Die Präfektur Kochi liegt an der Südwestküste der japanischen Insel Shikoku und ist für ihre schönen Küsten, traditionelle Tänze und kulinarische Highlights bekannt.
Wie alle Präfekturen auf der Hauptinsel Shikoku ist auch Kochi in vielen Teilen sehr ländlich geprägt und damit weit weniger touristisch als die bekannten Hochburgen auf Japans größter Hauptinsel Honshu. Dafür kann man Japan hier von einer ganz anderen Seite erleben und tiefer in die dortige Kultur eintauchen. Im Folgenden findest du die Top 10 Attraktionen der Präfektur Kochi, die du bei einem Besuch unbedingt erleben solltest:
1. Burg Kochi
Die Burg Kochi liegt in der gleichnamigen Hauptstadt und war einst der Sitz des Yamanouchi Clans, einer Samuraifamilie, die zu den großen Damiyo-Früsten der Edo-Zeit gehörte. Der relativ große Burgbereich ist von Steinwällen und im unteren Bereich von einem Wassergraben umgeben. Die ursprüngliche Anlage stammt aus dem Jahre 1603, allerdings fiel die Burg – wie so viele der großteils hölzernen Wehranlagen Japans – einem Feuer zu Opfer und brannte 1727 fast vollständig nieder.
Bereits 1749 aber wurde die Burg neu aufgebaut und ihr innerer Teil und der Burgturm bestehen seitdem, was die Burg Kochi zu einer der wenigen im Land macht, die seit dieser Zeit noch teilweise im Original bestehen. Der dortige Garten ist vor allem zur Kirschblüte sehr beliebt und vom Burgturm hat man einen wundervollen Ausblick auf die Stadt. Mehr Informationen zur Burg findet man auf der Website der Präfektur Kochi.
2. Sonntagsmarkt
Dieser Straßenmarkt findet wöchentlich seit der Edo-Zeit in der Innenstadt von Kochi statt. Jeden Sonntag findet man hier etwa 500 verschiedene Stände, an denen lokale Produkte angeboten werden. Neben Obst, Gemüse und Fisch aus der Region wird auch traditionelles Kunsthandwerk verkauft. Zudem finden sich hier viele kleine Essensstände, an denen man sich kleine Snacks holen kann, bevor man sich weiter auf der Suche nach Souvenirs macht. Die große Auswahl an Produkten und die einmalige Markt-Atmosphäre machen den Sonntagsmarkt auf jeden Fall zu einem Erlebnis.
3. Hirome Ichiba (Hirome Markt) und Katsuo no tataki
Der Hirome Markt (Hirome Ichiba) ist ebenfalls ein unbedingtes Reiseziel für alle, die die Präfektur Kochi besuchen. Die Bezeichnung „Markt“ wirkt hier fast ein wenig irreführend, denn tatsächlich ist es mehr eine Ansammlung von Restaurants und Bars (Izakaya), vereinzelt findet man auch Souvenirläden oder Bekleidungsgeschäfte. Wer abends in Kochi wie die Einheimischen unterwegs sein möchte, ist hier genau richtig!
Auch wenn es viele Gerichte gibt, die man sich hier nicht entgehen lassen sollte, so ist „Katsuo no tataki“ wohl das bekannteste. Selbst in Deutschland hat sich Tataki bei Gourmets bereits einen Namen gemacht: Der Fisch, in Kochi typischerweise Katsuo, alias Bonito, wird dabei scharf von außen angebraten, um ihm Röstaromen zu verleihen, während er im Inneren aber roh bleibt und anschließend in Stücke geschnitten verzehrt wird. Auf Soßen wird dabei bewusst verzichtet, der Geschmack soll nur mit Salz und eventuell etwas Ingwer und Frühlingszwiebel zur Geltung kommen. Hier vor Ort wird diese Spezialität übrigens über offenem Strohfeuer zubereitet – ein Schauspiel für sich!
4. Botanischer Garten der Präfektur Kochi in Makino
Der Botanische Garten in Makino der Präfektur Kochi liegt auf dem Godaisan, einem Berg östlich der Hauptstadt. Er ist einer der größten botanischen Gärten in ganz Japan und man findet hier eine üppige Vielfalt an Pflanzen. Im Zentrum des Areals befindet sich ein riesiges Tropenhaus mit mehr als 3000 verschiedenen tropischen Pflanzenarten. Der Garten wurde zu Ehren des bekannten japanischen Botanikers Dr. Tomitaro Makino (1862-1957) errichtet, welcher aus der Stadt Makino stammte.
Gerade im Frühling verwandelt sich das Areal in ein Blumenmeer und ist ein Muss für Blumenliebhaber*innen und alle, die gerne bei einem Spaziergang durch die vielfältige Pflanzenwelt ein wenig entspannen wollen. Die dortigen Cafés und Restaurants sorgen während deines Besuchs für das leibliche Wohl.
5. Chikurin-ji Tempel
Der Chikurin-Tempel wurde im Jahr 724 vom buddhistischen Priester Gyōki im Auftrag von Kaiser Shomu gegründet und befindet sich am Godaisan in der Nähe des Botanischen Gartens in Makino. Das Tempelgelände ist von Moosgärten und Bäumen übersät und verleiht eine friedliche Atmosphäre. Im Zentrum des Areals befindet sich das Hauptgebäude des Tempels und eine fünfstöckige Pagode.
Der Chikurin-ji Tempel ist eine wichtige Stadtion auf dem berühmten Shikoku Pilgerpfad, auf dem sich insgesamt 88 Tempel befinden, die man im Rahmen der Pilgerreise besuchen soll. Der Tempel ist dabei die Nummer 31 der 88 Tempel und gilt als einer der wichtigsten in Kochi.
6. Katsurahama Strand
Der malerische von Kiefern umgebene Strand gilt als einer der schönsten Orte in der Präfektur Kochi. Er ist das Ziel von einigen umliegenden Wanderwegen und besticht durch seine Kombination aus Sandstrand, Klippen und dichtem Kiefernwald.
Zu den Sehenswürdigkeiten in der Umgebung zählt Bronzestatue von Sakamoto Ryoma, einer berühmten Persönlichkeit der japanischen Geschichte. Er galt mitunter als Wegbereiter der Meiji-Restauration und wurde einst in dieser Gegend geboren. Schwimmen ist am Katsurahama Strand übrigens aufgrund der starken Strömung verboten, allerdings ist die Gegend auch so ein lohnendes Ausflugsziel.
7. Fluss Niyodo und die Nakatsu Schlucht
Der Niyodo Fluss ist einer der größten und wichtigsten Flüsse der Präfektur und trägt maßgeblich zu deren Landschaft bei. Er erstreckt sich über ganze 124 Kilometer und bietet neben schönen Fotomotiven eine Vielzahl an Aktivitäten wie Angeln, Schwimmen oder reiten. Ein weiteres Highlight ist die Fahrt mit einem Yakatabune, einem kleinen überdachten Boot, auf dem Mittagessen und dabei die Landschaft genießen kann. Für die Abenteuerlustigen gibt es Möglichkeiten für Rafting-Touren.
Die Nakatsu-Schlucht, bei der der Nakatsu-Fluss in den Niyodo-Fluss mündet, ist ein beliebter Ort, um das sogenannte „Niyodo Blue“ zu betrachten, einen besonderen Blauton, dessen Namensgeber der Niyodo Fluss war. Die Schlucht verfügt über einen malerischen Wanderweg, der sich zwischen großen Felsblöcken hindurchschlängelt und den Fluss mit Steinbrücken überquert. Wenn man das Wasser aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet, sieht man deutlich das Niyodo Blau, die typische Blaufärbung des Wassers. Die gesamte Wanderung dauert etwa eine Stunde.
8. Fluss Shimanto
Der Shimanto Fluss ist der längste Fluss der Hauptinsel Shikoku, welcher sich auf einer Länge von 196 Kilometern erstreckt. Er gilt als „Japans letzter ungehinderter Strom“ ohne Dämme oder Blockaden, was ihn sehr ursprünglich und besonders macht.
Zu den dortigen Attraktionen entlang des Flusses zählen die „Chinkabashi“, Betonbrücken ohne Geländer, die in Hochwasserzeiten einfach im Fluss verschwinden. Die Brückenwege sind gerade breit genug, dass ein einzelnes Auto durchfahren kann. Der 291,6 Meter lange Sada Chinkabashi Brücke ist der Flussmündung am nächsten und die längste dieser Brücken.
Eine der besten Möglichkeiten den Fluss zu erkunden, ist der Shimanto Rin-Rin Cycle-Service. Das Land ist flach und es gibt nur wenige Autos entlang des Flusses, sodass Radtouren sich hier anbieten. Fahrräder können an sieben Terminals entlang des Flusses gemietet und zurückgegeben werden.
9. Shikoku Karst Naturpark
Die Karst-Landschaft dieses Naturparks bietet ein besonderes Erlebnis. 1485 Meter über dem Meeresspiegel hat man eine großartige Aussicht und kann die beeindruckende Natur hautnah erleben. Die durch den Park führende Straße Route 383 wird auch gerne „Himmelsstraße“ genannt, da man beim Durchfahren teilweise das Gefühl hat, den Wolken und damit dem Himmel ungewöhnlich nahe zu sein.
Grasende Kühe sorgen im Sommer für ein alpines Flair, während sich die Gegend im Winter in ein Schneeparadies verwandelt. Nachts gilt der Blick auf den Sternenhimmel hier als besonders klar und einmalig schön. Wer die reine Natur erleben und ein wenig Entspannung und „grüne Auszeit“ abseits von Großstädten und deren Lärm sucht, der ist im Shikoku Karst Naturpark genau richtig.
10. Kap Ashizuri
Das Kap Ashizuri bietet einen herrlichen Blick auf das Meer und dem nahe gelegenen Leuchtturm. Es befindet sich an der Spitze der Ashizuri-Halbinsel und bietet mit seiner Aussichtsplattform einen beeindruckenden Blick auf die Schönheit von Kochis Natur.
In der Umgebung gibt es mehrere Wanderwege, darunter einen zwei Kilometer langen Weg am Meer entlang. Besucher*innen können auch eine Bootstour unternehmen. Einige der Boote bieten dabei einen Glasboden, um Korallen und Fische vor den Stränden Tatsukushi und Minokoshi in der Nähe von dem Kap Ashizuri betrachten zu können.
Das Beste zum Schluss: Yosakoi
Yosakoi ist ein traditioneller Tanz mit modernen Elementen, der aus der Stadt Kochi stammt und mittlerweile in ganz Japan beliebt ist. Es gibt unzählige Tanzgruppen – viele davon mit über 50 Tänzer*innen – die in farbenfrohen Outfits und mit den traditionellen „Naruko“ (eine Art hölzerne Rassel) zur Musik tanzen und dabei eine unvergleichliche Stimmung erzeugen.
Highlight ist das sogenannte Yosakoi Matsuri, welches jeden Sommer vom 9. bis 12. August stattfindet und zu den 10 größten Festen Japans zählt. Hierbei treten unzählige Tanzgruppen auf, tanzen dabei durch die Statt oder auf Bühnen und verwandelt ganz Kochi in ein buntes Meer aus Musik und Stimmung.
Wer nicht die Möglichkeit hat, dieses Spektakel live mitzuerleben (der Andrang ist enorm und oft sind Hotels schon ein Jahr im Vorfeld ausgebucht), der findet im Kochi Yosakoi Informationszentrum viele Informationen zum Ursprung des Tanzes und kann einige der Kostüme bewundern.
Wer weitere Attraktionen auf Japans Insel Shikoku sucht, der findet hier die Sehenswürdigkeiten der Präfektur Ehime.