Die Präfektur Shizuoka bietet mit langgestreckten Küstenlinien und dem Berg Fuji viele wunderschöne Ziele für Naturliebhaber*innen.
Shizuoka bildet den Großteil der dem Pazifik zugewandten Küste der Region Chubu und besitzt zudem mit Izu eine der größten Halbinseln Japans. Die größten Städte Shizuoka, Fuji und Hamamatsu sind vor allem von Industrie geprägt und nicht als typische Touristenziele bekannt. Stattdessen bietet die Präfektur abseits der Städte vor allem eine große Vielfalt an Naturlandschaften, die sich für einen Ausflug, beispielsweise aus Tokyo, hervorragend eignen. Im Folgenden finden sich 10 Sehenswürdigkeiten, die man in Shizuoka findet:
1. Fuji
Der Berg Fuji liegt auf der Grenze zwischen Shizuoka und Yamanashi und ist damit eine der beliebtesten Attraktionen der Präfektur. Im Shinto Glauben ist der sogenannte Fujisan schon seit Jahrhunderten heilig und um ihn herum befinden sich mehr als 1.300 sogenannte Sengen Schreine. Auch im Buddhismus spielt der Berg eine bedeutende Rolle, denn in der Ausübung des sogenannten Shugendo wird das Besteigen eines Berges als Ausdruck des Glaubens angesehen. Wegen des auffallend symmetrischen Vulkankegels gilt der Fuji außerdem auch als schönster Berg der Welt und als Sinnbild für Japan.
Auf den Gipfel führen vier Wanderrouten mit unterschiedlichen Startpunkten und Schwierigkeitsgraden. Der Aufstieg ist während der Sommermonate von Mitte Juli bis Mitte September möglich.
2. Mishima Skywalk
Der Mishima Skywalk ist mit einer Gesamtlänge von 400 Metern die längste Fußgängerhängebrücke Japans und bietet zudem eine Aussichtsplattform, um an klaren Tagen den Berg Fuji zu bewundern. Von dort hat man nämlich einen freien Blick direkt zu Japans bekanntesten Berg. Zudem verfügt das Gelände über verschiedene Freizeiteinrichtungen, beispielsweise einen kleinen Streichelzoo, eine Kletterwand, einen kleinen Markt mit lokalen Produkten und Souvenirs, sowie die Möglichkeit, mit einer Zipline parallel zum Mishima Skywalk über die Schlucht zu fahren.
3. Fujisan Sengen Schrein
Früher galt der Fujisan Sengen Schrein als Startpunkt für die Besteigung des Fuji und wurde einst von Tokugawa Ieyasu erbaut, um für Schutz vor einem Ausbruch des Vulkans zu bitten. Er galt als einer der schönsten Schreine dieser Zeit und ist auch heute noch ein beliebtes Ausflugsziel in Shizuoka, vor allem, wenn dort im Frühjahr die mehr als 500 Kirschbäume blühen und damit für ein wunderschönes Fotomotiv sorgen. Als beliebter Startpunkt zur Besteigung des Fuji gilt heute allerdings statt des Schreins die sogenannte Fuji 5th Station in der Präfektur Yamanashi.
4. Sumatakyo Schlucht
Inmitten der Präfektur Shizuoka befindet sich die Sumatakyo Schlucht, die bekannt für ihre attraktiven Wanderrouten ist. Die Besonderheiten der Gegend sind zum einen das türkisblaue Wasser der hier verlaufenden Flüsse und zum anderen die darüber führenden Hängebrücken, für die man auf jeden Fall schwindelfrei sein sollte. Die berühmteste dieser Hängebrücken ist die Yume no Tsuribashi, welche wortwörtlich „Hängebrücke der Träume“ heißt. Von der Bushaltestelle in Sumatakyo aus ist es bis hierher ein einfacher 2 bis 3 Kilometer langer Wanderweg. Neben diesen außergewöhnlichen Fotomotiven bietet die Gegend zudem viele heiße Onsen Quellen, die man nach einer Wanderung durch die Natur genießen kann.
5. Shuzenji Onsen
Shuzenji Onsen ist eine der ältesten und schönsten Onsen-Städte in Shizuoka. Der Ort liegt auf der Izu Halbinsel, die allgemein ein beliebtes Ausflugsziel darstellt und mit ihrer abwechslungsreichen Natur und den vielen Stränden auch Badegäste und Surfer*innen anlockt. Shuzenji Onsen befindet sich im Inneren der Halbinsel und besticht durch ein attraktives traditionelles Stadtzentrum mit einem kleinen Bambuswald und viele heiße Quellen, darunter ein öffentliches Fußbad. Zudem finden sich hier viele traditionelle Ryokan, in denen man übernachten und baden kann. Einige davon öffnen auch für Tagesgäste ihre Türen und lassen Besucher*innen gegen ein geringes Entgelt in den Onsen Quellen baden. Benannt ist der Kurort nach dem dortigen Shuzenji Tempel, der vor 1200 Jahren dort angeblich von Kobo Daishi gegründet wurde, dem Gründer des Shingon Buddhismus in Japan.
6. Shiraito Fälle
Die Shiraito Wasserfälle sind seit 1936 als Naturdenkmal geschützt und zählen zu den 100 schönsten Wasserfällen in ganz Japan. Der Name des Wasserfalls leitet sich dabei von seinem Aussehen ab und kommt von 白 (shira, weiß) „weiß“ und 糸 (ito, Faden). Optisch erinnert der Wasserfall nämlich an viele kleine weiße Fäden, da das Wasser sich hier großflächig verteilt. In ganz Japan gibt es mehrere Wasserfälle mit diesem Namen. Die Shiraito Fälle in Shizuoka sind etwa 150 Meter breit und das Wasser stürzt aus etwa 20 Metern hinunter. Rund um den Wasserfall befinden sich Wanderwege und kleine Stände mit Souvenirs oder Streetfood. Besonders beliebt ist die Gegend im Herbst, wenn das Laub der umliegenden Bäume sich bunt färbt.
7. Jogasaki Küste
Die Jogasaki Küste befindet sich im Gebiet Izu Kogenauf der Halbinsel Izu und liegt etwa zehn Kilometer südlich der Stadt Ito. Sie entstand bei einem Ausbruch des Vulkans Omuro vor etwa 4000 Jahren. Ein Wanderweg führt hier etwa neun Kilometer an der felsigen Küste entlang und bietet attraktive Aussichten auf das Meer. Besonders beliebt ist die Kadowakitsuri Brücke, eine 48 Meter lange Hängebrücke, die sich in einer Höhe von 23 Metern zwischen zwei Klippen über dem Meer spannt. In der Nähe befindet sich auch der Kadowaki Leuchtturm mit Aussichtsplattform, von der aus Besucher*innen die Inseln von Izu, das Amagi Gebirge und die landschaftlich reizvolle Küste sehen können.
8. Berg Omuro
Der Berg Omuro ist ein erloschener 580 Meter hoher Schlackenkegelvulkan und befindet sich in der Nähe der Stadt Ito auf der Izu Halbinsel. Seine ebenmäßige, konische Form macht ihn zu einer beliebten Sehenswürdigkeit der Gegend. Eine Seilbahn bringt Besucher*innen auf den Gipfel, von wo aus man einen tollen Ausblick auf die umliegende Umgebung hat. Zudem kann man am Kraterrand in 15 bis 20 Minuten um den grasbedeckten Vulkan herumgehen. Im Inneren des Kraters befindet sich eine Bogenschießanlage. Am Fuße des Vulkankegels befindet sich der Izu Shaboten Zoo.
9. Kawazu
Kawazu ist eine Stadt an der Ostküste der Izu Halbinsel, die gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar und daher ein beliebtes Ausflugsziel ist. Die Gegend ist vor allem im Frühling sehr beliebt, denn dann findet dort das Kawazu Sakura Fest statt. Die sogenannte Kawazuzakura ist eine Kirschbaumart, die in den 1950er Jahren hier entdeckt wurde und etwas früher als die meisten anderen Arten von Kirschblüten blüht. Im Frühling blühen die hunderten Kirschbäume entlang des gleichnamigen Kawazu Flusses und verwandeln die Gegend in ein rosa Blütenmeer. Kleine Stände mit Snacks und Getränken finden sich dann ebenfalls dort. Zudem ist Kawazu das ganze Jahr über bekannt für die Wanderwege zu den dortigen 7 Wasserfällen, die ebenfalls eine beliebte Attraktion der Gegend sind.
10. Shirahama Strand
Der Shirahama Strand ist im Sommer eines der beliebtesten Reiseziele auf der Izu Halbinsel und in Shizuoka allgemein. Der 800 Meter lange Sandstrand zieht in den Sommermonaten Juli und August viele Menschen an, die hier zum Baden oder zum Surfen herkommen. Hier befinden sich unzählige Hotels, Restaurants, Cafés sowie Rental-Shops, in denen man beispielsweise Surfboards oder Neoprenanzüge ausleihen kann. Zudem befindet sich hier der Shirahama Jinja, ein Shinto Schrein, der auf einem Felsen stehend den Strand überblickt und ein schönes Fotomotiv bildet.
Shizuoka bildet nahe an Tokyo eine tolle Möglichkeit, die Großstadt für einen Kurztrip zu verlassen und in die vielfältige Natur der dortigen Gegend einzutauchen. Zudem bietet die Präfektur hochwertigen Grüntee, der sogar bis über die Landesgrenzen hinaus bekannt und beliebt ist.