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12 Original-Burgen in Japan

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In Japan gibt es heute nur noch 12 feudale Burgen, die seit ihrer Erbauung noch im Original erhalten sind und nicht, wie die meisten, zerstört wurden.

Japan beherbergte in historischen Zeiten eine Vielzahl von Burgen in unterschiedlichen Ausführungen. Die meisten befanden sich auf Anhöhen oder Hügeln, andere aber auch im Flachland, wo sie mit Burggräben oder Burgmauern geschützt wurden. Gerade in der kriegerischen Sengoku-Zeit (1477- 573), in der sich das Land in einem territorialen Streit um die Vormacht befand, wurden überall Burgen errichtet, um die eigenen Domänen vor Angreifern zu schützen.

Mit der Vorherrschaft des Tokugawa Shogunats und der damit verbundenen Einigung Japans durch Tokugawa Ieyasu bekamen die japanischen Burgen primär eine neue Bedeutung und fungierten als Verwaltungszentren, aber auch als Wohnsitz der Fürsten und hatten damit auch repräsentative Zwecke. Sie wurden größer und boten statt Verteidigung und Zweckmäßigkeit auch luxuriöse Räumlichkeiten.

Japans 12 originale Burgen

Mit dem Ende der Edo-Zeit (1603-1868) und der anschließenden Meiji Restauration und der mit ihr verbundenen Auflösung der Fürstentümer verloren Japans Burgen mehr und mehr an Bedeutung. Viele Bauwerke wurden abgerissen oder dem Verfall überlassen, wieder andere fielen Feuer oder Erdbeben zum Opfer, sodass von den ehemals über 2000 bestehenden Burgen heute nur noch 12 im Original erhalten sind, während die übrigen Exemplare moderne Rekonstruktionen sind.

Im Folgenden finden sich die einzigen 12 originalen Burgen in Japan:

1. Burg Matsumoto

Burg Matsumoto in Nagano.
Burg Matsumoto in Nagano. (Foto: Radek Kucharski / CC BY 2.0 )

Die Burg Matsumoto liegt in der gleichnamigen Stadt in der Präfektur Nagano und zählt zu den drei schönsten Burgen Japans. Wegen ihrer schwarzen Fassade trägt sie den Spitznamen „Krähenburg“ und ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Gegend. Ihr fünfstöckiger Hauptturm stammt aus dem Jahr 1590 und ist damit eines der ältesten erhaltenen Burggebäude Japans.

Die Burg Matsumoto ist ein wichtiger Nationalschatz Japans. Sie ist von einem Burggraben umgeben, eine rote Brücke verbindet die Burg mit dem Festland. Die Kombination aus der roten Brücke und der schwarzen Fassade machen die Burg zu einem beliebten Fotomotiv. Im oberen Teil des Burgturms befindet sich eine Aussichtsplattform mit Blick auf Stadt und die umliegenden Berge.

2. Burg Hikone

Burg Hikone
Die Burg Hikone in Shiga (Foto: Bryan Baier / JT)

Die Burg Hikone liegt in der Stadt Hikone am Ufer des Biwa Sees in der Präfektur Shiga. Sie ist mit drei Stockwerken eine eher kleine Burg und stammt aus dem Jahre 1622. Für den Bau, der insgesamt 20 Jahre dauerte, wurden teilweise Materialien der Burg Sawayama verwendet, die sich in der Nähe befand und zu der Zeit abgerissen wurde.

Die Burg liegt auf einer Anhöhe und ist von zwei Burggräben umgeben. Im Zuge der Meiji Restauration sollte sie ursprünglich abgerissen werden, was nur durch ein Einschreiten des Kaisers verhindert wurde, der die Gegend besuchte und die besondere Schönheit der Burg erhalten wollte. Sie ist heute ein Nationalschatz und gilt als eine der schönsten unter Japans 12 Original-Burgen.

3. Burg Matsuyama

Burg Matsuyama in Ehime.
Burg Matsuyama in Ehime. (Foto: Andrea Kahlow)

Die Burg Matsuyama liegt auf dem Berg Katsuyama in Ehime und überblickt die Stadt Matsuyama und das Seto Binnenmeer. Sie trägt häufig den Namenszusatz Iyo-Matsuyama oder wird aufgrund ihrer Lage auch Burg Katsuyama genannt. Damit soll sie auch von der gleichnamigen Burg in Okayama unterschieden werden, die genau wie sie zu den 12 originalen Burgen in Japan gehört.

Der Hauptturm besitzt als einer der wenigen in Japan mehrere Flügel und wurde im Jahre 1628 fertiggestellt. Er liegt auf der Bergspitze und ist durch mehrere Tore und Burgwälle gesichert. Im Inneren befinden sich verschiedene Ausstellungsstück, die geschichtlich mit der Burg und dem hier einst ansässigen Matsudaira Clans in Verbindung stehen.

4. Burg Hirosaki

Burg Hirosaki in Aomori.
Burg Hirosaki in Aomori. (Foto: Aomori Travel, Leslie Taylor)

Die Burg Hirosaki oder auch Burg Takeoka liegt in der gleichnamigen Stadt in der Präfektur Aomori und ist eines der bekanntesten Ziele im Frühling. Denn im umliegenden Burgpark befinden sich unzählige Kirschbäume, die die Gegend in ein rosa Blütenmeer verwandeln. Besucher*innen können die Blüten dann sogar in Booten vom Burggraben aus bewundern.

Burg Hirosaki wurde im 1611 vom dort herrschenden Tsuruga Clan errichtet und besaß damals einen fünfstöckigen Burgturm, der aber kurze Zeit später bei einem Blitzeinschlag Feuer fing und abbrannte. An der gleichen Stelle wurde wenig später ein neuer Turm errichtet, dieser bis heute erhaltene aber besitzt nur 3 Stockwerke. Die Burg ist die einzige in der gesamten Tohoku Region, die noch im Original erhalten ist und gilt als eines der wichtigsten Wahrzeichen.

5. Burg Bitchu-Matsuyama

Burg Matsuyama (Bitchu-Matsuyama) in Okayama.
Burg Matsuyama (Bitchu-Matsuyama) in Okayama. (Foto: bethom33 (CC BY-SA 2.0))

Die Burg Bitchu-Matsuyama liegt in der Stadt Takahashi in der Präfektur Okayama und ist die älteste der 12 Original-Burgen. Sie wird auch gerne Bitchu Matsuyama oder Burg Takahashi genannt, mitunter auch, um sie von der gleichnamigen Burg in Ehime zu unterscheiden. Sie ist eine Bergburg und liegt auf von Höhe von 430 Metern über der Stadt. Erstmals wurde sie hier schon im Jahr 1240 erbaut, es folgten aber immer wieder Ausbesserungen.

Neben dem Hauptturm besitzt die Burg Matsuyama noch zwei vorgelagerte Burgtürme und mehrere Burgwälle. Einige Teile der Burg wurden restauriert und teilweise ausgebessert, der zweistöckige Hauptturm aber ist noch im Original vorhanden und ein eingetragener Nationalschatz. Im Winter wird die Burg gerne von umliegenden Bergen aus betrachtet, denn dann wird sie morgens meist von Nebel eingehüllt und bietet damit ein besonderes Fotomotiv.

6. Burg Maruoka

Burg Maruoka in Fukui.
Burg Maruoka in Fukui. (Foto: Bryan Baier/ JT)

Die Burg Maruoka steht auf einem Hügel bei der Stadt Sakai in der Präfektur Fukui und ist ein wichtiges Kulturgut. Ihr dreistöckiger Burgturm sollte wie viele andere während der Meiji Zeit abgerissen werden, wurde dann aber von der Stadt aufgekauft und konnte so erhalten werden. Die Burg ist von zwei Burgmauern umgeben und auf ihrem Gelände befindet sich heute zusätzlich ein Museum und ein Park mit vielen Kirschbäumen.

Im Inneren hat man einen Blick auf die hölzerne Struktur des gut erhaltenen Burgturms, was eine große Seltenheit bei japanischen Burgen darstellt. Die modernen Burgen sind in der Regel aus Beton nachgebaut und besitzen keine Grundstruktur aus Holz. Zudem führen Stufen bis zur obersten Plattform, von der aus man eine Aussicht auf die umliegende Umgebung hat.

7. Burg Kochi

Die Burg Kochi auf Shikoku
Die Burg Kochi auf Shikoku (Foto: Basico / Shutterstock )

Die Burg Kochi teilt sich ihren Namen mit der Stadt und der Präfektur Kochi, in der sie liegt. Sie wurde ursprünglich Anfang des 17. Jahrhunderts vom damals einflussreichen Yamanouchi Clan erbaut. Dieser nutze sie nicht nur als militärischen Standort, sondern auch als Wohnsitz. Zwar brannte sie bei einem Feuer 1727 fast vollständig ab, wurde aber 1749 wieder aufgebaut und gehört damit auch zu den 12 originalen Burgen Japans, die noch seit der Edo Zeit existieren.

Heute können die ehemaligen Wohnräume und der Hauptturm besichtigt werden, die weitgehend in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten sind und damit einen Einblick in die Architektur und Lebensweise der Edo Zeit bieten. Vom Aussichtspunkt in der obersten Etage des Turms hat man zudem einen schönen Blick auf die Innenstadt. Auf dem von Steinmauern umgebenen Gelände befinden sich außerdem viele Kirschbäume und auch das Geschichtsmuseum von Kochi.

8. Burg Inuyama

Burg Inuyama in der Präfektur Aichi.
Burg Inuyama in der Präfektur Aichi. (Foto: Narisa Chaiyasoot)

Die Burg Inuyama steht auf der Spitze eines kleinen Hügels neben dem Kiso Fluss in der Präfektur Aichi. Die erste Burg mit diesem Namen wurde 1469 erbaut und im Laufe der Zeit immer wieder umgebaut und modernisiert. Der heutige Burgturm stammt aus dem Jahre 1601 und gehört damit zu den ältesten des Landes. 1616 fiel die Burg an die Familie Naruse, obwohl sie an sich keine Fürsten waren, sondern nur Verwalter.

Erst später wurde der Clan ebenfalls zu Fürsten, jedoch folgte die Meiji Restauration und die Burg fiel an den Staat. Als die Burg Inuyama 1891 durch ein Erdbeben schwer beschädigt wurde, ging sie zurück an die Familie Naruse, jedoch nur unter der Voraussetzung, dass diese für die Reparatur der Burg aufkommt. Heute gehört die Burg einer Stiftung und ist das Wahrzeichen der Stadt Inuyama.

9. Burg Marugame

Die Burg Marugame in Kagawa
Die Burg Marugame in Kagawa (Foto: Wei-Te Wong / CC BY-SA 2.0)

Die Burg Marugame, auch bekannt als Burg Kameyama, liegt in der Präfektur Kagawa auf Shikoku und ist die kleinste aller noch erhaltenen japanischen Burgen. Sie liegt auf einem Hügel und überblickt die Stadt Marugame und die Küste. Die Burg wurde 1602 erbaut und später bis zum Jahr 1660 weiter ausgebaut, der dreistöckige Hauptturm sowie einige Tore sind aus dieser Zeit noch im Original erhalten.

Der umliegende Kameyama Park ist im Frühling besonders beliebt, denn dort sind unzählige Kirschbäume gepflanzt. Die Burg Marugame ist von ganzen drei Mauerringen umgeben, die sich gestaffelt über den 66 Meter hohen Kameyama Hügel erstrecken. Diese Art von Verteidigung in der Höhe ist in Japan einmalig. Der Burgturm und das Haupttor sind wichtige nationale Kulturgüter.

10. Burg Uwajima

Die Burg Uwajima in Ehime
Die Burg Uwajima in Ehime (Foto: Sandra Isaka / JT)

Die Burg Uwajima liegt auf einem Hügel in der gleichnamigen Stadt in Ehime und ist damit die dritte Orignal-Burg in dieser Präfektur. Sie trägt den Spitznamen Burg Tsurushima (Kranichinsel) und wurde Anfang des 17. Jahrhunderts erbaut. Als sie später unter den Sohn des berühmten Feldherrn Date Masamune fiel, wurde sie weiter ausgebaut.

Die Burg kann über zwei Wanderroute den Hügel hinauf erreicht werden, die über Steintreppen durch einen Wald führen. Auf der nördlichen Route befindet sich das Lagerhaus Yamazato Soko, das im Jahr 1845 erbaut wurde und heute ein kleines Museum ist. Der originale Burgturm bietet zudem eine Aussichtsplattform mit Blick auf die Stadt und die Küste.

11. Burg Matsue

Die Burg Matsue in Shimane
Die Burg Matsue in Shimane (Foto: Vladimir Zhoga / Shutterstock)

Die Burg Matsue ist das Wahrzeichen der gleichnamigen Stadt in der Präfektur Shimane. Sie stammt aus dem Jahre 1611 und ist von Mauern und einem Burggraben umgeben, entging aber im Laufe ihrer Geschichte sowohl Naturkatastrophen als auch kriegerischen Auseinandersetzungen. Lange Zeit stand sie unter der Herrschaft des einflussreichen Matsudaira Clans.

In den 1950er Jahren wurden umfassende Rennovierungsarbeiten am Burggelände durchgeführt, allerdings blieb der Hauptturm dabei unverändert und ist damit noch immer ein wichtiges Kulturgut, da er sich seit seiner Erbauung im Original erhalten hat. Neben dem Turm befindet sich auf dem Gelände auch ein kleines Museum mit Waffen und anderen Artefakten aus der Edo Zeit. Besucher*innen können außerdem auf dem unter der Burg gelegenenen Fluss Bootsfahrten unternehmen und die Anlage vom Wasser aus besichtigen.

12. Burg Himeji

Burg Himeji in Hyogo.
Burg Himeji in Hyogo. (Foto: Svetlana Gumerova / Unsplash)

Den Abschluss der Liste macht die Burg Himeji in der gleichnamigen Stadt der Präfektur Hyogo. Sie ist die größte und bekannteste Original-Burg und gilt zudem als die schönste Burg Japans. Die erste Anlage wurde im Jahr 1346 errichtet, bevor sie 1580 von Toyotomi Hideyoshi übernommen und umgebaut wurde. Mit Beginn des Tokugawa Shogunats wurde die Anlage ein zweites Mal erweitert und zu ihrer heutigen Struktur umgebaut. Im Laufe der Jahrhunderte konnte sie sich in ihrer Originalform erhalten.

Das Burggelände ist für japanische Verhältnisse sehr groß und besteht aus über 80 einzelnen Gebäuden, die spiralförmig den Hügel hinauf angeordnet sind. Die weiße Fassade und das elegante Design gaben ihr den Spitznamen „Burg des weißen Reihers“ und sie ist nicht nur ein Nationalschatz Japans, sondern gehört auch zum UNESCO-Weltkulturerbe. Sie ist eines der beliebtesten Touristenziele in Japan und wird gerade im Frühling sehr gerne besucht, wenn die vielen Kirschbäume rund um das Gelände blühen und somit ein reizvolles Fotomitiv bilden.

Traditionelles Handwerk in Tono

Das Furusato-mura ist ein kleines Dorf nahe der Stadt Tono und bietet Besucher*innen einen Einblick in traditionelles japanisches Handwerk.

Diese kleine Art von Dörfern sind in Japan sehr beliebt und dienen vor allem dazu, das lokale Handwerk zu fördern und den Menschen einen Einblick in die Geschichte und Traditionen der Gegend zu vermitteln. Ein Ausflug in das Furusato-mura in der Nähe von Tono in der Präfektur Iwate entführt Besucher*innen in alte Bauernhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert, in denen man die Kultur und Traditionen des japanischen Landlebens kennenlernen kann.

Handwerk erleben im Furusato-mura

Das japanische Wort furusato bedeutet etwa so viel wie „Heimatort“ und wurde schon im beliebten gleichnamigen Kinderlied von 1914 besungen. Die hier noch heute stehenden Bauernhäuser sind typischerweise L-förmig gebaut. Die längere Seite diente früher als Unterkunft für die dort lebenden Bauernfamilien, die kürzere dagegen waren meist Pferdeställe. Die Stadt Tono war lange Zeit eine wichtige Handelsstation in der Präfektur Iwate, sodass auch Pferde eine große Bedeutung hatten, da viele Waren mithilfe von Pferdewägen transportiert wurden. In den kalten und schneereichen Wintern konnten die Bauern durch die räumliche Nähe nach ihren Pferden sehen.

Im Dorf kann man bei verschiedenen Demonstrationen zusehen, wie beispielsweise beim traditionellen Färben von Stoffen.
Im Dorf kann man bei verschiedenen Demonstrationen zusehen, wie beispielsweise beim traditionellen Färben von Stoffen. Foto: Imogen Riethmuller

Im heutigen Furusato-mura werden traditionelle Anbaumethoden und auch Handwerk bis heute bewahrt, um Besucher*innen einen Einblick in das Leben auf dem Land zu bieten. Wer hierher kommt, kann sich an verschiedenen Aktivitäten versuchen und beispielsweise beim Anbau oder der Ernte von Gemüse helfen oder verschiedene Andenken oder Werkzeuge aus Bambus oder Stroh herstellen. Für einige dieser Workshops sollte man im Vorfeld reservieren. Kenntnisse der japanischen Sprache helfen auf jeden Fall, jedoch kann man auch einfach Schritt für Schritt den Workshop-Leiter*innen folgen.

Außerdem findet man hier in traditionellem Ambiente auch Demonstrationen von traditionellem Handwerk, beispielsweise kann man beim Weben oder beim Färben von Stoff zusehen. Letzteres hat hier eine lange Tradition, speziell eine blaue Färbung trägt sogar den Namen „Tono-blau“ und findet sich häufig in den Stoffen wieder. Natürlich ist auch für das leibliche Wohl gesorgt und man findet zwischen all den Aktivitäten und Workshops auch lokale Spezialitäten wie beispielsweise Teigtaschen, gegrilltes Lamm oder eine spezielle Art von Eintopf, typisch für die Region. Auch lokalen Sake kann man hier verkosten.

Bei Workshops kann man eigene Souvenirs anfertigen.
Bei Workshops kann man eigene Souvenirs anfertigen. Foto: Imogen Riethmuller

Ein Besuch im Furusato-mura ist ein klein wenig wie eine Zeitreise. Das Dorf ist so authentisch, dass es sogar als Drehort für historische Filme oder Dokumentationen genutzt wird. Wer das moderne Japan für einen Moment hinter sich lassen möchte und lieber in eine Welt voller Traditionen eintaucht, ist hier genau richtig. Mehr Informationen finden sich auf der offiziellen Website (japanisch).

Motsuji Tempel

Der Motsuji Tempel ist ein wichtiger Tempel der buddhistischen Tendai Sekte und befindet sich in der Stadt Hiraizumi in Iwate.

Der Tempel ist besonders bekannt für seinen Garten, der nach dem buddhistischen Prinzip des „Reinen Landes“ gestaltet wurde und gehört als Teil der „Historischen Denkmäler und Stätten von Hiraizumi“ zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Besonderheiten im Motsuji Tempel

Der Motsuji Tempel wurde bereits im Jahre 850 vom Priester Ennin (Jikaku Daishi) gegründet, der die Tendai Schule des Buddhismus in Japan verbreiten wollte und mehrere Tempel im Land errichtete. Im 12. Jahrhundert wurde auf dem Gelände von einem Fürsten des einflussreichen Fujiwara Clans hier der Ausbau des Enryuji genannten Tempels in Auftrag gegeben, der mit aufwändigen Dekorationen, beeindruckenden Statuen und einer großen Anzahl von Gebäuden einer der größten Tempel der Gegend war. Nach seiner Fertigstellung wurde mit dem Kashoji Tempel eine ganz ähnliche Konstruktion daneben aufgebaut.

Mit dem Fall des Fujiwara Clans verloren – ähnlich wie beim Chusonji Tempel – auch die Tempelgebäude an Bedeutung und Einfluss, Feuer sorgten ebenfalls dafür, dass die Tempelanlage schließlich vollständig zerstört wurde. In der Edo Zeit wurde der Motsuji Tempel schließlich wieder aufgebaut, jedoch nicht nach dem Vorbild des ursprünglichen Tempels. Nur der Garten konnte weitgehend wieder so hergestellt werden, wie er ursprünglich angelegt wurde.

Heute findet man auf dem weitläufigen Gelände noch teilweise die Ruinen der ehemaligen Gebäude, die zeigen, wie groß und einflussreich die Anlage einst war. Der Garten ist um einen Teich mit zwei Inseln angelegt, die einst durch Brücken mit dem Festland verbunden waren. Bei einem Spaziergang können Besucher*innen die an Küstenlandschaften erinnernden Steinformationen bewundern, ebenso wie eine große Anzahl an dort gepflanzten Ahorn und Kirschbäumen.

Die Haupthalle (Hondo) des Tempels ist auch heute noch das Herzstück der Anlage. In ihr befindet sich eine Statue des heilenden Buddhas Yakushi, von dem man sagt, er helfe bei Krankheiten und Wünschen für eine schnelle Genesung. In der Schatzhalle befinden sich einige wichtige Artefakte, die mitunter für Feste im Tempel verwendet werden.

Zudem findet man hier ein Gebäude, das in Erinnerung an das dritte Oberhaupt der Tendai Sekte und die drei Fujiwara Lords erbaut wurde, die einst über Hiraizumi regierten. Im Inneren befindet sich eine Dainichi Buddha Statue sowie Gemälde der drei Fujiwara Fürsten Kiyohira, Motohira und Hidehira.

Der Motsuji Tempel befindet sich einen etwa 10 Minuten langen Fußweg vom Bahnhof Hiraizumi entfernt, alternativ gehen von diesem aus auch lokale Busse direkt zum Eingang des Tempels.

Informationen

Adresse: Osawa-58 Hiraizumi, Nishiiwai Distrikt, Iwate 029-4102 (Karte)

Öffnungszeiten: täglich 08:30 – 17:00 Uhr (von November bis März 16:30)

Preis:  Erwachsene ¥700, Kinder ¥400

Sonstiges:

  • Parkmöglichkeiten
  • Toiletten
  • UNESCO-Weltkulturerbe

Webseite

5 Orte im Frühling in Gunma

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An diesen 5 Orten in der Präfektur Gunma kann man den Frühling in Japan genießen und die vielfältige bunte Blütenpracht bestaunen.

Gunma ist eine von Japans 8 Präfekturen, die vollständig von Land umgeben sind und dementsprechend keinen Zugang zum Meer haben. Stattdessen bieten sich hier umfangreiche Berglandschaften und heiße Quellen, wie beispielsweise Kusatsu Onsen, die die Gegend zu einem Paradies für Outdoor-Fans machen.

Wer im Frühling in die Gegend reist, findet hier 5 Orte, die dabei auf jeden Fall auf der Liste stehen sollten:

Tobu Treasure Garden

Shibazakura Felder im Frühling.
Shibazakura Felder im Frühling. Foto: Sayaka Saku/ JT

Der Tobu Treasure Garden beherbergt eine riesige Anzahl von unterschiedlichen Blumen- und Baumarten und ist somit das ganze Jahr über ein schönes Ausflugsziel. Auf mehr als 80.000 Quadratmetern bieten sich hier abertausende von Pflanzen, besonders beliebt ist der Park aber im Frühling, wenn die Shibazakura blühen. Dabei handelt es sich um sogenannte Flammenblumen, bekannter unter ihrem botanischen Namen Phlox, die mit ihren rosa und pinken Blüten an die bekannten Kirschblüten erinnern und auch fast zur gleichen Zeit blühen.

Sakurayama Park

Sakurayama im Frühling.
Sakurayama im Frühling. Foto: Tatsuo TANABE / CC BY-SA 3.0 |

Der Sakurayama Park in Gunma wird seinem Namen durchaus gerecht, denn wörtlich bedeutet dieser so viel wie „Kirschblütenberg“. Hier findet man unterschiedliche Arten von Kirschblüten, unter anderem die Fuyuzakura, die sogar zweimal im Jahr blüht. Somit kann man die Blütenpracht einmal im April und ein weiteres Mal im November bestaunen, wenn auf allen umliegenden Bäumen bereits bunt gefärbtes Herbstlaub zu sehen ist. Die Aussicht auf die umliegenden Berglandschaften von Gunma machen den Park noch schöner und sorgen für eine ganze Reihe von attraktiven Fotomotiven.

Gunma Blumenpark

Der Gunma Blumenpark liegt am Fuße vom Berg Akagi und bietet ebenfalls das ganze Jahr über Pflanzen und Blumen. Im Frühling locken vor allem Pfingstrosen, Tulpen und Azaleen, die dann in voller Blüte stehen. Dabei gibt es hier dann auch viele Feste, die Besucher*innen anziehen und die bunte Blumenpracht mit verschiedenen Essensständen, Musik und Beleuchtungen noch attraktiver machen. Der Park ist auch für Familien sehr gut geeignet, da er eine Vielzahl an Aktivitäten für Kinder anbietet. So finden sich hier Heckenlabyrinthe, Spielplätze und eine Menge Möglichkeiten, sich an verschiedenen handwerklichen Aktivitäten zu versuchen.

Akagi Nanmen – Tausend Kirschblüten

Tausend blühende Kirschbäume.
Tausend blühende Kirschbäume. Foto: Gontakero / CC BY-SA 3.0 |

Kirschblütenfans kommen hier ganz auf ihre Kosten! An dieser Straße befindet sich eine Allee von mehr als 1000 Kirschbäumen. Was die Gegend zudem noch attraktiver macht, sind die umliegenden Rapsfelder, im Japanischen Nanohana genannt. Die Kombination aus gelbem Raps und rosa Sakura macht die Gegend zu einem Touristenmagneten und zieht jährlich tausende Menschen nach Gunma. Auch hier wird dazu passend im Frühling ein Fest abgehalten, bei denen sich Essens und Getränkestände zwischen den Bäumen finden und diese zudem abends mit Lichtern angestrahlt werden, sodass die besondere Stimmung auch nach Sonnenuntergang noch erhalten bleibt.

Tsutsujigaoka Park

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Von Mitte April bis Anfang Mai lockt auch der Tsutsujigaoka Park in Tatebayashi viele Besucher*innen an. Denn zu dieser Zeit ist der Park mit mehr als 10.000 blühenden Azaleen gefüllt und taucht die Gegend in ein Meer aus verschiedenen Farben. Die über 50 verschiedenen Azaleen-Arten bieten ein wundervolles Fotomotiv und zeigen einmal mehr, warum Japaner*innen so viel und gerne Zeit in Parks und Gärten verbringen, um dort die Blüten zu bewundern und den Frühling willkommen zu heißen.

Wer mehr über Reiseziele in der Präfektur erfahren möchte, findet hier die Top 10 Attraktionen in Gunma, die man auch zu jeder anderen Jahreszeit erleben kann.

 

Oita – Top 10 Attraktionen

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Die Präfektur Oita liegt auf der japanischen Hauptinsel Kyushu und ist vor allem durch ihre unzähligen heißen Onsen Quellen und Kurorte bekannt.

Wer in den Süden Japans in die Region Kyushu reist, um dort in Thermalquellen zu entspannen oder die Natur zu genießen, ist in Oita genau richtig. Die Präfektur bietet unzählige Kurorte, viele unbekannte Highlights abseits der typischen Pfade und vor allem beeindruckende Natur und unzählige Reiseziele für Wanderer. Im Folgenden finden sich 10 Sehenswürdigkeiten und Attraktionen, die man bei einem Besuch unbedingt ansehen sollte:

1. Die Höllen von Beppu

Beppu Onsen
Die Quelle in Beppu hat 85 °C. Foto: Diagoras Kalaitzoglou

Beppu ist einer der bekanntesten Orte in Oita und zieht daher viele Touristen an. Das liegt vor allem an den dort befindlichen heißen Quellen, die aufgrund ihrer besonderen Optik und ihrer extremen Hitze auch als die „Höllen von Beppu“ bezeichnet werden. Im Gegensatz zu anderen Onsen kann man hier nicht baden, durch die verschiedenen Mineralien aber sind die Quellen bunt gefärbt und eine beeindruckende Sehenswürdigkeit.

Die insgesamt sieben Quellen verteilen sich in zwei Bezirken der Stadt Beppu und können bei einem Rundgang besichtigt werden. Fünf der sieben Höllen von Beppu befinden sich im Bezirk Kannawa, die berühmteste von ihnen ist die Umi Jigoku, die „Meereshölle“. Sie besticht mit kochendem, türkisblauem Wasser. Man kann für die Höllen entweder ein Kombinationsticket kaufen, mit dem man alle Höllen besichtigen kann, oder jeweils Einzeltickets. Neben den beeindruckenden Quellen bietet Beppu auch viele schöne Ryokan Unterkünfte, außerdem kann man überall über natürlichem heißen Dampf gegartes Streetfood kaufen.

2. Usuki Stein-Buddhas

Die Usuki Stein-Buddhas in Oita.
Die Usuki Stein-Buddhas in Oita. Foto: TANAKA Juuyoh / CC BY-SA 3.0

An der Küste der Stadt Usuki befinden sich die gleichnamigen Stein-Buddhas, eine Ansammlung von mehr als 60 Statuen, die dort direkt in das vulkanische Gestein geschlagen wurden. Diese besondere Steinmetz-Kunst nennt sich magaibutsu und ist mehr als ungewöhnlich, denn die meisten Buddha-Statuen in Japan werden aus Metall oder Holz gefertigt. Steinerne Varianten dagegen werden in der Regel aus Blöcken geschlagen. Die Usuki Stein-Buddhas dagegen sind direkt in den dortigen Fels gemeißelt und damit mit der Umgebung verbunden.

Die Statuen sind als Nationalschatz ausgewiesen und bieten eine besondere Sehenswürdigkeit abseits der üblichen Routen. Besucher*innen bietet die Stadt Usuki darüber hinaus zahlreiche Spuren aus der Vergangenheit, die bis heute unverändert geblieben sind; darunter historische Gassen, zahlreiche Tempel und viele Samurai-Residenzen.

3. Inazumi Unterwasserhöhle

Inazumi Unterwasserhöhle in Oita.
Inazumi Unterwasserhöhle in Oita. Foto: Visit Oita

In einem Naturpark nahe der Stadt Bungoono befindet sich mit der Inazumi Höhle die längste Unterwasserhöhle in ganz Japan. Ihre heutige Form entstand vermutlich bei einer Eruption des Aso Vulkans vor etwa 300.000 Jahren, infolge deren sie überflutet wurde. Heute beeindruckt sie mit unterschiedlichen Kalksteinformationen und Tropfsteinhöhlen mit Stalaktiten und Wasserbecken.

Die Temperatur in den durch schmale Gänge und Bäche verbundenen Höhlen beträgt das ganze Jahr über konstant etwa 16 Grad. Dadurch ist sie im Sommer und auch im Winter erreichbar. Teile der Inazumi Unterwasserhöhle können zu Fuß besucht werden, außerdem werden vor Ort auch geführte Tauchtouren angeboten, die jedoch vorab über die Website gebucht werden müssen. Auch wenn die Höhle etwas abgelegen und am besten mit einem Auto zu erreichen ist, bietet sie beeindruckende Einblicke und einmalige Fotomotive.

4. Yufuin

Yufuin bietet schmale Gassen und traditionelle Ryokan.
Yufuin bietet schmale Gassen und traditionelle Ryokan. Foto: Mandy Bartok/ JT

Yufuin ist ein beliebter kleiner Kurort mit heißen Thermalquellen, der sich idyllisch nahe dem Berg Yufu befindet und mit vielen Ryokan Unterkünften besticht, die meist ebenfalls Onsen Quellen beinhalten. Zudem besitzt der Ort eine Einkaufsstraße mit Boutiquen, Cafés und Restaurants. Durch die Nähe zur Stadt Beppu und die umliegende Natur ist Yufuin ein beliebtes Reiseziel bei Japaner*innen.

Eine weitere Attraktion ist das Yufuin Flower Village, ein Viertel, das dem Stadtbild der englischen Cotswolds Region nachempfunden ist. Diese war beispielsweise auch der Drehort für die „Harry Potter“-Filme. In den idyllisch gestalteten Gebäuden befinden sich Cafés und Souvenirshops, aber auch Themencafés und andere Shops, wie beispielsweise vom Studio Ghibli.

Wanderfans können am Berg Yufu ausgiebige Märsche unternehmen und abends in den heißen Quellen entspannen. Yufuin ist mit Highway Bussen und Zügen von den Städten Beppu und Oita aus gut erreichbar und eignet sich bei Bedarf auch gut für einen Tagesausflug.

5. Tadewara Marsch

Das Tadewara Sumpfgebiet ist ein geschütztes Ökosystem.
Das Tadewara Sumpfgebiet ist ein geschütztes Ökosystem. Foto: Mandy Bartok/ JT

Das Marschland in Tadewara bietet ein außergewöhnliches Ökosystem mit einer umfangreichen Tier- und Pflanzenwelt. Seit 2015 wird die Gegend als Schutzgebiet ausgewiesen, dennoch gibt es hier zahlreiche Wanderwege und damit Möglichkeiten, die erstaunliche Natur zu besuchen. Um das Ökusystem zu schützen, führen alle Pfade über angebrachte Holzstege, von denen man beim Wandern auf keinen Fall abweichen sollte.

Die Routen sind unterschiedlich lang und weisen verschiedene Schwierigkeitsgrade auf. Sie führen durch das Sumpfland, über Grasflächen und durch Wälder. Für Naturfans und Wanderer eignet sich die Gegend hervorragend und mit etwas Glück sieht man sogar ein paar heimische Tierarten. Das Tadewara Marschland kann über das Chojabaru Besucherzentrum erreicht werden, das wiederum von lokalen Bussen angefahren wird und über die Umgebung informiert. Von hier aus kann man auch Wanderungen ins Kuju Gebirge starten.

6. Usa Schrein

Lotus-Teich auf dem Gelände des Osu Schreins.
Lotus-Teich auf dem Gelände des Osu Schreins. Foto: Ekaterina Bespyatova/ JT

Der Usa Schrein oder auch Usa Hachimangu Schrein ist einer der bedeutendsten Shinto Schreine in ganz Japan und Hauptschrein aller Hachiman Schreine, die überall im Land verteilt sind. Der legendäre Kaiser Ojin wurde hier angeblich als zum ersten Mal als Gottheit Hachiman verehrt, weswegen dem Schrein eine besondere Bedeutung zukommt. Die Haupthalle ist ein nationaler Kulturschatz und weist einen besonderen Baustil auf, der sich Hachiman-zukuri nennt und aus zwei separaten Hallen mit einem Satteldach besteht, die in der Mitte mit einem weiteren Dach verbunden sind.

Das riesige Schreingelände bietet mehrere Hallen und Nebenschreine, zudem befindet sich hier auch ein buddhistischer Tempel integriert. In der Schatzhalle des Usa Schreins werden einige wichtige Artefakte ausgestellt. Eine weitere Besonderheit des Schreins ist die sogenannte Kurehashi, eine Brücke, die über einen der angelegten Teiche führt und mit ihrer roten Farbe und dem Strohdach ein besonders Fotomotiv bildet.

Wer sich für den Shinto Glauben interessiert und einen besonderen Schrein besuchen möchte, der zudem durch seine relative Abgelegenheit kein typisches Ziel ausländischer Touristen ist, sollte sich den Usa Schrein auf jeden Fall auf die Liste setzen.

7. Sanrio Harmony Land

Sanrio Harmonyland in Oita.
Sanrio Harmonyland in Oita. Foto: mono (CC BY 2.0)

Wer nach so viel Natur auf der Suche nach ein wenig Abwechslung in Form von Populärkultur ist, der findet im Sanrio Harmony Land eine willkommene Abwechslung. Der Themenpark widmet sich den gleichnamigen Sanrio Charakteren, von denen außerhalb von Japan vor allem „Hello Kitty“ bekannt ist. In dem kleinen Vergnügungspark finden sich unterschiedliche Attraktionen wie Achterbahnen und Karussells, aber auch Fotoecken und Hindernisparks für Kinder.

Fans der beliebten Charaktere kommen hier auf ihre Kosten und können in den verschiedenen Zonen des Parks alle Maskottchen der Sanrio Reihe treffen und fotografieren. Auch für das liebliche Wohl ist gesorgt und natürlich kann man unterschiedliche Andenken und Merchandise zu den Charakteren kaufen.

8. Kuju Blumen-Park

Der Kuju Blumen-Park in Oita.
Der Kuju Blumen-Park in Oita. Foto: Tanaka Juuyoh (CC BY 2.0)

Eine weitere Attraktion der südlich gelegenen Präfektur befindet sich nahe der Stadt Taketa nahe dem Kuju Gebirge. Der sogenannte Kuju Blumen-Park bietet auf einem riesigen Gelände von fast 20 Hektar eine unglaubliche Anzahl von verschiedenen Pflanzenarten, die hier in bunten Feldern und Formationen gepflanzt werden und den Park damit zu beinahe jeder Jahreszeit sehenswert machen.

Je nach Saison blühen hier zahllose Felder mit Tulpen, Lavendel, Mohnblumen und Sonnenblumen, daneben gibt es auch ein großes Gewächshaus. Das Kuju Gebirge im Hintergrund bietet zudem ein attraktives Fotomotiv. Außerdem verkaufen an manchen Tagen lokale Bauern am Eingang des Parks ihr frisches Gemüse. Gleichzeitig gibt es Souvenirläden, in denen man lokale Andenken mit Blumen- oder Pflanzenbezug wie zum Beispiel Duftöle und Seifen erwerben kann.

9. Mameda-machi in Hita

Historische Altstadt in Mameda-machi, Hita.
Historische Altstadt in Mameda-machi, Hita. Foto: STA3816 (CC BY-SA 3.0)

Mameda-machi ist der Name des historischen Stadtteils von Hita, die während der Edo Zeit und unter dem Tokugawa Shogunat entstanden ist. Teile der Altstadt werden als wichtige Kulturgüter angesehen und beinhalten heute Shops, kleine Museen und sind teilweise auch einfach Wohnhäuser. Ehemals waren sie vor allem die Wohn- und Lagerhäuser von reichen Handelsleuten, die hier lebten.

Die Gegend wird sehr gerne auch als ein „kleines Kyoto“ bezeichnet und ist dabei aber weit weniger überlaufen als beispielsweise einige andere traditionelle Straßenzüge in Japan. Besucher*innen können sich beispielsweise in traditionelle Kimono kleiden lassen und die Gegend in einer Rikscha erkunden.

10. Kuju Gebirge

Vielseitige Landschaft beim Wandern im Kuju Gebirge.
Vielseitige Landschaft beim Wandern im Kuju Gebirge. Foto: Nicole Kirchmeyr

Das Kuju Gebirge befindet sich im Aso-Kuju-Nationalpark und bietet eine der attraktivsten Wandermöglichkeiten in Kyushu. Die beiden berühmtesten Berge und gleichzeitig Namensgeber des Nationalparks sind der aktive Vulkan Aso und der Berg Kuju, welcher mit seinen 1.787 Metern der höchste Gipfel der Region Kyushu ist. Die meisten Wanderungen beginnen beim Chojabaru Besucherzentrum, das mit lokalen Bussen gut erreichbar ist.

Die Routen sind unterschiedlich lang und bieten von einfachen Wegen bis zu Wanderwegen für Fortgeschrittene viele scöne Optionen. Zudem gibt es überall in der Gegend Unterkünfte, vielfach traditionelle Ryokan, teilweise aber auch eher einfach gehaltene Berghütten, die sich hervorragend für Zwischenstopps eignen, von denen aus man weitere Gipfel besteigen kann.

Wander- und Naturfans finden in Oita auf jeden Fall viele wunderschöne Möglichkeiten, die vielfältigen Landschaften Japans zu bewundern und abseits der Touristenmassen eine neue seite von japan zu sehen.

Inaba Schrein

Der Inaba Schrein ist einer der bedeutendsten Shinto Schreine in der Präfektur Gifu und jährlicher Austragungsort des bekannten Gifu Festes.

Der Schrein wurde bereits im Jahre 85 gegründet und ist damit einer der ältesten Shinto Schreine der Gegend. Ursprünglich befand er sich an einem anderen Ort, wurde aber im Jahre 1539 vom Samurai Fürsten Saito Dosan an den Fuß des gleichnamigen Berges verlegt, wo er bis heute steht.

Der Inaba Schrein in Gifu

Die im Inaba Schrein verehrte Gottheit ist Inishiki-Irihiko-no-mikoto, der Mann der Göttin Nunoshihime-no-mikoto, die im nahen Kogane Schrein verehrt wird. Gemeinsam haben sie laut Shinto Sage einen Sohn namens Ichihaya-no-mikoto, der wiederum im Kashimori Schrein verehrt wird. Daher haben auch die drei Shinto Schreine eine enge Verbindung zueinander.

Das riesige Gelände des Schreins erstreckt sich am Fuße des Kinka Berges über mehrere Ebenen, sodass man neben dem Hauptschrein auch mehrere Nebenschreine findet. Durch die Größe und auch das enorme Alter dieses traditionellen Shinto Schreins ist er einer der beliebtesten und am meisten besuchten Schreine zu wichtigen japanischen Feiertagen, allen voran zu hatsumode, dem traditionellen Schreinbesuch an Neujahr in Japan.

Jedes Jahr findet am 5. April hier auf dem Schrein-Gelände das beliebte Gifu Fest statt, an dem auch die beiden Partnerschreine Kogane und Kashimori teilnehmen und das viele Besucher*innen anzieht. Der Schrein befindet sich in der Stadt Gifu und ist vom Bahnhof Gifu aus mit lokalen Bussen erreichbar. Diese fahren etwa 15 Minuten bis zur Station Inabadori, von wo aus es nur ein kurzer Fußweg bis zum Eingang des Schreins ist.

Informationen

Adresse: 11 Chome−1, Inabadori, 500-8043 Gifu (Karte)

Öffnungszeiten: täglich von 09:00 bis 17:00 Uhr

Preis:  freier Eintritt

Sonstiges:

  • Parkmöglichkeiten
  • Toiletten

Webseite

5 Orte im Frühling in Kochi

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An diesen 5 Orten in der Präfektur Kochi kann man den Frühling in Japan genießen und die vielfältige bunte Blütenpracht bestaunen.

Die Präfektur auf der Hauptinsel Shikoku ist ein eher unbekanntes Reiseziel in Japan – und das obwohl sie eine reichhaltige Geschichte aufweist und mit wunderschönen Naturlandschaften beeindruckt. Im Frühling bietet sie viele Möglichkeiten, die Natur zu genießen und in den Gärten und Parks das Erblühen der Blumen und Bäume zu erleben.

Hier finden sich 5 Orte in Kochi, die man bei einem Besuch im Frühling auf keinen Fall verpassen sollte:

Kagamino Park

Kirschblütentunnel im Kagamino Park.
Kirschblütentunnel im Kagamino Park. Foto: Jacky Leung (CC BY 2.0)

Der Kagamino Park bringt eine große Portion Romantik mit sich, denn im Frühling verwandelt sich hier eine etwa 200 Meter lange Allee von Kirschbäumen in einen Tunnel aus zarten Blüten. Kein Wunder also, dass der Park damit ein beliebtes Ziel von Paaren und Influencer*innen ist, die hier ein paar unvergessliche Fotos machen wollen. Natürlich wird auch hier in der Zeit von März bis Anfang April ein Frühlingsfest abgehalten und man kann die Blütenpracht damit abends auch nach Sonnenuntergang bewundern, wenn sie von Lichtern angestrahlt wird.

Kagami Tulpengarten

Tulpenpracht im Frühling.
Tulpenpracht im Frühling. Foto: Giu Vicente/ Unsplash

Ganz nahe am Bahnhof Kagami befindet sich der gleichnamige Garten, von dem es heißt, er biete die größte Ansammlung an Tulpen in ganz Shikoku. Konkret heißt das, dass hier jeden Frühling mehr als 9 Millionen Tulpen in über 200 Variationen blühen. Das endlos scheinende Blütenmeer zieht Besucher*innen aus nah und fern an und zeigt einmal mehr, wie sehr die Japaner*innen Blumen und Blüten lieben. Auch für Kinder bietet der Park genügend Unterhaltung, unter anderem findet sich hier ein großer Spielplatz und eine Bummelbahn, die durch den Park fährt.

Makino Park

Zarte Blüten im Makino Park in Kochi.
Zarte Blüten im Makino Park in Kochi. Foto: アラツク / CC BY-SA 4.0

Kochi war der Geburtsort von Dr. Tomitaro Makino, einem japanischen Botaniker, der seiner Zeit viel für die Forschung auf diesem Gebiert in Japan getan hat und eine riesige Anzahl von japanischen Pflanzen klassifizierte. Die Kirschbäume in dem nach ihm benannten Makino Park wurden ebenfalls von Dr. Makino hier gepflanzt und erfreuen heute noch jedes Jahr im Frühling tausende Besucher*innen, die hierherkommen, um die zarte Blütenpracht beim Hanami zu bewundern.

Kizenzan Park

Blühender Rhododendron.
Blühender Rhododendron. Foto: James Coleman/ Unsplash

Der Kizenzan Park befindet sich in der Stadt Motoyama in Kochi und ist vor allem für seinen blühenden Rhododendron bekannt, der den Höhepunkt von Mitte April bis Anfang Mai hat und viele Menschen in den Park lockt. Rhododendron wird auch gerne als Alpenrose bezeichnet und ist eine eher anspruchsvolle Pflanze, die jedoch im Frühling mit wunderschönen Blüten in vielen unterschiedlichen Farben belohnt.

Nyuta Wald

Nanohana - die Rapsblüte in Japan.
Nanohana – die Rapsblüte in Japan. Foto: Cathy Cawood/ JT

Der Nyuta Wald, oder auch Nyuta Willow Forest, liegt neben dem Shimanto Fluss und ist zu jeder Jahreszeit ein schönes Ausflugsziel für alle Naturliebhaber*innen. Im Frühling findet man hier riesige blühende Rapsfelder, die im Japanischen Nanohana genannt werden und als typische Frühlingsboten neben der Kirschblüte gelten. Auch zu anderen Jahreszeiten ist der Ort sehr beliebt, beispielsweise blühen hier im Herbst die roten Spinnenlilien und verwandeln den Boden in ein rotes Blütenmeer. An den Wochenenden verkaufen hier lokale Bauern häufig auch saisonales Obst und Gemüse an kleinen Ständen.

Wer gerne mehr über die Präfektur und das, was man dort machen kann, erfahren möchte, findet hier die Top 10 Attraktionen in Kochi.

Berg Akagi

Der Berg Akagi ist ein Schichtvulkan in der Präfektur Gunma und zählt zu den bedeutendsten Bergen der Gegend.

Zum Vulkan gehört eine etwa 12 km² große Caldera, eine kesselförmige Vertiefung, die bei Eruptionen durch das Einbrechen der darunter liegenden Magmakammern entsteht. In der Caldera des Akagi befinden sich mehrere Vulkankegel, von denen der höchste 1.828 Meter über dem Meeresspiegel liegt.

Wandern am Berg Akagi

Der Berg Akagi zählt zusammen mit dem Berg Haruna und dem Berg Myogi zu den 3 großen Bergen Gunmas und ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer. Unzählige Wanderwege führen rund um die Vulkankegel und bieten zu jeder Jahreszeit beeindruckende Aussichten. Auf der Westseite des Berges befindet sich außerdem der gleichnamige Naturpark, an den Seen findet man außerdem einige Schreine.

Der Onuma See am Fuße des Berges bietet sich vor allem im Sommer für verschiedene Wassersportaktivitäten, Bootfahren und Camping an, am südlichen Ende befinden sich zudem viele Restaurants, Cafés und auch Unterkünfte. Insgesamt ist die Gegend vor allem für Naturliebhaber*innen ein spannendes Ausflugsziel und bietet von leichten Wanderungen bis hin zu anspruchsvolleren Routen eine große Bandbreite für Outdoor-Fans.

Der Vulkan und die umliegende Gegend sind am einfachsten mit dem Auto zu erreichen, zudem gehen lokale Busse vom Bahnhof Maebashi aus, diese benötigen etwa eine Stunde Fahrzeit.

Informationen

Adresse: Fujimimachi Akagisan, Maebashi, Präfektur Gunma 371-0101 (Karte)

Öffnungszeiten: durchgehend geöffnet

Preis:  freier Eintritt

Sonstiges:

  • Parkmöglichkeiten
  • Toiletten
  • Restaurants & Cafés
  • Campingplätze
  • Wanderwege

Webseite

Manga Cafés in Japan

Manga Cafés haben weit mehr zu bieten als nur Comics. Für Reisende mit geringem Budget und wenig Ansprüchen sind sie eine günstige Alternative zu Hotels.

Manga Cafés oder auch Manga Kissa (漫画喫茶, Kissa ist die Abkürzung für Kissaten, was Café bedeutet) gibt es in dieser Form nur in Japan, und das liegt nicht nur an den typisch japanischen Comics. Denn neben einer Vielzahl an verschiedensten Manga und Zeitschriften können hier einzelne Kabinen mit Computern ähnlich wie bei einem Internet Café gemietet werden, und nicht selten werden diese Räume als eine kostengünstige Schlafgelegenheit verwendet.

Alle, die an Manga Cafés und eventuell an einer Übernachtung dort interessiert sind, finden im Folgenden einige hilfreiche Informationen.

Was sind Manga Cafés?

Das Wort Manga Café trägt einen der Hauptbestandteile dieser Einrichtungen schon im Namen: Manga, japanische Comics. Und tatsächlich können meist schon vom Eingangsbereich aus lange Regalreihen voller bunter Manga und Zeitschriften entdeckt werden, die nach der Buchung eines entsprechenden Paktes durchstöbert und am Platz gelesen werden können.

Doch wer nun an ein gemütliches Kaffeehaus oder einen westlichen Coffeeshop mit sehr viel Lesestoff denkt, wird womöglich enttäuscht sein. Kaffee gibt es zwar auch, allerdings eher in Form eines Selbstbedienungs-Automaten an einer Drink-Bar, und die nummerierten, eher schlicht gehaltenen Sitzplätze sowie die Abrechnung nach Zeit lassen schnell vermuten, dass die Zielgruppe von Manga Cafés nicht unbedingt Personen auf der Suche nach einer gemütlichen Tasse Kaffee sind.

Neben den Sitzplätzen und den vielen Manga gibt es im hinteren Bereich der Manga Kissas nämlich einen weitaus größeren Bereich mit lose abgetrennten Kabinen, die ebenfalls für einen bestimmten Zeitraum gebucht werden können. WLAN gehört mittlerweile zum Standard, und in jeder Kabine steht ein PC zur Verfügung, auf dem Spiele gespielt oder (nicht unbedingt jugendfreie Videos) konsumiert werden können – die Grenzen zwischen Manga Cafés und Internet Cafés sind in Japan oft fließend.

Die einzelnen Kabinen gibt es üblicherweise in zwei Varianten: einmal mit einem Bürostuhl und einmal mit Matten ausgelegt, was oft als „flat“ bezeichnet wird und auf denen es sich mit den kostenlos ausleihbaren Decken durchaus schlafen lässt. Zusätzlich zu den Kabinen und den Sitzplätzen bieten viele Manga Cafés auch noch weitere Bereiche wie Räume für Karaoke oder Darts an.

Matten zum Schlafen - für große Personen eher schwierig
Matten zum Schlafen – für große Personen eher schwierig. Foto: Natascha Machner

Eine günstige Alternative zu Hotels

Manga Kissas gibt es in allen großen Städten und auch an vielen Orten abseits der touristischen Gegenden in ganz Japan. Sie haben in der Regel 24 Stunden lang geöffnet, die Rezeption ist immer besetzt und ein „Einchecken“ ist jederzeit möglich. Die Abrechnung erfolgt nach Stunden und es gibt spezielle „Night-Packs“ für die Nacht, die günstiger sind und je nach Lokal um die 8 Stunden beinhalten.

Die Ankunftszeit wird auf der Rechnung gemeinsam mit der Kabinen-Nummer ausgewiesen, und wer länger bleibt muss Gebühren nachzahlen. Es lohnt sich also, sich die gewünschte Stundenanzahl vorher zu überlegen, weil die Nachzahlungen schnell teurer werden als das nächst-längere Paket. Die Preise sind dabei abhängig von der Lage und der Ausstattung, bewegen sich aber üblicherweise um die ¥1.800 (umgerechnet ca. 15 Euro) für das Nacht-Paket. Viele Anbieter verlangen eine einmalige Registrierungs-Gebühr, meist um die ¥350 (ca. 3 Euro), und stellen dabei eine Mitgliedskarte aus. Beim Besuch eines Standortes der gleichen Kette kann durch Vorlage dieser Karte also noch einmal gespart werden.

Eine Übernachtung in einem Manga-Café ist unkompliziert und günstig und gerade für spontane Aufenthalte eine interessante Alternative zu Hotels. Allerdings sollte man sich im Klaren darüber sein, dass hierfür Abstriche im Komfort gemacht werden müssen.

Die Kabinen sind an japanische Verhältnisse angepasst, also eher klein gehalten. Große Personen könnten es dabei etwas schwer haben, komfortabel zu liegen. Und obwohl die Kabinen meistens sauber sind, erinnern die glatten Liegematten ein wenig an den Turnunterricht und sind sicher nicht für jeden etwas. Allerdings sind die ausleihbaren Decken nicht auf eine Anzahl begrenzt, man kann hier also durchaus mit diesen ein wenig nachbessern.

Wer viel Wert auf Privatsphäre legt, wird mit Manga Kissas wohl ebenfalls nicht warm werden. Die Kabinen sind nur durch dünne Holzwände getrennt, die nicht einmal bis zur Decke reichen. Es ist also möglich, dass jemand aus der benachbarten Kabine herüberblicken könnte, auch wenn das so gut wie nie passiert.

Die anderen Gäste verhalten sich meist ruhig und sind darauf bedacht, niemanden zu stören. Trotzdem kann es vermutlich nicht schaden, sich Ohrstöpsel mitzunehmen, und oft können diese sogar neben Zahnbürsten und anderen Hygieneartikeln an der Rezeption erworben werden. Wer lieber mehr Privatsphäre hat, findet hier eine allgemeine Übersicht über Unterkünfte in Japan.

Die Kabinen sind nur lose abgetrennt
Die Kabinen sind nur lose abgetrennt. Foto: Natascha Machner

Ausstattung und Unterschiede

Neben den oben genannten Kabinenarten und Sitzplätzen kann die Ausstattung der Manga Café je nach Standort und Anbieter variieren. Manche bieten zusätzlich komplett abgetrennte Räume an, die teurer sind, dafür aber – anders als die Kabinen – abgeschlossen werden können und somit echte Privatsphäre ermöglichen. Üblicherweise sind auch diese Räume mit Matten ausgestattet – ein Bett wird man hier also ebenfalls nicht finden.

Oft gibt es für die Kabinen einen Raucher- und einen Nichtraucher-Bereich, wer also gerne ohne Zigarettengeruch schlafen möchte, sollte darauf beim Einchecken achten. Eine Trennung nach Geschlechtern gibt es dort hingegen nicht, dafür aber bei den Toiletten, die so gut wie immer sehr sauber sind. Manche Manga-Cafés verfügen außerdem über Duschen und einige wenige sogar über Waschmaschinen, die beide gegen eine Gebühr benutzt werden können.

Die meisten Manga-Cafés stellen außerdem eine Drink-Bar zu Verfügung, wo kostenlos (Instant-)Kaffee, Softdrinks und manchmal auch Soft-Eis konsumiert werden können. In der Früh bieten manche sogar gratis „Frühstück“ in Form von Toast und Pommes an – nicht unbedingt das übliche Frühstücksbuffet, aber auf jeden Fall ein Erlebnis für Abenteuerlustige! Alternativ können durchgehend meist kleine, einfache Speisen und alkoholische Getränke zu günstigen Preisen bestellt werden.

Drink-Bar in einem Manga Café
Drink-Bar in einem Manga Café. Foto: Natascha Machner

Fazit

Manga Cafés sind sicherlich ein spannendes Erlebnis für Japanreisende. Wer es lediglich einmal ausprobieren möchte, kann sich für eine Stunde einen Sitzplatz mieten und in den Manga und Zeitschriften stöbern (obwohl der Großteil natürlich auf Japanisch ist).
Gerade für anspruchslose Reisende, die spontan eine günstige Übernachtungsmöglichkeit suchen, können Manga Kissas aber durchaus eine interessante Alternative zu Hotels sein. Auch für Back- oder Bikepacker bieten die Manga Cafés ein sicheres Dach über dem Kopf an Regentagen oder während eines Taifuns. Meistens stehen sogar einige Abstellplätze für Fahrräder oder Motorräder zur Verfügung.

Natürlich ist der Komfort und die mangelnde Privatsphäre nicht für jeden etwas, doch wer damit kein Problem hat, sollte auf seiner oder ihrer Reise durchaus einmal eine Übernachtung in einem Manga Kissa ausprobieren. Eine weitere günstige Alternative bietet auch ein Japanurlaub mit einem eigenen Camper.

Bansuiso Villa

Bansuiso ist eine Villa im Stil der französischen Renaissance-Architektur und war einst die Residenz eines japanischen Grafen. Sie befindet sich in Matsuyama.

Das Gebäude liegt unterhalb der Burg Matsuyama in der Präfektur Ehime und ist ein materielles Kulturgut der Stadt. Als ehemalige Fürstenresidenz ist es heute der Öffentlichkeit zugänglich und beherbergt immer wieder Ausstellungen.

Die Bansuiso Villa entdecken

Das 1922 erbaute Gebäude war ursprünglich der zweite Wohnsitz des Grafen Hisamatsu Sadakoto, einem Nachkommen des Matsuyama Samurai-Clans, welcher einst die benachbarte Burg beherrschte. Sadakoto besuchte eine Militärschule in Frankreich und lebte dort insgesamt 15 Jahre, bevor er nach Japan zurückkehrte.

Nachdem er in Frankreich gelebt hatte und mit seiner Liebe zur Neorenaissance-Architektur zurückgekehrt war, beauftragte der Fürst den Bau der Villa. Sie sollte ihn an seine langjährige Wahlheimat erinnern und diente ihm nicht nur als Wohnort, sondern war auch vielfach ein Veranstaltungsort für Feierlichkeiten der lokalen Oberschicht. Sogar Mitglieder der kaiserlichen Familie wurden hier als Gäste empfangen, darunter auch Showa-Kaiser Hirohito.

Die Bansuiso Villa wurde im französischen Renaissance-Stil erbaut, ihr Architekt war Shichirō Kigo. Sie ist das älteste noch erhaltene, aus Beton errichtete Gebäude in Ehime und besitzt 3 Stockwerke, sowie ein Untergeschoss, was gerade für die Zeit der Erbauung in Japan absolut unüblich war. Ihr Stil beinhaltet auch griechische und weitere europäische Einflüsse, gleichzeitig wurde die japanische Ästhetik ebenfalls berücksichtigt, was man an der gewollten Asymmetrie des Gebäudes erkennt.

Die Villa überstand den 2. Weltkrieg unbeschadet und dient heute sowohl als Kunst- und Kulturort, als auch als Sehenswürdigkeit. Die erste Etage und das Untergeschoss sind frei zugänglich. Der Zugang zu den übrigen Stockwerken ist kostenpflichtig, dort befinden sich weitere Räume im französischen Ziel, die besichtigt werden können. Hier werden immer wieder kleine Ausstellungen gezeigt.

Die Bansuiso Villa ist vom JR Bahnhof Matsuyama mit Bussen oder Straßenbahnen zu erreichen. Busse fahren etwa eine Viertelstunde bis zur Haltestelle Ichibancho, von wo aus es noch ein etwa 4 Minuten langer Fußweg bis zum Eingang ist. Straßenbahnen fahren in 12 Minuten bis zur Station Okaido, von wo aus man noch 5 Minuten geht.

Informationen

Adresse: 3 Chome-3-7 Ichibancho, Matsuyama, Ehime 790-0001 (Karte)

Öffnungszeiten: täglich außer Montag 09:00 – 18:00 Uhr

Preis:  ¥300 (Zugang zum 2. Stockwerk)

Sonstiges:

  • Parkmöglichkeiten
  • Toiletten

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