Miho no Matsubara ist ein landschaftlich schöner Ort in der Stadt Shizuoka und zeichnet sich durch den dortigen Kiefernhain aus.
Neben dem Niji no Matsubara in der Präfektur Saga und dem Kehi no Matsubara in der Präfektur Fukui zählt er zu den drei schönsten Kiefernhainen in ganz Japan. Bei den Bäumen handelt es sich um Pinien, also um Steinkiefern. Die Kombination aus den grünen Pinien, dem hellen Sand und dem blauen Meer machen die drei Haine zu malerischen Gegenden. Die Besonderheit des Miho no Matsubara ist zudem der Blick auf den Berg Fuji im Hintergrund.
Der Miho no Matsubara
Der Hain aus Pinien erstreckt sich auf einer Sandbank der gleichnamigen Miho Halbinsel in der Stadt und Präfektur Shizuoka. Die Bäume ziehen sich dort über eine Länge von knappen 5 Kilometern und wurden in der Edo Zeit dort gepflanzt. Sie standen unter dem Schutz des Shogunats und durften nicht gefällt werden, da sie Teil des dortigen Miho Schreins waren und demnach als heilig galten.
Während des Zweiten Weltkrieges wurden viele der Kiefern gefällt, um sie als Brennholz für verschiedene Produktionen zu nutzen. Später aber wurden sie von der dort lebenden Bevölkerung wieder aufgeforstet und sind heute ein beliebtes Fotomotiv. Außerdem sind sie Teil der sogenannten „New Three Views of Japan“ (新日本三景, Shin Nihon Sankei), die drei natürliche Orte in Japan mit besonderer Schönheit bezeichnet.
Miho no Matsubara ist außerdem der Ort einer beliebten japanischen Sage namens Hagoromo (羽衣, „Das Federkleid“), auf der das gleichnamige bekannte Noh-Theaterstück basiert. Angeblich schwebte einst ein himmlisches Wesen über den Hain und war von dessen Schönheit so angetan, dass es sich dazu entschloss, hinabzusteigen und dort zu baden. Sie legte ihr himmlisches Federkleid ab und stieg ins Wasser, wurde dabei aber von einem lokalen Fischer namens Hakuryo beobachtet. Er stahl das Engelsgewand und wollte es erst zurückgeben, wenn sie einen göttlichen Tanz für ihn vollführte. Da sie ohne das Federkleid nicht wieder zurück in den Himmel konnte, stimmte sie zu und tanzte für ihn. Zur Erinnerung steht hier eine Statue des Fischers, der ihr beim Tanzen zusieht, bevor sie wieder in den Himmel zurückkehrte.
Noch heute wird jedes Jahr im Oktober des Hagoromo Fest abgehalten, nahe dem alten Pinienbaum, an dem das Wesen damals angeblich ihr himmlisches Federkleid abgelegt hatte.
Miho no Matsubara ist mit dem Auto leicht zu erreichen und es gibt Parkplätze. Außerdem kann man vom JR Bahnhof Shizuoka einen lokalen Bus nehmen, der in etwa 25 Minuten zur Haltestelle ”Miho-no-Matsubara Iriguchi” fährt. Von dort aus kann man die Sandbank zu Fuß erreichen.