Heiße Quellen in traumhafter Landschaft

7 Höllen von Beppu

Die Höllen von Beppu sind sieben heiße Quellen in der Präfektur Oita auf  Kyushu. Sie sind aufgrund ihrer Dämpfe und verschiedenen Farben ein beliebtes Ausflugsziel.

Die Höllen (jap.: 地獄, jigoku) sind über verschiedene Distrikte der Onsen-Stadt Beppu verteilt und wurden als „Ort der landschaftlichen Schönheit“ ausgewiesen. Aufgrund der hohen Temperaturen kann man nicht in ihnen baden, aber der Anblick der unterschiedliche gefärbten dampfenden Quellen ist spektakulär.

Die Höllen von Beppu entdecken

Die insgesamt sieben Quellen verteilen sich auf den Distrikt Kannawa und den etwas abgelegeneren Distrikt Shibaseki. Die sogenannten Höllen (jap.: 別府の地獄, beppu no jigoku) unterscheiden sich in Größe, Wasserfarbe und ihren hydrothermalen Aktivitäten. Die Namen der einzelnen Quellen setzt sich jeweils aus einem Wort, welches die Form oder Eigenschaft der Quelle beschreibt und dem Wort jigoku für „Hölle“ zusammen.

Fünf der sieben Höllen von Beppu befinden sich im Bezirk Kannawa und liegen nah beieinander. Die berühmteste Quelle ist die Umi Jigoku, die „Meereshölle“. Hier finden Besucher*innen einen Teich mit kochendem, türkisblauem Wasser. Die Quelle ist von einem weitläufigen Garten umgeben, wo es einige kleinere Höllen mit orange-rotem Wasser gibt. Zudem findet man verschiedene Pflanzen, einen kleinen Wasserteich mit Lotusblumen und ein Fußbad. Das Gelände verfügt zudem über einen großen Souvenirladen mit angrenzendem Café.

Die Oniishi Bozu Jigoku ist nach den Schlammblasen benannt, die aus kochenden Schlammpfützen aufsteigen. Oniishi bedeutet soviel wie „Dämonenstein“ und Bozu ist der „Mönch“. Seit der Meiji Zeit (1868-1912) hat sich dieser Name durchgesetzt, da die grauen Schlammblasen wie kahlgeschorene Mönchsköpfe aussehen. Besucher*innen finden hier zudem noch ein Fußbad mit klarem Wasser.

Die beiden oben genannten Quellen liegen um den Beppujikokumeguri Parkplatz und sind fußläufig von dort zu erreichen. Ebenfalls dort befindet sich eine weitere kleine Quelle, die Yama Jigoku, die allerdings offiziell nicht zu den sieben „Höllen von Beppu“ zählt.

Ein Stück weiter östlich findet man zwei weitere Höllen. Die Kamado Jigoku kann mit „Kochtopfhölle“ übersetzt werden. Sie verfügt über mehrere kochende Teiche, die an alte Kochstellen erinnern. Auf dem Gelände können Besucher*innen interaktiv die heißen Quellen erleben. Beispielsweise kann das heiße Quellwasser getrunken oder inhaliert werden, man kann verschiedene Snacks probieren, die von der heißen Quelle gekocht oder gedämpft wurden oder auch ein Fußbad nehmen.

Bei der gegenüberliegenden Oniyama Jigoku, die „Monsterberghölle“, ist nicht die Quelle an sich das Besondere, sondern die in ihr lebenden Krokodile. Diese werden hier seit 1918 gezüchtet und gehalten. Man kann bei der Fütterung der Tiere zuschauen und sich in einem kleinen Museum über sie informieren.

Noch ein Stück weiter östlich befindet sich dann die letzte der fünf Quellen im Bezirk Kannawa. Die Shiraike Jigoku ist ebenfalls von einem schönen, jedoch etwas kleinerem Garten als die Umi Jigoku umgeben. Diese Quelle hat heißes, milchig-weißes Wasser. Auf dem Gelände befindet sich zudem ein kleines Tropenfisch-Museum, welches 16 Arten beheimatet und über die Fische informiert.

Die Höllen von Beppu: Die Blutteichhölle
Die Höllen von Beppu: Die Blutteichhölle (Foto: Laura Scibetta)

Im Bezirk Shibaseki liegen die letzten beiden Höllen von Beppu. Die Chinoike Jigoku ist ein großer Teich, mit rotem Wasser, aus dem heiße Dämpfe aufsteigen. Deswegen wurde ihr der passende Name „Blutteichhölle“ gegeben. Der Teich ist umgeben von dichten grünen Bäumen und bietet mit dem Farbkontrast ein tolles Motiv. Besucher*innen finden hier ebenfalls ein Fußbad sowie einen großen Souvenirladen.

Gleich daneben liegt die Tatsumaki Jigoku. Aufgrund eines Geysirs, welcher alle 30-40 Minuten ausbricht, nennt man sie die „Auslaufhölle“. Damit die Besucher*innen geschützt sind, hindert eine Steinplatte über dem Geysir ihn daran, seine volle Höhe von bis zu 30 Metern zu erreichen. Auch dieses Gelände ist von einem bewaldeten Hang umgeben. Ab Mitte April blühen hier zudem Azaleen in den unterschiedlichsten Farben.

Wissenswertes

Jede der sieben Höllen von Beppu verfügt über einen Eingangsbereich, wo man die Eintrittskarten kaufen kann. Man kann entweder ein Kombinationsticket kaufen, mit dem man alle Höllen besichtigen kann, oder Einzeltickets. Die Einzeltickets gelten nur für den Tag, an dem sie gekauft wurden, das Kombinationsticket kann auch noch am Folgetag genutzt werden.

Die fünf Höllen im Bezirk Kannawa können gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden. Vom Bahnhof Beppu fahren regelmäßig lokale Busse. Mit den Bussen Nr. 5 und 7 erreicht man die Quellen nach ca. 20 Minuten. Steigt man am Kannawa Bus Terminal aus, so ist man der Shiraike Jigoku am nächsten, ansonsten bietet sich die Haltestelle Umijigoku Mae an, um der gleichnamigen Hölle am nächsten zu sein. Die fünf Höllen sind jedoch alle fußläufig voneinander zu erreichen.

Die zwei Höllen im Bezirk Shibaseki können mit dem Bus 16 von Kannawa aus erreicht werden. Dieser fährt nicht so regelmäßig, benötigt jedoch nur 5 Minuten. Alternativ können die Höllen mit dem Auto besichtigt werden, da überall kostenfreie Parkplätze zur Verfügung stehen.

Informationen

Adresse: 559-1 Kannawa, Beppu, Oita 874-0000, Japan (Karte)

Öffnungszeiten: 08:00 bis 17:00 (ganzjährig geöffnet)

Preis: 

Kombinationsticket: ¥2.000

Einzelticket: ¥400

Sonstiges:

  • Besucherzentrum
  • Toiletten
  • Parkmöglichkeiten
  • Café und Restaurant
  • Rollstuhl-Verleih

Webseite

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