Die Präfektur Tokushima liegt im östlichen Teil von Shikoku, der kleinsten der vier Hauptinseln Japans, und bietet Einblicke in das ländliche Japan.
Obwohl Tokushima abseits des Massentourismus und in der Regel fernab der üblichen Reiserouten liegt, liefert die Präfektur eine Vielzahl an Möglichkeiten. Die Gegend ist vor allem ein Muss für alle, die das authentische und „pure Japan“ erleben möchten. Die folgenden Attraktionen zeigen die Vielfalt der Präfektur Tokushima:
1. Awa Odori
Das Awa Odori ist das größte Straßenfest Japans und findet jedes Jahr im August in Tokushima statt. Das seit über 400 Jahren bestehende Fest ist ein großes Spektakel und jeder ist eingeladen, mitzutanzen oder aber den dortigen Showgruppen zuzusehen, wie sie durch die Straßen tanzen. Für Besucher*innen, die außerhalb der Festivaltermine vom 12. bis 15. August anreisen, bietet das Awaodori-Kaikan-Museum die Möglichkeit, in die beliebteste Veranstaltung der Präfektur einzutauchen.
2. Naruto-Strudel
In der Meerenge von Naruto, die zwischen dem Festland von Shikoku und der Insel Awaji verläuft, erzeugen eine Reihe von großen und kleinen Strudeln eine besondere Attraktion. Dieses Gebiet wird als eine der drei schnellsten Gezeitenmeere der Welt bezeichnet und wurde sogar in alten japanischen Farbholzschnitten festgehalten. Aussichtsboote bieten Fahrten zu den Strudeln, die besonders zur Zeit von Ebbe und Flut sowie im Frühjahr, Herbst und bei Vollmond am besten zu bestaunen sind.
3. Lianen-Brücken des Iya-Tals
Vor langer Zeit waren diese Brücken aus Weinreben die einzige Möglichkeit, die verschiedenen Wege im isolierten Iya-Tal von Tokushima zu verbinden. Heute sind nur noch wenige von ihnen erhalten, können aber besucht werden. Die bekannteste Brücke ist die Kazurabashi in der Nähe der Oboke Schlucht. Teste deine Nerven, indem du die 45 Meter lange Brücke überquerst, wo die Spalten zwischen den Holzbrettern den Blick auf den rauschenden Fluss im Tal freigeben.
4. Die Pilgerreise entlang der 88 Tempel
Die Pilgerreise entlang der 88 Tempel ist eine 1400 Kilometer lange Route, die den gesamten Umfang der Insel Shikoku nachzeichnet. Die ersten zwei Dutzend Tempel befinden sich in Tokushima, was sie zu einem beliebten Ausgangspunkt für die Pilger*innen macht, die den Rundgang bewältigen wollen. Ryozen-ji ist Tempel Nummer 1 und seine Geschichte geht bis ins 8. Jahrhundert zurück. Es ist der perfekte Ort, um Henro (Pilger*innen) zu treffen, die zum Tempel kommen, um die Wanderstöcke, Hüte und weißen Gewänder zu kaufen, die man typischerweise auf einer Pilgerreise trägt.
5. Das Dorf Ochiai
Tief im Iya-Tal liegt das in Terrassen angelegte Dorf Ochiai mit seinen jahrhundertealten Bauernhäusern, die sich an den Berghang schmiegen. Das Dorf, dessen Höhenunterschied von der Basis bis zum obersten Bauwerk ganze 390 Meter beträgt, wurde in der späten Edo-Periode besiedelt. Heute befindet sich in Ochiai ein reetgedecktes Haus, das lyrisch als Haus der Flöte (jap.: chiiori) bekannt ist und von dem bekannten Schriftsteller und Japanologen Alex Kerr renoviert und verwaltet wird.
6. Ai-no-Yakata Indigo-Färbung
Das Indigo-Färben ist eines der bekanntesten traditionellen Kunsthandwerke Tokushimas (auch aizomi genannt) und wird im Ai-no-Yakata Handwerksmuseum in Aizumi am Leben erhalten. Das Museum ist im ehemaligen Herrenhaus eines Indigo-Händlers untergebracht und beschreibt die Geschichte des Handwerks in der Region sowie den komplizierten Prozess zur Herstellung der blau gefärbten Produkte. Die Besucher*innen können sich hier in Workshops auch selbst an der Färbung eines eigenen Tuches versuchen, welches sich perfekt als Souvenir eignet.
7. Oboke Schlucht
Die Oboke Schlucht erstreckt sich durch die steilen Klippen der westlichen Ausläufer des Iya-Tals und ist ein Ort von einzigartiger landschaftlicher Schönheit. Die besonderen kristallinen Schieferformationen können entweder von den Straßen, welche die Schlucht entlang führen, oder bei einer Fahrt auf dem Yoshino Fluss aus beobachtet werden. Im Frühling zieren Kirschblüten die Landschaft, während im Herbst die umliegenden Berge in Rot- und Goldtöne getaucht sind.
8. Awa Jurobe Yashiki
Japan besitzt eine Vielzahl von verschiedenen Puppen und Puppenspielen, bei denen die Puppenspieler die teils lebensgroßen Puppen auf der Bühne bewegen. Tägliche Aufführungen von awa ningyo joruri, einem Puppenspiel, das als Volkskulturerbe gilt, können im Awa Jurobe Herrenhaus, dem ehemaligen Heim eines Tokushima-Samurais, beobachtet werden. Das benachbarte Museum zeigt Einzelheiten über den Bau und die Dekoration dieser lebensgroßen Puppen und Werkzeuge, die bei ihrer Herstellung verwendet werden.
9. Iya-Tal
Mit tiefen Tälern und kristallklaren Flüssen, die sich durch hoch aufragende Klippen schneiden, hat das Iya Tal von Tokushima seinen Status als nationales Naturdenkmal mehr als verdient. Entlang der Steilküste gibt es viele Aussichtspunkte über die atemberaubende Landschaft. Der bekannteste Ort befindet sich gleich hinter dem Hotel Iya Onsen, wo eine Statue, die mit dem belgischen Mannekin Pis identisch ist, am Rande eines herausragenden Felsens thront. Die Statue steht angeblich für die Tapferkeit der einheimischen Kinder, die sich einst an dieser Stelle gegenseitig dazu herausforderten, ihren Mut unter Beweis zu stellen.
10. Awa (Tokushima) Rind, Schwein und Huhn
In Tokushima gibt es eine ausgezeichnete lokale Küche, die vielfach besonders für das ausgezeichnete Fleisch dieser Gegend bekannt ist. Das Awa-Rind wird durchweg als Klasse A oder B eingestuft und steht für höchste Qualität. Einheimische Awa-Schweine wurde über Generationen hinweg sorgfältig gezüchtet und zeichnen sich durch ihr marmoriertes, weiches Fleisch und einen hervorragenden Geschmack aus.
Awa-Huhn (Oniwatori), das für seine rötlichen Streifen bekannt ist, kombiniert einen niedrigen Fettgehalt mit einem hohen Anteil an Umami (reicher Geschmack). Hühnerhackfleisch aus Tokushima ist in ganz Japan sehr begehrt.
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