Das TeamLab Borderless Digital Art Museum auf Tokyos künstlicher Insel Odaiba bietet mit seinen interaktiven Kunstwerken auf insgesamt mehr als 10.000 m² Fläche ein unvergessliches Erlebnis.
Wie der Name schon vermuten lässt, verschwimmen hier die Grenzen zwischen den Kunstwerken und der Realität und man wird mitgenommen auf eine ganz außergewöhnliche Reise, die selbst Museen-Muffel in den Bann zieht.
Viele der durch modernste Technik erzeugten Projektionen bewegen sich im TeamLab Borderless frei im Raum, wandern durch das gesamte Areal und interagieren miteinander und mit den Besuchern. Somit ist man hier nicht nur Betrachter, sondern auch Akteur und erlebt Kunst auf eine ganz andere, interaktive Weise. Das Museum ist in fünf Themenbereiche aufgeteilt: Borderless World, Athletics Forest, Future Park, Forest of Lamps und EN Tea House.
WICHTIG: Zum 31. August 2022 schließt das TeamLab Borderless seine Tore, also besuche es noch schnell vor der Schließung, wenn du in Japan bist!
Was erwartet dich im TeamLab Borderless?
In der sogenannten „Borderless World“ kann man sich frei in einem dreidimensionalen Raum bewegen und mit den Kunstwerken interagieren, welche sich ebenfalls in Bewegung befinden und langsam durch die Räume wandern. Dieser Bereich legt den Fokus auf die menschlichen Sinne und die Bewegung ohne jegliche Grenzen.
Die Kunstwerke sind hier immer anders, also bietet sich zu jeder Zeit ein spannender Anblick! Man ist mitunter umgeben von blühenden Blumen oder wandernden Gefährten und wenn man die Wände berührt, ändern diese ihre Richtung.
Der „Athletics Forest“ bietet vor allem ein körperliches Erlebnis und man ist hier noch mehr Teil der Ausstellung. Man kann sich fast schon wie in einem Parkour an Schaukeln umher schwingen, über Wackelbrücken balancieren oder auf Trampolins springen und das alles in einer fast schon unwirklichen Welt aus Licht und Farben. Dies ist also auf jeden Fall etwas für die Sportlichen und die Junggebliebenen.
Im sogenannten „Future Park“ des Teamlab Borderless schließlich kann man selbst kreativ werden. Die eigenen auf Papier gezeichneten Kunstwerke werden gescannt und anschließend auf die umliegenden Wände projiziert, wo sie zum Leben erwachen.
So beginnt hier das kreative Schaffen als individuelle Erfahrung, um sich später gemeinsam mit den anderen Kunstwerken zu einer verbindenden Erfahrung zusammenzufügen. Und keine Angst, man bekommt Schablonen, an denen man sich orientieren kann, z.B. Seepferde und Fische.
Der „Forest of Lamps“ hat zum Ziel, das Bewusstsein für die Umgebung und die Präsenz anderer zu schaffen. Dies wird durch die dortigen Lampen versinnbildlicht. Steht man neben einer Lampe, so geht diese an und leitet den Impuls an die nächste Lampe weiter, solange, bis ein weiterer Mensch im Raum mit dem Licht erreicht wird.
Diese Art von Kettenreaktion soll menschliche Interaktion und Kommunikation widerspiegeln und bildet ein wunderschönes Fotomotiv!
Der letzte Teilbereich schließlich ist das EN TEA House. Für nur 500 Yen kann man hier aus einer Auswahl von Teesorten wählen. Sobald man die Teetasse vor sich hat, kann man darin beobachten, wie eine digitale Blume erblüht. Dies soll die Natur und deren Veränderungen repräsentieren.
Tee trinken hat noch nie so viel Spaß gemacht wie im TeamLab Borderless! So kann man seinen Besuch perfekt ausklingen lassen oder vielleicht auch noch eine Kleinigkeit im EN TEA House dazu essen.
Das TeamLab Borderless ist für jedes Alter geeignet und verspricht ein unvergessliches Erlebnis. Es ist ein Museum der ganz anderen Art. Man sollte hier auf jeden Fall genügend Zeit einplanen, um das riesige Areal in Ruhe erkunden zu können.
Nicht selten versucht man sich an den Kunstwerken zu orientieren, welche von Raum zu Raum wandern und somit nicht davor schützen, sich zu verlaufen. Generell macht es riesigen Spaß sich treiben zu lassen und den Wechsel der Kunstwerke zu beobachten.
Was ist der Unterschied zwischen dem TeamLab Borderless und dem TeamLab Planets?
Was viele gar nicht wissen ist, dass sich in Tokyo aktuell gleich zwei TeamLab Museen befinden: das TeamLab Borderless und das TeamLab Planets. Beide trennen sogar nur wenige Bahnstationen. Das Grundprinzip von interaktiven Kunstwerken ist das gleiche, dennoch liegt der Fokus bei beiden etwas unterschiedlich.
Das Borderless, welches nächstes Jahr geschlossen wird, ist weitaus größer und beinhaltet mehr unterschiedliche Themenbereiche und Ausstellungsstücke. Damit benötigt man für dieses auch auf jeden Fall mehr Zeit (zwei bis vier Stunden).
Das Planets wiederum kann man in kürzerer Zeit besichtigen (ein bis zwei Stunden). Auf der anderen Seite ist dieses etwas immersiver, da man sich die Schuhe vorab ausziehen muss und mitunter in warmem Wasser die Kunstwerke entlang läuft, was es noch einmal besonders interessant macht als Erfahrung. So kann man in einem Raum barfuß durch knietiefes Wasser gehen und die auf die Oberfläche projizierten Koi Karpfen bewundern.
Das TeamLab Borderless legt den Fokus vor allem auf Licht und Geräusche, wohingegen im TeamLab Planets mehr Wert auf Oberflächen und Texturen gelegt wird. Einige Kunstwerke aber haben die beiden Museen auch gemeinsam, wie beispielsweise den Crystal Light Room (wo Licht wie Regentropfen auf einen hinabfällt) oder einen Raum mit riesigen Luftballons. Das sollte aber niemanden davon abhalten, beide Museen zu besuchen, denn jedes bietet für sich besondere Highlights.
Anfahrt
Das Museum befindet sich auf der Insel Odaiba in der Bucht von Tokyo. Die beiden nächsten Stationen sind Tokyo Teleport Station an der Rinkai Linie und Aomi Station an der Yurikamome Linie. Weitere Informationen findet man auf der offiziellen Webseite von TeamLab. Hier kann man auch gleich eine Reservierung vornehmen.
Wenn du neben all der modernen Kunst auch etwas die alte Edo-Zeit entdecken möchtest, dann schau doch in Kawagoe vorbei.