Der Raikyuji ist ein buddhistischer Tempel der Rinzai-Schule in der Stadt Takahashi in Okayama. Er ist besonders bekannt für seinen Zen Garten.
Der ursprüngliche Tempel wurde angeblich bereits 1339 erbaut, die heutige Anlage allerdings wurde im 16. Jahrhundert auf Befehl des Fürsten Ueno Yorihisa errichtet, der in der nahen Burg Bitchu-Matsuyama residierte. Sein Vorname kann in sinojapanischer Lesung der Schriftzeichen auch Raikyu gelesen werden, wodurch der Tempel seinen heutigen Namen erhielt.
Besonderheiten des Raikyuji Tempels
Der Tempel war einst die Residenz von Kobori Enshu, einem zum Schwertadel gehörenden Lord, der sich jedoch vor allem als Baumeister und Gartenarchitekt des Shoguns einen Namen gemacht hat. So plante er unter anderem die Burg Nagoya und designte die Gärten vieler Tempel und Burgen, beispielsweise den der Burg Nijo. Außerdem war er als Teezeremonienmeister bekannt und begründete sogar seine eigene Schule der japanischen Teezeremonie.
Angeblich legte Enshu im Raikyuji Tempel 1605 den berühmten Zen Garten an, für den die Gegend heute bekannt ist. Dabei legte er ihn als sogenannten „trockenen Landschaftsgarten“ (jap. karesansui-hōrai-teien) an und nutzt weißen Kies, um Teiche und damit Wasser zu symbolisieren. Zwei Steine im kunstvoll gerechten Kies werden als „Kranichinsel“ und „Schildkröteninsel“ bezeichnet, beide Tiere stehen für Gesundheit und ein langes Leben. Zudem nutzt der Garten das Prinzip der „geborgten Landschaft“, bei dem umliegende Natur als ästhetischen Hintergrund integriert wird. In diesem Fall ist es der nahe Berg Atago.
Besucher*innen können den Garten vom Tempelgelände aus beobachten, das Betreten des Gartens ist nicht gestattet, um die aufwändig in den Kies gerechten Linien, die Wellen darstellen, nicht zu beschädigen.
Der Raikyuji Tempel mit dem Zen Garten befindet sich in der Altstadt von Takahashi und ist einen etwa 10 Minuten langen Fußweg vom Bahnhof Bitchu-Takahashi entfernt.