10 wunderschöne Orte in Japan, an denen man im Frühling die Kirschblüte beobachten kann und damit ein Stück japanische Kultur erlebt.
Der Frühling steht vor der Tür und in Japan fängt die Sakura, die japanische Kirschblüte, an zu blühen. Egal ob beim Einfangen auf Fotos, beim klassischen Hanami oder einfach als tolles Extra der Natur, die Kirschblüte zieht jährlich viele Besucher*innen nach Japan.
Wer zu dieser Zeit in Japan unterwegs ist, sollte die Blütenpracht der Bäume nicht verpassen. Denn sie sehen nicht nur toll aus, sondern sind auch eng mit der Kultur und Tradition des Landes verbunden.
Kirschblüte in Japan
Seit Jahrhunderten wird die Sakura in Japan mit Freude erwartet und gefeiert. Sie leitet nicht nur den Frühling ein, sondern man zelebriert beim traditionellen Hanami auch die Schönheit der Vergänglichkeit der Natur und das Zusammensein.
Die Kirschblüte ist im ganzen Land verteilt und kann an vielen unterschiedlichen Orten bewundert werden. Nachfolgend werden einige der berühmtesten und beliebtesten Kirschblütenorte in Japan vorgestellt. Da die Kirschblüte nicht überall gleichzeitig blüht, sondern sich von Süden nach Norden über das Land ausbreitet, ist auch die Rangfolge von Süden nach Norden geordnet.
1. Suizenji Jojuen, Kumamoto
Der Suizenji Jojuen ist ein Landschaftsgarten und befindet sich in Kumamoto auf Kyushu, der südlichsten von Japans vier Hauptinseln. Er wurde im späten 17. Jahrhundert angelegt und soll die 53 Poststationen der Tokaido-Straße darstellen. Er hat insgesamt eine Größe von 64 Hektar, auf denen sich neben Miniaturdarstellung des Fushimi Inari Schreins in Kyoto sowie des Berges Fuji auch über 150 Kirschbäume befinden. Diese wurden entlang der Wege gepflanzt und man kann sie bei einem gemütlichen Spaziergang durch den Park bewundern.
Der Suizenji Jojuen liegt zentral in der Präfekturhauptstadt Kumamoto und kann mit öffenltichen Verkehrmitteln gut erreicht werden. Der Garten zählt neben der Burg Kumamoto als Hauptattraktion der Stadt sowie zu den beliebtesten Orten, um die Kirschblüte zu sehen. In der Regel ist der Garten von 7:30 bis 18:00 Uhr geöffnet und der Eintritt kostet ¥400 (ca. 3,25 Euro).
2. Berg Shiude, Kagawa
Der Berg Shiude (jap.: 紫雲出山, shiudeyama) befindet sich in der Präfektur Kagawa auf der Insel Shikoku. Der 352 Meter hohe Berg liegt auf der Shonai Halbinsel am nordwestlichen Ende der Präfektur und von dort auf blickt man auf das Seto-Binnenmeer und die sich dort befindlichen kleinen Inseln. Der Ort ist besonders beliebt, da er einen tollen Panoramablick bietet. Im Frühjahr blühen dort zudem ca. 1.000 Kirschbäume, die ihn somit auch zu einem beliebten Ort machen, um die Sakura vor traumhafter Kulisse zu sehen.
Am einfachsten zu erreichen ist der Berg mit dem Auto, es fahren aber auch öffentliche Verkehrsmittel zum Fuß des Berges. Von der Bahnstation Takuma kann man mit einem öffentlichen Bus für ungefähr ¥200 (ca. 1,62 Euro) bis zur Haltestelle Shiudeyamatozanguchi fahren. Von dort aus kann man den Gipfel nach einer gemütlichen Wanderung erreichen.
3. Kema Sakuranomiya Park, Osaka
In Osaka, der Hauptstadt der gleichnamigen Präfektur, findet man den Kema Sakuranomiya Park. Dieser erstreckt sich über vier Kilometer entlang des Flusses Ogawa, dessen Ufer an beiden Seiten von gut 4.700 Kirschbäumen gesäumt sind. Man kann die Blütenpracht bei einem Spaziergang entlang der Ufer, einem Picknick unter den Bäumen oder auch einer Bootsfahrt auf dem Fluss genießen.
Der Park liegt zentral in der Stadt, nördlich der Burg von Osaka, in deren Burgpark sich ebenfalls viele Kirschbäume befinden. Durch die langgezogene Form des Parks kann man ihn auf verschiedene Weise erreichen. Nahegelegene Zugstationen sind beispielsweise Osakajokitazume oder Tenmabashi.
4. Berg Yoshino, Nara
In Osakas Nachbarpräfektur Nara liegt der Berg Yoshina, welcher zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Auf dem Berg Yoshino (jap.: 吉野山, yoshinoyama), welcher eher ein Berghang ist, findet man ca. 30.000 Kirschbäume, weshalb dieser Ort als einer der beliebtesten des Landes gilt, um die Kirschblüte zu sehen. Er wird in vier Bereiche unterteilt: Shimo Senbon am Fuß des Berges, Naka Senbon in der Mitte, Kami Senbon und Oku Senbon an der Spitze des Berges. Entlang der Pilger- und Wanderwege mit verschiedenen kleinen Tempeln, Schreinen und Aussichtpunkten können Besucher*innen hier die Kirschblüte in verschiedenen Ausprägungen bestaunen.
Während der Kirschblütenzeit fahren Shuttlebusse zwischen dem Bahnhof Yoshino und dem Gebiet Naka Senbon. Eine einfache Fahrt mit dem Bus kostet ¥450 (ca. 3,65 Euro). Von dort aus fahren kleinere Busse bis zu den höheren Gebieten des Berges. Alternativ kann man auch zu Fuß die Wanderrrouten nutzen.
5. Philosopher’s Path, Kyoto
Der Philosopher’s Path (jap.: 哲学の道, tetsugaku no michi, zu Deutsch: Pfad der Philosophie) ist im Frühjahr eine Hauptattraktion der Stadt Kyoto. Er befindet sich im Stadtteil Higashiyama und verbindet den Ginkakuji mit dem Eikando Tempel. Der Steinpfad verläuft etwa 2 Kilometer entlang eines kleinen Flusses und ist mit hunderten Kirschbäumen gesäumt. Der Weg hat seinen Namen von Nishida Kitaro, einem der berühmtesten Philosophen Japans, der diesen Weg täglich beschritt. Entlang des Weges finden Besucher*innen zudem kleine Cafés, Restaurants und Boutiquen.
Der Pfad der Philosophie kann bei einem gemütlichen Spaziergang und in Verbindung mit weiteren Attraktionen der Gegend erkundet werden. Vom Bahnhof Kyoto aus kann man mit dem lokalen Bus Nr. 5 für ¥230 (ca. 1,85 Euro) in den Stadtteil Higashiyama fahren. Dort kann man an den Haltestellen Nanzenji Eikandomichi in der Nähe der gleichnamigen Tempel oder Ginkakujimichi in der Nähe des Silbernen Pavillons aussteigen.
6. Kawazu, Shizuoka
Das „Kawazu Cherry Blossom Festival“ ist eine der ersten Möglichkeiten, die Kirschblüte in Japan zu sehen. In der Stadt Kawazu auf der Halbinsel Izu der Präfektur Shizuoka findet von Anfang Februar bis Anfang März das „Kawazuzakura Matsuri“ statt. Hier blüht die Kawazuzakura, eine frühblühende Kirschblütenart. Wie der Name erahnen lässt, hat diese Baumart ihren Ursprung in der Küstenstadt Kawazu. Entlang des gleichnamigen Flusses reihen sich neben den pinkfarbenen Blüten der Bäume auch viele Buden, die japanisches Streetfood, lokales Obst und Gemüse oder Souvenirs verkaufen. Zur Hauptblütezeit werden die Bäume zudem von 18:00 bis 21:00 angestrahlt.
Folgt man dem Fluss Kawazu, so erreicht man eine weitere Attraktion der Gegend: die sieben Wasserfälle von Kawazu. Diese sind zwischen 2 und 30 Metern hoch und können über Wanderwege, die durch das bewaldete Gebiet verlaufen, erreicht werden. Vom Bahnhof Kawazu aus fahren Busse und man erreicht den Fluss und damit die Kirschblüten nach einen ca. 5 minütigen Spaziergang. Kawazu liegt auf der östlichen Seite der Halbinsel und kann über die Städte Atami sowie Ito erreicht werden.
7. Kawaguchiko, Yamanashi
Die Region der Fuji Five Lakes ist nicht nur bekannt für traumhafte Natur und die tolle Aussicht auf Japans berühmten Berg Fuji, sie ist auch im Frühjahr als Kirschblüten-Ort sehr beliebt. Besonders der See Kawaguchi (jap.: 河口湖, kawaguchiko) ist ein leicht erreichbares und sehenswertes Ausflugsziel. Am Nordufer des Sees befinden sich auf einem ca. 1 Kilometer langem Stück etwa 300 Kirschbäume. Der Anblick der Kirschblüten vor einem meist noch schneebedeckten Berg Fuji zieht jährlich viele Besucher*innen an.
Wer von Tokyo aus anreist, ist mit dem Zug oder Bus in knapp 2,5 Stunden in der gleichnamigen Stadt Kawaguchiko der Präfektur Yamanashi. Vom Bahnhof aus fährt ein Bus, mit dem man das Nordufer und die Kirschblütenpromenade in ca. 20 Minuten aus erreicht. Eine Fahrt kostet ¥390 (ca. 3,15 Euro).
8. Kakunodate, Akita
Kakunodate ist eine ehemalige Burgstadt in der Präfektur Akita. Die damalige Samurai-Hochburg ist berühmt für die traditionelle Architektur. Damals wurde die Stadt in einen Samurai- und einen Kaufmanns-Bezirk geteilt. Besonders im alten Samurai-Bezirk findet man viele Beispiele der Samurai-Architektur und zudem bietet der Bezirk Besucher*innen im Frühjahr ein tolles Bild, da die Straßen von Kirschbäumen gesäumt sind. Hier kann man die Kirschblüten bei einem gemütlichen Spaziergang oder einer Rikscha-Fahrt bewundern.
Auch die Ufer des Flusses Hinokinai bieten sich für Hanami an. Allerdings blühen die Bäume hier etwas später. Ende April bis Anfang Mai findet hier das „Kakunodate Sakura Festival“ statt. Der Samurai-Distrikt sowie der Fluss befinden sich ca. 15 Minuten fußläufig vom Bahnhof Kakunodate entfernt. Alternativ fahren mehrere lokale Busse ins Stadtzentrum.
9. Hirosaki Park, Aomori
Der Hirosaki Park umgibt die gleichnamige Burg und liegt in der Stadt Hirosaki in der Präfektur Aomori. Die Burg Hirosaki ist die einzige Burg der Region Tohoku, die zuletzt in der Edo Zeit (1603-1868) restauriert worden ist. Im Burgpark befinden sich rund 2.600 Kirschbäume verschiedener Sorten. Die Bäume im Park sollen aufgrund einer speziellen Schnitttechnik, die vom Apfelbaumschnitt abgeleitet wurde, mehr Blüten tragen als andere Bäume der gleichen Art an anderen Orten in Japan.
Der Park verfügt über Spazierwege, Tunnel aus Kirschbäumen, Ruderbootmöglichkeiten auf dem Burggraben und Picknickplätzen, an denen Hanami gefeiert werden kann. Vom Bahnhof Hirosaki fährt der Dotemachi Loop Bus, der Besucher*innen zum Park und zur Burg Hirosaki bringt. Eine Fahrt dauert ca. 15 Minuten und eine einfache Fahrt kostet ¥100 (ca. 0,81 Euro).
10. Matsumae Park, Hokkaido
Der Matsumae Park befindet sich in Japans nördlichster Präfektur Hokkaido. Er liegt auf dem Gelände der Burg Matsumae in der ehemaligen Burgstadt Matsumae, welche sich westlich vom Kap Shirakami, dem südlichsten Punkt Hokkaidos, befindet. Im Park findet man ca. 10.000 Kirschbäume 250 verschiedener Arten. Aufgrund der großen Artenvielfalt ist die Blütezeit länger als in anderen Gebieten Japans. Besucher*innen können die Blüten von Ende April bis Ende Mai sehen. Während der Blütezeit findet man zudem Essensständen sowie eine Beleuchtung bei Abend.
Für Besucher, die mehr über die Kirschbäume erfahren möchten, gibt es auf dem Burggelände zudem ein kleines, aber informatives Sakura-Museum. Der Park zieht sich von der Burg aus einen kleinen Berghang hinauf, wo es einen Aussichtspunkt gibt, der als der beste Ort gilt, um die Blütenpracht zu bewundern. Da der Zugverkehr nach Matsumae im Jahr 1988 eingestellt wurde, kann die Stadt nur noch mit dem Bus oder dem Auto erreicht werden. Von der Stadt Kikonai, welche sich auf der Hokkaido Shinkansen Linie befindet, fahren regelmäßig Busse. Eine Fahrt dauert ca. 95 Minuten und kostet ungefähr ¥1.300 (ca. 10,50 Euro).
Selbstverständlich ist dies nur eine kleine Auswahl an Orten, an denen man die Kirschblüte sehen kann. Wer sich während dieser Zeit in Tokyo aufhält, findet hier die Top 5 Orte in Tokyo, um Sakura zu sehen.
Um Sicherheit zu haben, in welcher Region Japans die Kirschbäume zu welcher Zeit in voller Blüte stehen, sollte man sich vorher in einem von vielen angebotenen Sakura-Vorhersagen informieren.