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Shimanuki Kokeshi Shop

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Reisende nach Tohoku sollten sich eine Kokeshi-Puppe als Souvenir nicht entgehen lassen. In Sendai gibt es hierfür ein ganz besonderes Geschäft, wo man schnell fündig wird.

Tohoku, die nordöstliche Region der Hauptinsel Honshu, hat das ganze Jahr über viele spannende Sehenswürdigkeiten zu bieten. Nur wenige wissen jedoch, dass es ein ganz besonderes japanisches Souvenir hier gibt: Kokeshi-Puppen. Diese kann man in den meisten Souvenir- oder Antiquitätengeschäften, in Handwerksbetrieben und sogar in einigen speziellen Museen finden.

Was ist eine Kokeshi?

Kokeshi sind einfache, gliederlose Holzpuppen, die traditionell mit Motiven der Region verziert sind. Diese Puppen wurden vor etwa 150 Jahren in verschiedenen heißen Quellgebieten in den Präfekturen von Tohoku hergestellt. Kunsthandwerker*innen, die wegen des Winterschnees im Haus festsaßen, begannen, Kokeshi als Kinderspielzeug zu schnitzen. Als sich die Qualität verbesserte, wurden sie auch nach und nach als Sammlerstücke beliebt.

Die Bauern und Bäuerinnen, die das ganze Jahr über auf den Feldern arbeiteten, nahmen während des strengen Winters einen Zwangsurlaub. Es war die perfekte Zeit, um sich in verschiedenen heißen Quellen zu entspannen. Als Erinnerung an diese Reise oder als Geschenk für die Familie kauften sie eine lokale Kokeshi-Puppe.

Traditionell gibt es 11 (manche sagen 12) Kokeshi-Typen, die bestimmten Gebieten zugeordnet sind, fast immer einer Stadt mit heißen Quellen. Jedes Gebiet hat unterschiedliche Merkmale in Bezug auf Körpergröße, Form und Bemalung. Die Holzpuppen aus dem Tsuchiyu Onsen in der Stadt Fukushima erkennt man zum Beispiel an ihrem schmalen Körper mit einem breiteren Boden, schwarzen und roten Streifen, einem kleineren Kopf mit schwarzen Kreisen und roten Haarbändern.

Der Eingang
Der Eingang (Foto: Justin Velgus)

Es gibt sehr große und Miniatur-Kokeshi, aber die Standardgröße entspricht etwa einer 0,5 Liter Plastikflasche. Das macht die Puppen tragbar und zur perfekten Dekoration für das eigene Haus.

Der Shimanuki Shop

Shimanuki ist ein Souvenirladen, der sich auf handgefertigtes Kunsthandwerk aus Sendai und Kokeshi-Puppen aus der Tohoku-Region spezialisiert hat. Der Name Shimanuki bezieht sich auf den Nachnamen der Familie, die das Geschäft im Jahr 1892 erstmals eröffnete. Damals verkaufte das Geschäft hauptsächlich Tabak und Tabakzubehör. Die zum Verkauf angebotenen Produkte haben sich geändert, aber das Geschäft befindet sich auch 5 Generationen später noch am selben Ort, nur in einem moderneren Gebäude.

Gegen eine Gebühr kann man seine eigene Puppe mit Markern bemalen, was viel mehr Kontrolle ermöglicht als die Verwendung von Pinseln, die anderswo üblich sind. Man kann auch eine LED-Kerze aus japanischem Papier herstellen oder einen Schlüsselanhänger, indem man eine Art schwarzen Stein aus der Region bemalt.

Hier gibt es viel zu entdecken
Hier gibt es viel zu entdecken (Foto: Justin Velgus)

Shimanuki ist nur 10 Gehminuten vom Bahnhof Sendai entfernt und befindet sich im ersten Stock eines belebten Einkaufszentrums. Die weitläufige Anlage und das höfliche Personal laden zum Stöbern ein. Zudem gibt es dort die beste Auswahl an Kokeshi in ganz Japan. Kleine und einfache Puppen sind schon für ¥1.000 (ca. 7,50 Euro) zu haben, während seltene Meisterwerke über ¥100.000 (ca. 750 Euro) kosten.

Shimanuki hat sogar zwei eigene Kokeshi-Marken entwickelt. Akari Kokeshi sehen aus wie normale Puppen, haben aber im Inneren ein LED-Licht versteckt. Dies ist ein cleveres „Notlicht“ für den Fall, dass in der Nacht ein Erdbeben auftritt, welches in Japan öfters passieren kann. Zudem gibt es auch niedliche Kokeshi-Dosen. Die Puppen hier sind so klein sind, dass sie in die Hand passen. Dank ihrer geringen Größe und der robusten Verpackung lassen sie sich leicht nach Hause transportieren.

Kleine Kokeshi in Dosen
Kleine Kokeshi in Dosen (Foto: Justin Velgus)

Neben Kokeshi gibt es in dem Laden auch noch anderes lokales Kunsthandwerk, wie zum Beispiel Sendai-Tansu-Schränke, Theatermasken, Lackwaren, Keramik, Holzspielzeug und Glasmalerei. Angesichts der hohen Qualität und der schönen Auslagen fragt man sich oftmals, ob man hier tatsächlich einen Souvenirladen oder nicht doch eine Kunstgalerie betreten hat. Diese 10 Sehenswürdigkeiten in Sendai sollte man ebenfalls nicht verpassen, wenn man die Tohoku-Region besucht.

Tanegashima Space Center

Das Tanegashima Space Center (TNSC) ist ein Weltraumbahnhof auf der gleichnamigen Insel Tanegashima, die zur Präfektur Kagoshima gehört.

Das Space Center besitzt mehrere Raketenstartplätze und einige Montagehallen, in denen die Raketen zuvor zusammengebaut, beziehungsweise vorbereitet werden. In der Regel werden von hier aus vor allem Aufklärungssatelliten und Kommunikationssatelliten gestartet. Das Raumfahrtzentrum bildet den größten Weltraumbahnhof Japans.

Das Tanegashima Space Center

Der Weltraumbahnhof wurde 1969 errichtet und fungiert als ein Raketenstartplatz der japanischen Raumfahrtagentur „Japan Aerospace Exploration Agency“ (JAXA). Von hier aus werden regelmäßig Aufklärungs- und Kommunikationssatelliten ins Weltall gesendet. Besucher*innen, die sich zu dieser Zeit auf der Insel aufhalten, können die Raketenstarts aus einiger Entfernung beobachten, allerdings werden die geplanten Starts in der Regel nicht vorher öffentlich angekündigt, um ein zu großes Besucheraufkommen zu verhindern.

Allerdings befindet sich im Tanegashima Space Center auch ein Museum, das sich allgemein der Geschichte der japanischen Raumfahrt und primär der des hier angelegten Weltraumbahnhofes widmet. Zudem erfahren Besucher*innen hier viel über die verschiedenen Missionen, die von hier aus gestartet werden.

Es gibt dazu auch kostenlose Führungen durch die Anlage, die jedoch im Vorfeld online über die offizielle Website reserviert werden müssen und in der Regel 3-mal täglich angeboten werden. Die Führungen finden jedoch nicht statt, wenn am jeweiligen Tag ein Raketenstart geplant ist. Im zum Tanegashima Space Center gehörenden Restaurant findet man japanische Gerichte, die allesamt liebevoll passend zum Thema angerichtet werden. Zudem gibt es interaktive Bereiche und Möglichkeiten für außergewöhnliche Erinnerungsfotos.

Das Raumfahrtzentrum befindet sich im südlichen Teil der Insel Tanegashima. Zwar gibt es vereinzelt Busse, es empfiehlt sich jedoch ein Mietwagen, um die Insel generell zu erkunden. Tanegashima selbst ist von der Stadt Kagoshima aus entweder mit dem Flugzeug oder mit Fähren zu erreichen. Die Insel wird gerne zusammen mit der ebenfalls zur Präfektur Kagoshima gehörenden und nur etwa 20 Kilometer entfernten Insel Yakushima besucht.

Informationen

Adresse: 9999-7 Kukinaga, Minamitane, Kumage Distrikt, 891-3703 Kagoshima (Karte)

Öffnungszeiten: täglich außer Montag 09:30 – 16:30 Uhr (letzter Einlass um 16:00)

Restaurant von 11:30 – 14:00 Uhr (letzte Bestellung bis 13:30 Uhr)

Preis:  freier Eintritt

Sonstiges:

  • Parkmöglichkeiten
  • Toiletten
  • Souvenirshop
  • Restaurant
  • Museum

Webseite

Virtuelle Tour: Fermentation in Nara

Fermentation ist ein wichtiger Bestandteil der japanischen Küche. Bei einer kostenlosen virtuellen Tour kann man hier mehr darüber erfahren.

Bei der Tour bietet sich die Möglichkeit, eine dreitägige Tour mit dem Thema Fermentation in einer kurzen Zusammenfassung zu erleben und dabei viel über die fermentierten Lebensmittel, ihre Produktion und ihre Anwendungsweise in der japanischen Küche zu erfahren.

Fermentation in Japan

Bei Fermentation handelt es sich um einen Prozess, bei dem Kohlenhydrate, beziehungsweise Zucker, von Bakterien oder Hefen umgewandelt werden. Sie ist bei der Herstellung von vielen verschiedenen Produkten, beziehungsweise deren Produktionsprozessen beteiligt und sorgt für einen besonderen Geschmack. In Europa wird dieser Prozess primär für die Produktion von Lebensmitteln wie Joghurt, Käse oder Bier genutzt. Fermentierte Lebensmittel gelten vor allem wegen ihrer probiotischen Eigenschaften als gesund und unterstützen die Darmflora und das Immunsystem.

In Japan hat die Fermentation ebenfalls eine sehr lange Tradition und ist aus der japanischen Küche nicht wegzudenken. Angeblich wird dort seit der Nara Zeit (729-749) fermentiert und somit eine Vielzahl essenzieller Lebensmittel gewonnen. Vor allem Sojasoße und Miso sind bekannte Produkte und in beinahe jeder japanischen Küche zu finden. Die traditionellen Methoden zur Fermentation werden in vielen Regionen Japans schon seit Jahrhunderten weitergegeben und haben sich bis heute weitgehend unverändert erhalten.

Auch Natto, fermentierte Sojabohnen, gehören zum klassischen japanischen „Superfood“ und gelten als sehr gesund. Auch für die Herstellung von Sake, dem klassischen japanischen Alkoholgetränk, wird sich dem Prinzip der Fermentation bedient.

Fermentation von Reis: So wird Sake hergestellt.
Fermentation von Reis: So wird Sake hergestellt. Foto: Christophe Audisio

Das Konzept „Village to Table“

Village to Table ist eine Organisation, die sich aus passionierten Food-Spezialist*innen, Köch*innen und Bauern zusammensetzt. Das Ziel ist es, Besucher*innen dabei zu helfen, mehr über die Orte und Menschen zu erfahren, die hinter der japanischen Küche stecken. Besonderes Augenmerk wird dabei auf kleine Betriebe gelegt, die nachhaltig produzieren. Lokal produziertes Essen liegt ebenfalls im Fokus und es werden vor allem Bio-Produzent*innen unterstützt.

Village to Table legt zudem Wert auf Tourismus, der die lokalen Gemeinden unterstützt. So sollen die Gegenden nachhaltig von Besucher*innen profitieren und letzteren gleichzeitig einen authentischen Blick auf das ländliche Japan gewähren. Die Touren widmen sich daher vor allem den Themen lokales Kochen und Fermentation, aber auch Tee spielt eine große Rolle. Die verschiedenen Touren werden als Pakete mit einer Dauer zwischen 1 und 3 Tage angeboten, auf Wunsch werden aber auch individuelle Touren erstellt.

Traditionelles japanisches Essen ist gesund und vielfältig
Traditionelles japanisches Essen ist gesund und vielfältig. Foto: Christophe Audisio

Programm der virtuellen Tour

Die virtuelle Tour ist kostenlos und erfolgt in Zusammenarbeit mit Eat! Meet! Japan über den Youtube Kanal von Japan Travel. Sie findet in englischer Sprache statt und fasst virtuelle eine 3-tägige Tour zusammen, die normalerweise in Nara oder Kyoto in dortigen Manufakturen stattfindet.

Sie findet am Sonntag, 6. März 2022 um 5:00 Uhr deutscher Zeit (13:00 Uhr japanischer Zeit) statt. Die Aufnahme bleibt auch nach dem Event weiter verfügbar und kann nachträglich angesehen werden.

Hier geht es zum Event/ Replay.

Natto ist ein wichtiger Bestandteil der japanischen Küche.
Natto ist ein wichtiger Bestandteil der japanischen Küche. Foto: 8-Low-Ural/ Unsplash

Die virtuelle Tour zum Thema Fermentation findet zudem in Zusammenarbeit mit Eat! Meet! Japan statt. Dabei handelt es sich um ein Projekt, das in ganz Japan besondere kulinarische Erlebnisse fördern möchte. Das Projekt wird vom Ministerium für Land- und Forstwirtschaft und Fischerei (MAFF) unterstützt und soll auch Touristen die Vielfalt der japanischen Küche nahebringen. Mehr Informationen finden sich auf dem Youtube Kanal von Eat! Meet! Japan.

Wer sich allgemein für japanische Küche interessiert, findet hier beispielsweise einen kurzen virtuellen Kochkurs zum Thema „vegan Japanisch kochen“. Mehr Informationen zu fermentierten Produkten finden sich im Artikel zum Thema „Natto“.

Ebino Kogen

Ebino Kogen befindet sich in der Nähe der Stadt Ebino in der Präfektur Miyazaki. Das auf der Insel Kyushu liegende Hochlandplateau zieht mit Vulkanen, Kraterseen, hohen Berggipfel und sogar Ausblicken bis nach Südkorea viele Naturliebhaber an.

Ebino Kogen (jap.: えびの高原, etwa „Plateau der Garnelen“) ist eine Ebene der Bergkette Kirishima und umgeben von den Berggipfeln Shiratori, Karakuni, Ebino und Koshiki. In dem Gebiet befinden sich neben verschiedenen Baum- und Pflanzenarten rund 23 kleinere Vulkane, 15 Krater und 10 Kraterseen, was die Landschaft sowohl abwechslungsreich als auch traumhaft schön machen.

Ebino Kogen entdecken

Den Namen verdankt Ebino Kogen dem dort wachsenden Pampasgras. Aufgrund des hohen Eisenanteils im Boden, auf dem es wächst, nimmt es im Spätsommer einen rosa Farbton an, der an die Farbe von Garnelen (jap. ebi) erinnert.

Aufgrund der tollen Natur ist Ebino Kogen bei Besucher*innen sehr beliebt. Das Gebiet ist durchzogen von verschiedenen Wanderwegen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. Die kleine Stadt Ebino dient dabei meist als Ausgangspunkt, obwohl sich dort neben einer Hand voll Hotels, einem Campingplatz und einem Besucherzentrum nichts weiter befindet.

Eine besonders beliebte und auch für ungeübte Wanderer geeignete Route startet bei dem Besucherzentrum und führt in ca. 2 Stunden zum Teich Rokkannonmi und wieder zurück. Eine Wanderung bietet Ausblick auf die umliegenden Berge und das Hochland. Auf dieser Route ist zudem ein einstündiger Abstecher möglich, der Besucher*innen weiterhin um den Teich Byakushi führt.

Eine weitere Wanderroute führt zum Berg Karakuni, dem mit 1.700 Metern höchsten Gipfel der Bergkette Kirishima. Diese Route ist etwas anspruchsvoller und der Aufstieg dauert ca. 2 Stunden. Vom Gipfel aus überblickt man Ebino Kogen und hat bei gutem Wetter sogar Sicht bis nach Südkorea. Dieser Weg ist zudem Teil der 12 Kilometer langen Wanderung entlang des Vulkankamms von Kirishima, welcher zum Vulkangipfel Takachiho-no-mine führt.

Auf dem Weg zum Berg Karakuni befindet sich zudem das Ebino Eco Museum Center (jap.: えびのエコミュージアムセンター) welches Besucher*innen über die Landschaft, Flora und Fauna informiert. Öffnungszeiten sowie weitere Informationen können auf der offiziellen Webseite gefunden werden.

Aufgrund vulkanischer Aktivitäten kann es dazu kommen, dass einige Gebiete gesperrt sind. Diese werden als „no-entry-zone“ ausgeschrieben und das Besucherzentrum sowie die Webseite geben aktuelle Informationen hierzu.

Ebino Kogen befindet sich im Kirishima Kinkowan Nationalpark, welcher sich auf der Grenze der Präfekturen Miyazaki und Kagoshima befindet. Wer von der Präfekturhauptstadt Miyazaki aus anreist, kann das Gebiet am besten von den Städten Ebino oder Kobayashi im Norden des Nationalparks erreichen.

Es gibt eine Zugverbindung zwischen Miyazaki und Ebino, bei der man in der Stadt Miyakonojo von der Nippou Linie in die Kitto Linie umsteigen muss. Diese Verbindung dauert ca. 2 Stunden und 40 Minuten und kostet ¥2.170 (ca. 17,58 Euro). Eine weitere Möglichkeit ist es, mit dem Miyazaki Airport Bus bis zur Station Kobayashi zu fahren, dort entweder auszusteigen oder in die Kitto Linie nach Ebino umzusteigen. Hier kostet die Fahrt ¥2.380 (ca. 19,28 Euro) und dauert ca. 2 Stunden und 15 Minuten.

Informationen

Adresse: Suenaga, Ebino, Miyazaki 889-4302, Japan (Karte)

Öffnungszeiten: ganzjährig geöffnet

Preis: freier Eintritt

Sonstiges:

  • Besucherzentrum
  • öffentliche Toiletten
  • Übernachtungsmöglichkeiten
  • Parkmöglichkeiten

Webseite

Okayama – Top 10 Attraktionen

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Die Präfektur Okayama in der Chugoku Region ist durch ihre Anbindung an die Shinkansenstrecke gut zu erreichen und bietet viele Attraktionen.

Durch die Lage am japanischen Seto-Binnenmeer und der gleichzeitig relativ großen Fläche auf dem japanischen Festland bietet die Präfektur eine große Abwechslung an Landschaften. Die Gegend vereint viele kulturelle Höhepunkte mit traditionellem Handwerk und schöner Natur und bietet somit für viele Reisende eine abwechslungsreiche Mischung. Im Folgenden finden sich 10 Highlights, die man sich bei einem Besuch in Okayama nicht entgehen lassen sollte:

1. Burg Okayama

Burg Okayama
Burg Okayama (Foto: mew408 / Shutterstock.com)

Den Anfang macht die Burg Okayama in der gleichnmaigen Stadt. Sie besticht besonders durch ihre ungewöhnliche Optik, da ihre Fassade im Gegensatz zu den meisten in Weiß gehaltenen japanischen Burgen schwarz ist. Dies verlieht ihr auch oft den Spitznamen „Krähenburg“ (jap.: 烏城, ujo). Burg Okayama zählt zu den 100 schönsten Burgen Japans, ist jedoch nicht im Original erhalten, sondern wurde im Jahre 1966 rekonstruiert, nachdem sie im Krieg zerstört worden war.

Im Inneren der Burg kann man an kleinen Workshops teilnehmen oder sich in historische Kostüme kleiden. Da die Burg den nahen Korakuen Garten überblickt, bildet sie in Kombination mit diesem das beliebteste Reiseziel der Präfektur.

2. Korakuen Garten

Ein schmaler Steinpfad führt zum Enyo-tei Haus im Korakuen.
Ein schmaler Steinpfad führt zum Enyo-tei Haus im Korakuen. Foto: Leslie Taylor

Der Korakuen Garten befindet sich direkt gegenüber der Burg Okayama und ist einer der 3 „großen Gärten“ Japans, von denen man sagt, dass sie alle Ideale eines perfekten Landschaftsgartens erfüllen. 1687 wurde der Garten vom damaligen Fürsten Ikeda Tsunamasa in Auftrag gegeben, da dieser sich einen Ort wünschte, an dem er hohe Gäste empfangen kann. Erst nach der Meiji Restauration und der damit verbundenen Abschaffung der japanischen Fürstentümer war der Korakuen Garten auch der Öffentlichkeit zugänglich.

Auf mehr als 133.000 Quadratmetern befinden sich unterschiedliche, für Landschaftsgärten typische Stilmittel wie Teiche, kleine Hügel, Steinformationen und Bäche, sowie mehrere Teehäuser. Das Prinzip des Gartens nennt sich kaju und bedeutet in etwa so viel wie „malerische Promenade“. Das bedeutet, den Besucher*innen soll sich nach jeder Kurve der im Garten verschlungenen Wege eine neue Szenerie eröffnen.

Obwohl der Garten im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt wurde, konnte er nach alten Aufzeichnungen originalgetreu wieder aufgebaut werden.

3. Bizen Keramik in Inbe

Okayama Bizen Keramik Töpfern
Bizen Keramik in Okayama (Foto: Roman Hinex, Unsplash)

Bizen-Keramik (jap. 備前焼, Bizen-yaki) ist ein Begriff, der alle Keramikprodukte bezeichnet, die in Okyama nach traditioneller Methode hergestellt werden. Der Begriff erinnert an die historische Provinz Bizen, die einst in dieser Gegend lag. Die gleichnamige Stadt war einst eine der sogenannten „Sechs alten Brennöfenstätten Japans“ und die hier hergestellten Keramiken sind seitdem bekannt für ihre rötlich bis dunkelbraune Färbung.

In traditionellen Brennöfen werden noch heute vor alle in der kleinen Stadt Inbe hochwertige Keramikwaren hergestellt, die in ganz Japan bekannt und beliebt sind. Noch heute sieht man überall im Ort Rauchfahnen aufsteigen, die von den dortigen Brennöfen stammen. Viele der traditionellen Handwerksbetriebe bieten Besucher*innen auch Workshops an, in denen sie selbst ein Stück Bizen-yaki herstellen können. Sogar mehrmonatige Kurse sind hier möglich, für alle Tagestouristen dagegen bieten sich unzählige Möglichkeiten, Souvenirs zu kaufen.

4. Bikan Viertel in Kurashiki

Blick über den Kanal entlang des Bikan Viertels in Kurashiki.
Blick über den Kanal entlang des Bikan Viertels in Kurashiki. Foto: Leslie Taylor

Die Stadt Kurashiki ist von Okayama aus leicht und schnell mit dem Zug zu erreichen und eignet sich daher auch sehr gut als Tagesausflug. Die beliebteste Attraktion ist dabei das historische Bikan Viertel, das aus einer ganzen Reihe liebevoll restaurierter Handelsgebäude aus dem 17. Jahrhundert besteht. Einst war die Stadt durch ihre Lage ein beliebter Umschlagplatz für Waren, die in kleinen Booten durch den dortigen Kanal transportiert wurden.

Heute kann man die attraktiven Fassaden der Gebäude beispielsweise bei einer Fahrt durch den Kanal bestaunen. Die einstigen Lagerhäuser sind heute kleine Museen, Cafés und Restaurants. Eine Besonderheit ist das Fehlen oberirdischer Telefonleitungen und Strommasten in diesem Teil von Kurashiki, was zusätzlich für den Erhalt des historischen Stadtbildes sorgt. Das Bikan Viertel gilt als eines der schönsten historischen Viertel Japans abseits von Kyoto.

5. Burg Bitchu-Matsuyama

Burg Matsuyama (Bitchu-Matsuyama) in Okayama.
Burg Matsuyama (Bitchu-Matsuyama) in Okayama. Foto: bethom33 (CC BY-SA 2.0)

Eine kulturell und architektonisch besonders wertvolle Sehenswürdigkeit befindet sich in der Stadt Takahashi. Die dortige Burg Matsuyama ist die älteste von nur 12 japanischen Burgen, deren Burgtürme noch im Original erhalten sind. Sie wird auch häufig Bitchu-Matsuyama oder Burg Takahashi genannt, um sie von der gleichnamigen Burg Matsuyama in Ehime abzugrenzen.

Die Bergburg liegt auf einer Höhe von 430 Metern und wurde bereits im Jahre 1240 erbaut, in den folgenden Jahrhunderten allerdings noch ausgeweitet und um einige Anlagen vergrößert. Der Zugang ist nur durch einen vergleichsweise anspruchsvollen Fußweg möglich. Eine beliebte Art, die Burg Bitchu-Matsuyama zu besichtigen, ist die Aussichtsplattform auf einem der umliegenden Berge. Gerade im Winter ist die Burg morgens häufig in ein Meer aus Wolken getaucht und bietet somit ein besonderes Fotomotiv.

6. Fahrradtour durch die Kibi Ebene

Die Kibi Ebene bietet attraktive Fahrradrouten durch das ländliche Japan.
Die Kibi Ebene bietet attraktive Fahrradrouten durch das ländliche Japan. Foto: tjabeljan (CC BY 2.0) |

Die Kibi Ebene bietet eine abwechslungsreiche und wunderschöne Landschaft nur knapp außerhalb der Stadt Okayama. Einst befand sich hier das gleichnamige Kibi Königreich, das der größte Rivale des Yamato Reiches in der Vorherrschaft um das mittlere Japan war. Einige Relikte aus dieser Zeit kann man hier noch heute in Form von Grabstätten und Schreinen finden.

Besonders beliebt sind Fahrradtouren durch die Kibi Ebene, da das Gelände sehr flach ist und auf etwa 17 Kilometern Länge die Städte Bizen-Ichinomiya und Soja verbindet. Auf dem Weg liegen einige Attraktionen wie der Kibitsu Schrein oder das Tsukuriyama Kofun, die größte auf diese Art angelegte Grabstätte in der Gegend. Fährräder kann man an den beiden Endpunkten der Strecke in Soja und Bizen-Ichinomiya ausleihen. Praktischerweise muss man sie nicht an der gleichen Station wieder abgeben, sondern kann sie nach der Tour auf  der jeweils anderen Seite ebenfalls zurückgeben.

7. Kibitsu Schrein

Der Kibitsu Schrein in Okayama.
Der Kibitsu Schrein in Okayama. Foto: Suwannee Payne / JT

Der Kibitsu Schrein liegt in der Kibi Ebene und ist eine besondere Attraktion von Okayama. Er ist einer der wichtigsten Shinto Schreine der Gegend und vor allem bekannt für seine einmalige Architektur, die es in dieser Form nirgendwo sonst gibt. Dieser kibitsu-zukuri genannte Baustil zeichnet sich durch insgesamt vier gaubenartige Dächer aus, die sich auf einem riesigen Hauptdach befinden.

Eine weitere Besonderheit ist der mehr als 360 Meter lange überdachte Korridor, über den man vom Hauptgebäude in den anschließenden Garten gelangt. Die dortigen Hortensienbüsche ziehen gerade zur Blüte in den Sommermonaten viele Besucher*innen an. Der Kibitsu Schrein ist angeblich auch Handlungsort einer bekannten japanischen Sage. Angeblich kämpfte Prinz Kibitsuhiko hier mit einem bösen Oger, der die dort lebende Bevölkerung terrorisiert hatte. Mit einem Pfeil traf der Prinz den Oger im Auge, sodass dieser die Flucht ergriff und die Gegend gerettet wurde.

8. Fukiya Furusato

Fukiya Furosato Dorf in Okayama.
Fukiya Furosato Dorf in Okayama. Foto: puffyjet (CC BY 2.0)

Ein weiteres Highlight, das sich in der Stadt Takahashi befindet, ist das sogenannte Fukiya Furosato. Dabei handelt es sich um ein kleines Dorf mit historischen Gebäuden etwa 15 Kilometer außerhalb der Stadt. Die Gegend war einst bekannt für die hier hergestellte Farbe aus dem Bengara-Pigment. Dieses wurde aus Eisenoxid hergestellt, das wiederum in den hier ansässigen Kupferminen abgebaut wurde.

Die rötliche Farbe wurde vielfach zum Schutz des Holzes an Fassaden und Schiffen verwendet, fand sich aber auch immer wieder als dekoratives Element in Wandfarben oder beim Färben von Stoffen wieder. Heute bietet das Fukiya Furosato ein idyllisches historisches Straßenbild und viele kleine Museen und ehemalige Residenzen dort lebender Händlerfamilien. Viele der Gebäude sind heute Restaurants und Souvenirläden, in denen man Andenken findet, die mit Bengara-Pigmenten gefärbt wurden.

9. Raikyuji Tempel und Zen Garten

Zen Garten im Raikyuji Tempel in Okayama.
Zen Garten im Raikyuji Tempel in Okayama. Foto: Mandy Bartok/ JT

Der buddhistische Raikyuji Tempel gehört zur Rinzai Schule und befindet sich ebenfalls in der Stadt Takahashi. Die heutige Tempelanlage wurde von einem Fürsten in Auftrag gegeben, der in der nahen Burg Bitchu-Matsuyama lebte. Später war der Tempel die Residenz von Kobori Enshu, einem Samurai Lord, der sich allerdings zu Lebzeiten vor allem als Baumeister und Gartenarchitekt des Shoguns einen Namen gemacht hatte.

Dieser legte hier den Zen Garten an, für den der Raikyuji Tempel primär berühmt ist. Es handelt sich dabei um einen „trockenen Landschaftsgarten“, bei dem die typischen landschaftlichen Elemente wie Seen und Flüsse durch gerechten Kies dargestellt werden. Zwei große Felsen repräsentieren dabei Inseln und der nahe Berg Atago wird als „geborgte Landschaft“ in die Gesamtkomposition miteinbezogen.

10. Momotaro

Momotaro ist eine bekannte Gestalt in japanischen Märchen.
Momotaro ist eine bekannte Gestalt in japanischen Märchen. Foto: Wikimedia Commons (Public Domain)

Die Präfektur Okayama gilt als Geburtsort für eine der beliebtesten Sagen in Japan, dem Märchen von Momotaro. Der Legende nach lebte hier einst ein älteres Ehepaar, das sich nach Nachwuchs sehnte, aber bisher kinderlos geblieben war. Eines Tages entdeckte die Ehefrau im Fluss einen großen Pfirsich und brachte ihn nach Hause. Als die Eheleute ihn jedoch aufschnitten, sprang aus dem Inneren ein kleiner Junge hervor.

Das Ehepaar war sehr glücklich und nannte den ihnen so geschenkten Sohn Momotaro (jap. 桃太郎, in etwa „Pfirsichjunge“). Als Momotaro erwachsen wurde, zog er angeblich abenteuerlustig und in Begleitung von einem Affen, einem Hund und einem Fasan durch die Gegend, um die Menschen vor Monstern und Ungeheuern zu beschützen. Noch heute wird die Figur und die Geschichte von Momotaro gerne in Literatur und in Filmen behandelt. Gerade in Okayama findet man viele Souvenirs zu diesem Thema und in Schreinen oftmals auch Gebetstafeln oder kleine Glücksbringer mit dem Pfirsich-Motiv.

Die Präfektur bietet eine große Auswahl an abwechslungsreichen Höhepunkten und verbindet gleichzeitig die beiden ebenfalls beliebten Präfekturen Hiroshima und Hyogo, die bei einem Besuch der Gegend ebenfalls viele Attraktionen bieten.

Aoshima Insel

Die Insel Aoshima befindet sich vor der Küste der Stadt Miyazaki. Sie gehört zur Präfektur Miyazaki, befindet sich somit auf der Insel Kyushu und ist bei Naturliebhabern sehr beliebt.

Aoshima (jap.: 青島) hat eine Gesamtfläche von 4,4 Hektar und ist mit einer durchschnittlichen Höhe von 6 Metern über dem Meeresspiegel sehr flach. Die Insel ist durch eine Brücke mit dem Festland verbunden. Das Zentrum der Insel ist mit vielen Pflanzen bewachsen, die einem subtropischen Dschungel gleichen, und es ist von weißen Stränden umgeben.

Die Insel Aoshima entdecken

Im Zentrum der Insel befindet sich auch der Aoshima Jinja. Dieser Shinto Schrein wurde ca. 820 gegründet und verfügt über mehrere Gebäude, die sich im dichten Grün der Insel verteilen. Er soll Ehepaaren Glück bringen und so finden hier auch viele Hochzeiten statt. Außerdem können Tonscheiben gekauft werden, die als Glücksbringer auf eine Zielscheibe geworfen werden.

Bei einem Spaziergang an den Stränden der Insel kann die Natur bewundert werden und es gibt ein paar Stände, an denen Souvenirs verkauft werden. Ein Naturschauspiel der Insel sind die Oni no Sentakuita (zu Deutsch: Waschbrett des Teufels). Diese Felsformation ist ein geologisches Phänomen und bei Ebbe zu sehen. Die flachen Felsen sehen aus, als wären sie von Menschenhand erschaffen worden, sind jedoch natürlichen Ursprungs.

Am südwestlichen Ende der Insel befindet sich ein Leuchtturm, der normalerweise im Wasser steht, jedoch ebenfalls bei Ebbe über die Felsen erreicht werden kann. Die Insel in Miyazaki sollte übrigens nicht mit Katzeninsel Aoshima der Präfektur Ehime verwechselt werden. Anders als dort findet man hier nur selten eine Katze.

Bei Ebbe kann man auch über die Felsformationen zur Insel laufen, ansonsten steht Spaziergängern auch die Yayoi Brücke zur Verfügung. Auf dem Festland befindet sich die Bahnstation Aoshima sowie ein kostenpflichtiger Parkplatz für PKW. Von dort aus kann man die Insel innerhalb von ca. 5 Minuten fußläufig erreichen.

Die Bahnstation Aoshima kann mit der Nichinan Linie aus der Stadt Miyazaki erreicht werden. Die Fahrt kostet ¥380 (ca. 3,08 Euro) und dauert ca. 40 Minuten.

Informationen

Adresse: 2 Chome Aoshima, Miyazaki, 889-2162, Japan (Karte)

Öffnungszeiten: ganzjährig geöffnet

Preis: freier Eintritt

Sonstiges:

  • öffentliche Toiletten
  • Café
  • Parkmöglichkeiten

Webseite (offizielle Webseite des Aoshima Jinja Schreins)

Sterne beobachten auf Kozushima

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Kozushima ist eines der bestgehüteten Geheimnisse Tokyos. Die wenig besuchte Insel liegt 45 Minuten mit dem Flugzeug oder mindestens 4 Stunden mit dem Boot von der Welt-Metropole entfernt. Wer gerne Sterne beobachtet, ist hier an der richtigen Adresse.

Kozushima gehört zu den Izu-Inseln, einer Kette von Vulkaninseln, die sich südöstlich des japanischen Festlandes erstrecken, alle von Tokyo verwaltet werden und Teil des ausgedehnten Fuji-Hakone-Izu-Nationalparks sind. Während einige der Inseln in den Sommermonaten beliebte Reiseziele sind, ist Kozushima noch relativ unentdeckt und bietet eine Fülle von Attraktionen und Aktivitäten.

Dunkle Nächte und Sternenhimmel

Kozushima ist der perfekte Ort für die Sternenbeobachtung, vor allem dank einer Reihe von Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs), die auf der Insel umgesetzt wurden, um den spektakulär dunklen Nachthimmel zu erhalten. Kozushima wurde 2020 zum „International Dark Sky Park“ ernannt und ist damit erst der zweite Ort in Japan, der eine solche Auszeichnung erhält. Der erste befindet sich auf Iriomote-Ishigaki (Okinawa).

Glücklicherweise konnte Kozushima alle Kriterien erfüllen. Hierfür war viel Arbeit notwendig, unter anderem die Nachrüstung der Straßenlaternen mit Hunderten von neuen, wärmeren LED-Lichtern, die kein Licht in den Himmel abstrahlen. Doch die Einheimischen haben das Projekt voll und ganz angenommen und sind zu Recht stolz darauf, dass Kozushima zu einem international anerkannten Park für die Sternbeobachtung geworden ist.

Kozushima bei Nacht
Kozushima bei Nacht (Foto: Fabien Recoquille, JT)

Abgesehen von den offensichtlichen Vorteilen haben die Bemühungen der Inselbewohner*innen eine Reihe von dauerhaften Vorteilen mit sich gebracht, darunter erhebliche Energieeinsparungen und – vielleicht am bemerkenswertesten – die Rückkehr der nistenden grünen Meeresschildkröten nach Maehama (Kozushimas Hauptstrand) im Jahr 2021. Dies ist mit aller Wahrscheinlichkeit auf den natürlicheren dunklen Himmel der Insel zurückzuführen.

Zu den besten Plätzen für die Sternenbeobachtung gehören der Yotane-Platz und der Akasaki-Wanderweg. Aber an sich eignet sich fast jeder Ort auf Kozushima hervorragend für Nachtaufnahmen, und sachkundige Einheimische wie Wataru Furuya von den Full Earth Natur-Guides führen Besucher*innen gerne zu den besten Orten und erklären die erstaunliche Vielfalt an Sternen, Planeten und Galaxien, die am Himmel zu sehen sind.

Meer und Berge

Auch wenn die Sternenbeobachtung während der Dunkelheit die meiste Zeit in Anspruch nimmt, gibt es auf der Insel auch tagsüber eine Menge zu tun. Es gibt herrliche Strände wie Maehama, wo man großartig surfen kann. Auf der Ostseite in der Tako-Bucht findet man wiederum herrlichen weißen Sand und türkisfarbenes Wasser unter spektakulären Klippen. Hier befindet sich auch die Tako-Quelle, die frisches und köstliches Trinkwasser direkt am Strand bietet.

Entspannung im Onsen
Entspannung im Onsen (Foto: Fabien Recoquille, JT)

Weitere beliebte Aktivitäten vor Ort sind Angeln und Tauchen, und im „Kozushima Hot Spring Recreation Center“ kann man in den warmen Freiluftbädern entspannen (mit Badeanzug), während man dem Plätschern der Wellen lauscht und auf das Meer hinausschaut. Am Ende eines langen Tages ist dies einfach die perfekte Art, sich am Abend zu entspannen.

Sehr empfehlenswert ist eine halbtägige Wanderung auf den Berg Tenjo. Der malerische Gipfelbereich verfügt über zahlreiche Pfade, die zu Aussichtspunkten führen, von denen aus man die anderen nahe gelegenen Izu-Inseln und bei gutem Wetter sogar den weit entfernten Berg Fuji sehen kann. Das Gipfelplateau beherbergt auch eine Reihe faszinierender Naturschönheiten wie den herzförmigen Fudo-Teich und zwei weiße, wüstenartige Sandflächen, die wie die Oberfläche des Mondes aussehen.

Spannende Landschaften
Spannende Landschaften (Foto: Fabien Recoquille, JT)

Zudem gibt es eine Reihe ausgezeichneter Restaurants auf der Insel. An der Strandpromenade befindet sich das Cafe & Diner AILANA, wenn man die leckersten Burger der Stadt probieren möchte. Oder man geht zum Hafen und schlemmt im Yocharre Center (よっちゃーれセンター) herrlich frische und erschwingliche Meeresfrüchte. In der Hyuga Brauerei, Kozushimas einziger Craft-Bier-Brauerei (und Bar), gibt es leckere Getränke.

Lecker!
Lecker! (Foto: Fabien Recoquille, JT)

Warum Kozushima?

Wenn man einen ruhigen und entspannenden Rückzugsort am Meer sucht, mit fantastischen Aussichten, großartigem Essen und kaum Menschenmassen, und das alles an einem Ort mit ökologischer und nachhaltiger Sensibilität und nur ein paar Stunden vom Zentrum Tokyos entfernt, dann ist Kozushima eine fantastische Wahl.

Trotz der etwas abgelegenen Lage könnte die Anreise nach Kozushima nicht einfacher sein: Es gibt täglich Direktflüge vom und zum Flughafen Chofu in Tokyo (45 Minuten) und regelmäßige Überfahrten von Takeshiba-sanbashi in Tokyo entweder mit der Hochgeschwindigkeits-Jetfähre (3 Stunden, 45 Minuten) oder der Nachtfähre (11 Stunden, 55 Minuten). Auf der Insel kann man ein Auto, ein Motorrad oder ein Fahrrad mieten, und ein Dorfbus fährt die wichtigsten Sehenswürdigkeiten an.

Wunderschöne Küsten
Wunderschöne Küsten (Foto: Fabien Recoquille, JT)

Kozushima bietet eine Reihe von Unterkunftsmöglichkeiten, wie das Vacation House Familia, ein gemütliches B&B mit Café/Bar, das von einem freundlichen, englischsprachigen Paar geführt wird, das dafür sorgt, dass man sich auf der Insel sofort wie zu Hause fühlt. Man kann sogar vom Dachbalkon aus die Sterne beobachten.

Oharaimachi

Oharaimachi ist die Gegend direkt vor den Toren des Ise Schreins, über die man traditionell zum Schrein gelangt. Sie ist von Restaurants und Geschäften geprägt.

Den Inneren Schrein (Naiku) des großen Ise Schreins in der Präfektur Mie erreicht man traditionell über die Oharaimachi (おはらい町), die sich etwa 1 Kilometer vor dem Schrein bis zur Uji Brücke erstreckt, die den Eingang des Naiku markiert. Die Straßen sind gesäumt von traditionellen Gebäuden, in denen sich heute Souvenirläden und Restaurants befinden. Früher diente die Gegend vor allem dem Zweck, Pilger*innen nach der anstrengenden Reise zu versorgen, das Wort oharai bedeutet dabei etwa so viel wie „Reinigung“. Heute ist sie ein beliebtes Touristenziel auf dem Weg zum Ise Schrein.

Attraktionen in Oharaimachi

Die lange Hauptstraße, die zum Inneren Schrein führt, ist traditionell gehalten und besticht mit einem historisch anmutenden Stadtbild. Zahlreiche Restaurants, Souvenirshops und Handwerksbetriebe reihen sich nebeneinander und vermitteln eine lebhafte Atmosphäre. Eine Besonderheit sind akafuku (jap. etwa „rotes Glück“), eine Süßigkeit aus Reismehl und roter Bohnenpaste, die hier vielfach verkauft wird und als Spezialität der Gegend gilt.

Etwa in der Mitte der Oharaimachi befindet sich Okage Yokocho, ein kleines Viertel, das dem Stadtbild der Edo und der frühen Meiji Zeit nachempfunden ist. Okage Yokocho wurde 1993 eröffnet und die dortigen Gebäude wurden mit traditionellen Techniken und Materialien erbaut, sodass sie sich in das Stadtbild einfügen. Okage bedeutet Dankbarkeit, während yokocho eine Art von schmaler Seitenstraße bezeichnet. Die Namensgebung geht auf die Geschichte der Gegend zurück, in der die Menschen Pilger*innen freundlich und dankbar empfangen haben, da diese den langen und schweren Weg auf sich genommen haben, um die Götter des Ise Schreins zu ehren.

Auch hier befinden sich unzählige kleine Geschäfte, die vor allem lokale Produkte verkaufen. Es gibt sogar ein kleines Museum, das Mochi-Kaido Monogatari, welches sich der Geschichte der beliebten japanischen Reiskuchen widmet, der Eintritt ist kostenlos. Auch ein Museum zur Geschichte des Ise Schreins und der Umgebung findet sich hier und erklärt auch den mystischen Ursprung des Schreins. Zudem finden in den Straßen immer wieder Taiko-Trommel Shows und andere kleine Aufführungen statt, bei denen Besucher*innen kostenlos zusehen können.

Oharaimachi befindet sich direkt vor den Toren des Inneren Ise Schreins und damit ein wenig außerhalb des Stadtzentrums. Der nächste Bahnhof ist die Station Isuzugawa, von hier ist es allerdings noch ein Fußweg von gut 2 Kilometern. Es fahren zudem lokale Busse vom JR Bahnhof Iseshi. Diese verehren etwa alle 20 Minuten, die Fahrt bis zur Haltestelle Naiku-mae dauert 15 bis 20 Minuten

Adresse: Ujiimazaikecho, Ise, Mie 516-0024 (Karte)

Öffnungszeiten: durchgehend geöffnet, Geschäfte in der Regel 09:30 – 18:00 Uhr

Preis:  freier Eintritt

Sonstiges:

  • Parkmöglichkeiten
  • Toiletten
  • Souvenirshops
  • Restaurants

Webseite

5 Orte zur Kirschblüte in Tokyo

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Die Kirschblüte in Tokyo kann von Ende März bis Anfang April bewundert werden. In der ganzen Stadt findet man unzählige schöne Orte, um die Blüten zu sehen.

Auch wenn man es auf den ersten Blick nicht erahnt, Tokyo hat viele Grünflächen in Form von Parks und Gärten sowie weitere naturbelassene Orte, an denen man im Frühjahr Hanami feiern kann. Wer nicht lange nach einem geeigneten Ort suchen möchte, findet hier fünf beliebte Ausflugsziele in der Hauptstadt, um die Blütenpracht zu bestaunen.

Kirschblüte in Tokyo

1. Fluss Meguro

Kirschbäume am Fluss Meguro
Kirschbäume am Fluss Meguro (Foto: bady abbas / Unsplash)

Durch den Bezirk Meguro im südlichen Teil Tokyos zieht sich der gleichnamige Fluss Meguro. Im Viertel Nakameguro ist er von beiden Seiten mit Kirschbäumen gesäumt, die im Frühjahr blühen. Auf einem ca. 4 Kilometer langen Stück reihen sich über 800 Kirschbäume, die zur Blütezeit zudem Abends angestrahlt werden. Bei einem Spaziergang entlang des Ufers können nicht nur die Blüten bestaunt werden, auch in den angrenzenden Geschäften, Boutiquen und Restaurants kann man einiges sehen.

Der Flussabschnitt befindet sich zwischen den Bahnstationen Naka-Meguro und Meguro und ist somit von beiden Stationen fußläufig zu erreichen. Naka-Meguro kann von Shibuya aus mit der Toyoko Linie erreicht werden und ist gleichzeitig die erste Station der Hibiya Linie. Die Station Meguro befindet sich auf der zentralen Ringlinie Yamanote. Eine Fahrt von einem zentralen Bahnhof zu den beiden genannten Stationen kostet ungefähr ¥150 (ca. 1,20 Euro).

2. Shinjuku Gyoen

Der Shinjuku Gyoen ist ein beliebter Ort, um die Kirschblüte zu sehen
Der Shinjuku Gyoen ist ein beliebter Ort, um die Kirschblüte zu sehen (Foto: Jose Fernando / CC BY-SA 2.0)

Im Wolkenkratzer-Bezirk Shinjuku in Zentral-Tokyo befindet sich einer der größten und beliebtesten Parks der Stadt: der Shinjuku Gyoen. Der Nationalgarten ist 58,3 Hektar groß und auf dieser Fläche finden Besucher*innen über 1.000 Kirschbäume verschiedener Arten. Einige von ihnen zählen zu den Früh- oder auch Spätblühern, weshalb man im Shinjuku Gyoen auch außerhalb der Hauptblütezeit Kirschblüten sehen kann. Bei einem gemütlichen Spaziergang oder auch einem Picknick auf einer der weiten Rasenflächen, kann hier der Frühling genossen werden.

Der Eintritt zum Garten kostet ¥500 und er hat in der Regel montags geschlossen. Er verfügt über drei Eingänge, welche von den Stationen Shinjuku, Shinjuku-gyoenmae auf der Marunouchi Linie und Sendagaya auf der Chuo sowie der Chuo-Sobu Linie nach einem kurzen Fußweg erreicht werden können.

3. Chidorigafuchi

Hanami Sakura Japan
Chidorigafuchi-Graben: Hanami auf Booten (Foto: Yu Kato, Unsplash)

Chidorigafuchi sind die Wassergräben, die den Kaiserpalast Tokyo im zentralen Bezirk Chiyoda umgeben. Nordwestlich der ehemaligen Burg Edo und dem heutigen Kaiserpalast befindet sich ein rund 700 Meter langer Abschnitt, der über 200 Kirschbäume verfügt. Die Bäume säumen den Wassergraben und bieten eine tolle Aussicht. Die Kirschblüten werden abends nach Sonnenuntergang bis 22:00 Uhr beleuchtet. Von 09:00 bis 20:30 ist es zur Kirschblütenzeit außerdem möglich, Boote zu mieten und die Blüten vom Wasser her zu betrachten.

Der Kaiserpalast Tokyo und somit auch Chidorigafuchi befinden sich zentral in Chiyoda und unweit des Bahnhofs von Tokyo. Aus diesem Grund sind sie leicht zu erreichen. Die Stationen, die dem Bootsanlieger am nächsten sind, sind die Station Hanzomon auf der gleichnamigen Linie sowie die Station Ichigaya, die mit mehreren Linien angefahren werden kann. Eine Fahrt im inneren Bezirk von Tokyo kostet ungefähr ¥150 (ca. 1,20 Euro).

4. Ueno Park

Kirschblüten im Ueno Park
Kirschblüten im Ueno Park (Foto: Jessica A Paje / JT)

Der großflächige Ueno Park liegt im Bezirk Taito und befindet sich im Osten von Tokyo. Auch dieser Park ist ein beliebtes Ausflugsziel und gliedert sich in zwei Bereiche. Auf einem kleinen Hügel verläuft eine Promenade von der Keisei Ueno Station bis hin zum Nationalmuseum Tokyo auf der Nordseite des Parks. Die Promenade ist mit über 1.000 Kirschbäumen gesäumt und zieht jährlich zu Hanami viele Besucher*innen an.

Auch der Bereich des Parks, der um den Teich Shinobazu verläuft, verfügt über einige Kirschbäume, die zu Fuß, oder ebenfalls von gemieteten Booten angesehen werden können. Der Eintritt zum Ueno Park ist kostenfrei. Die Bahnstationen, die im am nächsten liegen, sind Ueno sowie Keisei Ueno am südlichen Ende des Parks.

5. Fluss Sumida

Ein Spaziergang am Fluss Sumida
Ein Spaziergang am Fluss Sumida (Foto: Laura Scibetta)

Ebenfalls im Osten befindet sich der Fluss Sumida, der die Bezirke Taito und Sumida voneinander trennt. Auf der Taito-Seite befindet sich zwischen der Station Asakusa und der Brücke Sakurabashi der Sumida Park, welcher ein beliebter Ort zum Kirschblüten schauen ist. Auf diesem ca. 1 Kilometer langem Stück entlang des Flusses sowie auf der gegenüberliegenden Uferseite findet man über 1.000 Kirschbäume. Zur Zeit der Kirschblüte findet man hier zudem einige Straßenstände mit Essen oder Handwerkskunst.

Neben der Kirschblüte finden Besucher*innen hier auch tolle weitere Attraktionen, wie beispielsweise den Sensoji Tempel und den Tokyo Skytree.

Für einen Rundgang empfiehlt sich der Start bei der Bahnstation Asakusa, von wo aus man bis zur Sakurabashi durch den Sumida Park laufen kann und dann auf der gegenüberliegenden Seite zurückgeht. Die Station Asakusa liegt zentral und kann mit mehreren Bahnlinien erreicht werden.

Eines ist beim Hanami in der Hauptstadt jedoch zu beachten: Zur Zeit der Kirschblüte sind sehr viele Schaulustige unterwegs, weshalb es gerade an den beliebten Orten, aber auch an weiteren Attraktionen in der Nähe dieser Ort sehr voll werden kann. Tipps und Informationen, wie man Hanami am besten genießen kann, können im Kirschblüten Guide nachgelesen werden.

Kobe Chinatown (Nankinmachi)

Kobe Chinatown, vielfach auch Nankinmachi genannt, befindet sich in der Hafenstadt Kobe der Präfektur Hyogo und bietet chinesische Restaurants und Geschäfte.

Der Begriff Nankinmachi heißt wörtlich so viel wie „Stadt Nanjing“, eine Anlehnung an die gleichnamige Hauptstadt der Provinz Jiangsu in China. Das Viertel in Kobe beherbergt eine große chinesische Gemeinde und gilt als die größte Chinatown in der Region Kansai.

Nankinmachi – Kobe Chinatown

Der Ursprung der Nankinmachi Kobe Chinatown findet sich bereits im Jahre 1868, als zum ersten Mal Menschen aus dem Ausland nach Japan einreisen durften, nachdem das Land sich Jahrhunderte lang abgeschottet hatte. Über den Hafen Kobe gelangten daher auch viele Chinesen nach Japan und siedelten sich im für Ausländer*innen bestimmten Bereich von Kobe an. Viele der Menschen stammten aus der Stadt Nanjing, weswegen das dortige Viertel schnell den Beinamen Nankinmachi erhielt.

Zwar wurde Kobe Chinatown sowohl im Zweiten Weltkrieg, als auch später beim schweren Hanshin Erdbeben 1995 schwer beschädigt, jedoch immer wieder aufgebaut. Noch heute leben hier etwa 100.000 Menschen mit chinesischen Wurzeln.

Nankinmachi ist eine beliebte Touristenattraktion der Stadt Kobe und bietet eine große Anzahl an chinesischen Restaurants, Geschäften und Mahjong-Clubs. Speziell zur Feier des chinesischen Neujahres ist die Gegend sehr beliebt und bietet auch kleine Essensstände mit typischen chinesischen Gerichten. Die Kobe Chinatown wird im Westen, im Osten und im Süden durch große Eingangstore begrenzt, am nördlichen Eingang befinden sich statt einem Tor zwei steinerne Löwen.

Nankinmachi Kobe Chinatown befindet sich nur wenige Minuten Fußweg von der Station Motomachi in Kobe entfernt.

Informationen

Adresse: 1 Chome-3-18 Sakaemachidori, Kobe, Hyogo 650-0023 (Karte)

Öffnungszeiten: durchgehend geöffnet

Geschäfte in der Regel 10:30 – 19:00 Uhr

Restaurants in der Regel 11:00 – 22:00 Uhr

Preis:  freier Eintritt

Sonstiges:

  • Toiletten
  • Souvenirshops
  • Geschäfte
  • Restaurants

Webseite