Die Präfektur Fukuoka in der Region Kyushu bietet eine gelungene Abwechslung aus modernen Metropolen, ländlichen Gegenden und gutem Essen.
Fukuoka verbindet die südlichste Hauptinsel Japans mit dem japanischen Festland und besitzt mit der gleichnamigen Stadt die größte Metropole in Kyushu und gleichzeitig die achtgrößte Stadt Japans. Die Präfektur ist ein Highlight für Kulinarik-Fans, bietet aber mit historischen Tempeln und ländlichen Gegenden eine vielfältige Kultur und Natur.
Für alle, die gerne einmal den Süden Japans sehen möchten, finden sich hier die Top 10 Attraktionen von Fukuoka:
1. Fukuoka Tower
Die Hauptstadt der Präfektur befindet sich in der Hakata Bucht. Vom dortigen Fukuoka Tower aus hat man einen großartigen Ausblick auf die Stadt und die umliegende Gegend. Der Fernsehturm ist mit 234 Metern der höchste Küstenturm Japans und bietet gleich drei Aussichtsplattformen auf unterschiedlichen Höhen. Er bietet auch den Schauplatz für den 1994 produzierten Film „Godzilla vs. SpaceGodzilla“, in dessen Verlauf er von den Monstern zerstört wird.
Mit seiner ungewöhnlichen Architektur ist er nicht nur eine beliebte Touristenattraktion, sondern auch ein bekanntes Fotomotiv der Hauptstadt. Bei einem Besuch der Metropole lohnt sich die Aussichtsplattform auf jeden Fall für alle, die die Stadt aus einem anderen Blickwinkel sehen möchten.
2. Ohori Park
Der Ohori Park befindet sich im Zentrum der Stadt Fukuoka und wurde im Jahre 1929 fertiggestellt. Er ist ein klassischer Garten und wurde nach dem Vorbild des chinesischen Westsees erschaffen, einer der bekanntesten Seen Chinas, der sich nahe der Stadt Hangzhou befindet. Ohori bedeutet wörtlich soviel wie „Graben“ und bezeichnet damit auch den ursprünglichen Sinn des Parks. Dieser war nämlich einst Teil des Grabensystems der Burg Fukuoka.
Heute ist der Park ein Ort landschaftlicher Schönheit mitten in der Stadt und bietet einen großen Teich in der Mitte, auf dem man mit Booten fahren kann. Zudem führen rote traditionell aussehende Brücken darüber und man findet dort auch einen traditionellen japanischen Landschaftsgarten.
Direkt daneben befindet sich das Fukuoka Kunstmuseum und die Ruinen der einstigen Burg. Letztere sind ebenso wie der Park gerade zur Kirschblüte ein beliebtes Ausflugsziel.
3. Yatai Stände
Yatai sind kleine Essenswägen mit einer langen und beliebten Tradition in Fukuoka. Jeder Yatai bietet bis zu einem Dutzend Besuchern Platz und sorgt mit dicht gedrängten Hockern um einen Tresen für eine ganz besondere Atmosphäre. Durch Dächer und Planen ist man vor Wind und Wetter geschützt und kann das Essen dennoch im Freien genießen. Die meisten Stände bieten typische Gerichte der Gegend an, daneben natürlich auch eine große Auswahl an Sake und Bier.
Insgesamt gibt es an die 100 Yatai Stände in der Stadt und man findet sie vom frühen Abend bis in die Morgenstunden an den Straßen und beim Kanal nahe der Canal City Hakata in den Distrikten Nakasu und Tenjin. Für alle, die die Stadt besuchen, sollte zumindest einmal ein Besuch bei den Yatai absolutes Pflichtprogramm sein.
4. Yanagawa
Abseits der Großstadt befindet sich mit Yanagawa und den dortigen Kanälen ein wundervolles Ausflugsziel nur etwa eine Stunde von Fukuoka entfernt. Ursprünglich wurden die mehr als 470 Kilometer langen Kanäle zur Bewässerung des umliegenden Farmlandes genutzt; heute aber sind sie eine beliebte Attraktion und man kann bei Touren in den kleinen Holzbooten die Stadt besichtigen.
Eine Fahrt in den kleinen Booten, welche donkobune genannt werden, ist auf jeden Fall ein Erlebnis und man fühlt sich in der Zeit zurückversetzt, wenn der Gondoliere mit einem Bambusstock geübt das kleine Boot durch die Kanäle lenkt und dabei (auf Japanisch) von der Geschichte der Stadt erzählt. Nach einer solchen Fahrt lohnen sich die kleinen Restaurants in Yanagawa, welche vor allem die Spezialität der Region anbieten: gegrillten Aal.
5. Sakurai Futamigaura
Ein weiterer Geheimtipp der Präfektur befindet sich ebenfalls weit abseits der Großstädte und bietet angeblich einen der schönsten Sonnenuntergänge Japans. Nahe der Stadt Itoshima befindet sich mit Sakurai Futamigaura ein hübscher kleiner Strand, der besonders für sein malerisch im Wasser stehendes Torii und die „verheirateten“ Meoto Iwa Felsen bekannt ist.
Gerade abends scharen sich hier gerne Menschen, um den Sonnenuntergang zu bewundern, der in Verbindung mit dem Tor im Wasser ein wunderschönes Fotomotiv bildet. Der Strand ist durch die abgelegene Lage eher ein Geheimtipp und eher bei japanischen Touristen beliebt, die Anfahrt lohnt sich aber für alle, die einen wirklich einmaligen Sonnenuntergang in Japan sehen möchten. Kleine Cafés, Restaurants und Imbissstände findet man hier ebenfalls.
6. Dazaifu Tenmangu Schrein
Der in der gleichnamigen Stadt Dazaifu stehende Daizaifu Tenmangu Schrein ist eine der bekanntesten Attraktionen der Gegend. Wie alle Tenmangu Schreine ist er dem zur Gottheit Tenjin erhobenen Gelehrten Sugawara no Michizane gewidmet und damit besonders beliebt bei Schüler*innen und Student*innen, die hier für gute Noten und erfolgreiche Prüfungen beten. Er ist einer der drei großen Tenmangu Schreine des Landes und gilt als wichtiges Kulturgut Japans.
Das gesamte Schreingelände erstreckt sich über mehr als 12 km² und beherbergt neben einigen Nebenschreinen von Verwandten und Schülern Michizanes auch weit über 6.000 japanische Pflaumenbäume, sowie eine Reihe riesiger Kampferbäume, von denen einige angeblich etwa 1.500 Jahre alt sind.
Der Weg zum Schrein ist von traditionellen Häusern gesäumt, in denen sich kleine Restaurants, Cafés und Souvenirläden befinden.
7. Daihonzan Naritasan Kurume Tempel
In der Stadt Kurume befindet sich mit dem Daihonzan Naritasan Kurume ein außergewöhnlich anmutender buddhistischer Tempel. Er ist ein direkter Ableger des Naritasan Shinsho-ji Tempels in Chiba und gehört damit ebenfalls zum Shingon Buddhismus, besticht aber vor allem durch seine sehr traditionell chinesisch anmutende Architektur und die ganze 62 Meter hohe Kannon Statue (buddhistische Göttin der Barmherzigkeit). Im Inneren der Statue führt eine Treppe nach oben, sodass man durch die oben angebrachten kleinen Fenster einen Blick auf die Umgebung werfen kann.
Zudem befindet sich hier das sogenannte „Hölle und Paradies Museum“ Gokuraku-den (極楽殿), in welchem Ausstellungsstücke die buddhistische Vorstellung vom Paradies und der Hölle darstellen. Eine weitere Besonderheit des Tempels ist die Replika des Mahabodhi Tempels, einem UNESCO-Weltkulturerbe in Indien.
Die ungewöhnlichen architektonischen Besonderheiten machen diesen Tempel auf jeden Fall sehenswert, auch wenn er sich ein wenig abseits des Zentrums von Kurume befindet.
8. Shikanoshima
Für alle Outdoor-Liebhaber*innen lohnt sich eine Fahrradtour, welche vorbei an kleinen Fischerdörfern, Stränden und Felsenküsten der Gegend um Shikanoshima bei Fukuoka führt. Auf diese Weise kann man den Stadtrand im eigenen Tempo und von einer ganz anderen Seite erkunden. Es gibt sogar geführte Fahrradtouren, bei denen man spannende Infos und Tipps für lokale Restaurants erhält.
Es steht eine große Auswahl an hochwertigen Fahrrädern zur Auswahl, welche in 3 Stunden Intervallen ausgeliehen werden können und an 4 Standorten verfügbar sind. Die Route führt durch kleine Seitengassen, über Strände am Stadtrand, vorbei an kleinen Tempeln und Schreinen bis zum wunderschönen Shiomi Park. Mehr Informationen bietet die Website des Veranstalters.
9. Yame Tee
Yame ist eines der bekanntesten Teeanbaugebiete Japans. Angeblich brachte der Mönch Eisai den Tee nach Fukuoka, nachdem er aus China zurückgekehrt war. Der sogenannte Yame-cha (also Tee aus der Region um Yame) gilt als einer der Besten auf der Welt und sollte daher unbedingt einmal probiert werden.
Wenn man in Yame ist, sollte man dem Konomi Honke Teehaus unbedingt einen Besuch abstatten, denn hier kann man den regionalen Tee besonders genießen. Bei einer traditionellen Teezeremonie bekommt man hier den vermutlich besten Matcha-Tee überhaupt serviert – im wundervollen Ambiente eines traditionellen japanischen Gebäudes.
10. Kulinarik in Fukuoka
Neben vielen Sehenswürdigkeiten hat Fukuoka auch eine große Auswahl an kulinarischen Highlights zu bieten. So ist die Präfektur und insbesondere deren Hauptstadt bekannt für zwei kulinarische Besonderheiten: Mentaiko (gesalzener Pollackrogen) und die geschmacksintensiven Hakata Tonkotsu Ramen (eine Nudelsuppe basierend auf einer Brühe aus Schweineknochen).
Beides findet man vielfach an den kleinen Yatai Ständen in der Stadt, aber auch überall sonst gibt es kleine Lokale für die berühmte Nudelsuppe und das scharfe Mentaiko findet man in allen möglichen Speisen, beispielsweise als Topping. Auch Souvenirs aus der Gegend sind oft mit dem Pollackrogen verfeinert, vor allem Reiscracker.
Wer also die Mischung aus Tradition und Moderne abseits der üblichen Ziele wie Tokyo oder Kyoto sucht, der liegt mit einem Besuch in Fukuoka auf jeden Fall richtig. Alle, die gerne weitere Orte in Kyushu erkunden möchten, finden hier die Top-Attraktionen von Nagasaki.