Wer Wandern und traumhafte Landschaften liebt, für den ist der Kirishima Nationalpark perfekt geeignet. Er befindet sich auf Japans südlicher Hauptinsel Kyushu.
Der offizielle Name des Parks lautet Kirishima-Kinkowan-Nationalpark und er wurde im Jahre 1934 gegründet und gehört damit zu den ältesten Nationalparks Japans. Er liegt in den beiden Präfekturen Kagoshima und Miyazaki und ist besonders bekannt für die vulkanische Landschaft und die vielen Wanderwege. Eine Weile gehörte das Schutzgebiet der Insel Yakushima ebenfalls zum Nationalpark, allerdings wurde es 2012 ein eigenständiger Nationalpark.
Vulkane in Kirishima
Der Park umfasst neben der Kirishima Vulkangruppe auch die Vulkaninsel Sakurajima, die Küste der Kinko Bucht mit dem dortigen Schichtvulkan Kaimon-dake, sowie den Tagatoke Pass. Insgesamt besitzt der Nationalpark 23 Vulkankegel mit 15 Kratern, von denen einige mit Wasser gefüllt sind und damit Vulkanseen bilden.
Die Vulkangruppe setzt sich aus Schichtvulkanen, pyroklastischen Kegeln, Maaren und darunterliegenden Schildvulkanen zusammen und bietet dadurch eine sehr abwechslungsreiche Landschaft. Die beiden aktivsten Vulkane sind der Ohachi, dessen letzte Eruption im Jahre 1923 stattfand, sowie der Shinmoe-dake. Letztere brach das letzte Mal im Jahre 2011 aus. Aufgrund der teilweise starken vulkanischen Aktivität und dem damit verbundenen Risiko sind nicht alle Vulkane komplett zugänglich, sondern haben – genau wie der Sakurajima – eine Zone rund um den Krater, welche nciht betreten werden darf.
Der Sage nach schickte die Sonnengöttin Amaterasu ihren Enkel Ninigi-no-Mikoto in der Gegend um Kirishima auf die Erde, wo er auf der Spitze des Takachiho-dake ankam. Mit sich brachte er die drei himmlischen Herrschersymbole Schwert, Spiegel und Juwel. Mit einer menschlichen Frau gründete er angeblich das japanische Herrscher-Geschlecht.
Zudem bietet die Gegend durch den Vulkanismus viele heiße Onsen Quellen und Ryokan Unterkünfte, in denen man nach der Wanderung entspannen kann.
Wandern in Kirishima
Es gibt viele verschiedene Wanderrouten, von denen die meisten in Ebino-kogen oder Takachiho-gawara starten. Von Ebino-kogen erreicht man beispielsweise über Wanderwege den Gipfel des Karakuni-dake, welcher mit 1.700 Metern der höchste Berg der Gegend ist.
Von hier geht die Route weiter Richtung Südosten von einem Gipfel zum nächsten, unter anderem zum Shishiko-dake (1.428m), Shinmoe-dake (1.421m) und Naka-dake (1.345m), bis der Weg in Takachiho-gawara endet, der zweiten Wander Basis des Kirishima Nationalparks. Von hier aus kann man auch den Takachiho-dake (1.574m) besteigen. Von der Spitze des Karakuni-dake hat man einen hervorragenden 360 Grad Blick über die umliegende Umgebung und auf den Onami-no-ike, Japans größten Kratersee.
Die steinigen Serpentinen auf die Spitze des Berges haben teilweise 45 Grad Steigung und die Gegend scheint in vielen verschiedenen Rot- und Brauntönen, außerdem findet man überall schwarzes Vulkangestein. Man fühlt sich in eine andere Welt versetzt, die ungewöhnlichen Farben und das umliegende Geröll erinnern deutlich an eine Mond- oder Marslandschaft. Die kleineren Vulkane dagegen sind mit Gras bewachsen und bieten eine ganz andere Art von Landschaft. Wanderer kommen hierbei auf jeden Fall auf ihre Kosten.
Frühling (März bis Mitte Mai) und Herbst (vor allem Oktober) sind die besten Jahreszeiten, um in Kirishima zu wandern und bieten noch dazu eine üppige Flora. Grundsätzlich aber eignet sich die Gegend zu jeder Jahreszeit, im Sommer aber kann es hier mitunter bei Wanderungen sehr heiß sein. Es lohnt sich immer, daran zu denken, dass es hier keine Bäume gibt und man daher kaum Schatten findet. Man sollte sich also vor der Wanderung mit ausreichend Wasser, Sonnenschutz, festem Schuhwerk und wind- und regenfester Kleidung eindecken. Dann steht einer spektakulären Wanderung nichts mehr im Weg!
Eine weitere schöne Wanderung in Kyushu bietet der Berg Mimata im Aso Kuju Nationalpark. Dort findet man ebenfalls viele abwechslungsreiche Wandergebiete.