor allem für seinen Garten mit der Herbstblattverfärbung und die Amida Statue bekannt. Außerdem beherbergt er viele Werke, die als Nationalschätze oder wichtige Kulturgüter ausgewiesen sind. Einige von ihnen werden im November in der Eikando-Halle ausgestellt.

Weitere Informationen zum Eikando Tempel können auf der offiziellen Webseite auf Englisch nachgelesen werden.

Das Gelände des Eikando Tempel

Mieido-Halle des Eikando Tempel
Blick auf die Mieido-Halle vom Garyu-ro Korridor (Foto: Laura Scibetta)

Das weitläufige Gelände besteht aus den Hauptgebäuden des Tempels, dem Garten, mehreren kleineren Monumenten sowie einer Pagode. Es verläuft am Fuße eines Hügels und die Gebäude sind teilweise am Hügel platziert. Nachdem man das Tempelgelände durch das Haupttor betreten hat, kann man zuerst die Hauptgebäude besichtigen. Diese sind durch Holzkorridore verbunden und man findet hier kunstvoll verzierte Fusuma (japanische Schiebetüren) und kleine angelegten Steingärten. Hier befinden sich unter anderem die Shakado-Halle, die Mieido-Halle und der Garyu-ro. Dieser ist ein überdachter Holzkorridor, der dem Namen her der Form eines schlafenden Drachen ähnelt. Er verläuft etwas oberhalb der Hauptgebäude nahe des Hügels und man erhält einen außergewöhnlichen Blick auf den Tempel und die umliegende Natur.

Der zentrale Gebetsort ist die Amidado-Halle, in der sich die Amida Statue befindet. Mikaeri Amida Nyorai lautet der vollständige Name der Buddha-Statue, die einen nach hinten gerichtetem Kopf besitzt. Das Wort „Mikaeri“ bedeutet Rückblick. Der Legende nach betete Priester Yokan wie jeden Morgen in der Halle, als die Statue plötzlich ihren Kopf drehte und über die linke Schulter zurück auf den Priester sah. Seither soll die Amida in dieser Position verharren. Es soll ein Symbol für die Barmherzigkeit der Amida sein. Gläubige sollen durch die Amida geführt werden und ihre Position soll zum Ausdruck bringen, dass sie auch auf diejenigen wartet, die verspätet zum Glauben finden.

Nachdem man die Tempelgebäude besichtigt hat, lohnt sich der Weg zur Tahoto Pagode, die sich am Hang des Hügels befindet. Die zweistöckige Pagode wurde im Jahr 1928 im Tahoto-Stil erbaut. Von einer kleinen Aussichtsplattform nahe der Pagode können Besucher*innen einen wunderbaren Blick über die Tempelanlage und Kyoto genießen.

Ausblick vom Eikando Tempel
Ausblick von der Tahoto Pagode auf Kyoto (Bild: Laura Scibetta)

Ein weiteres Highlight des Tempelgeländes ist der Garten um den zentral angelegten Teich Hojo. In der Mitte des Teiches befindet sich ein kleiner Schrein auf einer Insel, welche über eine Brücke verbunden ist. Vom Teich ausgehend führen viele kleine Bachläufe durch den Garten. Der Garten ist besonders im Herbst empfehlenswert. Normalerweise sind die Herbstlaubverfärbungen in der zweiten Novemberhälfte am ausgeprägtesten. Zu dieser Zeit ist der Tempel auch abends für Illuminationen geöffnet.

Eine gute Übersicht bietet die Karte des Geländes auf der offiziellen Webseite.

Weitere Informationen

Der Eikando Tempel befindet sich im Osten von Kyoto. Er liegt zwischen dem südlichen Ende des Tetsugaku No Michi (der Philosophenweg) und dem Nanzenji Tempel. Von hier ist er fußläufig gut zu erreichen. Besucher*innen, die vom Bahnhof Kyoto anreisen, können entweder mit der Bahn oder dem Bus zum Tempel fahren. Mit der Tozai Linie kann man bis zur Station Keage fahren. Dies kostet ¥260 (ca. 2,10 Euro) und von der Station sind es noch gute 15 Minuten zu Fuß. Mit dem Stadtbus 5 kann man bis zur Station Nanzenji-Eikando-michi fahren, von wo aus man ca. 5 Minuten laufen muss. Eine Fahrt im Zentralgebiet von Kyoto mit dem Bus kostet ¥230 (ca. 1,85 Euro).

Der Tempel ist täglich von 09:00 bis 17:00 Uhr geöffnet, wobei der letzte Einlass um 16:00 Uhr ist. Im Herbst und für die Illuminationen gelten besondere Öffnungszeiten. Der reguläre Eintritt kostet ¥600 (ca. 4,85 Euro) und gilt für das gesamte Tempelgelände. Die Eintrittspreise weichen im Herbst und für die Illuminationen ab. Weitere Informationen hierzu findet man auf Englisch auf der offiziellen Webseite.

Wer sich länger in Kyoto aufhält, sollte auch einen Tagesausflug zu den Tempeln und Rehen von Nara machen. Die Gegend ist von Kyoto aus gut zu erreichen und bietet gerade für Fans von Geschichte und Architektur viele spannende Highlights.

Daruma Puppen aus Gunma

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Daruma Puppen gehören zu den beliebtesten Geschenken zu Neujahr und haben in Japan eine lange Tradition, vor allem in Gunma, wo sie oft produziert werden.

Wer in die Präfektur Gunma reist, wird dort überall die berühmten Daruma Puppen finden, die vor allem zu Neujahr gerne gekauft und vielfach verschenkt werden. Denn die traditionellen japanischen Glücksbringer sollen Wünsche erfüllen oder bei guten Vorsätzen helfen. In Gunma hat die Herstellung dieser Puppen eine besonders lange Tradition und bis heute sind die Daruma aus diesem Teil Japans besonders beliebt.

Geschichte der Daruma Puppen in Gunma

Die Geschichte des traditionellen Kulturhandwerks begann vor etwa 200 Jahren. Ein Bauer namens Tomogoro Yamagata stellte auf seiner Farm in Gunma während der Wintermonate selbst Daruma Puppen her, da er zur kalten Jahreszeit nur wenig auf den Feldern zu tun hatte. Die Idee fand auch bei anderen Bauern Zustimmung und so spezialisierten sich bald viele von ihnen im Winter darauf, die Puppen zu basteln und zu Neujahr zu verkaufen.

Die Puppen sind ein beliebtes Souvenir aus Gunma.
Die Puppen sind ein beliebtes Souvenir aus Gunma. Foto: Gloria Ticconi

Die Technik der Herstellung von Daruma Figuren ist seitdem unverändert, ebenso wie ihre einzigartige Form: ein gedrungener Körper in einem roten Gewand, große, weit geöffnete Augen und geschlossenen Lippen. Die typischen dicken Augenbrauen und der Schnurrbart sind handbemalt. Zusätzlich sind die Formen eines Kranichs und einer Schildkröte – Tiere von denen angenommen wird, dass sie ein sehr langes Leben haben und Glück bringen – in Kanji Schriftzeichen mit Gold aufgemalt.

Verschiedene Daruma Puppen

Allerdings sind nicht alle Daruma Figuren identisch. Es gibt sie in unterschiedlichen Farben und verschiedenen Details, die für unterschiedliche Zwecke stehen, beispielsweise für ein florierendes Geschäft, für die Gesundheit der Familienmitglieder, für lang anhaltenden Wohlstand, für eine leichte Geburt, um eine Prüfung zu bestehen, oder für den Wunsch, einfach glücklich zu werden.

Wenn man eine neue Puppe kauft, vertraut man ihr den eigenen Wunsch an und malt anschließend eine schwarze Pupille auf das linke Auge. Wenn der Wunsch schließlich in Erfüllung gegangen ist, wird auch das andere Auge bemalt. Sobald die Figur ihre Rolle erfüllt hat, sollte sie in einem Ritual im Shorinzan Daruma-ji-Tempel in Takasaki oder in einem anderen örtlichen Schrein oder Tempel verbrannt werden.

Daruma Puppen Workshop

In der Nähe des Shorinzan Daruma-ji Schrein findet man ein Geschäft namens Daimonya, das sich auf die Herstellung und den Verkauf der Figuren spezialisiert hat. Der Besitzer Junichi Nakata ist ein traditioneller Handwerker und Hersteller von Daruma Figuren. Im Daimonya findet man alle Arten dieser Puppen in unterschiedlichen Größen, Farben und für unterschiedliche Arten von Wünschen.

Bei einem Workshop kann man seine eigene Daruma Puppe bemalen.
Bei einem Workshop kann man seine eigene Daruma Puppe bemalen. Foto: Gloria Ticconi

Außerdem hat man die Möglichkeit, seine eigene Figur zu bemalen in der Hoffnung, dass sich dann erst recht ein Wunsch erfüllt. Es gibt einen Daruma Workshop, in dem man lernt, wie man den kunstvoll geschwungenen Bart sowie die Pupille auf eine Daruma Figur malt, während Herr Nakata einen dabei Schritt für Schritt durch die entsprechende Maltechnik führt. Der Workshop kostet ¥800 (etwa 6,20 Euro) pro Person und dauert etwa 30 Minuten. Informationen zu Geschäft und  Workshops findet man auf der Website des Daimonya.

Wer mehr über die Gegend und die Präfektur erfahren möchte, findet hier die Top 10 Attraktionen in Gunma.

Higashi Chaya Distrikt

Der Higashi Chaya Distrikt befindet sich in der Stadt Kanazawa der Präfektur Ishikawa und ist das größte der drei dortigen ehemaligen Geisha Vierteln. Er beherbergt neben vielen aus der Edo-Zeit stammenden Teehäusern auch eine noch heute aktive Geisha-Schule.

Chaya (wörtlich Teehaus) sind exklusive Restaurants, in denen Gäste von Geishas durch Gesang und Tanz unterhalten werden. In der Edo-Zeit waren diese vor allem in den Vergnügungsbezirken zu finden, die sich meist knapp außerhalb des Stadtzentrums befanden. Die Gebäude sind leicht zu erkennen, da sie zweistöckig sind und die Fassade des Erdgeschosses von aufwändigen Holzlatten bedeckt ist.

Der Higashi Chaya besitzt eine breite Hauptstraße, welche von alten Teehäusern gesäumt ist. Einige davon sind noch immer in Betrieb und können besucht werden. Das Shima Teehaus ist heute ein Museum und zeigt den Besucher*innen authentisch, wie solche Geisha Häuser in der Edo-Zeit von innen ausgesehen haben. Viele andere Häuser sind heutzutage kleine Cafés, Restaurants und Souvenir Shops.

Neben dem Higashi Chaya gibt es noch zwei weitere Geisha Bezirke in Kanazawa, den Nishi Chaya und Kazuemachi. Beide sind etwas kleiner und weniger kompakt angelegt, besitzen aber ebenfalls original erhaltene Teehäuser.

Informationen

Adresse: 1-13 Higashiyama, Kanazawa, Ishikawa 920-0831 (Karte)

Öffnungszeiten: durchgehend geöffnet

Preis: Freier Eintritt

Sonstiges

  • Freies WFi
  • Souvenir-Shop
  • Restaurant

Website

Kenrokuen Garten

Der Kenrokuen Garten in Kanazawa in der Ishikawa Präfektur ist ein japanischer Landschaftsgarten und gehört mit dem Kairakuen Garten und dem Korakuen Garten zu den drei berühmten Gärten Japans.

Er befindet sich gegenüber der Burg Kanazawa und wurde 1676 vom damals in der Provinz herrschenden Maeda Clan in Auftrag gegeben.

Wörtlich bedeutet Kenrokuen etwa so viel wie der „Garten der gleichzeitigen sechs“. Gemeint sind hierbei die sechs Prinzipien eines alten chinesischen Gartenbuches, welche einen perfekten Garten ausmachen: Weitläufigkeit, Abgeschiedenheit, Kunstfertigkeit, Althergebrachtes, fließendes Wasser und ein weiter Blick.

Auf mehr als 100.000 Quadratmetern befinden sich vier Teiche, Springbrunnen und Wasserfälle, ein Teehaus sowie mehrere Steinlaternen und eine Vielzahl an Bäumen. Auffällig sind vor allem die im Herbst an den Kiefern angebrachten „Yukitsuri“, Seile, die zum Schutz vor heftigem Schneefall an den Bäumen angebracht werden. Die Ahorn- und Kirschbäume sorgen dafür, dass der Garten auch wegen seines bunten Herbstlaubes und der blühenden Kirschbäume geschätzt wird.

Informationen

Adresse: 1 Kenrokumachi, Kanazawa, Ishikawa 920-0936 (Karte)

Öffnungszeiten: 1. März bis 15. Oktober 7:00 – 18:00 Uhr, ansonsten 8:00 – 17:00 Uhr

Preis: ¥320

Sonstiges

  • Restaurants
  • Parkmöglichkeiten
  • Toiletten

Website

Uji – Weltkulturerbe und Matcha Tee

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Uji ist eine kleine Stadt südlich von Kyoto und bietet mit einem UNESCO-Weltkulturerbe sowie hochwertigem Grüntee ein aufregendes Reiseziel.

Zwar liegt Uji etwas abseits von den üblichen Attraktionen der Region Kansai, dennoch ist die Stadt einen Besuch wert, besonders wenn man schon im nahe-gelegenen Osaka oder Kyoto ist. Ein Besuch in Uji bietet die Gelegenheit, das traditionelle Japan in seiner natürlichen Schönheit und samt seiner interessanten Geschichte zu erleben. Außerdem findet man dort traditionelles Kunsthandwerk und Einkaufsstraßen mit Altstadt-Flair – all das abseits der üblichen Touristen-Attraktionen.

Uji ist eine beschauliche Stadt nahe Kyoto.
Uji ist eine beschauliche Stadt nahe Kyoto. Foto: Elena Georgiou

Höhepunkte von Uji

Ein Spaziergang entlang des Uji-Gawa Flusses bietet einen malerischen Anblick von traditionellen Holzhäusern und aneinandergereihten kleinen Booten am Flussufer. Das Orange der Kisen-Bashi Brücke harmoniert mit dem Grün der Hügel im Hintergrund und mit der beeindruckenden 14 Meter hohen Steinpagode auf  der Tonoshima Insel östlich der Brücke. Die Gegend vermittelt ein sehr ursprüngliches Japan – und das, obwohl man hier einige besondere Attraktionen findet.

Etwas weiter flussaufwärts befindet sich der Byodo-in Tempel. Als UNESCO-Weltkulturerbe ist dieser buddhistische Tempel die berühmteste Attraktion der Stadt. Wer sich beim Anblick des Gebäudes an etwas erinnert fühlt, der liegt vermutlich richtig. Immerhin befindet sich das Bild dieses Tempels auf der Rückseite der japanischen 10 Yen Münze.

Der Byodo-in Tempel ist eines der Highlights in Uji.
Der Byodo-in Tempel ist eines der Highlights in Uji. Foto: David Emrich (Unsplash)

Im Jahr 1053 errichtet, ist der Tempel bekannt für seine Phoenix Halle. Sie ist nach den zwei Phoenix Statuen auf dem Dach der Halle benannt. Die leuchtend rote Farbe der Halle und ihre Reflexion im sie umgebenden Teich machen das Gebäude zu einem beliebten Fotomotiv.

Der Eintritt zum Tempelgelände und dem Tempelmuseum kostet ¥600 (etwa 4,65 Euro), der Zutritt zur Phönix Halle dann noch weitere ¥ 300 (etwa 2,30 Euro). Das Gelände ist täglich von 08:30 bis 17:30 geöffnet.

Uji – die Stadt des Tees

Uji ist außerdem berühmt für den Anbau von erstklassigem Grüntee. Die Stadt wird daher von vielen Teeliebhaber*innen sogar als Tee-Hauptstadt Japans bezeichnet. Die Geschichte des grünen Tees in Uji reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück, als ein Zen-Mönch namens Eisai einem hiesigen Priester Samen aus China mitbrachte, um damit eine Tee-Plantage anzulegen.

Die Hänge der Hügel um Uji haben einen fruchtbaren Boden, außerdem sollen die hiesigen großen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht die perfekte Bedingung für den Anbau von Grüntee der besten Qualität bieten.

Kleine Geschäfte an der Uji Byodo-in Omotesando Straße.
Kleine Geschäfte an der Uji Byodo-in Omotesando Straße. Foto: Elena Georgiou

Grüner Tee hat dank seines hohen Gehalts an Antioxidantien in westlichen Kulturen in den letzten Jahren den Ruf als besonders gesundes Getränk gewonnen. Auch findet man den Grüntee als Geschmacksrichtung in vielen japanischen Lebensmitteln. Die Tatsache, dass Matcha Tee bei traditionellen Teezeremonien verwendet wird, zeigt zusätzlich den Stellenwert dieses Getränks in der japanischen Kultur. Matcha wird übrigens aus fein gemahlenen Grüntee Blättern gewonnen.

Ein Spaziergang entlang der Byodo-in Omotesando Straße von Uji lohnt sich für alle, die Tee und Souvenirs suchen. Hier findet man unzählige Produkte mit Grüntee: Matcha Pulver und loser grüner Tee, aber auch Nudeln, Süßigkeiten und sogar Eis mit Grüntee, beziehungsweise Matcha Geschmack. Zudem kann man in einigen Geschäften sogar die Verarbeitung des Tees beobachten und beispielsweise zusehen, wie die Teeblätter zum bekannten Matcha Pulver zermahlen werden.

Hier wird Matcha Grüntee abgefüllt.
Hier wird Matcha Grüntee abgefüllt. Foto: Elena Georgiou

Uji eignet sich perfekt als Tagesausflug von Kyoto aus und zeigt eine authentische Seite von Japan. Gerade Fans von japanischem Tee kommen hier ganz auf ihre Kosten. Wer sich allgemein für Tee interessiert, findet hier spannende Informationen über Tee aus Shizuoka, einem weiteren bekannten Anbaugebiet für Tee in Japan.

ANFAHRT

Mit der Bahn ist Uji in nur 20 Minuten mit der Nara-Linie (30 Minuten mit einem Regionalzug) vom Hauptbahnhof Kyoto zu erreichen. Die Fahrtkosten liegen bei ¥240 für eine Strecke, vom JR Pass wird sie gedeckt. Die meisten Sehenswürdigkeiten sind zu Fuß vom Bahnhof aus zu erreichen und zudem gut ausgeschildert.

Viele Reisende kombinieren einen Ausflug nach Uji gerne mit einem Besuch der Stadt Nara, da beide Orte in der gleichen Gegend liegen und von Kyoto aus gut zu erreichen sind.

Dragon Noodles Restaurant

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Wer extra scharfe Ramen Nudeln essen möchte, der ist im Restaurant „Dragon Noodles“ in Ibaraki genau richtig, wo die Spezialität mit viel Chili zubereitet wird.

Dem Restaurant „Dragon Noodles“ ist es besonders wichtig, eine einladende, ruhige Atmosphäre für alle seine Gäste zu schaffen. Egal woher man kommt, man soll sich hier wohlfühlen. Es liegt in der Nähe vom Aeon Shimotsuma Einkaufszentrum und der Route 294.

Das „Dragon Noodles“ Menü

Hier gibt es eine große Auswahl an Ramen, darunter reguläre Ramen (¥650), Miso-Ramen (¥650), Negimiso-Ramen (¥800), Shoyuu-Ramen (¥750), Shio-Ramen (¥700) und Tsukemen (¥700), alle mit oder ohne Char-Siu-Schweinefleisch-Topping (+¥300).

Die Hauptattraktion sind jedoch die „Devil Dragon Ramen“, welche ¥1.000 (etwa 7,50 Euro) kosten. In die Brühe werden fünf verschiedene Chilisorten gemischt, gekrönt von einer Portion Char-Siu-Schweinefleisch im Tatsutaage-Stil. Mutige können zwischen drei Sorten wählen: „Halbscharf“ („Han-kara“), „Normal“ und „Sehr scharf“ („Chou-kara“).

Es empfiehlt sich, mit der niedrigsten Stufe zu beginnen und sich nach oben zu arbeiten. Wer gerne scharf ist, kann vermutlich schon etwas weiter oben anfangen und dann sehen, wie viel man aushält. Schärfe-Fans kommen auf jeden Fall auf ihre Kosten.

Dragon Noodle
Shoyu Ramen auf Sojasoßen-Basis (Foto: Tom Roseveare)

Empfehlenswert sind auch die taiwanesischen Maze-soba: Rinderhackfleisch, Eigelb, Lauch, Zwiebel, Fisch-Gyofun und fein gehackter Knoblauch werden mit Brühe und Nudeln serviert.

Es gibt zahlreiche Beilagen, darunter auch die beliebten Gyoza Teigtaschen. Diese sind in den meisten Ramen Lokalen ein Muss und hier werden sie gedämpft oder gebraten serviert.

Geschichte der Dragon Noodles

Ursprünglich wurde das Unternehmen 1999 als „Tokyo Dragon Ramen“ gegründet, bleib aber lange Zeit eher unbekannt, was nicht gerade verwundert, wenn man bedenkt, wie viele Ramen Restaurants es in Japan gibt.

Nachdem das Restaurant eineinhalb Jahre später von einem Ramen-Magazin entdeckt wurde, begannen die Kunden zuzunehmen. Nicht zuletzt, weil ein derart hoher Schärfegrad in Japan nicht unbedingt üblich ist.

Dragon Noodle
Die Speisekarte (Foto: Tom Roseveare)

Trotz der teilweisen Zerstörung durch das große ostjapanische Erdbeben im März 2011 wurde das Dragon Restauarant im Oktober desselben Jahres als „Dragon Noodles“ (ドラゴンラーメン) wiedergeboren und ist seither auf dem Vormarsch. Wer also wirklich scharfe Ramen Nudeln liebt, sollte hier unbedingt einmal vorbeischauen.

Mehr Informationen finden sich auf der Website des Restaurants.

Die regionale Küche von Kanto hat noch viele weitere Leckereien zu bieten, für alle, die die kulinarische Seite an Japan lieben.

Hyogo – Top 10 Attraktionen

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Die Präfektur Hyogo liegt auf Japans Hauptinsel Honshu und hat mit ihrer abwechslungsreichen Landschaft mehr zu bieten als nur Kobe Rind.

Hyogo wird von Einheimischen auch gerne liebevoll als der Bauchnabel Japans bezeichnet. Die Präfektur ist sehr gut angebunden und man erreicht sie mit dem Flugzeug, Shinkansen und Bahnen und über zahlreiche Busrouten. Schneebedeckte Berge im Winter, wunderschöne Strände im Sommer, ein Blumenparadies im Frühling und weite bunt gefärbte Wälder im Herbst machen Hyogo zu jeder Jahreszeit sehenswert.

Was du dabei auf keinen Fall verpassen solltest, findest du in unseren Top 10:

1. Kobe Steak

Kobe Beef ist eines der Highlihts in der Kansai Küche.
Kobe Beef ist eines der Highlihts in der Kansai Küche. Foto: Evangeline Neo

Das weltweit berühmte Kobe Rind führt diese Liste natürlich verdient an! Wer Hyogo und die Stadt Kobe besucht, kommt an dieser Spezialität kaum vorbei und sollte sie hier auch unbedingt genießen. Wagyu, also japanisches Rind, ist ja allgemein bekannt für seine herausragende Qualität und den tollen Geschmack, aber das Kobe Rind setzt sich nicht umsonst an die Spitze! Fleischliebhaber*innen kommen hier voll auf ihre Kosten. Für alle anderen folgen weiter unten in der Liste noch viele weitere (fleischlose) Highlights.

2. Burg Himeji

Die Burg Himeji ist eines der Highlights in Hyogo.
Die Burg Himeji ist eines der Highlights in Hyogo. Foto: Vladimir Haltakov (Unsplash)

Die Burg Himeji gilt als die schönste Burg Japans und so wundert es kaum, dass sie sowohl als Nationalschatz, als auch im UNESCO Weltkulturerbe gelistet ist. In Anspielung an ihre strahlend weiße Fassade und die ebenso weißen Dächer wird sie auch gerne „Weißer-Reiher-Burg“ genannt und wird dem Namen absolut gerecht. Sie ist eines der schönsten Beispiele für den japanischen Burgenbau und ist zudem seit dem 17. Jahrhundert im Original erhalten. Wer Hyogo besucht, sollte sich Himeji daher unbedingt auf die Liste setzen – besonders schön ist sie im Frühling, wenn die Kirschbäume im Burgpark blühen.

3. Kirschblüten in Shukugawa

Kirschblüten entlang des Shukugawa.
Kirschblüten entlang des Shukugawa. Foto: Charlotte Griffiths

Jede Präfektur hat ihre eigenen besonderen Orte, um die Kirschblüten zu bewundern, und auch Hyogo ist da keine Ausnahme. Der Shukugawa ist ein langer Fluss entlang der Stadt Nishinomiya. Ein Spaziergang lohnt sich hier das ganze Jahr über, besonders beliebt aber ist die Gegend im April, wenn hier um die 2.000 Kirschbäume blühen und das Flussufer in ein rosa Paradies verwandeln. Wer ein Picknick unter den Bäumen genießen möchte, muss früh dran sein! Dann steht einem traditionellen Hanami nichts mehr im Wege.

4. Heiße Quellen in Kinosaki Onsen

Idylle in Kinosaki Onsen.
Idylle in Kinosaki Onsen. Foto: Tinka Weener

Neben den vielen schönen Stränden bietet Hyogo noch eine weitere Art, Körper und Geist zu entspannen. Kinosaki Onsen ist ein kleiner Ort, der für seine natürlichen heißen Quellen bekannt und im ganzen Land beliebt ist. Den mineralhaltigen Quellen wird eine heilende Wirkung nachgesagt und die vielen traditionellen Unterkünfte sorgen zusätzlich für Entspannung. Wer einen kurzen Ausflug von Kobe bevorzugt, der findet in Arima Onsen eine gute Alternative.

5. Takarazuka Revue

Die Stadt Takarazuka in Hyogo ist vor allem bekannt für ihre gleichnamige Musiktheatergruppe, die sich in ganz Japan großer Beliebtheit erfreut. Das Besondere an der Takarazuka Revue ist, dass alle Rollen ausschließlich von Darstellerinnen besetzt werden. Nur wenige Bewerberinnen schaffen es, die hohen Anforderungen zu erfüllen und in der Schule aufgenommen zu werden. Eine Aufführung dieser Gruppe ist unbedingt sehenswert und mit Sicherheit ein unvergessliches Erlebnis!

6. Koshien Stadion

Baseball-Fans sollten bei einem Besuch in Kobe auf keinen Fall das Koshien Stadion verpassen! Es ist das Zuhause der „Hanshin Tigers“, die man hier bei einem Heimspiel erleben kann! Baseball hat in Japan allgemein einen hohen Stellenwert und ist definitiv so etwas wie der Nationalsport! Umso mehr beeindruckt die Stimmung bei den Spielen und man kann hier auf jeden Fall eine ganz besondere Seite Japans erleben! Im Sommer findet hier das Highschool Baseball Turnier statt – der Eintritt ist gratis!

7. Kitano Ijinkan

Eine Reise in die Vergangenheit in Kitano Ijinkan, Hyogo.
Eine Reise in die Vergangenheit in Kitano Ijinkan, Hyogo. Foto: Sean Pavone (Shutterstock)

Erlebe den Charme des alten Japans in Kitano Ijinkan am Fuße des Berges Rokko. Im 19. Jahrhundert waren in diesem Distrikt vor allem ausländische Kaufleute und Diplomaten ansässig. Viele der Gebäude sind heute kleine Museen, in denen man spannende Informationen über die Geschichte des Ortes erfährt. Wer eine Auszeit abseits des Großstadttrubels sucht, ist hier definitiv richtig.

8. Takeda Burgruinen

Ruinen der Burg Takeda in Hyogo.
Ruinen der Burg Takeda in Hyogo. (Foto: Matsuo Sato / Shutterstock.com)

Wanderfans kommen hier voll auf ihre Kosten! Denn ein Besuch der Takeda Burgruinen ist auf jeden Fall ein Erlebnis und belohnt für die Anstrengungen des Aufstiegs. Besonders empfehlenswert ist es, in den frühen Morgenstunden hier zu wandern, sodass die umliegenden Wolken für eine zauberhafte Stimmung sorgen und das Gemäuer an die Ghibli Produktion „das Schloss im Himmel“ erinnert.

9. Akashi Kaikyo Brücke

Blick auf die Akashi Kaikyo Brücke.
Blick auf die Akashi Kaikyo Brücke. Foto: Stephen Harmon

Die Akashi Kaikyo Brücke ist die längste Hängebrücke der Welt und ist sowohl bei Tag, als auch bei Nacht absolut sehenswert. Sie verbindet das Festland von Kobe mit der Insel Awaji, welche ebenfalls ein großartiges Ausflugsziel ist! Die Insel gilt als der mystische Ursprung Japans und bietet viele Möglichkeiten für einen Tagesausflug von Kobe aus.

10. Nächtlicher Blick über Kobe

Selbst mit Wolken bietet Kobe bei Nacht einen beeindruckenden Anblick.
Selbst mit Wolken bietet Kobe bei Nacht einen beeindruckenden Anblick. Foto: Ethan Hu (Unsplash)

Japan führt eine Liste der schönsten nächtlichen Blicke auf Städte – und der Blick auf Kobe belegt dabei landesweit den 3. Platz! Sobald die Sonne untergegangen ist, beeindruckt die Stadt mit ihren unzähligen bunten Lichtern und sorgt für unvergessliche Fotos! Erlebe diesen besonderen Anblick am besten vom Berg Rokko oder dem Kobe Port Tower aus und genieße die Stimmung!

Wer sich vor allem für die spirituelle Seite Japans interessiert, der wird in der nicht weit von Hyogo entfernten Präfektur Wakayama fündig, deren Top 10 Attraktionen sich ebenfalls auf einer Japanreise lohnen.

Okinawas „Küche des langen Lebens“

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Die Küche der Präfektur Okinawa gilt als eine der gesündesten weltweit und ist angeblich der Grund für das hohe Alter der Einheimischen.

Man sagt, dass das Essen die Seele eines Landes ist. Dies könnte für Okinawa und die dortige Küche nicht zutreffender sein. Eine Mischung aus natürlichen Zutaten und diversen ausländischen Einflüssen brachte einzigartige Essgewohnheiten und einen Kochstil hervor, der heute als die „Küche Okinawas“ bekannt ist und als überaus gesund gilt.

Das tropische Okinawa

Die südlichste der 47 Präfekturen Japans besteht aus über 160 Inseln, die sich von der Südspitze der Insel Kyushu bis in die Nähe von Taiwan über eine Entfernung von 1.000 km im Südchinesischen Meer erstrecken. Ein subtropisches Klima fördert auf Okinawa ein reiches Ökosystem mit einer vielfältigen Flora und Fauna. Meist ist es das ganze Jahr über nicht kälter als 20 Grad Celsius und häufig kommt es zu hohen Niederschlägen.

Vom 15. bis zum 19. Jahrhundert wurden die Inseln als das Ryukyu Königreich vereinigt, das seine eigene Religion und Sprache hatte. Die Inselbewohner*innen trieben Handel mit ihren Nachbarn in China, Südostasien und Japan, was die Inseln zu einem Schmelztiegel vieler Traditionen und kulinarischer Eigenheiten machte.

Invasionen, Krieg und Besatzung verwüsteten die Inseln und einen Teil ihrer Kultur, doch die traditionelle Küche hat nicht nur überlebt, sondern floriert. In den letzten Jahren ist das Interesse an der Küche Okinawas bei gesundheitsbewussten Japanern und Ausländern, darunter auch einige Starköche, gestiegen.

Ein langes Leben

Der Grund für dieses Interesse ist die Tatsache, dass die Art zu kochen und zu essen nachweislich einer der Hauptfaktoren für die Langlebigkeit der Menschen auf Okinawa ist. Wo sonst auf der Welt kann man mehr als 400 Hundertjährige finden? Ein Alter von 100 Jahren zu erreichen und gesund zu sein in Körper, Geist und Seele, ist ein seltenes Geschenk, für das es sich lohnt zu kochen.

Okinawa Sashimi
Frisches Sashimi (Foto: Jongsun Lee, Unsplash)

Die vielen Sonnenstunden und die ganzjährig hohen Temperaturen sorgen für das Wachstum einer guten Auswahl an Früchten und Gemüse, von denen sich viele von denen unterscheiden, die in anderen Teilen Japans angebaut werden. Natürlich gibt es auch eine Menge frischen Fisch, der in vielen Sorten vor den Küsten der Präfektur angesiedelt ist.

Die traditionelle Küche in Okinawa ist reich an Vitaminen und Mineralien. Zudem ist sie recht kalorienarm. Forschungen haben ergeben, dass Obst und Gemüse aus Okinawa viele Anti-Aging- und Anti-Oxidantien-Wirkstoffe hat.

  • Goya (Bittermelone) enthält große Mengen an Vitamin C. Sie wird in Okinawas Markengericht Goya Champuru verwendet, einem Pfannengericht, das Goya, Tofu, Ei und Speck enthält. Goya kann auch als Tempura zubereitet werden. Goya-Saft wird besonders gerne von den Einheimischen als Mittel gegen die Sommerhitze getrunken.
  • Murasaki Imo (violette Süßkartoffel) wird hauptsächlich in Okinawa angebaut. Die violette Farbe kommt von Pigmenten, die antioxidativ wirken. Murasaki Imo enthält außerdem einen hohen Gehalt an Vitamin A, B 6, C sowie Kalium, Eisen und Mangan. Als Souvenirs sind kleine Süßkartoffel-Küchlein (mit der typisch violetten Farbe) sehr beliebt.
  • Handama (Okinawa Spinat) hat ebenfalls antioxidative Eigenschaften wie die violette Süßkartoffel aufgrund der gleichen Pigmente, die die Unterseite der Blätter violett färben. Er enthält einen hohen Anteil an Kalium, Kalzium und Eisen sowie Vitamin A.
  • Asa (Okinawa Meersalat) enthält viele Vitamine, darunter Vitamin A, B 1, B 2, B 12, C und K, und viele Mineralien, insbesondere Kalzium und Magnesium.

Die gesunde Küche erleben

Grund genug, sich auf den Weg nach Okinawa zu machen und die gesunden Zutaten der Insel auf einem lokalen Markt in Naha zu probieren. Danach kann man bei Yonner Food einen Kochkurs besuchen, welcher sich nicht weit vom Markt entfernt befindet.

Okinawa Café Koko
Mittagessen im Café Koko (Foto: Alena Eckelmann)

Es gibt auch mehrere Restaurants, die Okinawas „Küche des langen Lebens“ anbieten, zum Beispiel das Restaurant Emi no Mise im Dorf Ogimi und das Café Koko im Dorf Shoshi. Beide liegen im hohen Norden der Hauptinsel Okinawa. Dies ist eine perfekte Einführung für Feinschmecker und alle, die eine gesunde Art der Ernährung suchen.

Die regionale Küche in Kyushu hat neben der von Okinawa noch viele weitere kulinarische Highlights zu bieten. Wer allgemein auf der Suche nach japanischem Superfood ist, der wird auch in Mito fündig, wo die lange Tradition fermentierter Lebensmittel wie Natto oder Miso Paste noch heute gelebt wird.

Herbstlaub im Todoroki Tal

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Mitten in Tokyo findet man im Todoroki Tal den perfekten Ort, um in Ruhe die Natur und gerade im Dezember die herbstliche Stimmung zu genießen.

Das Herbstlaub ist in Japan ein fast ebenso großes Ereignis, wie die Kirschblüte, und oftmals pilgern die Menschen in Scharen zu Parks und Gärten, in denen man die gefärbten Blätter besonders gut bestaunen kann.

Herbstlaub in Japan

Dementsprechend groß ist der Andrang an den beliebten Foto-Spots, wie beispielsweise der Rikugien Park oder der Showa Kinen Park, von denen man sagt, das Herbstlaub sei hier besonders beeindruckend.

Spiel von Licht und Schatten im Todoroki Tal.
Spiel von Licht und Schatten im Todoroki Tal. Foto: Nicole Kirchmeyr

Allerdings befindet sich in Tokyo noch ein weiterer wundervoller Ort, um hier ganz in Ruhe die Natur zu genießen und dabei ein paar herrliche Eindrücke einzufangen. Bei einem Spaziergang durch das Tal bieten sich unzählige Fotomotive – und das mit etwas Glück ohne die sonst zum Herbstlaub üblichen Menschenmassen.

Eine Oase in der Großstadt – das Todoroki Tal

Das sogenannte Todoroki Tal befindet sich in Tokyos Setagaya Bezirk und ist entsprechend gut zu erreichen. An Wochentagen findet man hier vormittags kaum Menschen und kann somit ganz in die Natur eintauchen. Wer hier auf dem wundervollen Wanderpfad spazieren geht, kann dabei schnell vergessen, dass man sich noch mitten in Tokyo befindet.

Die Gegend bietet eine besondere Atmosphäre.
Die Gegend bietet eine besondere Atmosphäre. Foto: Nicole Kirchmeyr

Am Ende des Tals befindet sich der Todoroki Keikoku Park, welcher bei einem Besuch des Tals ebenfalls Pflicht sein sollte. Auch der Todoroki Fudo Tempel befindet sich hier und bietet eine besondere Atmosphäre, gerade dann, wenn nur wenige Besucher*innen dort sind. Ein Abstecher in das dortige Teehaus mit Matcha Grüntee und Süßigkeiten runden den Besuch ab.

Wer die Möglichkeit hat, sollte an einem sonnigen Wochentag im Dezember unbedingt hierherkommen und die einmalige Atmosphäre genießen. Das Tal ist rund um die Uhr geöffnet, allerdings sollte man unbedingt herkommen, solange es noch hell ist. Der Eintritt zum Tal ist kostenlos und man kann hier bequem einige Stunden verbringen und gerade im Herbst die herrliche Landschaft genießen.

Matcha Grüntee im dortigen Teehaus.
Matcha Grüntee im dortigen Teehaus. Foto: Nicole Kirchmeyr

Wer weitere Erholungsorte in Tokyo sucht, die noch eher unbekannt und damit auch meist weniger stark besucht sind, der findet mit dem Kiyosumi Garten ebenfalls ein wundervolles Ausflugsziel – sowohl im Herbst als auch zu jeder anderen Jahreszeit.

 

Nara: Todai-ji, Hirsche und Gärten

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Die Stadt Nara ist bekannt für die zahmen Hirsche, einen bronzenen Buddha und das größte aus Holz errichtete Gebäude der Welt, den Todaiji Tempel.

Nara ist die Hauptstadt der gleichnamigen Präfektur und liegt in der Kansai Region Japans, die direkt an die Präfektur Kyoto grenzt. Sie beherbergt acht Tempel, Schreine und Ruinen, die zusammen die historischen Monumente des alten Nara bilden, welche seit 1998 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören.

Nara war von 710 bis 784 die Hauptstadt Japans und im Jahr 2010 feierte Nara das 1.300-jährige Jubiläum seines Aufstiegs zur kaiserlichen Hauptstadt. Wenn man einen Tagesausflug von Osaka oder Kyoto aus machen möchte, ist man hier genau richtig.

Die Hirsche von Nara

Die bekannten Hirsche in Nara sind äußerst freundlich und streifen frei durch die Stadt. Der Legende nach kam der Gott Takemikazuchi auf einem weißen Hirsch nach Nara, um die neu erbaute Hauptstadt Heijokyo zu bewachen. Seitdem werden die dortigen Hirsche als himmlische Tiere gesehen, die die Stadt und das Land beschützen.

Man findet sie fast überall in Nara, aber die höchste Konzentration befindet sich im Nara Park, wo man ebenso spezielle Kekse für die Tiere (Shika Sembei) kaufen kann. Die sogenannten Sika-Hirsche oder auch gefleckte Hirsche bewegen sich frei in der Umgebung, sind aber ständig auf der Suche nach etwas Essbarem, weswegen sie keinerlei Scheu vor Touristen haben.

Trotzdem sollte man einen gewissen Respekt vor den Tieren haben, denn auch wenn sie meist friedfertig sind, ist es ratsam, sie nicht zu streicheln und auf keinen Fall festzuhalten. Ebenso sollte man auch respektieren, wenn die Hirsche deutlich zeigen, dass sie kein Interesse haben. Schlafende Tiere sollte man auch nicht wecken.

Zudem empfiehlt es sich, Plastiktüten und jede Art von Essen gründlich zu verstauen, beziehungsweise zu verstecken. Denn die Tiere sind sehr gefräßig und schrecken auch nicht davor zurück, selbstständig nach Nahrung zu suchen – oftmals in den Taschen der Besucher*innen. Vieles macht die Hirsche krank und kann sogar dazu führen, dass sie sterben, weswegen man wirklich ausschließlich die dort zum Verkauf angebotenen Kekse verfüttern sollte und nicht die Reste vom eigenen Sandwich oder Ähnliches.

Das größte Holzgebäude der Welt

Nara Todai-ji
Der imposante Todai-ji (Foto: Vladimir Haltakov, Unsplash)

Eines der größten Wahrzeichen von Nara ist die Daibutsuden-Halle des Todai-ji Tempels, das größte Holzgebäude der Welt. Die große Buddha-Halle oder Daibutsuden-Halle beherbergt auch die weltweit größte Bronzestatue des Buddha Vairocana oder Daibutsu.

Der Tempel wurde 728 erbaut und wurde bis 1993 immer wieder rekonstruiert und modernisiert. Der Daibutsu ist fast 15 Meter hoch und wiegt etwa 550 Tonnen.

Eine weitere beliebte Attraktion des Todai-ji ist eine Säule mit einem Loch im Sockel. Dieses Loch hat die gleiche Größe wie das Nasenloch des Daibutsu. Diejenigen, die sich durch diese Öffnung zwängen können, sollen in ihrem nächsten Leben Erleuchtung erlangen. Daher darf man sich nicht wundern, wenn an ebendieser Säule sogar eine Schlange von Menschen wartet, um durch das enge Loch zu schlüpfen.

Weitere Merkmale des Tempels sind Bishamonten und Komokuten, die als Wächter über den Daibutsuden wachen. In der Nähe befindet sich auch Sorin, eine hölzerne Pagode, die in mehrere Abschnitte unterteilt ist, welche eine symbolische Bedeutung haben. Man findet sie sowohl in buddhistischen Tempeln als auch in Shinto Schreinen.

Japanische Gärten

Nara
Nara hat viele schöne Gärten (Foto: Jo Sorgenfri, Unsplash)

Insbesondere in größeren Städten bieten japanische Gärten Oasen der Ruhe. Zwei der Gärten, die man in Nara unbedingt besuchen sollte, sind der Yoshikien Garten und der Isuien Garten. Sie liegen nebeneinander und sind nur zehn Minuten zu Fuß vom Todai-ji Tempel und Kofuku-ji Tempel entfernt.

Der Yoshikien Garten ist für ausländische Touristen kostenlos und bietet drei verschiedene Bereiche innerhalb des Gartens: einen Teichgarten, einen Teezeremonie-Garten und einen Moosgarten. Der Garten ist nach dem Yoshikigawa-Fluss benannt, der neben ihm verläuft.

Der Isuien Garten hat zwei verschiedene Abschnitte: einen Teich mit zwei Inseln, die Kranich und Schildkröte symbolisieren (Symbole der Langlebigkeit), sowie einen Bereich mit sanften Hügeln, einem Wasserfall und einer kleinen Insel.

Wer in Nara ist, sollte dort auch gleich den schnellsten Mochi Schlägern der Welt zusehen und im Anschluss selbst einen der Reiskuchen genießen.