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Ogawa Wasserfall

Der Ogawa Wasserfall ist eine Attraktion in der Präfektur Kagoshima und besticht durch die besondere Optik und das türkise Wasser.

Der Wasserfall befindet sich im Süden der Osumi Halbinsel und liegt damit in einem touristisch wenig erschlossenem Gebiet. Um die umliegende unberührte Natur zu erhalten, ist ein Besuch der Ogawa Wasserfälle daher nur zwischen 9 und 17 Uhr erlaubt und man darf nicht vom Pfad abweichen, der vom Parkplatz dorthin führt.

Der Ogawa Wasserfall

Der Wasserfall wird vom gleichnamigen Fluss Ogawa gespeist und ist etwa 46 Meter hoch und über 60 Meter breit. Dadurch, dass das Wasser über die große Fläche in vielen kleinen Strömen rinnt, entsteht die besondere Optik des Wasserfalls. Die durch das Wasser gebildeten Steinsäulen machen den Ogawa Wasserfall zu einem beliebten Ort für Naturliebhaber*innen. Nach unten hin bilden sich hier teilweise kleine Höhlen.

Eine weitere Besonderheit ist das Wasserbecken am Fuße des Wasserfalls, das eine auffällig türkise Farbe besitzt. Zwar darf man das Wasserbecken selbst nicht betreten, allerdings befinden sich rund herum einige Möglichkeiten, den Wasserfall und das türkise Wasserbecken zu fotografieren, unter anderem auch eine kostenlose Aussichtsplattform.

Der Ogawa Wasserfall gilt als Geheimtipp der Präfektur Kagoshima und besticht durch seine ungewöhnliche natürliche Schönheit, ähnlich dem blauen Teich in Hokkaido. Durch die relative Abgelegenheit ist er nur mit einem Auto erreichbar und damit ein nur wenig besuchtes Touristenziel.

Er befindet sich unweit eines kostenlosen Parkplatzes, von welchem aus ein etwa 1 Kilometer langer Wanderweg zum Wasserfall führt. Von der Stadt Kagoshima aus fährt man etwa 2 Stunden mit dem Auto. Der 1 Kilometer lange Wanderweg ist nicht steil und daher auch für ungeübte Wanderer leicht zugänglich.

Informationen

Adresse: Nejimekawaminami, Minamiosumi, Kagoshima 893-2502 (Karte)

Öffnungszeiten: täglich 09:00 – 17:00 Uhr (letzter Einlass um 16:00)

Preis:  freier Eintritt

Sonstiges:

  • Parkmöglichkeiten

Webseite

Virtuelle Tour: Tenza Hotel & Sky Spa

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Das Tenza Hotel & Sky Spa in Sapporo beeindruckt mit modernem Ambiente und nachhaltiger Küche, die man bei einer virtuellen Tour kennenlernen kann.

Das erst kürzlich renovierte Tenza Hotel & Sky Spa befindet sich zentral in der Stadt Sapporo auf Japans nördlichster Hauptinsel Hokkaido. Es besticht mit einem stilvollen Design, das an die vier Jahreszeiten angelehnt ist. Darüber hinaus bietet das Hotel ein großes Angebot an Speisen, bei denen der Fokus auf Nachhaltigkeit und lokale Produkte gelegt wird.

Das Interieur ist modern und an die Jahreszeiten angepasst.
Das Interieur ist modern und an die Jahreszeiten angepasst. Foto: Christophe Audisio

Nachhaltigkeit im Tenza Hotel & Sky Spa

Seit der Renovierung des Hotels wird dort mit lokalen Produzent*innen zusammengearbeitet, mit dem Ziel,  Aufmerksamkeit und Verständnis für das Problem der Lebensmittelverschwendung zu schaffen. Denn so soll passend zur Einrichtung nicht nur das Tenza Hotel selbst in modernem Design Gästen einen tollen Aufenthalt bieten, sondern der Gedanke noch weitergeführt werden. Moderne und verantwortungsvolle Wirtschaft schließt den Fokus auf Nachhaltigkeit mit ein.

Nur 30 Minuten vom Hotel entfernt befindet sich die Toreta Hut Fujii Farm, auf der alle angebauten Produkte natürlich und ohne Zufuhr von Pestiziden oder anderen schädlichen Substanzen wachsen. Die Umgebung ist zudem ein beliebtes Habitat lokaler Vögel.

Auf der nahen Farm werden ohne Pestizide Produkte angebaut, die das Tenza Hotel später den Gästen serviert.
Auf der nahen Farm werden ohne Pestizide Produkte angebaut, die das Tenza Hotel später den Gästen serviert. Foto: Christophe Audisio

Ein weiteres großes Problem, das hier tatkräftig angegangen wird, ist die Verschwendung von Lebensmitteln aufgrund ihrer Optik. Denn auch wenn Obst und Gemüse geschmacklich und auch qualitativ einwandfrei ist, landen jährlich tausende Tonnen von Lebensmitteln weltweit im Müll, weil sie optisch kleine Makel haben und daher oft aussortiert werden.

Das Tenza Hotel arbeitet gerade deswegen mit der Toreta Hut Fujii Farm zusammen und bezieht eben diese Produkte zur Zubereitung verschiedenster Speisen. So sollen die lokalen Bauern unterstützt und zudem der Lebensmittelverschwendung der Kampf angesagt werden.

Virtuelle Tour durch das Hotel

Diese virtuelle Tour führt zunächst durch die renovierten und modernisierten Bereiche des Hotels, bevor es schließlich in die dortige Küche geht. Dort erfährt man mehr über die Initiativen des Hotels und der Toreta Fuji Farm zum Thema Nachhaltigkeit. Natürlich erhält man auch einen Einblick in saisonale Produkte und Leckereien, die direkt vom Bauernhof auf den Tisch kommen.

Die virtuelle Tour ist kostenlos und erfolgt in Zusammenarbeit mit Eat! Meet! Japan über den Youtube Kanal von Japan Travel. Sie findet wie alle virtiellen Touren dieser Art auf Englisch statt.

Das Live-Event erfolgt am Montag, 28. Feburar 2022 um 6:00 Uhr deutscher Zeit (14:00 Uhr japanischer Zeit) statt. Die Aufnahme bleibt auch nach dem Event weiter verfügbar und kann nachträglich angesehen werden.

Hier geht es zum Event/ Replay.

Das Hotel setzt auf nachhaltige Küche aus lokalen Zutaten.
Das Hotel setzt auf nachhaltige Küche aus lokalen Zutaten. Foto: Christophe Audisio

Die virtuelle Tour findet in Zusammenarbeit mit Eat! Meet! Japan statt. Dabei handelt es sich um ein Projekt, das in ganz Japan besondere kulinarische Erlebnisse fördern möchte. Das Projekt wird vom Ministerium für Land- und Forstwirtschaft und Fischerei (MAFF) unterstützt und soll auch Touristen die Vielfalt der japanischen Küche nahebringen. Mehr Informationen finden sich auf dem Youtube Kanal von Eat! Meet! Japan.

Wer das Tenza Hotel & Sky Spa näher kennenlernen und dazu noch einiges über die dortige, nachhaltige Küche erfahren möchte – und das ganz einfach von Zuhause aus – der sollte bei dieser virtuellen Tour vorbeisehen. Eine weitere Unterkunft, die sich zwischen Tradition und Moderne bewegt, kann man sich bei einer virtuellen Tour durch das Iizukatei Hotel ansehen.

Nachhaltigkeit sollte allgemein ein großes Thema sein und auch in Japan gibt es mehr und mehr Initiativen. Eine virtuelle Tour zum Thema widmet sich ebenfalls dem Thema Lebensmittelverschwendung und zeigt, wie man aus vermeintlichen Abfallprodukten noch Japanisch kochen kann.

Saito Familien Villa

Die Saito Familien Villa befindet sich in der Präfektur Niigata und ist ein Kulturerbe der gleichnamigen Stadt. Die ehemalige Sommerresidenz der Saito Familie wird als eines der schönsten Häuser in Niigata gefeiert und zieht mit seinen individuellen Designdetails viele Besucher*innen an.

Die Saito Familien Villa wurde 1918 als Familienvilla von Kijuro Saito IV, einem Sohn der wohlhabenden Saito Familie, erbaut. Sie galt damals als eine der wohlhabendsten Industriellenfamilien der Stadt und wollte dies durch ihr Anwesen zeigen. Sowohl das Haus als auch der dazugehörige japanische Garten sind Kulturgüter, da sie Beispiele des Wohlstands der einstigen Hafen- und Handelsstadt Niigatas Anfang des 20. Jahrhunderts sind.

Das Gebäude sowie der Garten sind zudem ein gutes Beispiel japanischer Architektur und Gartengestaltung der Taisho Zeit (1912-1926). Der als Spaziergarten angelegte Garten nutzt sowohl das Gelände als auch die Architektur des Gebäudes optimal und beides fügt sich wunderbar in das Stadtbild ein. Die Saito Familien Villa und der Garten wurden als Einheit im „Niwaya Ichiyo“-Stil (jap.: 庭屋一如) geschaffen und so entstand eine ganz eigene Harmonie, die Besucher*innen heute bei einem Besuch erleben können.

Innenleben der Saito Villa

Die Saito Familien Villa verfügt über 11 Zimmer, von denen jedes einen eigenen Charakter und eigenen Designdetails hat. Im gesamten Gebäude sind Konstruktionen und Verzierungen zu sehen, die den Geschmack des Besitzers widerspiegeln. Die Räume sind mit Tatami-Böden ausgestattet und in jedem Zimmer sind die japanischen Schiebetüren sowie Säulen und Armaturen aufwendig konstruiert und dekoriert.

Der Garten verfügt über alte Pinien- und Ahornbäume. Er ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert, aber besonders im Herbst ein Highlight. Die kontrastierenden Farben erzeugen ein tolles Bild und werden zusätzlich durch Beleuchtung in Szene gesetzt.

Die Saito Familien Villa befindet sich zentral im Süden Niigatas und kann vom Bahnhof Niigata aus erreicht werden. Mit dem Niigata City Loop Bus sowie mehreren lokalen Bussen kann man die Villa in ca. 20 Minuten erreichen und zahlt ungefähr ¥210 (ca. 1,70 Euro).

Informationen

Adresse: 576 Nishiohatacho, Chuo Ward, Niigata, 951-8104, Japan (Karte)

Öffnungszeiten:

April bis September: 09:30 – 18:00 Uhr

Oktober bis März: 09:30 – 17:00 Uhr

Montags geschlossen (fällt der Montag auf einen Feiertag, ist der Tag danach geschlossen)
geschlossen vom 28. Dezember bis 3. Januar

Preis:  ¥300

Sonstiges:

  • Toiletten
  • Souvenirshop
  • Teehaus
  • Parkmöglichkeiten in der Umgebung

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Sakura: Kirschblüte in Japan

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Sakura, die japanische Kirschblüte, ist nicht nur in Japan, sondern auf der ganzen Welt bekannt und zieht jährlich unzählige Besucher*innen ins Land. Die Kirschblüte ist aber nicht nur toll anzuschauen, Sakura ist auch eng mit der Kultur und Identität Japans verbunden.

Die Kirschblüte (jap.: 桜, Sakura) gilt auch als inoffizielle Nationalblume des Landes. In Japan gibt es über 100 verschiedene Kirschbaumsorten, die unterschiedlicher Ausprägungen sind. Zur Hauptblütezeit im Frühling finden viele Festivals und Feierlichkeiten statt und beim traditionellen Hanami wird die Schönheit der Blüte und das Zusammensein gefeiert.

Bedeutung der Sakura

Hanami Sakura Japan
Sie sind das Symbol Japans: die Kirschblüten (Foto: AJ, Unsplash)

Heute gilt die Sakura als Symbol des Landes und steht für Schönheit und Vergänglichkeit. Im alten Japan wurden die Kirschbäume ursprünglich verwendet, um die Ernte hervorzusagen. An den Blüten konnten Bauern sehen, wie die Ernte für das kommende Jahr ausfallen soll. Auch im Shintoismus-Glauben spielt die Blüte schon lange eine wichtige Rolle, da sie Ideale wie Vergänglichkeit und Erneuerung widerspiegelt.

Die Kirschblüte ist außerdem ein Sinnbild für wabi-sabi (jap.: 侘寂). Dies ist eine traditionelle, ästhetische Weltanschauung, bei der Vergänglichkeit und Unvollständigkeit im Vordergrund stehen. Sie geht auf den buddhistischen Glauben zurück und zu den Merkmalen gehören unter anderem Asymmetrie, Einfachheit und die Wertschätzung der Natur. Es geht um den Gedanken, Schönheit und Ästhetik in jedem Aspekt der Unvollkommenheit in der Natur zu finden. So wurde die Kirschblüte ein wichtiges Element dieser Anschauung und der Gedanke ist auch in der japanischen Kunst oder in der Bauweise japanischer Gärten zu finden.

Seit der Heian Periode (794-1185) prägt der Begriff mono no aware (jap.: 物の哀れ) die japanische Literatur und bis heute auch die japanische Kultur. Er bedeutet soviel wie „das Pathos der Dinge“ und beschäftigt sich ebenfalls mit der Vergänglichkeit der Dinge und dem menschlichen Bewusstsein hierzu. Man könnte ihn auch mit „Empathie gegenüber Dingen“ übersetzen. Auch dieser Gedanke bestimmt viele Traditionen und manifestiert sich in unterschiedlichen Dingen und natürlichen Objekten, wo auch die Kirschblüte zuzählt.

Aus diesen in der Kultur und Tradition verankerten Gedanken ist die Kirschblüte heute ein Symbol für Schönheit, Vergänglichkeit und das Leben. Aus diesen Gründen wird die kurze Blütezeit der Kirschbäume in Japan ordentlich gefeiert.

Arten von Kirschbäumen

Blüte der Kirschbaumart Somei Yoshino
Blüte der Kirschbaumart Somei Yoshino (Foto: Yoko Nekonomania / CC BY 2.0)

Kirschblüte ist jedoch nicht gleich Kirschblüte. In Japan gibt es über 100 Arten von Kirschbäumen, einige von Ihnen sind natürlichen Ursprungs, andere wurden über die Zeit von Menschen gezüchtet. Die Bäume unterschieden sich in Merkmalen wie der Form des Baumes, der Farbe oder auch der Anzahl der Blüten sowie der Form der Blätter. Hier gibt es eine Übersicht von besonders bekannten und beliebten Arten von Kirschblüten in Japan.

Die in Japan am beliebteste Art ist die durch Menschen kultivierte Somei Yoshino (jap.: 染井吉野). Die in Deutschland als Tokio-Kirsche oder auch als Japanische Maienkirsche bekannte Art gehört weltweit zu den beliebtesten Zierkirschenarten. Somei Yoshino stehen in der Regel Anfang April in voller Blüte und zeichnen sich durch eine fünfblättrige Blüte in einem leichten rosa aus.

Im Gegensatz dazu ist die Yamazakura (jap.: 山桜) eine in der Natur vorkommende Kirschbaumart. Sie ist fast überall in Japan vorzufinden. Auch sie ist in Japan sehr beliebt und blüht Anfang April. Sie zeichnet sich ebenfalls durch eine fünfblättrige Blume aus, allerdings ist die Farbintensität geringer im Vergleich zu Somei Yoshino.

Weitere beliebte Arten der Kirschbäume sind Shidarezakura, der weinende Kirschbaum, da seine Äste ähnlich wie bei einer Trauerweide nach unten wachsen, Ichiyo oder auch Kanzakura.

Eine der am frühesten blühenden Arten ist Kawazuzakura. Sie blüht meist schon Anfang Februar und verzaubert mit tollen rosa Blüten. Den Namen verdankt sie der Stadt Kawazu auf der Halbinsel Izu in der Präfektur Shizuoka. Dort findet zwischen Anfang Februar und Anfang März das Kawazu Cherry Blossom Festival statt.

Im Vergleich dazu blüht die Jugatsuzakura erst spät im Jahr. Wörtlich mit Oktoberkirsche übersetzt, macht sie ihrem Namen alle Ehre und fängt im Oktober an zu blühen. Wer zu dieser Zeit in Japan ist, findet kein weiß-rosa Blütenmeer vor, aber die tolle Kombination der kleinen rosa Blüten und der Herbstlaubfarben der übrigen Bäume.

Wer einen Farbenmix liebt, der sollte auch über Ukon Bescheid wissen. Diese Kirschbaumart trägt gelbe Blüten und kupferfarbene Blätter. Mit 10-20 Blütenblättern ist sie üppig und blüht in der Regel Mitte April.

Kirschblüte in Japan

Hanami Sakura Japan
Auch auf Booten kann man das Hanami genießen (Foto: Yu Kato, Unsplash)

Japan besteht aus vier Hauptinseln und tausenden kleineren Inseln, die sich im Pazifischen Ozean befinden. Aufgrund der Länge des Landes und der unterschiedlichen klimatischen Bedingungen stehen die Sakura zu unterschiedlichen Zeiten in voller Blüte. Generell kann man sagen, dass die Hauptblütezeit zwischen Ende März und Anfang April ist, wobei die Bäume in südlichen Teil des Landes eher blühen als im Norden. Manche Bäume fangen aber auch Anfang März schon an zu blühen und einige tragen sogar im Mai noch Blüten. Wer sich ganz sicher sein möchte, wann die Kirschbäume blühen, kann in einem Sakura Forecast Vorhersagen ansehen, wann die Bäume in verschiedenen Regionen in voller Blüte stehen sollen.

Auch wenn man die Kirschbäume in ganz Japan findet, gibt es doch einige Orte, die besonders beliebt für die Kirschblütenschau sind. Einige ausgewählte Spots findet man im Artikel Top 10 Orte zur Kirschblüte in Japan. Wer sich zur Zeit der Kirschblüte in Tokyo aufhält, finden hier 5 Orte, an denen man die Sakura sehen kann.

Zu Sakura-Zeit feiert man überall in Japan Hanami (jap.: 花見). Das Wort setzt sich zusammen aus dem japanischen Wort hana (花) für Blume und mi (見) für sehen oder schauen. Beim Hanami, also der Kirschblütenschau, trifft man sich mit Freunden, Familie oder auch Arbeitskollegen draußen. Auf Picknickdecken sitzend und mit Essen und Trinken ausgestattet, schaut man den fallenden Blüten zu, genießt das Zusammensein und begrüßt den Frühling. Weitere Informationen und Tipps, wie man Hanami am besten feiern kann, findet man im Kirschblüten Guide.

Raikyuji Tempel

Der Raikyuji ist ein buddhistischer Tempel der Rinzai-Schule in der Stadt Takahashi in Okayama. Er ist besonders bekannt für seinen Zen Garten.

Der ursprüngliche Tempel wurde angeblich bereits 1339 erbaut, die heutige Anlage allerdings wurde im 16. Jahrhundert  auf Befehl des Fürsten Ueno Yorihisa errichtet, der in der nahen Burg Bitchu-Matsuyama residierte. Sein Vorname kann in sinojapanischer Lesung der Schriftzeichen auch Raikyu gelesen werden, wodurch der Tempel seinen heutigen Namen erhielt.

Besonderheiten des Raikyuji Tempels

Der Tempel war einst die Residenz von Kobori Enshu, einem zum Schwertadel gehörenden Lord, der sich jedoch vor allem als Baumeister und Gartenarchitekt des Shoguns einen Namen gemacht hat. So plante er unter anderem die Burg Nagoya und designte die Gärten vieler Tempel und Burgen, beispielsweise den der Burg Nijo. Außerdem war er als Teezeremonienmeister bekannt und begründete sogar seine eigene Schule der japanischen Teezeremonie.

Angeblich legte Enshu im Raikyuji Tempel 1605 den berühmten Zen Garten an, für den die Gegend heute bekannt ist. Dabei legte er ihn als sogenannten „trockenen Landschaftsgarten“ (jap. karesansui-hōrai-teien) an und nutzt weißen Kies, um Teiche und damit Wasser zu symbolisieren. Zwei Steine im kunstvoll gerechten Kies werden als „Kranichinsel“ und „Schildkröteninsel“ bezeichnet, beide Tiere stehen für Gesundheit und ein langes Leben. Zudem nutzt der Garten das Prinzip der „geborgten Landschaft“, bei dem umliegende Natur als ästhetischen Hintergrund integriert wird. In diesem Fall ist es der nahe Berg Atago.

Besucher*innen können den Garten vom Tempelgelände aus beobachten, das Betreten des Gartens ist nicht gestattet, um die aufwändig in den Kies gerechten Linien, die Wellen darstellen, nicht zu beschädigen.

Der Raikyuji Tempel mit dem Zen Garten befindet sich in der Altstadt von Takahashi und ist einen etwa 10 Minuten langen Fußweg vom Bahnhof Bitchu-Takahashi entfernt.

Informationen

Adresse: 18 Raikyujicho, Takahashi, Okayama 716-0016 (Karte)

Öffnungszeiten: täglich 09:30 – 17:00 Uhr

Preis:  ¥400

Sonstiges:

  • Toiletten

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8 Arten von Kirschblüten in Japan

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Japanische Kirschblüten sind weltweit bekannt und es ist daher nicht verwunderlich, dass es dabei eine Vielzahl von verschiedenen Arten gibt.

Japans Kirschblüten Saison ist weltweit bekannt und die sakura sind untrennbar mit dem Land der aufgehenden Sonne verbunden. Bei einer solchen Hingebung für die fragile Pracht ist es nicht verwunderlich, dass es sich hierbei nicht um eine einzige Sorte handelt, sondern man in Japan viele verschiedene Arten von Kirschbäumen und damit auch von Kirschblüten gibt.

Arten von japanischen Kirschblüten

Im Folgenden findet sich eine Auswahl der bekanntesten Arten von Kirschblüten, sodass man für das nächste hanami perfekt vorbereitet ist und nicht nur weiß, unter was für Bäumen man gerade Picknick macht, sondern vielleicht sogar Freunde mit botanischem Wissen beeindrucken kann.

1. Somei Yoshino

Kirschblüten im Burggraben in Hirosaki.
Kirschblüten im Burggraben in Hirosaki. Foto: Andrew Checkley / JT

Eine der weit verbreitetsten und am leichtesten zu erkennende Variante mit zart weiß bis rosa Blüten. Einige der ältesten Bäume dieser Art findet man in der Stadt und der gleichnamigen Burg Hirosaki in Aomori, welche auch deswegen so bekannt für ihr jährliches Kirschblütenfest ist. Aber auch in Tokyo, vor allem am Kanal im Stadtteil Nakameguro wird man fündig. Hier reihen sich an den Ufern des Meguro Flusses zu beiden Seiten mehr als 800 Kirschbäume dieser Art aneinander.

2. Yamazakura

Die Yamazakura (wörtlich etwa die Berg-Kirsche) ist eine wilde Variante, welche überall in Japan zu finden ist. Sie ist für ihren leicht rosa Farbton bekannt und man erkennt sie auch an den fünf kleinen Blütenblättern. Diese Art wird angeblich besonders alt und ist zwar sehr häufig gerade in der Natur zu finden, wird aber weniger als ihre kultivierten Artgenossen in Parks angepflanzt.

3. Shidazakura

Die sogenannte Trauerkirsche hat eine ganz besondere Optik und wird typischerweise hunderte von Jahren alt. Die herabhängenden Äste mit tausenden von Blüten sind besonders beliebt und bieten ein einmaliges Fotomotiv. Oft muss diese Art sogar mit Stangen gestützt werden, um die Last der Blüten tragen zu können. Üblicherweise blüht diese Variante Ende März und zieht dann Unmengen an Besucher*innen an.

4. Kawazuzakura

Die Kawazuzakura besticht mit auffällig pinken Kirschblüten.
Die Kawazuzakura besticht mit auffällig pinken Kirschblüten. Foto: Leslie Taylor/ JT

Die Kawazu Kirschen sind eine besondere Art und nach der Stadt Kawazu in der Präfektur Shizuoka benannt. Im Gegensatz zu anderen Arten blühend sie wesentlich früher und auch länger als andere Kirschen. Man erkennt sie leicht an ihren kräftig pink gefärbten Blüten und kann sie bereits im Februar bewundern. Beim Kawazu Sakura Festival in ihrer Heimat auf der Izu Halbinsel kann man durch eine Allee dieser besonderen Art spazieren.

5. Yaezakura

Die Yaezakura besticht mit mehreren Blütenreihen.
Die Yaezakura besticht mit mehreren Blütenreihen. Foto: Bonsom Lan/ JT

Große Blüten mit mehreren Reihen an dicht gedrängten Blütenblättern zeichnen diese Variante aus. Ihre wunderschöne Optik kann man meist ab Mitte April bestaunen, damit ist sie eine der am spätesten blühenden Varianten. Die durch die vielen Reihen an Blütenblättern besonders voll wirkende Sakura wirkt optisch fast ein wenig wie eine Pfingstrose und blüht in zarten Rosatönen. Man findet diese Variante in Tokyo beispielsweise im Ueno Park oder im Showa Kinen Park sehr häufig.

6. Edo-Higanzakura

Die kleinen Blüten der Edo-Higanzakura.
Die kleinen Blüten der Edo-Higanzakura. Foto: Tomoko Kamishima/ JT

Die zurückhaltende Schönheit dieser Art mit ihren blassen, kleinen Blüten ist sehr beliebt. Die Bäume beginnen in der Regel Ende März zu blühen und werden bis zu 2.000 Jahre alt. Ein besonders beliebter Ort, um diese Variante zu bewundern, ist der Toyokawa Inari Schrein in Tokyo.

7. Shibazakura

Shibazakura Felder im Frühling.
Shibazakura Felder im Frühling. Foto: Sayaka Saku/ JT

Botanisch gesehen ist diese Variante zwar keine Kirsche, allerdings blühen die Blumen fast zur gleichen Zeit (in der Regel April bis Mai) und erinnern mit ihren pinken Blüten sehr stark an Sakura. Im Misato Shibazakura Park der Präfektur Gunma hat man dieser Art nicht nur einen Namen gewidmet, sondern kann die Blumen dort auch jedes Jahr im Frühling bestaunen. Auch der Hitsujiyama Park in Saitama beeindruckt jedes Jahr im Frühling mit einer riesigen Fläche voller Shibazakura.

8. Kanhizakura

Fragile Blütenpracht auf Okinawa.
Fragile Blütenpracht auf Okinawa. Foto: Wendy Cutler (CC BY-SA 2.0)

Diese Variante mit ihrer auffälligen Färbung findet man vor allem in den subtropischen Bereichen Japans – wie beispielsweise auf Okinawa. Dort beginnt sie bereits im Januar zu blühen und ist damit eine der ersten Sakura, die man jedes Jahr bewundern kann.

Wer nicht bis zur Kirschblüte in Japan abwarten möchte oder kann, findet etwas früher meistens die japanischen Pflaumen in voller Blüte, die den Sakura optisch sehr ähnlich sind und die Parks und Gärten in Japan dann ebenfalls in ein Blütenmeer verwandeln.

Burg Maruoka

Die Burg Maruoka liegt in der Stadt Sakai, Präfektur Fukui, und ist eine der 12 Burgen in ganz Japan, die noch im Original aus der Edo-Zeit erhalten sind.

Die Burg Maruoka wurde im frühen 16. Jahrhundert erbaut und ist eine Hügelburg (jap. hirayamajiro). Sie überblickte die Sakai Ebene und war von zwei Burggräben umgeben. Sie wechselte im Laufe der Zeit mehrmals die Besitzer, zuletzt war sie im Besitz des Arima Clans, bis im Zuge der Meiji Zeit die Abschaffung der Fürstentümer durchgesetzt wurde.

Attraktionen der Burg Maruoka

Durch die japanische Architektur, die sich primär auf ein Grundgerüst aus Holz stützt, wurden die meisten Burgen durch Feuer, Krieg oder Naturkatastrophen zerstört, sodass es heute kaum noch originale Konstruktionen gibt. Zudem wurden während der Meiji Restauration auch viele alte und leerstehende Burgen abgetragen. Der dreistöckige Burgturm der Burg Maruoka sollte damals ebenfalls abgerissen werden, konnte aber zu einer geringen Geldsumme aufgekauft und somit erhalten werden.

Heute ist das original erhaltene Gebäude ein wichtiges Kulturgut und neben Attraktionen wie der Burg Himeji oder der Burg Matsumoto eine der letzten Burgen, die seit der Edo Zeit existieren und nicht wie viele andere Rekonstruktionen sind. Damit kann man die hölzerne innere Struktur sehen, die bis auf wenige Teile frei sichtbar ist und Besucher*innen damit ein authentisches Bild davon vermittelt, wie japanische Burgen damals aufgebaut waren.

Nur selten sind japanische Burgen so spärlich eingerichtet, in der Regel beherbergen sie kleine Museen. Die Burg Maruoka aber besticht gerade durch das Fehlen von Einrichtungsgegenständen und den damit verbundenen freien Blick auf die Gebäudestruktur, den man sonst meist nicht hat. Im Inneren der Burg führen zudem steile Stufen bis ganz nach oben, wo die dortige Aussichtsplattform einen Blick auf die Umgebung bietet.

Der Rest des ehemaligen Burggeländes ist heute ein öffentlicher Park, der mit mehr als 400 Kirschbäumen ein beliebter Ort ist, um die Blüte der japanischen Sakura zu bewundern. Zudem findet man ein kleines Museum, das einige Rüstungen, Waffen und Alltagsgegenstände der einstigen Burgherren zeigt.

Vom Bahnhof Fukui aus fahren etwa zweimal pro Stunde öffentliche Busse bis zur Haltestelle Maruakajo. Die Fahrt dauert etwa 1 Stunde und kostet ¥670 (etwa 5 Euro).

Informationen

Adresse: 159 Maruokacho Kasumicho, Sakai,  910-0231 Fukui (Karte)

Öffnungszeiten: täglich 08:30 – 17:00 Uhr (letzter Einlass um 16:30)

Preis:  ¥450 (Burg, Museum und Park)

Sonstiges:

  • Parkmöglichkeiten
  • Toiletten
  • Souvenirshop

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Virtuelle Tour: Iizukatei Hotel

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Das Iizukatei Hotel in der Präfektur Tochigi besticht durch eine stilvolle Verbindung von Tradition und Moderne, die man bei einer virtuellen Tour erleben kann.

Das Iizukatei Hotel befindet sich nur etwa eineinhalb Stunden von Tokyo entfernt in Nakagawa und ist einKulturgut mit mehr als 200 Jahren Geschichte. Im Rahmen dieser virtuellen Tour kann man das besondere Hotel erkunden und dabei auch noch viel über die Geschichte des Gebäudes und der Umgebung erfahren.

Geschichte des Iizukatei Hotels

Das Gebäude war einst die Residenz der einflussreichen Iizuka Familie und ist heute das einzige Kulturgut im östlichen Teil Japans, das restauriert und in ein Hotel umgewandelt wurde. Die Unterkunft wurde liebevoll und mit sehr viel Wert auf Details modernisiert und versprüht noch heute den traditionellen Charme der Edo und Meiji Zeit. Die typische Architektur lässt Gäste auf Zeitreise gehen und bietet eine besondere Übernachtungsmöglichkeit.

Tradition trifft Moderne im Iizukatei Hotel.
Tradition trifft Moderne im Iizukatei Hotel. Foto: Christophe Audisio

Das Iizukatei Hotel bietet insgesamt 6 Zimmer – 3 davon als traditionelle Appartements angelegt (Yashiki) und 3 Zimmer im Stil eines Handelsgebäudes (Kura). Beide Arten der Räumlichkeiten bieten hochwertiges Mobiliar, historisches Flair und eine unvergleichliche Gastfreundlichkeit. Zudem bietet die Gegend heiße Quellen, viele Tempel und Schreine und allgemein eine große Auswahl an Attraktionen.

Die besondere Unterkunft befindet sich unmittelbar an der Nakagawa-machi, einer Straße voller lokaler Restaurants und Geschäfte, die das traditionelle Ambiente noch unterstützen. Zudem bieten sich in der Umgebung viele weitere Aktivitäten. So kann man beispielsweise Radtouren durch die ländliche Gegend machen oder je nach Saison lokalen Bauernfamilien bei der Obst- und Gemüseernte helfen und anschließend gemeinsam kochen. Aich kleine Workshops, in denen man lokales Kunsthandwerk erleben oder Soba Nudeln herstellen kann, werden hier angeboten.

Virtuelle Tour durch das Hotel

Die virtuelle Tour ist kostenlos und erfolgt in Zusammenarbeit mit Eat! Meet! Japan über den Youtube Kanal von Japan Travel. Sie findet in englischer Sprache statt.

Das Live Event findet am Dienstag, 22. Feburar 2022 um 6:00 Uhr deutscher Zeit (14:00 Uhr japanischer Zeit) statt. Die Aufnahme bleibt auch nach dem Event weiter verfügbar und kann nachträglich angesehen werden.

Hier geht es zum Event/ Replay.

Kochen mit den Gastgeber*innen beim virtuellen Event.
Kochen mit den Gastgeber*innen beim virtuellen Event. Foto: Christophe Audisio

Die virtuelle Tour findet in Zusammenarbeit mit Eat! Meet! Japan statt. Dabei handelt es sich um ein Projekt, das in ganz Japan besondere kulinarische Erlebnisse fördern möchte. Das Projekt wird vom Ministerium für Land- und Forstwirtschaft und Fischerei (MAFF) unterstützt und soll auch Touristen die Vielfalt der japanischen Küche nahebringen. Mehr Informationen finden sich auf dem Youtube Kanal von Eat! Meet! Japan.

Wer diese besondere Unterkunft kennenlernen und dazu noch viel über lokale Küche erfahren möchte – und das ganz einfach von Zuhause aus – der sollte bei dieser virtuellen Tour vorbeisehen. Alle, die sich allgemein für solche Touren interessieren, finden hier Informationen zur virtuellen Tour im Fischerdorf Ine und zur virtuellen Tour durch die lokale Küche der Präfektur Mie.

Kibitsu Schrein

Der Kibitsu Schrein in Okayama ist einer der wichtigsten Shinto Schreine der Gegend und bekannt für seine einzigartige Architektur, die man nur hier findet.

Einst war der Schrein angeblich der Hauptschrein der Provinz Kibi, einem einstigen Königreich, das mit dem Aufstieg des Yamato-Reiches in dieses eingegliedert wurde. Benannt ist der Schrein nach dem Prinzen Kibitsuhiko no mikoto, der angeblich hierher geschickt wurde, um die Provinz zu unterwerfen.

Besonderheiten im Kibitsu Schrein

Erbaut wurde der ursprüngliche Schrein vermutlich bereits im 5. Jahrhundert, die Haupthalle sowie die Gebetshalle in ihrer heutigen Form stammen allerdings aus dem Jahre 1425. Sie sind im einzigartigen kibitsu-zukuri Baustil errichtet, der sich durch je zwei Gauben auf dem riesigen Dach auszeichnet und in dieser Form nur hier zu finden ist. Die beiden Gebäude sind daher als bedeutende Nationalschätze Japans ausgezeichnet.

Eine weitere Besonderheit ist der mehr als 360 Meter lange überdachte Korridor, über den man vom Hauptgebäude in den anschließenden Garten gelangt. Dort befinden sich unter anderem mehr als 1000 Hortensienbüsche, die zur Blüte im Juni ein beliebtes Ausflugsziel sind. Auch der sogenannte „singende Kessel“ ist eine Attraktion des Shinto Schreins. Bei bestimmten Ritualen wird in diesem eisernen Gefäß Essen als Opfergabe gekocht, durch die Hitze beginnt der Kessel zu vibrieren und gibt daher singende Töne von sich.

Der Schrein bietet auch die Grundlage für gleich zwei bekannte japanische Legenden. Angeblich kämpfte Prinz Kibitsuhiko an diesem Ort mit einem bösen Oger, der die dort lebende Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt hatte. Mit einem Pfeil traf der Prinz den Oger im Auge, sodass dieser die Flucht ergriff und die Provinz Kibi gerettet wurde.

Ebendiese Sage ist angeblich auch der Ursprung von Momotaro, einer beliebten Figur des japanischen Volksglaubens. Diese besagt, dass ein kinderloses Paar eines Tages einen wunderschönen Pfirsich fand, aus dem ihnen ein Kind hervorsprang. Sie nannten ihn Momotaro, was so viel bedeutet wie „Pfirsichjunge“. Als Momotaro erwachsen war, reiste er in der Welt umher – begleitet von einem Affen, einem Fasan und einem und einem Hund – und beschützte die Menschen vor Ungeheuern. Daher kann man am Kibitsu Schrein auch Glücksbringer in Pfirsich-Form kaufen.

Der Schrein befindet sich etwa 10 Minuten Fußweg vom JR Bahnhof Kibitsu entfernt.

Informationen

Adresse: 931 Kibitsu, Kita Ward, Okayama, 701-1341 (Karte)

Öffnungszeiten: täglich 05:00 bis 18:00 Uhr

Preis:  freier Eintritt

Sonstiges:

  • Parkmöglichkeiten
  • Toiletten
  • Souvenirshop

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10 traditionelle Unterkünfte im ländlichen Japan

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Japan bietet gerade in den ländlichen Regionen viele traditionelle Unterkünfte mit ganzem besonderem Flair, die Gäste das „echte“ Japan spüren lassen.

Abseits der großen Metropolen findet man in Japan unzählige schöne Destinationen, die vor allem mit unberührter Natur begeistern und Reisende, die sich hierherwagen, eine ganz andere Seite des Landes zeigen. Gerade kleine und abgelegene Orte bieten einen Einblick in die Traditionen und Lebensweisen, wie man ihn auf einer Reise mit den klassischen Höhepunkten kaum erhält.

Für alle, die in den japanischen Alltag abseits von Touristenattraktionen eintauchen wollen, bieten sich daher Übernachtungen in traditionellen Unterkünften im ländlichen Japan an. Im Gegensatz zu den klassischen Ryokan Unterkünften bieten die Bauernhöfe und kleinen Gästehäuser dabei nicht nur eine Übernachtungsmöglichkeit, sondern lassen Gäste auch in den Alltag eintauchen, beispielsweise beim Ernten von Obst und Gemüse oder beim gemeinsamen Kochen mit den lokalen Familien.

Im Folgenden finden sich daher 10 besonders schöne traditionelle Unterkünfte in ganz Japan, die definitiv für unvergessliche Erlebnisse sorgen.

1. Bauernhaus Agriturisimo Omori

Das Gästehaus liegt mitten im Grünen.
Das Gästehaus liegt mitten im Grünen. Foto: Countryside Stays Japan

Eingebettet zwischen Reisfeldern, Bergen und Bauernhöfen liegt das Bauernhaus Agriturisimo Omori in der Präfektur Iwate. Hier können Gäste in das japanische Landleben eintauchen und dabei mit der Familie Omori leben. Das Familienoberhaupt, Tomoko Omori, lässt Besucher*innen gerne an lokalen Traditionen teilhaben und weiß viel über ihre Heimat zu erzählen.

Gäste können im Agriturisimo Omori bei der täglichen Arbeit mithelfen und beispielsweise beim Pflanzen oder Ernten von dort angebauten Produkten wie Melonen, Tomaten oder Kartoffeln mithelfen. Gemeinsames Kochen aus den selbst angebauten Gemüsesorten steht ebenfalls bei einem Besuch auf dem Plan, ebenso wie das anschließende Essen mit der Gastfamilie. Geschlafen wird traditionell auf japanischen Futon Betten und die Stille der Umgebung lässt Gäste entspannt schlafen.

2. Farm Inn Sakekoshimai

Hier kann man selbst traditionelle Leckereien herstellen.
Hier kann man selbst traditionelle Leckereien herstellen. Foto: Countryside Stays Japan

Die Farm Inn Sakekoshimai liegt bei der Stadt Odate im nördlichen Teil der Präfektur Akita. Die Unterkunft bietet vor allem Familien tiefe Einblicke in die lokale Kultur. Das traditionelle Gebäude mit den typischen Tatami Böden lässt Gäste in eine vergangene Zeit eintauchen. Das Ehepaar Yamauchi nimmt Besucher*innen persönlich in Empfang und genießt es vor allem, gemeinsam zu kochen und damit die regionale Küche der Gegend an ausländische Gäste zu vermitteln.

Beispielsweise kann man gemeinsam mit den Gastgeber*innen tanpo herstellen, traditionelle  Spieße aus Reis, die über Kohle gegrillt werden und typisch für Akita sind. Vom Mahlen des Reises über das Formen und Aufspießen bis hin zum Grillen kann man hier nicht nur bei der Zubereitung dabei sein, sondern auch selbst Hand anlegen.

Gleichzeitig hat man bei einem Aufenthalt im Farm Inn Sakekoshimai die Möglichkeit, sich in der ländlichen Gegend umzusehen, mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen und beispielsweise im Herbst bei der Reisernte zu helfen. Wer sich nach einem anstrengenden Tag entspannen möchte, kann dies genau wie die Einheimischen in der nahen Onsen Quelle tun und im heißen Wasser den Tag ausklingen lassen.

3. Gonbo no Ie Bauernhaus

Gemeinsames Abendessen mit der Gastfamilie.
Gemeinsames Abendessen mit der Gastfamilie. Foto: Countryside Stays Japan

Bei einem Aufenthalt im Gonbo no Ie Bauernhaus in Shinano, Präfektur Nagano, haben Besucher*innen die perfekte Gelegenheit, bei einer Vielzahl von Aktivitäten in das Landleben der Gegend einzutauchen. Das Ehepaar Keizou und Chisato Kurata nehmen Gäste mit auf eine Reise durch einen typischen Tag auf dem Land. Das traditionelle Bauernhaus, in dem Besucher*innen übernachten und am täglichen Landleben teilnehmen, besticht mit einem typischen Eingangsbereich (jap. genkan) und einer traditionellen Feuerstelle.

Alle, die authentische und aktive Urlaubstage lieben, kommen bei einem Aufenthalt im Gonbo no Ie ganz auf ihre Kosten. Denn die Arbeit auf dem Feld kommt hier nicht zu kurz und somit wird man als Gast vom Ehepaar Kurata auch direkt in die täglichen Pflichten eingewiesen. So hilft man hier beim Ernten von Auberginen und Karotten, sammelt die Eier der Hühner und sogar den Honig der hauseigenen Bienen.

Als Belohnung erhält man nach getaner Arbeit eine kräftige Mahlzeit aus den vorher geernteten Lebensmitteln. An der Feuerstelle kommen Gäste, Gastgeber und oft auch Einheimische zusammen, um gemeinsam zu essen, ein Glas Sake zu genießen oder einfach nur um zu plaudern.

4. Moshi Moshi Haus

Traditionelles Interieur bietet eine besondere Atmosphäre.
Traditionelles Interieur bietet eine besondere Atmosphäre. Foto: Countryside Stays Japan

In den Bergen der Präfektur Yamanshi liegt ein kleines Dorf namens Kamijo, welches kulturell für seine besondere Architektur bekannt ist. Diese nennt sich fukusuke und zeichnet sich durch Häuser mit dicken Strohdächern und hölzernen Fassaden aus. Wer sich also für Geschichte und Architektur interessiert, ist hier genau richtig, denn hier kann man in einem dieser traditionellen Unterkünfte übernachten. Das Moshi Moshi Haus ist mit über 150 Jahren sogar eines der älteste dieser Gebäude und besticht mit traditionellen Schiebetüren, Tatami Matten und einem Kotatsu, typischen beheizten Tischen.

Die Managerin, Ayumi Uchida, bietet sich auch sehr gerne für eine geführte Tour durch das Dorf an und zeigt dabei die Schreine, Tempel und andere Sehenswürdigkeiten der Gegend. Nach der Erkundung nimmt die Gastgeberin die Besucher*innen dann mit in die Küche, wo sie gerne herzhafte Nudelgerichte mit lokalem Gemüse zubereitet.

5. Wan de En

Gäste können hier eine besondere Art der Teezeremonie erleben.
Gäste können hier eine besondere Art der Teezeremonie erleben. Foto: Countryside Stays Japan

Das Wan de En liegt in der Präfektur Fukui und ist ein kleines Gästehaus, das seinen Gästen ein authentisches kulturelles Erlebnis bietet. Das Gebäude selbst ist mehr als 150 Jahre alt und war einst ein Geschäft für traditionelle Lackwaren und auch heute noch befindet es sich in einer Gegend voller Lackwaren-Läden. Tatami-Matten und dekorierte Schiebetüren sorgen für ein einmaliges Ambiente und eine kleine Zeitreise.

Eine Besonderheit bei einer Übernachtung im Wan de En ist die besondere Art der Teezeremonie, an der man hier teilnehmen kann. Sie wird chaji genannt und von der Besitzerin des Gästehauses, Mayumi Araki, gehalten. Diese Art der Zeremonie ist weniger streng als man es von normalen Teezeremonien (chaji) kennt und Gäste sind herzlich eingeladen, mitzumachen. Wer möchte, kann sich sogar einen Kimono anziehen und anschließend von der Meisterin lernen, wie man den Tee zubereitet. Natürlich fehlt es auch hier nicht an lokaler und frisch zubereiteter Küche.

6. Bauernhaus Tennyo Sanchi

Die traditionelle Unterkunft ist mehr als 140 Jahre alt.
Die traditionelle Unterkunft ist mehr als 140 Jahre alt. Foto: Countryside Stays Japan

Ebenfalls in der Präfektur Fukui befindet sich in der Stadt Echizen das Bauernhaus Tannyo Sanchi. Echizen selbst ist vor allem für traditionelles Handwerk wie die Produktion von Washi Papier oder das Schmieden von japanischen Messern bekannt. Das Bauernhaus selbst kann auf eine mehr als 140-jährige Geschichte zurückblicken und bietet eine irori genannte traditionelle Feuerstelle, einen steinernen Ofen, und ganz allgemein ein sehr traditionelles Interieur.

Außerdem besitzt das Tennyo Sanchi ein Open-Air Bad, in welchem man sich abends entspannen kann. Tagsüber bieten sich in der Gegend nämlich unzählige Wanderwege an und je nach Sasion kann man hier bei der lokalen Gemüseernte der umliegenden Bauernhöfe helfen. Alle Gäste, die sich allgemein für japanisches Essen und dessen Zubereitung interessieren, können mit den Besitzern, dem Ehepaar Watanabe, gemeinsam kochen und dabei die Herstellung von verschiedenen Gerichten wie beispielsweise Soba Nudeln oder Mochi Reiskuchen lernen.

7. Akizuno Garten Gästehaus

Das ehemalige Schulgebäude hat einen besonderen Charme.
Das ehemalige Schulgebäude hat einen besonderen Charme. Foto: Countryside Stays Japan

Ein weiteres besonderes Gästehaus befindet sich in der Präfektur Wakayama, die besonders beliebt bei Touristen für den heiligen Berg Koya und einige bekannte Pilgerrouten ist. In der Stadt Tanabe liegt das Akizuno Garten Gästehaus, einer ehemaligen Grundschule, die liebevoll zu einer Übernachtungsmöglichkeit umgebaut wurde. Neben dem besonderen Charme und der grünen Umgebung bietet das Gästehaus noch eine weitere Besonderheit, denn hier wird das Mittagessen täglich von Einheimischen aus der Gegend zubereitet.

Zudem bietet das Akizuno Garten Gästehaus je nach Saison verschiedene Aktivitäten an, die in Zusammenarbeit mit den umliegenden Bauernhöfen stattfinden. So kann man hier neben saisonalen Obsternten auch eine Saftfabrik besuchen, gemeinsam wandern und vieles mehr. In vielen kleinen Läden findet man hier zudem die perfekten Mitbringsel, wie beispielsweise hier produzierte Marmelade, Säfte und weitere lokale Produkte.

8. Origin Gästehaus

Beim Gespräch mit den Einheimischen kann man viel über das japanische Landleben erfahren.
Beim Gespräch mit den Einheimischen kann man viel über das japanische Landleben erfahren. Foto: Countryside Stays Japan

Wer in der Präfektur Kyoto nach einer Auszeit im Grünen sucht, findet sie im Gästehaus Origin in der Stadt Ayabe. Es bietet alles, was man sich unter einer traditionellen Unterkunft vorstellt und verspricht einen ruhigen Aufenthalt abseits der Metropolen. Die Besitzerin, Yasuko Kashiwabara, kam selbst aus der Großstadt hierher, um das einfache, aber für sie erfüllende Landleben zu genießen.

Auch hier finden Gäste Tatami-Böden und Futons zum Schlafen, während man sich gerade in der kalten Jahreszeit die Füße unter einem beheizten Kostatsu-Tisch wärmen kann. Um das Gästehaus werden viele Produkte angebaut, die man später in den von der Besitzerin zubereiteten Speisen wiederfindet. Außerdem können Gäste auf der nahen Azuki-Bohnenplantage mithelfen. Die beliebten Bohnen werden später zu traditionellen Süßigkeiten verarbeitet. Die familiäre Atmosphäre abseits des Großstadttrubels bietet auf jeden Fall ein besonderes Erlebnis auf jeder Japanreise.

9. Komoda IL SOGNO Gästehaus

Ein Fest für Fans von Fisch und Meeresfrüchten.
Ein Fest für Fans von Fisch und Meeresfrüchten. Foto: Countryside Stays Japan

Eine besondere Lage und bietet das Gästehaus Komoda IL SOGNO. Es befindet sich nämlich auf der Insel Tsushima im Japanischen Meer. Diese gehört zur Präfektur Nagasaki, befindet sich jedoch ein ganzes Stück vom Festland entfernt und bietet damit eine außergewöhnliche Destination und viele besondere Erfahrungen. Das familiengeführte Gästehaus bietet Reisenden die Möglichkeit, in das Inselleben einzutauchen. So kann man hier den Einwohner*innen beim Fischen helfen und den Fang später selbst auf traditionellen Steinplatten zubereiten.

Zum Essen serviert der Besitzer des Gästehauses zudem italienisch angehauchte Gerichte mit den lokalen Zutaten der Insel, die das Herz jedes Fans von Fisch und Meeresfrüchten höher schlagen lassen. Außerdem werden im Komoda IL SOGNO japanische Workshops abgehalten, in denen man selbst Holzarbeiten fertigen kann oder die Kunst des Origami-Faltens erlernt.

10. Euchi Shizen Chiyu-no-sato

Hilfe bei der Obsternte.
Hilfe bei der Obsternte. Foto: Countryside Stays Japan

Das Euchi Shizen Chiyu-no-sato in Izumi, Präfektur Kagoshima, bietet ebenfalls einen authentischen Aufenthalt und lässt Gästeam täglichen Leben der Gastgeber, Fumio und Hiroko Ideue, eintauchen. Wer möchte, kann den Tag hier mit Obst- und Gemüseernten verbringen und im Anschluss einen Spaziergang am Wakimoto Strand machen und die Natur genießen.

Abends kann man den Gastgebern beim Zubereiten des Abendessens zur Hand gehen und gemeinsam ein umfangreiches Menü zaubern. Außerdem kann man der Familie beim Einlegen und Haltbarmachen von Gemüse oder der Herstellung von Knoblauchpaste helfen. Anschließend können Gäste mit den Besitzern in geselliger Runde zusammensitzen und den Tag gemütlich abschließen.

Alle, die sich für das japanische Landleben und traditionelle Unterkünfte interessieren, sollten sich auch die Region Wajima in der Präfektur Ishikawa auf die Liste der Wunschdestinationen setzen.