Der Kiyosumi Garten in Tokyo ist ein japanischer Landschaftsgarten, der von 1878 bis 1885 in der Meiji-Zeit im Stadtteil Koto errichtet wurde.
Anfangs als Wohnsitz für wichtige Persönlichkeiten der Stadt genutzt, wurde das Gelände 1878 von dem Industriellen und Mitsubishi-Gründer Yataro Iwasaki gekauft und der Bau des Landschaftsgartens in Auftrag gegeben. Er sollte als Ort der Entspannung für seine Mitarbeiter dienen. Zudem wurden hier wichtige Geschäftsgäste empfangen. Der Garten wurde 1932 der Stadt Tokyo übergeben und ist seither für die Öffentlichkeit zugänglich. Des Weiteren wurde er am 31. März 1979 von der Stadtregierung Tokyo zu einem „Place of Scenic Beauty“ ernannt.
Landschaft im Kiyosumi Garten
Der Garten zentriert sich um einen großflächig angelegten Teich. Für den Bau des Gartens ließ Yataro Iwasaki wassergeformte Felsbrocken aus ganz Japan nach Tokyo bringen, aus denen zum Teil die künstlich angelegten Hügel oder auch trockene Wasserfallläufe geformt wurden. Ein weiterer Teil dient als Trittsteine, die Besucher*innen auf dem malerischen Weg um den Teich benutzen können.
Der Teich verfügt über drei Inseln, von denen eine über eine Brücke erreichbar ist. Im Garten befinden sich über 4.000 Bäume und verschiedene Blumen, unter anderem die Japanische Schwarzkiefer oder Iris. Da der Garten von den hohen Gebäuden des Shiodome-Bezirkes umgeben ist, spiegelt die Atmosphäre hier den faszinierenden Kontrast von Tradition und Moderne in Tokyo perfekt wider.
Weitere Attraktionen im Kiyosumi Garten
Der Kiyosumi Garten verfügt durch seine Geschichte und Lage über eine beeindruckende Szenerie. Der Teich kann auf einem idyllischen Spaziergang umrundet werden und dabei gibt es allerlei zu erkunden. In den flachen Abschnitten des Teichs haben Besucher die Möglichkeit ihn mithilfe von Trittsteinen, den iso-watari, zu überqueren. Dabei kann man besonders gut die Bewohner des Teiches, unter anderem Koi und Schildkröten, beobachten. Durch die Nähe zum Fluss Sumida finden sich auch immer wieder verschiedenste Vögel im Garten ein.
Ferner gibt es viele ungewöhnliche Steine außerhalb des Teiches zu bestaunen, die von der Iwasaki Familie gesammelt wurden. In einen dieser besonderen Steine ist ein Haiku des berühmten japanischen Dichters Matsuo Basho eingraviert. Ein weiteres Highlight des Parks ist der größte Hügel, der dem Berg Fuji nachempfunden sein soll. Auf ihm befinden sich Rhododendron-Büsche, die im Mai in voller Blüte stehen.
Daneben verfügt der Kiyosumi Garten über das Ryotei Teehaus, welches malerisch über dem Wasser zu schweben scheint. Das Teehaus ist nicht immer geöffnet, Besucher können dort jedoch mit einer Reservierung grünen Tee und typisch japanische Süßigkeiten genießen. Eine weitere Attraktion des Parks ist die Taisho Kinenken.
Nach dem Tod und der Beerdigung des verstorbenen Kaisers Taisho wurde die Beerdigungshalle in den Kiyosumi Garten verlegt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde sie durch ein Feuer zerstört, jedoch kann die 1953 rekonstruierte Halle heute besichtigt werden und wird für kleinere Ausstellungen genutzt.
Weitere Informationen zum Kiyosumi Garten
Der Kiyosumi Garten ist täglich von 09:00 – 17:00 geöffnet, der letzte Einlass ist 16:30. Bei all der Schönheit und den Attraktionen des Gartens kommt einem ein Eintrittpreis von ¥150 (ca. 1,20 Euro) fast zu wenig vor. So ist es angemessen, dass für die Reservierung des Ryotei Teehauses eine extra Gebühr zu zahlen ist. Der Garten ist vom 29. Dezember bis zum 01. Januar geschlossen. Weitere Informationen findest du auf der offiziellen Webseite.
Der Garten befindet sich ca. drei Minuten fußläufig vom Bahnhof Kiyosumi-Shirakawa. Dieser kann beispielsweise mit der Hanzomon Linie vom Bahnhof Shibuya oder der Toei Oedo Linie vom Bahnhof Shinjuku erreicht werden. Es dauert jeweils ca. eine halbe Stunde und kostet zwischen ¥200 und ¥280.
In Japan gibt es eine Vielzahl an tollen Landschaftsgärten, so beispielsweise auch den Suizenji Park in Kumamoto, der bekannt für seine Miniaturnachbildungen japanischer Orte ist.