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Die Inspiration für Ghiblis "Prinzessin Mononoke"

Shiratani Unsuikyo Schlucht

Die Shiratani Unsuikyo Schlucht auf der Insel Yakushima wird wegen der besonderen Atmosphäre auch gern als „Ghibli Wald“ bezeichnet.

Die Insel Yakushima gehört zur Präfektur Kagoshima auf Japans südlicher Hauptinsel Kyushu und ist allgemein bekannt für ihre vielfach unberührte Natur und die üppige Flora und Fauna. Die Shiratani Unsuikyo Schlucht ist einer der dortigen Naturparks und beinhaltet einige Wanderpfade. Bei Touristen beliebt ist sie besonders, weil sie relativ leicht zu erreichen ist und die dortigen Wanderwege vergleichsweise einfach zu bewältigen sind.

Highlights in Shiratani Unsuikyo

Yakushima besitzt einen dichten, immergrünen Feuchtwald und ist daher ein Paradies für Wanderer. Besonders der riesige Wald aus japanischen Sicheltannen – allgemein gern auch als Zedernwald bezeichnet – gehört seit 1993 zum UNESCO Weltnaturerbe. Einige der ältesten japanischen Zedern von Yakushima befinden sich in Shiratani Unsuikyo, darunter die Nidaio-sugi, Kuguri-sugi und Yayoi-sugi. Sugi ist die japanische Bezeichnung für Sicheltannen und viele dieser Exemplare sind mehrere 1000 Jahre alt. Die ältesten werden sogar auf ein Alter zwischen 2000 und ganzen 7000 Jahren geschätzt!

Uralte Zedern machen Yakushima zu einem UNESCO-Weltnaturerbe.
Uralte Zedern machen Yakushima zu einem UNESCO-Weltnaturerbe. Foto: Josef Diermair

Ein weiteres Highlight der Schlucht ist der sogenannte „Ghibli Wald“. Fans des berühmten Animationsstudios werden sich sofort an das berühmte Werk „Prinzessin Mononoke“ erinnert fühlen. Die uralten Bäume und die von Moos bewachsenen Steine sorgen für eine ganz besondere Atmosphäre und so wundert es nicht, dass der Wald Inspiration für den Film war. Der leitende Grafiker, Oga Kazuo, verbrachte viel Zeit in diesem Wald und fertigste Skizzen für die Ghibli Produktion an.

Weitere Orte, die das Studio Ghibli zu seinen berühmten Animationsfilmen inspirierte, finden sich in diesen Top 10 Ghibli Spots in Japan.

Wanderwege in Shiratani Unsuikyo

Es gibt insgesamt drei verschiedene Routen beziehungsweise Wandermöglichkeiten in Shiratani Unsuikyo. Sie beginnen alle am gleichen Ort, nämlich am Eingang, wo man auch den Eintritt von ¥500 (ca. 3,80 Euro) bezahlt. Dafür erhält man eine Karte mit den eingetragenen Wegen. Alle Routen sind unterschiedlich lang und unterscheiden sich zudem im Schwierigkeitsgrad. Die Routen beginnen gleich und teilen sich nach etwa einem halben Kilometer bei der Satsuki Hängebrücke.

Die kürzeste und leichteste Route ist der Yayoisugi Cedar Course. Er ist etwa 2 km lang und man benötigt nur eine knappe Stunde, um ihn abzugehen. Die Wege sind großteils gut angelegt und leicht zu folgen, da sie meist mit Holzstufen ausgestattet sind. Diese Route ist die einzige, die an der namensgebenden Yayoi-sugi Zeder vorbeiführt, eine der größten der Insel und ganz Japans.

Teile der Wanderpfade in der Shiratani Unsuikyo Schlucht sind durchaus anspruchsvoll.
Teile der Wanderpfade in der Shiratani Unsuikyo Schlucht sind durchaus anspruchsvoll. Foto: Josef Diermair

Die zweite mögliche Route ist der Bugyosugi Cedar Course, welche etwa 4 km lang ist und für die man um die 3 Stunden Wanderzeit einplanen sollte. Der Pfad ist weitaus schwieriger und an vielen Orten nur durch vereinzelte Markierungen an Bäumen oder Steinen sichtbar. Während durch den Yayoisugi Course meist Treppen führen, sind hier einige Teile über Steine, Wurzeln und schmale Pfade zu bewältigen. Neben der für den Pfad namensgebenden Zeder führt der Weg an vielen weiteren beeindruckenden alten Bäumen vorbei und geht teilweise auch über Furten.

Hierbei ist wichtig zu beachten, dass einige dieser Wege, die in Form von Steinen über die Bäche und Flüsse führen, bei hohem Wasserstand nicht passierbar sind. Dies ist allerdings nicht immer klar und zudem am Weg selbst nur auf Japanisch angeschrieben. Sollte man sich also plötzlich an einer Stelle befinden, an der sich der Fluss nicht durch einfaches von Stein zu Stein Balancieren überwinden lässt, dann sollte man umkehren und keinesfalls versuchen, eigenmächtig einen Weg zu finden.

Manche Pfade in Shiratani Unsuikyo führen unter riesigen Bäumen hindurch.
Manche Pfade in Shiratani Unsuikyo führen unter riesigen Bäumen hindurch. Foto: Josef Diermair

Überhaupt ist es allgemein und insbesondere in Shiratani Unsuikyo wichtig, sich ausschließlich auf den ausgewiesenen Pfaden zu bewegen. Die dichten Wälder und teilweise tiefen Schluchten sollten keinesfalls eigenmächtig besucht werden, da die Gefahr sehr hoch ist, sich sonst zu verirren.

Der dritte Wanderpfad ist der Taikoiwa Rock Course. Vom Anspruch her gleicht er dem Bugyosugi Cedar Course und teilt sich mit diesem auch einen Teil der Strecke. Er ist etwa 5,5 km lang und man benötigt an die 4 Stunden. Die Route ist die einzige, auf der man eine Toilette findet, im Gegensatz zu den anderen beiden aber bietet sie keinen Rundgang, sondern man geht den gleichen Weg wieder zurück, den man gekommen ist. Der Pfad führt neben vielen alten Zedern auch zum berühmten von Moos bedeckten Ghibli Wald.

Besonders ambitionierte Wanderer können diesen Pfad mit dem Bugyosugi Cedar Course verbinden und somit eine gute Tageswanderung absolvieren oder von hier zum Jomonsugi Wanderpfad weiter wandern. Wichtig ist dabei auf jeden Fall, passendes Schuhwerk, wetterfeste Kleidung und ausreichend Wasser mitzunehmen. Auch ein Wanderstock lohnt sich an vielen Stellen.

Anfahrt

Die Shiratani Unsuikyo Schlucht und die dortigen Wanderwege sind vom Miyanoura Hafen gut zu erreichen. Mit dem Auto braucht man für die Fahrt etwa 30 Minuten und direkt vor dem Eingang der Schlicht sind Parkmöglichkeiten vorhanden.

Zudem fahren lokale Busse von Miyanoura aus dort hin, allerdings sehr unregelmäßig und nur in Zeitabständen von 1 bis 2 Stunden. Hierbei lohnt es sich, die aktuellen Buspläne im Touristeninformationszentrum anzufragen. Dort kann man bei Bedarf auch das Gepäck aufbewahren.

Mehr Informationen finden sich auf der offiziellen Website von Yakushima.

 

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