Die beliebten 24-Stunden Supermärkte im Überblick

Konbini in Japan

In Japan gibt es unzählige Convenience Stores, sogenannte „Konbini“. In diesen 24-Stunden-Supermärkten findet man alles für den täglichen Bedarf und vieles mehr.

Konbini gibt es seit den 1970er Jahren in Japan. Aufgrund von langen Arbeitszeiten, kurzen Pausen und dem schnelllebigen Alltag ist Komfort hier von größter Bedeutung. Die kleinen Märkte vereinfachen das Leben vieler Menschen in Japan, besonders Arbeitnehmer sowie ausländische Touristen schätzen die langen Öffnungszeiten und den komfortablen Service.

Übersicht über die Konbini in Japan

Konbini sind 24 Stunden geöffnet
Konbini sind 24 Stunden geöffnet (Foto: Aleister Kelman / CC BY 2.0 )

Konbini (jap.: コンビニ, Kurzform von Convenience Store) gibt es überall in Japan, in Großstädten wie Tokyo, Osaka oder Kyoto, aber auch in kleineren Städten, an Bahnhöfen, an Raststätten und sogar in ländlichen Gegenden sind die Convenience Stores zu finden. In der Regel haben sie 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr geöffnet. Neben Lebensmitteln und weiteren Produkten für den alltäglichen Gebrauch bieten die Konbini verschiedene Services an.

Neben den drei großen Ketten 7-Eleven, Family Mart, und Lawson gibt es unzählige weitere Varianten. Kleinere Ketten wie Natural Lawson, New Days, Ministop und Daily Yamazaki können vor allem in Wohngebieten und an Bahnhöfen gefunden werden. Die Dichte ist unglaublich hoch, sodass man in Japan beinahe überall und vor allem zu jeder Zeit wichtige Produkte des täglichen Bedarfs findet.

Produkte

Die Produkte und Marken unterschieden sich in den verschiedenen Konbini. Die drei großen Ketten haben Eigenmarken und verkaufen diese exklusiv in ihren Filialen. Ansonsten ist das Angebot und die Produktpalette in den meisten Konbini ähnlich und besteht besonders aus Lebensmitteln, aber auch Bedarfsartikel aus den Bereichen Hygiene, Schreibwaren und vielem mehr.

Lebensmittel

Große Auswahl an Lebensmitteln im Konbini
Große Auswahl an Lebensmitteln im Konbini (Foto: Laura Scibetta)

Das Hauptangebot der Konbini besteht aus verschiedensten Lebensmitteln. Besonders beliebt sind Onigiri Reisbällchen, Bento-Boxen sowie Backwaren, die von Japaner*innen zu jeder Tageszeit gekauft werden und als Snack zwischendurch oder vollständige Mahlzeit zu sich genommen werden können. Daneben haben die Convenience Stores eine große Auswahl an Instant Food wie beispielsweise Ramen Nudeln oder Suppe. Außerdem gibt es ein breites Sortiment an Snacks und Süßigkeiten. Neben Eiscreme und tiefgefrorene Lebensmittel werden auch warme Snacks wie Nikuman (mit Fleisch gefällte Teigtaschen), Hühnerspieße oder Oden (eine Art Eintopf) direkt an der Kasse verkauft.

In manchen Konbini, je nach Größe der Filiale und Lage, kann sogar frisches Obst und Gemüse, wie beispielsweise Äpfel, Bananen oder Kohl gefunden werden. Häufig sind dies eher ländliche Geschäfte, da diese in der Regel größer sind und somit mehr Platz für weitere Lebensmittel haben.

Des Weiteren verfügen Konbini über eine große Getränkeauswahl. Neben gekühlten Erfrischungsgetränken, Kaffee- und Teesorten und Säften wird auch Alkohol in Form von Bier, Likören oder Schnaps verkauft. Bei letzterem findet man häufig regionalen Sake in den Regalen. Zudem werden im Winter auch warme Getränke angeboten. Ein weiteres praktisches Angebot sind Kaffeeautomaten, an denen man Filterkaffee, milchhaltige Kaffeegetränke und im Sommer auch Frappé erhalten kann.

Artikel für den täglichen Gebrauch

In den Regalen der Konbini findet man alles
In den Regalen der Konbini findet man alles (Foto: Laura Scibetta)

Für all diejenigen, die es zu den üblichen Öffnungszeiten nicht in einen normalen Supermarkt schaffen, bieten Konbini auch viele Hygieneartikel an. Diese reichen von Zahnpasta über Taschentücher und Toilettenpapier bis hin zu Waschmittel. Neben den gewöhnlichen Artikeln findet man im Sommer auch Sonnencreme und Erfrischungstücher und im Winter Wärmepads.

Eine weitere Besonderheit ist das Angebot von ausgewählten Kleidungsstücken. Diese sind auf die Basisstücke wie Socken, Unterwäsche oder Basic-T-Shirts beschränkt, manchmal findet man aber auch Hemden oder Blusen. Sie sind speziell für Geschäftsleute in das Sortiment aufgenommen worden, falls zum Beispiel während der Mittagspause etwas schmutzig geworden ist.

Im Konbini gibt es meistens auch eine Abteilung, in der man Zeitungen, Zeitschriften oder Manga-Magazine wie die Weekly Shonen Jump kaufen kann. Je nach Größe des Geschäfts findet man manchmal sogar Manga Comics oder andere Bücher.

Daneben gibt es meist ein Regal, in dem kleinere Elektrogeräte wie Powerbanks, Ladekabel, aber auch Batterien zu finden sind. Meistens gibt es auch ein Angebot an Schreibwaren, darunter sind Schreibblöcke, Stifte sowie teilweise Tackernadeln oder Büroklammern.

In den allermeisten Konbini kann man zudem Zigaretten und Tabakwaren am Tresen erstehen. Um diese sowie Alkohol zu kaufen, muss man in Japan mindestens 20 Jahre alt sein und dies bestätigen.

Service

In Japan ist ein Konbini nicht nur ein 24-Stunden-Supermarkt, sondern fungiert auch als Post, Bank, Café sowie erweitertes Büro vieler Japaner*innen.

Reguläre Services

Zum Drucken, Scannen oder Geld abheben kann man schnell zum Konbini um die Ecke gehen
Zum Drucken, Scannen oder Geld abheben kann man schnell zum Konbini um die Ecke gehen (Foto: Laura Scibetta)

Wer in Japan lebt, braucht sich keinen eigenen Drucker anzuschaffen, denn in fast jedem Konbini gibt es ein großes Druckgerät, an dem man Drucken, Kopieren, Faxen und Scannen kann. Dies funktioniert über eine App oder auch mit einem USB-Stick.

Des Weiteren findet man meistens ein Multi-Funktions-Terminal, an dem man Tickets für verschiedene Events, Konzerte, Theater oder andere Attraktionen kaufen kann. Dazu zählen beispielsweise Tickets für das Ghibli Museum oder das Tokyo Disneyland. Nicht jeder Konbini bietet diesen Service an und spezielle Ketten haben nur spezielle Tickets, deswegen sollte man sich im Vorhinein informieren, in welchen Geschäften welche Tickets erhältlich sind.

Für viele Japaner*innen ist es üblich, für die Zahlung von Rechnungen wie Strom, Wasser, Versicherungen oder Handyverträgen in den Konbini zu gehen. Die Rechnungen werden  an der Kasse vorgezeigt und meistens bar bezahlt. In vielen Geschäften ist es zudem möglich, Lieferungen wie Pakete oder Briefe abzugeben oder abzuholen. In manchen Filialen gibt es sogar ein eingeschränktes Angebot von Postkarten und Briefmarken.

Lebensretter in jeder Situation

T-Shirt dreckig? Laufmasche in der Strumpfhose? - in Japan kein Problem
T-Shirt dreckig? Laufmasche in der Strumpfhose? – in Japan kein Problem (Foto: Laura Scibetta)

Wer schon einmal in Japan war weiß, öffentliche Toiletten gibt es hier wie Sand am Meer, Mülleimer hingegen sieht man selten. Da kommt ein Konbini gerade richtig. Hier befindet sich in den meisten Fällen eine Abfallstation, wo man seinen Müll trennen und wegwerfen kann. Die meisten Konbini besitzen zudem eine Toilette, die man kostenfrei benutzen kann.

Die allermeisten Konbini verfügen zudem über kostenfreies WLAN, weshalb sie vor allem von ausländischen Gästen ohne mobilen Datenempfang geschätzt werden. Zudem findet man in jedem Konbini einen Geldautomaten, von denen die meisten auch ausländische Kreditkarten annehmen. Eine Bargeldabhebung wird meist mit ¥220 (ca. 1,78 Euro) berechnet.

In den größeren Geschäften gibt es zudem häufig einen kleinen Bereich mit Tischen und Stühlen, an dem man gekaufte Speisen und Getränke verzehren kann. Zudem verfügen Konbini über Mikrowellen und Heißwasserspender, die kostenfrei genutzt werden können.

Weitere nützliche Informationen

Die gängige Zahlungsmethode in Japan ist Bargeld. Auch in Konbini ist es gerne gesehen, mit Bargeld zu zahlen. Manche verfügen über ein Kassengerät, in das man das Bargeld einlegt und auf diese Weise auch sein Rückgeld erhält. Daneben kann man aber auch mit Kreditkarte, einer IC-Karte für den Zug oder anderen mobilen Zahlungsmethoden zahlen. Man erhält in Japan üblicherweise einen Kassenbon. In unmittelbarer Nähe der Kasse befindet sich extra dafür eine kleine Box, in der man diesen, falls er nicht benötigt wird, direkt entsorgen kann.

Bezahlt man am Tresen, so wird man von dem Mitarbeiter/der Mitarbeiterin häufig zwei Fragen gestellt: Die Frage „fukuro wa hitsuyo desuka“ bedeutet „Brauchen Sie eine Tüte?“. Mittlerweile kosten Plastiktüten in Japan um die ¥3 (ein paar Cent), dennoch sind sie hier sehr verbreitet. Möchte man auf eine Tüte verzichten, kann man mit „kekko desu“ (Nein, danke) antworten. Kauft man Bento oder andere Speisen wird man mit der Frage „atatamemasuka“ gefragt, ob man das Essen aufgewärmt haben möchte. Ist dies gewünscht, kann man mit „hai onegaishimasu“ antworten. Andernfalls verneint man höflich mit „daijoubu desu„.

Wer weitere nützliche Ausdrücke für seine Japan-Reise lernen möchte, findet im Ratgeber Japanisch leicht gemacht viele Japanisch-Tipps und hilfreiche Sätze für verschiedene Situationen.

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