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Uralte Tradition und Handwerk

Kunsthandwerk in Niigata

Die Präfektur Niigata in der Chubu Region ist neben den schneereichen Wintern und den dortigen Skigebieten vor allem durch ihr umfangreiches Kunsthandwerk bekannt.

Wer eine authentische Gegend Japans erkunden möchte, die tief mit der Kunst und der Geschichte des Landes verwurzelt ist, der sollte Niigata als nächstes Ziel ansteuern. Die Präfektur bietet ausgezeichnete Essen, unberührte Naturlandschaften, viel Schnee im Winter und eine vielfältige Handwerkskultur („Shokunin“ auf Japanisch).

Die folgenden Handwerksstätten und Museen sollten bei einem Besuch auf keinen Fall fehlen und bieten einen tiefen Einblick in die traditionsreiche Handwerkskunst der Gegend.

Museum für industrielle Materialien Tsubame

In Workshops kann man sein eigenes Kunsthandwerk herstellen.
In Workshops kann man sein eigenes Kunsthandwerk herstellen. Foto: Lucy Dayman

Ein wunderbarer Ort, um den Streifzug durch die Welt von Niigatas Shokunin-Kultur zu beginnen, ist ein Besuch des Museums für industrielle Materialien in Tsubame. Das Museum zeigt eine Vielzahl von Metallarbeiten in drei Gebäuden. Das Hauptgebäude zeigt 400 Jahre der Entwicklung des japanischen Handwerks, beginnend mit der Edo-Zeit. Das zweite Gebäude beherbergt westliches Tischgeschirr und das dritte Gebäude rühmt sich mit einer riesigen Auswahl an tragbaren Schreibsets („Yatate“) und japanischen Rauchpfeifen („Kiseru“). Wer sich einmal selbst an einem japanischen Handwerk versuchen möchte, für den gibt es auch einen Workshop vor Ort, in dem Gäste versuchen können, ihr eigenes Metallkunstwerk herzustellen.

Mehr Informationen zum Museum und den Workshops finden sich auf der Website.

Gyokusendo Kupferwaren in Niigata

Meister*innen im Gyokusendo bei der Arbeit.
Meister*innen im Gyokusendo bei der Arbeit. Foto: Lucy Dayman

Die 1816 gegründete Marke stellt einige der schönsten und beeindruckendsten Kupferwaren in Japan her. Wer durch die Türen der Werkstatt von Gyokusendo tritt, kann dort bereits hören, wie die dortigen Waren von Hand hergestellt und bearbeitet werden. Durch die Verwendung traditioneller Techniken, die in den letzten 200 Jahren unverändert geblieben sind, einschließlich der Färbung durch Oxidation, zeigt Gyokusendo, wie man die Geschichte respektiert und dem handwerklichen Erbe der Region treu bleibt.

Wer hochwertiges und aufwändig gefertigtes Geschirr aus Kupfer sucht, der wird hier auf jeden Fall fündig. Das Geschäft bietet Teekannen und weiteres Küchengeschirr in Perfektion an, sodass man hier auch auf der Suche nach hochwertigen und authentischen Souvenirs fündig wird. Mehr Informationen gibt es auf der Website von Gyokusendo.

Tojiro Fabrik

Messerschmieden in Handarbeit.
Messerschmieden in Handarbeit. Foto: Lucy Dayman

Es gibt keine andere Nation auf der Welt, die ein so ehrwürdiges Erbe in der Messerherstellung hat wie Japan, und es gibt nicht viele Marken, die so respektiert werden wie Tojiro. Tojiro wurde 1955 bekannt, als die Marke ein Obstmesser aus rostfreiem Stahl auf den Markt brachte, das bis ins kleinste Detail ausgearbeitet und geschärft wurde. Das Spannendste an einem Besuch bei Tojiro ist die Fabrik der Marke.

Zur Feier ihres 50-jährigen Jubiläums hat Tojiro das Innere ihrer Produktionsstätte so umgestaltet, dass die Öffentlichkeit hineinspazieren und den besten Messermachern der Region bei der Arbeit zusehen kann. Es ist erstaunlich, wie viele dieser Messer, die heute als massenproduzierte Mainstream-Produkte gelten, immer noch sorgfältig und akribisch von Hand gefertigt werden.

Wer mehr über das Kunsthandwerk und die Produktion dieser beeindruckenden japanischen Messer herausfinden oder in den angebotenen Produkten stöbern möchte, findet viele weitere Informationen auf der Website von Tojiro.

Kunsthandwerk in Tsubamesanjo

Um einen umfassenden Überblick über die Kultur und das Können der Kunsthandwerker zu erhalten, die diese Ecke des Landes bevölkern, ist ein Aufenthalt im Geschäft für Regionalprodukte Tsubamesanjo sehr zu empfehlen. Die Geschichte der Metallverarbeitung in Tsubame und Sanjo reicht 400 Jahre zurück, aber hier in der Ausstellung und im Ladengeschäft kann man die Zukunft des Handwerks miterleben und verstehen, warum Tsubamesanjo als Japans Nr. 1 für Metallwaren anerkannt ist.

Der für die Öffentlichkeit zugängliche Bereich ist in zwei Hauptbereiche aufgeteilt, die Ausstellungsfläche und das Ladengeschäft, wobei letzteres eine Auswahl an etwa 10.000 Tsubamesanjo Produkten, Haushaltswaren und Metallwaren, beherbergt. Somit kann man am Ende ein besonderes Stück von Tsubamesanjo mit nach Hause nehmen. Reisende aus dem Ausland können sich darüber hinaus über die Duty-Free-Option freuen. Mehr Informationen bietet die Website des Geschäfts.

Sanjo Kaji Dojo

Hier kann man sich selbst als Schmied versuchen unter fachkundiger Anleitung.
Hier kann man sich selbst als Schmied versuchen unter fachkundiger Anleitung. Foto: Lucy Dayman

Ein weiteres Highlight für traditionelle Handwerkskunst ist die Werkshalle der Sanjo Schmiede. Gegründet wurde diese als ein Ort, an dem erfahrene lokale Handwerker der Öffentlichkeit das Schmiedehandwerk beibringen können. 1993 startete die Werkshalle mit Workshops und 2005 wurden die Kurse in ihrer jetzigen Form neu aufgelegt.

Heute können sich die Gäste anmelden, um eine Reihe von Produkten herzustellen. Die am häufigsten gebuchten und einfachsten sind Papiermesser und rustikale Nägel und Haken. Die Kurse sind perfekt für kleine Gruppen geeignet und bieten eine unterhaltsame, familienfreundliche Möglichkeit, diese traditionellen Fertigkeiten kennen und schätzen zu lernen. Mehr Informationen dazu bietet die Website, allerdings nur auf Japanisch.

SUWADA Fabrik

Profis bei der Arbeit.
Profis bei der Arbeit. Foto: Lucy Dayman

Bevor man die SUWADA Fabrik besucht hat, denken die meisten wahrscheinlich, dass Nagelknipser nur Einwegartikel aus billigen, zusammengeschraubten Metallstücken sind, welche man in einem 100 Yen Laden kaufen kann. Verbringt man jedoch ein wenig Zeit damit, diese Fabrik zu erkunden, dann findet man schnell heraus, dass die Nagelknipser von SUWADA kleine Kunstwerke sind.

Seit 1926 schmiedet, poliert und schärft SUWADA Schneideobjekte bis zur Perfektion. Obwohl eine Fabrik, die sich der Herstellung von Nagelknipsern widmet, nicht gerade nach einer Touristenattraktion klingt, hat sich das Team, das hinter diesem Handwerk steht, selbst übertroffen. Die untere Etage ist der Herstellung von SUWADA Nagelknipsern gewidmet.

Hier können die Besucher hinter raumhohen Glasscheiben die Handwerker bei ihrer unermüdlichen Arbeit beobachten. Zudem gibt es auch ein Ladengeschäft, einen Ausstellungsbereich und ein italienisch inspiriertes Café. Dies ist nicht nur eine Fabrik, sondern ein Zentrum für Kunsthandwerk, lokale Kultur und eben auch für Nagelknipser. Die Website liefert weitere Informationen.

Teien no Sato Honai

An diesem Michi no Eki wird lokales Kunsthandwerk verkauft.
An diesem Michi no Eki wird lokales Kunsthandwerk verkauft. Foto: Lucy Dayman

Einer der Höhepunkte eines Roadtrips durch Japan ist der Halt an den verschiedenen, malerischen und interessanten Raststätten (Jap. „Michi no Eki“) des Landes. Dies sind Autobahnraststätten, die im Gegensatz zu vielen westlichen Raststätten mehr sind als nur ein Fast-Food-Geschäft. In der Tat ist jedes „Michi no Eki“ fast wie ein Reiseziel für sich.

Sie bieten typischerweise leckeres, preiswertes, lokal inspiriertes Essen und eine große Auswahl an Souvenirs. Teien no Sato Honai ist dabei eine der besten oder zumindest eine der grünsten Raststätten in Japan. Hier gibt es lokales Essen, einen weitläufigen Garten im Freien, ein Geschäft für Zimmerpflanzen und freundliche Mitarbeiter, die Kokedama (Mooskugeln aus Pflanzen) Workshops anbieten. Teien no Sato Honai ist definitiv einen Abstecher wert, wenn man Niigata bereist. Die Website bietet weitere Informationen zur Raststätte.

Wer nach so viel Kunsthandwerk noch immer nicht genug von japanischen Traditionen hat, der findet in Echizen eine Fülle an weiteren authentischen Produktionsstätten, die einen tief in die Kultur Japans eintauchen lassen.

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