Kawagoe wird wegen seines Flairs und der hübschen von traditionellen Gebäuden gesäumten Straßen nicht umsonst das „kleine Edo“ genannt. Durch die gute Anbindung an Tokyo eignet sich die Stadt perfekt für einen Tagesausflug.
Kawagoe liegt im Nordwesten Japans und ist eine typische Stadt aus der Edo-Zeit mit vielen bis heute erhaltenen Gebäuden von damals. Hier findet man besonders viele Handelsgebäude, die bis heute noch vielfach in ihrer ursprünglichen Form erhalten sind. Früher war die Stadt durch die Nähe zur Burg Edo ein wichtiges politisches und militärisches Zentrum.
Da man von Tokyo aus mit dem Zug nur um die 30 Minuten fahren muss, ist dies wirklich ein praktisches Ausflugsziel, um die alte Edo-Zeit (1603-1867) hautnah zu erleben. Von Ikebukuro aus gibt es sogar ein Rundticket, welches für beide Fahrten nur etwas über 700 Yen kostet: ein wahres Schnäppchen!
Koedo Kawagoe: besonders beliebt
Koedo Kawagoe ist dabei der besonders beliebte Teil der Stadt, wo der Fluss Shingashi die alte Kawagoe-Straße kreuzt. Früher florierte dieses Viertel als Verkehrsknotenpunkt und Handelszentrum. Die Highlights sind dabei in vier Zonen eingeteilt: Kurazukuri, das Zentrum, Burg Kawagoe und der Kita-in Tempel. Diese Reise fokussiert sich auf Kurazukuri und den Kita-in Tempel.
In Kurakuzuri befinden sich die gut erhaltenen kura (Lagerhäuser), weswegen die Gegend auch als kura no machi bezeichnet wird und praktisch die Altstadt bildet. Hier fühlt man sich wie in der Zeit zurückversetzt, wenn man durch die Straßen spaziert. Aufgrund dieser Häuser wird Kawagoe auch „kleines Edo“ genannt.
Ein besonderes Highlight ist der toki no kane, ein Glockenturm aus der Edo-Zeit, welcher gleichzeitig eine der Besonderheiten Kawagoes darstellt. Ein Erinnerungsfoto sollte also nicht fehlen, denn der Glockenturm ist geradezu das ikonische Symbol der Stadt.
Ein stilvoller Starbucks
Ebenfalls bekannt ist die Starbucks Filiale in dieser Gegend, da sie sich optisch perfekt in die Reihe von alten Gebäuden einfügt. Sie gilt damit als eine der schönsten und vor allem traditionellsten Versionen des bekannten Franchise und bietet auf jeden Fall ein schönes Fotomotiv – egal ob man dort nun einen Kaffee kauft oder nicht.
Auch alle anderen Geschäfte und Einrichtungen geben sich Mühe, dem allgemeinen Straßenbild zu entsprechen, sodass auch die Postfiliale und der Ghibli-Shop in traditionellem Gewand daherkommen. Hier einen kleinen Stadtbummel zu unternehmen, ist schon etwas ganz Besonderes!
Kawagoe, Stadt der Süßigkeiten
In einer der kleinen Straßen findet man die Kashiya Yokocho (auch „Penny Candy Lane“ genannt), in der es unzählige Läden mit traditionellen Süßigkeiten gibt. Überhaupt findet man hier eine Vielzahl an Restaurants und Geschäften mit Essen, seien es traditionelle süße Bohnen, Teigtaschen oder Reiscracker.
Hungrig bleibt man hier auf keinen Fall, vielmehr läuft man in Gefahr, vor lauter Auswahl gar nicht zu wissen, wo man überhaupt anfangen soll. Auch traditionelle Handwerkskunst und Souvenirs kommen nicht zu kurz, sodass man sehr leicht mit vollen Taschen (aber leerem Geldbeutel) wieder abreist.
Im Kita-in Tempelkomplex schließlich findet man die sogenannten Gohyaku Rokan (500 Schüler des Buddha) und damit insgesamt sogar ganze 538 Buddha Statuen.
Wer sich noch mehr in das Edo-Flair einfügen möchte, der kann in einigen Läden einen Kimono oder einen Yukata (leichter Sommer-Kimono) ausleihen und damit durch die historischen Straßen wandern. So kann man gleich noch ein paar mehr schöne Erinnerungsfotos machen und Kawagoe „in style“ erkunden.
Die gesamte Stadt lässt sich am besten zu Fuß oder mit dem Rad erkunden: so kann man gemütlich alles ganz in Ruhe entdecken und sich treiben lassen. Kawagoe bildet einen schönen Kontrast zur Metropole Tokyo und lohnt sich allemal für einen entspannten Tagesausflug.
Wer es lieber aufregender mag, kann in Tokyo die Omoide Yokocho in Shinjuku erkunden und sich allerlei Köstlichkeiten schmecken lassen.
Originalbeitrag von Jianne Soriano