Der Berg Mitsutoge ist der Sammelname für eine Gruppe von drei Bergen in der Präfektur Yamanashi, die an die Gemeinden Tsuru, Nishikatsura und Fujikawaguchiko grenzen. Er bietet von seinem Gipfel aus eine spektakuläre Aussicht auf den Fuji.
Die Japaner feiern den Yama-no-hi, den Tag des Berges, jedes Jahr im August. Schon alleine daran kann man erkennen, wie wichtig die Berge für dieses Land sind. Der Berg Mitsutoge wurde während der Nara-Periode (710-794) von dem Mönch En no Gyoja, dem Begründer des Shugendo (manchmal als asketischer Bergbuddhismus bezeichnet), als heiliger Ort anerkannt.
In der späten Edo-Zeit (1603-1868) belebte ein Priester namens Kutai den Status des Mitsutoge als heilige Stätte der Bergverehrung wieder. Ein Besuch des Misuzu Gongen-Schreins auf dem Berg soll auf jeden Fall Glück bringen.
Der Aufstieg
Beginnend am Bahnhof Mitsutoge an der Fujikyu-Bahnlinie ist der gesamte Weg sehr deutlich ausgeschildert, sowohl auf Englisch (Mitsu-toge-yama) als auch auf Japanisch (三つ峠山).
An klaren Tagen kann man von hier aus bereits den Fuji sehen. Empfehlenswert ist dabei vor allem ein Besuch im Winter (von November bis Februar), wenn es besonders klar und wolkenlos ist, doch vom Mitsutoge aus hat man auch das ganze Jahr über eine tolle Sicht.
Die ersten Stunden des Weges führen eine schmale gepflasterte Straße entlang und folgen dann dem Fluss in nordwestliche Richtung, entlang von kleinen Wasserfällen. Dann folgt der eigentliche Waldweg, der durch einen Felsen markiert ist. Dieser sieht wie eine traditionelle japanische Daruma-Puppe aus, daher der Name: Daruma-ishi (達磨石), also Daruma-Stein.
Von hier aus ist es ein etwa 2-stündiger Aufstieg auf einem sehr gut ausgebauten und nicht besonders schwierigen Weg durch schönen Naturwald. Nachdem man an den 88 Buddha-Statuen mit ihren roten Schürzen vorbeigekommen ist, erreicht man eine sehr beliebte Kletterstelle.
Beeindruckende Ausblicke
Danach gelangt man zu ein paar Stufenpfaden, die beide zum Grat direkt unter dem Kaiun-yama führen, dem höchsten der drei Mitsutoge-Gipfel. Auf dem Grat befinden sich zwei Berghütten, in denen man sogar übernachten kann. Wenn man dies nicht plant, kann man auch an einem der Picknicktische im Freien eine Rast einlegen.
Obwohl die Aussicht von den Hütten aus bereits beeindruckend ist, muss man für eine atemberaubende 360-Grad-Aussicht, wenn das Wetter es zulässt, noch einen weiteren 10-minütigen Aufstieg in Kauf nehmen, um ganz nach oben zu gelangen (Kaiun-yama, 開運山, 1785 m).
Dafür folgt man einfach dem Weg nach rechts in Richtung der großen Fernsehantennen. Die Aussicht auf den Berg Fuji, den umliegenden Wald, die benachbarten Berge und die Seen sind den Weg auf jeden Fall wert.
Der Abstieg vom Mitsutoge
Für den Abstieg nach Kawaguchiko geht man auf dem baumlosen Grat zu den Berghütten zurück und folgt dem Pfad, der hinter der zweiten Hütte beginnt (Mitsu-toge-sanso, 三つ峠山荘). Es ist ein langer, aber sehr angenehmer Abstieg (etwa 2 Stunden), ausgeschildert als Tenjo-zan (天上山) oder Kachi Kachi Seilbahn (カチカチロープウェイ).
Da die Schilder meist in japanischer Sprache sind, ist es eine gute Idee, sich an die oben aufgeführten japanischen Schriftzeichen zu erinnern. Der Weg führt zurück zur Spitze der Seilbahn und damit auch zurück in die Zivilisation.
Der Spaziergang hinunter zum See dauert nur noch weitere 30 Minuten. Wem das zu lang ist, der kann die dortige Seilbahn hinunter ins Tal nutzen, diese braucht nur wenige Minuten. Von der Talstation der Seilbahn sind es nur 10 Gehminuten bis zum Bahnhof Kawaguchiko zurück. Von hier führen Züge beispielsweise nach Tokyo zurück.
Die ganze Tour auf den Mitsutoge und wieder zurück dauert etwa 7 Stunden, aber man sollte zudem noch Zeit einplanen, um die Aussicht auf dem Gipfel genießen zu können. In jedem Fall sollte man die Besteigung nur mit ausreichender Planung vornehmen: Festes Schuhwerk, wasserfeste (Ersatz)Kleidung und genügend Wasser und Proviant.
Weitere Besteigungen in Japan sind beispielsweise in Hokkaido bei einer Wanderung am Berg Yotei möglich. Alternativ bietet sich eine Wanderung in Kyushu an – genau am anderen Ende Japans!