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Schätze in und um die Kaiserstadt

UNESCO-Weltkulturerbe Historisches Kyoto

Das UNESCO-Weltkulturerbe Historisches Kyoto umfasst 17 Orte, die sich in Kyoto, Otsu und Uji befinden. Sie wurden alle im Jahr 1994 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.

Die Stadt Kyoto war von 794 bis 1868 Hauptstadt von Japan und gilt deswegen auch als Zentrum der japanischen Kultur. An der über 1.000 Jahre alten Geschichte der Stadt kann die Entwicklung der japanischen Holzarchitektur und die Kunst japanischer Gärten nachverfolgt werden, weshalb die UNESCO den vorwiegend religiösen Orten einen hohen Stellenwert zuschreibt. Zu ihnen zählen 13 buddhistische Tempel, drei Shinto Schreine und eine Burg.

Die meisten Gebäude wurden zwischen dem 10. bis 17. Jahrhundert erbaut. Bei Restaurationsarbeiten wurde darauf geachtet, dass die ursprünglichen Strukturen, Dekorationen und Materialien beibehalten wurden. Im Falle einer Restauration oder Erneuerung wurden die Arbeiten stets von wissenschaftlichen Untersuchungen und strikter Dokumentation begleitet, weshalb die Stätten heute ein hohes Maß an Authentizität aufweisen.

Die folgende Liste zeigt die 17 Stätten des UNESCO-Weltkulturerbe Historisches Kyoto nach den Gebieten, in denen sie sich befinden.

Zentral Kyoto

Burg Nijo

Burg Nijo in Kyoto.
Die Burg Nijo in Kyoto (Foto: cowardlion / Shutterstock.com)

Die Burg Nijo wurde ursprünglich im Jahr 1603 für den Gründer des Tokugawa Shogunats, Tokugawa Ieyasu, erbaut. Mit fast 275.000 Quadratmetern ist die Burg flächenmäßig eine der größten historischen Stätten Kyotos. Das Gelände ist von einem breiten Wassergraben und Steinmauern umgeben. Dort befinden sich der Honmaru Palast, welcher nur zu besonderen Anlässen für die Öffentlichkeit zugänglich ist, der Ninomaru Palast und ein weitläufig angelegter Garten.

Die Burg kann täglich von 08:45 bis 17:00 Uhr besichtigt werden und der Einlass kostet ¥620 (ca. 5,00 Euro). Weitere Informationen können auf Englisch auf der offiziellen Webseite nachgelesen werden.

Nishi Honganji Tempel

Nishi Honganji
Nishi Honganji Temple in Kyoto (Foto: vaea Garrido/Unsplash)

Der Nishi Honganji Tempel ist der Haupttempel des Honganji-Zweiges der buddhistischen Jodo Shinshu Schule. 1591 wurde der Jodo Shinshu Sekte Land in Kyoto geschenkt, auf dem sich das heutige Tempelgelände befindet. Die Sekte spaltete sich im frühen 17. Jahrhundert und es wurde ein weiterer Honganji Tempel, der Higashi Honganji, unweit des Haupttempels gebaut.

Der Nishi Honganji Tempel verfügt über mehrere Gebäude, unter anderem die Gründerhalle, in der sich eine Statue von Shinran, der Gründer der Jodo Shinshu Schule, befindet. Er ist außerdem bekannt für seinen fast 400 Jahre alten Ginkobaum. Dieser lockt mit seiner goldenen Herbstpracht Mitte bis Ende November viele Besucher*innen an.

Man kann den Tempel kostenfrei von 05:30 bis 17:00 Uhr, im Sommer bis 18:00 Uhr besuchen. Weitere Informationen können auf Englisch auf der offiziellen Webseite nachgelesen werden.

Toji Tempel

Toji Tempel in Kyoto
Die Pagode des Toji Tempel (Foto: Photo by Robby McCullough / Unsplash)

Der Toji Tempel wurde in der Heien Zeit (784-1185), kurz nach Ernennung Kyotos zur Hauptstadt, gegründet. Kobo Daishi, der Gründer der Shingon Sekte des japanischen Buddhismus, war einer seiner berühmtesten Hauptpriester und erweiterte den Tempel um mehrere Gebäude und die fünfstöckige Pagode. Diese wurde 826 gebaut und ist mit 57 Metern die höchste Holzpagode Japans. Das Tempelgelände wird von einem Park umgeben, in dem am 21. eines jeden Monats ein Flohmarkt stattfindet, auf dem man Lebensmittel, Kleidung oder Souvenirs finden kann.

Der Toji Tempel befindet sich südwestlich des Bahnhofs von Kyoto. Er ist von 08:30 bis 16:30 geöffnet und der Eintritt kostet ¥500 (ca. 4,05 Euro). Weitere Informationen können auf Englisch auf der offiziellen Webseite nachgelesen werden.

Nord Kyoto

Kinkakuji Tempel (Goldener Pavillion)

Der Kinkakuji Tempel in Kyoto
Der Kinkakuji Tempel in Kyoto ist auch als „goldener Pavillion“ bekannt (Foto: Laura Scibetta)

Zunächst als Ruhestandsresidenz für Shogun Ashikaga Yoshimitsu genutzt, wurde das berühmte Gebäude des Kinkakuji nach seinem Tod im Jahr 1408 zu einem Zen Tempel der Rinzai Sekte. Das Hauptgebäude besteht aus drei Etagen, welche alle einen anderen Architekturstil repräsentieren. Die obersten zwei Etagen sind komplett mit Blattgold bedeckt. Der „goldene Pavillon“ ist umgeben von einem Teich, welcher ihn durch die Spiegelung im Wasser zu einem beliebten Fotomotiv machen. Des Weiteren befinden sich ein Garten, die Quartiere des Hauptpriesters sowie ein Teehaus auf dem Tempelgelände.

Der Eintritt kosten ¥400 (ca. 3,25 Euro) und der Tempel ist täglich von 09:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Weitere Informationen können auf Englisch auf der offiziellen Webseite nachgelesen werden.

Ryoanji Tempel

Ryoanji Tempel
Der Zen Garten des Ryoanji Tempel (Foto: Laura Scibetta)

Der Ryoanji Tempel ist ein im Jahr 1499 gegründeter Zen Tempel und bekannt für seinen Zen Garten. Während die Tempelanlage von Hosokawa Katsumoto erbaut wurde, sind der Ursprung des Gartens und sein Schöpfer bis heute unbekannt. Der Steingarten ist 25 Meter lang und 10 Meter breit. Auf der kiesbedeckten Fläche befinden sich insgesamt 15 große Steine, die scheinbar völlig zufällig platziert wurden. Jedoch sind sie so angelegt, dass aus keinem Blickwinkel alle Steine gleichzeitig gesehen werden können. Der Zen Garten zählt zu den berühmtesten Japans und zieht viele Besucher*innen an.

Der Tempel ist im Sommer von 08:00 bis 17:00 Uhr und im Winter von 08:30 bis 16:30 Uhr geöffnet. Das Eintrittsgeld beläuft sich auf ¥500 (ca. 4,05 Euro). Weitere Informationen können auf Englisch auf der offiziellen Webseite nachgelesen werden.

Ninnaji Tempel

Ninnaji Tempel
Ausblick auf den Garten mit der Pagode im Hintergrund (Foto: Laura Scibetta)

Der Ninnaji Tempel ist ein buddhistischer Tempel und befindet sich im Nordosten von Kyoto. Der Haupttempel der Shingon Sekte wurde im Jahr 888 gegründet und ist eng mit der japanischen Kaiserfamilie verbunden. Das weitläufige Tempelgelände verfügt über den Goten Palast und seinen japanischen Garten, mehrere Tempelgebäude, die Nationalschätze beinhalten und eine fünfstöckige Pagode.

Er ist besonders im Frühjahr ein beliebtes Ausflugsziel, wenn die Omuro Sakura in voller Blüte stehen. Diese sind eine besondere Art von Kirschbaum, da die Bäume sehr niedrig sind und später blühen als die regulären Kirschen. Hinter dem Tempel befindet sich zudem die Omuro Pilgerroute. Sie kann in etwa zwei Stunden gewandert werden und führt durch ruhige Natur.

Das Tempelgelände ist von 09:00 bis 16:30 Uhr geöffnet. Während die meisten Gebäude frei zugänglich sind, zahlt man für den Eintritt zum Goten Palast und dem Garten ¥500 (ca. 4,05 Euro). Weitere Informationen können auf Englisch auf der offiziellen Webseite nachgelesen werden.

Kozanji Tempel

Kozanji Tempel
Veranda des Kozanji Tempel im Herbst (Foto: izu navi / CC BY 2.0)

Der Kozanji Tempel liegt etwas außerhalb in den Bergen des Stadtteil Ukyo nordöstlich von Kyoto. Das Tempelgelände ist eingebettet in die ruhige Natur der Berge und hat dadurch eine entspannte Atmosphäre. Er eignet sich gut für einen Halbtagesausflug und um den Menschenmassen zu entgehen. Von der Veranda des Tempels hat man einen tollen Blick auf das Kiyotaki-Flusstal.

Der buddhistischer Tempel wurde im 13. Jahrhundert gegründet und verfügt über die Residenz des Kaisers Gotoba. Diese ist eines der wenigen verbliebenen Beispiele der Architektur aus der Kamakura Zeit. Auf dem Tempelgelände befinden sich zudem das älteste Teefeld Japans und die Choju-Jinbutsu-giga (die „Bildrolle der lustigen Tiere“), die als erster Manga Japans gilt.

Der Eintritt kosten ¥500 (ca. 4,05 Euro) und er ist von 08:30 bis 17:00 Uhr geöffnet. Weitere Informationen können auf Englisch auf der offiziellen Webseite der Kyoto City Tourism Association nachgelesen werden.

Kamigamo Schrein

Der Kamigamo Schrein wurde erstmals in Schriften des 6. Jahrhunderts erwähnt und zählt deshalb zu den ältesten Shinto Schreinen Kyotos. Also Kyoto 794 zur Hauptstadt ernannt wurde, begann die Schirmherrschaft des Schreins durch den Kaiser und das Schreingelände nahm an Bedeutung zu. Ein besonderes Merkmal des Schreins sind die Tatesuna, zwei Sandkegel, die sich vor der Hosodono Halle befinden. Der Kamigamo Schrein ist zusammen mit seinem Schwester-Schrein, dem Shimogamo Schrein, auch der Veranstaltungsort des Aoi Matsuri, eines der drei großen jährlichen religiösen Festivals in Kyoto.

Die Gebäude sind von 08:30 bis 17:00 geöffnet und der Eintritt ist kostenfrei. Weitere Informationen können auf Englisch auf der offiziellen Webseite nachgelesen werden.

Shimogamo Schrein

Shimogamo Schrein
Der Shimogamo Schrein in Kyoto (Foto: Mikel Lizarralde / CC BY-SA 2.0)

Der Shimogamo Schrein befindet sich südlich des Kamigamo Schreins und seine Geschichte reicht bis ins 7. Jahrhundert zurück. Viele der Bauwerke und architektonischen Einflüsse stammen aus der Heian Zeit (794-1185), da der Schrein dort durch Kaiser Saga unterstützt wurde. Der Schrein ist tief mit der Gemeinde von Kyoto verwurzelt und es finden regelmäßig Märkte, Vorträge und Buchmessen statt.

Der Shimogamo sowie der Kamigamo führen alle 21 Jahre in Rahmen des shikinen sengu – Prozesses Restaurierungen durch. Dieser physische Prozess soll den Geist der spirituellen Erneuerung repräsentieren, aufgrund der hohen Kosten halten aber nur noch wenige heilige Stätten diesen Brauch ab.

Das Schreingelände kann täglich von 06:30 bis 17:00 Uhr besucht werden und der Eintritt ist kostenlos. Weitere Informationen können auf Englisch auf der offiziellen Webseite nachgelesen werden.

Ost Kyoto

Ginkakuji Tempel (Silberner Pavillon)

Der Ginkakuji Tempel
Der Ginshadan Garten mit dem Kogetsudai und dem „Silbernen Pavillon“ im Hintergrund (Foto: Laura Scibetta)

Der Ginkakuji ist ein Zen Tempel, der auch „Silberner Pavillon“ genannt wird, obwohl er nicht wirklich versilbert ist. Der offizielle Name des Tempels ist Jishoji. Im Jahr 1482 wurde er von Shogun Ashikaga Yoshimasa als Ruhesitz erbaut und nach seinem Tod der Zen Rinzai Schule übergeben. Yoshimasa sucht in seinem Leben nach Ästhetik und diese spiegelt sich in der raffinierten Einfachheit der Bauweise des Tempels und seiner Anlage wider.

Auf dem Tempelgelände befinden sich neben dem berühmten Silbernen Pavillon weitere Tempelgebäude, ein weitläufig angelegter Garten sowie der Ginshadan, ein Sandgarten und die kegelstumpfförmige Struktur des Kogetsudai. Auf einem Rundweg kann das Gelände erkundet werden und man hat zudem einen tollen Blick auf den Higashiyama Distrikt von Kyoto.

Der Ginkakuji ist täglich von 08:30 bis 17:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet ¥500 (ca. 4,05 Euro). Weitere Informationen können auf Englisch auf der offiziellen Webseite nachgelesen werden.

Kiyomizudera Tempel

Kiyomizu-dera Temepl in Kyoto
Die Haupthalle des Kiyomizu-dera Tempel in Kyoto (Foto: Laura Scibetta)

Der Kiyomizudera ist ein buddhistischer Tempelkomplex, welcher im Jahr 778 gegründet wurde und sich im Stadtteil Higashiyama befindet. Er ist einer der beliebtesten Tempel in Kyoto und vor allem für seine große Holzterrasse bekannt, von der man einen tollen Blick über die Stadt hat. Auf dem Tempelgelände befinden sich neben der Haupthalle weitere buddhistische Gebäude, zwei Pagoden, der Jishu Schrein und der Otowa Wasserfall.

Besucher*innen können den Tempel täglich 6:00 – 18:00 Uhr gegen ein Eintrittsgeld von ¥400 (ca. 3,25 Euro) besichtigen. Weitere Informationen können auf Englisch auf der offiziellen Webseite nachgelesen werden.

Süd Kyoto

Daigoji Tempel

Daigoji Tempel
Der Benten Teich des Daigoji Tempel (Foto: benthom33 / CC BY-SA 2.0)

Der Daigoji Tempel wurde 874 durch den buddhistischen Mönch Shobo gegründet. Das weitläufige Tempelgelände befindet sich im Stadtbezirk Fushimi am Berg Daigo. Es ist in den oberen Bereich Kami-Daigo und den unteren Bereich Shimo-Daigo unterteilt. Dort befinden sich unter anderem die Bentendo Halle, mehrere Tempelschätze und die fünfstöckige Pagode, welche zu den ältesten erhaltenen Bauwerken Kyotos zählt. Im Jahr 1598 wurde zudem ein Garten angelegt. Der Tempel ist durch seine vielen Kirsch-, Ginko- und Ahornbäume besonders im Frühjahr und Herbst ein beliebtes Ausflugsziel.

Der Daigoji Tempel ist von 09:00 bis 16:30 Uhr geöffnet. Es gibt verschiedene Tickets, da man die beiden Bereiche separat aber auch zusammen besichtigen kann. Ein Kombi-Ticket kostet in der regulären Saison ¥1.500 (ca. 12,15 Euro), im Frühling und Herbst ¥800 (ca. 6,50 Euro). Weitere Informationen können auf Englisch auf der offiziellen Webseite nachgelesen werden.

West Kyoto

Tenryuji Tempel

Der Tenryuji Tempel in Kyoto
Blick auf das Hauptgebäude des Tenryuji Tempel in Kyoto (Foto: Laura Scibetta)

Der Tenryuji ist der Haupttempel der Rinzai Sekte des Zen Buddhismus. Er wurde 1339 gegründet und liegt im Distrikt Arashiyama am Stadtrand von Kyoto. Da der Tempel im Laufe der Jahrhunderte immer wieder durch Brände zerstört wurde, stammen die meisten Gebäude aus der Meiji Zeit (1868-1912). Der weitläufige Garten jedoch befindet sich noch fast in seinem Originalzustand. Hier finden Besucher*innen einen großen Teich, der von Ahornbäumen umgeben ist und im Herbst mit den dahinterliegenden Bergen ein tolles Motiv bildet. Des Weiteren kann man im Shigetsu Restaurant die vegetarische Küche der buddhistischen Mönche probieren.

Der Tenryuji Tempel kann von 08:30 bis 17:00 Uhr besichtigt werden und man zahlt ein Eintrittsgeld von ¥500 (ca. 4,05 Euro) für den Garten und weitere ¥300 (ca. 2,45 Euro) für den Zugang zur Haupthalle. Weitere Informationen können auf Englisch auf der offiziellen Webseite nachgelesen werden.

Saihoji Tempel

Saihoji (Kokedera) Tempel
Der Saihoji Tempel wird wegen seines moosbedeckten Gartens auch als „Moostempel“ bezeichnet (Foto: Eric T / CC BY-ND 2.0)

Der Saihoji Temple ist ein Zen Tempel der Rinzai Sekte. Das 35.000 Quadratmeter große Gelände ist von Moos überzogen, weshalb der Tempel auch als Kokedera, der „Moostempel“, bezeichnet wird. Der Tempel wurde in der Tempyo Zeit (729–749) gegründet, dient seit 1339 als Zen Tempel und ihn besuchten viele hochrangige Regierungsvertreter für Mediationen, zum Beispiel Shogun Ashikaga Yoshimitsu.

Dem Saihoji Tempel wird außerdem nachgesagt, dass er als Prototyp für anderen Tempel, wie beispielsweise den Kinkakuji gedient haben soll. Das Gelände verfügt über einen aufwendig angelegten Garten, der in zwei Bereiche unterteilt ist. Dort befindet sich auch der Ougonchi Teich. Neben den Tempelgebäuden kann man auch das Shonantei Teehaus besuchen.

Der Garten ist seit dem Jahr 1977 nur noch mit vorheriger Reservierung zugänglich. Diese können entweder postalisch oder auf der offiziellen Webseite vorgenommen werde. Das Eintrittsgeld von ¥3.000 (ca. 24,30 Euro) ist vor Ort in Bar zu zahlen. Man nimmt zunächst an einer religiösen Aktivität wie Zazen oder dem Abschreiben von Sutra teil, bevor man Einlass zum Garten erhält.

Stätten außerhalb von Kyoto

Enryakuji Tempel

Enryakuji
Der Enryakuji Tempel auf dem Berg Hiei in Shiga (Foto: prof255960 / PIXTA)

Das Kloster Enryakuji ist ein buddhistischer Tempel, welches sich in Otsu in der Präfektur Shiga befindet. Er wurde im Jahr 788 durch den Mönch Saicho gegründet und liegt nördlich von Kyoto auf dem Berg Hiei oberhalb des Sees Biwa. Es ist außerdem der Haupttempel der Tendai Sekte des japanischen Buddhismus. Der Tempelkomplex erstreckt sich auf einem weiten Gelände und ist in die drei Bereichen Todo, Saito und Yokawa unterteilt. Besucher*innen können das Tempelgelände auf Spazierwegen, die durch den Wald führen, erkunden. Von Kyoto wie auch vom See Biwa ist der Tempelkomplex mit öffentlichen Verkehrsmitteln und einer Seilbahn erreichbar.

Der Enryakuji Tempel ist in den Sommermonaten von 08:30 bis 16:30 Uhr und in den Wintermonaten von 09:00 bis 16:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt zu allen drei Bereichen kostet ¥1.000 (ca. 8,10 Euro), wer sich nur die Schatzhalle anschauen möchte, zahlt ¥500 (ca. 4,05 Euro). Weitere Informationen können in einem Flyer auf Englisch auf der offiziellen Webseite nachgelesen werden.

Byodoin Tempel

Byodoin Tempel
Das Motiv der japanischen 10 Yen Münze: der Byodoin Tempel (Foto: Laura Scibetta)

Der Byodoin Tempeln befindet sich in der Stadt Uji auf halber Strecke zwischen Kyoto und Nara. Die einstige Villa der Familie Fujiwara wurde im Jahr 1052 in einen buddhistischen Tempel umgewandelt. Dasselbe Jahr markiert auch den Beginn von Mappo, einer der drei Zeitperioden nach dem Tod Buddhas. Zu dieser Zeit fanden viele Menschen zum Buddhismus auf der Suche nach dem „Reinen Land“.

Aus diesem Grund wurde die Amida Halle, oder auch Phoenix Halle, errichtet, in der sich eine 2,4 Meter hohe Amida Buddha Statue befindet. Die Halle gilt als eines der wenigen erhaltenes Beispiel aus der Fujiwara-Regierungszeit und ist aufgrund ihrer Symmetrie, Bauweise und Lage inmitten eines Teiches ein beliebtes Fotomotiv. Ein Bild der Phoenix Halle befindet sich außerdem auf der Rückseite der japanischen 10 Yen Münze. Auf dem Tempelgelände befindet sich zudem ein Teehaus und das 2001 eröffnete Hoshokan Museum, welches verschiedene Nationalschätze mit moderner Kunst und Architektur verbindet.

Das Tempelgelände ist täglich von 08:30 bis 17:30 geöffnet, das Museum und die Amida Halle öffnen jeweils eine halbe Stunde später. Der Eintritt zum Gelände und zum Museum kostet ¥600 (etwa 4,85 Euro), für den Zutritt zur Phoenix Halle zahlt man weitere ¥300 (etwa 2,40 Euro). Weitere Informationen können auf Englisch auf der offiziellen Webseite nachgelesen werden.

Ujigami Schrein

Ebenfalls in Uji befindet sich der Ujigami Schrein. Er liegt gegenüber des Byodoin Tempels auf der anderen Seite des Ujigawa Flusses und gilt als „Wächter-Schrein“ des Tempels. Obwohl es keine offiziellen Aufzeichnungen gibt, sind sich Experten sicher, dass die Haupthalle eines der ältesten erhalten Schreingebäude Japans ist. Sie gilt auch als das älteste Beispiel des Nagare-Zukuri-Baustils und das Baujahr wird auf 1060 geschätzt.

Der Schrein ist Kaiser Ojin, seinem Sohn Prinz Uji no Wakiiratsuko und dessen Halbbruder, dem späteren Kaiser Nintoku, gewidmet. Ein weiteres Highlight des Schreins sind die kleinen Hasenfiguren, die auf dem Gelände verteilt sind. Einer Legende nach verirrte sich einst ein lokaler Gott in der Stadt und wurde von einem Hasen zurück auf den richtigen Weg geleitet. Aus diesem Grund findet man viele Hasen oder Kaninchen in Uji, so auch am Ujigami Schrein.

Das Schreingelände ist von 09:00 bis 16:00 Uhr kostenfrei zugänglich. Weitere Informationen können auf Englisch auf der offiziellen Webseite der Kyoto City Tourism Association nachgelesen werden.

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