Der Berg Daisen ist ein Vulkan und befindet sich am westlichen Ende der Präfektur Tottori. Er ist Teil des Daisen Oki Nationalparks und steht auf der Liste der 100 berühmten Berge Japans.
Der Berg Daisen (jap.: 大山) besteht aus mehreren Gipfeln und mit dem Misen Gipfel (1.729 Meter) ist er der höchste in der Region Chugoku. Vom Gipfel aus bieten sich atemberaubenden Blicke auf die umliegende Landschaft. Es führen verschiedene Wanderwege auf die Gipfel, die im Sommer bewandert werden können. Im Winter ist es möglich, an den Hängen Ski zu fahren.
Entlang der Wege befinden sich Attraktionen wie der Daisenji Tempel, dessen Gebäude entlang des bewaldeten Hangs verteilt sind und der Ogamiyama Schrein. Der Berg gilt auch als heiliger Berg und war bis zur Meiji-Restauration für Besucher*innen gesperrt. Aus diesem Grund verfügt er heute noch über viel unberührte Landschaft, was ihn zu einem der beliebtesten Berge der Region macht.
Am besten ist der Berg aus der Küstenstadt Yonago, welche die zweitgrößte Stadt Tottoris ist, zu erreichen. Von Yonago aus fahren Busse zum Daisenji Tempel, von wo die verschiedene Wanderrouten starten. Am und auf dem Berg gibt es verschiedene Berghütten, Restaurant und Onsen.
Japan hat neben ganz gewöhnlichen Feiertagen auch viele außergewöhnliche Anlässe, von denen sich hier die 10 skurrilsten Feiertage in Japan finden.
Japan hat viele Feiertage, die eng mit der interessanten Kultur des Landes verbunden sind. Dazu gehören nationale Feiertage wie der Kindertag (jap.: こどもの日, Kodomo no Hi) am 5. Mai, bei dem im ganzen Land koinobori, karpfenförmige Windhosen, aufgehängt werden, und andere besondere Tage wie der religiöse Puppentag (jap.: 雛祭り, Hinamatsuri). Neben diesen gibt es aber auch viele skurrile Feiertage in Japan, an denen aus verschiedensten Gründen sehr alltägliche Sachen gefeiert werden.
Diese eigentümlichen Feiertage sind in Japan weit verbreitet und spiegeln dabei die verspielte Seite des Landes wider. Sie werden auch kinenbi (Jap.: 記念日) genannt, was sowohl Feiertag, als auch Jubiläum oder Gedenktag bedeuten kann. Die meisten von ihnen sind ein Produkt von goroawase (jap.: 語呂合わせ), einer Form von Wortspielen in der japanischen Sprache. Die meisten Wortspiele gehen auf die Lesung der Kanji für Zahlen ein. Je nach Kontext kann das jeweilige Kanji für eine Zahl unterschiedlich gelesen werden. Aus diesen verschiedenen Lesarten machen Japaner oft Wortspiele, die den Ursprung des Feiertages darstellen können.
Nachfolgend werden 10 dieser skurrilen Feiertage in Japan vorgestellt.
Das Jahr fängt süß an: Am 5. Januar wird der Erdbeertag (jap.: いちごの日, Ichigo no Hi) gefeiert. Das japanische Wort für Erdbeere ist ichigo. Einzeln kann das Wort ichi auch als „eins“ und das Wort go auch als „fünf“ gelesen werden, weshalb man den Erdbeertag am 5. Januar feiert.
Die beste Zeit, um japanische Erdbeeren zu genießen, ist je nach Anbauregion von Ende März bis Juni, da zu dieser Zeit die besten klimatischen Bedingungen herrschen, um die reifen Früchte von den Feldern zu ernten. Von Dezember bis April werden Erdbeeren in Gewächshäusern gezüchtet, weshalb man auch im Winter japanische Erdbeeren genießen kann. An diesem Tag werden speziell für den ichigo no hi verschiedenste Erdbeerprodukte, die von frischen Früchten, über Torten und Kuchen bis hin zu Süßigkeiten reichen, verkauft.
22. Februar: Neko no Hi
In Japan feiert man am neko no hi die niedlichen Tiere (Foto: The Lucky Neko / Unsplash)
In Japan sind Katzen nicht nur beliebte Haustiere, die süßen Tiere haben sogar ihren eigenen Feiertag. Das Wort Katze auf Japanisch heißt neko (jap.: 猫). Die Zahl 2 wird als ni gelesen. Soweit haben die Worte nicht viel miteinander zu tun, aber manchmal wird zwei auch als nya (jap.: ニャー) gelesen. Diesen Ausdruck benutzen Kinder oft, um eine Katze nachzumachen. Es bedeutet soviel wie „Miau“. Nya nya nya, dreimal die zwei, da bietet sich der 22. Feburar als Katzentag natürlich bestens an.
Katzen sind übrigens nicht nur als Haustiere in Japan beliebt. In der japanischen Folklore haben Katzen Schutzkräfte und symbolisieren Glück. Einer Legende nach wurde ein Feudalherrn mit einer „Komm her“-Geste einer streunenden Katze angelockt, die ihn vor einem Blitzschlag bewahrte. Seither gelten sie als Glücksbringer. Heute gibt es in Japan viele „Manekineko“-Statuen (jap.: 招き猫, winkende Katze), die Glück bringen oder Kunden anziehen sollen. Ihnen gewidmet ist auch der Gotokuji Tempel in Tokyo. Aufgrund der kawaii-Kultur in Japan dienen Katzen auch oft als Maskottchen oder Werbefigur, wie beispielsweise Hello Kitty.
27. Februar: Pokémon Tag
Pokémon ist weltweit beliebt und hat seinen eigenen skurrilen Tag (Foto: Branden Skeli / Unsplash)
Vom Datum und Ursprung her ist der Pokémon Tag (jap.: ポケモンの日, pokémon no hi oder ポケモンデー, pokémon day) weniger skurril als andere Feiertage, dafür aber nicht weniger niedlich. Am 27. Februar 1996 wurde die ursprüngliche japanische Version von Pokémon Rot und Blau veröffentlicht. Seither ist das Pokémon-Imperium gewachsen und erfreut sich internationaler Beliebtheit. Der Pokémon Tag wird weltweit gefeiert und es gibt spezielle Events, die den Tag zelebrieren.
Das ursprüngliche Spiel Pokémon hat sich in verschiedene Richtungen weiterentwickelt und neben dem Nintendo- sowie Kartenspiel gibt es eine Fernsehserie, mehrere Filme und unzählige Charakter-Merchandise-Produkte. Auf der offiziellen Webseite wird über Neuerscheinung, Produkte und auch die speziellen Events zum Pokémon Day informiert. Wer als Pokémon-Fan nach Japan reist, sollte auch das Pokémon Center Shibuya oder das Pokémon Café Nihonbashi in Tokyo besuchen.
Das Wort arigato (jap.: ありがとう) bedeutet Danke. Der 9. März ist also ein Tag, an dem man seine Dankbarkeit zeigen sollte. Wieso aber der 9. März? In Japan gibt es drei Schriftarten, eine davon ist katakana, die benutzt wird, um Wörter aus dem Ausland zu schreiben. Das englische „Thank You“ wird in Japanisch mit sankyu (jap.: サンキュー) umschrieben. Einzeln liest man die Bestandteile des Wörter san und kyu, was gleichzeitig die Lesung der Zahlen 3 und 9 ist.
Neben den beiden oben genannten Arten, Danke auf Japanisch zu sagen, gibt es noch weitere. Arigato (jap.: ありがとう) ist ein einfaches „Danke“. Möchte man „Vielen Dank“ sagen, kann man das Wort domo vor das arigato setzen (jap.: どうもありがとう, domo arigato). Im Japanischen gibt es zudem mehrere Höflichkeitsformen. Wer höflich „Danke“ sagen möchten, kann arigato gozaimasu (jap.: ありがとうございます) verwenden. Wenn man sich für Sachen in der Vergangenheit bedanken möchten, benutzt man arigato gozaimashita (jap.: ありがとうございました). Egal welche Art man benutzt, an diesem Tag hat man die Möglichkeit, sich bei einem lieben Menschen zu bedanken.
10. Juli: Natto no Hi
Natto (jap.: 納豆) sind fermentierte Sojabohnen und eine beliebte japanische Speise. Die Wahl des Datums für den Natto no Hi kommt ebenfalls von der Wortzusammensetzung. Der Wortteil na kommt von nana, einer Leseart für das japanische Wort „sieben“ und das to kommt vom Wort „zehn“, weshalb man diesen skurrilen Feiertag am 10. Juli feiert.
Fermentierte Produkte und vor allem Natto sollen sehr gesund sein, weshalb sie auch als „Superfood“ gelten. Natto haben jedoch einen sehr starken Geruch, einen intensiven Geschmack und eine klebrige Textur, weshalb sie entweder geliebt oder gehasst werden. Dennoch sind sie wichtiger Bestandteil der japanischen Küche und werden gerne mit Senf, Frühlingszwiebeln und Reis zum Frühstück gegessen. In Japan ist Natto besonders in den nordöstlichen Regionen Kanto, Tohoku und Hokkaido beliebt. Besonders die Gegend um Mito in der Präfektur Ibaraki ist bekannt für Natto.
25. September: 10-Yen-Curry-Tag
Traditionell japanisches Curry ist ein beliebtes Gericht der japanischen Küche (Foto: Laura Scibetta)
Dieser skurrile Feiertag geht auf die Geschichte des Restaurants Hibiya Matsumotoro (jap.: 日比谷松本楼) zurück. Das Restaurant befindet sich im Hibiya Park in Tokyo und wurde 1903 eröffnet. Seither kann man dort traditionell japanisches Curry genießen. Es war bei Japaner*innen wie auch ausländischen Gästen gleichermaßen beliebt. Im Jahr 1971 wurde das Restaurant jedoch durch Brandstiftung zerstört. Mithilfe der großen Fangemeinde wurde es nur zwei Jahre später wiedereröffnet. Als Dankeschön wurde zur Wiedereröffnung am 25.09.1973 der 10-Yen-Curry-Tag gefeiert. Kunden konnten an diesem Tag Curry für ¥10 (weniger als 10 Cent) bekommen.
Seither wird diese Tradition beibehalten. Jährlich am 25. September wird der Tag im Rahmen einer Wohltätigkeitsveranstaltung zelebriert und der Erlös geht an Unicef. Das Event beginnt um 11 Uhr und das Curry ist für die ersten 1.500 Kunden zum reduzierten Preis erhältlich. Das Restaurants Matsumotoro befindet sich im Hibiya Park im Stadtteil Chiyoda unweit des Kaiserpalasts und des Bahnhofs Tokyo.
Tofu gilt als wesentlicher Bestandteil der Ernährung in einer Vielzahl unterschiedlicher Kulturen, insbesondere in der ostasiatischen und japanischen Küche. Tofu (jap.: 豆腐) wird aus Soja hergestellt und zu festen weißen Blöcken gepresst. Einzeln liest man die Bestandteile der Wörter to und fu, was den Lesungen der Zahlen 10 und 2 entspricht. Aus diesem Grund ist der 2. Oktober der Tofu-Tag in Japan.
Tofu ist schon lange ein fester Bestandteil der ostasiatischen Küche, gewann jedoch als Fleischersatz in der westlichen Küche in den 1960er Jahren an Beliebtheit. Nicht nur für diejenigen, die einen vegetarischen oder veganen Lebensstil führen möchten, sondern auch generell, ist Tofu eine gesunde Alternative geworden. Besonders beliebt ist Tofu, da er als kalorienarm gilt, aber relativ viel Protein und einen hohen Eisengehalt enthält. Es gibt viele verschiedene Tofu-Sorten und Texturkategorien.
Tofu kann auf vielfältige Weise zubereitet werden, und in Japan hat jede Provinz ihre eigene Art, Tofu individuell zuzubereiten. Auch die buddhistische Küche arbeitet viel mit Tofu und man kann traditionelle Gerichte zum Beispiel auf Koyasan in der Präfektur Wakayama probieren.
13. Oktober: Satsumaimo no Hi
Der Tag der Süßkartoffel – einer der seltsamen Feiertage in Japan (Foto: Laura Scibetta)
Der Satsumaimo no Hi (jap.: サツマイモの日) ist der Tag der Süßkartoffel in Japan. Der Ursprung dieses skurrilen Feiertages ist etwas schwieriger zu erklären. Im Jahr 1984 wurde in der Stadt Kawagoe in der Präfektur Saitama die „Kawagoe Friends of Sweetpotato“-Initiative gegründet. Diese machte es sich zur Aufgabe, das Image der Süßkartoffel zu verbessern. Zu diesem Zweck wurde der Satz „kuri yori umai jyusanri“ (jap.: 栗よりうまい十三里) als eine Art Slogan benutzt.
Das Wort kuri (栗) bedeutet Kastanie. Yori (より) bedeutet soviel wie „als“ oder „wie“ und das wort umai (うまい) steht für lecker oder köstlich. Jyusanri ist auf der einen Seite ein Pseudonym für Süßkartoffel, auf der anderen Seite kann es aber auch als jyusanri (十三里) verstanden werden. Jyu (十) ist eine Lesart der Zahl 10, san (三) eine Lesart der Zahl 3 und zusammen können sie auch als die Zahl 13 gelesen werden. Ri (里) ist eine japanische Längeneinheit. 1 ri entspricht ungefähr 3.927 Metern. Somit sind 13 ri ungefähr 52 Kilometer, was der Strecke zwischen Kawagoe und Zentral-Tokyo entspricht. Der Satz bedeutet also soviel wie „Genauso lecker wie eine Kastanie und 52 Kilometer von Tokyo entfernt“ und spielt damit auf die Süßkartoffel aus Kawagoe an.
Nun zur Datumswahl: Kuri kann auch als 9 ri(九里) und yori als 4 ri (四里) gelesen werden. Rechnet man 9+4 erhält man 13. Auch in jyusanri (十三里) steckt die Zahl 13. Der Oktober ist die Saison der Süßkartoffel, weshalb die „Kawagoe Friends of Sweetpotato“-Initiative den 13.10. zum Tag der Süßkartoffel in Japan machte.
Eine komplizierte Erklärung für einen der Feiertage in Japan, bei dem die Süßkartoffel gefeiert wird – so oder so ist sie aber sehr lecker!
1. November: Inu no Hi
Um fair zu bleiben, gibt es neben dem Katzentag auch den Hundetag (jap.: 犬の日). Er wurde angeblich von der Tierfutterindustrie ins Leben gerufen, in der Hoffnung, den Verkauf von Hundefutter anzukurbeln. Genau wie beim Katzentag auch, geht der Ursprung des Tages auf den Laut der Tiere zurück. Zu Deutsch ist der allbekannte Laut, den Hunde von sich geben „Wau“. In Japan wird dieser Laut mit wan (jap.: ワン) umschrieben. ワンワンワン, also wan wan wan, klingt wie dreimal die englische Zahl „one“ für eins, weshalb der Hundetag in Japan am 1.11. gefeiert wird.
In Japan gibt es übrigens sechs nihonken (jap.: 日本犬 ), japanische Hunderassen. Die bekanntesten unter ihnen sind der Shiba-Inu und der Akita-Inu, der auch als Hachiko bekannt ist. Den Namen verdankt die Hunderasse Japans wohl bekanntestem Hund Hachiko (jap.: ハチ公). Hachiko war ein japanischer Akita-Inu, der für seine Loyalität zu seinem Besitzer, dem Professor Hidesaburo Ueno, bekannt war. Die beiden lebten in Shibuya und Hachiko wartete jeden Tag am Bahnhof auf die Rückkehr seines Herrchens, selbst Jahre nach seinem Tod. Heute erinnern Filme, Bücher und die berühmte Hachiko Statue am Bahnhof in Shibuya an die bemerkenswerte Loyalität des Hundes.
Neben dem inu no hi (犬の日) gibt es einen weiteren inu no hi (戌の日). Dieser Tag basiert auf dem traditionellen japanischen Tierkreis-Kalender. Er ist ähnlich der Sternzeichen, die wir in Deutschland kennen und weist in einem 12-Jahres-Zyklus jeweils ein Tier einem Jahr zu. Dieser Zyklus kann runtergebrochen werden und in einem 12-Tage-Zyklus werden die Tiere verschiedenen Tagen zugeordnet. Unter den Tieren gibt es auch den Hund, welchem nachgesagt wird, besonders einfache und reibungslose Schwangerschaften zu haben. Aus diesem Grund gehen Frauen im fünften Monat ihrer Schwangerschaft am inu no hi (戌の日) zum Tempel oder Schrein und beten für eine gute Schwangerschaft. Es gibt mindestens zwei, manchmal sogar drei inu no hi (戌の日) pro Monat.
11. November: Pocky no Hi
Eine beliebte japanische Süßigkeit: Pocky (Foto: Fabienne Machner / JT)
Der Pocky-Tag (Jap.: ポッキーの日) oder auch Pocky und Pretz Tag (jap.: ポッキー&プリッツの日, pocki to pretz no hi) ist eine Marketingstrategie des japanischen Lebensmittelkonzerns Glico und findet seit 1999 jedes Jahr am 11. November stattfindet. Der Tag feiert die Glico Produkte Pocky und Pretz, welche lange und dünne Keckssticks sind, die, wenn man vier von ihnen nebeneinander legt, als 11.11 gelesen werden können. Pocky und Pretz gibt es in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen und sie sind in Japan sehr beliebt. Das Wort „Pocky“ kommt von der japanischen Lautmalerei des Geräusches, das der Keks macht, wenn er zerbrochen wird. In Deutschland sind die Produkte als „Mikado“ bekannt.
Pocky wurde erstmal 1966 auf den Markt gebracht. Glico vermarktete die Sticks damals als „das weltweit erste stabförmige Schokoladenkonfekt“. Der Ursprung des Pocky Day geht auf eine Rivalität mit dem koreanischen Lebensmittelunternehmen Lotte zurück. Lotte hat die Idee des in Schokolade getauchten Sticks von Glico übernommen und ein eigenes, sehr ähnliches Produkt names Pepero hergestellt. Dieses kam sehr gut an und es begann der Trend, dass Schülerinnen in Korea am 11. November Pepero-Sticks austauschen, in der Hoffnung, so groß und dünn zu werden wie die Süßigkeit. Daraufhin rief Lotte den „Pepero Day“ in Lebens.
Der Erfinder der ursprünglichen Süßigkeit Glico war über den Erfolg und die Gewinne seines Konkurrenten natürlich nicht erfreut und begann daher, den 11. November als „Pocky Day“ zu bewerben. Zu diesem Zweck wurden Werbespots erstellt und Events veranstaltet. Glico beauftragte sogar das Popstar-Trio Sharehappi einen Tanz speziell für diese Werbekampagne zu kreieren. Die Werbung und der „Pocky Dance“ gingen viral und heute kennen sogar Grundschüler jede Bewegung des Tanzes auswendig. Durch diese und weitere Kampagnen und sogar einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde wurde Pocky landesweit berühmt und der 11. November zum Pocky no Hi und damit zu einem der seltsamsten Feiertage in Japan.
Extra: Emergency Day
Japan zeigt durch gleich zwei Feiertage Dankbarkeit für das Sicherheits- und Gesundheitssystem (Foto: camilo jimenez / Unsplash)
Auch wenn die Liste der 10 skurrilen Feiertage in Japan nun voll wäre, soll ein Feiertag noch erwähnt sein. Japan ist ein Land, welches sehr stolz auf sein Sicherheits- und Gesundheitssystem ist. Um die Bevölkerung daran zu erinnern, besonders vorsichtig und dankbar dafür zu sein, gibt es gleich zwei Feiertage zu diesem Thema.
Am 10. Januar feiert man den „Emergency Day“ (jap.: ひゃくとうばんの日, hyakutoban no hi), der an die Notrufnummer 110 erinnert. Ein weiterer „Emergency Day“ ist der 09. September, der kyukyu no hi (jap.: 救急の日). Kyukyu (救急) ist das japanische Wort für Notfall und kyu eine Lesung der Zahl 9, weshalb am 9.09. ebenfalls Dankbarkeit für das Sicherheits- und Gesundheitssystem gezeigt werden sollte.
Wer an weiteren solcher Skurrilitäten interessiert ist, findet hier 10 bizarre Feste in Japan, die mindestens genauso ungewöhnlich sind, wie diese Feiertage in Japan.
Die Kujukushima Inseln sind eine Inselgruppe an der Westküste der Hauptinsel Kyushu und gehören zur Präfektur Nagasaki. Die Inselgruppe ist Teil des Saikai Nationalpark bei Sasebo und verspricht atemberaubende Landschaften.
Der Name Kujukushima (Jap.: 九十九島) bedeutet wörtlich übersetzt 99 Inseln, jedoch gehören über 200 Inseln zu Kujukushima. Etwa 25 Kilometer vor der Sasebo-Bucht sind die Kujukushima Inseln in der tollen Naturlandschaft verstreut. Die Inseldichte hier ist die höchste in Japan und fast alle Inseln gehören zum Saikai Nationalpark.
Das Kujukushima Pearl Sea Resort bieten verschiedene Touren zu den Inseln an. Hier findet man außerdem verschiedene Einrichtungen wie ein Besucherzentrum und das Kujukushima Aquarium Umi Kirara. In der Nähe befinden sich zudem der Kujukushima Zoo & Botanical Garden Mori Kirara. Die Einrichtungen dienen dem Zweck, Kujukushima zu entdecken und über die vielseitige Tier- und Pflanzenwelt zu informieren. Daneben werden auch Aktivitäten wie beispielsweise Kajakfahren angeboten.
Kujukushima eignet sich dementsprechend nicht nur für Naturliebhaber. Die Landschaft kann das ganze Jahr über bewundert werden und speziell Fahrten zum Sonnenuntergang gelten als besonderes Highlight. Vom Bahnhof Sasebo fährt ein Bus zum Kujukushima Pearl Sea Resort.
Ukimido, der „schwimmende Tempel“, befindet sich am Ufer des Biwa Sees und bietet Besucher*innen ein besonderes Fotomotiv.
Im Wasser stehende Shinto-Tore findet man in Japan an vielen Orten: eher unbekannte kleine Torii wie das am Futamigaura Strand, oder auch riesige Konstruktionen wie die zum dazu gehörenden schwimmenden Schrein Itsukushima auf Miyajima, einem der bekanntesten Fotomotive Japans. Der schwimmende Tempel Ukimido dagegen liegt am Ufer des Biwa Sees und ist im Gegensatz zu den obigen Shinto Schreinen ein buddhistischer Tempel.
Der schwimmende Tempel am Biwa See
Abseits der großen Metropolen Japans befindet sich in der Präfektur Shiga der größte See des Landes – der Biwa See. Vermutlich ist er einer der ältesten Seen der Welt und hat eine Fläche von 670 Quadratkilometern, seine Küstenlinie erstreckt sich auf ganzen 235 Kilometern Länge. Die Gegend ist ein beliebtes Ausflugsziel und bietet viele Fahrrad- und Wanderrouten. Durch die Nähe zu Kyoto und den dortigen unzähligen Tempeln und Schreinen gelangt das kulturelle Erbe der Präfektur schnell in den Hintergrund.
Eine Brücke führt zum schwimmenden Tempel. Foto: Nicole Kirchmeyr
Der schwimmende Tempel besticht nicht durch enorme Größe oder eine bekannte Geschichte, sondern mit einer unvergleichlichen Atmosphäre und einem einmaligen Fotomotiv. Sein offizieller Name ist Kaimonzan Mangetsuji und es handelt sich um einen buddhistischen Zen Tempel. Er beherbergt 1000 Amida Buddha Statuen in seinem Inneren und eine Sho Kannon Statue, die ein wichtiges Kulturgut darstellt.
Die originale Struktur des Ukimido Tempels wurde im Jahre 995 errichtet, der Priester Genshin wollte damit für sichere Reisen beten. Durch einen schweren Taifun wurde die ursprüngliche Anlage im Jahre 1934 stark beschädigt und anschließend neu erbaut. Für das Teehaus wurden dabei die originalen Dachziegel des einstigen Tempels verwendet.
Das kleine Eingangstor im Abendlicht. Foto: Nicole Kirchmeyr
Besonderheiten des Tempels
Auf dem Gelände befindet sich außerdem das Gyokuko-Tei Teehaus und einige Kieferbäume. Highlight ist dabei ein mehr als 600 Jahre altes Exemplar, das sich nahe am Ufer befindet und dessen Zweige sich so weit in Richtung des Sees bewegen, dass sie von Holzpfählen gestützt werden müssen.
Die große Besonderheit aber ist Ukimido, der „schwimmende Tempel“, die vorgelagerte Tempelkonstruktion, die auf Stangen im Wasser steht und dabei – ähnlich wie der Itsukushima Schrein – auf dem Wasser zu schwimmen scheint. Man kann sie zu Fuß umrunden – sie ist klein, bietet aber eine besondere Atmosphäre. Diese ist besonders in der Abenddämmerung zu spüren, wenn die Sonne das Tempelgelände und den See beleuchtet. Von hier hat man einen wunderschönen Blick auf den Biwa See und die umliegende Umgebung. Der Ort und sein Ausblick gelten als einer der malerischsten Gegenden in Shiga und in der Vergangenheit besuchten berühmte japanische Künstler wie der Dichter Basho oder der Maler Hokusai den Ort, um sich von dessen Schönheit inspirieren zu lassen.
Eine 600 Jahre alte Kiefer ziert das Ufer. Foto: Nicole Kirchmeyr
Anfahrt, Eintritt und Öffnungszeiten
Der schwimmende Tempel ist von Kyoto aus sehr leicht zu erreichen – und das, obwohl er ein echter Geheimtipp ist und man hier nahezu keine ausländischen Touristen antrifft. Er liegt auf der JR Kosei Linie nahe der Station Katata. Mit dem Zug von Kyoto sind es nicht einmal 30 Minuten Zugfahrt. Von hier kann man entweder zu Fuß einen Spaziergang durch die ruhige und sehr schöne Wohngegend machen oder nimmt einen lokalen Bus bis zur Station Demachi.
Der Kaimonzan Mangetsuji Tempel hat täglich von 8 bis 17:00 Uhr geöffnet. Besonders schön ist ein Besuch im Herbst und Winter, wenn es sehr klar ist und man abends den Sonnenuntergang miterleben kann. Der Eintritt zum Tempelgelände ist mit gerade einmal ¥300 (etwa 2,30 Euro) sehr günstig und man erhält sogar eine kostenlose Broschüre auf Englisch. Mehr Informationen zum Tempel finden sich auf der offiziellen Tourismus-Seite des Biwa Sees.
Wer weitere Attraktionen rund um den Biwa See sucht, findet hier die Top 10 der Präfektur Shiga. Alle sind im Vergleich zu anderen Sehenswürdigkeiten eher unbekannt, bereichern aber jede Japanreise und bieten Geheimtipps abseits der Touristenmassen.
Der Tokyo Skytree befindet sich im Bezirk Sumida von Tokyo und ist eines der berühmtesten Wahrzeichen der Stadt. Der 634 Meter hohe Turm ist das höchste Gebäude Japans und das dritthöchste Gebäude der Welt.
Tokyo Skytree wurde nach 4-jähriger Bauzeit am 29. Februar 2012 fertiggestellt und im Mai des gleichen Jahres eröffnet. Der Skytree ist der wichtigste Fernseh- und Rundfunkturm der Region Kanto.
Ursprünglich sollte der Turm nur 610 Meter hoch werden, doch dies wurde nach einigen Diskussionen zu 634 Metern geändert, was dem Tokyo Skytree einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde als höchster Turm der Welt einbrachte. Die Höhe des Turms ist außerdem eine Anspielung auf seinen Standort. 634 kann als im Japanischen als „Mu-sa-shi“ gelesen werden, welches der alte Name der Provinz ist, in der der Turm heute steht.
Auch das Design des Turms ist besonders. Er hat seine eigene Farbe „Skytree-Weiß“, welche auf einer bläulich-weißen traditionellen japanischen Farbe namens aijiro (jap.: 藍白) basiert. Zudem wird er in zwei unterschiedlichen Designs mit LED-Lichtern beleuchtet. Die Stile iki und miyabi stehen für die Verbindung der Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart.
Der Tokyo Skytree hat zwei Aussichtsplattformen, die spektakuläre Ausblicke über Tokyo bieten. Die 360-Grad-Aussichtplattformen sind die höchsten Beobachtungsdecks in Japan. Das Tembo Deck auf 350 Metern Höhe erstreckt sich über drei Ebenen und biete neben toller Aussicht noch Cafés, ein Restaurant und ein Glasfußboden-Bereich. Die höher gelegene Tembo Galerie auf 450 Metern besteht aus einer schrägen spiralförmigen Rampe, die an Höhe gewinnt, wenn man den Turm umrundet.
Im The Skytree Shop auf der ersten Etage kann man Souvenirs und andere Andenken kaufen. Am Fuß des Skytree befindet sich das Tokyo Solarmachi Einkaufszentrum. Hier befinden sich neben verschiedenen Geschäften und Restaurants auch kleine Museen und Ausstellungen sowie das Sumida Aquarium.
Man kann den Tokyo Skytree bequem mit der U-Bahn erreichen. Die Station Oshiage (Skytree) kann mit der Hanzomon Linie erreicht werden. Wer mit der Tobu Skytree Linie fährt, kann an der Station Tokyo Skytree aussteigen.
Informationen
Adresse: 1 Chome-1-2 Oshiage, Sumida City, Tokyo 131-0045 (Karte)
Öffnungszeiten:
ganzjährig geöffnet (mit unregelmäßigen Feiertagen zu Neujahr)
Die Jogasaki Küste ist ein Küstenabschnitt entlang der Ostküste der Halbinsel Izu in der Präfektur Shizuoka. An der felsigen Küste führt ein Wanderweg entlang, der Ausblicke auf gewaltige Steinformationen und das Meer bietet.
Die Jogasaki Küste (jap.: 城ヶ崎海岸, jogasaki kaigan) befindet sich im Gebiet Izu Kogen und liegt etwa zehn Kilometer südlich der Stadt Ito. Sie entstand bei einem Ausbruch des Vulkans Omuro vor 4000 Jahren. Der Wanderweg, der sich gute neun Kilometer an der felsigen Küste entlang zieht, verfügt über mehrere Attraktionen und bietet eine tolle Aussicht.
Besonders beliebt ist ein Teilabschnitt des Wanderweges, auf dem sich die Kadowakitsuri Brücke befindet. Sie ist 48 Meter lang und spannt in einer Höhe von 23 Metern zwischen zwei Klippen über dem Meer. In der Nähe befindet sich auch der Kadowaki Leuchtturm mit einer frei zugänglichen Aussichtsplattform, von der aus Besucher*innen die Inseln von Izu, das Amagi Gebirge und die landschaftlich reizvolle Küste sehen können.
Wer die Jogasaki Küste besuchen möchte, findet in der Nähe der Brücke und an einigen anderen Stellen entlang des Weges Parkplätze. Zudem fährt ein Bus von der Station Izu Kogen in Richtung Kaiyo Koen.
Die Station, welche sich nahe dem Wanderweg der Jogasaki Küste befindet, heißt Izu Kaiyo Koen. Von hier braucht man ca. 15 Minuten entlang des Weges bis zur Kadowakitsuri Brücke.
Die Insel Sado in der Präfektur Niigata ist ein beliebtes Ausflugsziel und unter anderem für ihre atemberaubenden Ausblicke bekannt.
Allein die Fahrt zur Insel Sado ist ein kleines Abenteuer für sich. Die Insel ist 45 km mit der Fähre von der Küste des Festlandes der Präfektur Niigata entfernt. Während der Fahrt kann man die frische salzige Meeresluft genießen. Allerdings sollte man gut auf herumfliegende Möwen achten, die sich auch gerne mal auf einen herabstürzen, um Essen aus der Hand zu klauen.
Sado entdecken
Sados Haupthafen heißt Ryotsu, an dem es allerdings nicht viel zu entdecken gibt. Es besteht aber die Möglichkeit, sich dort ein Auto zu mieten, denn das ist die beste Möglichkeit, die Insel zu erkunden. Alternativ kann man auch die lokalen Busse nutzen, welche aber nur sehr selten fahren und nicht die ganze Insel abdecken.
Treibgut (Foto: Amber Mezbourian)
Wer atemberaubende Landschaften und Ruhe sucht, sollte der nördlichen Küste von Sotokaifu einen Besuch abstatten. Mit zerklüfteten Klippen, steilen Abhängen und Haarnadelkurven ist diese Gegend ein ganz besonderer Ort. Es ist keine Untertreibung zu sagen, dass die Landschaften hier atemberaubend schön sind.
Ein kleines Fischerdorf
Wenn man den Ort Iwayaguchi, ein kleines verschlafendes Fischerdorf, erreicht, wird man spätestens merken, dass man regelrecht im Nirgendwo ist. Das kleine Dorf hat lediglich 40 Einwohner*innen. Die vielen alten kleinen Holzhäuser, welche sich direkt am Wasser befinden, geben der ganzen Umgebung noch mehr das Gefühl, in einer anderen Zeit zu sein.
Unzählige unterschiedlich große Reisfelder schmiegen sich hier an die Hänge und man findet auch Dämme, um die Felder damit vor dem Meer zu schützen. Alles wirkt ungewöhnlich idyllisch und so untouristisch, wie man es nur ganz selten in Japan erlebt. Wer ländlichen Charme und ein authentisches Japan sucht, der ist hier aber genau richtig.
Die Holzhäuse trotzen See und Wind (Foto: Amber Mezbourian)
Wenn man den Ort Anfang Mai besucht, kann man sehen, wie die Reisfelder zur Vorbereitung der Reispflanzung überflutet werden. Rundum erwacht die Natur nach dem kalten Winter wieder. Um die Zeit ist es auch möglich, die beliebten Kirschblüten zu sehen, welche relativ spät auf Sado blühen.
Trotz der geringen Bevölkerungsdichte ist Platz Mangelware, da der größte Teil des Flachlandes für die Landwirtschaft genutzt wird. Die einzige Hauptstraße, die das Dorf mit Ryotsu verbindet, führt direkt entlang vieler kleiner Felder. Die Gegend ist eher wenig befahren bis auf Traktoren oder kleinen Lastwagen, die die Felder bewirtschaften.
Dafür bieten sich hier unglaubliche Ausblicke, wie man sie sonst nur selten findet: Die kleinen Reisfelder in Verbindung mit der unberührten Küste und den Bergen im Hintergrund schaffen ein besonderes Fotomotiv:
Es gibt hier zwar keine richtigen (touristischen) Attraktionen, aber das ist genau der Grund, warum viele Leute diesen Ort besuchen. Es ist einer der entlegensten Teile einer bereits sehr abgeschiedenen Insel, eine Welt fernab vom Trubel und den hellen Lichtern Tokyos. Die Insel Sado ist das perfekte Ziel, wenn man ein paar Tage dem Trubel entfliehen und sich entspannen möchte.
Wer Insel in Japan liebt und vielleicht nicht ganz so abgeschieden sein möchte, für den könnte auch Yakushima interessant sein Auf dieser Insel im Süden Japans findet man beispielsweise mit der Shiratani Unsuikyo Schlucht ein ganz besonderes Wanderziel mit mystischer Atmosphäre.
Der Berg Tsurugi befindet sich in der Präfektur Tokushima auf der Insel Shikoku. Er ist der zweithöchste Berg der Insel, zählt zu den 100 berühmten japanischen Bergen und bietet traumhafte Naturlandschaften.
Der 1.955 Meter hohe Berg Tsurugi (jap.: 剣山, tsurugisan) bietet Besucher*innen unberührte Natur und an klaren Tagen einen Ausblick bis hin zum Pazifischen Ozean, dem Seto-Binnenmeer und sogar auf die Präfektur Okayama auf dem Festland der Insel Honshu. Berg Tsurugi verfügt über mehrere Wanderwege. Er eignet sich auch für ungeübte Wanderer, da es am Fuße des Berges einen Sessellift gibt, der Besucher*innen auf den Berg bringen kann. Von der Bergstation des Liftes sind es noch ca. 30 Minuten bis zum Gipfel.
Auf dem Gipfel befinden sich hölzerne Gehsteige, die verschiedene Aussichtspunkte miteinander verbinden. Zudem findet man hier auch den Shinto Schrein Otsurugi, der mehrere heilige Stätten auf dem Berg umfasst. In der Nähe des Gipfels befinden sich auch Berghütten, in denen man eine warme Mahlzeit zu sich nehmen und sogar übernachten kann.
Der Tsurugisan Tozan Sessellift befindet sich auf der Nordseite des Berges und kann über die Route 438 und 439 mit dem Auto oder dem Bus erreicht werden. Der Lift ist von Ende April bis Ende November von 9:00 bis 16:45 Uhr, und vom 23. Juli bis zum 28. August von 8:00 bis 17:45 Uhr geöffnet. Eine einfache Fahrt kostet ¥1030 (ca. 8,35 Euro) und ein Round-Way-Ticket kostet ¥1860 (ca. 15,10 Euro).
Der Berg Tsurugi liegt am westlichen Ende des Iya Tals, einer der am wenigsten erkundeten Regionen Japans. Aus diesem Grund können sich Besucher*innen über unberührte Natur und malerische Landschaften freuen. Die Abgeschiedenheit macht allerdings auch die Anreise schwieriger und es empfiehlt sich ein Mietwagen.
Das Sumida Hokusai Museum ist dem weltberühmten Ukiyo-e-Künstler Katsushika Hokusai (1760–1849) gewidmet. Es befindet sich in der Gegend von Ryogoku in Tokyo, in der der Künstler geboren wurde und einen Großteil seines Lebens verbrachte.
Das im November 2016 eröffnete Museum feiert sein Lebenswerk und bietet einen detaillierten Einblick in alle Dinge rund um den weltweit bekannten und geliebten Künstler. Seine bekanntesten Werke sind die Farbholzschnitte der Serie „36 Ansichten des Berges Fuji“, mit denen er auch internationalen Bekanntheitsgrad erlangte.
Hokusai setzte sich im Laufe seines Lebens mit vielen unterschiedlichen Stilrichtungen auseinander, bis er zu seinem eigenen Stil fand. Er nutze alle Formen und Techniken des Holzschnittes und der Malerei, auch wenn seine farbholzschnitte bis heute zu seinen bekanntesten Arbeiten zählen. Seine Motive waren darüber hinaus nicht nur auf Landschaften beschränkt, sondern er zeichnete auch Personen wie beispielsweise Samurai und sogar erotische Bilder.
Zudem prägte Hokusai den Begriff „Manga“ (wörtlich etwa so viel wie „zwangloses Bild“), der noch heute als Bezeichnung für japanische Comics verwendet wird und weltweit bekannt ist. Seine Manga waren allerdings noch Skizzen und erzählten keine zusammenhängenden Geschichten, sondern stellen viel mehr Momentaufnahmen der japanischen Gesellschaft und Kultur dar.
Das Museumsgebäude (Foto: Tom Roseveare)
Das Hokusai Museum
Noch vor dem Betreten des Museums sollte man den Anblick des äußerst beeindruckenden zeitgenössischen Gebäudes genießen. Es wurde von Kazuyo Sejima (einer Pritzker-Architekturpreisträgerin) entworfen und besticht durch seine eckige und hoch aufragende Struktur und die metallische Fassade, die es deutlich von der Umgebung abheben. Die Idee dahinter ist, das Museum von allen Seiten zugänglich zu machen, was mitunter durch die Durchgänge erwirkt wird, die zum Eingang in der Mitte des Gebäudes führen.
Die berühmte Welle vor Kanagawa (Foto: Tom Roseveare)
Die Ausstellung
Das Museum beherbergt eine permanente Ausstellung im 4. Stock, in der man mehr über das Leben des Künstlers erfahren kann, einschließlich der Gegend in Sumida, in der er aufgewachsen ist und bis zu seinem Tod gelebt hat.
Mehrsprachige Touchscreen-Panels bieten einen interaktiven, detaillierten Einblick in die Welt von Hokusai, während hochwertige Repliken seines Lebenswerks die Wände schmücken. Sofort ist man beeindruckt von der Vielfalt seiner Ukiyo-e-Arbeiten, darunter einige seiner berühmtesten Holzschnitte „Die große Welle vor Kanagawa“ und „Eine milde Brise an einem schönen Tag“, mit denen auch internationale Bekanntheit erlangt hat.
Ein Abschnitt bietet einen detaillierten Einblick in den Holzschnitt-Druckprozess selbst (Nishiki-e) und die Schritte, die zur Herstellung dieser berühmten Meisterwerke erforderlich sind. Ein Atelier in Originalgröße mit lebensgroßen Figuren lässt Besucher*innen in das Arbeitsleben des produktiven Malers eintauchen.
Der Künstler bei der Arbeit (Foto: Tom Roseveare)
In der 3. und 4. Etage befinden sich zudem auch temporäre Ausstellungen, die alle paar Monate wechseln und sowohl nationale als auch internationale Exponate ausstellen. Auf beiden Etagen bieten Aussichtsbereiche zudem einen guten Blick auf den Tokyo Skytree. Ein Museumsshop mit Souvenirs und ein kleiner Bibliotheksbereich befinden sich ebenfalls im Erdgeschoss.
Anfahrt
Das Museum ist täglich außer Montag von 9:30 bis 17:30 Uhr geöffnet. Es befindet sich etwa 5-10 Gehminuten von der Ryogoku Station (Ōedo und Sobu Linie) entfernt. Der Eintritt zur Dauerausstellung beträgt ¥400 (etwa 3 Euro), beinhaltet jedoch nicht den Zugang zur temporären Ausstellung.
Die wechselnden temporären Ausstellungen müssen extra gezahlt werden und sind in der Regel preislich ähnlich angesetzt und kosten demnach meist weitere ¥400 (etwa 3 Euro). Es gibt Ermäßigungen für Gruppen, Schüler*innen und Senioren*innen.
Wer auf der Suche nach einer modernen Interpretation von Kunst und Museen ist, der wird im Digital Art Museum: TeamLab Borderless in Tokyo fündig, wo Lichtinstallationen und interaktive Projektionen eine andere Art von Kunst vermitteln und der Betrachter/ die Betrachterin selbst in den Mittelpunkt gestellt werden soll.
Der Rikugien Garten befindet sich im Tokyoter Stadtteil Bunkyo und gilt als einer der schönsten Landschaftsgärten der Stadt. Er ist besonders für seine Illuminationen im Frühling und im Herbst bekannt, bei denen die blühenden Kirschbäume, beziehungsweise das gefärbte Herbstlaub beleuchtet werden.
Der Garten ist als Wandelgarten angelegt und damit ein typisches Beispiel für einen Daimyo Garten aus der Edo-Zeit. Er wurde im Jahre 1695 begonnen und 1702 fertiggestellt. Der Name bedeutet wörtlich etwa der „Garten der sechs Prinzipien“, was eine Anspielung auf die sechs Elemente der traditionellen Waka-Gedichtskunst ist. Als traditioneller japanischer Landschaftsgarten führen die verschiedenen Wege im Kreis um den mittig platzierten Teich, während Hügel, Wälder und Graslandschaften sich abwechseln und mehrere Teehäuser dort platziert sind.
Der weitläufige Rikugien Garten gilt als einer der beliebtesten Orte, um das gefärbte Laub im Herbst zu bewundern. Von Ende November bis Anfang Dezember werden die Bäume abends angestrahlt und der Park hat bis 21 Uhr, statt wie sonst nur bis 17 Uhr, geöffnet. Zudem kann man in den dortigen Teehäusern und an kleinen Ständen Snacks und Getränke erwerben.
Informationen
Adresse: 6-16-3 Hon-komagome, Bunkyo-ku, Tokyo 113-0021 (Karte)
Öffnungszeiten: täglich 09:00 bis 17:00 Uhr (letzter Einlass um 16:30 Uhr)
Zur Beleuchtung der Kirschblüten und des Herbstlaubes bis 21:00 Uhr geöffnet