Der Meiji Jingu ist ein Shinto Schrein und befindet sich auf einer großen bewaldeten Fläche mitten in der Metropole Tokyo. Er ist Kaiser Meiji und Kaiserin Shoken gewidmet.
Kaiser Meiji war der erste Kaiser des modernen Japans und wurde 1867 während der Meiji-Restauration gekrönt. Er starb 1912 und acht Jahre später wurde ihm und Kaiserin Shoken zu Ehren der Meiji Jingu erbaut. Ihre Gräber befinden sich in Kyoto, doch der Meiji Schrein beheimatet ihre göttlichen Seelen. Im Zweiten Weltkrieg wurden viele Teile des Schreins zerstört, im Jahre 1958 wurden die Restaurationsarbeiten beendet.
Das Schreingelände hat eine Fläche von ca. 70 Hektar und dort befinden sich neben den Schreingebäuden auch ein Wald, der Meiji Jingu Gyoen und das Meiji Jingu Museum. Das Museum wurde vom renommierten japanischen Architekten Kengo Kuma designt und im Jahr 2019 neu eröffnet. Dort werden Schätze aus der Sammlung des Schreins, darunter interessante persönliche Gegenstände des Kaisers und der Kaiserin, ausgestellt. Der Wald, der den Schrein umgibt, wurde von Freiwilligen erschaffen und die über 100.000 Bäume waren Spenden aus ganz Japan.
Das Gelände des Meiji Schreins grenzt an den Yoyogi Park. Zusammen bilden die beiden eine riesige Grünfläche mitten in der Stadt, umgeben von den belebten Vierteln Shibuya und Shinjuku.
Man kann das Gelände auf drei Wegen erreichen. Der südliche Eingang Harajuku befindet sich in der Nähe des JR Bahnhofs Harajuku. Am nördlichen Ende des Parks gibt es zwei weitere Eingänge. Der Sangubashi Eingang nahe der gleichnamigen Station und des Olympic Centers und der Yoyogi Eingang in fußläufiger Nähe des gleichnamigen Bahnhofs.
Informationen
Adresse: 1-1 Yoyogikamizonocho, Shibuya City, Tokyo 151-8557 (Karte)
Öffnungszeiten:
Schreingelände von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geöffnet
Meiji Jingu Gyoen: 09:00 bis 16:30 Uhr (Einlass endet 30 Minuten vor Schluss)
Meiji Jingu Museum: 10:00 bis 16:30 Uhr (Einlass endet 30 Minuten vor Schluss)
Mit dem Begriff Fuji Five Lakes ist ein Gebiet nahe des Berges Fuji in der Präfektur Yamanashi gemeint. Dort befinden sich insgesamt fünf Seen, die alle in einer tollen Naturlandschaft gelegen sind und von wo aus man fantastische Ausblicke auf den Fuji hat.
Die Fuji Five Lakes (jap.: 富士五湖, fujigoko) Region liegt am nördlichen Fuß des Berges Fuji auf etwa 900 Metern über dem Meeresspiegel. Sie schließt die Seen Kawaguchiko, Saiko, Shojiko, Motosuko und Yamanakako ein. Alle Ort eignen sich hervorragend, um den Fuji aus der Nähe zu betrachten und sind teilweise auch Ausgangspunkt für die Besteigung von Japans höchstem Berg. Zudem kann man rund um die Seen verschiedensten Outdoor-Aktivitäten wie Wandern oder Schwimmen nachgehen.
Kawaguchiko
Vom See Kawaguchiko hat man eine tolle Aussicht auf den Berg Fuji (Foto: Alex Kashkabash / Unsplash)
Der See Kawaguchi (jap.: 河口湖, kawaguchiko) befindet sich im Süden der Präfektur Yamanashi und ist Teil des Fuji-Hakone-Izu Nationalparks. Er hat eine Fläche von 6,1 Quadratkilometern, was ihn zum zweitgrößten der Fuji Five Lakes macht, jedoch hat er mit über 19 Kilometern die längste Küstenlinie. Der See befindet sich nahe der Stadt Fujikawaguchiko (jap.: 富士河口湖町) und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln aus Tokyo, verglichen mit den anderen Seen der Fuji Five Lakes, am einfachsten zu erreichen. Im Jahr 2013 wurde der See als Teil der Fujisan-Kulturstätte in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
Kawaguchiko ist in Bezug auf die touristische Infrastruktur zudem sehr gut ausgestattet. Entlang des Ufers befinden sich zahlreiche Hotels, Restaurants, Cafés und heiße Quellen. Teile der Uferpromenade sind von Kirschbäumen oder japanischem Ahorn gesäumt, was den See im Frühjahr und Herbst besonders beliebt macht. Im Sommer zieht es viele Besucher*innen hierher, um sich abzukühlen und Wasseraktivitäten nachzugehen. Außerdem dient das Gebiet als wichtiger Knotenpunkt für diejenigen, die während der Klettersaison den Fuji besteigen möchten.
Entlang des nordöstlichen Ufers befinden sich die meisten Touristenattraktionen. Dazu zählen unter anderen verschiedene Museen, der Themenpark Kawaguchiko Music Forest und der Mount Fuji Panoramic Ropeway. Diese Seilbahn bringt Besucher*innen auf den Berg Tenjo, von dem aus man den See Kawaguchi mit dem Fuji im Hintergrund überblicken kann. In der Nähe des Sees befindet sich zudem die Chureito Pagode. Das Fotomotiv von der Aussichtsplattform dort gilt als eines der beliebtesten der Region. Eine weitere Attraktion ist der Fuji-Q-Highland Freizeitpark, der nur eine Station vom Bahnhof Kawaguchiko entfernt liegt und für seine teils rekordverdächtigen Achterbahnen bekannt ist. Auch einen Besuch wert ist der Fujiyoshida Sengen Schrein, welcher der Shinto Gottheit Prinzessin Konohanasakuya gewidmet ist, die mit dem Berg Fuji verbunden ist.
Saiko
Ganz in der Nähe von Kawaguchiko befindet sich der See Sai (jap.: 西湖, saiko), dessen Name zu Deutsch Westsee bedeutet. Mit einer Fläche von 2,1 Quadratkilometern ist er deutlich kleiner und die touristische Infrastruktur ist hier im Vergleich zum See Kawaguchi noch nicht ausgebaut. Aus diesem Grund ist der See ein beliebtes Ausflugsziel, um naturbezogenen Aktivitäten wie Wandern, Schwimmen oder Kajakfahren nachzugehen.
Der See ist von bewaldeten Bergen umgeben, die an einigen Stellen den Blick auf den Berg Fuji verdecken. Vom westlichen Ende des Sees jedoch hat man freie Sicht, sofern es das Wetter zulässt. Durch die Wälder ziehen sich mehrere Wanderpfade und man findet hier und am Ufer des Sees auch einige Campingplätze. Das Gebiet ist außerdem im Herbst sehr beliebt, um die Laubfärbung zu bewundern.
In der Umgebung befinden sich zudem verschiedene Höhlen, die bei frühen Ausbrüchen des Berges Fuji entstanden sind. Von diesen sind die Fledermaushöhle, die Eishöhle und die Windhöhle für Besucher*innen geöffnet. Eine weitere Attraktion am nordwestliche Ende des Sees ist das Iyashi no Sato. Das alte Bauerndorf wurde renoviert und als Freilichtmuseum und traditionelles Handwerkerdorf eröffnet. Besucher*innen werden hier über die lokale Kultur informiert und können verschiedene lokale Handarbeiten ausprobieren und kaufen. Im Hintergrund dieses Dorfes kann man zudem den Berg Fuji sehen.
Shojiko
Sicht vom See Shoji auf den Berg Omuro vor dem schneebdeckten Gipfel des Fuji (Foto: hoge asdf / CC BY 2.0)
Der See Shoji (jap.: 精進湖, shojiko) ist mit einer Fläche von 0,5 Quadratkilometern der kleinste der Fuji Five Lakes. Auch hier ist die touristische Infrastruktur im Vergleich zum See Kawaguchi nicht so stark ausgebaut, Besucher*innen finden dennoch Hotels, Campingplätze und können Windsurfen oder den See auf einem kleinen Boot erkunden. Der Shojiko ist außerdem ein beliebtes Ziel für Sportfischer.
Der See wird auch „Schweiz von Ostasien“ genannt. Dieser Name wurde ihm von englischen Forschern in der Meiji Zeit (1868-1912) gegeben. Als diese den Berg Fuji und das Umland untersuchten, stellten sie fest, dass man vom See Shoji einen der besten Blicke auf den Berg hat. Da sie an die Schweizer Berglandschaft erinnert wurden, nannten sie den See bei diesem Spitznamen.
Vom Westende des Sees hat man den besten Blick auf den Berg Fuji. Von hier kann man auch den Berg Omuro sehen, einen der vielen erloschenen Vulkane des Fuji, welcher sich vom See aus vor dem Fuji befindet. In seiner Form ähnelt er ihm ein wenig, was dem Berg den Spitznamen kodaki-Fuji („Fuji wiegt ein Kind“) eingebracht hat.
Der See Motosu (jap.: 本栖湖, motosuko) ist der westlichste der Fuji Five Lakes. Er hat eine Fläche von 4,7 Quadratkilometern und weist einige Besonderheit auf. Einst waren der See Motosu, der See Sai und der See Shoji ein einziger großer See, der jedoch durch einen Ausbruch des Berges Fuji im 9. Jahrhundert in drei kleine Seen geteilt wurde. Es gibt Anzeichen dafür, dass die Seen heute noch durch unterirdische Wasserstraßen verbunden sind. Motosuko ist außerdem mit 121,6 Metern der tiefste der Fuji Five Lakes. Die Temperatur des Wassers sinkt niemals unter 4 °C, weshalb der See auch der einzige der Fünf ist, der im Winter nicht gefriert.
Der See ist von Tokyo aus am schwierigsten mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen und auch sonst nicht touristisch erschlossen. Rund um den See können Outdoor-Aktivitäten wie Camping, Wandern, Angeln oder Bootfahren ausgeübt werden. Eine beliebte Attraktion ist zudem das Fuji Shibazakura Festival. Es findet in der Regel von Mitte April bis Anfang Juni statt. Der Ort befindet sich ca. 3 Kilometer südlich des Motosuko und hier finden Besucher*innen über 800.000 Shibazakura (Moss Phlox), die hier in fünf Sorten blühen und mit ihren rosa, weißen und violetten Farben ein tolles Bild erzeugen. Zudem gibt es verschiedene Stände, an denen Essen, Souvenirs und lokale Produkte verkauft werden.
Der See und seine Aussicht auf den Berg Fuji waren Motiv auf dem alten 5.000 Yen Schein und zieren heute die Rückseite des 1.000 Yen Scheins. Den Blick, der dem Motiv entspricht, erhält man vom sogenannten 1.000-Yen-Viewpoint am nordwestlichen Ufer des Sees.
Yamanakako
Blick auf den See Yamanaka und den Berg Fuji vom Berg Myojin (Foto: stan chow / CC BY 2.0)
Mit einer Fläche von 6,5 Quadratkilometern ist der See Yamanaka (jap.: 山中湖, yamanakako) der größte der Fuji Five Lakes. Der See befindet sich am östlichen Fuß des Berges. Mit kleinen Städten am östlichen und westlichen Ufer bietet Yamanakako eine ähnlich gut ausgebaute touristische Infrastruktur wie Kawaguchiko. Vom sehr naturbelassen Nordufer hat man eine tolle Sicht auf den Fuji. Im Jahr 2013 wurde der See, genauso wie Kawaguchiko, als Teil der Fujisan-Kulturstätte in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
Genauso wie bei den anderen Seen der Fuji Five Lakes lassen sich hier Outdoor-Aktivitäten wie Schwimmen, Wandern, Fischen, Bootfahren oder Windsurfen ausüben. Im Sommer finden hier in der Gegend außerdem viele Sportcamps statt, weshalb man zu dieser Zeit viele Schüler*innen und Student*innen antrifft. Rund um den Yamanakako befinden sich auch Onsen. Von einigen hat man sogar eine Sicht auf den Berg Fuji.
Auf halbem Weg zum Berg Myojin (jap.: 明神山, myojinyama) am südöstlichen Ufer des Sees befindet sich die Aussichtsplattform Panorama Dai, von wo aus man einen tollen Blick hat. Der Berg verfügt außerdem über kleine Hütten und Campingplätze. Abenteurer können hier bei geeignetem Wetter auch Gleitschirmfliegen ausprobieren.
Weitere Informationen
Die Fuji Fives Lakes sind zu jeder Jahreszeit einen Auflug wert (Foto: Sunil Naik / Unsplash)
Die Fuji Five Lake Region kann das ganze Jahr über besucht werden und bietet zu jeder Jahreszeit saisonale Attraktionen. Neben vielen saisonalen Blumen, die beispielsweise im Oishi Park am nördlichen Ufer des Kawaguchiko blühen, zieht es Besucher*innen vor allem im Frühjahr zur Sakura-Zeit (jap.: 桜, sakura, Kirschblüte) und im Herbst zur Koyo-Zeit (紅葉, koyo, zu Deutsch: Herbstblätter) in die Region. Im Sommer ist das Gebiet sehr beliebt, um sich bei Wassersportaktivitäten abzukühlen. Durch die relativ hohe Lage ist die Region im Vergleich zu Tokyo generell kühler.
Die beste Zeit, um den Berg Fuji zu sehen, ist von Oktober bis Februar, wobei Dezember und Januar als die Monate gelten, in denen man die höchste Chance hat, einen klaren Blick auf den Berg zu haben. Während die Region im Sommer Abkühlung verspricht, ist der Berg zu dieser Zeit oft aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit mit Wolken verhangen. Allgemein heißt es, man hat in den Morgenstunden die beste Sicht auf Japans berühmtesten Berg. Wer den Fuji bestiegen und anschließend in der Region der Fuji Five Lakes bleiben möchte, der sollte die Region zur offiziellen Wanderzeit (Anfang Juli bis Anfang September) besuchen.
Von Tokyo aus ist die Region am besten über den Ort Kawaguchiko zu erreichen. Vom Busterminal in Shinjuku fährt ein Expressbus für ¥2.000 (ca. 16,20 Euro) in unter zwei Stunden zum Bahnhof Kawaguchiko. Alternativ kann man die Bahn nehmen. Hier muss man allerdings einmal umsteigen und die Fahrt dauert etwas mehr als zwei Stunden.
Der Bahnhof Kawaguchiko ist zusammen mit dem Bahnhof Fujisan (früher Bahnhof Fujiyoshida) der wichtigste Verkehrsknotenpunkt für die Fuji Five Lake Region. Von hier aus fahren lokale Busse zu den anderen Seen sowie zur „Fuji Subaru Line 5th Station“, einem der beliebtesten Startpunkte auf dem Yoshida Wanderweg des Berges Fuji.
Der Sensoji, auch Asakusa Tempel genannt, ist ein buddhistischer Tempel im Stadtteil Asakusa in Tokyo. Er ist der älteste und einer der berühmtesten Tempel der Stadt.
Der Legende nach wurde der Tempel im Jahre 645 erbaut, nachdem einige Jahre zuvor drei Fischer an dieser Stelle eine goldene Kannon Statue aus dem Wasser gezogen hatten. Im Laufe der Jahrhunderte brannte der Tempel immer wieder ab oder wurde bei Erdbeben zerstört. Das letzte Mal neu errichtet wurde er 1958 unter der Verwendung von Stahlbeton.
Ursprünglich gehörte der Tempel zur Tendai Sekte, ist aber mittlerweile Haupttempel einer eigenen Sekte und Teil des Kannon Pilgerweges. Neben dem Haupttempel befindet sich außerdem ein Shinto Schrein, der Asakusajinja oder schlicht Asakusa Schrein.
Der Haupteingang führt durch das 1960 wieder erbaute „Donnertor“, welches vor allem für seine riesige Papierlaterne bekannt ist, die eine Art ikonisches Sinnbild des Tempels darstellt. Der Weg vom Tor bis zur Haupthalle ist die berühmte Nakamise Einkaufsstraße, welche mit Souvenirläden und kleinen Essenständen gesäumt ist.
Der Sensoji Tempel ist wegen seiner leuchtend roten Fassade und der fünfstöckigen Pagode eine beliebte Attraktion und zieht jährlich Millionen Besucher an.
Informationen
Adresse: 2-chōme-3-1 Asakusa, Taito City, Tōkyō-to 111-0032 (Karte)
Der Omicho Markt befindet sich in der Stadt Kanazawa an der Westküste Japans und bietet neben frischem Fisch und Meeresfrüchten viele weitere lokale Spezialitäten.
Kanazawa liegt am Rande des Japanischen Meeres, weswegen die Stadt für ihren frischen Fisch und hochwertige Meeresfrüchte bekannt ist. Diese werden täglich auf dem größten Markt der Stadt verkauft, zusammen mit weiteren lokalen Produkten wie Obst und Gemüse. Die Geschichte des Omicho Marktes reicht über 300 Jahre zurück, als er als Markt für die privilegierten Städte am Fuße der Burg von Kanazawa in der Präfektur Ishikawa gegründet wurde. Im Jahr 1904 wurde der Markt für die Öffentlichkeit geöffnet und gilt seither als einer der beliebtesten Orte zum Einkaufen von frischen Lebensmitteln.
Der Omicho Markt in Kanazawa (Foto: Mandy Bartok)
Großmarkt in Kanazawa
Auf dem überdachten Marktplatz gibt es rund 185 einzelne Stände, die alles von frischem Fisch über Fertiggerichte bis hin zu lokalem Gemüse verkaufen. Übrigens sind diese Einkaufspassagen mit Dach ein typischer Anblick in Japan. So kann man ganz entspannt einkaufen und muss sich nicht um das Wetter kümmern, welches gerade im Sommer während der Regenzeit mehr als wechselhaft sein kann.
Wie auf jedem japanischen Markt wechselt das Angebot an Lebensmitteln mit den Jahreszeiten. So gibt es im Sommer beispielsweise lokale Kaga-Gurken und Lotuswurzeln, während an den Fischständen Felsenaustern und Tintenfische angeboten werden. Im Winter gibt es grüne Zwiebeln, Daikon Rettich und Süßkartoffeln sowie Krabben und Seegurken im Angebot.
Vor allem die für die Gegend bekannten frischen Angebote an Fisch und Meeresfrüchten findet man hier überall. Dabei werden die Waren vielfach roh verkauft, aber auch gebratene oder gekochte Varianten findet man hier. Spannend zu beobachten ist, dass hier ein breit gefächertes Publikum einkauft: von der japanischen Hausfrau über Touristen bis hin zu Betreibern von Restaurants findet man alle Arten von Kund*innen auf dem Omicho Markt.
Gegrillter Fisch (Foto: Mandy Bartok)
Restaurants und Schnäppchen
Neben den Fisch- und Gemüseständen bietet der Markt auch eine Reihe von Restaurants. Die meisten von ihnen nutzen das Angebot des Marktes, wobei Sushi-Stände und Meeresfrüchte-Restaurants den Großteil der Optionen ausmachen und hier die frisch bezogenen Waren anbieten. Die Restaurants sind gerade entlang der Eingänge zu finden, teilweise befinden sie sich auch in den oberen Stockwerken der dortigen Gebäude.
Es gibt auch einen separaten Restaurantbereich in der zweiten Etage und einen Imbissbereich im Untergeschoss. Diejenigen, denen es nichts ausmacht, früh zu Mittag zu essen, können hier einige gute Angebote finden. In der Nähe des Haupteingangs zum Markt gibt es beispielsweise ein Kaitenzushi, eine Sushi-Bar, welche Mittagssets für nur ¥500 (etwa 3,80 Euro) anbietet. In Tokyo zahlt man für die gleiche Menge normalerweise das Doppelte oder noch mehr, also sollte man definitiv die Augen nach Schnäppchen offen halten. Allgemein sind die Mittagsangebote hier besonders günstig.
Flaschen mit Gewürzen (Foto: Mandy Bartok)
Der Omicho Markt befindet sich im Zentrum von Kanazawa, eine kurze Busfahrt von der JR-Station Kanazawa oder der Burg Kanazawa entfernt. Die Geschäfte auf dem Markt öffnen in der Regel um 9 Uhr morgens und schließen entweder um 17 Uhr oder um 18 Uhr. Sonntags und mittwochs sind Ruhetage für viele der Geschäfte, die ebenso an nationalen Feiertagen geschlossen haben. Ganz geschlossen allerdings ist der Markt dann nicht, denn einige Geschäfte und Restaurants haben dennoch geöffnet.
Frisches Obst und Gemüse (Foto: Mandy Bartok)
Der Omicho Markt ist eine der Attraktionen in Kanazawa und sollte bei keinem Besuch fehlen. Selbst wenn man kein Fan von Fisch oder Meeresfrüchten ist, so lohnt sich ein Besuch und man findet dort auch Alternativen. Außerdem kann man hier einen typischen japanischen Markt erleben – ähnlich dem berühmten Fischmarkt in Tokyo, dem Nishiki Markt in Kyoto oder dem Kuromon Markt in Osaka.
Der Omicho Markt aber ist um einiges weniger touristisch und dazu auch noch wesentlich günstiger. Wer sich beispielsweise vor einem Tagestausflug nach Shirakawago stärken möchte, ist hier genau richtig und kann sogar noch etwas Proviant einkaufen.
Die Insel Iriomote ist Okinawas zweitgrößte Insel. Sie gehört zu den 19 Yaeyama Inseln, die gleichzeitig den südlichsten und westlichsten Punkt Japans bilden.
Die Insel gehört zum Iriomote Ishigaki Nationalpark. Sie ist weitgehend unbewohnt und zu 90 % von dichtem Dschungel und Mangrovenwäldern bedeckt. Die meisten der 2.000 Einwohner*innen wohnen in den Hafenstädten Uehara und Ohara, welche mit einer Fähre mit der Insel Ishigaki verbunden sind. Auf der gesamten Insel gibt es nur eine Straße, die die beiden Städte miteinander verbindet.
Auf der Insel Iriomote findet man viele exotische Pflanzen- und Tierarten. Zu den Hauptattraktionen zählen Trekking im Dschungel, Kajakfahren auf den kleinen Flüssen, die sich durch die Insel ziehen und Tauchen an Korallenriffen. Auf der Insel gibt es außerdem Wasserfälle, die zu Fuß oder mit dem Boot erreicht werden können. In der Nähe von Ohara befindet sich zudem das kostenlose Iriomote Wildlife Center, welches über die verschiedenen Tiere der Insel informiert.
Die Insel verfügt über mehrere Strände, an denen man Wassersportaktivitäten wie Schwimmen oder Kajak ausüben kann. An der östlichen Küste befindet sich auch die kleine Insel Yubu, auf der sich viele Wasserbüffel befinden. Bei Ebbe ist es möglich, von Iriomote mit einem Wasserbüffelkarren zur Insel hinüber zu fahren. Ebenfalls dort in der Nähe befindet sich der Manta Way, eine Meerenge zwischen Iriomote und der Insel Kohama Island, welcher viele Taucher*innen anzieht. Zwischen April und Juni können hier Mantarochen beobachtet werden.
Man kann Iriomote von der benachbarten Insel Ishigaki aus mit der Fähre erreichen. Es gibt eine Hochgeschwindigkeitsfähre und eine Autofähre, die jedoch nicht regelmäßig fahren. Auf der Insel verkehren öffentliche Busse und Shuttlebusse, die von verschiedenen Tauch- und Sightseeing-Unternehmen betrieben werden.
Maskottchen haben in Japan einen hohen Stellenwert und werden nicht nur für Sportmannschaften, sondern auch für Städte, Präfekturen und vieles mehr genutzt.
Yuruchara ist die Abkürzung für Yurui-Charakter und so werden in Japan die Maskottchen genannt. Wörtlich kann man dies mit „locker“ übersetzen und dies ergibt durchaus Sinn, denn diese Charaktere sind im Allgemeinen entspannt, lustig und liebenswert. Die Yuruchara werden in der Regel von lokalen Regierungen, Organisationen oder Unternehmen kreiert, um für einen Ort, eine Region, eine Veranstaltung oder eine Touristenattraktion zu werben.
Dabei haben die Figuren einen wesentlich höheren Stellenwert, als man dies aus Europa gewohnt ist. Sie sind in Japan allgegenwärtig und teilweise so beliebt, dass es unzählige Merchandise Artikel zu ihnen gibt und sie sogar in TV-Shows auftreten.
Das Maskottchen Design
Das Design der Yuruchara variiert: Manche sind besonders niedlich, andere eher skurril oder auch manchmal sehr schlicht. Viele dieser Figuren verkörpern Kultur, Geschichte oder bestimmte Produkte und sind somit meist an Tiere oder Sehenswürdigkeiten angelehnt.
Die beliebten Figuren sollen zudem das Bewusstsein für bestimmte Themengebiete stärken. Somit sind sie definitiv nicht nur für Kinder gedacht, sondern auch für Erwachsene. Auch zu speziellen Events kann man die Figuren sehen, und sie tragen viel zur Vermarktung von Produkten oder Regionen bei, weswegen sie auch wirtschaftlich ein nicht zu unterschätzender Faktor in Japan sind.
Eine Auswahl an japanischen Maskottchen. (Foto: Amanda Ho)
Yuruchara versuchen, einen Aspekt des Ortes oder Produktes darzustellen, den sie repräsentieren. Dies kann ein lokales Produkt sein oder eine historische Figur, ein Tier oder ein Gegenstand. Diese Aspekte spielen mitunter auch in das Design mit hinein, beispielsweise hat Fukka-chan (Maskottchen von Fukaya) zwei grüne Zwiebeln, die aus seinem Kopf sprießen. Grüne Zwiebeln sind ein beliebtes Produkt aus Fukaya und somit integriert in das Design.
Die Geschichte
Das Konzept dieser besonderen Figuren gibt es in Japan schon seit den 1980er Jahren. Jedoch erst nach der Erschaffung von Hikonyan, einem Maskottchen, das von der Stadtregierung anlässlich des 400-jährigen Jubiläums der Burg Hikone in der Präfektur Shiga geschaffen wurde, begann 2007 die Popularität von Charaktermaskottchen zu steigen. Einige sind mittlerweile so populär, dass sie auf der ganzen Welt Ruhm erlangt haben.
Ähnlich wie ein Mensch hat auch jedes Yuruchara in der Regel einen einzigartigen Namen, ein Geschlecht, ein Geburtsdatum, Vorlieben und Abneigungen, Hobbys, Lieblingsessen und vieles mehr. Einige der Charaktere haben zudem ihre eigenen Internetseiten, eigene Fernsehprogramme, eine Vielzahl von Fanartikeln und ihr Abbild auf Souvenirs und Werbeplakaten.
Zuweilen helfen sie auch bei der Förderung des Tourismus und bei der Aufklärung über die lokale Kultur. Die beliebteren Maskottchen wirken sich sogar in größerem Maße auf die Gesamtwirtschaft aus.
Kumamon
Eine der bekanntesten Figuren, Kumamon aus der Präfektur Kumamoto, erwirtschaftet pro Jahr Milliarden Yen für Tourismus, Produktverkauf und Werbung. Der Bär ist mittlerweile auch weltweit zu einer Größe geworden.
Dieses ganz besondere Yuruchara wurde von der Regierung der Präfektur Kumamoto im Jahr 2010 geschaffen. 2011 wurde der schwarze Bär zu der beliebtesten Figur gewählt, was seine Popularität in ganz Japan enorm steigerte. Er hat sogar sein eigenes Büro und verkauft unglaublich viel Merchandise.
Kumamon ist sehr beliebt. (Foto: Xie lipton, Unsplash)
Ein ganz besonderer Wettbewerb
Die japanischen Maskottchen haben sogar Wettbewerbe, bei denen sie jährlich gegeneinander antreten, beispielsweise spielen sie dann gegeneinander Fußball oder messen sich anderweitig. Der Wettbewerb ist damit natürlich nicht wirklich ernst gemeint, es geht um Unterhaltung und nicht um sportliche Leistungen. Immerhin stecken bei diesen Wettbewerben Menschen in den jeweiligen Kostümen und hier haben manche Maskottchen durch ihr Design eindeutige Vor- oder Nachteile.
Seit 2010 gibt es ein jährliches Ereignis, den Maskottchen-Grand Prix, bei dem sich die Yuruchara zusammenfinden und miteinander messen. Die Öffentlichkeit hat dann die Chance, über ihr Lieblingsmaskottchen abzustimmen. Die Charaktere von Unternehmen sind dabei in einer anderen Kategorie als die der Präfekturen Japans, um die Fairness zu bewahren.
Sowohl alte als auch neue Figuren nehmen an dem Grand Prix teil und die Zahl der Einsendungen steigt mit jedem Jahr an. Bei diesem Wettbewerb gewann auch Kumamon bereits im Jahr 2011. Neben dem Unterhaltungsfaktor und Einschaltquoten geht es hier natürlich auch um Werbung – für das eigene Produkt oder die eigene Stadt, beziehungsweise Präfektur, sodass man den wirtschaftlichen Faktor hier nicht unterschätzen darf.
Somit sind die niedlichen Charaktere nicht nur ein lustiger japanischer Gag, sondern haben auch durchaus ihren Nutzen – vor allem für den japanischen Tourismus. Und zugegeben, sie sind niedlich anzuschauen und oft bleiben einem Produkte oder Orte auch wegen der kleinen Charaktere in Erinnerung. Wer sich generell für Japans Populärkultur interessiert, der findet hier 5 Orte für Anime und Manga Fans in Tokyo.
Der Mishima Skywalk ist eine Hängebrücke und befindet sich nahe der Stadt Mishima in der Präfektur Shizuoka. Das Gelände verfügt außerdem über verschiedene Freizeiteinrichtungen und von hier aus hat man einen Blick auf die malerische Natur und den Berg Fuji.
Der Mishima Skywalk ist mit einer Gesamtlänge von 400 Metern die längste Fußgängerhängebrücke Japans. Sie spannt zwischen dem Süd- und Nordgelände über eine Schlucht. Vom Südgelände sowie der Brücke hat man eine tolle Aussicht auf die umliegende Landschaft und kann bei gutem Wetter Japans höchsten Berg, den Fuji, bewundern.
Der Eingang zum Mishima Skywalk befinden sich auf der Südseite des Geländes. Hier befinden sich verschiedene Restaurants, Cafés, ein Souvenirladen sowie eine Aussichtsplattform. Überquert man die Hängebrücke kommt man zum Nordgelände. Es befindet sich in einem Wald auf einem Hügel und hier kann man Aktivitäten wie Zipline ausprobieren oder im Kletterwald seinen Mut unter Beweis stellen.
Vom JR-Bahnhof Mishima fährt ein Bus zum Mishima Skywalk. Er braucht ca. 25 Minuten und kostet ¥570 (ca. 4,45 Euro).
Okonomiyaki sind herzhafte japanische Pfannkuchen und in Hiroshima eine besondere Spezialität, wo sie mit Nudeln zubereitet werden.
Okonomiyaki finden sich überall in Japan, jedoch gibt es regionale Unterschiede. Hierbei wechseln die Zutaten, die Geschmacksrichtung oder die Zubereitungsart. Hiroshima hat dabei schon länger besondere Bekanntheit erlangt und besitzt eine ganz eigene Art der Zubereitung.
Hiroshimas Okonomiyaki
In Hiroshima werden Nudeln (entweder Soba oder Udon) mitgebraten und mit den anderen Zutaten zusammen geschichtet. Diese Art der Zubereitung machen die Hiroshima Okonomiyaki besonders beliebt. Das sieht man auch an der gewaltigen Zahl an Okonomiyaki-Restaurants in Hiroshima. Etwas ganz Besonderes hierbei ist das Okonomimura, sozusagen das Zentrum des Pfannkuchengenusses.
Achte auf dieses Zeichen, sobald du PARCO verlässt (Foto: Chantelle Silva)
Der Weg zum Genuss
Okonomimura liegt im Stadtzentrum, direkt hinter dem Einkaufszentrum PARCO. Das Gebäude ist von außen mit Laternen und Bannern dekoriert und bietet Platz für über 25 Okonomiyaki-Restaurants. Hierbei hat jedes seine eigene Variante des Gerichts und der Name ist Programm, denn er bedeutet übersetzt etwa so viel wie „Das Okonomiyaki-Dorf“. Somit steht fest, dass Liebhaber*innen dieses Gerichts hier voll und ganz auf ihre Kosten kommen.
Vermutlich findet man vor den Restaurants eine Schlange an wartenden Menschen – in Japan durchaus ein Qualitätskriterium. In der Regel lohnt sich als das Warten. Okonomiura bietet aber ohnehin so viele kleine Restaurants, dass man sich hier einfach eines aussuchen kann und vermutlich nicht enttäuscht wird, egal für welches man sich entschieden hat.
Der Eingang ist geschmückt mit rot-weißen Laternen (Foto: Chantelle Silva)
Viele der Restaurants bieten auch eine englische Speisekarte mit an, sodass man sich keine Angst bei mangelnden Sprachkenntnissen machen muss. Auch helfen die Küchenchefs mit Freuden bei der schweren Entscheidung, welche Nudeln du in deinem Okonomiyaki möchtest.
Ein Okonomiyaki-Restaurant in Okonomimura (Foto: Chantelle Silva)
Nachdem du bestellt hast, siehst du auf den großen Kochplatten, wie Teig, Kohl, Ei, Udon und Soße geschichtet, gewendet und zu deinem eigenen Okonomiyaki gebraten wird. Dass das Essen vor den Augen der Gäste zubereitet wird, ist ein Großteil des Genusses – nicht nur bei diesem Gericht, sondern auch bei anderen japanischen Speisen wie beispielsweise Shabushabu.
Schau zu, wie dein Essen zubereitet wird (Foto: Chantelle Silva)
Orte wie Okonomimura sind perfekt für solche Rundumfahrungen. Zwar gilt es unter Einheimischen als etwas zu touristisch, aber wenn du ein Japan-Neuling in Hiroshima bist, ist es ein toller Ort, um dich mit Okonomiyaki vertraut zu machen. Du kannst dort eine gesellige Atmosphäre und großartiges Essen genießen.
Anfahrt
Steige einfach in eine Straßenbahn in Richtung Ujina, Eba, Nishihiroshima oder Miyajima und steige nach etwa 10 Minuten an der Station „Hatchobori“ aus. Dann sind es nur noch 3 Minuten Fußweg. Mit dem Bus gibt es mehrere Möglichkeiten zum Aussteigen: Hiroshima Bus Center: etwa 12 Minuten Fußweg, Bushaltestelle Hatchobori: etwa 5 Minuten Fußweg, Bushaltestelle Shintenchi: etwa 3 Minuten Fußweg.
Das Endergebnis, eine von vielen Varianten in Okonomimura (Foto: Chantelle Silva)
In Hiroshima kann man noch viel mehr entdecken, als nur gutes Essen: Finde hier die Top 10 Sehenswürdigkeitender Präfektur.
Yamadera ist ein Tempelkomplex auf einem Berggipfel nordöstlich der Stadt Yamagata in der gleichnamigen Präfektur. Sein offizieller Name lautet Risshakuji, er ist aber weitgehend unter der Bezeichnung Yamadera (wörtlich der „Bergtempel“) bekannt, da er sich über mehrere Ebenen einen steilen Berg hinauf erstreckt.
Der Tempel wurde im Jahre 860 vom Priester Ennin erbaut und gehörte damals zur Tennai Sekte. Während des Kamakura Shogunats wurde er erweitert, bevor er nach einem Feuer im 13. Jahrhundert zerstört und anschließend wiederaufgebaut und zu einem Zen Tempel gemacht wurde. Er gilt als Ort besonderer Schönheit und ist eine eingetragene historische Stätte.
Das Tempelgelände beginnt am Fuße des Berges und führt über mehr als 1.000 Stufen und mehrere Ebenen nach oben. Die ungewöhnliche Lage an den teils steilen Berghängen sowie die Einbettung in die umliegende Natur inspirierte schon den bekannten Dichter Matsuo Basho, welcher hier eines seiner berühmtesten Haiku Gedichte verfasste. Ihm ist auch ganz in der Nähe des Tempels ein Museum gewidmet, in welchem man Werke von ihm bewundern kann.
Der Eingang des Yamadera ist nur wenige Minuten fußläufig von der gleichnamigen Bahnstation entfernt.
Informationen
Adresse: 4456-1 Yamadera, Yamagata City, Yamagata 999-3301 (Karte)
Hagi ist eine Stadt und ehemalige Burganlage an der Küste von Yamaguchi, die mit einer langen Geschichte und viel lokalem Kunsthandwerk aufwartet.
Hagi war lange Zeit die Heimat des einflussreichsten Samurai Clan der Gegend und war in Japans Feudalzeit entsprechend mächtig, sodass sich hier gleichzeitig auch eine vielfältige Kultur und Kunsthandwerk ausbilden konnten. Damals herrschte dort der mächtige Mori Clan. Mit dem Bau der gleichnamigen Burg im Jahre 1604 wurde schließlich sogar der Hauptsitz des Clans von Hiroshima hierher verlegt. So blieb Hagi für mehr als 250 Jahre das politische Zentrum der Gegend.
Auch heute noch bietet die kleine Stadt in Yamaguchi ein wundervolles Ausflugsziel. Die kleinen Straßen sind mit Häusern aus der Samurai-Zeit gesäumt und bieten somit ein reizvolles Altstadt-Ambiente. Zudem findet man hier die berühmte Töpferkunst namens Hagi-yaki, die bis heute in ganz Japan bekannt und beliebt ist.
Hagi Töpferkunst. Foto: Raphael Fukuda/ JT
Geschichte und Kunsthandwerk in Hagi
Die kleine Stadt ist voller kleiner Museen zu unterschiedlichen Themen. So findet man hier das Hagi Museum, eine relativ neue Einrichtung aus dem Jahr 2004, welches unter anderem Ausstellungsstücke aus der Bakumatsu Zeit präsentiert. Auch lokales Kunsthandwerk wird hier ausgestellt.
Denn die Gegend ist besonders bekannt für ihre Töpferkunst und bis heute gibt es hier noch über 100 lokale Handwerksbetriebe, die das bekannte Handwerk ausüben. Viele bieten sogar kleine Workshops an, in denen man sich selbst an der Töpferei versuchen kann. Die Töpferwaren von hier sind besonders für die erdigen und natürlichen Töne und die durchsichtige Glasur bekannt, welche diese hervorhebt.
Zudem blieb die Stadt von Naturkatastrophen und kriegerischen Auseinandersetzungen weitgehend verschont, was nicht nur dafür sorgte, dass sich das blühende Kunsthandwerk hier entwickelt hat, sondern auch, dass man noch heute viele gut erhaltene Gebäude findet. Diese haben ehemaligen Samurai-Familien oder Händlern gehört und prägen heute das Stadtbild.
Top Attraktionen in Hagi
Auch wenn es in der Stadt unzählige Attraktionen gibt, sind hier die wichtigsten Sehenswürdigkeiten kurz vorgestellt:
Altstadt
Die Altstadt ist definitiv eine der Hauptattraktionen und befindet sich im nordwestlichen Teil von Hagi. Sie besticht mit traditionellen Häusern, welche einst die Residenzen der dort lebenden Samurai und Händler waren. Sie sind von kleinen traditionellen Straßen durchzogen und von den typischen kleinen Mauern umgeben.
Einige der Häuser, die sich um die Burg gruppieren, sind für die Öffentlichkeit zugänglich, sodass man auch hinter die Mauern sehen und einen Einblick in die ehemaligen Residenzen bekommen kann.
Jokamachi, die Altstadt rund um die Burganlage. Foto: Raphael Fukuda/ JT
Shoin Schrein
Im östlichen Teil der Stadt befindet sich der Shoin Schrein, welcher in Ehrung von Yoshida Shoin erbaut wurde. Dieser spielte einst eine wichtige Rolle in der Meiji Restauration. Er war Samurai und Visionär und hatte großes Interesse an der Kultur jenseits von Japan.
Ein Highlight neben dem wunderschönen Schrein Gelände sind die nur dort erhältlichen Shoin-Dango, kleine Reisbällchen auf einem Spieß, die mit einer süßen Soße serviert werden.
Der Shoin Schrein. Foto: Raphael Fukuda/ JT
Tokoji Tempel
Der Tokoji Tempel wurde zu Ehren der einst hier herrschenden Lords erreichtet. Hier sind viele Mitglieder des Mori Clans bestattet. Der Tempel wurde 1691 gegründet und gehört dem Zen Buddhismus an. Wie die meisten Zen Tempel hat er damit ein stark an chinesische Architektur angelehntes Äußeres und gerade sein großes rotes Eingangstor zeigt dies.
Hinter dem Tempel befindet sich ein Friedhof, auf dem die Hälfte der Lords aus dem Mori Clan bestattet sind, und zwar diejenigen, welche in der Folge des Clans eine ungerade Nummer hatten. Alle Lords mit geraden Zahlen in der Nachfolge sind im ebenfalls in der Stadt stehenden Daishoin Tempel begraben.
Eingangstor des Tokuji Tempels. Foto: Raphael Fukuda/ JT
Burg Hagi
Auch wenn von der ehemaligen Burg heute nur mehr Ruinen übrig sind, so gehört sie dennoch zu den bekannten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Die Stätte gehört seit 2015 zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist ein beliebtes Reiseziel. Gerade im Frühling kommen hier viele Touristen, um die Kirschblüte zu erleben.
Kulinarische Highlights in Hagi
Die Stadt besitzt wie fast alle Gegenden in Japan eine ganz eigene Kulinarik und bietet viele lokale Köstlichkeiten. Durch die Lage an der Küste bietet Hagi vor allem viele und hochwertige Meeresfrüchte, darunter Tintenfisch, Seeigel und Kugelfisch – also definitiv ein paar ganz besondere Produkte, an die sich mutige Besucher*innen wagen können.
Wer keinen Fisch oder Meeresfrüchte mag, für den empfiehlt sich Kenran Rind, eine besondere Rasse aus der Gegend, oder Mutsumi Schweinefleisch, das für seine zarte Struktur und den süßen Geschmack bekannt ist.
Im Sommer sind vor allem die hier angebauten Orangen sehr beliebt und man findet sie dann überall auch als Souvenir – pur oder verarbeitet in Eiscreme, Marmelade oder andere Süßigkeiten.
Anfahrt
Der nächste Flughafen ist der Ube Yamaguchi und ein Flug von Tokyo dauert etwa 90 Minuten. Von dort aus kann man mit der Bahn bis Shin-Yamaguchi fahren und dort in den Hagi-Bus umsteigen, der etwa 60 bis 90 Minuten bis zur Stadt braucht.
Bekannte Töpferkunst aus der Gegend. Foto: Raphael Fukuda/ JT
Innerhalb der Stadt gibt es viele günstige Optionen für die dortigen Verkehrsmittel. Üblicherweise kosten die lokalen Busse dort ¥100 (etwa 0,75 Euro) pro Strecke, egal wo man ein oder aussteigt. Wer sich allerdings länger hier aufhält und eine Vielzahl der Sehenswürdigkeiten besuchen möchte, der kann über einen 1-Tages, beziehungsweise 2-Tages Pass nachdenken, mit dem man Geld sparen kann. Die Pässe können am Bus-Center oder im Touristeninformationscenter gekauft werden.
Grundsätzlich ist die Stadt nicht sehr groß und man kann alle Attraktionen auch zu Fuß erreichen oder sich ein Fahrrad ausleihen. Eine weitere Möglichkeit sind die Bootsfahrten, die bei der Burg beginnen und den Fluss entlang verschiedene Highlights der Stadt abfahren. Eine Fahrt dauert etwa 40 Minuten und kostet pro Person ¥1200 (etwa 9,10 Euro).
Ein weiteres praktisches Highlight für Touristen ist das kostenlose WiFi, das beinahe überall in der Stadt verfügbar ist. Informationen dazu bietet das Touristeninformationscenter in Hagi und auch auf der Website der Stadt findet man hier Hinweise, sodass einer Erkundungstour durch die wunderschöne Küstenstadt nichts mehr im Weg steht.
Wer mehr Informationen über die Präfektur sucht und weitere Sehenswürdigkeiten in der Umgebung sucht, der findet hier die besten Attraktionen in Yamaguchi.