Obi wird als „Kyoto von Kyushu“ bezeichnet und ist aus gutem Grund bei Touristen und einheimischen Reisenden sehr beliebt.
Das malerische Obi in der Stadt Nichinan hat einiges zu bieten. Die Präfektur Miyazaki im Südosten Kyushus wird von vielen als die Wiege der japanischen Zivilisation angesehen und ist ein wunderbarer Ort voller historisch bedeutsamer Stätten. Ein Wochenendausflug bietet die perfekte Gelegenheit, die Gegend zu entdecken.
Tag 1 in Obi
Wenn du von der Stadt Miyazaki aus anreist, solltest du die Route 220 nach Obi nehmen. Diese Küstenstraße bietet spektakuläre Aussichten, während sie sich Richtung Süden schlängelt. Von Miyazaki aus dauert die Fahrt etwa eine Stunde, und von der beliebten Küstenstadt Aoshima aus dauert sie etwa 40 Minuten. Du kannst auch eine Straße durch die Berge nehmen, wenn du magst. Der Weg ist deutlich markiert und leicht zu folgen.
Wenn du gegen Mittag ankommst, ist das die perfekte Zeit, um in einem der vielen köstlichen Restaurants zu Mittag zu essen, welche im Schatten der Burg Obi liegen. Ein besonders schönes Restaurant ist das Hattori Tei. Nicht nur das Essen ist fantastisch, auch die Inneneinrichtung des Restaurants, die traditionellen Räume und die umliegenden Anlagen sind an sich schon eine Attraktion.
Wenn du mit dem Mittagessen fertig bist, kannst du auf dem weitläufigen Gelände des Restaurants spazieren gehen. Im hinteren Teil befindet sich ein wunderschön gepflegter Garten, der einen ruhigen Rückzugsort bietet. Für Fotografen gibt es unendlich viele Möglichkeiten, Fotos zu machen, die die traditionelle Atmosphäre dieses Restaurants und seiner Umgebung einfangen.
Nach dem Mittagessen ist die ideale Zeit, um zur Burg Obi hinüberzugehen. Dies ist ein sehr kurzer Spaziergang, welchen du jedoch auch in einer Rikscha bequem hinter dich bringen kannst. Die meisten Strukturen der Burg stammen aus den 1400er Jahren, wobei in den 1970er Jahren Restaurierungsarbeiten durchgeführt wurden. Die Burg ist von großer Bedeutung für die Geschichte Japans. Details kannst du in den bereitgestellten Broschüren lesen. Das Burggelände bietet viele schöne Blumen und Anfang April kann man auch Kirschblüten in Ruhe betrachten.
Für Leute, die sich für die historische Rolle der Burg Obi in Japans Samurai-Vergangenheit interessieren, gibt es eine Reihe von Gebäuden und kleinen Museen. Du kannst sehen, was die Samurai früher trugen, welche Werkzeuge sie benutzten, in welchen Küchen sie kochten usw. Man kann leicht ein paar Stunden damit verbringen, einfach auf dem Burggelände umherzuwandern und die Ruhe zu genießen.
Hier gibt es auch einen traditionellen Schießstand mit Pfeil und Bogen. Für 300 Yen kann man 10 Pfeile mit einem Bogen alter Bauart schießen. Es ist überraschend einfach zu erlernen und macht allen Altersgruppen Spaß.
Wenn du in der Burg fertig bist, kannst du durch die Straßen von Obi schlendern. Hier gibt es viele Cafés entlang der Straßen, welche verschiedene Tees, Kaffee und Snacks anbieten. Es gibt auch eine Reihe von Galerien, die du besuchen kannst. Besonders interessant ist die Kodama Galerie. Sie geht über zwei Etagen und ist voll von Kunsthandwerk und handgemachtem Schmuck. Zudem kann man dort leckere Schokolade kaufen!
Abends kann man sich in einem Izakaya entspannen und es sich gut gehen lassen. Anders als im traditionellen Restaurant, in dem du normalerweise nur eine Vorspeise und ein Hauptgericht bestellst, geht es im Izakaya darum, so viele kleine Gerichte von der Speisekarte zu bestellen, wie du magst. Diese kommen in halsbrecherischer Geschwindigkeit, und du kannst essen, reden, lachen und trinken so viel du willst.
Die Atmosphäre ist großartig, und man kann den Einheimischen und Besuchern dabei zuhören, wie sie über ihre Zeit in der Stadt schwärmen. Wenn du fertig bist, kannst du noch die vielen Karpfen in den kleinen Wasserläufen fotografieren, die die Straßen säumen. Sie sind wunderschön gefärbt und nicht schreckhaft.
Tag 2 in Obi
Auch in der näheren Umgebung gibt es viel zu entdecken. Etwa 15 Autominuten westlich von Obi an einem Ort namens Sakamato Tanada gibt es einige Reisfelder zu sehen. Die Fahrt selbst ist sehr schön, da man durch enge Bergstraßen und grüne Täler fährt. Um die Reisfelder in ihrer vollen Pracht zu sehen, muss man sie zwischen Juli und September besichtigen. Es gibt sogar einen hölzernen Aussichtsturm, von welchem man die Landschaft von ihrer schönsten Seite betrachten kann.
Zu anderen Zeiten des Jahres, wie zum Beispiel im April, gibt es statt Reis eine Vielzahl von Blumen zu betrachten. Insbesondere Paare und Eltern sieht man dort häufig, wie sie Bilder von sich selbst oder ihren Kindern machen, umgeben von den duftenden Blumenfeldern.
In der Kodama Gallerie in Obi kann man im Übrigen auch zu Mittag essen. Bereits für 1.300 Yen erhält man hier eine sättigende Mahlzeit: drei Gänge und grünen Tee inkludiert.
Wenn du in den Monaten Januar bis Mai zu Besuch kommst, dann musst du unbedingt zu der örtlichen Erdbeerfarm fahren. Hier kannst du so viele Erdbeeren essen, wie du willst, und sogar so viele mit nach Hause nehmen. Diese Erdbeerfarm bietet „Tabehodai“ (All you can eat) an.
Die Stadt Obi und ihre Umgebung ist ein kleiner Geheimtipp in Kyushu. Die meisten Menschen fahren zur Burg, verbringen etwa eine Stunde mit einem Spaziergang durch den herrlichen Burgpark, steigen dann wieder ins Auto und fahren zurück. Aber wenn man sich ein paar Tage Zeit nimmt, gibt es viele weitere Dinge zu sehen und zu genießen. Die Einheimischen sind zudem äußerst freundlich und offenherzig.
Natürlich ist die Burg Obi die Krönung dieses kleinen „Kyoto in Kyushu“, aber es lohnt sich auf alle Fälle, die Stadt und dessen Umgebung in Ruhe zu entdecken. Das Landleben in Japan ist auf seine ganz besondere Weise einzigartig!
Wenn du in der Präfektur Miyazaki unterwegs bist, dann sollte auch die Takachiho Schlucht auf jeden Fall eines der Reiseziele sein.