Das Shin-Yokohama Ramen Museum ist widmet sich der Geschichte der beliebten Nudelsorte und beherbergt verschiedene Ramen-Restaurants aus ganz Japan.
Das Shin-Yokohama Ramen Museum eröffnete im Jahre 1994 im gleichnamigen Teil von Yokohama in der Präfektur Kanagawa. Es widmet sich der Geschichte und der Vielfalt von Ramen-Nudeln, einer der beliebtesten Nudelsorten in Japan. Im Vordergrund steht dabei vor allem die Verkostung der Nudeln. Im Gegensatz zum Cup Noodles Museum in Yokohama widmet sich das Ramen Museum allen Ramen Sorten.
Attraktionen im Ramen Museum
Ein Teil des Museums erzählt die Geschichte und den Siegeszug der beliebten Nudeln, welcher eng verbunden ist mit der Erfindung der Instantnudeln, denen mit dem Cup Noodles Museum ebenfalls ein Museum in Yokohama gewidmet ist. Besucher*innen erfahren dabei viel über die verschiedenen Arten von Ramen Nudeln, die sich vor allem durch ihre unterschiedlichen Formen, aber auch die Dicke unterscheiden.
Zudem ist neben den Nudeln selbst vor allem die Brühe wichtig, die sich je nach Zubereitungsart und vor allem nach Region unterscheidet. So unterscheidet man vor allem zwischen Brühen auf Miso-Basis, Salzbasis, einer Basis aus Sojasoße und einer aus Schweineknochen zubereiteten Basis (jap. tonkotsu).
Das Herzstück des Namen Museums ist jedoch die Sammlung an 9 verschiedenen Restaurants aus ganz Japan, die sich in einer originalgetreuen Nachbildung eines Straßenzuges von Tokyo aus dem Jahr 1958 befinden. Besucher*innen fühlen sich hier in die Shitamachi (die Altstadt) von Tokyo in die Showa Zeit zurückversetzt. Das Jahr 1958 wurde gewählt, da es eine große Bedeutung für den weltweiten Siegeszug der Namen Nudeln hat. In diesem Jahr entwickelte nämlich Momofuku Ando die weltweit ersten Instantnudeln und brachte sie mit seiner Firma Nissin Foods auf den Markt.
Besucher*innen können in diesen Restaurants verschiedene Nudelgerichte aus Japan probieren, es besteht sogar die Option, extra kleine Portionen zu bestellen, sodass man verschiedene Gerichte ausprobieren kann. Bestellt wird jeweils an kleinen Automaten, wie es sehr häufig in Ramen Restaurants üblich ist.
Das Shin-Yokohama Ramen Museum ist einen etwa 5 Minuten langen Spaziergang von der Station Shin-Yokohama entfernt.
Der einzigartige 16,5 Meter hohe, dreistöckige, sechseckige buddhistische Aizu Sazaedo Tempel (会 津 さ ざ え 堂) befindet sich in Aizu Wakamatsu der Präfektur Fukushima.
Der Aizu Sazaedo Tempel wurde vom Priester Ikudo entworfen und im Jahre 1796 erbaut. Es handelt sich dabei um eine der ältesten Holzkonstruktionen seiner Art. Der Tempel ist somit ein bedeutendes Kulturgut Japans. Seine Struktur einer Doppelhelix macht ihn außerdem zu einem beliebten Ziel von Besucher*innen.
Das Besondere am Sazaedo Tempel
Die einzigartige Treppe ist in Form einer Doppelhelix angelegt, die sich über drei Stockwerte erstreckt. Von dem Gelände hat man einen wunderschönen Ausblick auf die umliegende Landschaft, sobald man oben angekommen ist.
Erstmal die Treppen hoch (Foto: Tom Roseveare, JT)
Um den Sazaedo Tempel betreten zu können, muss man ¥400 (etwa 3 Euro) zahlen und kann dann anschließend die einzigartige Holzkonstruktion hinauf steigen. Sobald man den Tempel betritt und sich nach rechts dreht, folgt man einem singulären, spiralförmigen Pfad, der einen ganz nach oben und später wieder nach unten führt, ohne jemals jemandem zu begegnen, der in die entgegengesetzte Richtung geht. Diese Konstruktion ist einzigartig und macht die Pagode zu etwas Besonderem.
Der Eingangsbereich (Foto: Tom Roseveare, JT)
Alles aus Holz
Die vielen Zettel und Aufkleber, die die Treppen und Wände zieren, geben dem Ganzen noch dazu eine außergewöhnliche Atmosphäre, gerade so, als ob der Tempel aus einem Studio Ghibli Film entsprungen wäre. Die gesamte Konstruktion des Sazaedo Tempels besteht vollständig aus Holz und wurde mit traditionellen japanischen Holzbearbeitungstechniken erbaut.
Details des Sazaedo Tempels (Foto: Tom Roseveare, JT)
Der offizielle Name des Tempels ist Entsu Sansodo (円 通 三匝 堂), wörtlich „drei volle Umdrehungen“, was sich auf die spiralförmige Konstruktion bezieht, die auf und ab verläuft und dem Gott Kannon Respekt zollt. Auf dem Weg zum Tempel kommt man auch an Nachbildungen von 33 Kannon Statuen vorbei, die denjenigen, die den Aufstieg wagen, Glück bringen und sie beschützen sollen.
Der Tempel befindet sich auf halber Höhe des Berges Iimori (Iimoriyama) und kann von der JR Station Aizu-Wakamatsu mit dem Bus erreicht werden. In der Nähe befindet sich auch das Byakkotai, die Ruhestätte einer historischen Gruppe junger Samurai, der sogenannten „White Tiger Force“. Als diese die Burg Tsuruga in der Ferne brennen sahen, glaubten sie an ihre Niederlage und nahmen sich tragischerweise gemeinsam das Leben. Heute erinnern Gedenktafeln an sie.
Wer die Stadt Aizu Wakamatsu besucht, der findet mit der dortigen Samurai Residenz eine weitere Attraktion, die sich auf jeden Fall lohnt. Diese bietet einen guten Einblick in das tägliche Leben der berühmten Krieger und deren Angehörige.
Der Byodoin (jap. 平等院) ist ein buddhistischer Tempel in der Stadt Uji. Er gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und seine zentrale Halle ziert die 10-Yen Münze.
Erbaut wurde der Byodoin bereits in der Heian Zeit im Jahre 998, allerdings war er zu dieser Zeit noch kein Tempel. Stattdessen wurde das Gebäude als Landhaus genutzt und fiel später in die Hände des bedeutenden Fujiwara Clans. Fujiwara no Yorimichi ließ es schließlich im Jahre 1052 in einen Tempel umwandeln. Dieses Jahr markiert auch den Beginn von Mappo, einer der drei Zeitperioden nach dem Tod Buddhas. Zu dieser Zeit fanden viele Menschen zum Buddhismus auf der Suche nach dem „Reinen Land“.
Der Byodoin Tempel in Uji
Bei diesem Umbau entstand auch der heute bekannteste Teil der Konstruktion: die Amida-Halle, die vielfach auch als Phönix Halle bezeichnet wird und wegen ihrer besonderen Schönheit heute die japanische 10-Yen Münze ziert. Der Name kommt von den auf dem Dach angebrachten Fenghuang Statuen. Dabei handelt es sich um einen Vogel aus der chinesischen Mythologie, der gerne einem Phönix gleichgesetzt wird.
Der Byodoin Tempel und der zugehörige Garten sind ein Beispiel für die Architektur im Amitabha-Buddhismus, der auch Reines-Land-Buddhismus genannt wird. Im Inneren der Haupthalle befindet sich daher eine 2,4 Meter hohe Amida Buddha Statue, die von einem der bekanntesten Bildhauer der Heian Zeit errichtet wurde. 1336 fiel der Tempel einem Brand zum Opfer, bei welchem die meisten der Gebäude zerstört wurden.
Während der Kamakura Zeit wurde der Tempel wieder aufgebaut und gleichzeitig deutlich erweitert, beispielsweise wurde ihm die Kannon Halle zugefügt, die bis heute ein wichtiges Kulturgut darstellt. Die Aufbauarbeiten wurden dabei von zwei bedeutenden Sekten und deren Tempeln unterstützt, sodass der Byodoin heute einen Tempel darstellt, der sowohl zur Jodo Sekte als auch zur Tendai Sekte gehört.
1698 wurde der Tempel erneut durch Feuer stark beschädigt, und das erst kurz nach einer aufwändigen Renovierung der Phönix Halle. Nach erneuten groß angelegten Aufbauarbeiten in der Meiji und Showa Zeit wurden die Phönix Halle und die Amida Buddhastatue schließlich zum UNESCO-Weltkulturerbe historisches Kyoto hinzugefügt und die Halle als Motiv für die 10-Yen Münze gewählt.
Auf dem Tempelgelände befindet sich zudem ein Teehaus und das 2001 eröffnete Hoshokan Museum, welches verschiedene Nationalschätze ausstellt. Im Teehaus können Besucher*innen an Teezeremonien teilnehmen und dabei den für die Gegend bekannten Uji Matcha Grüntee verkosten.
Der Tempel ist etwa 10 Minuten Fußweg vom Bahnhof Uji entfernt
Die Präfektur Kagoshima auf Japans südlicher Hauptinsel Kyushu bietet vor allem abwechslungsreiche Natur, aber auch kulturelle Highlights.
Kagoshima ist durch die südliche Lage von faszinierenden Vulkanlandschaften und subtropischen vorgelagerten Inseln geprägt. Somit gibt es viele Möglichkeiten zum Wandern und eine Reihe von Nationalparks. Wer die Präfektur Kagoshima näher kennenlernen möchte, findet im Folgenden die Top-Attraktionen, die man bei einem Besuch erleben kann.
Sakurajima (jap. 桜島, dt. „Kirschblüteninsel“) ist ein aktiver Stratovulkan, der sich in der Bucht direkt vor der Stadt Kagoshima befindet. Er gehört zu den aktivsten Vulkanen Japans und war auch in den letzten Jahren immer wieder durch Eruptionen aufgefallen. Bei dem letzten starken Ausbruch im Jahre 1914 verband sich die vormals einzeln stehende Vulkaninsel mit dem japanischen Festland. Vom Hafen Kagoshima aus kann sie in wenigen Minuten mit einer Fähre erreicht werden.
Der Sakurajima besteht aus 3 Gipfeln, dem Kita-dake, Naka-dake und Minami-dake. Letzterer ist der aktive Teil des Vulkans und bekannt für die typische Rauchwolke, die sich stetig über der Insel befindet. Der Vulkan ist ein beliebtes Reiseziel, auch wenn man die Gipfel aufgrund der Aktivität nicht betreten darf. Rund um die Insel führen Wege, die man zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen kann. Besonders empfehlenswert ist der Sonnenuntergang, der die Ufer in eine besondere Stimmung taucht.
2. Senganen Garten
Senganen Garten in Kagoshima. (Foto: Nicole Kirchmeyr)
Wer die Stadt Kagoshima besucht, sollte bei der Gelegenheit unbedingt den Senganen Garten besuchen. Der traditionelle Garten nutzt das Prinzip der „geborgten Landschaft“. Das bedeutet, dass Hintergrundelemente wie der Sakurajima als Teil des Landschaftsbildes genutzt werden und viel zur Stimmung des Gartens beitragen. Im Senganen Garten befindet sich auch die ehemalige Residenz des Shimazu Clans, der einst dort herrschenden Samurai Familie. Der Clan war Moderne und westlichem Fortschritt gegenüber sehr offen und führte westliche Architektur und Erfindungen in Kagoshima ein. Die Shimazu gründeten hier sogar 1852 ein Industriezentrum.
Der Garten ist bei einem Besuch von Kagoshima Pflicht und bietet wundervolle Fotomotive, gerade wenn man an einem klaren Tag den Sakurajima und die Bucht im Hintergrund sehen kann. Zwar befindet er sich etwas außerhalb der Stadt, ist aber mit Bussen oder zu Fuß etwa 15 Minuten von der Hafengegend entfernt. Wer den Garten besichtigt, sollte dabei auch der besonderen Starbucks Filiale einen Besuch abstatten, die im Gebäude eines ehemaligen Büros aus der Zeit der Shimazu Familie liegt, das ein eingetragenes Kulturgut ist.
3. Ogawa Wasserfall
Der Ogawa Wasserfall ist ein landschaftlich besonders reizvoller Ort im Süden der Osumi Halbinsel. Der Wasserfall wird vom gleichnamigen Fluss Ogawa gespeist und ist etwa 46 Meter hoch und dazu ganze 60 Meter breit. Der Wasserfall befindet sich etwa 7 Kilometer entfernt von der Küstenstadt Minamiosumi und ist umgeben von wunderschöner unberührter Natur. Um diese zu bewahren, ist das Betreten nur zwischen 9 und 17 Uhr gestattet. Vom nahen Parkplatz bis zum Wasserfall ist es etwas mehr als 1 Kilometer Fußweg.
Das Besondere am Ogawa Wasserfall ist, dass das Wasser an dem säulenartigen Gestein entlang nach unten rinnt und dort einen kleinen Teich bildet, der eine ungewöhnliche türkise Farbe hat. Wer einen wirklich ungewöhnlichen Wasserfall in wunderschöner Kulisse sehen möchte, der ist hier genau richtig. Von Kagoshima Stadt aus dauert die Anfahrt etwas mehr als 2 Stunden und es empfiehlt sich auf jeden Fall ein Auto.
4. Yakushima
Shiratani Unsuikyo auf Yakushima, Kagoshima. (Foto: Josef Diermair)
Die Insel Yakushima gehört zur Osumi-Inselgruppe und befindet sich südlich von Kyushu. Sie besitzt einen immergrünen Feuchtwald und fast die Hälfte von Yakushima ist als Nationalpark ausgewiesen. Besucher*innen kommen vor allem wegen der üppigen und großteils unberührten Flora und Fauna hierher. Besonders bekannt ist die Insel dabei für die Shiratani Unsuikyo Schlucht, deren moosbewachsene Bäume und Felsen die Inspiration für den Ghibli Animationsfilm „Prinzessin Mononoke“ waren.
Daneben bietet Yakushima noch viele weitere Wanderwege, die teilweise zu den uralten japanischen Sicheltannen führen, für die die Insel ebenfalls bekannt ist. Einige dieser Bäume sind mehr als 2000 Jahre alt und haben den Status eines UNESCO-Biosphärenreservats. Yakushima ist von Kagoshima Stadt aus mit Fähren in etwa 3 Stunden zu erreichen.
Kirishima ist eine Reihe von mehr als 20 Vulkanen, die sich in der Präfektur Kagoshima und der angrenzenden Präfektur Miyazaki befinden. Die Gegend um Kirishima wurde 1934 als erster Nationalpark in ganz Japan ausgewiesen und ist eines der beliebtesten Wandergebiete in Kyushu. Die abwechslungsreiche vulkanische Landschaft ist zu jeder Jahreszeit beliebt, besonders viele Besucher*innen aber zieht es im Frühling hier her, wenn die dortigen Kyushu Azaleen blühen und die Hänge einiger Vulkane in ein rosa Blütenmeer verwandeln.
Auf einem der bekannten Wanderpfade befindet sich unter anderem auch der Onami See, der am höchsten gelegene Kratersee Japans. Er befindet sich auf 1.402 Metern Höhe und ist meist tiefblau gefärbt und von Wald umgeben.
6. Chiran Samurai Distrikt
Die kleine Stadt Chiran befindet sich auf der Satsuma Halbinsel und hat durch ihre relative Abgeschiedenheit einen Großteil ihres historischen Stadtbildes erhalten können. Der dortige kleine Samurai Distrikt liegt an einer 700 Meter langen Gasse und bietet viele Häuser und Gärten, die teilweise über 250 Jahre alt sind. Eine Besonderheit ist, dass man dort keine überirdischen Leitungen oder Telefonmasten sieht, sodass man wirklich das Gefühl hat, in der Zeit zurückversetzt worden zu sein.
Während man die Häuser selbst nicht betreten kann, ist es jedoch erlaubt, sieben besonders schöne Gärten zu besuchen, die zu den Samurai Residenzen gehören. Bis auf einen Garten sind sie im sogenannten Karesansui Stil erbaut, was so viel bedeutet wie „trockener Garten“. Das bedeutet, dass hier keine wie sonst in japanischen Gärten üblichen Teiche zu finden sind. Stattdessen wurde ein Großteil des Bodens mit vulkanischer Asche aus der Gegend bedeckt, um eine Wasseroberfläche zu repräsentieren. Die Nutzung von Asche als Dekorelement für Gärten ist einzigartig und nur hier in Chiran zu finden.
7. Onsen in Kagoshima
Die hohe vulkanische Aktivität in der Gegend machen Kagoshima zu einem der beliebtesten Orte für die berühmten heißen Onsen Quellen. Mit mehr als 2.700 Quellen ist die Präfektur das zweitgrößte Onsen-Paradies des Landes. Besonders ist dabei auch die große Vielfalt an Badehäusern. So findet man in der Gegend um Kirishima nicht nur klassische Quellen mit vielen gesundheitsfördernden Mineralien, sondern kann hier auch Schlammbäder genießen. Dabei reibt man den Körper mit mineralhaltigem vulkanischen Schlamm ein und wäscht diesen später in den heißen Quellen ab.
Das Ioudani Teien Daiyokujo dagegen ist ein riesiges Badehaus, das im Stil eines japanischen Gartens angelegt ist und ein ungewöhnlich großes Wasserbecken bietet. Aber auch viele Freiluft-Onsen finden sich hier, einige davon umgeben von Wald oder aber mit einem atemberaubenden Blick auf die Küste. In Ibusuki findet man zudem Sandbäder, wie man sie auch aus Beppu kennt. Dabei wird man zur Entspannung und Hautpflege mit warmem Sand bedeckt. Die Vielfalt der Onsen ist scheinbar endlos und egal wo man in Kagoshima reist, die nächste heiße Quelle ist sicherlich nicht weit entfernt.
8. Kirishima Schrein
Einer der wichtigsten Shinto Schreine in Kyushu: der Kirishima Schrein. Foto: Senén Germade / JT
Der Kirishima Schrein oder Kirishima-Jingu (霧島神宮) ist ein Shinto Schrein in der gleichnamigen Gegend und der größte Shinto Schrein im Süden von Kyushu. Ursprünglich wurde er in der Muromachi Zeit errichtet und damals wurde die gesamte Gruppe von Vulkanen zum Schrein Gelände gezählt. Nachdem die Bauten jedoch immer wieder durch vulkanische Aktivitäten zerstört wurden, wurde die Anlage 1715 an ihren heutigen Platz verlegt, wo sie seitdem umgeben von Wäldern steht.
Die Kirishima Vulkane spielen in der Mythologie um den Ursprung Japans eine große Rolle, denn angeblich stieg hier der Enkel der Sonnengöttin Amaterasu, Ninigi no Mikoto, herab und brachte die drei Reichsinsignien Schwert, Spiegel und Juwel mit sich. Der Sage nach heiratete er schließlich eine Menschenfrau und wurde daher selbst sterblich. Die Nachkommen der beiden bilden angeblich das japanische Kaisergeschlecht. Der Schrein ist ein wichtiges Kulturgut und mit öffentlichen Bussen zu erreichen.
Das Tanegashima Space Center (TNSC) ist ein Weltraumbahnhof auf der gleichnamigen Insel Tanegashima, die zur Präfektur Kagoshima gehört. Er wurde 1969 errichtet und ist ein Raketenstartplatz der japanischen Raumfahrtagentur „Japan Aerospace Exploration Agency“ (JAXA). Das Space Center besitzt mehrere Raketenstartplätze und zudem Montagehallen, in welchen diese vorher zusammengebaut werden. Primär werden von hier aus Aufklärungssatelliten und Kommunikationssatelliten gestartet.
In der Regel wird der Start einer Rakete nicht öffentlich angekündigt, allerdings können Besucher*innen ihn vor Ort verfolgen, wenn sie sich zu diesem Zeitpunkt auf der Insel befinden. Für alle anderen bietet sich das dortige Museum an, in welchem man viel über die japanische Raumfahrt und die verschiedenen Missionen lernen kann, welche vom Tanegashima Space Center aus gestartet werden. Es gibt sogar kostenlose Führungen durch die Einrichtung, diese müssen allerdings vorab reserviert werden. Ansonsten ist die Insel vor allem bei Surfer*innen beliebt.
10. Kulinarik in Kagoshima
Kagoshima bietet natürlich wie alle anderen Präfekturen eine Vielzahl an regionalen Spezialitäten, für die die Gegend bekannt ist. Eine davon ist Kurobuta (jap. 黒豚), was auf Deutsch „schwarzes Schwein“ bedeutet. Dabei handelt es sich um die japanische Zuchtlinie des aus Großbritannien stammenden Berkshire-Schweins, welches im 18. Jahrhundert nach Japan gebracht wurde, damals als Geschenk von britischen Diplomaten. Es besitzt eine schwarze Haut und ist aufgrund des stark mamrorierten Fleisches eine Delikatesse in Japan.
Eine weitere Besonderheit sind die fliegenden Fische (jap. tobiuo), die vor allem auf der Insel Yakushima als Spezialität gelten. Sie werden sowohl roh als Sashima, als auch gebraten serviert und man findet sie in Restaurants überall auf der Insel. Ein weiteres kulinarisches Erlebnis auf Yakushima ist „kame no te“, was wörtlich soviel bedeutet wie „Schildkrötenhand“. Selbstverständlich handelt es sich hierbei NICHT um die Füße von Schildkröten, welche übrigens gerade auf Yakushima unter besonderem Schutz stehen! Stattdessen handelt es sich um eine Art von Seepocke, eine Meeresfrucht, die man dort vor allem an der Küste auf Felsen findet.
Kagoshima liegt auf dem Gebiet der ehemaligen Provinz Satsuma und der Name findet sich noch heute in einigen kulinarischen Highlights der Region. So findet man hier große Mengen an Süßkartoffeln (jap. sastuma-imo), die in allen möglichen gerichten verarbeitet werden – sogar in Eiscreme. Primär aber werden sie gerne gegrillt und zu Shochu verarbeitet, einem beliebten japanischen Alkoholgetränk. Satsuma-age ist eine weitere Spezialität, an der man hier nicht vorbei kommt. Es handelt sich dabei um eine Art von Fischkuchen, der mittlerweile in ganz Japan sehr beliebt ist.
Der Sakurajima (jap. 桜島, dt. „Kirschblüteninsel“) ist ein aktiver Stratovulkan, der sich in der Bucht von Kagoshima befindet und ein Wahrzeichen der Stadt ist.
Mit einer Höhe von 1.117 Metern und einem Umfang von rund 50 Kilometern gehört der Sakurajima zu den weltweit größten aktiven Vulkanen. Früher bildete er eine separate Insel in der Bucht vor Kagoshima, allerdings verband er sich nach einer starken Eruption im Jahre 1914 auf der östlichen Seite an der Osumi Halbinsel mit dem japanischen Festland.
Die Vulkaninsel Sakurajima
Der Sakurajima besitzt 3 Vulkankegel: Kita-dake (Nord-Gipfel), Naka-dake (Mittel-Gipfel) und Minami-dake (Süd-Gipfel). Letzterer ist der aktive Teil des Vulkans und bekannt für die typische Rauchwolke, die sich stetig über der Insel befindet. Aufgrund der stetig hohen vulkanischen Aktivität ist das Betreten der Gipfel im Umkreis von 2 Kilometern nicht gestattet, dennoch bietet Sakurajima Möglichkeiten für Wanderer.
Der Nagisa Lava Trail beispielsweise ist vom Fährhafen aus leicht zu erreichen. Die etwa 3 Kilometer lange Strecke führt durch die relativ neuen Stellen der Insel, die bei der Eruption 1914 durch die Lavaströme gebildet wurden. Die vielen teils riesigen Gesteinsbrocken zeigen anschaulich die gewaltigen Kräfte, die bei einem solchen Vulkanausbruch vorherrschen. Auch das sogenannte „versunkene Torii“ zeigt, wie erheblich der Einfluss der Eruption war. Das Kurokami Schrein Tor wurde damals von Asche verschüttet, sodass man heute nur noch den obersten Teil sehen kann.
Daneben bietet Sakurajima einige Aussichtsplattformen, von denen aus man einen beeindruckenden Blick auf die Vulkankegel hat. Eine Besonderheit der Vulkaninsel sind nämlich die relativ häufig auftretenden „schmutzigen Gewitter“, die ein beeindruckendes Schauspiel bieten. Dabei reiben die austretenden Aschepartikel aneinander und sorgen so für elektrische Spannung, die in Form von Blitzen abgegeben wird.
Auch verschiedene Onsen Quellen befinden sich auf der Insel, besonders bekannt ist das dortige öffentliche Fußbad im Nagisa Park. Das heiße Wasser fließt dort in einem kleinen Kanal durch den Park und Besucher*innen können dort einfach ihre Füße hineinhalten. Der Vulkan ist zudem ein wichtiges Hintergrundelement im Prinzip der „geborgten Landschaft“ des berühmten Sengan-en Gartens in der Stadt Kagoshima.
Die Vulkaninsel ist von der östlichen Seite über die Osumi Halbinsel mit dem Auto erreichbar, die meisten Besucher*innen aber nehmen die regelmäßige Fähre vom Hafen Kagoshima aus, die sie in nur wenigen Minuten zum dortigen Fährhafen bringt. Man kann die Umgebung rund um den Fährhafen zu Fuß erkunden, wer mehr von der Insel sehen möchte, kann sich Fahrräder leihen oder die Insel mit dem Auto umrunden.
Für Fans von Japans berühmtesten Animationsstudio ist das Ghibli Museum ein absolutes Highlight. Das Animations- und Kunstmuseum zeigt Ausstellungsstücke von Hayao Miyazakis Studio und befindet sich in Mitaka in der Stadt Tokyo.
Das Ghibli Museum (jap.:三鷹の森ジブリ美術館, mitaka no nori ghibli nijutsukan) ist den Filmen des Animationsstudio Ghibli gewidmet. Es ist nicht nur als Kindermuseum designt, sondern vereint auch Elemente eines Museums für die Kunst und Technik der Animation. Aus diesem Grund kommen nicht nur Kinder und Fans der Filme hier auf ihre Kosten, sondern auch Filmliebhaber und Interessierte der Machart von Filmen.
Das Studio Ghibli
Das Logo des Studio Ghibli (Foto: Laura Scibetta)
Das Studio Ghibli ist ein japanisches Animationsstudio mit Hauptsitz in Tokyo. Es wurde im Jahr 1985 von den Regisseuren Hayao Miyazaki und Isao Takahata sowie dem Produzenten Toshio Suzuki gegründet, nachdem diese 1984 den gemeinsamen Film „Nausicaä aus dem Tal der Winde“ veröffentlicht haben. Das Studio Ghibli produziert vor allem animierte Spielfilme, aber auch Fernsehfilme, Serien und Werbespots.
Zu den bekanntesten Filmen gehören „Prinzessin Mononoke“, „Das Schloss im Himmel“ und „Mein Nachbar Totoro“. Die Figur Totoro aus diesem Film ist gleichzeitig das Maskottchen des Studios wie auch eine der beliebtesten Figuren Japans. Einer der berühmtesten Filme ist „Chihiros Reise ins Zauberland“, welcher 2002 mit einem Oscar als bester Animationsfilm ausgezeichnet wurde und lange Zeit der weltweit erfolgreichste Animefilm war.
Hayao Miyazaki war lange Zeit Hauptregisseur des Studios und an den meisten Filmen beteiligt. Als er 2014 in den Ruhestand ging, stellte das Studio Ghibli die Produktion vorübergehend ein. Im Ghibli Museum können vor allem Filme und Ausstellungsstücke der Klassiker des Studios gefunden werden, in wechselnden Ausstellungen wird aber auch über neuere Projekte informiert.
Das Ghibli Museum
Das Ghibli Museum wurde 2001 eröffnet (Foto: Laura Scibetta)
Das Museum wurde von Hayao Miyazaki selbst entworfen. Nach dem Motto „Let’s get lost together“ sollen Besucher*innen ganz in das Museum eintauchen und auf diese Weise in die Fantasiewelt und Filmarbeit entführt werden. Das Design ist vom Stil der Filme sowie europäischen Einflüssen geprägt.
Die Planung für das Museum startete 1998 und es wurde im Jahr 2001 eröffnet. Seither zieht es mit seinem unverwechselbaren Design, den vielen berühmten Charakteren, denen man bei einem Besuch dort auf unterschiedlicher Weise begegnet, sowie verschiedenen permanenten und wechselnden Ausstellungen viele Besucher*innen an.
Ein Besuch im Ghibli Museum
Am Eingang des Ghibli Museums wird man von Totoro begrüßt (Foto: Laura Scibetta)
Das Museum besteht aus drei Etagen und einer Dachterasse. Besucht man das Museum, so führt der erste Gang an einer riesigen Totoro-Figur vorbei, die in einem alten Ticketschalter sitzt. Es wird gesagt, er erinnert daran, dass Besucher*innen die Karten für das Museum im Voraus kaufen müssen. Man betritt das Museum und befindet sich in einer Eingangshalle, die „The Space of Wonder“ genannt wird. Hier tauscht man sein elektronisches Ticket gegen kleine Filmstreifen, die damals in den Kinos verwendet wurden. Die Decke ist mit einem Fresko-Gemälde bedeckt, welches Charaktere wie Kiki oder Nausicaä zeigt.
Von hier aus führt eine Treppe in die Haupthalle des Museums. Dieser Freiraum erstreckt sich über die gesamte Höhe des Museums und wird durch eine bemalte Glaskuppel abgeschlossen. Auch die Fenster des Museums verfügen über Glasmalereien, die Szenen aus den Filmen zeigen. In der Halle befinden sich außerdem überbrückte Durchgänge, kleine Balkone und ein Gewirr aus Treppen, die in die höher liegenden Stockwerke führen.
Von der Haupthalle aus kann man einen Ausstellungsraum betreten, der die Filme des Studios vorstellt und über die Machart und Techniken der Filme informiert. Zudem befindet sich auf dieser Etage das „Saturn Theater“, ein kleines Kino, welches extra für das Museum produzierte Kurzfilme zeigt. Auch dieser Raum ist kunstvoll im Design der Filme verziert.
Geht man über eine der vielen Treppen in den zweiten Stock, so findet man hier fünf Räume unter dem Motto „Where a Film is Born“, die eine Nachbildung von Hayao Miyazakis Arbeitszimmer sind. Hier findet man Skizzen der Filme, Bücher und weitere Ausstellungsstücke. Liebevoll inszenierte Details wie Hausschuhe, private Fotos oder eine halb ausgetrunkene Kaffeetasse lassen den Anschein erwirken, dass hier bis vor wenigen Minuten noch gearbeitet wurde. Ebenfalls auf dieser Etage befindet sich ein spezieller Ausstellungsraum, der wechselnde Ausstellungen aktueller Filme zeigt.
In der dritten Etage finden vor allem Kinder ein tolles Highlight: eine Nachbildung des Katzen-Busses aus dem Film „Mein Nachbar Totoro“. Kinder bis zum Alter von 12 Jahren können auf und in dem Bus spielen. Nebenan befindet sich der Lesesaal „Tri Hawks“. Der Name ist ein Wortspiel mit Mitaka (jap.: 三鷹), was wörtlich übersetzt „drei Falken“ bedeutet. Hier kann man Bücher, die von Hayao Miyazaki empfohlen wurden, lesen und kleine Souvenirs kaufen. Eine große Auswahl an Andenken und Studio Ghibli Artikeln findet man auch im Souvenir-Shop „Mamma Aiuto“, benannt nach den Piraten im Film „Porco Rosso“.
Ein Roboter aus dem Film „Das Schloss im Himmel“ wacht über das Museum (Foto: Laura Scibetta)
Von der dritten Etage aus kann man über eine Wendeltreppe den Dachgarten erreichen. Hier befindet sich die fünf Meter große Statue eines Roboters aus dem Film „Das Schloss im Himmel“, welcher als Wächter des Museums angesehen wird. Vom angelegten Dachgarten hat man zudem einen tollen Blick auf das Museum und den angrenzenden Inokashira Park.
Auf dem Museumsgelände befindet sich zudem noch das „Straw Hat Cafe“, welches an die Hutmacherin Sophie aus dem Film „Das wandelnde Schloss“ erinnert. Hier kann man herzhafte und süße Speisen sowie Getränke finden und bei schönem Wetter sogar draußen sitzen.
Das Ghibli Museum verfügt zudem über Toiletten, Schließfächer, einen Aufbewahrungsraum für Kinderwagen und ist, bis auf die Dachterrasse, für Rollstuhlfahrer zugänglich. Weitere Informationen auf Englisch können auf der offiziellen Webseite gefunden werden.
Weitere Informationen
Blick von der Dachterasse auf das Ghibli Museum (Foto: Laura Scibetta)
Die Tickets für das Museum können nur im Voraus gekauft werden. Der Eintritt kostet ¥1.000 (ca. 8,10 Euro) für Erwachsene, ¥700 für Kinder im Alter von 13-18 Jahren, ¥400 für 7-12-Jährige und ¥100 für Kinder im Alter von 4-6 Jahren. Kinder unter vier Jahren haben freien Eintritt. Eine Person kann bis zu sechs Eintrittskarten kaufen. Die Tickets können bei Auslandsbüros der japanischen Reiseagentur JTB oder über die Ticketseite von Lawson Entertainment gekauft werden. Besucher*innen sollten frühzeitig planen, da die Tickets nur für einen bestimmten Zeitraum verkauft werden.
Bei JTB beginnt der Ticketverkauf am ersten Tag eines Monats für den Eintritt, der drei Monate später beginnt. Beispielsweise können Tickets für den Monat Oktober am 1. Juli gekauft werden. Bei Lawson gehen die Tickets am 10. jedes Monats um 10:00 Uhr japanischer Zeit für den Folgemonat online. Zum Beispiel werden Tickets für den Monat Juli am 10. Juni verkauft.
Am Eingang wird manchmal nach einem Identitätsnachweis gefragt, weshalb man seinen Ausweis oder Reisepass mitnehmen sollte. Für den Eintritt in das Museum gelten einige Regeln, die wichtigste jedoch ist, dass in Innenräumen des Museums das Fotografieren sowie Filmen untersagt ist. Lediglich draußen und auf der Dachterrasse ist dies erlaubt.
Obwohl das Museum sowohl von Japanern als auch von ausländischen Gästen besucht wird, sind die Erklärungstafeln alle auf Japanisch geschrieben. Es gibt jedoch eine englische Broschüre, die die wichtigsten Highlights erklärt und man kann sich bei weiteren Fragen zudem an die Mitarbeiter wenden, von denen einige Englisch sprechen.
Das Ghibli Museum befindet sich in Mitaka im Westen von Tokyo. Es liegt am westlichen Ende des Inokashira Parks und kann von den nächstgelegenen Bahnhöfen sowohl zu Fuß bei einem Spaziergang durch den Park sowie mit lokalen Bussen erreicht werden. Vom Bahnhof Kichijoji kann man durch den Park laufen oder mit dem Bus fahren. Von der Station Mitaka bietet sich der Shuttlebus an. Eine Busfahrt vor Ort kostet ¥210 (ca. 1,70 Euro).
Wer von Zentrum Tokyos aus anreist, kann nach Kichijoji oder Mitaka fahren. Kichijoji kann mit der Inokashira Linie vom Bahnhof Shibuya in ca. einer halben Stunde für ¥200 (ca. 1,62 Euro) erreicht werden. Vom Bahnhof Shinjuku aus erreicht man Mitaka in knapp 20 Minuten mit der Chuo Linie und zahlt ¥220 (ca. 1,78 Euro).
Der Berg Nokogiri befindet sich auf der Boso Halbinsel in der Präfektur Chiba. Er liegt am westlichen Rand der Bucht von Tokyo und bietet neben toller Aussicht auch noch einen interessanten Tempel-Komplex.
Der Berg Nokogiri (jap.: 鋸山, Nokogiriyama) ist zwar nur 329,5 Meter hoch, bietet aber durch das sonst flache Umland eine wunderbare Aussicht auf Chiba und die Bucht von Tokyo. Auf den Berg führen zwei Wanderwege oder die Nokogiri Yama Ropeway. Diese Seilbahn steigt im Westen mit Blick auf die Bucht von Tokyo und den Uraga Kanal den Berg hinauf und von der Aussichtsplattform der Bergstation kann man tolle Sonnenuntergänge beobachten.
Der Berg Nokogiri
Auf dem Berg erstreckt sich das weitläufige Gelände des Nihonji Tempels (jap.: 日本寺). Dieser buddhistische Tempel der Soto Zen Sekte ist ca. 1.300 Jahre alt und eine der ältesten Kultstätten der Region Kanto. Der Tempel-Komplex besteht aus mehreren Bereichen, die durch ein Netz von Wanderwegen miteinander verbunden sind.
Der Tempel-Komplex bietet Besucher*innen viele Highlights. Am westlichen Ende befindet sich der Daibutsu, eine 31 Meter hohe Buddha-Statue aus dem Jahr 1780. Auf dem Gipfel des Berges steht die 30 Meter hohe Hyaku Shaku Kannon, ein in den Steinfelsen gehauenes Abbild der buddhistische Göttin der Barmherzigkeit. Sie wurde 1966 errichtet und gilt als Beschützerin des Transportwesens.
Ein weiteres Highlight ist der Aussichtspunkt Jigoku Nozoki (jap.: 地獄のぞき), welcher auf einem Felsvorsprung liegt und atemberaubende Aussichten sowie ein kleines bisschen Nervenkitzel bietet. Weiterhin befinden sich auf dem gesamten Tempel-Komplex über 1.500 kleine Buddhastatuen, die allesamt vom gleichen Künstler gemacht wurden, der auch den Daibustu schuf.
Wer mit dem Zug aus Tokyo anreist, kann mit der JR Ochibo Linie zur Station Hama-Kanaya oder Station Hoya fahren. Die Fahrt kostet ¥1,980 (Euro) und dauert gute 2 Stunden und 45 Minuten. Von der Station Hama-Kanaya erreicht man die Nokogiri Yama Seilbahn.
Alternativ starten von beiden Stationen auch Wanderrouten auf den Berg und in der Nähe der Bergstation der Seilbahn befindet sich ein Parkplatz, weshalb sich auch die Anfahrt mit dem Auto anbietet.
Akiruno und Hinohara sind zwei kleine Orte in der Präfektur Tokyo und beeindrucken mit Natur und Geschichte, die man bei einer virtuellen Tour erleben kann.
Wer im Westen der Metropole und Präfektur Tokyo einen außergewöhnlichen Reichtum an Natur und dem Erbe der einst dort gelegenen Provinz Musashi sucht, findet in den Städten Akiruno und Hinohara zwei malerische Ausflugsziele. Die Orte sind voller Kultur, Geschichte und Natur – und das in unmittelbarer Nähe zum Zentrum von Japans Hauptstadt.
Akiruno und Hirohana
Die Stadt Akiruno erreicht man vom Zentrum Tokyos in weniger als einer Stunde und wird bei der Ankunft direkt von der überwältigenden Natur überrascht. Üppiges Grün bedeckt die umliegenden Hügel und ein klarer Wasserfall führt durch das dortige Tal. Die Gegend ist besonders im Herbst ein beliebtes Ausflugsziel, wenn sich die Blätter der dortigen Bäume färben und alles in ein Meer aus Farben tauchen.
Auch kulturell begeistern die kleinen Orte der Präfektur Tokyo. Foto: Christophe Audisio
Hinohara ist wesentlich kleiner und tatsächlich das letzte noch erhaltene zum Festland Tokyos gehörende Dorf. Ein Großteil der Gemeindefläche besteht dabei aus Wäldern und ist umgeben von Bergen und Flüssen. Hinohara befindet sich nahe der Grenze zu Kanagawa und ist besonders bei Wanderern beliebt, das Dorf befindet sich teilweise im Chichibu-Tama-Kai-Nationalpark und hat nur rund 2000 Einwohner*innen.
Beide Orte begeistern mit außergewöhnlich schöner Natur, die man in einer solchen Form in der Präfektur Tokyo gar nicht erwartet. Es gibt eine große Auswahl an Wanderrouten, beispielsweise auf den Berg Mito, der mit einer Höhe von 1531 Metern der höchste Berg der Gegend ist, aber auch die Berge Gozenyama und Otake lohnen sich für aktive Besucher*innen. Andere Routen führen an den unzähligen Wasserfällen in der Umgebung vorbei und ziehen besonders im Herbst viele Menschen an.
Virtuelle Tour durch die Natur
Wer diese Gegend in Tokyo einmal näher kennenlernen möchte, kann dies im Rahmen dieser kostenlosen virtuellen Tour tun, die einige besondere Einblicke in die kleinen Orte liefert.
Wanderfans kommen in Akiruno und Hinohara auf ihre Kosten. Foto: Christophe Audisio
Die virtuelle Tour ist kostenlos und erfolgt in Zusammenarbeit mit der Tamashima Tokyo über den Youtube Kanal von Japan Travel. Sie findet in englischer Sprache statt. Tamashima Tokyo hat es sich zur Aufgabe gemacht, Reisenden die Schönheit der Präfektur Tokyo abseits von Hochhäusern und Großstadtflair näherzubringen.
Das Live Event findet am Sonntag, 23. Januar 2022 um 5:00 Uhr deutscher Zeit (13:00 Uhr japanischer Zeit) statt. Die Aufnahme bleibt auch nach dem Event weiter verfügbar und kann nachträglich im Replay angesehen werden.
Programm der virtuellen Tour 05:00 – Begrüßung und Vorstellung der Gastgeber 05:05 – Vorstellung von Akiruno und Hinohara 05:15 – Das Tempel Café in Hinohara 05:20 – Seidenherstellung in Akiruno 05:25 – Vorstellung von Ryokan 05:35 – Fahrradfahren in der Gegend 05:45 – Q&A, Verabschiedung
Der Sumiyoshi Taisha Schrein (jap.: 住吉大社) befindet sich in Osaka und ist einer der ältesten Schreine Japans. Er ist außerdem der Hauptschrein aller Sumiyoshi Taisha Schreine des Landes.
Diese Schreine verehren die drei Sumiyoshi Okami (Shinto Götter), welche Reisende, Fischer und Seeleute beschützen sollen. Aus diesem Grund findet man sie oft in der Nähe von Gewässern. In ganz Japan gibt es über zweitausend dieser Schreine, der älteste, welcher zudem die drei Sumiyoshi Okami beherbergt, ist jedoch der Sumiyoshi Schrein in der Präfektur Fukuoka.
Der Sumiyoshi Taisha
Der Schrein in Osaka wurde 211 von Tamomi no Sukune gegründet und hat sich zu einem der wichtigsten Schreine in Osaka entwickelt. Seit der Heien Zeit (794-1185) steht er außerdem unter kaiserlichen Schirmherrschaft. Er ist den Sumiyoshi Sanjin und zudem Kaiserin Jingu (169-269) gewidmet.
Der Schrein weist viele einzigartige architektonische Elemente auf. Der Stil ist frei von anderen asiatischen Einflüssen und gekennzeichnet durch die geraden Dächer der Gebäude. Er wurde vor der Einführung des Buddhismus gegründet und somit wurden viele weitere Schreine nach seinem Vorbild erbaut. Diesen Architekturstil nennt man heute Sumiyoshi-zukuri und er wurde von den Hauptgebäuden des Sumiyoshi Taisha in Osaka geprägt.
Weil die Haupthalle (jap.: 本殿, honden) des Sumiyoshi Taisha Schreins das älteste Beispiel für diesen Architekturstil ist, wurde der Schrein zum Nationalschatz von Japan erklärt. Die Haupthalle, und 4 weitere Gebäude des Schrein haben die geraden Dächer und sind von einem inneren Zaun mizugaki (jap.: 瑞垣) und einem äußeren Zaun tamagaki (jap.: 玉垣) umgeben, was ebenfalls ein Element dieses Architekturstils ist.
Das weitläufige Schreingelände verfügt weiterhin über viele historische Bauwerke, viel Natur und über 1.000 Jahre alte Bäume sowie kleine Teiche. Einen von diesen überspannt die Sorihashi Brücke oder auch taikobashi, welche in einem ungewöhnlich hohen Bogen verläuft und mit ihrer Spiegelung im Wasser ein tolles Fotomotiv bildet.
Der Schrein zieht jährlich über 2 Millionen Besucher*innen an und ist zu jeder Jahreszeit ein beliebtes Ausflugsziel. Besonders zu hatsumode, dem ersten Schreinbesuchs an Neujahr in Japan, gehört der Sumiyoshi Taisha zu einem der meistbesuchten Schreine des Landes.
Der Sumiyoshi Taisha Schrein kann vom Zentrum Osaka aus über verschiedene Wege erreicht werden. Von der Station Namba fährt die Nankai Linie in ca. 10 Minuten zur Station Sumiyoshitaisha. Eine Fahrt von hier kosten ¥210 (ca. 1,70 Euro). Wer von Umeda oder Shin-Osaka anreist, kann mit der Midosuji Linie fahren und dann in Namba umsteigen. In unmittelbarer Nähe des Tempels befindet sich zudem die Station Sumiyoshi-Toriimae.
Torii, die bekannten japanischen Tore, die normalerweise den Eingang zu Shinto Schreinen markieren, sind im ganzen Land zu finden und zu einem Symbol Japans geworden.
Die Tore haben nicht nur eine symbolische Bedeutung, sondern sind durch ihr einzigartiges Aussehen bei vielen auch ein beliebtes Fotomotiv. Besonders der Fushimi Inari Schrein in Kyoto mit seinen senbon torii, einem Tunnel aus tausenden der roten Tore, zieht viele Besucher*innen an.
Wer nicht bis nach Kyoto reisen möchte, um einen Tunnel aus den roten Toren zu sehen, der findet hier 3 Orte mit Torii-Tunneln in Tokyo.
Bedeutung der Torii
Ein hölzernes torii markiert den Eingang zum Meiji Jingu in Tokyo (Foto: note thanun / Unsplash)
Ein Torii (jap.: 鳥居) ist ein traditionelles japanisches Tor, das nur am Eingang oder innerhalb eines Shinto Schreins zu finden ist. Es markiert symbolisch den Übergang zwischen der normalen und der heiligen Welt.
Die Tore lassen sich bis auf die Heian Zeit (794-1185) zurückverfolgen, wo sie das erste Mal schriftlich erwähnt wurden. Sie wurden traditionell aus Holz oder Stein gefertigt, heute können sie aber auch aus Stahl, Beton oder anderen Materialien bestehen. Es gibt über 60 verschiedene Arten von torii, die sich in ihrer Form, Größe und im Design unterscheiden. In der Regel sind sie jedoch naturbelassen oder werden mit einer unverkennbaren zinnoberroten Farbe bemalt.
Die Farbe Rot wird verwendet, da sie sowohl eine heilige Atmosphäre als auch Lebenskraft repräsentieren soll und zudem böse Geister abwehrt. Die rote Variante ist vor allem an Schreinen, die der Gottheit Inari gewidmet sind, zu finden. Inari ist der Gott des Reises, der Fruchtbarkeit und des Fleißes, soll aber auch den Wohlstand fördern. Aus diesem Grund spenden viele Geschäftsleute oder große Firmen, aber auch Privatleute ein Torii einem Inari Schrein, um für Erfolg zu beten oder Dankbarkeit zu zeigen.
Die gespendeten Torii haben auf der Vorderseite die Kanji 納 und 奉. Sie werden von rechts nach links gelesen (jap.: 奉納, hounou) und bedeuten Spende oder Gabe. Auf der Rückseite trägt das Tor den Namen des Spenders sowie das Datum. Die Spender zahlen pro Tor eine gewisse Summe an den Schrein. Je näher das Tor am Hauptgebäude des Schreins steht, desto teurer wird es.
Der Nezu Schrein (jap.: 根津神社) ist ein Shinto Schrein und befindet sich im Bezirk Bunkyo. Der im Jahr 1705 gegründete Schrein ist einer der ältesten der Stadt und gehörte zu den wichtigen 10 Schreinen Tokyos (jap.: 東京十社, tokyo jissha). Viele Gebäude auf dem Schreingelände sind zudem als wichtige Kulturgüter ausgewiesen. Der Schrein ist außerdem bekannt für seinen Azaleengarten, der jedes Jahr im Frühjahr viele Besucher*innen anzieht.
Auf dem Schreingelände befinden sich zudem viele Torii. Entlang des Azaleengartens führt ein Tunnel aus gespendeten roten Toren zum Nebenschrein Otome Inari (jap.: 乙女稲荷神社). Dieser liegt an einem kleinen Flusslauf oberhalb eines Teiches und ist dem Gott Inari gewidmet. Besucher*innen können durch die senbon torii (jap.: 千本鳥居, wörtlich: Tausend torii) hindurchlaufen und so die tolle Atmosphäre dieses Ortes erleben.
Hie Schrein
Der Hie Schrein kann durch einen Tunnel von roten torii betreten werden (Foto: Tom Chen / Unsplash)
Der Hie Schrein (jap.: 日枝神社) befindet sich im Bezirk Chiyoda mitten im Zentrum von Tokyo. Das genaue Gründungsdatum des Schreins ist nicht bekannt, wird aber auf das Jahr 1478 geschätzt. Die verehrte Gottheit ist oyamakui no kami, der Gott des Berges Hie in Shiga. Der Schrein wurde im Zweiten Weltkrieg während der Bombardierung zerstört und mithilfe von Spenden um das Jahr 1958 wieder aufgebaut.
Das jährlich am 15. Juni stattfindende Sanno Festival ist eines der drei großen Feste von Tokyo und beginnt und endet am Hie Schrein. Er befindet sich auf einem kleinen Hügel und auf dem Gelände befindet sich auch der Nebenschrein Sanno Inari. Dieser kann über eine Treppe im Westen, die sanno inari jinja senbon torii (jap.: 山王稲荷神社 千本鳥居), erreicht werden. Diese mit Torii gesäumte Treppe bildet ein besonderes Erlebnis beim Aufstieg zum Schreingelände.
Anamori Inari Schrein
Der torii-Tunnel des Anamori Inari führt zum inneren Teil des Schreins (Foto: Haya_BS / CC BY-SA 2.0 )
Der Anamori Inari Schrein (jap.: 穴守稲荷 ) befindet sich im Bezirk Ota in der Nähe des Flughafens Haneda. Er wurde Anfang des 19. Jahrhunderts gebaut und befand sich damals auf dem Gelände des heutigen Flughafens, wurde jedoch mit Beginn des Baus an seinen jetzigen Standort verlegt. Auch dieser Schrein ist der Gottheit Inari gewidmet.
Füchse gelten als Boten des Gottes Inari, weshalb sie häufig an den Inari Schreinen zu finden sind. So sind auch viele Fuchsstatuen auf dem Gelände des Anamori Inari Schreins zu finden. Daneben befindet sich hier auch ein Tunnel aus roten Torii. Diese führen zum inneren Schrein oku no miya, welcher eine beliebte Stätte bei Besucher*innen ist, um für Glück und Erfolg zu beten.
Neben diesen drei Beispielen, gibt es in Tokyo sowie in ganz Japan weitere Schreine, die der Gottheit Inari gewidmet sind. Ihre Anzahl wird auf mehrere Tausend geschätzt. Ein weiterer besonders beliebter Schrein ist der Motonosumi Inari Schrein in der Präfektur Yamaguchi, der über einen Tunnel aus hunderten Torii verfügt, die sich einen gewundenen Klippenpfad an der Küste entlang ziehen.
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