Überblick über die Kosten, die während einer Japanreise für Verpflegung, Unterkunft, Transfer und Sonstiges zu erwarten sind.
Japan ist im Vergleich zu anderen asiatischen Ländern verhältnismäßig teuer. Das liegt natürlich mitunter auch am allgemein hohen Standard, der gut ausgebauten Infrastruktur und dem relativ hohen Pro-Kopf-Einkommen. Wer eine Japanreise plant, erfährt hier, welche Kosten während der Reise zu erwarten sind und mit welchen Tipps man teilweise viel Geld sparen kann.
Kosten für Unterkünfte
Japan bietet eine Vielzahl verschiedener Unterkünfte für jeden Geldbeutel an. In der Regel sind die westlichen Hotels in Bezug auf Standard und Sternkategorie dem von Unterkünften beispielsweise in Deutschland sehr ähnlich. Für Hotels im 3-Sterne Bereich zahlt man je nach Lage und natürlich auch nach Stadt zwischen 50 und 100 Euro für eine Nacht. Wichtig ist, dass Einzelzimmer und Doppelzimmer mit Einzelbelegung meist unterschiedlich kosten und auch die Größe des Zimmers und die Bettengröße sich stark im Preis bemerkbar machen.
In Metropolen wie Tokyo, Kyoto oder Osaka sind Hotels generell kleiner und meist teurer, als in kleineren japanischen Städten. Zudem kann man hier nicht – wie in anderen asiatischen Ländern – auf besonders günstige 5-Sterne Hotels hoffen. Eine Übernachtung in Luxusunterkünften wie beispielsweise im Hilton Hotel kostet hier im Doppelzimmer je nach Saison bis zu 500 Euro. Besonders preiswert sind meist sogenannte Business-Hotels, welche kleine Zimmer mit dem Nötigsten anbieten und dabei moderate Preise haben. Zudem sind diese Unterkünfte meist sehr gut an das öffentlichen Verkehrsnetz angebunden.
Saisonale Unterschiede im Preis gibt es hier ebenfalls: Besonders teuer sind Hotels zur Kirschblüte (in der Regel März bis April) und zum Herbstlaub (in der Regel November bis Dezember). Außerdem sollte man darauf achten, dass zu Neujahr und ganz besonders während der sogenannten „Golden Week“, eine Reihe von Feiertagen, in der Regel Anfang Mai, die Preise für Unterkünfte massiv steigen.
Japanische Unterkünfte, sogenannte Ryokan, sind im Vergleich zu westlichen Hotels meist mit weniger Luxus ausgestattet, dennoch aber meist verhältnismäßig teurer. Zudem ist es bei Ryokan in der Regel so, dass die Nacht pro Person abgerechnet wird, statt wie in westlichen Hotels meist üblich, pro Zimmer.
Eine Nacht in einem Luxus-Ryokan kann gut und gerne 1000 Euro kosten – dafür sind Service und Verpflegung hier überdurchschnittlich. Meistens ist in Ryokan das Abendessen inklusive, welches schon alleine meist etwa 50 bis 100 Euro pro Person kostet. Wer also günstiger übernachten möchte, kann das Abendessen abbestellen.
Die günstigste Art, in Japan zu übernachten, sind Hostels, Homestays oder Kapselhotels. Dort verzichtet man zwar auf Luxus, muss dann aber meistens auch nur 15 bis 20 Euro pro Nacht zahlen. Mehr Informationen zu Unterkünften in Japan allgemein finden sich hier.
Kosten für Sehenswürdigkeiten
Preise für Sehenswürdigkeiten in Japan variieren sehr stark. In der Regel sind die meisten Schreine und viele Tempel entweder kostenlos, oder bewegen sich bei Eintrittspreisen zwischen 2 und 5 Euro. Oft kann man zum Beispiel auch das äußere Tempelgelände gratis betreten und muss nur für den inneren Teil zahlen.
Eintritt für beispielsweise japanische Gärten variiert je nach Größe und Bekanntheitsgrad des Gartens, in der Regel aber liegt der Preis bei etwa 5 Euro. Oftmals erhält man Kombi-Tickets, beispielsweise für eine Burg und den anschließenden Garten etwas günstiger, als wenn man beide Attraktionen einzeln besucht.
Burgen kosten meist zwischen 7 und 10 Euro pro Person. Oft beinhalten diese zusätzlich kleine Museen, in denen Samurai-Rüstungen und Schwerter ausgestellt werden. Da die meisten japanischen Burgen nicht im Original erhalten sind, sind viele von ihnen im Inneren sehr modern im Vergleich zu europäischen Burgen. Wer sich also etwas Geld sparen möchte, kann beispielsweise auf den Eintritt in die Burg verzichten (viele Menschen betreten die Burgen vor allem wegen des Ausblicks von der obersten Plattform und nicht wegen dem Inneren oder den Ausstellungsstücken) und diese nur von Außen betrachten.
Aussichtsplattformen auf Bergen sind eine weitere beliebte Attraktion in Japan. Meist kosten die Plattformen selbst keinen Eintritt, sondern die hinaufführenden Seilbahnen oder Kabelbahnen. Preise dafür bewegen sich in der Regel zwischen 5 und 10 Euro. Roundtrips sind dabei meist günstiger als die einzelnen Fahrten, allerdings kann man sich auch überlegen, beispielsweise auf einen Berg hochzuwandern und statt des Abstieges dann die Seilbahn zu nehmen.
Oftmals lohnen sich Pässe für die Gegend, sogenannte Area Passes, wie beispielsweise der Hakone Free Pass, welcher die Transportmittel (unter anderem auch die Seilbahn) beinhaltet und zudem Rabatte für umliegende Attraktionen bietet.
„Echte“ Aussichtsplattformen in den Städten wie der Tokyo Tower oder der Tokyo SKYTREE dagegen gehören zu den teuersten Sehenswürdigkeiten in Japan. Hier kann man mit 10 bis sogar 25 Euro rechnen. Oft gibt es mehrere Plattformen mit unterschiedlichen Preisen, zusätzlich werden dann etwas günstigere Kombi-Tickets angeboten. Wer in Tokyo eine kostenlose Aussichtsplattform sucht, findet sie beim Tokyo Metropolitan Goventment Building.
Preise für Attraktionen wie Aquarien und Zoos in Japan bewegen sich zwischen 5 und 15 Euro und sind damit im Vergleich zu beispielsweise Deutschland eher günstiger. Freizeit- und Vergnügungsparks haben unterschiedliche Preiszusammensetzungen. Das Fuji-Q Highland beispielsweise bietet freien Eintritt, während die einzelnen Attraktionen wie Achterbahnen dann separat bezahlt werden. Alternativ gibt es Tagestickets mit einer Flatrate für alle Attraktionen für etwa 50 Euro, welches der ungefähre Preis für alle Parks dieser Art ist, beispielsweise auch für die Universal Studios Osaka.
Sightseeing in Japan kann, muss aber nicht teuer sein. Viele Sehenswürdigkeiten und Attraktionen sind kostenlos oder kosten nur wenig Eintritt. So sind bekannte Attraktionen wie beispielsweise der Fushimi Inari Schrein in Kyoto oder der Ueno Park in Tokyo kostenlos.
Wer weitere Sehenswürdigkeiten in Japan sucht, die keinen Eintritt kosten, der findet hier beispielsweise eine Übersicht über kostenlose Attraktionen in Kamakura.
Kosten für Transfers
Das Nutzen von öffentlichen Verkehrsmitteln ist in Japan verhältnismäßig teuer. Dafür ist gerade das Bahnnetz sehr gut ausgebaut und die Züge sind sauber und pünktlich. Touristen aber können den Japan Rail Pass nutzen, ein Bahnpass, der unlimitiertes Fahren mit allen Zügen der Japan Railways ermöglicht, darunter einige Shinkansen Züge. Damit ist das Bahnfahren wiederum sehr günstig, denn normalerweise kosten gerade Fahrten mit Shinkansen oder Limited Express Zügen oft mehr als ein Inlandflug.
Der reguläre JR Pass kostet für 7 Tage 235 Euro, für 14 Tage 374 Euro und für 21 Tage 479 Euro. Eine normale Fahrt von Tokyo nach Kyoto mit dem Shinkansen würde schon etwa 105 Euro kosten, sodass der JR Pass gerade für Menschen, die viel in Japan reisen möchten, sehr praktisch ist. Wer keinen JR Pass nutzt, aber große Strecken in Japan zurücklegen möchte, ist oft mit einem Inlandflug günstiger unterwegs. Günstige Fluggesellschaften wie beispielsweise Peach Aviation bieten Inlandflüge für teilweise unter 100 Euro an.
Innerhalb der Städte nutzen viele Menschen Prepaid Karten wie die Suica, da diese leicht zu handhaben ist und man nicht jede Einzelfahrt eigens berechnen muss. Günstiger ist es allerdings oft, wenn man sich Tageskarten für das Streckennetz kauft.
Hier findet sich eine Übersicht für verschiedene Pässe und Tickets in Japan, mit denen man günstig reisen kann.
Kosten für Verpflegung
Kosten für Verpflegung können bei einer Japanreise sehr stark variieren. Während man für das berühmte Kobe Rind leicht hunderte von Euro ausgeben kann, gibt es auch unglaublich günstige Möglichkeiten.
Grundsätzlich kann man sagen, dass Fisch und Meeresfrüchte im Vergleich zu beispielsweise Deutschland hier meistens günstiger sind, während Fleisch (allen voran Rindfleisch) dagegen hier deutlich teurer ist. Das gilt sowohl für Restaurants, als auch für Supermärkte.
Ein Restaurantbesuch in Japan kann, muss aber nicht teuer sein. Auch wenn man natürlich Qualitätsunterschiede bemerkt, so sind diese nicht immer gravierend und oftmals bieten japanischen Restaurantketten wie beispielsweise Yoshinoya oder Matsuya extrem günstige und füllende Gerichte zwischen 3 und 10 Euro an – und das rund um die Uhr!
Sushi Fans kommen natürlich bei frischem Fisch auf den Fischmärkten voll auf ihre Kosten, aber auch normale Sushi Lokale sind in Japan vielfach durchaus preiswert. Allerdings sei hier zu beachten, dass das vom deutschsprachigen Raum bekannte und beliebte Prinzip des „All you can eat“ hier nur selten vorherrscht, sondern man Sushi pro Teller zahlt. Je nach Restaurant und Qualität des Fisches werden hierfür zwischen 70 Cent und 2 Euro verlangt, meist erhält man dafür zwei Stück Sushi.
Besonders günstig neben den bereits oben erwähnten Ketten, sind sogenannte „Familiy Restaurants“ in Japan, beispielsweise Jonathan’s oder Saizeriya. Diese bieten sehr günstige Speisen an – oftmals mit einer Drink-Bar, an der man sich beliebig oft (alkoholfreie) Getränke nachholen kann. Das Essen ist dabei in der Regel japanisch, allerdings findet man auch vielfach Pasta Gerichte.
Eine weitere Möglichkeit, in Japan günstig zu essen, sind Mittagsmenüs, die von fast allen Restaurants um die Mittagszeit angeboten werden. Die Preise reichen von 5 bis etwa 10 Euro und man erhält meistens ein ganzes Set, oftmals mit Getränk inklusive. Die Preise liegen bei diesen Angeboten deutlich unter dem, was man abends dort bezahlt.
Die günstigste Variante aber bieten die Supermärkte und Convenience Stores in Japan. Dort kann man ganze Lunch-Boxen kaufen, Reisbällchen und viele weitere Gerichte. Die Qualität ist erstaunlich gut und die Preise sehr günstig (eine Bento-Lunchbox kostet zwischen 3 und 5 Euro), abends werden die nicht verkauften Produkte in den Supermärkten meist deutlich verbillig abgegeben.
Entgegen der Erwartungen sind dagegen rohe Zutaten in Japan deutlich teurer als man es von beispielsweise Deutschland gewohnt ist, sodass sich selbst kochen nur selten lohnt. Gerade Obst und Gemüse sind in Japan sehr teuer und beim Kauf eines Apfels kann man hier mit 3 Euro pro Stück rechnen.
Generell kann man auch sagen, dass japanisches und auch indisches und chinesisches Essen in Restaurants sehr günstig ist, europäische Rstaurants dagegen (außer Pasta) sind meist deutlich teurer, was vielfach auch an den Zutaten liegt.
Getränke sind in Japan ebenfalls meist teurer, zumal man sie oftmals auch nur in sehr kleinen Flaschen kaufen kann. Softdrinks findet man vielfach nur in 250ml Dosen. 330ml und 500ml bilden die größeren Behälter für Tees, Kaffees und Wasser. Diese kosten im Schnitt etwa 1 bis 2 Euro und sind somit etwas teurer als in Deutschland. 1 Liter oder noch größere Größen gibt es in der Regel nur für Wasser und einige wenige Tees oder in größeren Supermärkten, welche in Japan eher seltener anzutreffen sind. Alkoholische Getränke, vor allem Bier oder importierte Waren sind ebenfalls teurer, eine 250ml Bierdose kostet hier in der Regel 2 Euro.
Am günstigsten ist man hier also mit Leitungswasser unterwegs, welches zwar gechlort ist und dementsprechend nicht allen schmeckt, aber absolut unbedenklich ist. Außerdem bieten fast alle Restaurants und Cafés in Japan kostenlos Wasser und teilweise Tee an.
Trinkgeld ist in Japan nicht üblich und wird in der Regel nicht angenommen, hier kann man also eine Menge Geld sparen. Allerdings gibt es in manchen Restaurants eine sogenannte „Table Charge“ von in der Regel etwa 1 bis 3 Euro pro Person, im Zweifelsfall fragt man hier besser nach.
Sonstige Kosten bei einer Japanreise
Öffentliche Toiletten sind in Japan allgegenwärtig und immer kostenfrei!
Trinkgeld ist – wie bereits erwähnt – in Japan generell nicht üblich, wird sogar oftmals als Beleidigung angesehen.
Souvenirs sind in Japan nicht teurer als beispielsweise in Deutschland, oftmals aber ist die Qualität bedeutend höher. Wer zum Beispiel auf der Suche nach Geschirr und allgemein nach Andenken ist, der findet in den 100 Yen Läden in Japan qualitativ hochwertige Ware für umgerechnet weniger als 1 Euro. Das Angebot ist riesig und die Qulität liegt weit über dem, was man von 1 Euro Shops gewohnt ist. Wer günstige Souvenirs sucht, findet sie beispielsweise bei Daiso, Japans größter 100 Yen Shop Kette.
Natürlich spielt bei den Kosten einer Japanreise immer auch der aktuelle Wechselkurs eine Rolle, generell aber kann man mit einigen kleinen Kniffen viel Geld sparen. Wer allgemeine Informationen zum Geld in Japan sucht, findet viele Tipps dazu in diesem Artikel.