Das Leben hat sich in den Zeiten des Coronavirus und COVID-19 für die Menschheit weltweit verändert und in Japan werden umfassende Hygienemaßnahmen umgesetzt.
Zwar hat sich in Japan vieles wieder normalisiert und Reisen innerhalb des Landes ist weitgehend ohne Einschränkungen möglich, allerdings ist es trotzdem wichtig, weiterhin umsichtig zu handeln und durch verschiedene Maßnahmen dafür zu sorgen, dass das Virus sich nicht weiter ausbreitet.
Im Folgenden findest du Japans aktuelle Maßnahmen, um die Verbreitung des neuartigen Coronavirus so weit es geht zu verhindern.
Desinfektionsmittel gegen das Coronavirus (COVID-19)
Mittlerweile findet man kaum mehr öffentliche Einrichtungen, bei denen man vor dem Betreten nicht die Möglichkeit hat, sich die Hände zu desinfizieren.
Meist steht Desinfektionsmittel am Eingang von Restaurants, Geschäften und anderen Einrichtungen wie beispielsweise Karaoke Bars bereit. Oft kann man sich als Kunde hier frei „bedienen“, mancherorts besteht auch das Personal freundlich darauf, dass man sich vor dem Betreten die Hände reinigt.
Die Handdesinfektionsmittel sind Teil einer landesweiten Strategie zum Thema Händewaschen. Zusätzlich sind sämtliche Handtrockner in öffentlichen Toiletten derzeit nicht in Betrieb, um das Risiko der Übertragung möglichst gering zu halten. Daher empfiehlt es sich – so wie die JapanerInnen – unterwegs ein kleines Handtuch dabeizuhaben. Grundsätzlich sollte man sich so oft es geht die Hände waschen – besonders, wenn man nach Hause kommt und vor dem Essen.
Masken gegen das Coronavirus und COVID-19
Das Tragen von Masken war auch schon vor der Coronavirus Pandemie in Japan üblich. Gerade während der Grippe Saison und allgemein bei Krankheit werden konsequent Masken getragen, um andere nicht anzustecken. Mit COVID-19 tragen die Menschen in Japan nun fast überall einen Mund-Nasen-Schutz – im Sommer trotz der Hitze und sogar vielerorts auch im Freien – auf jeden Fall aber in Bussen, Bahnen und öffentlichen Einrichtungen. Vielerorts kann man angewiesen werden, die Einrichtung zu verlassen, wenn man sich weigert, einen solchen Schutz zu tragen.
Vielerorts wird man durch Schilder auf das Maskentragen hingewiesen, vor allem auch auf die Tatsache, dass Mund UND Nase bedeckt sein müssen.
Neben den üblichen Masken, welche zum einmaligen Tragen gedacht sind, werden mehr und mehr Stoffmasken produziert, welche waschbar sind und damit erneut verwendet werden können. Mit verschiedenen Farben, Größen und Designs werden die Menschen zusätzlich ermutigt, den Mund-Nasen-Schutz wenn möglich permanent in der Öffentlichkeit zu tragen.
„Social Distancing“ in Zeiten von COVID-19
Die Zwei-Meter Regel
Zwar kann es gerade in U-Bahnen und Bussen mitunter sehr schwer sein, zwei Meter Abstand zu anderen Personen zu halten, jedoch gilt diese Methode als eine der effektivsten, die Ausbreitung des Virus zu unterbinden. In vielen Restaurants und Cafés sind entsprechend Sitzplätze und Tische angeordnet und teilweise durch Absperrungen nicht zugänglich. Außerdem findet man vielfach Bodenmarkierungen in Wartebereichen, sodass auch beim Anstehen entsprechender Abstand gehalten wird.
Trennwände und Barrieren
Gerade an Schaltern, Rezeptionen und in Restaurants findet man vielfach Trennwände aus Plastik und auch in Supermärkten, Bäckereien usw. soll die Ausbreitung durch solche Barrieren verhindert werden. Wenn man mit Personen aus dem eigenen Haushalt in einem Restaurant sitzt, kann man häufig auch bitten, diesen Schutz zu entfernen.
Ausdünnen von Menschenmengen
Viele Firmen setzen im Kampf gegen das Coronavirus und COVID-19 noch immer auf das Arbeiten von Zuhause aus, soweit dies möglich ist, oder passen die Arbeitszeiten so an, dass die üblichen Stoßzeiten in den öffentlichen Verkehrsmitteln umgangen werden.
Gleichzeitig wird gerade in Kaufhäusern versucht, zu engen Kontakt von Menschen gerade in den Eingangsbereichen zu unterbinden, indem Eingänge und Ausgänge deutlich markiert werden und man somit im Sinne einer „Einbahnstraße“ in die Gebäude und auch wieder herauskommt. Gerade kleinere Geschäfte und Restaurants haben dagegen eine maximale Anzahl an Besucher*innen. Sollte diese erreicht sein, werden Gäste dazu angehalten, draußen zu warten, bis genügend Platz frei ist.
Gleichzeitig setzen in der Pandemie viele Restaurants, Händler und sogar Reiseveranstalter auf das Internet. So sollen die Menschen dazu angehalten werden, Einkäufe, wenn möglich online zu tätigen oder dort essen zu bestellen. Mit einem Angebot an virtuellen Touren soll außerdem die Möglichkeit geschaffen werden, Urlaub im eigenen Land zu machen, ohne dabei Risiken ausgesetzt zu sein.
Kontaktlose Thermometer
Viele Vergnügungsparks wie beispielsweise Disneyland, aber auch Krankenhäuser und viele Restaurants messen vor dem Betreten die Körpertemperatur. In der Regel geschieht dies schnell und einfach über ein kontaktloses Thermometer, welches entweder in etwas Abstand an die Stirn oder das Handgelenk gehalten wird. Hat man keine erhöhte Körpertemperatur, darf man passieren. Bei Fieber wird man dagegen nicht durchgelassen, stattdessen wird empfohlen, nach Hause zu gehen und einen Arzt zu konsultieren.
Ausreichende Belüftung
Um ausreichende Belüftung zu gewähren, werden teilweise die Fenster in Gebäuden, aber auch in Bussen und Bahnen, geöffnet – meist zusätzlich zur Klimaanlage. Somit soll für eine ausreichende Durchlüftung gesorgt werden, damit die Konzentration von Viren in der Luft so gering wie möglich gehalten wird.
Öffentliche Beschilderung
Die Stadt Tokyo hat für Restaurants, Museen, Karaoke Bars und viele weitere öffentliche Einrichtungen einen Anreiz geschaffen, die neuen Hygienemaßnahmen umzusetzen. So erhalten Einrichtungen, welche einer Reihe von Maßnahmen Folge leisten und gewisse Anforderungen erfüllen, eine entsprechende Plakette. Diese findet man im Eingangsbereich und erhält somit die Information, dass in dieser Einrichtung besonders strenge Hygienemaßnahmen eingehalten werden.
Zusätzlich hat das japanische Ministerium für Gesundheit eine App namens COCOA entwickelt. Diese ortet andere App Nutzer in deiner unmittelbaren Umgebung und alarmiert dich, sollte später einer von ihnen positiv auf das Coronavirus getestet werden. Aufgrund einer möglichen Verletzung der Privatsphäre und Angst vor Missbrauch wird diese allerdings nicht flächendeckend heruntergeladen. Sie ist kostenlos und auch auf Englisch verfügbar.
Abschließend kann man sagen, dass die japanische Regierung vieles unternimmt, um die Ausbreitung des Virus so weit es geht zu unterbinden. Natürlich ist dabei aber auch jeder einzelne gefragt und die Mithilfe und Kooperation der BürgerInnen das Wichtigste. Somit sollte man auch selbst versuchen, durch das Tragen von Masken, regelmäßiges Händewaschen und genügend Abstand zu anderen einen Teil dazu beizutragen, die Pandemie bald zu überwinden.
Hier gibt es aktuelle Informationen zum Coronavirus und COVID-19 in Japan.