Zeit fürs Hanami! Wer träumt nicht davon, wenigstens einmal die berühmte Kirschblüte in Japan mitzuerleben?
Japan ist geradezu besessen von der vergänglichen Schönheit der zarten Blüten. Daher wird die Zeit der Sakura (Kirschblüten) gerne und groß gefeiert. Jeder begibt sich zu den Parkanlagen und Hotspots, um mit Kamera und Smartphone bewaffnet, die Schönheit des Frühlings einzufangen.
Hanami, also wörtlich etwa das „Blüten-Schauen“, ist ein wichtiger Bestandteil der japanischen Kultur. Unter den blühenden Bäumen wird gemeinsam mit Freunden, Familie oder Arbeitskollegen gepicknickt und so der Frühling begrüßt. Hier findest du Tipps und Informationen, wie du in Japan am besten die Kirschblüte genießen kannst:
Wie feiert man Hanami?
Unter den Kirschbäumen zu sitzen und zu picknicken gehört einfach dazu, wenn man die Sakura in vollen Zügen genießen möchte. Zu dieser Zeit herrscht eine ganz besondere Stimmung im ganzen Land. Die Kirschblüte selbst verläuft vom Süden in den Norden und startet schon recht früh auf Okinawa, während man in der Mitte des Landes Ende März und Anfang April die besten Chancen hat, sie zu beobachten.
Wetter-Check und Vorbereitung
Kurz vor der Kirschblüte gibt es diverse Vorhersagen, wann diese ihren Höhepunkt in den bestimmten Städten erreicht, z.B. vom japanischen Wetterverband. Es kann selbstverständlich auch immer vorkommen, dass sich die Zeiten etwas verschieben, je nach Wetter.
Nachdem du den Wetterbericht gecheckt hast, kannst du ein Datum für deine Kirschblüten-Party festlegen. Meistens ist es noch recht kalt, aber mit genügend warmen Getränken und Decken kann man dem gut entgegenwirken. Keine Party ohne Freunde, also lade alle Gleichgesinnten rechtzeitig ein und achte darauf, dass genügend Matten mitgebracht werden, sodass niemand später auf dem Boden sitzen muss.
Gleichzeitig lohnt es sich, rechtzeitig verschiedene Orte herauszusuchen, die als potenzielle Ziele infrage kommen. Wenn man genügend Zeit hat, kann man auch gleich mehrere Daten heraussuchen und die Feier an anderen Orten wiederholen.
Sichere dir rechtzeitig deinen Platz
Bei den Plätzen in Alleen und Parks gilt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst! Suche dir also rechtzeitig einen konkreten Ort aus und reserviere dir diesen vor. Wie funktioniert das? Im Grunde ganz einfach: Du stehst so früh wie möglich auf, fährst zu deinem gewünschten Hanami-Spot und markierst mit den typisch blauen Picknickdecken dein „Revier“.
Sowohl für Hanami als auch für Hanabi (Feuerwerk) besetzt man in Japan physisch den eigenen Platz. Das bedeutet, es wird erwartet, dass mindestens eine Person auch die ganze Zeit dort anwesend ist. Nimm dir also genügend warme Kleidung und Proviant mit, auch ein gutes Buch erleichtert die Wartezeit. Oder man kommt gleich als kleine Gruppe an seinem Platz an und vertreibt sich zusammen die Zeit.
Picknicken ist nicht unbedingt überall erlaubt. Erkundige dich also im Vorfeld, wo genau ihr euch niederlassen könnt. Hier findest du noch ein paar weitere Tipps zum Thema Klima und Wetter in Japan.
Essen und Getränke
Kein Hanami ohne Essen! In der Regel bringt jeder eine Kleinigkeit mit und am Ende wird dann alles geteilt! Vermeide es, alles in letzter Sekunde im Supermarkt vor Ort zu kaufen, denn auf diese Idee kommen leider auch viele andere und so kann es sein, dass die Warteschlangen lang und viele Produkte ausverkauft sind.
Auch Besteck und Servietten, sowie Becher und Teller sollte man nicht vergessen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Entsorgung deines Mülls. Nimm ausreichend Tüten mit, sodass du den Platz genauso sauber hinterlässt, wie du ihn vorgefunden hast. Hierauf achtet man in Japan ganz besonders!
Passend zur Sakura-Zeit bringen viele Hersteller spezielle und oft limitierte Produkte mit Kirschblüten-Motto heraus. Bento-Boxen in diesem Stil, Sakuramochi und natürlich die allseits beliebten Hanamidango sind ein absolutes Muss für die perfekte Party. Und wundere dich nicht: auch alkoholische Getränke gehören mit dazu. Auch hier gibt es diverse spezielle rosarote Verpackungen, die extra für das Hanami entworfen wurden.
Tipps zum Reisen während der Kirschblüten-Zeit
Plane einen längeren Aufenthalt ein
Die Kirschblüte ist gerade deswegen so beliebt, weil sie so kurz und oftmals auch unberechenbar ist. Zwar gibt es jedes Jahr umfangreiche Voraussagen für die Blüte in den verschiedenen Regionen Japans, aber diese sind nicht immer zuverlässig und manchmal genügt schon ein kurzer starker Regenschauer, um die Blüten vom Baum zu fegen.
Daher lohnt es sich, wenn möglich, einen längeren Aufenthalt in Japan einzuplanen, um sicherzugehen, dass man zumindest an einer der geplanten Destinationen auch die Schönheit der Sakura genießen kann. Wenn man in der Zeit dann noch umherreist, hat man zumindest ein paar mehr Gelegenheiten, dieses wunderschöne Schauspiel genießen zu können.
Menschenmassen meiden?: ein Ding der Unmöglichkeit
Wer auf einen Geheimtipp hofft oder glaubt, abseits der Großstädte praktisch alleine den Kirschblüten frönen zu können, der täuscht sich leider. Die Hanami Saison ist kurz und überaus beliebt, sodass du davon ausgehen kannst, dass fast überall die Menschen in Scharen auftauchen. Dies ist zudem die Hauptsaison in Japan, und so kommen auch besonders viele Reisende in das Land.
Etwas weniger los ist mit Sicherheit unter der Woche und am Vormittag, denn so kann man zumindest darauf hoffen, dass die arbeitenden Menschen noch nicht da sind. Zu den beliebtesten und damit auch am stärksten frequentierten Orten Tokyo gehören definitiv der Yoyogi Park, der Ueno Park und die Gärten beim Kaiserpalast. Es ist aber auch wiederum schön, wenn man Teil des großen Ganzen sein kann und sich mitten in glücklichen, feiernden Grüppchen befindet.
Ein vergleichsweise eher weniger stark besuchter Ort in Tokyo ist der Yanaka Friedhof. Dieser scheint zunächst auch ein etwas ungewöhnlicher Ort, um hier die Kirschblüten zu bewundern, aber die von den blühenden Bäumen gesäumten Wege sind wirklich wunderschön. Selbstverständlich kann man hier nicht picknicken, aber für einen schönen Spaziergang lohnt sich ein Besuch auf jeden Fall.