Die drei schönsten Landschaften Japans sind Küstenlandschaften, die seit Anfang des 17. Jahrhunderts die japanische Kunst und Poesie geprägt haben.
Diese Landschaften liegen in sanften Übergängen zwischen Land und dem Meer und begeistern seit Jahrhunderten Japaner sowie Touristen gleichermaßen. Die drei Orte, die als die schönsten in ganz Japan gelten, sind die folgenden:
- die Insel Matsushima in der Präfektur Miyagi
- die Sandbank Amanohashidate in der Präfektur Kyoto
- die Aussicht auf das im Wasser schwimmende Torii des Itsukushima Schrein auf der Insel Miyajima in der Präfektur Hiroshima
Nihon Sankai: Die drei schönsten Landschaften Japans
Man fasst diese drei Landschaften unter dem Begriff Nihon Sankai (jap.: 日本三景) zusammen. Dieser wurde Mitte des 17. Jahrhunderts vom japanischen Philosophen und Gelehrten Hayashi Razan eingeführt. Das Wort nihon (日本) heißt „Japan“, san (三) ist das Wort für die Zahl drei und kei (景) kann mit „Landschaft“ oder „Aussicht“ übersetzt werden.
Die drei Landschaften wurden oft in der Poesie, in japanischen Gedichten oder Haikus verwendet und man findet sie in vielen Kunstwerken wieder. Viele Holzschnitte des berühmten Künstlers Hiroshige zeigen diese Szenerien und auch der Gelehrte Hayashi Gaho schrieb während seiner Wanderschaft seine Eindrücke von der zauberhaften Natur Japans nieder. Sie sind auch heute in Japan sehr berühmt und bei Touristen, Naturliebhabern und Fotografen gleichermaßen beliebt.
Matsushima
Matsushima, wörtlich die Kiefern-Insel, ist eine Bucht und befindet sich in der Präfektur Miyagi. In der Bucht liegen rund 260 mit Kiefern bedeckte Inseln verschiedener Größe, deren Ansicht seit Mitte des 17. Jahrhunderts als eine der Nihon Sankai viele Menschen verzaubert.
Die Bucht kann mit einem Ausflugsboot befahren werden, von dem aus man die Inseln aus der Nähe betrachten kann. Es lohnt sich aber auch ein Blick von einem der vier Shitaikan. Dies sind Aussichtspunkte, von denen man eine fantastische Aussicht auf die Küstenlandschaft hat.
Von der Stadt Sendai aus kann man mit der Senseki Linie für ¥240 (ca. 2,00 Euro) in ca. 30 Minuten nach Shiogama fahren. In dieser Hafenstadt legen die Ausflugsboote ab und von hier erreicht man weitere Küstenstädte entlang der Bucht von Matsushima.
Amanohashidate
In der Bucht von Miyazu liegt Amanohashidate, die „Himmelsbrücke“. Die natürliche Sandbank spannt über die Bucht, die sich im Süden der Präfektur Kyoto befindet. Die mit Kiefern bewachsene Sandbank, die zu jeder Jahreszeit mit wechselnden Szenerien beeindruckt, lockt seit vielen Jahrzehnten Besucher*innen an.
Amanohashidate kann aus der Nähe mit einem Sighseeing-Boot erkundet werden. Zu beiden Ende der Sandbank, auf kleinen Erhöhungen am Festland, gibt es zudem Aussichtspunkte, von denen man einen tollen Blick auf die traumhafte Landschaft hat. Wer hier andere Touristen dabei beobachtet, wie sie der Himmelsbrücke den Rücken zudrehen, sich dann nach vorne beugen und durch die gespreizten Beine zurück auf die Sandbank schauen: das ist ein ganz normales Bild und gehört hier dazu. Man nennt diese Position, in der der Eindruck entstehen soll, die Sandbank schwebe zwischen Himmel und Erde, „Matanozoki“.
Von der Stadt Kyoto aus erreicht man Amanohashidate in ca. 2 Stunden. Man kann mit dem Hashidate Limited Express nach Fukuchiyama fahren und dort in den Tango Relay Limited Express nach Amanohashidate umsteigen. Die Fahrt kostet rund ¥4.500 (ca. 36,45 Euro). Eine günstigere Alternative ist ein Express Bus der Tankai Railway Gruppe.
Miyajima
Miyajima, oder auch Itsukushima, ist eine Insel im Seto-Binnenmeer vor der Küste Hiroshimas. Auf der Insel befindet sich der Itsukushima Schrein, welcher besonders für sein schwimmendes rotes Torii und auch als Wahrzeichen der Insel bekannt ist. Die Aussicht auf den schwimmenden Schrein, das Torii sowie den im Hintergrund aufragenden Berg Misen machen die Insel zu einer der drei schönsten Landschaften Japans.
Bei einer Fährfahrt, die gleichzeitig auch der Anfahrtsweg nach Miyajima ist, kann diese tolle Aussicht bewundert werden. Der schwimmende Schrein ist eines der ikonischsten Motive und ein Sinnbild für Japan. Daneben bietet die Insel noch viele weitere Tempel, Aussichtsplattformen und lokale Spezialitäten. Auch zahme Hirsche, ähnlich wie in Nara, findet man hier. Vom Bahnhof der Stadt Hiroshima kann man entweder zum Hafen, zum Friedenspark oder zur Bahnstation Miyajimaguchi fahren. Von hier legen jeweils Fähren unterschiedlicher Anbieter ab. Die Anreisedauer und Preise variieren je nach gewählter Route.
Matsushima, Amanohashidate und Miyajima wurden aufgrund ihrer natürlichen Schönheit und unvergleichlichen Atmosphäre seit jeher als die drei schönsten Landschaften Japans bezeichnet. Immer wieder in der japanischen Kunst und Literatur aufgegriffen, zählen diese Regionen damals wie heute zu den landschaftlich schönsten Gebieten Japans und sind daher beliebte Reiseziele bei einer geplanten Rundreise durch Japan.