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Die Goldminen von Sado

Seit diesem Jahr (2024) hat Japan ein weiteres UNESCO-Weltkulturerbe auf seiner Liste: die Goldminen von Sado (auf Japanisch: Sado Kinzan).

Die Insel Sado

Selbst in Japan haben wahrscheinlich nur wenige Menschen je von der Insel gehört. Sado liegt etwa 30 km vor der Küste der Präfektur Niigata, welche sich im Norden der Hauptinsel Honshu befindet und kann von der gleichnamigen Hauptstadt per Fähre erreicht werden.

Von Tokyo ist man mit dem Shinkansen in etwa 2 Stunden in Niigata. Von dort aus ist man mit dem Schnellboot in etwa 1 Stunde und mit der Fähre in etwa 2.5 Stunden auf Sado.

Die Insel ist nach der Insel Okinawa die größte der Nicht-Hauptinseln Japans, mit einer Fläche von rund 854 km² (etwa so groß wie die Stadt Berlin) und hat etwa 50.000 Einwohner.

Grob, wird die Insel in 3 Teile aufgeteilt – die Berge von Osado, die Anhöhen von Kosado und das Flachland von Kuninaka, welches sich in der Mitte befindet (daher der Name „Kuninaka“ – kuni bedeutet Land und naka bedeutet Mitte). Neben den Minen empfiehlt sich durchaus ein Besuch an den steilen Küstenstreifen von Sado, welche über Jahrtausende hinweg (und auch heute noch) von tektonischer Aktivität, wie Erdbeben, geformt wurden.

Sonnenuntergang an der Küste von Sado (Foto von Simone Imurah on Unsplash)
Sonnenuntergang an der Küste von Sado (Foto von Simone Imurah on Unsplash)

Sado ist außerdem ein Zentrum für traditionelle Kultur. Die Insel ist die Heimat der Kodo Taiko Trommeln, sowie eine Hochburg des Noh Theaters. Wer mehr über Taiko Trommeln lernen will, der sollte auf jeden Fall nach Sado fahren – in die Stadt Ogi. Dort kann man (außer Montags), im Kulturzentrum mehr über die Geschichte der Trommeln lernen, sowie sich selbst an einer oder mehrerer Trommeln versuchen.

Danach lohnt sich ein Besuch bei einer der vielen Noh Bühnen der Insel. Während der Hochzeit in der Edo Periode befanden sich auf Sado über 200 Noh Bühnen, nachdem berühmte Noh Meister sich auf Sado ins Exil begeben hatten. Heute sind davon noch etwa 30 übrig.

Die Geschichte der Minen von Sado

Wann genau Gold in Sado gefunden wurde, ist nicht bekannt. Die Minen erlangten allerdings schon sehr früh Berühmtheit und waren essenziell für das alte Shogunat, welches das die auf Sado abgebauten Edelmetalle als Zahlungsmittel für den Handel mit dem Ausland einsetzte.

Nach dem Fall des Shogunats wechselten die Minen zunächst in Staatsbesitz und dann in die Hand der kaiserlichen Familie, bis sie an einen Ableger von Mitsubishi verkauft wurden.

Heute werden die Minen von der Insel und der Präfektur verwaltet.

Der Doyu Tunnel in einer der Goldminen von Sado (Foto von amaknow via amaknow, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons)
Der Doyu Tunnel in einer der Goldminen von Sado (Foto von amaknow via amaknow, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons)

Die Geschichte der Minen ist nicht ganz unumstritten. Seit der Herrschaft des Tokugawa Shogunats war es gang und gäbe, Gefangene und Sträflinge zur Zwangsarbeit in die Minen zu schicken, da es durch die Umwelteinwirkungen immer gefährlicher wurde, unter Tage die kostbaren Edelmetalle abzubauen.

Diese Praxis zog sich bis in die Moderne weiter und noch bis zum 2. Weltkrieg wurden Kriegsgefangene zur Arbeit in den Minen gezwungen. Die Aufarbeitung eines Abschnitts dieser dunklen Vergangenheit ist Teil der Ausstellung, welche heute in den zu einem Museum umgebauten Minenabschnitten zu sehen ist.

Die Präfektur Niigata

Niigata ist bisher eher selten auf Reiserouten zu finden, dabei hat die Präfektur für Besucher einiges zu bieten. Neben dem berühmten Feuerwerk in Nagaoka im Sommer, ist Niigata in der kalten Jahreszeit eine Hochburg für den Wintersport auf der Hauptinsel und bietet Interessierten eine gute Alternative zu den bekannteren und beliebteren Ski- und Snowboardgebieten von Hokkaido oder Nagano.

Niigata - eine gute Alternative für Wintersport oder Winterlandschaften (Foto von Sy on Unsplash)
Niigata – eine gute Alternative für Wintersport oder Winterlandschaften (Foto von Sy on Unsplash)

Es gibt die Möglichkeit einen Tagesausflug nach Niigata von Tokyo aus zu machen, inklusive Miete von Ski- und Snowboardausrüstung. Diese Ausflüge sind besonders bei jungen Reisenden beliebt, da sie günstiger sind als Fahrten nach Nagano.

Aber auch während der anderen Jahreszeiten lohnt sich ein Besuch in Niigata. Wer das ländliche Leben in Japan erleben möchte, der ist hier richtig. Und nach den Zerstörungen auf der Noto Halbinsel, ist Niigata eine gute Alternative um sich Reisterrassen, sowie traditionsreiche Betriebe (Bauernhöfe, Handwerker) anzusehen.

Auf der kulinarischen Seite ist Niigata besonders für Reis und Reisprodukte bekannt, wie zum Beispiel Sake. Die Präfektur ist nach Hokkaido der zweitgrößte Reisproduzent Japans und der Ursprungsort des berühmten Koshihikari Reis, der beliebtesten Reissorte des Landes. Viele der Brauereien in der Stadt öffnen gerne ihre Pforten für neugierige Besucher und auch ein „Sake Zug“ fährt durch die Präfektur.

Lernen Sie Niigata und Sado in unseren Videos näher kennen.

Und wenn Sie Lust auf einen Besuch dort bekommen haben, melden Sie sich gerne bei uns.

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