Die Stadt Nara ist bekannt für die zahmen Hirsche, einen bronzenen Buddha und das größte aus Holz errichtete Gebäude der Welt, den Todaiji Tempel.
Nara ist die Hauptstadt der gleichnamigen Präfektur und liegt in der Kansai Region Japans, die direkt an die Präfektur Kyoto grenzt. Sie beherbergt acht Tempel, Schreine und Ruinen, die zusammen die historischen Monumente des alten Nara bilden, welche seit 1998 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören.
Nara war von 710 bis 784 die Hauptstadt Japans und im Jahr 2010 feierte Nara das 1.300-jährige Jubiläum seines Aufstiegs zur kaiserlichen Hauptstadt. Wenn man einen Tagesausflug von Osaka oder Kyoto aus machen möchte, ist man hier genau richtig.
Die Hirsche von Nara
Die bekannten Hirsche in Nara sind äußerst freundlich und streifen frei durch die Stadt. Der Legende nach kam der Gott Takemikazuchi auf einem weißen Hirsch nach Nara, um die neu erbaute Hauptstadt Heijokyo zu bewachen. Seitdem werden die dortigen Hirsche als himmlische Tiere gesehen, die die Stadt und das Land beschützen.
Man findet sie fast überall in Nara, aber die höchste Konzentration befindet sich im Nara Park, wo man ebenso spezielle Kekse für die Tiere (Shika Sembei) kaufen kann. Die sogenannten Sika-Hirsche oder auch gefleckte Hirsche bewegen sich frei in der Umgebung, sind aber ständig auf der Suche nach etwas Essbarem, weswegen sie keinerlei Scheu vor Touristen haben.
Trotzdem sollte man einen gewissen Respekt vor den Tieren haben, denn auch wenn sie meist friedfertig sind, ist es ratsam, sie nicht zu streicheln und auf keinen Fall festzuhalten. Ebenso sollte man auch respektieren, wenn die Hirsche deutlich zeigen, dass sie kein Interesse haben. Schlafende Tiere sollte man auch nicht wecken.
Zudem empfiehlt es sich, Plastiktüten und jede Art von Essen gründlich zu verstauen, beziehungsweise zu verstecken. Denn die Tiere sind sehr gefräßig und schrecken auch nicht davor zurück, selbstständig nach Nahrung zu suchen – oftmals in den Taschen der Besucher*innen. Vieles macht die Hirsche krank und kann sogar dazu führen, dass sie sterben, weswegen man wirklich ausschließlich die dort zum Verkauf angebotenen Kekse verfüttern sollte und nicht die Reste vom eigenen Sandwich oder Ähnliches.
Das größte Holzgebäude der Welt
Eines der größten Wahrzeichen von Nara ist die Daibutsuden-Halle des Todai-ji Tempels, das größte Holzgebäude der Welt. Die große Buddha-Halle oder Daibutsuden-Halle beherbergt auch die weltweit größte Bronzestatue des Buddha Vairocana oder Daibutsu.
Der Tempel wurde 728 erbaut und wurde bis 1993 immer wieder rekonstruiert und modernisiert. Der Daibutsu ist fast 15 Meter hoch und wiegt etwa 550 Tonnen.
Eine weitere beliebte Attraktion des Todai-ji ist eine Säule mit einem Loch im Sockel. Dieses Loch hat die gleiche Größe wie das Nasenloch des Daibutsu. Diejenigen, die sich durch diese Öffnung zwängen können, sollen in ihrem nächsten Leben Erleuchtung erlangen. Daher darf man sich nicht wundern, wenn an ebendieser Säule sogar eine Schlange von Menschen wartet, um durch das enge Loch zu schlüpfen.
Weitere Merkmale des Tempels sind Bishamonten und Komokuten, die als Wächter über den Daibutsuden wachen. In der Nähe befindet sich auch Sorin, eine hölzerne Pagode, die in mehrere Abschnitte unterteilt ist, welche eine symbolische Bedeutung haben. Man findet sie sowohl in buddhistischen Tempeln als auch in Shinto Schreinen.
Japanische Gärten
Insbesondere in größeren Städten bieten japanische Gärten Oasen der Ruhe. Zwei der Gärten, die man in Nara unbedingt besuchen sollte, sind der Yoshikien Garten und der Isuien Garten. Sie liegen nebeneinander und sind nur zehn Minuten zu Fuß vom Todai-ji Tempel und Kofuku-ji Tempel entfernt.
Der Yoshikien Garten ist für ausländische Touristen kostenlos und bietet drei verschiedene Bereiche innerhalb des Gartens: einen Teichgarten, einen Teezeremonie-Garten und einen Moosgarten. Der Garten ist nach dem Yoshikigawa-Fluss benannt, der neben ihm verläuft.
Der Isuien Garten hat zwei verschiedene Abschnitte: einen Teich mit zwei Inseln, die Kranich und Schildkröte symbolisieren (Symbole der Langlebigkeit), sowie einen Bereich mit sanften Hügeln, einem Wasserfall und einer kleinen Insel.
Wer in Nara ist, sollte dort auch gleich den schnellsten Mochi Schlägern der Welt zusehen und im Anschluss selbst einen der Reiskuchen genießen.