Das Omiya Bonsai Dorf ist ein Zusammenschluss von Bonsai-Baumschulen im Bezirk Kita der Stadt Saitama nahe dem dortigen Bonsai Kunstmuseum.
Bis 1929 lebten die meisten Gärtner*innen der Kanto Region im Bezirk Bunkyo in Tokyo, und kümmerten sich um die Gärten der hochrangigen Samurai und Fürsten. Mit dem großen Kanto-Erdbeben 1929 und die verheerenden Schäden waren aber viele dieser Baumschulen gezwungen, den Standort zu wechseln.
Nahe an Tokyo fanden sie in Omiya einen geeigneten Ort, denn hier gab es hochwertige Erde und viel Frischwasser. Schon 1928 gründeten die Gärtner*innen und Bonsai-Baumschulen eine Kooperative, um sich gegenseitig zu unterstützen und Regeln zum Qualitätserhalt festzulegen.
Das Omiya Bonsai Dorf
Als Omiya 2001 mit der Präfekturhauptstadt Urawa zur Stadt Saitama zusammengelegt wurde, wurde die Gegend zwar Teil des Stadtbezirks Kita, behielt aber weiterhin ihre Ortsbezeichnung „Bonsai-cho“. Der Name ist ein geschützter Begriff und darf als Herkunftsbezeichnung nur für Bonsaibäume aus Omiya genutzt werden. Seit 2008 gelten die hier ansässigen Baumschulen sogar als Traditionshandwerk der Stadt Saitama und ihnen zu Ehren wurde wenig später das Bonsai Kunstmuseum gegründet, welches mehr als hundert Bäume und Artefakte zum Thema Bonsai ausstellt.
In der Hochzeit umfasste das Omiya Bonsai Dorf ganze 30 Baumschulen, heute sind es allerdings nur noch sechs, deren Gärten man besuchen und dabei den Meister*innen auch oft bei der Arbeit zusehen kann. Hier werden hunderte Bonsai verschiedenster Arten, Größen und Formen ausgestellt und können bei Interesse auch erworben werden.
Teilweise finden hier auch Workshops statt, bei denen Besucher*innen tief in diese traditionelle japanische Gartenkunst eintauchen können. Zudem wird hier jedes Jahr das Omiya Bonsai Festival statt, welches nicht nur Besucher*innen aus Japan, sondern aus der ganzen Welt anzieht
Das Omiya Bonsai Dorf ist fußläufig von der Station Omiya-koen entfernt und auch der Bahnhof Toro befindet sich nur einen kurzen Fußweg entfernt.