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Kagoshima – Top 10 Attraktionen

Die Präfektur Kagoshima auf Japans südlicher Hauptinsel Kyushu bietet vor allem abwechslungsreiche Natur, aber auch kulturelle Highlights.

Kagoshima ist durch die südliche Lage von faszinierenden Vulkanlandschaften und subtropischen vorgelagerten Inseln geprägt. Somit gibt es viele Möglichkeiten zum Wandern und eine Reihe von Nationalparks. Wer die Präfektur Kagoshima näher kennenlernen möchte, findet im Folgenden die Top-Attraktionen, die man bei einem Besuch erleben kann.

1. Sakurajima

Der Vulkan Sakurajima vor der Stadt Kagoshima.
Der Vulkan Sakurajima vor der Stadt Kagoshima. Foto: Kimon Berlin (CC BY-SA 2.0)

Sakurajima (jap. 桜島, dt. „Kirschblüteninsel“) ist ein aktiver Stratovulkan, der sich in der Bucht direkt vor der Stadt Kagoshima befindet. Er gehört zu den aktivsten Vulkanen Japans und war auch in den letzten Jahren immer wieder durch Eruptionen aufgefallen. Bei dem letzten starken Ausbruch im Jahre 1914 verband sich die vormals einzeln stehende Vulkaninsel mit dem japanischen Festland. Vom Hafen Kagoshima aus kann sie in wenigen Minuten mit einer Fähre erreicht werden.

Der Sakurajima besteht aus 3 Gipfeln, dem Kita-dake, Naka-dake und Minami-dake. Letzterer ist der aktive Teil des Vulkans und bekannt für die typische Rauchwolke, die sich stetig über der Insel befindet. Der Vulkan ist ein beliebtes Reiseziel, auch wenn man die Gipfel aufgrund der Aktivität nicht betreten darf. Rund um die Insel führen Wege, die man zu Fuß oder mit dem Fahrrad  zurücklegen kann. Besonders empfehlenswert ist der Sonnenuntergang, der die Ufer in eine besondere Stimmung taucht.

2. Senganen Garten

Senganen Garten in Kagoshima.
Senganen Garten in Kagoshima. (Foto: Nicole Kirchmeyr)

Wer die Stadt Kagoshima besucht, sollte bei der Gelegenheit unbedingt den Senganen Garten besuchen. Der traditionelle Garten nutzt das Prinzip der „geborgten Landschaft“. Das bedeutet, dass Hintergrundelemente wie der Sakurajima als Teil des Landschaftsbildes genutzt werden und viel zur Stimmung des Gartens beitragen. Im Senganen Garten befindet sich auch die ehemalige Residenz des Shimazu Clans, der einst dort herrschenden Samurai Familie. Der Clan war Moderne und westlichem Fortschritt gegenüber sehr offen und führte westliche Architektur und Erfindungen in Kagoshima ein. Die Shimazu gründeten hier sogar 1852 ein Industriezentrum.

Der Garten ist bei einem Besuch von Kagoshima Pflicht und bietet wundervolle Fotomotive, gerade wenn man an einem klaren Tag den Sakurajima und die Bucht im Hintergrund sehen kann. Zwar befindet er sich etwas außerhalb der Stadt, ist aber mit Bussen oder zu Fuß etwa 15 Minuten von der Hafengegend entfernt. Wer den Garten besichtigt, sollte dabei auch der besonderen Starbucks Filiale einen Besuch abstatten, die im Gebäude eines ehemaligen Büros aus der Zeit der Shimazu Familie liegt, das ein eingetragenes Kulturgut ist.

3. Ogawa Wasserfall

Der Ogawa Wasserfall ist ein landschaftlich besonders reizvoller Ort im Süden der Osumi Halbinsel. Der Wasserfall wird vom gleichnamigen Fluss Ogawa gespeist und ist etwa 46 Meter hoch und dazu ganze 60 Meter breit. Der Wasserfall befindet sich etwa 7 Kilometer entfernt von der Küstenstadt Minamiosumi und ist umgeben von wunderschöner unberührter Natur. Um diese zu bewahren, ist das Betreten nur zwischen 9 und 17 Uhr gestattet. Vom nahen Parkplatz bis zum Wasserfall ist es etwas mehr als 1 Kilometer Fußweg.

Das Besondere am Ogawa Wasserfall ist, dass das Wasser an dem säulenartigen Gestein entlang nach unten rinnt und dort einen kleinen Teich bildet, der eine ungewöhnliche türkise Farbe hat. Wer einen wirklich ungewöhnlichen Wasserfall in wunderschöner Kulisse sehen möchte, der ist hier genau richtig. Von Kagoshima Stadt aus dauert die Anfahrt etwas mehr als 2 Stunden und es empfiehlt sich auf jeden Fall ein Auto.

4. Yakushima

Shiratani Unsuikyo auf Yakushima, Kagoshima.
Shiratani Unsuikyo auf Yakushima, Kagoshima. (Foto: Josef Diermair)

Die Insel Yakushima gehört zur Osumi-Inselgruppe und befindet sich südlich von Kyushu. Sie besitzt einen immergrünen Feuchtwald und fast die Hälfte von Yakushima ist als Nationalpark ausgewiesen. Besucher*innen kommen vor allem wegen der üppigen und großteils unberührten Flora und Fauna hierher. Besonders bekannt ist die Insel dabei für die Shiratani Unsuikyo Schlucht, deren moosbewachsene Bäume und Felsen die Inspiration für den Ghibli Animationsfilm „Prinzessin Mononoke“ waren.

Daneben bietet Yakushima noch viele weitere Wanderwege, die teilweise zu den uralten japanischen Sicheltannen führen, für die die Insel ebenfalls bekannt ist. Einige dieser Bäume sind mehr als 2000 Jahre alt und haben den Status eines UNESCO-Biosphärenreservats. Yakushima ist von Kagoshima Stadt aus mit Fähren in etwa 3 Stunden zu erreichen.

5. Kirishima

Kirishima ist eine Gruppe von Vulkanen und bietet beeindruckende Aussichten.
Kirishima ist eine Gruppe von Vulkanen und bietet beeindruckende Aussichten. Peter Chovanec (CC BY 2.0)

Kirishima ist eine Reihe von mehr als 20 Vulkanen, die sich in der Präfektur Kagoshima und der angrenzenden Präfektur Miyazaki befinden. Die Gegend um Kirishima wurde 1934 als erster Nationalpark in ganz Japan ausgewiesen und ist eines der beliebtesten Wandergebiete in Kyushu. Die abwechslungsreiche vulkanische Landschaft ist zu jeder Jahreszeit beliebt, besonders viele Besucher*innen aber zieht es im Frühling hier her, wenn die dortigen Kyushu Azaleen blühen und die Hänge einiger Vulkane in ein rosa Blütenmeer verwandeln.

Auf einem der bekannten Wanderpfade befindet sich unter anderem auch der Onami See, der am höchsten gelegene Kratersee Japans. Er befindet sich auf 1.402 Metern Höhe und ist meist tiefblau gefärbt und von Wald umgeben.

6. Chiran Samurai Distrikt

Die kleine Stadt Chiran befindet sich auf der Satsuma Halbinsel und hat durch ihre relative Abgeschiedenheit einen Großteil ihres historischen Stadtbildes erhalten können. Der dortige kleine Samurai Distrikt liegt an einer 700 Meter langen Gasse und bietet viele Häuser und Gärten, die teilweise über 250 Jahre alt sind. Eine Besonderheit ist, dass man dort keine überirdischen Leitungen oder Telefonmasten sieht, sodass man wirklich das Gefühl hat, in der Zeit zurückversetzt worden zu sein.

Während man die Häuser selbst nicht betreten kann, ist es jedoch erlaubt, sieben besonders schöne Gärten zu besuchen, die zu den Samurai Residenzen gehören. Bis auf einen Garten sind sie im sogenannten Karesansui Stil erbaut, was so viel bedeutet wie „trockener Garten“. Das bedeutet, dass hier keine wie sonst in japanischen Gärten üblichen Teiche zu finden sind. Stattdessen wurde ein Großteil des Bodens mit vulkanischer Asche aus der Gegend bedeckt, um eine Wasseroberfläche zu repräsentieren. Die Nutzung von Asche als Dekorelement für Gärten ist einzigartig und nur hier in Chiran zu finden.

7. Onsen in Kagoshima

Die hohe vulkanische Aktivität in der Gegend machen Kagoshima zu einem der beliebtesten Orte für die berühmten heißen Onsen Quellen. Mit mehr als 2.700 Quellen ist die Präfektur das zweitgrößte Onsen-Paradies des Landes. Besonders ist dabei auch die große Vielfalt an Badehäusern. So findet man in der Gegend um Kirishima nicht nur klassische Quellen mit vielen gesundheitsfördernden Mineralien, sondern kann hier auch Schlammbäder genießen. Dabei reibt man den Körper mit mineralhaltigem vulkanischen Schlamm ein und wäscht diesen später in den heißen Quellen ab.

Das Ioudani Teien Daiyokujo dagegen ist ein riesiges Badehaus, das im Stil eines japanischen Gartens angelegt ist und ein ungewöhnlich großes Wasserbecken bietet. Aber auch viele Freiluft-Onsen finden sich hier, einige davon umgeben von Wald oder aber mit einem atemberaubenden Blick auf die Küste. In Ibusuki findet man zudem Sandbäder, wie man sie auch aus Beppu kennt. Dabei wird man zur Entspannung und Hautpflege mit warmem Sand bedeckt. Die Vielfalt der Onsen ist scheinbar endlos und egal wo man in Kagoshima reist, die nächste heiße Quelle ist sicherlich nicht weit entfernt.

8. Kirishima Schrein

Einer der wichtigsten Shinto Schreine in Kyushu: der Kirishima Schrein.
Einer der wichtigsten Shinto Schreine in Kyushu: der Kirishima Schrein. Foto: Senén Germade / JT

Der Kirishima Schrein oder Kirishima-Jingu (霧島神宮) ist ein Shinto Schrein in der gleichnamigen Gegend und der größte Shinto Schrein im Süden von Kyushu. Ursprünglich wurde er in der Muromachi Zeit errichtet und damals wurde die gesamte Gruppe von Vulkanen zum Schrein Gelände gezählt. Nachdem die Bauten jedoch immer wieder durch vulkanische Aktivitäten zerstört wurden, wurde die Anlage 1715 an ihren heutigen Platz verlegt, wo sie seitdem umgeben von Wäldern steht.

Die Kirishima Vulkane spielen in der Mythologie um den Ursprung Japans eine große Rolle, denn angeblich stieg hier der Enkel der Sonnengöttin Amaterasu, Ninigi no Mikoto, herab und brachte die drei Reichsinsignien Schwert, Spiegel und Juwel mit sich. Der Sage nach heiratete er schließlich eine Menschenfrau und wurde daher selbst sterblich. Die Nachkommen der beiden bilden angeblich das japanische Kaisergeschlecht. Der Schrein ist ein wichtiges Kulturgut und mit öffentlichen Bussen zu erreichen.

9. Tanegashima Space Center

Raketenstart im Tanegashima Space Center.
Raketenstart im Tanegashima Space Center. Foto: NASA/Bill Ingalls

Das Tanegashima Space Center (TNSC) ist ein Weltraumbahnhof auf der gleichnamigen Insel Tanegashima, die zur Präfektur Kagoshima gehört. Er wurde 1969 errichtet und ist ein Raketenstartplatz der japanischen Raumfahrtagentur „Japan Aerospace Exploration Agency“ (JAXA). Das Space Center besitzt mehrere Raketenstartplätze und zudem Montagehallen, in welchen diese vorher zusammengebaut werden. Primär werden von hier aus Aufklärungssatelliten und Kommunikationssatelliten gestartet.

In der Regel wird der Start einer Rakete nicht öffentlich angekündigt, allerdings können Besucher*innen ihn vor Ort verfolgen, wenn sie sich zu diesem Zeitpunkt auf der Insel befinden. Für alle anderen bietet sich das dortige Museum an, in welchem man viel über die japanische Raumfahrt und die verschiedenen Missionen lernen kann, welche vom Tanegashima Space Center aus gestartet werden. Es gibt sogar kostenlose Führungen durch die Einrichtung, diese müssen allerdings vorab reserviert werden. Ansonsten ist die Insel vor allem bei Surfer*innen beliebt.

10. Kulinarik in Kagoshima

Kagoshima bietet natürlich wie alle anderen Präfekturen eine Vielzahl an regionalen Spezialitäten, für die die Gegend bekannt ist. Eine davon ist Kurobuta (jap. 黒豚), was auf Deutsch „schwarzes Schwein“ bedeutet. Dabei handelt es sich um die japanische Zuchtlinie des aus Großbritannien stammenden Berkshire-Schweins, welches im 18. Jahrhundert nach Japan gebracht wurde, damals als Geschenk von britischen Diplomaten. Es besitzt eine schwarze Haut und ist aufgrund des stark mamrorierten Fleisches eine Delikatesse in Japan.

Tobiuo in Kagoshima.
Tobiuo in Kagoshima. (Foto: takaokun / CC BY 2.0)

Eine weitere Besonderheit sind die fliegenden Fische (jap. tobiuo), die vor allem auf der Insel Yakushima als Spezialität gelten. Sie werden sowohl roh als Sashima, als auch gebraten serviert und man findet sie in Restaurants überall auf der Insel. Ein weiteres kulinarisches Erlebnis auf Yakushima ist „kame no te“, was wörtlich soviel bedeutet wie „Schildkrötenhand“. Selbstverständlich handelt es sich hierbei NICHT um die Füße von Schildkröten, welche übrigens gerade auf Yakushima unter besonderem Schutz stehen! Stattdessen handelt es sich um eine Art von Seepocke, eine Meeresfrucht, die man dort vor allem an der Küste auf Felsen findet.

Kagoshima liegt auf dem Gebiet der ehemaligen Provinz Satsuma und der Name findet sich noch heute in einigen kulinarischen Highlights der Region. So findet man hier große Mengen an Süßkartoffeln (jap. sastuma-imo), die in allen möglichen gerichten verarbeitet werden – sogar in Eiscreme. Primär aber werden sie gerne gegrillt und zu Shochu verarbeitet, einem beliebten japanischen Alkoholgetränk. Satsuma-age ist eine weitere Spezialität, an der man hier nicht vorbei kommt. Es handelt sich dabei um eine Art von Fischkuchen, der mittlerweile in ganz Japan sehr beliebt ist.

Im Tenmonkan Einkaufviertel findet man unzählige Restaurants, die lokale Delikatessen anbieten.

 

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