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Burg Kochi

Die Burg Kochi befindet sich in der gleichnamigen Stadt und Präfektur Kochi auf der Insel Shikoku. Sie gilt als wichtiges Kulturgut und ihr weitläufiges Gelände mit Garten macht sie besonders im Frühjahr zu einem beliebten Ausflugsziel.

Die Burg Kochi (jap.: 高知城, kochijo) wurde Anfang des 17. Jahrhunderts erbaut. Dieser Originalbau wurde jedoch durch ein Feuer im Jahr 1727 fast vollständig zerstört. Im Jahr 1749 erfolgte der Wiederaufbau der Burg und der innere Teil sowie der Burgturm können heute in diesem Zustand vorgefunden werden, was die Burg zu einer der wenigen in Japan macht, die seit der Edo Zeit (1603-1868) noch teilweise im Original erhalten sind. Wegen dieser ursprünglichen Strukturen wurde sie als wichtiges Kulturgut ausgezeichnet.

Die Burg Kochi entdecken

Die Burg war früher der Sitz des Yamanouchi Clans, einer bedeutenden Samurai Familie, die während der Edo Zeit über die umliegende Region herrschte. Die Familie nutze den Hauptturm der Burg nicht nur für militärische Zwecke, sondern auch als Wohnraum, was zu der damaligen Zeit einzigartig war. Im Burggebäude befanden sich weitere Wohnräume, die heute besichtigt werden können. Zudem beherbergt die Burg heute lokale Schätze und historische Objekte.

Bei einem Besuch der Burg kann neben den Wohnräumen auch der Hauptturm besichtigt werden. Diese beiden Bereiche sind in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten und bieten Besucher*innen somit einen tollen Einblick in die Architektur und Lebensweise der Edo Zeit. Vom Aussichtspunkt in der obersten Etage des Turms hat man zudem einen schönen Blick auf die Innenstadt.

Die Burg selber ist von dicken Steinmauern umgeben und um das Burggelände verläuft ein Burggraben. Bei einem Spaziergang durch den Garten kann man im Frühjahr die Kirschbäume in voller Blüte sehen. Die rosa Blüten, zart brennenden Laternen sowie eine nächtliche Beleuchtung sorgen für eine tolle Atmosphäre.

Auf dem Gelände befindet sich zudem das Burg Kochi Geschichtsmuseum, wo sich 67.000 ausgestellte historische Materialien und Kunstwerke befinden und Besucher*innen einen tieferen Einblick in die Geschichte der Burg und der Region geben.

Vom Bahnhof Kochi aus kann man entweder mit dem Bus oder der Tram fahren. Vom Busterminal aus fährt man ca. 10 Minuten zur Haltestelle Kenchomae, von wo aus man die Burg nach einem 5-minütigen Spaziergang erreicht. Die Fahrt kostet ¥200 (ca. 1,62 Euro). Mit der Tram dauert die Fahrt insgesamt 15 Minuten, kostet ebenfalls ¥200, erfordert jedoch einen Umstieg an der Station Harimayabashi. Von der Station Kochijyomae läuft man ca. 3 Minuten.

Informationen

Adresse: 1 Chome-2-1 Marunouchi, Kochi, 780-0850, Japan (Karte)

Öffnungszeiten:

9:00 bis 17:00 Uhr (letzter Eintritt um 16:30 Uhr)

26. Dezember bis 1. Januar geschlossen

Preis: ¥420

Sonstiges:

  • kostenlose Broschüren
  • Toiletten
  • Parkmöglichkeiten

Webseite

10 virtuelle Touren in Japan

Mit diesen 10 kostenlosen virtuellen Touren kann man ein Stück Japan schnell und einfach zu sich nachhause holen.

Virtuelle Touren haben in den letzten Jahren mehr und mehr an Bedeutung gewonnen. In Zeiten von Social Distancing und Lockdowns wird es zunehmend schwerer, nur daheim zu sein und die Urlaubspläne immer weiter in die Zukunft zu verschieben. Allerdings gibt es mittlerweile viele Möglichkeiten, virtuell ein Stück von Japan zu erleben. So kann man ein paar interessante Orte bequem vom Wohnzimmer aus ansehen und sich vielleicht auch schon ein paar Inspirationen für die Zeit holen, in der Reisen wieder möglich ist.

Im Folgenden finden sich 10 kostenlose virtuelle Touren, die völlig unterschiedliche Seiten von Japan zeigen:

1. Tokyo Nationalmuseum

Das Tokyo Nationalmuseum.
Das Tokyo Nationalmuseum. Foto: Wiiii (CC BY-SA 3.0)

Im wunderschönen Ueno Park in Tokyo finden sich im Tokyo Nationalmuseum Kunstwerke und Antiquitäten aus Japan und anderen asiatischen Ländern. Zudem bietet das Museum allen, die es aktuell nicht besuchen können, die Online-Ausstellung „Maple Viewers“ an, welche sich dem Kiyotaki Fluss nördlich von Kyoto im Herbst widmet und dies künstlerisch darstellt.

Zwar ist die virtuelle Reise durch die Zeichnungen nur sehr kurz, jedoch gut gestaltet und mit englischen Erklärungen versehen. Wer sich für japanische Kunst und Malerei interessiert, erlebt hier ein paar spannende Einblicke – und das kostenlos und als virtuelle Tour.

2. Nationales Museum für Natur- und Wissenschaft

Nahe des Tokyo Nationalmuseums befindet sich auch das Nationalmuseum für Natur- und Wissenschaft. Dieses bietet ebenfalls ein kostenloses  3D bzw. VR-Erlebnis, welches es den Zuschauern ermöglicht, das Innere des Museums zu entdecken, ohne vor Ort zu sein. So kann man sowohl den Japan-Pavillon als auch den Global-Pavillon dank hochauflösender Bilder besichtigen und hat dabei die Möglichkeit, sich virtuell frei im Museum zu bewegen. Erleben kann den Rundgang auf der VR-Website des Museums.

Das Erlebnis und das Navigieren verhalten sich sehr ähnlich, wie man es von Google Street View kennt und man kann hier im eigenen Tempo das Museum erkunden. Einzelne Ausstellungsstücke enthalten Informationen auf Englisch, sodass man sich hier wirklich wie bei einem echten Rundgang fühlen kann.

3. Sapporo Maruyama Zoo

Roter Panda im Sapporo Maruyama Zoo in Hokkaido.
Roter Panda im Sapporo Maruyama Zoo in Hokkaido. Foto: Lasermaster (CC BY-SA 3.0)

Wer sich nach ein wenig tierischer Abwechslung sehnt, der ist auf der Seite des Sapporo Maruyama Zoos genau richtig. Hier kann man Schneeaffen, Giraffen, Biber, Nilpferde, Wölfe und vieles mehr sehen. Die Videos der Tiere werden oft aktualisiert und zeigen die unterschiedlichen Wohnquartiere der einzelnen Zoobewohner. So ist ein „Tag im Zoo“ auch bei Regenwetter und in Lockdown-Zeiten ein Erlebnis!

Zwar ist die Seite selbst nur auf Japanisch, allerdings muss man nur auf die jeweiligen Tage klicken und schon erscheinen die Videos, daher ist das Navigieren bei dieser virtuellen Tour auch für alle möglich, die kein Japanisch können.

4. Tokyo Fuji Art Museum

Auch das Tokyo Fuji Art Museum bietet einen kostenlosen virtuellen Rundgang an. Die Tour beginnt dabei sogar VOR dem eigentlichen Museum. So kann man bei einem Spaziergang vom Hachioji Bahnhof starten und von dort aus bis zum eigentlichen Museum und dessen unterschiedlichen Bereichen spazieren.

Hier finden sich nicht nur japanische Meisterwerke, sondern auch östliche und westliche Kunstwerke aus der ganzen Welt und aus verschiedenen Epochen. Von Gemälden über Skulpturen bis hin zu Schmiedekunst ist im Tokyo Fuji Art Museum alles vertreten. Die virtuelle Tour dauert etwa 15 Minuten und ist auf Englisch verfügbar.

5. Die Kyoto Brennerei

Kyoto ist eines der beliebtesten Reiseziele in Japan.
Kyoto ist eines der beliebtesten Reiseziele in Japan. (Foto: Sorasak, Unsplash)

Wie wäre es mit einer Online-Tour durch die Brennerei Kyoto? Auf diesem virtuellen Rundgang können Besucher*innen die in Kyoto ansässige Destillerie erkunden und sehen, welche Prozesse bei der Herstellung von Gin notwendig sind. Das Besondere: Der Rundgang enthält interaktive Teile, welche die einzelnen Prozesse erklären.

So kann man bei einer Online-Erkundung viel über das Brennen von Gin erfahren und dabei auch noch einige Inspirationen für Gin Cocktails auf der Website bekommen. Auch bei dieser virtuellen Tour ist es gleich einem Rundgang mit Google Street View, man kann sich nach Belieben bewegen und die einzelnen Erklärungen sind auch auf Englisch angeführt.

6. Tokyos Bahnschienen

Bus Bahn Japan
Wer Bahnen und Züge mag, ist in Japan genau richtig. Foto: Fikri Rasyid, Unsplash

Fans von Metropolen und Zügen sollten sich unbedingt diese Live-Übertragung des Zugverkehrs von Tokyo ansehen. Hier kann man jederzeit live zusehen, wie dort die Bahnen und Züge vorbeifahren. Shiodome, die Station in dieser Übertragung, bedient ganze 10 verschiedene Linien und ist besonders bei Sonnenuntergang und nachts sehenswert, wenn man die Lichter der Großstadt im Hintergrund sieht. So bekommt man ein Gefühl für Tokyo und bei allen, die schon dort waren, kommt hier ganz sicher Sehnsucht auf.

Während die meisten Bahnen auf den Schienen am Boden verkehren, sieht man aber auch die erhöhte Fahrbahn der Yurikamome, einer automatisch fahrenden Bahn, die vom Festland von Tokyo über die Rainbow Bridge zur künstlichen Insel Odaiba fährt.

7. Fujisan Watcher

Region
Der Fuji ist das Wahrzeichen Japans. Foto: Kumiko SHIMIZU, Unsplash

Bei der Live-Übertragung von Fujisan Watcher kann man zu jeder Tageszeit einen Blick auf Japans berühmtesten Berg werfen. An klaren Tagen und bei Sonnenuntergang ist der Anblick besonders schön, gerade wenn der Gipfel mit Schnee bedeckt ist. Im Winter von Dezember bis Februar ist das Wetter meistens am besten und sehr klar, sodass die Aussicht besonders gut ist.

Die Website bedient mehrere Kameras rund um den Berg Fuji, die man mit einem Klick auswählen kann. Zwar wird dann zu japanischen Seiten weitergeleitet, allerdings sind keine Sprachkenntnisse notwendig, da die Live-Übertragungen direkt angezeigt werden.

8. Chidorigafuchi Kirschblüten

Hanami Sakura Japan
Sie sind das Symbol Japans: die Kirschblüten (Foto: AJ, Unsplash)

Der Frühling in Japan ist besonders bekannt für die Kirschblüte, bei der die Menschen zu Tausenden in die Parks strömen, um dort beim Hanami die Sakura zu bewundern. Jedes Jahr gibt es dafür sogar eine Live-Übertragung aus dem Chidorigafuchi Park, wo es besonders viele schöne Kirschbäume gibt.

Somit kann man vom Öffnen der ersten Knospen bis zur vollen Blütenpracht live mit dabei sein. In der Regel beginnen die Sakura je nach Wetter Anfang bis Mitte März zu blühen, in voller Pracht stehen sie dann einige Wochen später.

9. Jigokudani Schneeaffenpark

Badende Affen im Jigokudani Monkey Park
Badende Affen im Jigokudani Monkey Park. Foto: Steven Diaz / Unsplash

Wer schon immer einmal die berühmten rotgesichtigen Schneeaffen sehen wollte, die in den heißen Quellen des Jigokudani Yaen Parks entspannen, der kann das Dank dieser Live-Übertragung jetzt von Zuhause aus machen. Die japanischen Makaken halten sind an kalten Tagen gerne in den heißen Quellen auf, gerade im Winter. Im Sommer und an wärmeren Tagen sieht man sie stattdessen auch oft beim Spielen in der Nähe der Onsen.

Die Kamera ist auch nachts an, allerdings schlafen die Makaken dann meistens in den umliegenden Wäldern und man kann sie nicht beim Baden beobachten. Der Affenpark besitzt nämlich keine Zäune und die dort lebenden Tiere können sich frei bewegen und sind nicht eingesperrt. Somit sollte man bei dieser virtuellen Tour auf die Zeitverschiebung achten.

10. Tokyo Tower

Tokyo Tower
Der Tokyo Tower. Foto: Liu Yi/ Unsplash

Der Tokyo Tower ist eines der Wahrzeichen von Japans Hauptstadt. Wer auch in diesen Zeiten die einmalige Aussicht von dort genießen möchte, kann das bei einem virtuellen Rundgang tun. Hier kann man sich ebenfalls in Google Street View Manier fortbewegen und die verschiedenen Stockwerke auf der Aussichtsplattform bei einer virtuellen Tour erkunden.

Ein klarer Vorteil der virtuellen Tour im Vergleich zu einem realen Besuch des Tokyo Towers ist, dass man die Aussicht bei Tag und bei Nacht genießen kann, da beide Versionen verfügbar sind. So kann man sich ein Stück der Tokyo Skyline nachhause holen.

Weitere virtuelle Touren

Bei einer virtuellen Tour kann die Kultur der Ama Taucherinnen erlebt werden.
Bei einer virtuellen Tour kann die Kultur der Ama Taucherinnen erlebt werden. Foto: Geoff Day

Alle, die von kostenlosen virtuellen Touren in Japan nicht genug bekommen können, finden auf Japan Travel eine große Auswahl. Die Destinationen sind in ganz Japan verteilt und man kann vom kleinen Fischerdorf Ine über die Ama Taucherinnen in Mie bis hin zu den zu Tokyo gehörenden Izu Inseln viele unbekannte Schätze im Land der aufgehenden Sonne entdecken.

 

 

 

Burg Matsue

Die Burg Matsue befindet sich in der gleichnamigen Burgstadt der Präfektur Shimane. Sie ist die größte der wenigen Originalburgen Japans und ein Wahrzeichen der Stadt.

Die Burg Matsue (jap.: 松江城, matsuejo) befindet sich im Herzen der Burgstadt und wurde aufgrund ihres weitgehend unbeschadeten Zustands zum Nationalschatz erklärt. Sie wird auch oft „schwarze Burg“ genannt, was auf ihre dunkle Fassade zurückzuführen ist.

Die Burg Matsue entdecken

Die Burg wurde im Jahr 1611 fertiggestellt. Sie befindet sich auf einem Hügel und ist von dicken Bauern und einem Wassergraben umgeben, was sie vor Feinden schützen sollte. Allerdings wurde die Burg wenige Jahre nach der letzten Schlacht des feudalen Japans erbaut und entging somit Schaden durch den Krieg. Im Jahr 1638 wurde die Herrschaft der Burg dem Matsudaira-Clan, Verwandten des regierenden Tokugawa-Shogunates, zugeteilt.

Obwohl die Burg nie wirklich Schaden durch Krieg oder auch Naturkatastrophen genommen hat, wurden in den 1950er Jahren umfangreiche Renovierungsarbeiten durchgeführt. Der Hauptturm wurde hierbei jedoch nicht verändert, sodass er seine ursprüngliche Struktur beibehalten hat. Auf dem Burggelände befindet sich zudem ein Museum, in dem Waffen und Artefakte aus der Edo Zeit (1603-1868) ausgestellt sind.

Neben der Besichtigung der Burg und des Geländes können Besucher*innen eine Bootsfahrt auf dem Fluss Kyobashi, welcher rund um das Burggelände verläuft, unternehmen. Die hölzernen Boote werden von japanischen Bootsführer*innen gefahren, die über die Geschichte der Burg und der Gegend berichten. Diese Erzählungen finden auf Japanisch statt, es sind aber auch Audioguides in anderen Sprachen verfügbar. Eine Fahrt kostet ¥1.200 (ca. 9,70 Euro).

Vom Bahnhof Matsue kann man mit dem lokalen Bus bis zur Haltestelle Kokuhomatsuejokenchozen fahren. Die Fahrt dauert ca. 10 Minuten und kostet ¥170 (ca. 1,37 Euro).

Informationen

Adresse: 1-5 Tonomachi, Matsue, Shimane 690-0887, Japan (Karte)

Öffnungszeiten: 8:30 bis 17:00 Uhr (letzter Eintritt um 16:30 Uhr)

Preis: ¥470

Sonstiges:

  • kostenlose Broschüren
  • Toiletten
  • Parkmöglichkeiten

Webseite

Top 10 Orte zur Kirschblüte in Japan

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10 wunderschöne Orte in Japan, an denen man im Frühling die Kirschblüte beobachten kann und damit ein Stück japanische Kultur erlebt.

Der Frühling steht vor der Tür und in Japan fängt die Sakura, die japanische Kirschblüte, an zu blühen. Egal ob beim Einfangen auf Fotos, beim klassischen Hanami oder einfach als tolles Extra der Natur, die Kirschblüte zieht jährlich viele Besucher*innen nach Japan.

Wer zu dieser Zeit in Japan unterwegs ist, sollte die Blütenpracht der Bäume nicht verpassen. Denn sie sehen nicht nur toll aus, sondern sind auch eng mit der Kultur und Tradition des Landes verbunden.

Kirschblüte in Japan

Seit Jahrhunderten wird die Sakura in Japan mit Freude erwartet und gefeiert. Sie leitet nicht nur den Frühling ein, sondern man zelebriert beim traditionellen Hanami auch die Schönheit der Vergänglichkeit der Natur und das Zusammensein.

Die Kirschblüte ist im ganzen Land verteilt und kann an vielen unterschiedlichen Orten bewundert werden. Nachfolgend werden einige der berühmtesten und beliebtesten Kirschblütenorte in Japan vorgestellt. Da die Kirschblüte nicht überall gleichzeitig blüht, sondern sich von Süden nach Norden über das Land ausbreitet, ist auch die Rangfolge von Süden nach Norden geordnet.

1. Suizenji Jojuen, Kumamoto

Kirschblüten vor dem Miniatur-Fuji im Suizenji Park
Kirschblüten vor dem Miniatur-Fuji im Suizenji Park (Foto: Bonson Lam / JT)

Der Suizenji Jojuen ist ein Landschaftsgarten und befindet sich in Kumamoto auf Kyushu, der südlichsten von Japans vier Hauptinseln. Er wurde im späten 17. Jahrhundert angelegt und soll die 53 Poststationen der Tokaido-Straße darstellen. Er hat insgesamt eine Größe von 64 Hektar, auf denen sich neben Miniaturdarstellung des Fushimi Inari Schreins in Kyoto sowie des Berges Fuji auch über 150 Kirschbäume befinden. Diese wurden entlang der Wege gepflanzt und man kann sie bei einem gemütlichen Spaziergang durch den Park bewundern.

Der Suizenji Jojuen liegt zentral in der Präfekturhauptstadt Kumamoto und kann mit öffenltichen Verkehrmitteln gut erreicht werden. Der Garten zählt neben der Burg Kumamoto als Hauptattraktion der Stadt sowie zu den beliebtesten Orten, um die Kirschblüte zu sehen. In der Regel ist der Garten von 7:30 bis 18:00 Uhr geöffnet und der Eintritt kostet ¥400 (ca. 3,25 Euro).

2. Berg Shiude, Kagawa

Kirschbaum mit toller Aussicht in Kagawa
Kirschbaum mit toller Aussicht in Kagawa (Foto: Sen Lee / Unsplash)

Der Berg Shiude (jap.: 紫雲出山, shiudeyama) befindet sich in der Präfektur Kagawa auf der Insel Shikoku. Der 352 Meter hohe Berg liegt auf der Shonai Halbinsel am nordwestlichen Ende der Präfektur und von dort auf blickt man auf das Seto-Binnenmeer und die sich dort befindlichen kleinen Inseln. Der Ort ist besonders beliebt, da er einen tollen Panoramablick bietet. Im Frühjahr blühen dort zudem ca. 1.000 Kirschbäume, die ihn somit auch zu einem beliebten Ort machen, um die Sakura vor traumhafter Kulisse zu sehen.

Am einfachsten zu erreichen ist der Berg mit dem Auto, es fahren aber auch öffentliche Verkehrsmittel zum Fuß des Berges. Von der Bahnstation Takuma kann man mit einem öffentlichen Bus für ungefähr ¥200 (ca. 1,62 Euro) bis zur Haltestelle Shiudeyamatozanguchi fahren. Von dort aus kann man den Gipfel nach einer gemütlichen Wanderung erreichen.

3. Kema Sakuranomiya Park, Osaka

In Osaka, der Hauptstadt der gleichnamigen Präfektur, findet man den Kema Sakuranomiya Park. Dieser erstreckt sich über vier Kilometer entlang des Flusses Ogawa, dessen Ufer an beiden Seiten von gut 4.700 Kirschbäumen gesäumt sind. Man kann die Blütenpracht bei einem Spaziergang entlang der Ufer, einem Picknick unter den Bäumen oder auch einer Bootsfahrt auf dem Fluss genießen.

Der Park liegt zentral in der Stadt, nördlich der Burg von Osaka, in deren Burgpark sich ebenfalls viele Kirschbäume befinden. Durch die langgezogene Form des Parks kann man ihn auf verschiedene Weise erreichen. Nahegelegene Zugstationen sind beispielsweise Osakajokitazume oder Tenmabashi.

4. Berg Yoshino, Nara

In Osakas Nachbarpräfektur Nara liegt der Berg Yoshina, welcher zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Auf dem Berg Yoshino (jap.: 吉野山, yoshinoyama), welcher eher ein Berghang ist, findet man ca. 30.000 Kirschbäume, weshalb dieser Ort als einer der beliebtesten des Landes gilt, um die Kirschblüte zu sehen. Er wird in vier Bereiche unterteilt: Shimo Senbon am Fuß des Berges, Naka Senbon in der Mitte, Kami Senbon und Oku Senbon an der Spitze des Berges. Entlang der Pilger- und Wanderwege mit verschiedenen kleinen Tempeln, Schreinen und Aussichtpunkten können Besucher*innen hier die Kirschblüte in verschiedenen Ausprägungen bestaunen.

Während der Kirschblütenzeit fahren Shuttlebusse zwischen dem Bahnhof Yoshino und dem Gebiet Naka Senbon. Eine einfache Fahrt mit dem Bus kostet ¥450 (ca. 3,65 Euro). Von dort aus fahren kleinere Busse bis zu den höheren Gebieten des Berges. Alternativ kann man auch zu Fuß die Wanderrrouten nutzen.

5. Philosopher’s Path, Kyoto

Kirschblüte und Idylle in Kyoto
Kirschblüte und Idylle in Kyoto (Foto: beibaoke / shutterstock)

Der Philosopher’s Path (jap.: 哲学の道, tetsugaku no michi, zu Deutsch: Pfad der Philosophie) ist im Frühjahr eine Hauptattraktion der Stadt Kyoto. Er befindet sich im Stadtteil Higashiyama und verbindet den Ginkakuji mit dem Eikando Tempel. Der Steinpfad verläuft etwa 2 Kilometer entlang eines kleinen Flusses und ist mit hunderten Kirschbäumen gesäumt. Der Weg hat seinen Namen von Nishida Kitaro, einem der berühmtesten Philosophen Japans, der diesen Weg täglich beschritt. Entlang des Weges finden Besucher*innen zudem kleine Cafés, Restaurants und Boutiquen.

Der Pfad der Philosophie kann bei einem gemütlichen Spaziergang und in Verbindung mit weiteren Attraktionen der Gegend erkundet werden. Vom Bahnhof Kyoto aus kann man mit dem lokalen Bus Nr. 5 für ¥230 (ca. 1,85 Euro) in den Stadtteil Higashiyama fahren. Dort kann man an den Haltestellen Nanzenji Eikandomichi in der Nähe der gleichnamigen Tempel oder Ginkakujimichi in der Nähe des Silbernen Pavillons aussteigen.

6. Kawazu, Shizuoka

Kirschblüte beim Kawazu Cherry Blossom Festival
Kirschblüte beim Kawazu Cherry Blossom Festival (Foto: Leslie Taylor / JT)

Das „Kawazu Cherry Blossom Festival“ ist eine der ersten Möglichkeiten, die Kirschblüte in Japan zu sehen. In der Stadt Kawazu auf der Halbinsel Izu der Präfektur Shizuoka findet von Anfang Februar bis Anfang März das „Kawazuzakura Matsuri“ statt. Hier blüht die Kawazuzakura, eine frühblühende Kirschblütenart. Wie der Name erahnen lässt, hat diese Baumart ihren Ursprung in der Küstenstadt Kawazu. Entlang des gleichnamigen Flusses reihen sich neben den pinkfarbenen Blüten der Bäume auch viele Buden, die japanisches Streetfood, lokales Obst und Gemüse oder Souvenirs verkaufen. Zur Hauptblütezeit werden die Bäume zudem von 18:00 bis 21:00 angestrahlt.

Folgt man dem Fluss Kawazu, so erreicht man eine weitere Attraktion der Gegend: die sieben Wasserfälle von Kawazu. Diese sind zwischen 2 und 30 Metern hoch und können über Wanderwege, die durch das bewaldete Gebiet verlaufen, erreicht werden. Vom Bahnhof Kawazu aus fahren Busse und man erreicht den Fluss und damit die Kirschblüten nach einen ca. 5 minütigen Spaziergang. Kawazu liegt auf der östlichen Seite der Halbinsel und kann über die Städte Atami sowie Ito erreicht werden.

7. Kawaguchiko, Yamanashi

Kawaguchiko: Kirschblüte vor toller Kulisse
Kawaguchiko: Kirschblüte vor toller Kulisse (Foto: Catriona Palo / Unsplash)

Die Region der Fuji Five Lakes ist nicht nur bekannt für traumhafte Natur und die tolle Aussicht auf Japans berühmten Berg Fuji, sie ist auch im Frühjahr als Kirschblüten-Ort sehr beliebt. Besonders der See Kawaguchi (jap.: 河口湖, kawaguchiko) ist ein leicht erreichbares und sehenswertes Ausflugsziel. Am Nordufer des Sees befinden sich auf einem ca. 1 Kilometer langem Stück etwa 300 Kirschbäume. Der Anblick der Kirschblüten vor einem meist noch schneebedeckten Berg Fuji zieht jährlich viele Besucher*innen an.

Wer von Tokyo aus anreist, ist mit dem Zug oder Bus in knapp 2,5 Stunden in der gleichnamigen Stadt Kawaguchiko der Präfektur Yamanashi. Vom Bahnhof aus fährt ein Bus, mit dem man das Nordufer und die Kirschblütenpromenade in ca. 20 Minuten aus erreicht. Eine Fahrt kostet ¥390 (ca. 3,15 Euro).

8. Kakunodate, Akita

Kirschblüten im Kakunodate Samurai Bezirk in Akita.
Kirschblüten im Kakunodate Samurai Bezirk in Akita (Foto: Tom Roseveare / JT)

Kakunodate ist eine ehemalige Burgstadt in der Präfektur Akita. Die damalige Samurai-Hochburg ist berühmt für die traditionelle Architektur. Damals wurde die Stadt in einen Samurai- und einen Kaufmanns-Bezirk geteilt. Besonders im alten Samurai-Bezirk findet man viele Beispiele der Samurai-Architektur und zudem bietet der Bezirk Besucher*innen im Frühjahr ein tolles Bild, da die Straßen von Kirschbäumen gesäumt sind. Hier kann man die Kirschblüten bei einem gemütlichen Spaziergang oder einer Rikscha-Fahrt bewundern.

Auch die Ufer des Flusses Hinokinai bieten sich für Hanami an. Allerdings blühen die Bäume hier etwas später. Ende April bis Anfang Mai findet hier das „Kakunodate Sakura Festival“ statt. Der Samurai-Distrikt sowie der Fluss befinden sich ca. 15 Minuten fußläufig vom Bahnhof Kakunodate entfernt. Alternativ fahren mehrere lokale Busse ins Stadtzentrum.

9. Hirosaki Park, Aomori

Frühlingsstimmung im Hirosaki Park
Frühlingsstimmung im Hirosaki Park (Foto: Feri88 / CC By SA 3.0)

Der Hirosaki Park umgibt die gleichnamige Burg und liegt in der Stadt Hirosaki in der Präfektur Aomori. Die Burg Hirosaki ist die einzige Burg der Region Tohoku, die zuletzt in der Edo Zeit (1603-1868) restauriert worden ist. Im Burgpark befinden sich rund 2.600 Kirschbäume verschiedener Sorten. Die Bäume im Park sollen aufgrund einer speziellen Schnitttechnik, die vom Apfelbaumschnitt abgeleitet wurde, mehr Blüten tragen als andere Bäume der gleichen Art an anderen Orten in Japan.

Der Park verfügt über Spazierwege, Tunnel aus Kirschbäumen, Ruderbootmöglichkeiten auf dem Burggraben und Picknickplätzen, an denen Hanami gefeiert werden kann. Vom Bahnhof Hirosaki fährt der Dotemachi Loop Bus, der Besucher*innen zum Park und zur Burg Hirosaki bringt. Eine Fahrt dauert ca. 15 Minuten und eine einfache Fahrt kostet ¥100 (ca. 0,81 Euro).

10. Matsumae Park, Hokkaido

Das Burggelände gehört zu den Top 100 Kirschblüten-Spots in Japan
Das Burggelände gehört zu den Top 100 Kirschblüten-Spots in Japan (Foto: Kazu777 hokkaido / CC BY-SA 3.0)

Der Matsumae Park befindet sich in Japans nördlichster Präfektur Hokkaido. Er liegt auf dem Gelände der Burg Matsumae in der ehemaligen Burgstadt Matsumae, welche sich westlich vom Kap Shirakami, dem südlichsten Punkt Hokkaidos, befindet. Im Park findet man ca. 10.000 Kirschbäume 250 verschiedener Arten. Aufgrund der großen Artenvielfalt ist die Blütezeit länger als in anderen Gebieten Japans. Besucher*innen können die Blüten von Ende April bis Ende Mai sehen. Während der Blütezeit findet man zudem Essensständen sowie eine Beleuchtung bei Abend.

Für Besucher, die mehr über die Kirschbäume erfahren möchten, gibt es auf dem Burggelände zudem ein kleines, aber informatives Sakura-Museum. Der Park zieht sich von der Burg aus einen kleinen Berghang hinauf, wo es einen Aussichtspunkt gibt, der als der beste Ort gilt, um die Blütenpracht zu bewundern. Da der Zugverkehr nach Matsumae im Jahr 1988 eingestellt wurde, kann die Stadt nur noch mit dem Bus oder dem Auto erreicht werden. Von der Stadt Kikonai, welche sich auf der Hokkaido Shinkansen Linie befindet, fahren regelmäßig Busse. Eine Fahrt dauert ca. 95 Minuten und kostet ungefähr ¥1.300 (ca. 10,50 Euro).

Selbstverständlich ist dies nur eine kleine Auswahl an Orten, an denen man die Kirschblüte sehen kann. Wer sich während dieser Zeit in Tokyo aufhält, findet hier die Top 5 Orte in Tokyo, um Sakura zu sehen.

Um Sicherheit zu haben, in welcher Region Japans die Kirschbäume zu welcher Zeit in voller Blüte stehen, sollte man sich vorher in einem von vielen angebotenen Sakura-Vorhersagen informieren.

7 Höllen von Beppu

Die Höllen von Beppu sind sieben heiße Quellen in der Präfektur Oita auf  Kyushu. Sie sind aufgrund ihrer Dämpfe und verschiedenen Farben ein beliebtes Ausflugsziel.

Die Höllen (jap.: 地獄, jigoku) sind über verschiedene Distrikte der Onsen-Stadt Beppu verteilt und wurden als „Ort der landschaftlichen Schönheit“ ausgewiesen. Aufgrund der hohen Temperaturen kann man nicht in ihnen baden, aber der Anblick der unterschiedliche gefärbten dampfenden Quellen ist spektakulär.

Die Höllen von Beppu entdecken

Die insgesamt sieben Quellen verteilen sich auf den Distrikt Kannawa und den etwas abgelegeneren Distrikt Shibaseki. Die sogenannten Höllen (jap.: 別府の地獄, beppu no jigoku) unterscheiden sich in Größe, Wasserfarbe und ihren hydrothermalen Aktivitäten. Die Namen der einzelnen Quellen setzt sich jeweils aus einem Wort, welches die Form oder Eigenschaft der Quelle beschreibt und dem Wort jigoku für „Hölle“ zusammen.

Fünf der sieben Höllen von Beppu befinden sich im Bezirk Kannawa und liegen nah beieinander. Die berühmteste Quelle ist die Umi Jigoku, die „Meereshölle“. Hier finden Besucher*innen einen Teich mit kochendem, türkisblauem Wasser. Die Quelle ist von einem weitläufigen Garten umgeben, wo es einige kleinere Höllen mit orange-rotem Wasser gibt. Zudem findet man verschiedene Pflanzen, einen kleinen Wasserteich mit Lotusblumen und ein Fußbad. Das Gelände verfügt zudem über einen großen Souvenirladen mit angrenzendem Café.

Die Oniishi Bozu Jigoku ist nach den Schlammblasen benannt, die aus kochenden Schlammpfützen aufsteigen. Oniishi bedeutet soviel wie „Dämonenstein“ und Bozu ist der „Mönch“. Seit der Meiji Zeit (1868-1912) hat sich dieser Name durchgesetzt, da die grauen Schlammblasen wie kahlgeschorene Mönchsköpfe aussehen. Besucher*innen finden hier zudem noch ein Fußbad mit klarem Wasser.

Die beiden oben genannten Quellen liegen um den Beppujikokumeguri Parkplatz und sind fußläufig von dort zu erreichen. Ebenfalls dort befindet sich eine weitere kleine Quelle, die Yama Jigoku, die allerdings offiziell nicht zu den sieben „Höllen von Beppu“ zählt.

Ein Stück weiter östlich findet man zwei weitere Höllen. Die Kamado Jigoku kann mit „Kochtopfhölle“ übersetzt werden. Sie verfügt über mehrere kochende Teiche, die an alte Kochstellen erinnern. Auf dem Gelände können Besucher*innen interaktiv die heißen Quellen erleben. Beispielsweise kann das heiße Quellwasser getrunken oder inhaliert werden, man kann verschiedene Snacks probieren, die von der heißen Quelle gekocht oder gedämpft wurden oder auch ein Fußbad nehmen.

Bei der gegenüberliegenden Oniyama Jigoku, die „Monsterberghölle“, ist nicht die Quelle an sich das Besondere, sondern die in ihr lebenden Krokodile. Diese werden hier seit 1918 gezüchtet und gehalten. Man kann bei der Fütterung der Tiere zuschauen und sich in einem kleinen Museum über sie informieren.

Noch ein Stück weiter östlich befindet sich dann die letzte der fünf Quellen im Bezirk Kannawa. Die Shiraike Jigoku ist ebenfalls von einem schönen, jedoch etwas kleinerem Garten als die Umi Jigoku umgeben. Diese Quelle hat heißes, milchig-weißes Wasser. Auf dem Gelände befindet sich zudem ein kleines Tropenfisch-Museum, welches 16 Arten beheimatet und über die Fische informiert.

Die Höllen von Beppu: Die Blutteichhölle
Die Höllen von Beppu: Die Blutteichhölle (Foto: Laura Scibetta)

Im Bezirk Shibaseki liegen die letzten beiden Höllen von Beppu. Die Chinoike Jigoku ist ein großer Teich, mit rotem Wasser, aus dem heiße Dämpfe aufsteigen. Deswegen wurde ihr der passende Name „Blutteichhölle“ gegeben. Der Teich ist umgeben von dichten grünen Bäumen und bietet mit dem Farbkontrast ein tolles Motiv. Besucher*innen finden hier ebenfalls ein Fußbad sowie einen großen Souvenirladen.

Gleich daneben liegt die Tatsumaki Jigoku. Aufgrund eines Geysirs, welcher alle 30-40 Minuten ausbricht, nennt man sie die „Auslaufhölle“. Damit die Besucher*innen geschützt sind, hindert eine Steinplatte über dem Geysir ihn daran, seine volle Höhe von bis zu 30 Metern zu erreichen. Auch dieses Gelände ist von einem bewaldeten Hang umgeben. Ab Mitte April blühen hier zudem Azaleen in den unterschiedlichsten Farben.

Wissenswertes

Jede der sieben Höllen von Beppu verfügt über einen Eingangsbereich, wo man die Eintrittskarten kaufen kann. Man kann entweder ein Kombinationsticket kaufen, mit dem man alle Höllen besichtigen kann, oder Einzeltickets. Die Einzeltickets gelten nur für den Tag, an dem sie gekauft wurden, das Kombinationsticket kann auch noch am Folgetag genutzt werden.

Die fünf Höllen im Bezirk Kannawa können gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden. Vom Bahnhof Beppu fahren regelmäßig lokale Busse. Mit den Bussen Nr. 5 und 7 erreicht man die Quellen nach ca. 20 Minuten. Steigt man am Kannawa Bus Terminal aus, so ist man der Shiraike Jigoku am nächsten, ansonsten bietet sich die Haltestelle Umijigoku Mae an, um der gleichnamigen Hölle am nächsten zu sein. Die fünf Höllen sind jedoch alle fußläufig voneinander zu erreichen.

Die zwei Höllen im Bezirk Shibaseki können mit dem Bus 16 von Kannawa aus erreicht werden. Dieser fährt nicht so regelmäßig, benötigt jedoch nur 5 Minuten. Alternativ können die Höllen mit dem Auto besichtigt werden, da überall kostenfreie Parkplätze zur Verfügung stehen.

Informationen

Adresse: 559-1 Kannawa, Beppu, Oita 874-0000, Japan (Karte)

Öffnungszeiten: 08:00 bis 17:00 (ganzjährig geöffnet)

Preis: 

Kombinationsticket: ¥2.000

Einzelticket: ¥400

Sonstiges:

  • Besucherzentrum
  • Toiletten
  • Parkmöglichkeiten
  • Café und Restaurant
  • Rollstuhl-Verleih

Webseite

6 düstere urbane Legenden in Japan

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Wer eine gruselige Halloween-Geschichte sucht oder allgemein düstere Sagen mag, der findet in urbanen Legenden in Japan die Extraportion Horror.

Die modernen Sagen basieren angeblich auf wahren Begebenheiten und erfreuen sich daher gerade in Japan, einem Land, in dem viele Menschen an Geister glauben, großer Beliebtheit. Allgemein finden sich in japanischen Sagen die unterschiedlichsten Arten von Dämonen und Geistern, von onryo (rachsüchtige Geister), über yurei (japanische Gespenster) bis zu yokai (Dämonen aus der japanischen Folklore) und zahlreichen weiteren Gestalten, die einem das Blut in den Adern gefrieren lasse (sollen).

Die folgenden 6 düsteren urbanen Legenden sind in Japan allgemein bekannt und werden vor allem mündlich gerne weitererzählt und vielleicht auch immer mal wieder um ein bisschen mehr Grusel erweitert. Einige davon sind so beliebt, dass sie sogar in Videospielen umgesetzt wurden.

1. Aka Manto

Aka Manto, der Rachegeist mit Mantel und Maske, lässt angeblich niemandem am Leben
Aka Manto, der Rachegeist mit Mantel und Maske, lässt angeblich niemandem am Leben. Foto: Jakub Krechowicz / Shutterstock.com

Die erste urbane Legende beginnt in einem Badezimmer, einem beliebten Schauplatz vieler dieser modernen japanischen Sagen. Aka Manto ist ein männlicher Geist, der bekleidet mit einem roten Umhang und einer Maske bevorzugt in japanischen Schulen und öffentlichen Toiletten sein Unwesen treibt. Angeblich spukt er besonders gerne in der allerletzten Toilette.

Angeblich hört man beim Betreten der Toilette eine Stimme, die fragt, ob man rotes oder blaues (Toiletten) Papier haben möchte. Die Antwort will wohlüberlegt sein, denn wenn man sich für rot entscheidet, heißt es, dass Aka Manto erscheint und für ein blutiges Ende sorgt. Wählt man stattdessen blau, so kommt er ebenfalls und würgt sein Opfer zu Tode. Wer beiden Schicksalen zu entgehen versucht, indem er oder sie nach einer anderen Farbe fragt, den zieht der rot gekleidete Geist direkt mit in die Hölle.

Somit sollte man angeblich, um dem rachsüchtigen Aka Manto zu entgehen, am besten gar nicht antworten, sondern direkt die Flucht ergreifen.

2. Kuchisake-onna

Kuchisake-onna tötet oder verstümmelt ihre Opfer mit einem Messer oder einer Schere
Kuchisake-onna tötet oder verstümmelt ihre Opfer mit einem Messer oder einer Schere. Foto: Solitaire / Shutterstock.com

Kuchisake-onna oder auch die Frau mit dem zerrissenen oder zerschlitzten Mund, ist eine der bekanntesten und beliebtesten urbanen Legenden in Japan. Ihren Ursprung hat sie aber angeblich schon in der Heian Zeit und erzählt die Geschichte von einer schönen Frau, deren eifersüchtiger Liebhaber ihr nach einem Streit das Gesicht zerschnitt, damit niemand mehr sie attraktiv finden sollte.

Der moderne Mythos erzählt von einer Frau, die bevorzugt nachts durch die Straßen zieht und Mädchen oder jungen Frauen auflauert. Sie trägt eine Mund-Nasenschutz-Maske (in älteren Varianten einen Seidenschleier) und hält eine Schere oder ein Messer versteckt. Wer das Pech hat, ihr zu begegnen, wird von ihr gefragt: „Bin ich schön?“ (わたし、きれい? – Watashi, kirei?)

Wie schon bei Aka Manto scheint es, als sei es eine Fangfrage, denn antwortet man mit „nein“, so tötet der rachsüchtige Dämon die Befragte auf der Stelle. Sagt man stattdessen „ja“, dann zieht die Kuchisake-onna ihre Maske herunter und enthüllt ihr entstelltes Gesicht mit dem von Ohr zu Ohr aufgeschlitzten Mund und fragt „Jetzt immer noch?“ (これでもですか? – Kore demo desu ka?). Bejaht man auch diese Frage, dann schlitzt dieser Yokai Dämon das Gesicht des Opfers ebenfalls auf, sodass dieses genauso  „schön“ wird, wie sie selbst.

Angeblich besteht der einzige Ausweg darin, der Kuchisake-onna zu sagen, dass sie „normal“ oder „durchschnittlich“ aussieht, wieder andere behaupten, sie lasse sich auch durch Süßigkeiten ablenken, sodass man die Flucht ergreifen kann.

In den 70er Jahren war diese moderne Horror-Sage in Japan so beliebt, dass eine regelrechte Hysterie unter Schüler*innen und Student*innen aufkam und einige sich für eine Zeit lang nach Sonnenuntergang nur in Gruppen bewegten.

3. Teketeke

Wer den Geist von Teketeke hört, dem bleibt nur, um sein Leben zu laufen.
Wer den Geist von Teketeke hört, dem bleibt nur, um sein Leben zu laufen. Foto: FOTOKITA / Shutterstock.com

Teketeke ist der Onryo Rachegeist aus einer modernen japanischen Großstadtlegende. Angeblich handelt es sich um eine junge Frau oder ein Schulmädchen, das von einem Zug überfahren und dabei in zwei Hälften geteilt wurde. Aus Wut über ihren frühen und schmachvollen Tod spukt sie nun angeblich bei Nacht in Großstadtgebieten und vor allem in Bahnhöfen.

Weil sie keinen Unterkörper mehr besitzt, schleift sie sich mit ihren Händen und Ellenbogen über den Boden und zieht ihren Torso nach, was im Land der aufgehenden Sonne und Soundwords angeblich ein Geräusch macht, das wie „teke teke“ klingt. Sollte man dem gleichnamigen Geist begegnen oder auch nur das Geräusch hören, gibt es laut Sage nur einen Ausweg: Rennen, so schnell es geht! Denn auch wenn sie keine Beine hat, ist sie angeblich extrem schnell und zerteilt alle, die sie einholt, mit einer Sense.

In einigen Erzählungen heißt es, Teketeke frage die Menschen, denen sie auflauert, wo ihre Beine sind und die einzige Antwort, die sie gelten lässt, sei „Meishin Expressway“, der Ort, an dem sie angeblich damals vom Zug erfasst wurde. Wieder andere sagen, dass man ihr nicht entkommen kann und sie jeden tötet, der das Pech hat, ihr zu begegnen. Ein gleichnamiger Horrorfilm widmet sich ebenso diesem Thema.

4. Toire no Hanako-san

Wer sich traut, versucht den Geist von Hanako zu beschwören.
Wer sich traut, versucht den Geist von Hanako zu beschwören. Foto: Sarawoot Pengmuan / Shutterstock.com

Die nächste urbane Legende kehrt wieder in die Toiletten und Bäder zurück und erinnert ein wenig an die Geschichte der „Bloody Mary“. Toire no Hanako-san, auf Deutsch so viel wie „Hanako aus der Toilette“, ist der böse Geist eines Schulmädchens, das sich angeblich in einer Schultoilette umgebracht hat, nachdem sie von Mitschüler*innen gemobbt worden war. Ähnlich wie beim Spiel „Bloody Mary“ machen Kinder und Jugendliche in Japan gerne Mutproben, bei denen es darum geht, Hanako zu beschwören.

Angeblich spukt dieser Rachegeist in der 3. Toilettenkabine im 3. Stock, auch wenn es hier je nach Präfektur abweichende Varianten gibt. Will man Hanako heraufbeschwören, so muss man dreimal an die Türe klopfen und fragen: „Hanako, bist du da?“ Manchmal heißt es auch, man muss sie fragen, ob sie spielen möchte.

Es existieren unterschiedliche Mythen darüber, was passiert, wenn Hanako erscheint. Die eher harmlosen berichten von einer blutigen Hand, die aus der Toilette kommt, in anderen aber erscheint der Geist des Mädchens und frisst sein Opfer oder zieht es mit sich in den Abfluss. In jedem Fall aber ist die Geschichte von Hanako aus der Toilette eine der beliebtesten Schulgeistergeschichten und wurde vielfach in Filmen, Büchern und Comics adaptiert.

Es wird auch immer wieder behauptet, dass Hanako die Inspiration für die Figur der „Maulenden Myrte“ aus der Romanreihe Harry Potter von Joanne K. Rowling gewesen sein soll, da es sich hier ebenfalls um den Geist einer Schülerin handelt, welche in der Mädchentoilette der Schule spukt.

5. Okiku Puppe

Gruselige Puppen sind ein beliebter Stoff für urbane Legenden - wie auch die von Okiku.
Gruselige Puppen sind ein beliebter Stoff für urbane Legenden – wie auch die von Okiku. Foto: che‘ supajit / Shutterstock.com

Im Gegensatz zu den vorigen urbanen Legenden geht es bei dieser Geschichte um eine Puppe, die man auch tatsächlich finden kann – denn sie befindet sich im Mannen-ji Tempel in Hokkaido. Die Geschichte geht zurück in das Jahr 1918, als ein Junge die Puppe angeblich für seine Schwester kaufte, da sie den gleichen Pagenschnitt hatte und ihr daher sehr ähnlich sah.

Das kleine Mädchen hieß Okiku und liebte die Puppe über alles, sodass sie ihr sogar ihren eigenen Namen gab. Tragischerweise starb das Mädchen einige Zeit später an einer Krankheit. Als ihr Familie die Puppe auf dem hauseigenen Altar zur Erinnerung an die verstorbene Tochter platzierte, merkte sie angeblich schnell, dass die Haare der Puppe zu wachsen begannen – wie die eines echten Menschen!

Im Glauben, dass der rastlose Geist ihrer Tochter in der Puppe weiterlebt, gaben sie Okiku an den nahen Mannen-ji Tempel weiter, wo sie bis heute steht und Besucher*innen sie ansehen können. Man sagt, dass ihr Geist nicht bösartig ist, aber die Mönche im Tempel sagen, dass sie die Haare der Puppe regelmäßig schneiden müssen, weil diese noch heute wachsen.

6. Der Rote Raum

Der Rote Raum: Wer dieses Pop-up sieht, für den gibt es kein Entkommen.
Der Rote Raum: Wer dieses Pop-up sieht, für den gibt es kein Entkommen. Foto: mantinov / Shutterstock.com

Der Fluch des Roten Raums (jap. 赤い部屋 – akai heiya) ist eine moderne urbane Legende und berichtet von einem mysteriösen Pop-up-Fenster, das PC-Nutzer*innen beim Surfen im Internet erscheinen soll. Angeblich öffnet sich das Pop-up und auf rotem Hintergrund erscheinen in schwarzer Schrift die Worte „Magst du den Roten Raum?“ (あなたは赤い部屋が好きですか? – Anata wa akai heiya ga suki desu ka). Angeblich verschwindet das Fenster nicht, egal wie oft man versucht, es wegzuklicken und in manchen Erzählungen wird die Frage auch von einer verzerrten Computerstimme immer wieder gefragt.

Anschließend soll der ganze Bildschirm rot werden und die Namen aller bisher durch den Fluch getöteten Opfer erscheinen. Es heißt, man finde die Opfer später tot vor ihrem Computer und die Wände des Raumes sind mit ihrem Blut bespritzt und somit rot gefärbt.

Angeblich war eine in den 90ern im Internet kursierende Adobe Flash Horror Animation der Ursprung für diesen modernen Mythos, in der am Ende genau das gleiche ominöse Pop-up-Fenster auftaucht. In Tokyo hat sich ein Escape-Room in Asakusa dem Thema des Roten Raumes angenommen.

Wer urbane Legenden liebt und sich allgemein für Geister und Dämonen interessiert, der sollte diese 6 gruseligen Orte in Tokyo besuchen, an denen es angeblich spukt.

Usa Schrein

Der Usa Schrein (Usa Jingu) ist ein Shinto Schrein in der gleichnamigen Stadt der Präfektur Oita und einer der bedeutendsten Schreine des Landes.

Der Schrein ist auch bekannt als Usa Hachimangu Schrein und ist der Hauptschrein aller Hachiman Schreine in ganz Japan. Der legendäre Kaiser Ojin wurde hier angeblich als zum ersten Mal als Gottheit Hachiman verehrt, dem Gott des Bogenschießens und des Krieges. Er ist einer der bedeutendsten Schreine in Kyushu.

Der Usa Jingu Schrein

Der Usa Schrein wurde im 6. Jahrhundert gegründet, angeblich folgte kurz darauf der Bau  des buddhistischen Miroku-ji Tempels direkt daneben. Es heißt, dass dieser Zusammenschluss den ersten Schrein-Tempel des Landes begründete, also das Koexistieren eines shintoistischen Schreins und eines buddhistischen Tempels an einer Gebetsstätte.

Der Usa Jingu befindet sich auf der Kunisaki Halbinsel in der Präfektur Oita und besteht aus einem oberen und unteren Schrein, der Schatzhalle sowie einigen kleineren Schreingebäuden, die sich auf dem großflächigen Gelände erstrecken. Die Haupthalle ist ein nationaler Kulturschatz und besitzt einen besonderen Baustil, der sich Hachiman-zukuri nennt und aus zwei separaten Hallen mit einem Satteldach besteht, die in der Mitte mit einem weiteren Dach verbunden sind, sodass sie wie ein einziges Gebäude wirken. Der Usa Schrein war der erste Schrein mit dieser Art von Architektur.

In der Schatzhalle werden einige Artefakte ausgestellt, die im Zusammenhang mit dem Usa Jingu stehen. Ein weiteres Highlight des Schreins ist die sogenannte Kurehashi, eine Brücke, die über einen der angelegten Teiche führt und mit ihrer roten Farbe und dem Strohdach ein besonders Fotomotiv bildet. Man kann sie allerdings nicht betreten, die die Türen nur alle 10 Jahre zu einem Fest geöffnet werden.

Lotus-Teich auf dem Gelände des Osu Schreins.
Lotus-Teich auf dem Gelände des Osu Schreins. Foto: Ekaterina Bespyatova/ JT

Der obere Schreinkomplex besteht aus drei Hallen, die Hachiman, beziehungsweise dem Kaiser Ojin, seiner Mutter Kaiserin Jingu und seiner Frau, Hime Okami, gewidmet sind. Auch der untere Schrein ist so konzipiert und allen drei Gottheiten gewidmet, in der Regel wird er nach dem oberen Komplex besucht.

Aufgrund der besonderen Geschichte als Tempel-Schrein wurde die Anlage auch lange als Usa Hachimangu-ji bezeichnet, beinhaltete also auch im Namen die Bezeichnungen für Shinto Schreine und buddhistische Tempel. Noch heute zeigt sich dies im größten jährlichen Fest, dem sogenannten Hojo-e Fest. Ursprünglich handelte es sich dabei um eine buddhistische Zeremonie, bei der gefangene Vögel und Fische wieder in die Freiheit entlassen wurden. Im Usa Schrein wurde dabei zusätzlich eine shintoistische Kagura Zeremonie abgehalten, um den von Fischern gefangenen Fischen zu danken und zu gedenken. Diese besondere Fusion von religiösen Bräuchen aus Shinto und Buddhismus wurde hier erstmals durchgeführt und heutzutage in vielen Schreinen und Tempeln in Japan abgehalten.

Vom Bahnhof Usa aus gehen stündlich Busse zum Schrein, eine Fahrt dauert nur knappe 8 Minuten. Zu Fuß dagegen ist man gute 45 Minuten unterwegs, um die etwa 4 Kilometer lange Strecke zu bewältigen.

Informationen

Adresse: 2859 Minamiusa, Usa, Oita 872-0102 (Karte)

Öffnungszeiten: täglich 05:30 – 19:00 Uhr

Preis:  freier Eintritt für den Schrein, die Schatzhalle kostet ¥300

Sonstiges:

  • Parkmöglichkeiten
  • Toiletten
  • Souvenirshop

Webseite

Shimanuki Kokeshi Shop

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Reisende nach Tohoku sollten sich eine Kokeshi-Puppe als Souvenir nicht entgehen lassen. In Sendai gibt es hierfür ein ganz besonderes Geschäft, wo man schnell fündig wird.

Tohoku, die nordöstliche Region der Hauptinsel Honshu, hat das ganze Jahr über viele spannende Sehenswürdigkeiten zu bieten. Nur wenige wissen jedoch, dass es ein ganz besonderes japanisches Souvenir hier gibt: Kokeshi-Puppen. Diese kann man in den meisten Souvenir- oder Antiquitätengeschäften, in Handwerksbetrieben und sogar in einigen speziellen Museen finden.

Was ist eine Kokeshi?

Kokeshi sind einfache, gliederlose Holzpuppen, die traditionell mit Motiven der Region verziert sind. Diese Puppen wurden vor etwa 150 Jahren in verschiedenen heißen Quellgebieten in den Präfekturen von Tohoku hergestellt. Kunsthandwerker*innen, die wegen des Winterschnees im Haus festsaßen, begannen, Kokeshi als Kinderspielzeug zu schnitzen. Als sich die Qualität verbesserte, wurden sie auch nach und nach als Sammlerstücke beliebt.

Die Bauern und Bäuerinnen, die das ganze Jahr über auf den Feldern arbeiteten, nahmen während des strengen Winters einen Zwangsurlaub. Es war die perfekte Zeit, um sich in verschiedenen heißen Quellen zu entspannen. Als Erinnerung an diese Reise oder als Geschenk für die Familie kauften sie eine lokale Kokeshi-Puppe.

Traditionell gibt es 11 (manche sagen 12) Kokeshi-Typen, die bestimmten Gebieten zugeordnet sind, fast immer einer Stadt mit heißen Quellen. Jedes Gebiet hat unterschiedliche Merkmale in Bezug auf Körpergröße, Form und Bemalung. Die Holzpuppen aus dem Tsuchiyu Onsen in der Stadt Fukushima erkennt man zum Beispiel an ihrem schmalen Körper mit einem breiteren Boden, schwarzen und roten Streifen, einem kleineren Kopf mit schwarzen Kreisen und roten Haarbändern.

Der Eingang
Der Eingang (Foto: Justin Velgus)

Es gibt sehr große und Miniatur-Kokeshi, aber die Standardgröße entspricht etwa einer 0,5 Liter Plastikflasche. Das macht die Puppen tragbar und zur perfekten Dekoration für das eigene Haus.

Der Shimanuki Shop

Shimanuki ist ein Souvenirladen, der sich auf handgefertigtes Kunsthandwerk aus Sendai und Kokeshi-Puppen aus der Tohoku-Region spezialisiert hat. Der Name Shimanuki bezieht sich auf den Nachnamen der Familie, die das Geschäft im Jahr 1892 erstmals eröffnete. Damals verkaufte das Geschäft hauptsächlich Tabak und Tabakzubehör. Die zum Verkauf angebotenen Produkte haben sich geändert, aber das Geschäft befindet sich auch 5 Generationen später noch am selben Ort, nur in einem moderneren Gebäude.

Gegen eine Gebühr kann man seine eigene Puppe mit Markern bemalen, was viel mehr Kontrolle ermöglicht als die Verwendung von Pinseln, die anderswo üblich sind. Man kann auch eine LED-Kerze aus japanischem Papier herstellen oder einen Schlüsselanhänger, indem man eine Art schwarzen Stein aus der Region bemalt.

Hier gibt es viel zu entdecken
Hier gibt es viel zu entdecken (Foto: Justin Velgus)

Shimanuki ist nur 10 Gehminuten vom Bahnhof Sendai entfernt und befindet sich im ersten Stock eines belebten Einkaufszentrums. Die weitläufige Anlage und das höfliche Personal laden zum Stöbern ein. Zudem gibt es dort die beste Auswahl an Kokeshi in ganz Japan. Kleine und einfache Puppen sind schon für ¥1.000 (ca. 7,50 Euro) zu haben, während seltene Meisterwerke über ¥100.000 (ca. 750 Euro) kosten.

Shimanuki hat sogar zwei eigene Kokeshi-Marken entwickelt. Akari Kokeshi sehen aus wie normale Puppen, haben aber im Inneren ein LED-Licht versteckt. Dies ist ein cleveres „Notlicht“ für den Fall, dass in der Nacht ein Erdbeben auftritt, welches in Japan öfters passieren kann. Zudem gibt es auch niedliche Kokeshi-Dosen. Die Puppen hier sind so klein sind, dass sie in die Hand passen. Dank ihrer geringen Größe und der robusten Verpackung lassen sie sich leicht nach Hause transportieren.

Kleine Kokeshi in Dosen
Kleine Kokeshi in Dosen (Foto: Justin Velgus)

Neben Kokeshi gibt es in dem Laden auch noch anderes lokales Kunsthandwerk, wie zum Beispiel Sendai-Tansu-Schränke, Theatermasken, Lackwaren, Keramik, Holzspielzeug und Glasmalerei. Angesichts der hohen Qualität und der schönen Auslagen fragt man sich oftmals, ob man hier tatsächlich einen Souvenirladen oder nicht doch eine Kunstgalerie betreten hat. Diese 10 Sehenswürdigkeiten in Sendai sollte man ebenfalls nicht verpassen, wenn man die Tohoku-Region besucht.

Tanegashima Space Center

Das Tanegashima Space Center (TNSC) ist ein Weltraumbahnhof auf der gleichnamigen Insel Tanegashima, die zur Präfektur Kagoshima gehört.

Das Space Center besitzt mehrere Raketenstartplätze und einige Montagehallen, in denen die Raketen zuvor zusammengebaut, beziehungsweise vorbereitet werden. In der Regel werden von hier aus vor allem Aufklärungssatelliten und Kommunikationssatelliten gestartet. Das Raumfahrtzentrum bildet den größten Weltraumbahnhof Japans.

Das Tanegashima Space Center

Der Weltraumbahnhof wurde 1969 errichtet und fungiert als ein Raketenstartplatz der japanischen Raumfahrtagentur „Japan Aerospace Exploration Agency“ (JAXA). Von hier aus werden regelmäßig Aufklärungs- und Kommunikationssatelliten ins Weltall gesendet. Besucher*innen, die sich zu dieser Zeit auf der Insel aufhalten, können die Raketenstarts aus einiger Entfernung beobachten, allerdings werden die geplanten Starts in der Regel nicht vorher öffentlich angekündigt, um ein zu großes Besucheraufkommen zu verhindern.

Allerdings befindet sich im Tanegashima Space Center auch ein Museum, das sich allgemein der Geschichte der japanischen Raumfahrt und primär der des hier angelegten Weltraumbahnhofes widmet. Zudem erfahren Besucher*innen hier viel über die verschiedenen Missionen, die von hier aus gestartet werden.

Es gibt dazu auch kostenlose Führungen durch die Anlage, die jedoch im Vorfeld online über die offizielle Website reserviert werden müssen und in der Regel 3-mal täglich angeboten werden. Die Führungen finden jedoch nicht statt, wenn am jeweiligen Tag ein Raketenstart geplant ist. Im zum Tanegashima Space Center gehörenden Restaurant findet man japanische Gerichte, die allesamt liebevoll passend zum Thema angerichtet werden. Zudem gibt es interaktive Bereiche und Möglichkeiten für außergewöhnliche Erinnerungsfotos.

Das Raumfahrtzentrum befindet sich im südlichen Teil der Insel Tanegashima. Zwar gibt es vereinzelt Busse, es empfiehlt sich jedoch ein Mietwagen, um die Insel generell zu erkunden. Tanegashima selbst ist von der Stadt Kagoshima aus entweder mit dem Flugzeug oder mit Fähren zu erreichen. Die Insel wird gerne zusammen mit der ebenfalls zur Präfektur Kagoshima gehörenden und nur etwa 20 Kilometer entfernten Insel Yakushima besucht.

Informationen

Adresse: 9999-7 Kukinaga, Minamitane, Kumage Distrikt, 891-3703 Kagoshima (Karte)

Öffnungszeiten: täglich außer Montag 09:30 – 16:30 Uhr (letzter Einlass um 16:00)

Restaurant von 11:30 – 14:00 Uhr (letzte Bestellung bis 13:30 Uhr)

Preis:  freier Eintritt

Sonstiges:

  • Parkmöglichkeiten
  • Toiletten
  • Souvenirshop
  • Restaurant
  • Museum

Webseite

Virtuelle Tour: Fermentation in Nara

Fermentation ist ein wichtiger Bestandteil der japanischen Küche. Bei einer kostenlosen virtuellen Tour kann man hier mehr darüber erfahren.

Bei der Tour bietet sich die Möglichkeit, eine dreitägige Tour mit dem Thema Fermentation in einer kurzen Zusammenfassung zu erleben und dabei viel über die fermentierten Lebensmittel, ihre Produktion und ihre Anwendungsweise in der japanischen Küche zu erfahren.

Fermentation in Japan

Bei Fermentation handelt es sich um einen Prozess, bei dem Kohlenhydrate, beziehungsweise Zucker, von Bakterien oder Hefen umgewandelt werden. Sie ist bei der Herstellung von vielen verschiedenen Produkten, beziehungsweise deren Produktionsprozessen beteiligt und sorgt für einen besonderen Geschmack. In Europa wird dieser Prozess primär für die Produktion von Lebensmitteln wie Joghurt, Käse oder Bier genutzt. Fermentierte Lebensmittel gelten vor allem wegen ihrer probiotischen Eigenschaften als gesund und unterstützen die Darmflora und das Immunsystem.

In Japan hat die Fermentation ebenfalls eine sehr lange Tradition und ist aus der japanischen Küche nicht wegzudenken. Angeblich wird dort seit der Nara Zeit (729-749) fermentiert und somit eine Vielzahl essenzieller Lebensmittel gewonnen. Vor allem Sojasoße und Miso sind bekannte Produkte und in beinahe jeder japanischen Küche zu finden. Die traditionellen Methoden zur Fermentation werden in vielen Regionen Japans schon seit Jahrhunderten weitergegeben und haben sich bis heute weitgehend unverändert erhalten.

Auch Natto, fermentierte Sojabohnen, gehören zum klassischen japanischen „Superfood“ und gelten als sehr gesund. Auch für die Herstellung von Sake, dem klassischen japanischen Alkoholgetränk, wird sich dem Prinzip der Fermentation bedient.

Fermentation von Reis: So wird Sake hergestellt.
Fermentation von Reis: So wird Sake hergestellt. Foto: Christophe Audisio

Das Konzept „Village to Table“

Village to Table ist eine Organisation, die sich aus passionierten Food-Spezialist*innen, Köch*innen und Bauern zusammensetzt. Das Ziel ist es, Besucher*innen dabei zu helfen, mehr über die Orte und Menschen zu erfahren, die hinter der japanischen Küche stecken. Besonderes Augenmerk wird dabei auf kleine Betriebe gelegt, die nachhaltig produzieren. Lokal produziertes Essen liegt ebenfalls im Fokus und es werden vor allem Bio-Produzent*innen unterstützt.

Village to Table legt zudem Wert auf Tourismus, der die lokalen Gemeinden unterstützt. So sollen die Gegenden nachhaltig von Besucher*innen profitieren und letzteren gleichzeitig einen authentischen Blick auf das ländliche Japan gewähren. Die Touren widmen sich daher vor allem den Themen lokales Kochen und Fermentation, aber auch Tee spielt eine große Rolle. Die verschiedenen Touren werden als Pakete mit einer Dauer zwischen 1 und 3 Tage angeboten, auf Wunsch werden aber auch individuelle Touren erstellt.

Traditionelles japanisches Essen ist gesund und vielfältig
Traditionelles japanisches Essen ist gesund und vielfältig. Foto: Christophe Audisio

Programm der virtuellen Tour

Die virtuelle Tour ist kostenlos und erfolgt in Zusammenarbeit mit Eat! Meet! Japan über den Youtube Kanal von Japan Travel. Sie findet in englischer Sprache statt und fasst virtuelle eine 3-tägige Tour zusammen, die normalerweise in Nara oder Kyoto in dortigen Manufakturen stattfindet.

Sie findet am Sonntag, 6. März 2022 um 5:00 Uhr deutscher Zeit (13:00 Uhr japanischer Zeit) statt. Die Aufnahme bleibt auch nach dem Event weiter verfügbar und kann nachträglich angesehen werden.

Hier geht es zum Event/ Replay.

Natto ist ein wichtiger Bestandteil der japanischen Küche.
Natto ist ein wichtiger Bestandteil der japanischen Küche. Foto: 8-Low-Ural/ Unsplash

Die virtuelle Tour zum Thema Fermentation findet zudem in Zusammenarbeit mit Eat! Meet! Japan statt. Dabei handelt es sich um ein Projekt, das in ganz Japan besondere kulinarische Erlebnisse fördern möchte. Das Projekt wird vom Ministerium für Land- und Forstwirtschaft und Fischerei (MAFF) unterstützt und soll auch Touristen die Vielfalt der japanischen Küche nahebringen. Mehr Informationen finden sich auf dem Youtube Kanal von Eat! Meet! Japan.

Wer sich allgemein für japanische Küche interessiert, findet hier beispielsweise einen kurzen virtuellen Kochkurs zum Thema „vegan Japanisch kochen“. Mehr Informationen zu fermentierten Produkten finden sich im Artikel zum Thema „Natto“.