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Beeindruckende Vulkan-Landschaften und Natur

Wandern am Berg Mimata

Japan bietet unzählige Möglichkeiten zum Wandern und für Outdoor-Fans. Vulkane sorgen für beeindruckende Landschaften und heiße Quellen nach dem Wandern.

Der Aso-Kuju Nationalpark in Kyushu ist mit seinen abwechslungsreichen Gegenden und unzähligen Wanderpfaden ein ganz besonderes Highlight.

Wandern in Kyushu

Die südlichste Hauptinsel Japans ist gerade im Vergleich zu Honshu und Hokkaido eher unbekannt und steht nicht unbedingt ganz oben auf der Liste der Attraktionen. Metropolen wie Tokyo, Kyoto und Osaka und deren Umgebung sind die typischen Highlights für jeden Japanbesuch und nur selten haben Reisende genug Zeit, so weit in den Süden und damit abseits dieser Großstädte zu reisen. Dabei bietet die Region Kyushu neben charmanten Städten und traditionellem Handwerk vor allem atemberaubende Landschaften und ist ein Paradies für alle, die gerne wandern und bergsteigen. Der Berg Mimata im Aso-Kuju Nationalpark ist bei den Japanern selbst eine beliebte Gegend und sollte bei einer Kyushu-Reise unbedingt mit eingeplant werden.

Beim Wandern in Kyushu erwarten dich vielfältige Landschaften.
Beim Wandern in Kyushu erwarten dich vielfältige Landschaften. Foto: Nicole Kirchmeyr

Wandern im Aso-Kuju Nationalpark

Der Aso-Kuju Nationalpark liegt in Zentral-Kyushu und erstreckt sich dort über die Präfekturen Kumamoto und Oita. Die beiden berühmtesten Berge und gleichzeitig Namensgeber des Nationalparks sind der aktive Vulkan Aso und der Berg Kuju, welcher mit seinen 1.787 Metern der höchste Gipfel Kyushus ist. Die Gegend ist sehr abwechslungsreich und bietet auf 726,8 km² ganz unterschiedliche Landschaften: üppiges Grasland voller Kühe und Pferde, karge Vulkanlandschaften, große Waldgebiete und Hochebenen mit den einmaligen Feldern voller Azaleen. Wenn man vorhat, den Berg Mimata zu besteigen, kommt man auf dem Weg dorthin unweigerlich an einer Vielzahl an beeindruckenden Landschaften vorbei.

Wo man mit dem Wandern beginnt

Der Aso-Kuju Nationalpark lässt sich am besten mit dem Bus erreichen. Von den Städten Kumamoto und Beppu aus fahren mehrmals täglich sogenannte Highway Busse, welche recht preiswert sind. Damit erreicht man das Chojabaru Visitor Center (Kuju Tozanguchi) oder den Makinoto Pass, zwei gute Startpunkte für die Wanderungen rund um den Berg Mimata und allgemein für den Nationalpark. Von Kumamoto aus fährt man ca. 3 Stunden (3.200 Yen), von Beppu aus etwas mehr als 2 Stunden (2.300 Yen). Von beiden Haltestellen hat man Zugang zu Wanderwegen und erhält zudem vor Ort auch noch Informationen und Karten, sodass man für die Wanderung gerüstet ist. Die Tickets für die Busse sollten unbedingt im Vorfeld online gekauft werden.

Wanderrouten

Je nachdem, an welchem Ort man startet, bieten sich unterschiedliche Wanderwege an. Zudem gibt es längere und kürzere Routen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad. Im Chojabaru Visitor Center, welches etwas größer ist als das Info-Center am Makinoto Pass, gab es sogar einen englischsprachigen Mitarbeiter, welcher sehr hilfsbereit war, zudem kann man dort Wanderkarten kaufen, die beim Besteigen sehr hilfreich sind. Die Japaner selbst benutzen gerne eine (japanische) App zum Wandern, welche auch offline funktioniert und sehr genau ist, hierfür sollte man aber Japanisch können.

Wer am Chojabaru Visitor Center starten möchte, hat dort zwei unterschiedliche Routen zur Verfügung. Je nachdem, wann man mit der Wanderung beginnt und wie lange man unterwegs sein möchte, gibt es viele unterschiedliche Möglichkeiten. Alle, die erst nach Mittag dort ankommen, sollten auf einer „Berghütte“ übernachten, sodass man von dort aus am nächsten Tag Zeit hat, um den Mimata zu besteigen.

Vulkanische Landschaften prägen die Wanderwege.
Vulkanische Landschaften prägen die Wanderwege. Foto: Nicole Kirchmeyr

Der Weg ist teilweise durchaus anspruchsvoll und nicht immer ganz klar ausgeschildert – dafür aber atemberaubend schön und vorbei an vielen unterschiedlichen Landschaften. Man sollte sich unbedingt im Vorfeld klarmachen, wie schnell man wandert und ob man rechtzeitig vor Sonnenuntergang wieder zurück ist, beziehungsweise seine Unterkunft erreicht. Festes Schuhwerk, möglichst regenfeste Kleidung und genügend Wasser sind Pflicht. Außerdem sollte man den Höhen- und damit auch den Temperaturunterschied auf keinen Fall unterschätzen und entsprechend vorsorgen – empfehlenswert ist wie meistens beim Wandern der Zwiebel-Look.

Wandern zum Gipfel des Mimata

Die Route zum Gipfel des Mimata ist sehr abwechslungsreich und führt durch Waldpfade voller Wurzeln und einem nicht unwesentlichen Anteil an Matsch, über herrliche Ebenen voller hohem Gras, dann wieder klettert man über Felsbrocken oder bewegt sich durch eine unwirkliche Vulkanlandschaft mit dem Geruch von Schwefel in der Nase. Sie ist definitiv nichts für absolute Anfänger und man sollte ein gewisses Fitness-Level haben – das und die oben erwähnte Ausrüstung.

Der Ausblick vom Gipfel des Mimata belohnt nach dem Wandern.
Der Ausblick vom Gipfel des Mimata belohnt nach dem Wandern. Foto: Nicole Kirchmeyr

Aufgrund von starkem Regen oder vulkanischer Aktivität ist immer möglich, dass Routen ganz oder teilweise gesperrt sind. Man sollte sich also im Vorfeld erkunden, so hat man später keine Schwierigkeiten oder sitzt irgendwo fest.

Übernachten nach dem Wandern

Wenn man bereits früh morgens im Visitor Center startet, kann man die Route bis zum Berg Mimata und wieder zurück durchaus schaffen, ansonsten empfiehlt es sich durchaus, entweder in der Gegend um den Startpunkt oder auf halbem Weg zum Berg Mimata zu übernachten. Auf der Route selbst gibt es nur das Hokkein Onsen Sanso, eine Art Berghütte. Hier darf man allerdings keinen großen Luxus erwarten, die Zimmer sind einfach, lassen sich nicht abschließen und es gibt nur Gemeinschaftsbad und Toiletten (nach Geschlechtern getrennt). Abendessen und Frühstück sind mit dabei und sind erstaunlich lecker. Japanischkenntnisse schaden hier nicht und man sollte auf jeden Fall im Vorfeld reservieren. Vor Ort ist zudem nur Barzahlung möglich.

Etwas mehr Luxus bieten Unterkünfte rund um das Visitor Center. Da die Gegend vulkanisch ist, hat man dann auch die Chance, nach der Wanderung in den heißen Onsen Quellen zu entspannen.

Das Kuju Gebirge und allgemein der Nationalpark sind ein Paradies für Wanderer und bieten sich auf einer Kyushu Rundreise absolut an. Wenn man beispielsweise aus Kumamoto kommt, kann man von dort mit dem Bus fahren – eventuell mit einem Zwischenstopp in Kurokawa Onsen – und nach einem Tag dort weiter Richtung Yufuin und Beppu reisen, zwei weitere herrliche Onsen Orte, die zudem noch mehr Möglichkeiten zum Wandern bieten.

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