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Entdecke ein uraltes Kunsthandwerk Japans

Washi Papier in Echizen

Die Stadt Echizen in der Präfektur Fukui ist seit Jahrhunderten bekannt für die Herstellung von Washi Papier, einem traditionellen Kunsthandwerk in Japan.

Das besondere Papier, dessen Herstellung seit Jahrhunderten an die nachfolgenden Generationen weitergegeben wird, hat seinen festen Platz in der japanischen Kultur. Daher sollten bei einem Besuch der Stadt Echizen in Fukui unbedingt auch ein paar Destinationen zum Thema Washi Papier eingeplant werden. Dafür bietet sich vor allem das Washi no Sato (jap. „Papierdorf“) an, ein Viertel in Echizen, das sich ganz diesem Thema gewidmet hat und einmal mehr zeigt, welchen Stellenwert diesem Produkt hier beigemessen wird.

Washi Papier im Museum in Echizen

Als erstes Ziel bietet sich das Echizen Papier und Kultur Museum an. Schon am Eingang wird man von einer Installation aus 307 Papierkranichen begrüßt, welche aus einem einzigen Bogen Hanf-Washi von 2 m x 2,7 m Größe gefertigt wurde. Die Handarbeit und Kunstfertigkeit, die für eine solche Origami Kreation benötigt wird, lässt sich dabei nur erahnen.

Die Origami Kraniche wurden allesamt aus einem einzigen Bogen Washi Papier gefertigt.
Die Origami Kraniche wurden allesamt aus einem einzigen Bogen Washi Papier gefertigt. Foto: Jerome Lee

Bei einem Rundgang durch das Museum hat man dann die Möglichkeit, die Geschichte von Washi Papier zu entdecken. Hierbei werden die Ursprünge der Produktion erklärt, ebenso wie die Legenden, die damit einhergehen und auch heute noch neben den Arbeitstechniken von Generation zu Generation weitergegeben werden.

Hier findet man außerdem eine Galerie, in welcher tausende Blätter aus Washi Papier in unterschiedlichen Farben von der Decke hängen und eindrucksvoll zeigen, welche Vielfalt man durch verschiedene Produktions- und Färbetechniken erreichen kann. Auch das größte je von Menschenhand hergestellte Stück Papier (4,3 Meter x 7,1 Meter groß) wird hier ausgestellt und beeindruckt durch seine enormen Ausmaße. Daneben ziert eine Auswahl an kunstfertig hergestellten Laternen aus Papier den Raum und zeigt deutlich, welch hohen Stellenwert Washi Papier in der japanischen Kultur hat und wie viele verschiedene Gegenstände daraus gefertigt werden.

Im Washi Museum in Echizen findet man tausende von verschiedenen Papierbögen.
Im Washi Museum in Echizen findet man tausende von verschiedenen Papierbögen. Foto: Jerome Lee

Herstellung von Washi Papier

Nach dem Museum bietet sich ein Besuch im Udatsu no Kogeikan an, einer traditionellen Washi Manufaktur an der Hauptstraße des Washi no Sato. Schon am Eingang entdeckt man das traditionelle Werkzeug zur Herstellung von Washi. Ein Meister des Fachs zeigt hier den Besucher*innen den Herstellungsprozess und die einzelnen Arbeitsschritte.

Der Meister bei der Arbeit.
Der Meister bei der Arbeit. Foto: Jerome Lee

Hier finden sich mehr Informationen zur Herstellung von Washi Papier und weiterem Kunsthandwerk in Echizen.

Wer bei der Demonstration Lust bekommen hat, selbst einmal Hand anzulegen, der findet hierfür eine Möglichkeit im Papyrus Haus. Die Ausbildungsstätte stellt die bereits gekochte Mixtur aus der Rinde des Maulbeerbaumes zur Verfügung, sodass Besucher*innen direkt lernen können, wie man Washi Papier herstellt, dekoriert und trocknet, um ihr selbst gefertigtes Meisterstück anschließend mit nach Hause zu nehmen.

Im Papyrus Haus in Echizen kann man sein eigenes Washi Papier herstellen.
Im Papyrus Haus in Echizen kann man sein eigenes Washi Papier herstellen. Foto: Jerome Lee

Für alle, die authentische Washi Produkte kaufen möchten, bieten die Verkaufsräume des Papyrus Hauses zudem eine Auswahl an Notizbüchern, Postkarten und weiteren Souvenirs an.

Im Souvenir Shop findet man viele Washi Produkte.
Im Souvenir Shop findet man viele Washi Produkte. Foto: Jerome Lee

Auch wenn die Qualität von handgefertigtem Washi Papier unangefochten ist, kann die große Nachfrage nur durch die Verwendung moderner Maschinen bedient werden. Man kann daher in Echizen auch einige Fabriken besuchen, die die beiden Welten vereinen – große Maschinen, die neben dem Kochen und Stampfen der Rohmasse auch das Trocken der Papierbögen übernehmen, während Arbeiter*innen große Rahmen benutzen, um die einzelnen Bögen zu formen.

Wer den ganzen Tag im Washi no Sato verbracht hat, wird ein normales Blatt A4 sicher nicht mehr mit denselben Augen sehen, wie einen Bogen echtes Washi Papier. Die Gegend zeigt die tiefe Verbundenheit der Menschen hier mit diesem Kunsthandwerk.

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